< PreviousOBERÖSTERREICH außerhalb unseres Kerngebietes - ist nicht geplant. Wir konzentrieren uns auf die quali- tative Expansion unserer Märkte. Auf die Verbes serung unseres Angebotes und Erstel- lung innovativer Konzepte. Sind Mini-Märkte eine Option? Das würde unser Konzept sprengen. Wir sehen unsere Kompetenz im Hypermarkt, das möchten wir nicht ändern. In Oberösterreich sind Ihre meisten Standor- te. Haben Sie hier ein eigenes Werbekonzept? Wir arbeiten überall mit dem gleichen Kon- zept. Flugblätter sind ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel, ich sehe auch im- mer wieder Kunden damit den Markt betre- ten. Die Flugblätter ändern wir zum Teil für die jeweiligen Märkte ab, da wir überall an- dere lokale Anbieter haben. Regionalität ist also ein Faktor? Das ist tief in unserer DNA verwurzelt. Wobei wir lieber von Lokalität sprechen. Das sind unsere Anbieter, die aus einem 30 km-Um- kreis stammen. Davon haben wir, über alle Filialen gerechnet, 600 – also insgesamt 2.400 Produkte. Quer verteilt über das Sorti- ment. Unsere maxi.backstuben produzie- ren ihr Gebäck vom Mehl weg selbst. Aber wir haben eine Regelung: Brot und Konditorei kommt für uns nur von den besten Produzenten im Umkreis in Frage. Pro!tieren Sie von der starken Le- bensmittelindustrie in Oberöster- reich? Das wirkt sich auf jeden Fall auf un- ser Sortiment aus. Wir merken auch, dass die Kaufkraft unserer Kunden ten- denziell stärker ist. Was ist Ihre Bilanz zu 2020? Die Krise war natürlich auch für uns eine Her- ausforderung. Die anfänglichen Hamsterkäu- fe, die Zusatzkosten durch Maskenverteilung und Hygienekonzept, die Gastro-Schließung. Unsere Mitarbeiter haben Herausragendes geleistet und das auch jetzt noch. Die Gastro-Sperre war für Sie ein zwei- schneidiges Schwert als Hypermarkt mit Restaurant-Konzept. Stimmt. Wir haben sechs Restaurants, zwei Cafés, zwei Bistros und in Wels die maxi.jause. Das gab einen enormen Einbruch. Auf der anderen Seite konnten wir vom vermehrten Heimkonsum und dem Homing-Trend pro#- tieren. Wo lag da der Fokus? Wir haben über 55.000 verschiedene Artikel in den Märkten – das eignet sich gut für One- Stop-Shopping. Der Trend ging in Richtung hochwertige Lebensmittel und vor allem hochwertigem Fleisch. Wir haben in jeder Fleisch-Abteilung eine Fleischfachzerlegung. Dort bereiten unsere Fleischer die Ware fach- gerecht auf und beraten unsere Kunden indi- viduell. Das war ein eindeutiger Vorteil. Im Homing-Bereich waren vor allem Griller, Gartenmöbel und e-Bikes gefragt. Also zeigt sich der allgemeine Trend des geringeren Fleischkonsums nicht im Maxi- markt? Wir haben zum Beispiel unseren Fleischtiger- Tag, an dem es ab drei Kilo gekauftem Fleisch einen günstigeren Preis gibt – früher lag diese Messlatte bei fünf Kilo. Und das Angebot geht nach wie vor sehr gut. Aber auch Fleischersatz- produkte zeigen einen höheren Ab- satz, besonders bei Grillprodukten. Veggie ist also auch ein Trend? Wir haben das vegetarische sowie das vegane Sortiment in den letzten Jahren auf 2.500 Produkte ausge- weitet. Das hat sich bestimmt auf den Umsatz ausgewirkt … Wir liegen 2020 insgesamt bei einem zwei- stelligen Umsatzplus und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wie sind Sie mit den Lieferschwierigkeiten im Bereich Non Food II umgegangen? Unsere 14 Einkäuferinnen und Einkäufer ha- ben in allen Bereichen ganze Arbeit geleistet. Natürlich waren auch wir von Ausfällen durch zu wenige Container oder Schi!e betro!en. Besonders Gartenmöbel machten einige Schwierigkeiten. Unser Non Food II Zentrallager ist zum Glück aber sehr groß und dadurch konnten wir das in weiten Tei- len ausgleichen. Vielen Dank für das Gespräch! In der maxi.backstube gibt es nur regionale Brot- und Konditor- ware. 60 | REGAL 05-2021www.gourmetfein.com MARKTFÜHRER BEI TRANSPARENZ & GLAUBWÜRDIGKEIT Viele werben heute mit Regionalität - doch nur wir leben sie zu 100 Prozent und garantieren sie sogar eidesstattlich. Das macht uns seit Jahren zu Marktführern bei Transparenz und Glaubwürdigkeit. Schöne Werbung ist gut, reicht aber einfach nicht aus. Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, woher ihr Fleisch kommt. Wir sagen es ihnen: Hofgenau! 100 % FLEISCH AUS ÖSTERREICH Alle Produkte aus dem Hause gourmetfein sind das Ergebnis der ehrlichen Arbeit unserer aus- gewählten österreichischen Partner-Bauern. Wir sind stolz auf das, was sie tagtäglich leisten. Deswegen schreiben wir auch ihre Namen auf das Etikett. Das ist wahrscheinlich einmalig in Europa. Eidesstättige Erklärung Weil wir ganz genau wissen, was wirklich im Produkt drinsteckt, können wir dafür auch persönlich haften. Wir sind der einzige Fleisch-, Wurst- und Leberkäse-Hersteller, der die Herkunft seiner Erzeugnisse nicht nur hofgenau anführt, sondern auch eidesstattlich garantiert, jetzt nachzulesen unter www.gourmetfein.com. Classic Leberkäse 10695461 * 9 006460 906815 I ! verschiedene ! Sorte ! erhältlic " Classic, Chili, Paprika, Pute, uvm. OBERÖSTERREICH Stift Engelszell: Leichte Bier-Variante für den Austro-Markt Destillerie Mittendorfer: LEH wird immer wichtigerer Baustein Der Export-Anteil ist mit 75 Prozent gigantisch. „Aber typisch für eine Trappisten-Brauerei“, erklärt Brau- meister Michael Hehenberger im RE- GAL-Gespräch. Denn: Bei Nivard, Benno oder Gregorius handelt es sich vor allem um starke obergärige Bock- Biere mit bis zu 10,5 Prozent Alkohol. „Das sind Produkte, die vor allem in Belgien, den Niederlanden, Schwe- den, Ost-Europa und immer mehr auch in China gefragt sind.“ In Österreich sind die Bier-Geschmä- cker auf leichtere Varianten ausgerich- tet. „Darauf haben wir reagiert. Wir wollen auch für die Region und unsere Gegend eine entsprechende Sorte pro- duzieren. Das ist auch der aktuellen Nachfrage für regionale Produkte ge- schuldet.“ Mit dem Trappisten Zwickl- Bier bringt die Brauerei des Stifts En- gelszell eine auf den Austro-Markt ab- gestimmte Variante des Gerstensafts in die Regale. „Leicht, hell und nicht bitter.“ Dennoch will sich Hehenberger sich nicht auf Gedeih und Verderb dem LEH ausliefern. „Wir brauchen eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir können unsere Artikel nicht verram- schen.“ Nicht zuletzt, weil jeder Euro des etwaigen Gewinns der Likör- und Bier-Vermarktung in die Erhaltung des Stifts geht. „Würde darüber hinaus noch Geld überbleiben, dann müsste der Überschuss karitativen Zwecken gespendet werden. Wir arbeiten am Klosteraral und sind auch für die Be- wahrung des Klosters verantwortlich.“ Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht die stilistisch reinste Rokoko-Kir- che – die zwischen 1754 und 1764 er- bauten Stiftskirche – mit dem Fresko von Bartolomeo Altomonte. Dementsprechend setzt sich das Stift Engelszell alle fünf Jahre dem Prüfverfahren der International Trap- pist Association aus. „Dementspre- chend dürfen wir auch das sechsecki- ge Authentic Trappist Product-Logo führen.“ Insgesamt werden 100.000 Liter Bier und rund 35.000 Liter Liköre pro Jahr vermarktet. „Der Jahresumsatz beläuft sich weiter auf rund 650.000 Euro.“ Wobei kontinuierlich in den Produktionsstandort investiert wer- den muss. Zuletzt wurden 60.000 Euro für Lagertanks bereitgestellt. „Wir brauchen für unsere Biere lange Lagerzeiten. Dementsprechend sind die Tanks von großer Bedeutung.“ In den nächsten Jahren soll weiteres La- ger-Equipment angescha!t werden. Wir platzen mittlerweile aus allen Nähten.