< PreviousBAYERN REPORT L eimer fährt weiter auf der Innovations- schiene. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Start Up Unternehmen Ebbe & Food GmbH bringt der Brösel-Spezialist aus dem bayerischen Traunstein im Herbst unter der Marke Veggie Crumbz eine trendige Ge- müsepanade auf den Markt. Die drei Sorten Blumenkohl, Rote Bete und Karotte sind ve- gan, glutenfrei, ballaststoffreich, frei von künstlichen Zusatzstoffen und können auch im Airfryer ohne Fett perfekt zubereitet wer- den. Die völlig neuartigen Gemüsebrösel bie- ten darüber hinaus ein besonders knuspriges „Crunch-Erlebnis“. Werblich wird die Neuheit mit Displays am POS sowie per Social Media bespielt. Vertriebsleiter Norbert Neumüller zu REGAL: „Damit bedienen wir den Trend zu gesundheitsbewusster Ernährung. In Öster- reich wollen wir weiterhin mit wertschöp- fungsstarken Spezialitäten in der Nische punkten.“ Wachstum in Österreich. Und die Strate- gie geht auf. 2021 konnte Leimer im wichtigs- ten Exportmarkt Österreich ein Wachstum von 16,8 Prozent einfahren. „Wir hatten gute Zuwächse letztes Jahr und wollen auch unter der Marke Leimer die Umsätze im Einzelhan- del und im GV- Bereich weiter ausbauen. Über eine gute Distribution erfreut sich speziell das Leimer Panko Paniermehl. Die Umsätze stimmen. Panko ist im Trend. Neumüller: „Wir wollen auch hier die Listungen weiter ausbauen.“ Auf verstärkte Anfrage für das Panko Paniermehl auch aus der verarbeiteten Industrie re- agierte das Unternehmen mit einer neuen Produktionslinie am Standort Traunstein. Mit Jänner 2023 geht die neue An- lage, in die ein siebenstelliger Euro Betrag floss, in Betrieb. Energie & Lieferfähigkeit stabil. In der Produktion ist Leimer Trendige Innovationen man für die Energiekrise gut gerüstet. Die Lieferfähigkeit steht auf stabilen Füßen. Eine Umstellung auf Heizöl ist möglich, wenn auch zu deutlich höheren Preisen. „Als Panier- mehlhersteller haben wir gleich mehrere Gründe, Alarm zu schlagen, denn neben dem Backprozess analog dem Bäckerhandwerk schließen sich bei uns noch weitere energie- intensive thermische Herstellungsprozesse an. Alle unsere Brote werden nach dem Ba- cken getrocknet. Bei Croutons und Semmelwürfel werden die Brote zusätzlich noch gekühlt. Damit haben die erheblich ge- stiegenen Preise für Erdgas dra- matische Auswirkungen auf unsere Produktionskosten“, so Neumüller. Ohne Preiserhö- hungen wird es deshalb künftig nicht gehen. → Start der ersten Panade aus Gemüse → Leimer Facts: Mitarbeiter: 160 Export- anteil: ca. 35 % Quelle: Leimer VON ROBERT FALKINGER 140 | REGAL 09-2022BAYERN REPORT Dallmayr präsentiert Home Barista-Range Neumarkter Lammsbräu: Öko & Genuss Die Lust auf Kaffee bleibt ungebro- chen. Verstärkt durch Homeoffice stieg vor allem der Kaffeekonsum zu Hause. Dabei greifen Kaffeetrinker in Deutschland vermehrt zur Ganzen Bohne. Der Markt boomt und wächst durchschnittlich um 11 Prozent (Quel- le: Deutscher Kaffeeverband). Dallmayr nutzt das positive Wachs- tum und führt mit der neuen Pro- duktrange Dallmayr Home Barista drei Kaffeespezialitäten (Caffè Crema Dolce, Caffè Crema Forte und Espres- so Intenso) in Ganzer Bohne für den perfekten Genuss zu Hause ein. Die modern gestaltete Verpackung spricht eine