< PreviousD as bekannte Institut Standort+Markt er- hob die City- und Geschäftszonen der größten Städte Österreichs sowie einige Kleinstädte. Die Leerstandsquoten sind teilwei- se überschaubar, teilweise im zweistelligen Be- reich. Der Filialisierungsgrad beträgt 30 bis 50 Prozent. Die höchsten Verkaufsflächen weisen die Mariahilfer Straße und die Wiener City auf, gefolgt von den Innenstädten in Graz, Linz und Innsbruck . HANDEL AKTUELL Der Handel in den Innenstädten Quelle: Standort+Markt 50 | REGAL 03-2022 City Retail.indd 5024.03.22 12:03Menschen. Geschichten. Perspektiven. DiePresse.com/amSonntag Sehen Sie die Welt aus verschiedenen Blickrichtungen.GF KR CHRISTOF KASTNER: 143 Nah&Frisch Märkte sowie 14 Ladenbau Projekte für 2022 T rotz Oligopol, trotz Marktmacht von Konzernen und Diskontern, und trotz Preisschlacht: die Nah&Frisch hat im Vorjahr eine Punktlandung hingelegt. „Im Schnitt haben unsere Kaufleu- te nach dem guten Jahr 2020 noch einmal um 5,7 Prozent zulegen können“, sagt Nah&Frisch Geschäftsführer Mag. Hannes Wuchterl. Die Zahlen sprechen für sich. Kaufleute mit 430 Standorten erzielten im Vorjahr 321 Millionen Euro Umsatz. Das sind durchschnittlich 750.000 Euro pro Standort. Damit leistet Nah&Frisch einen unverzichtbaren Beitrag zur Nahversorgung. Dank eines starken Plus von 25 Prozent bei Nah&Frisch punkt erwirtschaftet Nah & TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Kaufleute-Kette mit tollem Zuwachs ZEV Nah&Frisch Marketingservice Ges.m.b.H. → gegründet 1983 → 430 Nah&Frisch Geschäfte in Österreich → Gesellschafter: Kastner, Kiennast, Unigruppe, Wedl Frisch trotz sechs Standorten weniger als 2020, ein Umsatzplus von 4,0 Prozent. 37 Eröffnungen. 2021 hat Nah&Frisch 37 Standorte eröffnet bzw. gemeinsam mit Kauf- leuten neu adaptiert. Immer öfter paart sich jetzt das besondere persönliche Service der Kaufleute mit modernem Nahversorger-De- sign. Wuchterl: „Ganz besonders an diesen Standorten sehen wir ein Wachstum, das noch weit über unserem durchschnittlichen Wachstum pro Standort von knapp sechs Pro- zent liegt. Wir werden daher weiter unseren Fokus darauf legen, an Standorten, wo es Sinn macht, zu investieren und für jene, wo wir kein Potential sehen, auch eine Schließung ins Auge fassen.“ Nah&Frisch punkt . Stark hat sich trotz → 5,7 Prozent Umsatzplus → 430 Standorte → 37 Eröffnungen Wahnsinn Nah&Frisch MAG. HANNES WUCHTERL, NAH&FRISCH GESCHÄFTSFÜHRER HANDEL AKTUELL 52 | REGAL 03-2022 Nah&Frisch.indd 5224.03.22 12:05→ Nah&Frisch Strukturdaten Millionen Euro 321 Umsatz Mit- 1.881 arbeiter 81.800 m 2 Verkaufsfläche m 2 durch- 197 schnittliche Verkaufsfläche 430 Standorte Strukturdaten 2021 (inkl. Nah&Frisch punkt) heftigem Wettbewerb auch Nah&Frisch punkt entwickelt. Mit vier zusätzlichen Stand- orten wurde 2021 ein Plus von 25 Prozent er- wirtschaftet. Für 2022 sind eine Reihe weitere Nah&Frisch punkt Standorte geplant. Wuch- terl: „Für uns ein strategisch ganz wichtiges Standbein mit enormen Potential für die Mar- ke, auch im urbaneren Bereich.“ TV Kampagne. Auch 2021 blieb Nah&Frisch seiner strategischen Ausrichtung treu: Stärkung der Kaufleute als Markenkern getragen durch eine erfolgreiche neue TV- Kampagne ganz auf die Nah&Frisch Kaufleu- te zugeschnitten. Die fortschreitende Moder- nisierung zukunftsträchtiger Standorte, ge- HANDEL AKTUELL FRUIT LOGIS TICA 2022 5|6|7 APRIL BERLIN Ihr Ansprechpartner: Stefan Lindner, stefan.lindner@dhk.at zielte Expansion an neuen Standorten, auch unter der Marke Nah&Frisch punkt, verbes- serte Zusatzleistungen wie Lieferservice und ein neues Kaffeekonzept, sind neben lokalen Produkten „aus’m Dorf“ die Eckpfeiler der weiteren Ausrichtung von