< Previousmittel aufgebracht. „Der selbst erzeugte grü- ne Wasserstoff wird in einem ersten Schritt zum Ausgleich von Stromschwankungen im österreichischen Stromnetz beitragen“, zei- gen sich die MPreis-Geschäftsführer Peter Paul und David Mölk über die Inbetriebnah- me ihrer Elektrolyseanlage erfreut. „In weite- rer Folge wird der grüne Wasserstoff auch zur Beheizung der Backöfen der Bäckerei Therese Mölk verwendet. Ein echter Meilenstein wird die sukzessive Umstellung unserer gesamten Lkw-Flotte auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge sein, die an unserer eigenen Tankstelle in Völs mit grünem Wasserstoff betankt werden. Da- mit werden wir als erstes mittelständisches Unternehmen Österreichs damit beginnen, unsere Lebensmittelmärkte CO 2 -neutral und emissionsfrei zu beliefern.“ Neuartige Technologie von weltweit führendem Elektrolyse-Anbieter. Für die neue Elektrolyseanlage am eigenen Betriebs- standort setzt MPreis auf die PAE-Elektrolyse (alkalische Druckelektrolyse). „Diese hat sich schon lange bewährt und ist sehr zuverlässig. Wir brauchen verlässliche Lösungen, weil unsere Lkw immer fahren und die Verfügbar- keit von grünem Wasserstoff also laufend ge- währleistet werden muss“, erklärt der Projekt- initiator Ewald Perwög. So stand es für MPreis außer Frage, für die Technologie der neuen Anlage in Völs auf einen ‚Big Player‘ zu setzen, den man in der Firma Sunfire fand, die einer der weltweit führenden Elektrolyseanbieter ist. „Wir haben bei MPreis einen 3,2 MW Druck-Alkali-Elektrolyseur installiert. Dieser stellt eine technologische Weiterentwicklung unserer bisherigen Elektrolyseure dar, die wir in industriellen Projekten auf der ganzen Welt im Einsatz haben“, sagt Sunfire CEO Nils Al- dag. „Der Elektrolyseur verfügt über einen Betriebsdruck von bis zu 30 bar und ist beson- ders gut für industrielle Anwendungen geeig- net. Wir freuen uns daher sehr, die Vorzüge dieser Innovation nun in Tirol demonstrieren zu können. Diese Technologie kann in weite- rer Folge auch anderen, energieintensiven In- dustrien zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen.“ Technische Umsetzung mithilfe von Tiroler Experten. Für die technische Umset- zung der Elektrolyseanlage griff MPreis auf heimische Expertise zurück. Diese steuerte das auf komplexe Industrie- und Infrastruk- turprojekte spezialisierte Ingenieurbüro ILF Consulting Engineers aus Rum bei Innsbruck bei. Auch für die dortigen Spezialisten stellte das neuartige Wasserstoffprojekt Pionierar- beit dar: „Es gab bisher keine ‚Blaupause‘, wie Wasserstoff im Umfeld eines Lebensmittel- händlers erzeugt und nachhaltig genutzt wer- den kann. So mussten auch wir Planer uns an die finale Lösung erst einmal herantasten. Das Besondere an diesem Projekt war auch, einen Elektrolyseur in die Produktionskette eines Lebensmittelproduzenten zu imple- mentieren, der mit selbst erzeugtem grünem Wasserstoff sowohl die Backöfen seiner Bä- ckerei beheizen, als auch seinen Fuhrpark betreiben wird. Das hatten wir in dieser Form noch nie“, freut sich Michel Kneller, der bei ILF Wasserstoffprojekte leitet, über die gelun- gene Kooperation mit MPreis. MPREIS-WASSERSTOFF-ANLAGE SUNFIRE ELEKTROLYSEUR Paul Schmidt (Sunfire), Erik Scheunemann (Sunfire), Clemens Müller, Thomas Thaler, Friedrich Koidl-Siebert, Ewald Perwög, Julia Mölk, Peter Paul Mölk, David Mölk, Mathias Mölk 80 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_MPreis.indd 8024.03.22 12:40Unser Ziel ist klar: Wir wollen Lebensmittel frisch, hygienisch und praktisch