< PreviousD ie Marke Aeroxon konnte 2021 einen Umsatz in Vorjahreshöhe erzielen. Der österreichische In- sektizid-Markt war 2021 allgemein wetterbedingt rückläufig mit minus 4,8 Prozent. „Einzig das Marktsegment „Kriechende Insekten“ konnte mit plus 7,9 Prozent gegen den Trend wachsen. Durch einen Um- satzzuwachs von 20,6 Prozent konnte die Aeroxon Ameisen- Köderdose ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahr stei- gern, laut Nielsen Insektizide LEH+DFH inkl. HL Österreich 2021“, so Katja Brusvida, Marketing Österreichvertrieb Ae- roxon Friedrich Kaiser GmbH. PoS. Der Schwerpunkt am Point of Sale liegt auf der Zweitplatzierungen, welche in unterschiedlichen Bestü- ckungen und Größen für diverse Vertriebstypen angeboten werden: „Gemeinsam mit der flexiblen Nachbestückbarkeit durch unseren Außendienstes ist es möglich, auch kurzfris- tig auf saisonale Schwankungen zu reagieren.“ Umwelt. Eine regionale und europäische Produktion ohne Zwischenhändler steht bei Aeroxon im Mittelpunkt: „Neben dem relevanten Aspekt des „kurzen Weges“ erhöht sich hierdurch die Liefersicherheit – gerade bei der aktuell kritischen Materialversorgungslage. Zudem kann, je nach Saisonverlauf, auch auf kurzfristigere Kundenbedarfe schnell reagiert werden.“ Die neue Aeroxon Motiv-Fliegen- falle ist mit dem Siegel Blauer Engel („ohne giftige Wirkstof- fe“) ausgestattet. Aeroxon: Fokus Zweitplatzierung FRÜHLINGSERWACHEN 70REGAL02-2022 Gutes bleibt in der Familie Qualitätsmarken für den österreichischen Markt im Markenvertrieb der Friedrich Kaiser GmbH Tel. 05574 / 42073 | info@kaiser-zuckerl.at Antipasti autenticiDer echte Bärli BiberGrias enk aus Südtirol R02 Frühlingserwachen 2.indd 7025.02.22 06:33Wie Ihr Produkt schnell in die Regale kommt? Mit einem Inserat im REGAL! Denn 100% der Handelszentralen, Filialen und Kaufleute be- ziehen unser Fachmagazin, 74% der Entschei- dungsträger im Handel nützen REGAL als Be- rufsinformation.** Nützen auch Sie REGAL, um Ihr Angebot im besten Umfeld zu präsentieren und reservieren Sie schon jetzt Budget für Ihre Handelskommunikation 2022! REGAL Imageinserat_10/2021.indd 125.10.21 20:10BIO „Seit Jänner gilt die neue EU-Bio-Ver- ordnung . Im LEH wächst Bio ungebro- chen weiter. 2021 betrug der Anteil im LEH 11,3 Prozent. 210 „Bio-Euro“ werden pro Haushalt jährlich ausgegeben. Von der Branche werden pflanzlichen Produkten, Conve- nience und Frische für die kommenden Jahre weitere Wachstumschancen prognostiziert.“ BIO MAG. VERENA SCHNEEWEISS, Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT → 89,5 Mio. Euro Umsatz, Zusammenarbeit mit 100 regionalen Lieferanten → Neue Märkte im Burgenland, Innsbruck und Wien REGAL: Frau Nossol, Denns steht mittler- weile bei 34 Märkten. Welche Neuzugänge und Umbauten gab es 2021? MAREIKE NOSSOL : Wir haben im Septem- ber einen Standort im DEZ in Innsbruck er- öffnet. Im August haben wir zwei Bestands- märkte in Salzburg und Ried generalsaniert – also komplett neu aufgezogen, vom Boden bis zur Beleuchtung nach dem aktuellen La- denbau-Konzept. INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEIß Denns Geschäftsführerin Mareike Nossol M.Sc. mit 34 Märkten Denns Bald wird es 40 oder 50 Märkte geben? Wir sind mittlerweile in jedem Bundesland präsent, also national vertreten. Wir haben derzeit 34 Standorte und die Marke 40 im Blickfeld. Wie sieht