Nah&Frisch. Kosten. Explodierende Energie- und Roh- stoffkosten, der Ukraine-Krieg und die damit zu erwartenden Lieferausfälle auch für Le- bensmittelproduzenten, werden uns an allen Ecken und Enden kostenseitig unter Druck setzen. Wir sehen uns aber gerüstet und unse- ren Kunden verpflichtet, die sich immer ra- scher drehende Preisspirale so gut wie mög- lich abzufedern. Das Jahr 2022 wird jedenfalls für die Nah&Frisch Kaufleute ein sehr heraus- forderndes werden. Aber, so Hannes Wuch- terl: „Unsere Kaufleute werden die Herausfor- derungen des Jahres 2022 meistern.“ Pläne. Auch Nah&Frisch punkt wird ge- pusht. Nach fünf Realisierungen mit Socar ist bei Kiennast die Gesamtflotte auf 22 ange- wachsen. „Ich denke, dass wir mit Socar noch weitere Standorte umbauen können“, sagt Kiennast-Chef Mag. Julius Kiennast REGAL. Alleine Kiennast peilt 50 bis 60 Nah&Frisch punkt Multiplikationen an. Nah&Frisch.indd 5324.03.22 12:05A ktuell ist eine fundamentale Veränderung der Art und Weise wie Unternehmen Marketingentscheidungen tref- fen zu beobachten. Waren Experimente bis vor kurzem noch eine vor allem in der Wissenschaft vorherrschende Methodik, um kausale Zusammenhänge zwischen Variablen zu analysieren, ist es heute auch für Unternehmen einfacher als jemals zuvor, randomisierte kontrollierte Studien durchzuführen. Tat- sächlich nutzen immer mehr Un- ternehmen Experimente zur Ent- scheidungsunterstützung. So spart eBay heute viele Millionen Euro pro Jahr durch einen Verzicht auf ineffizientes Suchmaschinenmar- keting. Der Unternehmenswert von Amazon bestimmt sich nach Gründer Jeff Bezos vor allem durch die Anzahl der Experimente, die das Unternehmen durchführt. Auch andere Unternehmen wie Walmart, Meta, Google und Netflix haben das Experimentieren bereits erfolgreich in die Unterneh- menskultur integriert und führen tausende Experimente pro Tag durch. So ist es nicht verwunderlich, dass das Management-Maga- zin Harvard Business Review vor kurzem die „Experimentelle Revo- lution“ ausgerufen hat. Der Vorteil einer Kultur des Experimentierens ist vor allem darin zu sehen, dass Managemententscheidungen dezent- ral vorbereitet werden können. So können Teams bei- spielsweise Fragen wie „Welche Version einer Wer- bung funktioniert besser?“, oder „Wie stark ändert sich die Nachfrage durch eine Preisänderung?“ fun- diert durch Feldtests analysieren und Entscheidungs- alternativen erkenntnisbasiert bewerten. Diese Her- angehensweise erfordert jedoch Fachkenntnisse im Hinblick auf das Design experimenteller Studien und deren Auswertung mittels statischer Methoden. So kann es etwa bei populären A/B-Testing Plattformen zu Trugschlüssen kommen, wenn ein Algorithmus die Auswahl der Probanden in den Kontroll- und Testgruppen beeinflusst. Bei einem Test des Effekts von personalisierter Werbung auf das Kaufverhalten würde beispielsweise die Werbung in der Testgruppe vor allem interessierten Nutzer:innen ausgespielt, welche ohnehin eine höhere Kaufwahrscheinlichkeit haben. Der Effekt der Persona- lisierung würde somit überschätzt. Die notwendigen Kenntnisse für erfolgreiches Experimentieren vermitteln wir unseren Studierenden am Institut für Retailing & Data Science an der WU Wien. nils.wloemert@wu.ac.at GAST KOMMENTAR IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Magdalena Kranabitl MA, Bakk. Phil., Aneta Zeunerova (Osteuropa, Selbstständig), Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland, Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: lisa.weber@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 49,– zzgl. 10 % MwSt., Testabo für 3 Ausgaben (App & ePaper gratis): € 13,50 zzgl. 10 % MwSt. Auslandsabo: € 93,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 47. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Grafikstudio joh-berner Werner Supanz Druck: Berger, Horn → VON UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT (WU) Warum Unternehmen stärker auf Experimente setzen sollten „Heute ist es für Unter- nehmen einfacher als jemals zuvor, randomi- sierte kontrollierte Studien durchzuführen.“ UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT, Institute for Retailing and Data Science, WU Wien 54 | REGAL 03-2022Jetzt einreichen ! Entgeltliche Einschaltung der AMC AUSTRIAN MARKETING CONFEDERATION SIE VERDIENEN DIESE AUSZEICHNUNG! Der Wettbewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für innovatives, strategisches Marketing 2019 2021 in Österreich ist eröff net. MARKETING-GALA: 20. Juni 2022 Belvedere 21, 1030 Wien Alle Details zur Ausschreibung: www.staatspreis-marketing.at PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU WIEN PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU Wien Nährwertangaben auf Lebensmittel GAST KOMMENTAR W ir finden sie auf den Verpa- ckungen unserer Lebensmittel, die Angaben zum Nährwert. Doch werden sie regelmäßig gelesen? Bei welchen Produkten achten Kon- sument*innen denn besonders auf die Nähr- wertangaben? Wie wird das Lesen von Nähr- wertangaben auf Lebensmittel von den Kon- sument*innen beurteilt? Wir sind diesen und weiteren Fragen in einer ersten explorieren- den Umfrage nachgegangen. Dazu haben wir n=258 Personen mittels online-Fragebogen befragt (133 weiblich, zwischen 18 und 31 Jah- ren). Auf die erste Frage: „Gibt es beim Ein- kaufen im Supermarkt Produkte, bei denen Sie regelmäßig die Nährwertangaben durch- schauen?“ kamen wir zu folgendem Ergebnis: 51% der Befragten tun dies bei Süßwaren, 48% bei Fertiggerichten, 48% bei Getränken, 38% bei Tiefkühlprodukten, 33% bei abgepackten Wurstwaren und Käse, 24% bei Teigwaren, und 18% bei Brot und Gebäck. Auf einer Skala von 1 (gar nicht ernährungsbewusst) bis 10 (sehr ernährungsbewusst), beschreiben sich die befragten Personen im Schnitt mit einem Wert von 6,9 also doch eher ernährungsbe- wusst. Wie wird das Lesen von Nährwertta- bellen von den befragten Konsument*innen beurteilt? 53% finden es modern, 71% gesund, 78% nützlich, 85% informativ, jedoch nur 50% als leicht verständlich. Grundsätzlich scheint der Nutzen sehr wohl bewusst, bei der Ver- ständlichkeit bedarf es bei einigen der Befrag- ten offenbar noch weiterer Erklärung. Ein Großteil der Befragten sieht sowohl die Infor- mationskomponente als auch den Nutzen, je ernährungsbewusster die befragten Personen sind, desto stärker ist dies der Fall. Von der Covid-19-Pandemie abhängig sehen die be- fragten Personen das Lesen von Nährwertan- gaben eher nicht (lediglich 4% sehen hier ei- nen Zusammenhang). Wenngleich während der Pandemie Themen wie Ernährung, Bewe- gung und Bewusstsein für den eigenen Kör- per wichtig geworden sind. In diesem Ent- wicklungstrend könnte in Zukunft noch weiteres Potential in Zusammenhang mit Nährwertangaben liegen. Nähere Informatio- nen unter monika.koller@wu.ac.at. 56 | REGAL 03-2022FOTO: APA/AFP D er Landwirtschaftsverlag Münster stellt zusammen mit seinen Töchtern und Beteiligungen insgesamt 50.000 Euro für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zur Verfügung. Das Geld geht an die Caritas in Polen, die zusammen mit der Landwirt- schaftskammer Lublin im Osten Polens nahe der ukrainischen Grenze sowie den dortigen Landfrauen und Landwirten konkrete Hilfsmaßnahmen um- setzt. Auf Initiative der Fachzeitschriften top agrar Deutschland, top agrar Polska und top agrar Österreich wurden dafür bei der Caritas in Polen, Deutschland und