verpacken, gleichzeitig aber die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Wir (be)wirken mit nachhaltigen Verpackungslösungen. (ver)packen wirs nachhaltig shop.messerle.at MESSERLE – der Pionier in Sachen nachhaltige Verpackungen. Umweltschutz heißt Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln. Immer mehr Menschen hören auf ihr Gewissen. Die Messerle GmbH in Mäder macht das schon länger: Mit nachhaltigen Produkten, hohen Um- weltstandards und einer Haltung, die über den Preis hinausgeht. Die Messerle GmbH ist zum Thema Nachhaltigkeit bestens aufgestellt. Wir haben ein breites, ökologisch nachhaltiges Sortiment von Lebens- mittelverpackungen im Programm. Anerkannte Zertifizierungen sind für unsere Kunden wertvolle Entschei- dungshilfen beim Einkauf. Wir sind mit Land und Leuten eng verbunden und haben eine Verpflichtung gegenüber unseren Kunden und unserer Umwelt. Take-Away- und Lebensmittelverpack- ungen sollten alle Stücke spielen und dabei die Umwelt so wenig wie mög- lich belasten. Als Verpackungsexperten favorisieren wir ökologisch nachhalti- ge Kreisläufe. Dazu gehören innovative Materialien, die als Wertstoff begriffen werden. Stoffliche Wiederverwertung holzbasierender Verpackungen und re- cyclebarer Kunststoffe. Handel mit Haltung Um diese Anforderungen zu erfüllen, haben wir unsere Eigenmarke LO- GISCH ÖKO, die mit den Produktlinien Greet, Johann, Matteo, Lucy und Mia eine breite Range abdeckt. Wo Trans- parenz und Durchsichtigkeit benötigt wird, setzen wir auf rPET mit einem hohen Recyclinganteil. Wir reduzieren, dort wo es geht, die Materialstärken, verwenden leicht trennbares Mono- material und vermeiden Materialver- bunde. Kurze Wege und verlässliche Partner sind uns wichtig. Wir produzieren un- sere Produkte in Europa mit europäi- schen Rohstoffen, was zu einer weite- ren Reduktion von CO2 führt. Appetitlich, innovativ, nachhaltig Unsere LOGISCH-ÖKO-Serie für Obst und Gemüse, Salate, Burger, Suppen etc. kommuniziert mit den Verbrau- cher*innen und macht Lust auf mehr. Ansprechendes Design, höchste Funk- tionalität und beste Qualität brin- gen den Genuss direkt zu den Konsu- ment*innen. In Supermärkten, Restaurants, Bäcke- reien, auf Märkten oder direkt ab Hof wird die Botschaft bereits heute verstanden: Ressourcenschonende Le- bensmittelverpackugen sind kein Trend mehr, sie sind ein Muss – ein bewuss- tes Statement für mehr Nachhaltigkeit.GREEN EDITION PLANT BASED Neue Bauordnung soll her Sigi Maurer ist Obfrau des Grünen Parlamentsklubs und bekannt dafür, Dinge beim Namen zu nennen. Im großen REGAL-Interview gibt sie Preis, wo noch Handlungs- bedarf für die österreichische Nachhaltigkeits-Strategie besteht. REGAL: Das Regierungsprogramm sieht eine Reihe an Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit vor. Welche Punkte wären aus Ihrer Sicht noch offen? Sigi Maurer: Beispielsweise das Thema Artenvielfalt, wo wir derzeit an der Biodiversitätsstrategie 2030 arbeiten. Diese wird ein ganz zentrales Instrument sein, den drama- tischen Verlust an Artenvielfalt in Österreich zu stoppen. Mit diesem Thema eng verknüpft ist der Bodenverbrauch, der immer dramatischere Ausmaße annimmt. Auch hier ist ein Strategiedokument in Ausarbeitung: Die öster- reichische Bodenschutzstrategie, welche die Sicherung von gesunden Böden für nachhaltige Landwirtschaft und als CO 2 -Speicher ins Zentrum rücken wird. Belastung durch Luftverschmutzung und Lärm sind ein zentrales Gesundheitsthema. Was ist mit dem Thema Bioökonomie? Auch hier sind vernetztes Denken