junge, kaffeebegeisterte Ziel- gruppe an. Drei leuchtende Grund- farben sorgen für eine klare Unter- scheidung der Sorten und heben die Range gleichzeitig deutlich von ande- ren Marken ab. Das Rainforest Alli- ance-Siegel weist auf nachhaltigen Kaffeegenuss hin. „Der Trend zur fri- schen Zubereitung von Kaffeespezia- litäten in Ganzer Bohne geht weiter. Dallmayr Home Barista ist ideal, um das Kaffeehandwerk und die Barista- Kunst für sich zu entdecken“, erklärt Dr. Johannes Dengler, Mitglied der Geschäftsleitung bei Dallmayr Kaf- fee. Beworben wurde die Einführung von Dallmayr Home Barista u.a. ab Juni 2022 mit einer umfassenden 360°-Kampagne samt Printanzeigen, OOH- und POS-Aktionen sowie On- line und in den Sozialen Medien. Neumarkter Lammsbräu hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich entwi- ckelt. Dabei ist es dem Traditionsun- ternehmen gelungen, den Umsatz auf hohem Niveau weiter zu steigern und damit dem pandemiebedingt vor al- lem in der Gastronomie herausfor- dernden Geschäftsumfeld zu trotzen. Besonders beliebt waren die alkohol- freien Bio-Getränke von Lammsbräu, darunter die alkoholfreien Bio-Biere, Spezialitäten wie Lammsbräu gluten- frei und die now Bio-Limonaden. Mit der kontinuierlich steigenden Nach- frage arbeitet die Brauerei daran, die Listungen in Österreich auf- und aus- zubauen. Auch in Österreich hält Lammsbräu praktische und innovati- ve Lösungen parat wie Mehrwegge- binde oder die now und now light Bio-Limonaden im wiederverschließ- baren Trendgebinde. Übrigens verfü- gen die now light Bio-Limonaden über 30 Prozent weniger Zucker – bei vollem Geschmack. Ein weiterer Vor- teil für den Handel: Neumarkter Lammsbräu ist besonders margen- stark. Neumarkter Lammsbräu steht für die Einheit von wirkungsvollem Um- weltschutz und echtem Genuss. Der Bio-Pionier setzt sich seit Jahrzehnten für den Ökolandbau und die beste Qualität der genutzten Bio-Rohstoffe ein. Als Teil seines ökologischen und sozialen Engagements legt Lamms- bräu besonderen Wert auf die Sorgfalt und Transparenz in den eigenen Lie- ferketten. Neumarkter Lammsbräu wird in diesem Jahr eine mehrjährige Moder- nisierungsphase abschließen. Diese sieht unter anderem den deutlichen Ausbau der Kapazitäten aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Nachfrage vor uns zielt zugleich auf eine nachhal- tige Steigerung der Energie- und Res- sourceneffizienz im laufenden Betrieb. Als weiteres Investitionsprojekt wird Neumarkter Lammsbräu im kommen- den Jahr ein neues Sudhaus bauen. 09-2022 REGAL | 141REGAL: Vor kurzem haben Sie den AGM Standort Wolfsberg erworben. Wann wird aufgesperrt? GF Christof Kastner: Es ist alles auf Schiene, wir implementieren das Kastner Konzept ab Mitte Oktober. Der erste Verkaufstag wird am 2. November sein – da wird der Kunde auch nichts mehr davon merken, dass es mal ein AGM Standort war. Wie geht es denn den Nah & Frischlern? Wir liegen über dem Jahr 2019. Es gibt sehr wohl Veränderungen in Richtung Eigenmar- ken. Auch die Kauffrequenz ist, bei gleichblei- bendem Warenkorb, gesunken. Wenn sich die Vorkämpfer für regionale Welten → Neue Kampagne ab Herbst → Harte Gespräche mit der Industrie TEXT: LISA WEBER LISA WEBER, BSC Redaktion Regal Nach dem massiven Push für heimische Produkte in den letzten Jahren, flacht die Kurve nun wieder ein wenig ab. Den- noch bleibt Re- gionalität ein ungebrochener Umsatzbringer. Kastner Geschäftsführer KR Christof Kastner im großen REGAL Regional-Gespräch. 