Österreich eigene Spendenkonten eingerichtet, in Deutschland bei der Caritas Münster: Landwirtschaftsverlag Münster stellt 50.000 Euro für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung und richtet Spendenkonto ein Caritasverband für die Diözese Münster e. V. IBAN: DE47 4006 0265 0004 1005 05 BIC: GENODEM1DKM Verwendungszweck: „Gemeinsam für die Ukraine“ „Der russische Überfall bringt un- ermessliches Leid über die Menschen in der Ukraine. Und je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es, die schutzsuchenden Bürgerinnen und Bürger zu versorgen. Wir laden unsere Leser, Kunden und Partner aus unse- ren drei Verlagsbereichen Landwirt- schaft, Lebensmittel und Landleben ein, sich mit weiteren Spenden an un- serer Aktion ‚Gemeinsam für die Uk- raine‘ zu beteiligen. Jeder Euro hilft“, bitten Werner Gehring, Dr. Ludger Schulze-Pals und Malte Schwerdtfe- ger, Geschäftsführer des Landwirt- schaftsverlags, um Unterstützung. „Ganz akut fehlt es in der Ukraine vor allem an medizinischen Hilfsgü- tern und Nahrungsmitteln. Die in die Nachbarstaaten Geflüchteten benöti- gen in erster Linie Kleidung und eine Unterkunft“, beschreiben die beiden Chefredakteure von top agrar, Matthi- dortigen Landfrauen und Landwirte zusammen mit top agrar Polska vor Ort umsetzen. „Die Not ist groß. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die Initiative von top agrar Deutschland, top agrar Polska und top agrar Österreich im Unterneh- mensverbund des Landwirtschafts- verlags breite Unterstützung gefunden hat und so ein stattlicher Betrag zu- sammengekommen ist“, betonen die Geschäftsführer. Die Leser, Kunden und Partner des Landwirtschaftsverlags sind herzlich eingeladen, sich für das Projekt ‚Ge- meinsam für die Ukraine‘ zu engagie- ren. „Wir bedanken uns schon heute bei jedem Einzelnen, der uns unter- stützt und berichten darüber, für wel- che Maßnahmen die Hilfsgelder ein- gesetzt werden“, versprechen Schulze- Steinmann und Höner. HANDEL AKTUELL/SPENDENAUFRUF Handelsverband: Ja zum Energiepaket Der Handelsverband begrüßt das zwei Milliarden Euro schwere Energiepaket der Bundesregierung, um der Teuerung im Energiebereich entgegenzu- wirken. „Der österreichische Handel bemängelt, dass die Bundesregierung die Energieintensität der Branche nicht im tatsächlichen Maße wahr- nimmt“, so Handelsverband-GF Mag. Rainer Will. Von der Warenproduktion bis hin zur Anlieferung, dem Betrieb der Geschäftsflächen bis hin zur (oft- mals) gekühlten Zustellung hat sich jeder einzelne Prozessschritt in den letzten Wochen massiv ver- teuert. Klein- und Mittelunternehmen mit hohem Treibstoffaufwand sol- len jetzt entlastet werden. as Schulze-Steinmann und Guido Hö- ner, den aktuellen Bedarf. Hier setzen die Hilfsmaßnahmen an, die unsere Partner, die Caritas Polen, die Land- wirtschaftskammer Lublin und die MAG. RAINER WILL, Handelsverband-GF Gemeinsam für die Ukraine 03-2022 REGAL | 57 Spendenaktion.indd 5724.03.22 12:07Adeg Wolfsberg mit Rewe Adeg Wolfsberg- Geschäftsführer Arno Riedl Neue Lösung für AGM-Märkte gesucht, im Großhandel bleibt der Adeg Großhandel der Partner: MAG. HERBERT SCHNEEWEIß Redaktion REGAL „Die Nahversor- gungssituation ist in Kärnten gut. Geht es nach Gremial-Ob- mann Robert Ebner ist keine Gemeinde mehr ohne Nah- versorgung. Proble- matisch bleibt aber weiter die Gastro- Situation. “ Kärnten REGAL SCHWERPUNKT 58 | REGAL 03-2020D ie Schlagzahl passt. Die Richtung auch. Die Adeg Wolfsberg navi- giert geschlossen durch die Corona-Krise. 