“ Ursprünglich und rein in der Produk- tion, mit über 150 Jahre alten Rezep- ten ausgestattet: Tradition und Ge- schichte ist der wichtigste Eckpfeiler der oberösterreichischen Destillerie Mittendorfer. Schon 1873 wurde das Unternehmen mit dem Maria "erer- sianischem Brennrecht ausgestattet. Und auch heute noch vertraut die mittlerweile fünfte Generation in Sankt Oswald bei Frei- stadt auf die altehr- würdigen Kupfer- kessel, um ihre Pro- dukte zu erzeugen. „Uns geht es nicht um Kapazitäten, sondern um Quali- tät. Deshalb haben wir uns bewusst für unsere altbelassene Kupfer-Destillerie entschieden“, er- klärt Firmen-Chef Herwig Mitten- dorfer. Und dennoch: Mit den Jahren wuchs die Palette auf 20 bis 25 unter- schiedliche Produkte an. Jährlich wird eine neue Innovation zusätzlich aufgeschaltet. „Die Ideen gehen uns nicht aus.“ Der Fokus liegt auf Schnäpsen und Bränden. „Rund 65 Prozent unseres Sortiments geht dar- auf zurück, der Rest entfällt auf Likö- re“, schlüsselt Mittendorfer auf. Der Weg in den LEH war dennoch steinig. „Ohne das Genussland Marketing Oberösterreich hätten wir es wohl nicht gescha!t.“ Doch mit der ober- österreichischen Initiative als Steig- bügelhalter scha!te es die Destillerie in die Regale von rund 40 Handels- standorten. Der LEH-Anteil wuchs indes auf rund 50 Prozent des Umsat- zes. „Die Gastronomie war bis 2019 ebenfalls ein wichtiges Fundament. Hier erwirtschafteten wir rund 40 Prozent unserer Umsätze.“ Insgesamt lag der Gesamt-Umsatz der Destillerie zwischen 70.000 und 100.000 Euro. → Faktbox: Umsatz: zwischen 70.000 und 100.000 Euro Artikel: 20 bis 25 Anteil LEH: 50 Prozent Quelle: Mittendorfer Firmen-Chef Herwig Mittendorfer 62 | REGAL 05-2021OBERÖSTERREICH Biohof Pflügelmeier: Bioprodukte für mehr als 1.000 Standorte Parzmair: Marmelade wie hausgemacht Das angebotene Marmeladen-Sorti- ment ist gewaltig. Zwölf Standard-Sor- ten stehen dauerhaft zur Verfügung. Dazu gibt es immer wieder saisonale Testballons. Das Unternehmen Parz- mair hat sich längst nicht nur als Des- tillerie einen Namen gemacht. „Wir fertigen Marmelade wie zuhause“, er- klärt Firmen-Chef Franz Ratzinger im REGAL-Gespräch. Mit Akribie, Einsatz und jede Menge Handarbeit. So wer- den Chargen aus zehn bis zwölf Kilo- gramm heimischer Frucht angefertigt. Die Marmeladen händisch verschlos- sen und per Hand etikettiert. Der wichtigste Eckpfeiler ist dabei rot- weiß-rotes Obst. „Wenn es keine öster- reichischen Marillen gibt, dann kann es keine Parzmair-Marillen-Marmela- de geben. Das bin ich unserer Philoso- phie und unserem Produktverständ- nis schuldig“, so der Geschäftsführer weiter. Dementsprechend sind Han- delsbeziehungen auf Augenhöhe ge- fragt. „Unsere Produkte dürfen auch einmal ausgehen dürfen.“ 50 Standorte haben das Parzmair-Sortiment in un- terschiedlichen Ausprägungen aufge- schalten. „Wir sind auch bei einigen Genussläden, Vinotheken oder auch Meinl am Graben gelistet.“ Highlights sind die Marillen-, Himbeere-, Erdbee- re- und Heidelbeere-Marmelade. „Wir haben auch einen ganz speziellen Fruchtaufstrich Williamsbirne/Ing- wer, der besonders dem Käsegenuss eine besondere Note gibt.“ Umsatzmä- ßig zeigt die Kurven zuletzt ebenfalls nach oben. Mehr als 15.000 Euro gene- riert Parzmair aus seinem Marmelade- Sortiment. „Der gesamt Betrieb ist mit 50 Prozent sehr Direktvermarktungs- lastig“, so der Firmen-Chef. Es ist eine der echten Bio-Paradebetrie- be in Oberösterreich. Akribisch, mit hoher Sorgfalt und unendlichem Enga- gement bauten Gerald und Sybille P#ü- gelmeier seit 1996 einen Biohof der Extraklasse auf. Mehr als 40 unter- schiedliche Artikel wurden mittlerweile aus der Taufe gehoben. Aus dem land- wirtschaftlichen Start-up ist ein Millio- nen-Unternehmen geworden. „Wir ha- ben uns mittlerweile bei einem Umsatz von einer Million Euro eingependelt. Das ist auch das Maxmium, obwohl wir im Corona-Jahr noch ein Schäufchen drau#egen konnten. Aber da hat jedes Rad ins andere gegri!en und wir waren mehr als an unserer Arbeitsgrenze“, so