die Bilanz nach drei Jahren in Eisenstadt aus? Wir sind gerne dort und auch zufrieden. Ob- wohl es schon eine Art Test für uns war, weil das Einzugsgebiet relativ klein ist. Trotzdem 72 | REGAL 2-2022gab es Faktoren, die dafür sprechen, etwa eine hohe Zentralität und auch die Bedeu- tung der Stadt in der Umgebung. In Kittsee wurde im FMZ ein neuer Markt eröffnet. Es scheint, als würde dort noch nicht die entsprechende Frequenz da sein? Stimmt. Dieser Standort lebt von Bratislava. Wir hatten den Mietvertrag vor der Pande- mie. Aktuell fehlt die Hauptklientel. Das wird sich sicher wieder ändern, die Frage ist, wann. Wie sieht der Expansion- und Umbauplan für 2022 aus? Ein Wiener Markt wird im Sommer umge- baut. Und einen neuen Standort in Wien ha- ben wir im Visier. Dort gibt es nach wie vor weiße Flecken – sowohl in der Innenstadt als auch in den Randbezirken. Insgesamt wäre mindestens ein neuer Markt schön, wenn al- les gut läuft, könnten es bis zu drei sein. Wie kann man gegen die Übermacht der zwei großen Ketten, auch im Bio-Bereich, ankämpfen? Wir haben unser Klientel, das zum Teil bewusst nicht zu den großen Handelsketten geht. Ich sehe es aber auch als Ansporn. Sie entwickeln sich ständig weiter und das tun wir auch. Mit welchem konsolidierten Umsatz wurde das letzte Jahr im Groß- und Einzelhandel abgeschlossen? 2021 erzielten wir mit 89,5 Millionen Euro, ebenso wie im ersten Pandemiejahr, wieder ein deutlich erhöhtes Umsatzniveau. Für mit neuen Ausbau-Plänen Denns BioMarkt im DEZ Innsbruck. Mareike Nossol M.Sc. 2-2022 REGAL | 73BIO 2022 rechnen wir wieder mit einem normale- ren Umsatzverlauf, sofern sich das langsame Auslaufen der Pandemie über das Jahr so fortsetzt wie derzeit prognostiziert. Sind nach wie vor „Covid-Auswirkungen“ im Einkaufsverhalten spürbar? Die letzten zwei Jahre waren außergewöhn- lich. Die Pandemie brachte andere Dynami- ken. Natürlich haben wir zum Beispiel One- Stop-Shopping in den Lockdowns gespürt, genauso wie eine reduzierte Frequenz, mehr Kontaktlos-Bezahlungen und höhere Bon- summen. Die Leute haben einmal die Woche einen Großeinkauf gemacht. Das normali- siert sich wieder. Was wir immer noch spü- ren, ist der Shift zu Wohnort-nahen Filialen, weg von Frequenz-Standorten. Die Denns BioMärkte wurden im Vorjahr umgeflaggt – warum und was sind die Marketing-Pläne für das heurige Jahr? Wir haben unseren Namen beibehalten und das Logo modernisiert. Das Logo war inzwi- schen schon 20 Jahre alt. Jetzt sind wir wieder fit für die nächsten 20 Jahre mit einem zeitge- mäßeren Auftritt. Heuer stehen die Themen Preiswürdigkeit, Tierwohl, Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung auf der Agenda. Wie hoch ist der Österreich-Anteil im Sortiment? Rund ein Drittel. Der Anteil variiert auch stark nach Warengruppen. Er ist etwa bei Brot und Gebäck sowie Fleisch sehr hoch, bei WPR sehr gering. Wir haben rund 100 regio- nale Lieferanten in Österreich, mit denen wir gerne und gut zusammen arbeiten und wir sind immer auf der Suche nach innovativen, spannenden Pro- dukten zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis. Wir brauchen 7.000 Artikel für eine Fi- liale, die könnten wir im Moment leider noch nicht rein mit öster- reichischen Lieferanten füllen. In welchem Bereich hätten Sie gerne noch mehr Kooperatio- nen? Bei Obst und Gemüse. Wir haben gerne in jeder Filiale