142REGAL09-2022 REGAL SCHWERPUNKT R09 Regional Einstieg Kastner.indd 14223.09.22 14:11Benzinpreise weiter so entwickeln, wird das eher zum Nachteil der großen Standorte sein. Dann werden die Kunden lokal bei Kaufleuten einkaufen. Und die Energiekosten? Die Sorgen sind natürlich da. Da muss die Politik liefern, der Strommarkt gehört neu reguliert. Wir haben unseren Kaufleuten auch einen Sonderbonus ausbezahlt, um die höhe- ren Energiekosten abzufedern. Damit sind wir die einzigen am Markt. Spart Kastner denn bereits Energie? Das ist relativ, wenn es draußen heiß ist, haben wir gesetzliche Vorgaben, zu welchen Temperaturen wir kühlen müssen. Lebens- mittelinspektoren interessiert nicht, was der Strom kostet. Deshalb auch unsere große PV- Anlagen Offensive. Kommen wir zur Regionalität. Das Thema bekam in den letzten Jahren einen großen Push. Der Begriff wird jedoch vielseitig interpretiert. Was verstehen Sie darunter? Zu allererst möchte ich festhalten: Bei dem Thema herrscht eine babylonische Ver- wirrung. Deshalb möchte ich einen Schritt zurück gehen. Die Themen Regionalität und Bio werden häufig vermischt. Sie meinen etwa so etwas wie: „Regional ist das neue Bio“? Genau. Und das ist vollkommen falsch. Re- gionalität ist kein Qualitätsbegriff, sondern nur ein Herkunftsbegriff. Das wird äußerst diffus gehandhabt. Jemand, der Regio- nalität um jeden Preis hochhält, tut insgesamt weder der Landwirtschaft, noch dem Handel oder dem Konsu- menten etwas Gutes. Es kann dabei um`s Eck mit Kunstdünger, Herbi- ziden, Pestiziden und schädlichen Methoden gearbeitet werden. Regionali- tät allein macht das Produkt auch nicht in Ordnung. Es hat nichts mit Qualität per se zu tun. Also was versteht Kastner darunter? Wir unterscheiden das sehr klar. Bio hat den eindeutigen Qualitätsgedanken. Regionalität haben wir schon Ende der 90er, Anfang 2000 aufgegriffen. Mit unserer Kampagne „Heim- vorteil“. Es ist in vielen Punkten vernünftig, den Transportweg gering zu halten, das spart Energie und Emissionen. Deshalb sind wir auch schon sehr lange, sehr gut lokal vernetzt. 2005 übernahmen wir die Biogast mehrheit- lich. Damit wurde auch für die komplette Kastner-Produktliste übernommen, wie im Biohandel üblich, allen Produkten eine Her- kunft zuzuordnen. In diesem Prozess gab es von Seiten der Industrie auch viel Gegenwind. Größere Hersteller wollten nicht deklarieren, wo die Rohstoffe verarbeitet werden oder her- kommen. Ab wann ist denn ein Produkt nun regional? Für uns zählt der Wertschöpfungs-Gedanke. Wo passiert diese im Wesentlichen? Vielleicht nehme ich ein Beispiel her: Meinl Kaffee haben wir etwa, obwohl die Kaffeebohnen natürlich nicht in Österreich wachsen, als heimisches Produkt deklariert. Veredelung, Marketing, Packaging und Co. passieren ja in Österreich. Somit ist es ein österreichi- sches Produkt. Die Herkunftskennzeichnungspflicht zielt im Gegenteil etwa auf den Haupt-Rohstoff ab. Das ist ein großer Kritikpunkt. Ein Mischgetränk eines amerikanischen Konzerns mit Hauptbestandteil Zucker könnte zum „Österreichischen Produkt“ gekürt werden. Einfach, weil Wiener Zucker verwendet wurde. Die tatsächliche Wert- schöpfung liegt jedoch ganz wo anders. Und wie viele Produkte österreichischer Herkunft nach Wertschöpfungsgedanken hat Kastner? 