P#ügelmeier. Arbeitswochen von mehr als 100 Stunden waren keine Seltenheit, sondern Normalität. „Umso mehr är- gern mich Aussagen der Politik, die kei- ne Arbeitskräfte aus Drittländern zu- lässt. Wenn dieses politische Verständ- nis anhält, dann ist landwirtschaftliche Produktion wie wir sie verstehen nicht mehr möglich. Dann kommt letztlich auch das Essen aus China“, so der Fir- men-Chef. Dementsprechend spießt sich ein neuerliches Wachstum vor al- lem an den Arbeitskräften und weniger an Kapazitätsfragen. „Wir liegen konti- nuierlich bei rund 300 Tonnen Gemüse pro Jahr.“ 1.000 LEH-Standorte werden mittlerweile beliefert. „Das Genussland hat uns hier deutlich Mehrarbeit ver- scha!t“, lacht P#ügelmeier. So kamen nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in den angrenzenden Bundeslän- dern immer mehr Regalplätze dazu. Dabei war vor allem der LEH Neuland. „Im Bio-Fachhandel haben wir seit 20 Jahren den Fuß in der Tür.“ Der Bio-Fak- tor ist dennoch nur ein wesentliches USP, ein anderes ist der Flair des Fami- lienbetriebs und altbewährte Rezepte. „Wir lassen die Gewürze in heißem Wasser ziehen und setzen erst danach Essig und Zucker zu. Das ergibt ein ganz anderes Geschmackserlebnis, ist aber aufwändiger.“ Die Speerspitzen im Sor- timent, das unter der Marke Pepis zu- sammengefasst ist, sind Zuchini-Salat oder Sauerkraut, Biogurkerl oder Karot- ten-Salat. „Unser Pasteur wird mit einer 100 m2 großen Solaranlage betrieben. Reicht die Sonne nicht aus, dann kommt unsere Hackschnitzel-Anlage zum Ein- satz.“ Große Wachstumsziele hat P#ü- gelmeier nicht mehr im Sinn. „Ich will aber unserer Tochter, falls sie den Hof weiterführen möchte, einen gesunden Betrieb und das mit gutem Gewissen übergeben.“ Bei Interesse an regionalen Qualitäts-Produkten aus dem Genussland OÖ freuen wir uns auf Ihre Anfrage Josef Lehner, Geschäftsführung Handel, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz 0664/415 49 65, Jos.lehner@ooe.gv.at Wilhelm Krkosch, Außendienst Handel, Bauböckstraße 12, 4910 Ried/Innkreis, 0664/380 81 69, w.krkosch@aon.at Infos zu Genussland OÖ Produkten, Handelspartnern, Veranstaltungen und News finden Sie auf unserer Homepage www.genussland.at Kontakt Gerald und Sybille Pflügelmeier Franz Ratzinger und Karin Ratzinger-Parzmair mit Familie 05-2021 REGAL | 63OBERÖSTERREICH H ütthaler hält seine Schlagzahl. Der oberösterreichische Tradi- tionsbetrieb konnte seine Um- sätze im abgelaufenen Jahr auf 115 Millionen Euro ausbauen. Auch 2021 zeigen die Kurven nach oben. „Im re- alistischen Vergleich zu 2019 haben sich die Umsätze sehr erfolgreich ent- wickelt“, so Geschäftsführer Dr. Flo- rian Hütthaler gegenüber REGAL. Nachsatz: „Lediglich das Grillge- schäft ist noch nicht richtig angelau- fen.“ Oberösterreich wichtiger Ab- satzkanal. Ein wichtiger Absatzmarkt für die Schwanenstädter ist dabei Ober- österreich. „Rund 25 bis 30 Prozent des Absatzes geht in unser Heim-Bundes- land.“ Auch die Rohsto!e werden zu ei- nem hohen Prozentsatz rund um den Kirchturm gesourct. „Grundsätzlich verwenden wir fast zu 100 Prozent ös- terreichisches Schweine- und Rind- #eisch. Davon stammen etwa 70 Pro- zent der Tiere aus Oberösterreich, die vorwiegend in unserem Schlachthof nach Tierwohlkriterien geschlachtet werden. Ne- ben den 37 Hofkultur- Landwirten, die im maxi- malen Umkreis von 50 Kilometern zum Schlacht- hof entfernt wirtschaften, beliefern uns auch noch weitere 300 Bauern aus der Region“, schlüsselt der Geschäftsführer auf. Auch die Mitarbeiter- schar hat sich bei starken 450 eingependelt. Wirtschaftsfaktor Hütthaler. Und Hütthaler ist darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Rund 14 Millionen Euro wur- den in einen innovativen Neubau des Hütthaler-Schlachthofs gesteckt. „Wir leisteten damit Pionierarbeit, haben nichts von der Stange genommen, sondern alles dem "ema Tierwohl untergeordnet.