und integrierte Be- trachtung gefragt. Wir wollen die Verbreitung von neuen Produkten aus biogenen Roh- und Reststoffen fördern und Schritte in Richtung Umsetzung der bereits existierenden Strategie setzen. Hier ist viel Raum für Innovation und neue Konzepte, die den Ressourcenverbrauch senken und Wertstoffe möglichst lange im Wirtschaftskreislauf halten. Kommen wir zum Lebensmittelhandel. Wie sehen Sie die derzeitige Preispolitik? INTERVIEW: LISA WEBER Wir wissen, dass der Handel nach wie vor hohe Gewinne schreibt und ein klarer Profiteur der Corona-Pandemie war. Die jährlichen Preisverhandlungen des Handels mit den unterschiedlichen landwirtschaftlichen Branchen zeigen, dass den Produzenten in den letzten Jahren sehr niedrige Preiserhöhungen gewährt wurden. Man vergleiche nur die Milchpreise, die Bäuerinnen und Bauern ausbezahlt werden und was wir für einen Liter Milch im Regal zahlen. Hier gibt es ein klares Ungleichgewicht. In der derzeitigen Preisdebatte auf Grund steigender Lebensmittelpreise wird auch der Handel seinen Beitrag leisten müssen. Ein weiteres Beispiel ist das Thema Tierwohl-Produkte im Fleischbereich… Hier kommen wir sehr schleppend voran, auch von Seiten des Handels klar auf höhere Standards zu setzen. Als Beispiel sei der Ausstieg aus der Vollspaltenhaltung von Schweinen genannt. Wir wollen eine klare Haltungskenn- zeichnung beim Fleisch, so wie wir es beim Ei kennen. Und all das muss der Handel auch mittragen und in seiner Preisgestaltung ein Partner der Landwirtschaft werden. Ein besonderes Problem: Bei Fleisch wird über ein Drittel zu Aktionspreisen verkauft. Das ist auch aus Umwelt- und Gesundheitsgründen stark zu hinterfragen. © KARO PERNEGGER Klimaneutral bis 2040 82 | REGAL 03-2022GREEN EDITION In Papier verpackt! 30 % WENIGER KOHLENHYDRATE VOLLER GESCHMACK Neue Sorte SPAGHETTI PLANT BASED Was kann die Politik zum Problemfeld Preise beitragen? Die Leistbarkeit von Lebensmitteln wird von zwei Faktoren definiert – dem Preis der Lebensmittel, und dem Einkom- men der Konsumenten. Für das Einkommen der Bauern spielt zusätzlich eine Rolle, welcher Anteil der Super- marktpreise schlussendlich in ihrer Geldbörse landet. Die durchschnittlichen Ausgaben für Lebensmittel sinken seit langem und machen nur noch 12,1 Prozent der Haushaltsausgaben aus. Von diesem Schnitt sind manche Bevölke- rungsgruppen aber ausgeschlossen. Dort müssen wir vor allem daran arbeiten, höhere Löhne bzw. eine bessere soziale Absicherung zu erreichen. Das tun wir etwa in den bevorstehenden Verhandlungen zum Arbeitslosengeld, oder aktuell mit dem im Februar beschlossenen Teuerungsausgleich. Das Thema Einweg-Pfand lässt die Wogen hochgehen. Kleine Kaufleute können sich das System dazu oftmals nicht leisten und haben den Platz nicht. Wie stehen Sie dazu? In Umfragen sprechen sich regelmäßig weit über 80 Pro- zent der Menschen in Österreich für das Einwegpfand aus. Natürlich nehmen wir Rücksicht auf die besondere Situation kleinerer Geschäfte. Sie sind ganz oft eine wichtige Anlauf- stelle für die Menschen. Für sie gibt es keine Verpflichtung, Automaten aufzustellen. Die Rücknahme kann auch an der Kasse erfolgen. Für alle, die sich einen Automaten für die Rückgabe aufstellen möchten, steht ein großzügiges Förderprogramm bereit. Mit einem Gesamtvolumen von 110 Millionen Euro. Auf die Besonderheiten kleiner Geschäfte haben wir ja auch bei den ver- pflichtenden Mehrweg- quoten, die schrittweise ab 2024 eingeführt werden, Rücksicht genommen. Kommen wir zum Thema Energie. Wie stehen Sie zu