Der Virus killt Menschen und Arbeitsplätze. Sollen jetzt auch noch Werbeverbote der Wirtschaft den Rest geben? Ein neuer Gesetzesentwurf bedroht unzählige Marken mit einem absoluten Werbeverbot. Demner, Merlicek & Bergmann hat was dagegen. Sie auch? Dann schreiben Sie Ihre Meinung an: sebastian.kurz@bka.gv.at @sebastiankurz @sebastiankurz.at DMB.AUSGABE 11-2020 | JAHRGANG 47 DAS BRANCHENMAGAZIN FÜR HANDEL & INDUSTRIE Werbe- Verboten Nein zu → Werbe-Beschränkungen für Süßwaren, Desserts, süße Backwaren, bestimmte Getränke, Speiseeis, einige Fleisch/Wurst- waren, pikante Snacks in Diskussion → Verbote wären für Industrie „mittlere Katastrophe“ → Werbefreiheit als Teil der Meinungsfreiheit gefordert 125 ADEG DIE GANZE STORY JAHRE SPAR MIT ZU WÄCHSEN 2020 ONLINE: DIE PROFI- TEURE IM LOCKDOWN LIDL: DIE PLÄNE 2021 MERKURVORSTOSS IM BURGENLAND COCACOLA: MAG. BAUER NEUER CHEF VERPACKUNG: EINE BRANCHE BEGEISTERT MIT INNOVA TIONEN UND IDEEN LOGISTIK: NEUE TRENDS 001-003-R11-COVER-PP.indd 2001-003-R11-COVER-PP.indd 220.11.20 10:1720.11.20 10:17PROaktives Wachstum! NEU 2021EDITORIAL „Mestemacher ist Weltmarktführer ungeöffnet lang haltbarer Vollkornprodukte und Förderer der Gleichstellung Frau + Mann.“ Initiatorin Aktivitäten Gleichstellung Prof. Dr. Ulrike Detmers Gesellschafterin, Mitglied Geschäftsführung, Sprecherin Mestemacher-Gruppe Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh Telefon + 49 (0) 5241 / 87 09-0 · www.mestemacher.de D er LEH liegt derzeit um zwölf Prozent über Vorjahr. Spar um 15 Prozent. Die liefernde Marken-Industrie wird großteils auch gut performen. Ja, die Krise hat auch ihre Gewinner. Viel lieber hätten alle Beteiligten ein normales Jahr gehabt. Auch Baumärkte lagen übrigens um rund 15 Prozent über Vorjahr. Bis der Lockdown zwei kam. Am häufigsten wurden Supermärkte frequentiert. Der Hypermarkt hat sich etwas später erfangen. Diskonter gehen auch besser als in nor- malen Jahren, profitieren aber vom One-Stop-Shopping nicht so stark. Auch Nah&Frisch weist vielerorts ein hohes einstelliges Plus auf. Natürlich, der LEH profitiert von geschlossenen Restaurants. Die Um- sätze werden „rüber gschoben“. Auch sind die Kosten im Handel ge- stiegen durch aufwendige Logistik und Hygienemaßnahmen. Das drückt auf den Ertrag. Auch in der Industrie sind zahlrei- che Marken zweistellig unterwegs, aller- dings bei höheren Kosten und Abstrichen bei Zweitmarken und Nebenmarken, die im ersten Lockdown nicht mehr produziert werden konnten. Dem Diskont geht es also gut, aber es läuft nicht optimal. Nicht nur wegen dem One-Stop-Shopping. Sondern auch wegen Nonfood II, wel- ches immer heißer umkämpft ist. Da tummeln sich Online Riesen von Amazon abwärts, aber auch stationäre Angebote wie Action nehmen zu. Insoferne schlagen sich Hofer und Lidl gar nicht schlecht. Kein Gewinner, aber zumindest auch keine Verlierer sind die Drogeriemärkte. Mit