“ Investitionen. Derzeit planen die Oberösterreicher den nächsten Inves- titionsschritt. „Wir wollen unseren Schlachthof um eine hochmoderne Zerlegung erweitern.“ Kostenpunkt: Zwölf Millionen Euro. Darüber hin- aus werden laufend Invests in die Pro- duktion sowie in nachhaltige und er- neuerbare Lösungen gesteckt. Ein Paradebeispiel ist die Errichtung von Photovoltaikanlagen in Schwanen- stadt und Redlham. „Mit der Sonne im Team können wir so umgerechnet Strom für rund 240 Haushalte erzeu- gen und gleichzeitig klimaschädli- ches CO 2 einsparen.“ Verpackung. Dazu ma- chen die Oberösterreicher auch beim "ema Verpa- ckungen Dampf. So hat Hütthaler in Kooperation mit der Firma Mondi eine neue, vollständig recycling- fähige Folie aus Monomaterial entwi- ckelt. „Im Vergleich zu bestehender Verpackung verbessert sich die CO 2 - Bilanz hier um bis zu 50 Prozent und es werden Entsorgungskosten einge- spart. Ein weiterer positiver Aspekt dieser Verpackung ist, dass sich die Haltbarkeit der Lebensmittel verlän- gert. Darüber hinaus wird darauf ge- achtet, klimaneutrale Kartonagen zu verwenden.“ Exportanteil. Der Exportanteil lag bei Hütthaler zuletzt bei 15 Prozent. Den Gastro-Anteil bezi!ert Hütthaler bei drei Prozent im Jahr. „2020 haben wir diese Zahl aber aufgrund der Co- vid-Situation nicht erreicht.“ Produkte. Produktseitig wird ebenfalls stets an allen Stellschrau- ben gedreht. Zuletzt wurde die Speer- Spitze Attersee Klassik auf Tierwohl umgestellt. TEXT: HERBERT SCHNEEWEI! Hütthaler Neue Pläne für die Standorte Schwanenstadt und Redlham → Zwölf-Millionen-Invest in Redlham → Photovoltaikanlagen werden sowohl in Schwanen- stadt als auch in Redlham aufgeschalten → Factbox Umsatz: 115 Millionen Euro Anteil Oberösterreich/ Absatz: 25 bis 30 Prozent Exportanteil: 15 Prozent Quelle: Hütthaler Geschäftsführer Dr. Florian Hütthaler 64 | REGAL 05-2021OBERÖSTERREICH Kletzl: Neuer Push bei Leberkäse-Palette Kletzl will sein Leberkäse-Sor- timent weiter pushen. „Wir ver- arbeiten bei unserer Leberkä- se-Palette ausschließlich ös- terreichisches Fleisch. Das goutiert der Kunde. Das Sorti- ment hat sich mittlerweile zu unserem zweitstärksten Arti- kel gemausert“, so Günther Kletzl im REGAL-Gespräch. Die Top-Seller sind dabei Klas- sik und Käse. „Wir haben aber auch bei Tomate Mozzarella eine gute Nachfrage.“ Grund- sätzlich wird die Range konti- nuierlich weiterentwickelt. „Wir bringen immer wieder saiso- nale Neuheiten auf den Kurs.“ Derzeit beschäftigt sich Kletzl in Zusammenarbeit mit Wild. Wald.Wiese mit einem neuen Wildleberkäse. Die Listungssituation ist gut. So konnte Kletzl Leberkäse-Lis- tungen bei der heißen Theken von Unimarkt und Billa Plus er- obern. „Wir sind aber auch bei Penny in der SB-Theke und konnten auch bei Transgourmet und Wedl Listungen erreichen.“ Das Corona-Jahr 2020 wol- len die Oberösterreicher schnell hinter sich lassen. „Wir schauen nach vorne und hoffen, dass das Jahr 2021 wieder volle Fahrt auf- nimmt.“ Dabei erwartet sich der Traditionsbetrieb Rückenwind durch den Re-Start der Gastro- nomie. „Wir wollen heuer in je- dem Fall wieder voll Gas geben.“ www.kletzl.at follow us on facebook Weil wir wissen ... … wie Qualität schmeckt. Familien-Unternehmen KletzlOBERÖSTERREICH D ie efko taucht mit Vollgas durch die Krise. Der oberöster- reichische Leitbetrieb schloss das Corona-Jahr mit einem Plus von drei Prozent ab. Insgesamt konnte die Gruppe 155,4 Millionen Euro erwirt- schaften. „Es war eine versöhnliche Jahresend-Rallye in einem sehr her- ausfordernden Jahr, das uns alles ab- gefordert hat. Nach einem ‚Kopfsteh- Monat‘ im März, waren wir im Mai mit Ausverkaufssituationen konfron- tiert. Die Ernte war für unsere Land- wirte nervenaufreibend, am Ende sind wir aber mit vier von fünf Pro- duktionsstandorten gut durch die Krise gekommen“, erklärt efko-Ge- schäftsführer Klaus Hraby. Das einzi- ge Sorgenkind in der Gruppe war die Gastro-lastige Vitana. „Sie ist wirklich unter die Räder gekommen. Wir mussten hier ein Minus von 25 Pro- zent hinnehmen.