25.000 Produkte. 60.000 bieten wir insgesamt an, allein 20.000 davon fallen auf Non-Food. Der Anteil ist im Food-Bereich also sehr hoch. Österreichische Produkte sind also das Zugpferd. Nichtsdestotrotz brauchen wir internationale GF CHRISTOF KASTNER (links vorne), Markant- Chef Thomas Zechner (Mitte) und Kastner GF Blauensteiner (li hinten) KR CHRISTOF KASTNER , Geschäftsführer Kastner 143REGAL09-2022 REGIONALE MARKEN R09 Regional Einstieg Kastner.indd 14323.09.22 14:11Produkte. Alles aus dem Dorf und nur vonei- nander zu beziehen, gleichzeitig aber zu glau- ben, der Wohlstand bleibt so am besten bei uns, ist ein Fehler. Der Regionalitäts-Gedanke bekommt in seinen extremeren Ausformun- gen ja teilweise gewisse „Ausländer raus“-Zü- ge und davon distanziere ich mich strikt. Man muss schon aufpassen, dass das nicht um- schlägt. Es ist nicht zu vergessen, woher wir unseren Wohlstand haben. Der kommt näm- lich nicht daher, dass wir nur unser eigenes Süppchen kochen. Der Handel lebt seit jeher von internationalen Beziehungen, das wird und kann dieser Hype auch nicht ändern. Mit Nah & Frisch haben Sie auch starke lokale Kräfte. Unsere Kaufleute bieten viel aus dem Dorf an, das stimmt. Sie können die Produzenten aus der Region gut einbinden und werden dabei auch mit unserem Kassensystem unterstützt. Es bietet auch die Möglichkeit, die Produkte zu kalkulieren. Auch medial ist das Thema ja gut gestützt. Stimmt, wir schreiben uns das bewusst auf die Flaggen. Und voraussichtlich im Herbst wird es auch noch eine Kampagne zu unserer Nachhaltigkeitsinitiative „Aus gutem Grund“ geben. Das Thema Regionalität wird noch klarer ausgelobt und deutlicher für unsere Kunden gemacht. Mehr möchte ich dazu aber noch nicht verraten. Gibt es Unterschiede in der Ausführung an den Standorten? Das hängt von den Vertriebslinien ab. Bei Nah & Frisch betreiben, wie gesagt, die Kaufleute das lokale Sourcing. In unseren C+C Märkten bieten wir ein breites Stammsortiment an heimischen Produkten. Und Biogast? Hier liegt das Problem darin, dass wir in Österreich zu wenige regionale Bio Produzen- ten haben. Zu wenige Marken, die dahinter stehen – obwohl wir immer als Bio Vorzeige- land gehandelt werden. Ich sage immer: Wir sind ein Bio-Eigenmarken-Land. Vielfalt sieht anders aus. Was ist die Lösung? Wenn der Händler sich dazu entscheidet, Bio primär als Eigenmarken ins Sortiment zu nehmen, ist das sein gutes Recht. Was wir brauchen, wären mehrere größere Produzen- ten, die sich auf das Thema einlassen. Wir als Großhändler können nur als Verkaufsplatt- form bereitstehen. Wie sieht es mit Preisverhandlungen aus? Bei jedem Lieferanten wird hart verhandelt und geprüft, ob die Preiserhöhungen gerecht- fertigt sind. Die preislichen Anpassungen müssen wir als Händler dann auch so schnell wie möglich an den Konsumenten weiterrei- chen. Weder Groß- noch Einzelhandel kann das abfedern. Auf jeder Wertschöpfungsstufe sehen wir gestiegene Kosten. Sauber durch- gereicht ist eine inflationäre Entwicklung am