2020 lande- ten die Kärntner trotz hoher Gastro- und Tourismus-Ab- hängigkeit im Plus und auch 2021 glückte dieses Kunststück. „Wir sind wieder mit einem blau- en Auge davongekommen und uns schlussendlich wieder hauchdünn über Vor- jahr eingependelt“, so Adeg Wolfsberg-Ge- schäftsführer Arno Riedl im REGAL-Ge- spräch. Am Ende lag die Zahl zwischen Null und ein Prozent. Während das Flaggschiff Euco-Center weiter stark performt, lagen die AGM-Märkte mit 0,3 Prozent hinter dem Vor- jahr. „Aber diese Zahlen sind aufgrund ver- schiedener Covid-19-Maßnahmen nur be- dingt aussagekräftig. Die Gastro ist einfach noch nicht dort, wo sie vor der Corona-Krise war.“ Verkaufsflächen. Die Flächen blieben gleich. Die Adeg-Wolfsberg-Flotte von 17 Fili- alen, sechs Kaufleuten und 1,5 C&C-Standor- ten blieb unverändert. Dazu kommen zwei weitere Lieferstellen. „Wir haben noch einen weißen Fleck im Liefergebiet im Auge. Den- noch liegen aktuelle Pläne für einen Neubau nicht in der Schublade. Wir sind noch in der Validierungs-Phase“. Investitionen. Dennoch schnürten die Kärntner für 2022 ein weiteres Investitions- paket. „Wir wollen wiederum 400.000 Euro bereitstellen“, so Riedl. Konkret werden bei drei bis vier Geschäften die Klima-Anlagen erneuert, bei einigen Märkten der Leergut- Automat für Einweggebinde vorbereitet. Eine weitere Schlagrichtung gilt dem Adeg-Markt Sittersdorf: „Hier haben wir einige Kosmeti- sierungen geplant und werden die Beleuch- tung auf LED umstellen.“ Dazu haben sich die Wolfsberger externes Know-how für ihren neuen Euco-Online-Shop ins Boot geholt. „Hier verkaufen wir Werkzeug, Spirituosen und Kurzwaren, über ein für uns neues Ge- schäftsmodell.“ GH ist Rewe. Keine Veränderung gibt es in der Zusammenarbeit mit der Rewe. „Die → Umsatz bleibt stabil → 17 Filialen, sechs Kaufleute am Netz → Neuer AGM-Partner gesucht Kooperation läuft weiter und ist wieder verlängert worden.“ Bei der AGM ist die Sache anders, da sind die Wolfs- berger zum Handeln ge- zwungen. Dabei suchen die Kärntner für rund 2.820 m2 Verkaufsfläche (2.000 m2 Wolfsberg, 820 m 2 Unterberg) einen neuen Partner. „Wir sind hier natürlich nicht die größten, ha- ben aber bei unseren Gesprächen gesehen, dass es Interessen zur Belieferung gibt.“ Da- bei schließt Riedl bei den Gesprächen keine Player der Branche aus und ist für sämtliche Optionen offen. Wichtig seien Standortsiche- rung und der Erhalt der Arbeitsplätze. „Wir müssen aber darauf achten, dass die Schnitt- stellen für das Warenwirtschaftssystem pas- sen. Es gilt die Investitionskosten hier im Rahmen zu halten.“ Noch im ersten Halbjahr will die Adeg Wolfsberg ihre Entscheidung fällen. Billa-Kaufleute. Mit Interesse blickt Riedl nach Wiener Neudorf und die Initiierung der ersten Billa-Kaufleute. „Bisher hat die Rewe kommuniziert, dass mit zwei Kaufmanns- Marken weitergemacht wird. Dennoch ma- chen wir uns Gedanken, was passiert, wenn viele Kaufleute mit größeren Standorten über 400 m 2 unter das Billa-Dach einlenken. Eine Vertriebsmarke wie Adeg kostet natürlich Geld. Die Frage ist, ob für wenigere Standorte die Werbe-Power in der gleichen Stärke auf- recht gehalten wird.“ Ein Plan B liegt für die Kärntner derzeit aber noch nicht auf dem Tisch. Möglichkeiten werden aber geprüft. Region. Ein wichtiger Baustein bleibt Re- gionalität. „Wobei wir regional mit 100-Kilo- meter-Umkreis definieren.“ Rund 100 Liefe- ranten sind aufgeschalten. Lieferdienst. Sorgenfalten bereiten Riedl aktuell auch die derzeitige Personalentwick- lung. „Wir müssen unsere Mitarbeiter von Standort zu Standort schieben, weil die Coro- na-Situation aktuell wirklich durchschlägt.“ Einen Versuchsballon gibt es mit Mjam. „Hier haben wir einen Lieferdienst manifestiert.“ Auch bei der Aktion Too-good-to-go-Aktion sind die Wolfsberger dabei. TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß KÄRNTEN 03-2022 REGAL | 59Next >