einen loka- len Obst- und Gemüseanbieter. Das fehlt uns noch an einigen Standorten. Wie hoch ist der Eigenmarken- Anteil? Wir führen rund 800 Eigenmar- ken – dazu zählt auch die österreichische Denns Eigenmarke. Wie viele ausgegebene Kundenkarten gibt es? Wir haben über 100.000 Kunden registriert. Rund die Hälfte des Umsatzes entfällt darauf. Ihre Einschätzung: Wie wird ein Denns- Standort in zehn Jahren aussehen? Es werden sich andere Standards durch neue Technologien durchsetzen. Bei den neuen Flächen sehe ich Self-Checkout, Click & Col- lect oder etwa die Möglichkeit, Produktinfos direkt am Regal abzurufen. Online-Shopping wird ein Standard sein und abhängig von der Entwicklung des Online-Bestellverhaltens ist es auch vorstellbar, dass sich der Frische-An- teil in stationären Geschäften ausdehnt. Ist ein Thema davon in nächster Zeit spruchreif? Wir arbeiten an diversen Dingen. Aktuell stellen wir gerade auf SAP um. Das wird bis zur Jahreshälfte erledigt sein. Mit diesem Schritt können zusätzliche Funktionen im- plementiert werden. Die Technik ist die Basis für solche Neuerungen. Stichwort Preissteigerungen. Wie stehen Sie dazu? Im Moment haben wir noch wenig Preis- erhöhung umgesetzt, aber auch wir rechnen natürlich damit, dass das dieses Jahr zum Thema wird. Die Jahresgespräche laufen. Wir werden sicher nicht alles 1:1 an den Kunden weitergeben. Danke für das Gespräch. 74 | REGAL 2-2022Das AMA-Biosiegel garantiert die hohe Produktquali- tät Ihres Sortiments. Mit dem umfassenden Quali- tätssicherungssystem für das staatliche Gütesiegel bei Bio-Lebensmitteln sorgt die AMA-Marketing für Qualität und Transparenz. AMA-Qualitätsrichtlini- en geben Planungssicherheit in einem klar geregelten Marktumfeld. Darauf können Konsumentinnen und Konsu- menten beim Einkauf vertrauen: Lebensmittel, die mit dem AMA-Biosiegel ausgezeichnet sind, garantieren hohe Qualität auf Produkt- und Pro- zessebene. Zusätzlich werden die Herkunft der Rohstoffe und der Ort der Verarbeitung lücken- los dokumentiert. MEHR BIO? NUR BIO! Die Anforderungen an das AMA-Biosiegel gehen über jene der EU-Bio-Verordnungen hinaus und garantieren neben hoher Lebensmittelqualität zusätzlich auch Umweltstandards. Nur natürliche Aromen und umweltfreundliche Verpackungen ohne PVC oder chlorhaltiges Material dürfen eingesetzt werden. Produkte mit dem AMA-Bio- siegel enthalten kein Palm(kern)öl. MEHR QUALITÄT? NUR QUALITÄT! Viele der in der AMA-Biosiegel-Richtlinie gefor- derten mikrobiologischen und chemisch-physi- kalischen Kriterien gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Zusätzliche Standards bei der Hygiene, regelmäßige Produktanalysen und sys- tematische Betriebskontrollen gewährleisten die Lebensmittelsicherheit. HACCP-Vorgaben sind ein verpflichtender Bestandteil im AMA-Biosiegel- Programm. Sensorische Überprüfungen nach anerkannten Prüfschemata garantieren hohe Produktqualität. HERKUNFTSZEICHEN Gerade bei den möglichst naturbelassenen Bio- Produkten spielt Herkunft eine wichtige Rolle. Deshalb gilt beim AMA-Biosiegel: Die Herkunft und Beschaffenheit der Rohstoffe und Betriebs- mittel muss lückenlos dokumentiert und somit nachvollziehbar sein. Unser AMA-Biosiegel: Mehr Bio. Mehr Qualität. Mehr Infos unter bioinfo.at AMA-BIOSIEGEL MEHR BIO. MEHR QUALITÄT. BIO_Advertorial_Regal_210x297abf.indd 121.02.22 11:14Anna