gesündesten. Und kleine Anbieter? Mit dem Bäcker wird genauso gesprochen, wie mit einem internationalen Konzern. Wobei die kleinen eher zu selten anpassen. Da wird auch geschaut, dass sie das rechtzeitig tun, sodass sie nicht unter die Räder kommen. Vielen Dank für das Gespräch! KASTNER kündigt eine „Aus gutem Grund“- Werbeoffensive für den Herbst an. DER AGM WOLFS- BERG (re. oben) wird mit 2. November als Kastner aufsperren. DIE KASTNER- ZENTRALE in Zwettl (re.unten). PRODUKTE ÖSTERREICHISCHER HERKUNFT nach Wertschöpfungsge- danken bei Kastner 25.000 144REGAL09-2022 REGIONALE MARKEN R09 Regional Einstieg Kastner.indd 14423.09.22 14:11 „Warum ich diese Produkte mit reinem Gewissen verwende?“ qualität aus österreich nachhaltig Produziert 100 recyceltes Pet * fewa, Silan, Pril, Clin, Lysoform gewinne nachhaltig in Österreich produzierte ProdukteWie bildet sich das im Sortiment ab? Unser Regionalsortiment umfasst Obst und Gemüse sowie Milchpro- dukte von heimischen Landwirten, Fleisch-, Fisch- Käse- und Wurst- waren von regionalen Anbietern und Direktvermarktern. Backwaren von mehreren Bäckereien aus dem Ort und angrenzenden Gemeinden. Eier, Teigwaren, Honig, Marmeladen und viele weitere Produkte aus dem Trockensortiment werden ebenso von regionalen Anbietern geliefert. In unserem Getränkemarkt finden unsere Kunden Fruchtsäfte sowie viele Weinspezialitäten aus St. Stefan im Rosental und dem umgebenden südoststeirischen Vulkanland. Re- gionale Mine- ralwässer und Spirituosen stehen natür- lich auch in größerem Umfang zur Verfügung. REGAL: Sie haben ja vor kurzem den Markt erweitert. Gab es auch einen Umsatzsprung? Christoph Riedl: Die Umsätze vor dem Umbau waren schon auf gutem Niveau. Wir haben durch den Umbau daher keine großen Steigerungen er- wartet. Da unser Lebensmittelmarkt über sehr lange Zeit gleich blieb, hatte sich das Kundenverhalten gut etab- liert. Durch den Umbau müssen sich Kunden erst neu orientieren, bis sich ein gewohntes Einkaufsmuster ein- stellt. Das wird bestimmt noch etwas dauern, die Umsätze sind aber aus unserer Sicht zufriedenstellend. Auf welche Größe wurde erweitert? Wir haben derzeit eine Verkaufsfläche von knapp 1.400 m², wobei der umge- baute Lebensmittelmarkt knapp 800 m² umfasst und der Getränkemarkt 600 m². Wie sieht es mit der derzeitigen Si- tuation rund um Preissteigerungen und Energiekrise aus? Der Energieverbrauch im Lebensmit- telhandel ist nicht zu vernachlässigen. Energiesparende Maßnahmen, wie die abends reduzierte Außenbeleuch- tung, wurden bereits umgesetzt. Die Preissteigerungen im Bereich Energie werden uns bestimmt noch beschäfti- gen, da das Ende dieser Steigerungen noch nicht absehbar ist. Hat sich das Konsumenten verhalten geändert? Hier lässt sich für uns noch kein Fazit ziehen, da uns das Thema Preissteige- rungen in diesem Ausmaß ja erst seit knapp einem halben Jahr beschäftigt. Was sagt der Umsatz dazu? Die Auswirkungen auf den Umsatz sind ebenfalls aus unserer Sicht der- zeit schwer einschätzbar. Als Einzel- händler stehen einem die eigenen Zahlen zur Verfügung. Der im Vorjahr vorgenommene Umbau sowie die relativ guten Umsätze aus der Corona- Zeit machen es etwas schwieriger, die derzeitigen Umsätze zu bewerten bzw. ein Fazit zu zie- hen, in welchem