der Einstufung von Atomkraft und Gas als „grün“? Mit ihrem Entwurf zur Taxonomieverordnung betreibt die EU Greenwashing sondergleichen. Atomkraft und Erdgas sind definitiv nicht nachhaltig und ich halte es für einen groben Fehler, ihnen den grünen Stempel aufzusetzen. Die EU hat sich aber das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. In Österreich haben wir uns das Ziel sogar schon für 2040 gesteckt. Wenn wir dieses Ziel ernst nehmen wollen, „Pro Minute werden in Österreich 100 m² Boden verbraucht, das sind 13 Hektar – etwa 18 Fußball- felder – am Tag.“GREEN EDITION müssen wir so schnell wie möglich vom klimaschädlichen Erdgas wegkommen. Kommt nun das Revival der Atomenergie? Ich mache mir da keine Sorgen, wir haben weder Zeit noch Geld dafür. Ich sehe aber sehr wohl die Gefahr, dass die Taxonomieverordnung für Anleger unglaubwürdig wird und wir so den Ausbau von erneuerbaren Energien weiter verzögern. Wie sehen Sie die Chancen einer EuGH-Klage? Laut einem Gutachten einer renommierten Rechtsanwalts- kanzlei entspricht Atomenergie nicht den Kriterien der Taxonomieverordnung – die Europäische Kommis- sion hat hier klar ihre Kom- petenzen überschritten. Österreich kauft dennoch reichlich Atomkraft aus Tschechien zu. Wie passt das zusammen? Von einem Tag auf den anderen geht natürlich nicht, was Jahrzehntelang versäumt wurde. Dass Österreich seit 20 Jahren auf Stromimporte ange- wie sen ist, ist der fehlenden Klimapolitik der letzten Regierungen geschuldet. Wie hoch der Anteil an Atomstrom ist, lässt sich übrigens nicht eindeutig feststellen. Mit dem Er- neuerbaren Ausbau Gesetz, haben wir Grüne Tür und Tor für 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030 geschaffen. Wir fördern den Umstieg so hoch wie nie zuvor. Stehen EU-Richtlinien und Gesetzgebungen dem politischen Handeln oft im Weg? Das EU-Lebensmittelrecht setzt tatsächlich enge Grenzen dessen, was national vorgeschrieben werden darf. Groß- teils sind diese Regelungen dem EU-Binnenmarkt geschul- det – das ist auch sinnvoll so. Die EU hat für die Zukunft einige wichtige Pläne in Bezug auf Lebensmittel: Eine Her- kunftskennzeichnung in ganz Europa, eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung, und auch eine Prüfung von Nachhaltigkeits- und Haltungskennzeichnungen. Welche nachhaltigen Ziele sollten Ihrer Meinung nach mehr verfolgt werden? Die Lebensmittelverschwendung ist ein großer Hebelpunkt. Das Ausmaß ist gewaltig: in CO 2 -Emissionen gemessen, wäre die weltweite Lebensmittelverschwendung, nach China und den USA, der drittgrößte Klimasünder. Die Halbierung der Lebensmittelverschwendung ist auch eines der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Und in Österreich? Auch hier gibt es großen Handlungsbedarf. Es handelt sich um ein komplexes Problem, denn Lebensmittelabfälle entstehen in der gesamten Lieferkette. Um hier auf allen Ebenen Fortschritte zu erzielen, haben wir bereits letztes Jahr eine interministerielle Koordinierungsstelle einge- richtet. Ein Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwen- dung befindet sich aktuell in der Finalisierung. Auch Verpackungsmüll ist ein großes Thema. Bei Plastikverpackungen zählen wir in der EU zu den Schlusslichtern. Erste Verbesserungen in diesem Bereich hat das BMK im Dezember 2021 mit der neuen Verpackungs- Verordnung auf den Weg gebracht. Schrittweise wer- den damit neue Regeln für mehr Recycling eingeführt. Ab 2023 werden öster- reichweit alle Plastikver- packungen einheitlich in der gelben Tonne bzw. dem gelben Sack