Albrecht, Geschäftsführerin Spar Albrecht in Seefeld/Tirol Welche Relevanz hat Bio in Ihrem Spar und Euro- spar? Ihre Ein- schätzung: Wo steht Bio in zehn Jahren? Seit Corona ach- ten die Konsumen- ten viel mehr darauf, Bio ist viel mehr Wert geworden. Vor ei- nigen Jahren habe ich einmal einen Bio- Meter ausprobiert, das hat aber nicht funktioniert. Ich denke, dass Bio eine große Umsatzbedeutung bei uns bekom- men wird. Dementsprechend wird auch die Anzahl der Bio-Betriebe und -flächen zunehmen. Was sind derzeit die größten Herausfor- derungen im Bio-Segment? Der Preis. Preisbewusste Konsumenten können mit Bio-Produkten nicht immer erreicht werden. Aber Bio hat seinen Preis, das kommt langsam bei den Leuten an. Bei welchen Warengruppen sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Wachstumspotenziale? Vor allem in der Frische. Insbesondere bei Wurst, Käse und Fleisch. Hier wird es in einigen Jahren hauptsächlich nur mehr Bio geben, wäre mein Einschät- zung. Aktuell hat Bio bei Fleisch, Obst und Mopro die größte Bedeutung. REGAL hat sich umgehört im Handel und bei Bio Austria. Wo geht die Bio-Reise hin? Bio wird weiter wachsen – darin sind sich die Befragten einig. Klimaschutz, Gesetzgebung, Bodenpflege und der Bio-Umfrage Gertraud Grabmann, Obfrau Bio Austria Ihre Einschätzung: Wo steht Bio in zehn Jahren? Ich gehe davon aus, dass sich der Ge- samtumsatz mit Bio-Produkten über alle Absatzkanäle bis dahin verdoppeln wird. Der gesamte Außer-Haus-Bereich hat großes Potenzial und das Klima-, Umwelt- und Biodi- versitätsbewusstsein der Konsumenten wächst stetig. Das ist ein Booster für Bio. Im Handel sehe ich derzeit schon eine starke Aus- weitung des Bio-Sortiments. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Denn das ist es, was die Konsumenten wollen und wo Mehrpreis- zahlbereitschaft vorhanden ist. In Österreich werden wir in zehn Jahren bei mindestens 35 Prozent, wohl eher 40 Prozent Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche liegen. Was sind derzeit die größten Herausforderungen? Was ich mit besonderer Besorgnis sehe ist, dass es eine größer werdende Kluft zwischen den Ambitionen auf EU-Ebene und Österreich gibt, was die Stärkung der Bio-Landwirtschaft betrifft. Während die EU-Kommission ambitionierte Schritte unternimmt – siehe die Zielsetzung von 25 Prozent Biofläche und EU-Bio-Ak- tionsprogramm – mussten wir in Österreich alle Kräfte mobilisie- ren, um einen Bio-Kahlschlag in der Förderpolitik zu verhindern. Hier braucht es vorausschauende Politik und ein Bekenntnis zu Bio als Wirtschaftsmethode mit nachweislich hohem Lösungspo- tenzial im Bereich bestehender Herausforderungen wie der Klima- und Biodiversitätskrise. Bei welchen Warengruppen sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Wachstumspotenziale? Man hat in den letzten beiden Jahren gesehen, dass die Nachfrage nach Bio-Fleisch gestiegen ist. Das spricht für eine Veränderung der Konsumgewohnheiten, wenn auch noch auf moderatem Ni- veau. Natürlich spricht aber insgesamt gesehen Vieles für eine un- gleich stärkere Entwicklung der veganen oder vegetarischen Er- nährung. Daher werden wir bei pflanzlichen Produkten wohl be- sonders starkes Wachstum sehen. BIO 76 | REGAL 2-2022Drei Fragen, vier Einschätzungen. Welche Bedeutung hat Bio und wie sieht die Zukunft aus? Klaudia Atzmüller, Geschäftsführerin von Ja! Natürlich