Maß sich hier die Teuerungen aus- wirken. Kommen wir zum Thema Regionali- tät. Was bedeu- tet das für Ihren Markt? Regionalität ist für uns naheliegende Qualität aus der Re- gion. Denn: Wer auf die Region schaut, auf den schaut die Region. RegionalKnüller am Land → 1.400 m² Verkaufsfläche → Energiekrise erschwert Einschätzungen Christoph Riedl, Kaufmann des frisch eröffneten Eurospar in St. Stefan im Rosental (Steiermark), im REGAL-Interview ©SPAR AG/WERNER KRUG, 2021 „ Regionale Produkte sind wichtige Zugpferde.“ KAUFMANN CHRISTOPH RIEDL 146REGAL09-2022 R09 Regional EUROSPAR.indd 14623.09.22 14:13Welches ist Ihr Lieblingsprodukt? Stierbluat – ein regionales Wein- mischgetränk welches von unserem St. Stefaner Eishockeyclub, den EC Teichpiraten, in Zusammenarbeit mit einem heimischen Winzer entwickelt wurde. Vielen Dank für das Interview! Wie viele Produkte sind das insgesamt? Unser Sortiment umfasst in etwa 15.000 Artikel, eine genaue Auflistung was regionale Artikel anbelangt gibt es nicht. Der Anteil lässt sich also nicht einfach feststellen, aber regiona- le Produkte sind wichtige Zugpferde. Was ist der Bestseller im Regional- Bereich? Diverse Weine, Weinmischgetränke und saisonales Obst und Gemüse. Wo liegt der größte Regional-Anteil? Im Bereich Wein gibt es den größten Anteil von regionalen Produkten im Getränkemarkt. Sind die Produkte speziell platziert? Es gibt keine spezielle Platzierung. Das Regionalsortiment ist im beste- henden Sortiment gut integriert. Welche Voraussetzungen muss ein Produkt mitbringen, um im Regal zu landen? DER EUROSPAR in St. Stefan zählt 1.400 m² Verkaufsfläche. In erster Linie zählt die Qualität des Produkts. Gibt es Produkte, die sie wieder aus- listen mussten? Auch im Bereich regionale Produkte muss man erst einmal testen, wie ein Produkt bei den Kunden ankommt. Wenn die Nachfrage zu gering ist, wird eine Auslistung nicht ausbleiben. REGIONALE MARKEN Süß und fruchtig. www.tonikaiser.at NEU kaiserlich gut! • Flaumiger Kaiserschmarrn mit frischen Apfelstücken verfeinert • Aus frischem Eischnee zubereitet • Flaumiger Topfenteig mit fruchtiger Erdbeerfüllung • Mit Zucker-Brösel-Beipack R09 Regional EUROSPAR.indd 14723.09.22 14:13N udeln aus dem Urkorn Em- mer. Das Tiroler Unternehmen holt so ein Getreide in die Rega- le, das vielleicht in Vergessenheit ge- riet. Bis ins Mittelalter hinein war es jedoch eines der wichtigsten Nah- rungsmittel in Europa. Ein Zweikorn, robust und naturbelassen eines der ältesten kultivierten Getreidearten. Die Nudeln mit nussigem Geschmack sollen Konsumenten ansprechen, die ernährungsbewusst sind, und etwas Neues, altbewährtes probieren möch- ten. Für die Herstellung der Recheis Emmer Nudeln setzt Recheis auf die sorgfältige Verarbeitung von 100 % ös- terreichischem, naturbelassenen Em- mer Urgetreide. Dafür bauen steiri- sche Landwirte das Urkorn für die Haller Teigwarenspezialisten an. Recheis bringt Urkorn zurück Preis für Artenvielfalt Zum ersten Mal wurde der „Spar Vielfaltspreis zur Rettung der Artenvielfalt“ vergeben. Gewon- nen hat auch eine Niederöster- reicherin. Die Gewinnerin, Romana Eisenbock, beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Brutpflege des Bienenfressers, mit besonderem Augenmerk auf das Fütterungsverhalten. Es gratulierte auch Spar-Ost Werbeleiter Hannes Glavanovits. Initiative für regionale Betriebe Gurkerl.at hat an seinem Logis- tikprozess gefeilt und will inner- halb von sieben Stunden direkt vom Feld zum Kunden liefern. 