gesammelt. Ab 2025 müssen außerdem alle PET-Flaschen zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen. Ab 2030 dürfen überhaupt nur mehr wiederverwertbare oder zumindest recycelbare Kunststoffverpackungen in Verkehr gebracht werden. Wo sehen Sie Österreich als Vorreiter? Österreich hat durch die Grüne Regierungsbeteiligung in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Das bekannteste Beispiel ist dabei das Klimaticket, das schon seit Jahrzehnten von unterschiedlichen Regierungen gefordert, bisher aber nicht umgesetzt wurde. Und beim Thema Lebensmittel? Hierzulande werden 26 Prozent, also rund jeder vierte Hektar, biologisch bewirtschaftet. Damit sind wir Spitzen- reiter in Europa. Letztes Jahr haben wir einen ambitio- nierten Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung (naBe) der öffentlichen Hand verabschiedet. In vielen Bereichen setzt der naBe sehr hohe Maßstäbe. Etwa bei Lebensmitteln: schrittweise Erhöhung des Mindestanteils an biologisch erzeugten Lebensmitteln von 25 Prozent im Jahr 2023 auf 55 Prozent im Jahr 2030. Die öffentliche Beschaffung ist ein großer Hebel, immerhin rund 13 Prozent des BIP. Wo gibt es sonst Nachholbedarf? Flächenverbrauch und Versiegelung: der voranschreitende Flächenfraß ist Österreichs größtes Umweltproblem. Pro Minute werden in Österreich 100 m² Boden verbraucht, das sind 13 Hektar – etwa 18 Fußballfelder – am Tag. Alle zehn Jahre eine Fläche der Größe Wiens. „Bei Fleisch wird über ein Drittel zu Aktionspreisen verkauft. Das ist auch aus Umwelt- und Gesundheits- gründen stark zu hinterfragen.“ 84 | REGAL 03-2022Zertifiziert von ENTDECKE DAS NEUE PRIL STARK & NATÜRLICH BESSER FÜR DICH, BESSER FÜR DIE UMWELT 93% Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs 1 1 inklusive Wasser 2 Im Vergleich zum Pril Stark & Natürlich Pumpspender Lebensmittel- zertifizierte Farb- & Duftstoffe Nachfüllbeutel spart bis zu 70% Plastik 2 Einfache Handhabung dank Pumpe ohne Duftstoffe Apfelblüte & Aloe VeraGREEN EDITION Handel mietet Schiffe an Ein massives Ausmaß. Und in vielerlei Hinsicht problematisch: Wir verlieren wertvollen Boden, auf den wir für die Landwirtschaft, den Klimaschutz, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, zur Wasserspeicherung und -versickerung angewiesen sind. Was ist der Lösungsansatz? Wir brauchen eine österreichweite Bauordnung und eine flächensparende, kompakte Raumordnung. Dazu zählt auch das Flächenrecycling, also die Wiederaktivierung bereits versiegelter, aber nicht benutzter Flächen und ein aktives Leerstandsmanagement. Es wird viel zu viel neu versiegelt, obwohl laut Schätzungen des Umweltbundes- amt rund 40.000 Hektar an ehemaligen Industrie- und Gewerbeflächen sowie Wohnimmobilien leer stehen. Ist Österreich „regional“ genug? „In der derzeitigen Preisdebatte auf Grund steigender Lebensmittelpreise wird auch der Handel seinen Beitrag leisten müssen.“ © KARO PERNEGGER UNTER DEM TITEL „DISRUPTION & UNCERTAINTY“ nennen die Berater von McKinsey Nachhaltigkeit als Top-Trend. Bei kaum einem anderen Trend gehen die geäußerten Einstellungen und das tatsächliche Verbraucherverhalten ähnlich weit auseinander wie bei der Bestrebung zu nach- haltigerem Konsum. Zwar gibt in Deutschland mehr als ein Viertel der Shopper an, umweltbe- wusster konsumieren zu wollen. Ein gewisses Missverhältnis zwischen angegebener Absicht und tatsäc hlicher Zahlungsbereitschaft für nachhaltiger erzeugte Lebensmittel ist allerdings fest zustellen. Immerhin: Für knapp jeden dritten CEO ist Nachhaltigkeit eines der drei wichtigsten Themen für die kommenden Jahre. Supply Chain. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit, wovon spricht man. Dies gilt es abzuklären. Probleme gibt es bei Lieferketten. Es gibt Vorlieferanten und Vor-Vorlieferenten. Zudem: Geht es um nachhaltige Materialien, oder sprechen wir von einer nachhalti- gen Produktion (Herstellung). Oder soll die Supply Chain nachhaltig sein. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob etwas nachhaltig ist, wenn es mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug (Nonfood- Aktionen) kommt. Bei der Schifffahrt gibt es vier Konsortien, die Preise sind um das Drei- bis Fünf- fache gestiegen. Handels-Multis wie Wal-Mart oder Lidl mieten eigene Schiffe zwecks Transport an. Postenware wird oft in großen Mengen in Europa zwischengelagert, um Verfügbarkeiten zu garantieren. Gerade bei Obst und Gemüse haben wir einen geringen Selbstversorgungsgrad. Die Nachteile von langen Liefer- ketten und Importabhängigkeiten haben uns nicht zuletzt die Krisen der letzten zwei Jahren schmerzhaft vor Augen geführt. Lange Transportwege sind nicht nur energieinten- siv, sondern machen auch anfällig. Dadurch können sich Lebensmittel plötzlich deutlich verteuern. Die aktuelle Ukraine-Krise zeigt auch die Abhängigkeit von Düngemittelimporten auf. Diese ist auch aus Klimaschutzperspektive zu hinterfragen, denn die Herstellung von Kunstdünger ist sehr energie- intensiv und wird oft aus Erdgas hergestellt. Der Ausbau einer bodenschonenden, vielfältigen und biologischen Landwirtschaft ist deshalb von großer Bedeutung. Vielen Dank! 86 | REGAL 03-2022Ab März 2022 überall im Handel! 11,4 TONNEN weniger Verpackung/ Jahr 100% knabbernossi.at Neuer Look nach meinem geschmack Knabbernossi startet mit neuem Markenauftritt in den Frühling • frisches und modernes Erscheinungsbild der Marke • schärfere Differenzierung der einzelnen Sorten • klare Kommunikation der Qualitätsmerkmale • Optimierung der Sichtbarkeit am POS • attraktive, matte Optik der Produktverpackungen • dünnere Folie, Einsparung von Verpackungsmaterial MARKEN SIND UNSERE LEIDENSCHAFT Das beste von KN_BtoB_A4_180322_RZ.indd 118.03.22 12:36REGAL: Wo liegt der österreichische Han- del mit Blick auf Nachhaltigkeit? Martin Weishäupl: Ein Phänomen, das uns von anderen Staaten unterscheidet, ist, dass der Wettbewerb hierzulande viel über Nach- haltigkeitsthemen abgewickelt wird. Gerade im Lebensmittelhandel. Das Nachhaltigkeits- und das Klimaschutzthema ist in Österreich sehr stark im allgemeinen Bewusstsein ver- ankert. Also beschäftigt man sich im österreichi- schen Handel stärker mit Nachhaltigkeits- themen als in anderen europäischen Län- dern? Ja, definitiv. Das Thema kommt hierzulande viel stärker in der Kommunikation, Werbung, Marketing und letztendlich auch in den Su- permarktregalen zum Ausdruck. Und die Konsumenten? Die fordern nachhaltige Produktionsme- thoden ein. Biologische Landwirtschaft, re- MARTIN WEISHÄUPL, GF und Miteigentümer brainbows Wir brauchen Photovoltaik & Ökostrom Österreich-Phänomen: Wettbewerb über Nachhaltigkeit Herausforderung: Transparenz bei Lieferketten Klare Orientierung und Zielsetzung INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL Martin Weishäupl, GF und Miteigentümer des Beratungsunternehmens brainbows über Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klima- schutz. brainbows begleitet Unternehmen bei Nachhaltigkeitsprozessen. Auch in der Lebensmittelindustrie und im Handel, wie ehemals die Rewe-Group. gionale Produktion und kurze Wege