Ihre Einschätzung: Wo steht Bio in zehn Jahren? Bio boomt ungebrochen. Im Vor- jahr wurden zehn Prozent Bio-An- teil am Gesamtumsatz im Lebens- mittelhandel in Österreich über- schritten – das ist ein toller Erfolg. Aber unser Anspruch muss es sein, Bio noch weiter zu pushen. Meine Vision ist es, dass wir in den nächsten fünf Jahren 15 Prozent Bio-Anteil im österreichischen Lebensmittelhandel erreichen. Und als Ja! Natürlich wollen wir hier weiter – gemeinsam mit den Partnern aus der Landwirtschaft – voran gehen und mit un- serem breiten Sortiment eine rein biologische Ernährung möglich machen für alle, die für sich selbst, die Natur und eben auch das Klima nur das Beste wollen. Was sind derzeit die größten Herausforderungen? Der Schutz unseres Klimas ist die größte Herausforderung unserer Generation. Als Österreichs Bio-Pionier sehen wir es als unsere Aufgabe, Zusammenhänge und Lösungsan- sätze aufzuzeigen. Wir treten den Beweis an, dass biologi- sche Landwirtschaft besser fürs Klima ist. Wir behandeln in Kooperation mit externen Experten die Frage, wie wir ge- meinsam mit unseren Partnern in der Landwirtschaft das Klima noch weniger belasten können. Darüber hinaus be- schäftigen uns im Moment als Folge der Corona-Pandemie natürlich auch die steigenden Rohstoffpreise, Verzögerun- gen in der Lieferkette und Lieferengpässe bei Verpackungs- materialien. Bei welchen Warengruppen sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Wachstumspotenziale? Bio ist generell in den nächsten Jahren aufgrund des gestei- gerten Bewusstseins der Menschen für regionale und ge- sunde Lebensmittel ein Wachstumsmarkt. Besonders vega- ne und vegetarische Produkte und Innovationen weisen derzeit besonders viel Wachstumspotenzial auf. Horst Moser, Geschäftsführer Biogast Ihre Einschätzung: Wo steht Bio in zehn Jahren? Die Nachfrage nach Bio steigt un- gebremst. Dies führt zu einem weite- ren Wachstum in der Landwirtschaft. Ich denke – und hoffe – dass im Jahr 2032, deutlich mehr als 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Österreich biologisch bewirtschaftet wird. Dies bedeutet natürlich auch ein entsprechendes Wachstum im Handel. Was sind derzeit die größten Herausforderungen? Durch die Covid-19-Pandemie sind Engpässe in der Lieferfähigkeit ausgelöst worden. Diese Umstände ha- ben sich zum Glück deutlich gebessert, die Warenver- fügbarkeit liegt nahezu wieder auf Vor-Pandemie-Ni- veau, hat dieses aber noch nicht ganz erreicht. Eine weitere Herausforderung sehe ich im Erhalt und Aus- bau der Bodengesundheit. Besonders wichtig ist hier der Aufbau von Humus, da dieser die Nährstoffqualität der Pflanzen positiv beeinflusst. Mehr Humusanteil in der Erde bedeutet mehr Nährstoffe in den Pflanzen und dies wiederum führt zu einer besseren Versorgung und damit Gesundheit der Menschen. Nicht zu verges- sen ist die Herausforderung des Klimawandels. Auch diesem kann unter anderem durch Humusaufbau ent- gegengewirkt werden, da Humus bekanntermaßen be- deutende Mengen CO 2 bindet. Bei welchen Warengruppen sehen Sie in den nächs- ten Jahren die größten Wachstumspotenziale? Viel Potenzial sehe ich im Bereich hochwertiger Conve- nience-Produkte. Wichtig ist, dass es sich um Produkte aus besten, natürlichen Rohstoffen handelt. Meine De- vise lautet: Wenn Convenience-Produkte, dann sollten diese wertvoll für den Menschen sein – schmackhaft und gesund. Denn auch Convenience-Produkte müs- sen unseren Ansprüchen, die wir an Bio haben, gerecht werden. Preis werden als die größten Herausforderungen genannt. Die größten Wachstumschancen: Pflanzliche und Convenience- Produkte sowie Frische generell. BIO 2-2022 REGAL | 77BIO REGAL: 2020 wurde erstmals die 10-Prozent-Anteilshürde im LEH überschritten. Wie sah es 2021 aus? MICHAEL BLASS: 2021 waren es nicht nur zehn Prozent Bio, sondern über elf. Zu diesem Erfolg kann man der gesamten Bio-Branche wirklich nur gratulieren. Das Wachstum wird sich fortsetzen, denn Bio entspricht – gerade in pandemiegeschüttelten Krisenzeiten – dem Bedürfnis der Konsumenten nach Natürlichkeit und Authentizität. Dieses Konzept hält sicher noch eine Menge Potenzi- al bereit. Wo lag die Bio-Käuferreichweite im LEH 2021? Bei erfreulichen 98 Prozent, oder an- ders gesagt: Es gibt eigentlich keinen Haushalt in Österreich, der nicht mindestens einmal im Jahr ein Bio- Produkt kauft. Die Zahlen beweisen eindrucksvoll, dass Bio einen fixen Platz auf unseren Einkaufslisten und in unseren Menüplänen hat. Wie haben sich Menge und Frequenz von gekauften Bio-Produkten entwi- ckelt? Auch beides positiv. Ein durch- schnittlicher Haushalt griff im ver- gangenen Jahr 58 Mal im Supermarkt- regal zu einem Lebensmittel aus bio- logischer Produktion, acht Mal öfter als im Jahr 2020. Die gekaufte Menge stieg um rund drei Kilo auf 45,6. Welche Rolle kommt dem Diskont zu? Diskonter und LEH teilen sich die Bio- Marktanteile sehr konstant im Ver- hältnis von zirka einem zu drei Viertel. In exakten Zahlen: 26,9 Prozent des Umsatzes entfiel 2021 auf Diskonter und 73,1 Pro- zent auf den klassischen LEH. Wie hoch waren die Ausgaben für Bio-Produkte 2021? Im vergangenen Jahr wurden Bio-Fri- schewaren (exkl. Brot und Gebäck) im Gesamtwert von knapp 800 Milli- onen Euro im LEH eingekauft. Das entspricht einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem vorvergange- nen Jahr. Umgerechnet auf Haushalte in Österreich beträgt das 210 „Bio-Eu- ro“ pro Jahr. Was waren die beliebtesten Produkt- gruppen? Und wo war das Wachs- tum am höchsten? Das Bio-Ranking wird seit vielen Jah- ren von Frischmilch und ESL-Milch angeführt. Jeder dritte Liter Milch wird bereits in Bio-Qualität gekauft. Knapp dahinter folgen Naturjoghurt, Kartoffeln, Eier und Frischgemüse. Wie viele Produzenten sind mit dem AMA-Biosiegel ausgestattet? Aktuell sind rund 200 Lizenznehmer in unserem System zertifiziert und dürfen ihre Produkte mit dem AMA- Biosiegel auszeichnen. Rund 25.000 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern lie- fern die wertvollen Rohstoffe für die Verarbeiter. Danke für das Interview. Die neuen Roll AMA-Zahlen zeigen: Bio boomt weiter. 800 Mille für Bio-Frischewaren 2020 durchbrach Bio erstmals die Zehn-Prozent- Marke im LEH. 2021 lag der Bio-Anteil im LEH bereits bei 11,3 Prozent. Den größten Schub nach oben verbuchte Frisch- und ESL-Milch. Während Menge und Wert im LEH leicht stiegen, gingen die Marktanteile im Diskont etwas zurück. AMA-Geschäftsführer Dr. Michael Blass INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEIß 78 | REGAL 2-2022DIE WACHAUER PRIVATDESTILLERIE 3500 KREMS A/D DONAU, MISSONGASSE 33, T: 02732 / 83 1 84 www.hellerschmid.com So machen wir unseren BIO Eierlikör DIE WACHAU HAT VIELE SEITEN SEIT 1948Next >