50 regionale Betriebe sind Teil der Initiative, Zwischenhändler fallen komplett weg. Die Ware soll direkt vom Bauernhof über das Fulfillment-Center zum Besteller kommen. Hofer top in Bio Beim ÖGSV Discounter-Check 2022 gewinnt Hofer den ersten Platz der Kategorie „Bio-Produk- te“. Das Gesamturteil fußt auf den Leistungsmerkmalen Qualität (40 Prozent), Auswahl (20 Prozent) und Preis (40 Prozent), die Datenerhebung erfolgte im Rahmen eines österreichweiten Konsumenten-Panel. Für „Zurück zum Ursprung“ produzieren rund 5.000 österreichische Bauern. News: Hergestellt in Österreich Knusprig Gepoppter Kartoffelsnack in den zwei beliebtesten Geschmacksrichtungen JETZT NEU 50% weniger Fett - Der ideale Snack für Bewusste genießer! R09 Regional News.indd 14823.09.22 14:19Estyria: Reis im Repertoire S atte 98 Millionen Euro Umsatz erwirtschaf- tete Estyria mit Abschluss des Wirtschaftsjah- res im August. „Der bereinigte Umsatz ist im Schnitt der letzten Jahre gewachsen“, erzählt Geschäftsführer Wolfgang Wachmann. Trotz der an- haltenden Vollbeschäftigung und des Wirtschafts- wachstums, zeichne sich jedoch eine Stagflation ab. Die Krisen führen zu Kaufkraft verlust, Lieferschwie- rigkeiten und Kostensteigerungen. Um Lieferketten- probleme etwa zu mindern, wurde der Lagerstand um mehr als 50 Prozent erhöht. „Das kostet, wir investieren hier aber in die Zukunft. Bei der Energieversorgung ha- ben wir unsere Umstellungsanstrengungen verstärkt. Bei einem kurzfristigen Gas-Stopp wären aber auch wir in vielen Teilen betroffen“, ergänzt Wachmann. Preise. Estyria sieht sich derzeit mit der höchsten Kostensteigerung seiner Geschichte konfrontiert. Die Energiekosten als Auslöser dieser Entwicklung zeigen Wirkung auf andere Bereiche. „Düngemittelpreise, aber auch bei Diesel- oder Trocknungskosten. Unsere Vertragslandwirte quälen aber nicht nur diese Preis- steigerungen, sondern auch die Befürchtung, dass es im Frühjahr gar nicht genug Düngemittel geben wird.“ Trends. Gesunde, geschmackvolle Lebensmittel werden, laut Wachmann, auch in Zukunft reüssieren. „Qualität ist immer ein Argument.“ Die Anstrengun- gen von Estyria gehen in Richtung Klimaneutralität und naturbelassene Lebensmittel. „Es freut uns sehr, dass wir den PR Panther 2022 für unsere Nachhaltig- keitskommunikation gewonnen haben.“ Seit Neuestem hat Estyria den Steirerkraft Reis im Angebot. „Er ist eine echte Besonderheit – speziell in Zeiten des Klimawandels und gestörter Lieferketten, ist uns hier ein Produkt gelungen, das regional, nachhal- tig und klimaneutral angebaut wird und natürlich ge- schmacklich voll überzeugt.“ GESCHÄFTS- FÜHRER Wolfgang Wachmann * Quelle: Nielsen, LEH exkl. H/L, Fleischsugo, Umsatz, FY2021 vs VJ www.inzersdorfer.at Voll im Trend: Vegane Alternative bei vollem Fleischgeschmack Kompetenz: Wachstum bei Inzersdorfer Sugo +4 %, vs. Markt -14 %* Umfassende Werbeunterstützung in TV, OoH, Social Media und Cash Back Kampagnen Mit Ohne Geschmack FLEISCH volleM R09 Regional Estyria.indd 14923.09.22 14:20Next >