“ Vitana-Plan steht. Und dennoch: efko steht voll hinter ihrer Frische- Drehscheibe. „Wir sind zu 100 Prozent von der strategischen Ausrichtung überzeugt.“ Dazu ist der Neubau in Guntramsdorf voll im Plan. Das Me- ga-Investment von 28 Millionen Euro ist !x eingebucht. „Wir haben die Ge- werke zum Glück noch vor der Coro- na-Krise vergeben und sind genau auf der anvisierten Zeitachse.“ Dazu wagt der Geschäftsführer auch einen Blick in die Zukunft. „Wir gehen davon aus, dass wir im Vergleich zu 2019 bei Vita- na von einem einstelligen Minus aus- gehen müssen.“ Und dennoch: Trieben vor allem die Frische- und Convenience-Moto- ren die efko-Gruppe in den letzten Jahren an, hat sich das Blatt zu Coro- na-Zeiten geändert. „Die Awareness für haltbar gemachtes Gemüse ist zu- nehmend gestiegen. Die Kunden le- gen sich wieder Ware in den Vorrats- schrank.“ Nach einer jahrelangen Seitwärts-Bewegung wächst deshalb wieder das Stammgeschäft. „60 Pro- zent unseres Business geht auf diesen Bereich zurück. 40 Prozent auf Fri- sche und Convenience“, schlüsselt Hraby auf. Dementsprechend zeigten sich die Oberösterreicher in diesem Segment wieder innovativer. Mit starkem Ergebnis. „Wir haben unge- plante Erfolge etwa mit Birnenmus pur gefeiert.“ Überhaupt schraubt das Unternehmen an neuen Verpackungs- Varianten im Sauer- und Rotkraut- Segment. „Wir haben unseren Inno- vations-Fokus Richtung Core-Busi- ness verschoben.“ Investitionen. Aber auch in Fragen der Kapazität hat die efko ihre Lehren gezogen. Zwei bis drei Millionen Euro werden noch heuer in die Infrastruk- tur investiert. „Das ist eigentlich das jährliche Grundrauschen.“ In den nächsten der bis vier Jahren sind noch größere Vorhaben „im zweistelligen Millionen-Bereich“ vorvisiert. Zukünftige Erfolgsfaktoren. In der Zukunft warnt Hraby vor neuen Faktoren, die für das Frischgemüse- Geschäft immer wichtiger werden. „Das Match wird im Sourcing der not- wendigen Rohsto"e und weniger am Markt entschieden.“ Deshalb be- schäftigen sich die Oberösterreicher intensiv mit ihren Lieferanten. „Wir haben beispielsweise auch unsere Bauern mit dem Gemüsebauverband unterstützt, wie es darum gegangen ist, die Charter-Flüge für die Erntehel- fer bereit zu stellen. Hier sind wir bei der Vor!nanzierung eingesprungen.“ Dazu gibt es Beratung vor Ort und Hilfestellung für Landwirte, die aus dem Deckungsbeitrag-schwachen aber wenig Personal-intensiven Ackerbau Richtung Frischgemüse-Anbau aus- steigen wollen. Dazu lagen auch Kos- tenersatzgarantien für die Gurkerl- Bauern bei einem etwaigen Corona- bedingten Ernteausfall auf den Tisch. „Wir werden uns weiter voll auf unse- re mittelständischen Landwirte, die im Schnitt zwischen 20 und 50 Hektar bearbeiten, konzentrieren. Das ist unser Lieferant der Zukunft. Und wir müssen auch darauf achten, dass nicht jede preispolitische Entschei- dung am POS zu Lasten der Produ- zenten geht.“ Preiseinstieg und Bio. Deshalb sieht Hraby für österreichische Ware keine Preiseinstiegschance. „Das geht sich nicht aus.“ Dagegen baucht es im- mer mehr Bio-Ware. „Hier könnten wir mehr Menge verkaufen, liegen aktuell bei einem Gesamtanteil von zehn Pro- zent.“ Nachsatz: „Bio ist noch perso- nalintensiver. Die Regierung muss da- für sorgen, dass die Erntekontingente für Drittstaatler passen. Das österrei- chische Arbeitslose die aktuelle Ernte- Tätigkeit für mehr Geld machen wür- den, halte ich für Sozialromantik.