sind Dinge, die sehr stark wahrgenommen wer- den. Was kann Handel und Industrie zur Nach- haltigkeit beitragen? Wichtig ist ein klares Commitment zum Kli- maschutz und zu Nachhaltigkeit im eigenen Kerngeschäft. Beim Klimaschutzthema ist es sehr wichtig zu wissen, wie hoch die eigenen verursachten Treibhausgasemissionen sind. Darüber hinaus sollten im eigenen Bereich nachvollziehbare, konkrete Ziele gesetzt werden, wie zum Beispiel mit dem Klimaak- tiv Pakt oder den Science Based Targets. Wo wird es schwierig? Die Lieferkette ist ein schwieriger Bereich. Auch die Herausforderungen, die mit dem Lieferkettengesetz kommen. Es wird nicht einfach sein, Transparenz aufzuzeigen. Dass die Lieferkette jedoch miteinbezogen wird, ist äußerst wichtig. Was sind gelungene, nachhaltige Praxis- beispiele aus dem Handel? Definitiv die Bio-Marken. Hierbei haben wir es mit den Nachhaltigkeitsthemen in Verbin- dung mit dem jeweiligen Kernprodukt des Unternehmens zu tun. 88 | REGAL 03-2021 GREEN EDITION GE_Weishäupl_brainbows.indd 8824.03.22 10:39Wie kann Greenwashing vermieden wer- den? Greenwashing kann nicht zu 100 Prozent vermieden werden. Aber die Öffentlichkeit ist hier meiner Meinung nach sehr aufmerksam. Marketing und Werbung bewegen sich oft- mals auf einer Gratwanderung. Welche Bereiche sollte der Handel zukünf- tig noch besser aufgreifen bzw. umsetzen? Im Handel gibt es immer Möglichkeiten, am Produktsortiment zu arbeiten. Ein weiteres Thema ist die Beziehung zwischen Handel, Landwirtschaft und Lieferanten. Eine aktu- elle Herausforderung ist der Verpackungsbe- reich und die Umsetzung von Mehrweg- und Pfandlösungen. Die natürliche Wahl für leidenschaftliche Gärtnerinnen und Gärtner Mit dem nachhaltigen EcoLine Gar- tenwerkzeug bringt GARDENA die ersten hochwertigen Gartengeräte aus hauptsächlich recycelten Materialien auf den Markt. Damit setzt GARDENA als verantwortungsbewusste Marke ein weiteres klares Zeichen für den bewussten Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen. Und die Industrie? Beim Herstellungsprozess sollte eine klare Orientierung an Klimaschutzstrategien und das Setzen von eigenen Zielsetzungen erfol- gen. So weit als möglich, sollten auch die Lieferanten und die Vorlieferkette beachtet werden. Was wird von den Unternehmen unter dem Begriff Nachhaltigkeit verstanden? Es gibt teilweise noch sehr unterschiedliche Wahrnehmungen. In erster Linie wird Nach- haltigkeit mit Umwelt- und Klimaschutzthe- men assoziiert. Aber auch soziale Themen werden immer stärker in Verbindung gesetzt, wie beispielsweise der Umgang mit der Be- legschaft. Und ökonomische Nachhaltigkeit? Hier lässt sich aktuell der Trend feststellen, dass die indirekte ökonomische Verantwor- tung mehr wird. Diese wird auch häufiger of- fensiv wahrgenommen. Welche Wirkung man als Unternehmen in der Wertschöpfungskette des Landes hat, wird darunter verstanden. Vielen Dank für das Gespräch. Gentechnik-freie Wochen Vom 13. bis 25. Juni stehen Nahrungsmittel mit dem Qualitätszeichen „Ohne Gentech- nik hergestellt“ im österreichischen LEH, bei Direktvermarktern und Gastrobetrieben im Vordergrund. Mit Spar (Spar, Eurospar und Interspar), Rewe (Adeg, Billa und Penny), Hofer, Lidl, Metro, MPreis, Unimarkt, Transgourmet und Denns BioMarkt beteiligen sich alle großen heimischen Player des LEH an den Schwerpunkt-Wochen. Mehr als 5.000 österreichische Lebensmittel sind derzeit mit dem grünen Kontrollzeichen „Ohne Gen- technik hergestellt“ ausgelobt. GREEN EDITION GE_Weishäupl_brainbows.indd 8924.03.22 10:39Next >