“ efko Neuer Schub für Stamm- geschäft efko-Geschäfts- führer Mag. Klaus Hraby und Marketing-Chefin Mag. Silvia Maurer → Core-Business zieht kräftig an → Umsatz liegt bei 155,4 Millionen Euro 66 | REGAL 05-2021OBERÖSTERREICH Gmundner Molkerei: Zusammenarbeit mit oberösterreichischen Paradebetrieben Die Gmundner Molkerei hält den Kurs. Die Umsätze zeigen im Krisen- Jahr 2020 nach oben. „Wir haben ins- gesamt 206 Millionen Euro erwirt- schaftet. Ein Plus von sechs Millio- nen“, erklären die Geschäftsführer Mag. Michael Waidacher und Harald Doppler unisono. Und das bei einer konstanten Milchverarbeitungsmen- ge von 334 Millionen Euro (- 0,5 Pro- zent). Der Großteil der Milch stammt von oberösterreichischen Milchbau- ern. „Neben diesen liefern aber auch ein paar Betriebe aus dem angrenzen- den Salzburg und Niederösterreich an die Gmundner Molkerei“, so Waida- cher. Die Verkaufsmenge ging mit 273 Millionen Tonnen aufgrund der er- höhten Wertschöpfung in der gelben Palette um zwei Prozent zurück. Wichtiger Eckpunkt in der Strategie bleibt die Herkunft. „Oberösterreich steht wie viele andere Bundesländer für eine hohe Qualität an natürlichen Ressourcen. Dies hat natürlich auch einen erheblichen Ein#uss auf unsere Rohmilch und das wissen Konsumen- ten zu schätzen. Für die lokalen Kon- sumenten bedeutet es zudem kurze Wege der Produkte. Aber auch im Ex- port steht Oberösterreich oder Öster- reich für eine hohe Lebensmittelquali- tät“, so Waidacher. Im abgelaufenen Jahr kam die Gmundner Molkerei auf einen Auslandsgeschäfts-Anteil von 52 Prozent. „Wir sind nach wie vor in Deutschland und Italien sehr gut un- terwegs und haben uns auch Grie- chenland als starken Markt aufge- baut.“ Neue Länder sind für Waidacher und Doppler nicht in Sicht. Dabei setzt das Unternehmen wei- ter auf eine starke Zusammenarbeit mit oberösterreichischen Paradebe- trieben „wie Gmundner Keramik, Spitz oder Hütthaler.“ Waidacher: „So arbei- ten wir im Fair Hof Projekt eng mit der Firma Hütthaler zusammen und unse- re Marke Gmundner Milch ist eng mit der Gmundner Keramik verbunden. Mit der Firma Spitz setzten wir in den letzten Jahren gemeinsame Schwer- punkte in Richtung Gastronomie.“ Gmundner-Molkerei GF Mag. Michael Waidacher und GF Harald DopplerOBERÖSTERREICH REGAL: Die verp!ichtende Her- kunftskennzeichnung bei Lebens- mitteln soll noch 2021 im National- rat auf den Weg gebracht werden. Wie beurteilen Sie diesen Schritt? FRITZ FLOIMAYR: Es geht damit ein lang gehegter Wunsch der Landwirte, aber auch der Konsumenten in Erfül- lung. Immer mehr Konsumenten wollen wissen, woher ihr Essen kommt. Wir sind Marktführer, wenn es um Transparenz und Rückverfolg- barkeit geht. Bald könnte die Transparenz bei Fleisch für die Gourmetfein schon seit Jahren steht, verp!ichtend für alle Hersteller vorgeschrieben wer- den. Freut Sie das? Natürlich! Wir haben uns in den letz- ten zwei Jahren ja nicht umsonst so stark dafür engagiert, etwa auch durch die Unterstützung des Tier- schutzvolksbegehrens. Und ich freue mich, dass die Politik nun die Zei- chen der Zeit erkannt hat und um- setzt, was unsere Bauern brauchen und die Konsumenten verlangen. Ich bin der Meinung, dass die Menschen ein Recht haben zu wissen, was auf ihrem Teller landet. Eine gute Ent- wicklung! Verlieren Sie dann nicht ein Allein- stellungsmerkmal? Ganz o!en gesprochen: Mir ist die Sa- che einfach wichtiger. Und ich glaube auch, dass die Konsumenten genau wissen, dass wir die Ersten und über viele Jahre Einzigen waren, die diese Rückverfolgbarkeit gelebt haben, be- vor uns irgendwer dazu verp#ichtet hat. Und bis die gesetzliche Regelung dann wirklich Realität wird, haben wir noch genügend Zeit mit unseren Partnern gemeinsam diese Botschaft zu verbreiten. Aber wir bleiben auch dann nicht stehen, sondern arbeiten laufend weiter daran, unserer Markt- führerschaft bei Glaubwürdigkeit und Transparenz auszubauen. Man darf da gespannt bleiben. Bislang untermauern Sie die garan- tierte Regionalität Ihrer Waren ja mit der eidesstattlichen Erklärung. Wieso dieses Instrument? Viele Produzenten behaupten heute, dass sie die Tiere ausschließlich aus Österreich beziehen – und dann war- ten in der Nacht die Tiertransporte aus Tschechien oder Deutschland vor ihren Schlachthallen. Bei uns kommt kein einziges Kilo Fleisch außerhalb unserer Wertschöpfungskette. Aus- schließlich Schweine- und Rind- #eisch von eigenen Partner-Bauern kommt in unsere Produkte. Und weil ich den Menschen die Sicherheit ge- ben möchte, dass wirklich alles stimmt, was wir sagen, hafte ich per- sönlich dafür. Mehr kann man als Unternehmer derzeit nicht machen. Ein weiteres wichtige Gourmetfein- Argument ist die gentechnikfreie Fütterung und der Verzicht auf Re- genwald-Soja. Auch das soll ja bald gesetzliche Norm werden. Ich freue mich ehrlich, dass sich der Gourmetfein-Weg, den wir vor Jahren entgegen aller Marktdynamiken ein- geschlagen haben, jetzt langsam überall durchsetzt. Die Österreicher wollen keine Gentechnik am Teller haben, sie wollen auch kein Glypho- sat im Futter der Tiere oder Langstre- cken-Tiertransporte. Das alles haben wir bereits umgesetzt und ich bin da- von überzeugt, dass über kurz oder lang alle Produzenten nachziehen werden müssen. Wir leben eben schon jetzt die Zukunft der Branche und helfen damit auch unseren Bau- ern, die Umstellungsprozesse in der Landwirtschaft gut zu überstehen. REGAL: Die Regionalität ist eines der Kernthemen bei Gourmetfein. Bleibt Oberösterreich bei Ihnen im Zentrum? Ganz bestimmt. Wir kommen aus Oberösterreich und bleiben auch hier – nicht zuletzt wegen unserer über 200 Partnerbauern, die sich alle im Um- kreis unseres Stammwerks in Micha- elnbach be$nden. Wir stehen zur Re- gion und leisten als Arbeitgeber unse- ren Beitrag zur Vitalität des ländlichen Raums. Man $ndet auf unseren Eti- ketten sogar die Namen der Bauernfa- milien, die das Fleisch für das jeweili- ge Produkt geliefert haben. Mehr Wer- bung für Oberösterreich kann man gar nicht machen. Und insbesondere auch mit unserem Tochterunterneh- men Feinkost Zellinger gemeinsam geben wir 200 Mitarbeitern und ihren Familien ein sicheres Einkommen, al- len Krisen zum Trotz. Das ist mein Anspruch gleichermaßen gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten und Kun- den: 100 Prozent Sicherheit, Transpa- renz und Glaubwürdigkeit. REGAL: Danke für das Gespräch. Interview mit Gourmetfein-Eigentümer KR Fritz Floimayr Transparenz bleibt im Fokus → 200 Partner-Bauern in Oberösterreich → Herkunftskennzeichnung als wichtiges Tool für die Austro-Landwirtschaft 68 | REGAL 05-2021Unternehmen mit Geschichte. Produkte mit Zukunft. 150 g bis zu 1000 g Käsescheiben und Stücke in wiederver- schließbaren Packungen. Laufende Bewerbung in Anzeigen, in gezielten Beilagen-Konzepten, Online und im überregionalen TV Umsetzbar mit einem großen Sortiment an oberflächen- und foliengereiften Käsespezialitäten Einzigartige Positionierung durch Originaldesign der Gmundner Keramik Manufaktur Verschiedene Grammaturen auf Anfrage umsetzbar Als Markenprodukt oder Private Label Tiefziehfolie oder Prepacking 9 9 9 9 9 9 Wir leben Partnerschaft. Gemeinsam für regionale Lebensqualität. Vielfalt, beste Qualität und immer in der Nähe – Nahver- sorgung mit Lebensmitteln ist ein wichtiger Teil unserer Lebensqualität. Die MitarbeiterInnen von Maximarkt sichern täglich diese Qualität mit viel Engagement und Kundenorientierung. Mit ihren Produkten liefert die Gmundner Molkerei die Zutaten, um Tag für Tag die Regale in den vielen Märkten mit frischen Milch- und Käsespezialitäten zu versorgen. Eine Partnerschaft, die seit Jahrzehnten für die KonsumentInnen weiterentwickelt wird. v.l.n.r Thomas Schrenk, Geschäftsführer Maximarkt, Mag. Michael Waidacher, Geschäftsführer Gmundner MolkereiNext >