einem Plus von einem bis zwei Prozent liegt die Branche besser als Textil, Schmuck oder Sport. Was sonst noch auffällt in der Branche. Wien hat als Standort für Fir- menzentralen für die Märkte in Zentral- und Osteuropa an Bedeutung verloren. Viele Konzerne haben in CEE Ländern selbständige Niederlas- sungen. Auch der eine oder andere Marktforscher hat auf DACH gesetzt (schlecht für Österreich) und in Wien Mitarbeiter abgebaut. Ausnahmen sind Hofer mit einer internationalen ALDI Zentrale in Salzburg, Rewe (die Teile des Ostgeschäftes über Wien steuert), oder Henkel. Gregor Schuhmayer → Die Gewinner bleiben bescheiden ← DR. GREGOR SCHUHMAYER CHEFREDAKTEUR Liebe Leserin, lieber Leser!AUSGABE 11-2020 09 LOCKDOWN TREIBT ONLINE AN Der Online-Umsatz im Weihnachtsge- schäft steigt von 19 auf 24 Prozent an. 10 SPAR LIEGT UM 15 % VORNE Die Tanne hat Expansion und Wachs- tum weiter ausgebaut. 11 ZSABETICH MIT NEUEN PLÄNEN Die Spar-Kauffrau will ihre Flotte erneuern. 12 PRAUCHNER MIT 7,5 MILLE INVEST Der neue WKÖ-Obmann bringt einen neuen Eurospar in Stellung. 13 DM LEGT ZU Mit 980 Millionen Euro Umsatz prescht der Drogerieriese vor. 15 BILLA IN KÄRNTEN 92 Filialen zählt Billa im südlichen Bundesland. 062 VORARLBERG 090 SUPERFOOD, VEGAN & ERNÄHRUNGS TRENDS 101 MOPRO 102 OBST & GEMÜSE 110 VERPACKUNG 152 MARKETING & VKF 158 LOGISTIK 171 WEIN INHALT 15 SPARIANER WIRD KAMMER-CHEF Das neue WKÖ-Trio sind Prauchner (Obmann), Kastner und Benischko (Vize). 18 ADEG: 125 JAHRE Der Aufstieg von der Einkaufsgenos- senschaft zur Marke Adeg. Hinter- gründe, Kaufleute und neue Ziele. 22 WER MEISTERT DIE KRISE? Supermärkte, Diskonter und Hyper- märkte sind die Gewinner in der Krise, weiß GfK Dr. Ring. 26 LIDL: WACHSTUM NICHT UM JEDEN PREIS Exklusiv-Interview mit GF Wolf: Schwerpunkt auf Modernisierung. 30 INTERVIEW: PROF. SALESNY Über den Online-Boom in der Corona Krise. 36 BILLA: KRISENPROGRAMM Das Rewe Unternehmen vervierfacht die Anzahl der Click & Collect Filialen. 38 MERKUR IN DER ARENA Der neue Muster-Markt in Matters- burg. Fokus: Frische und Regionalität. 40 DER NEUE INTERSPAR Ein Paukenschlag in Oberösterreich: 15 Mille Invest in Braunau. 45 BRANCHENTREFF SPEZIAL 76 →Titelstory KOMMT EIN WERBE- VERBOT FÜR LEBENS- MITTEL? Werbeverbote für zahlreiche Waren- gruppen standen im Raum. Eine breite Front der Industrie verhinderte einige Vorhaben – vorerst. → Schwer- punkte 005 LEITARTIKEL 071 IMPRESSUM 071 GAST KOMMENTAR: PROF. HOLWEG 072 SERIE: JOBS & MITARBEITER 172 REGAL INNOVATIONEN Standards 74 NEUER MAV PRÄSIDENT Manner-Vorstand Schrott wird neuer Markenartikelverbands-Präsident. 74 KELLY BAUT STANDORT IN WIEN AUS Mit 8,5 Millionen Invest entsteht in der Donaustadt ein neues Hochregallager. 75 MARS: 34 MILLE INVEST Spezialnahrung für Hunde und Katzen: Geld fließt in den Standort in Bruck an der Leitha. 75 BIERBRAUER TOBEN Die Bierbrauer fordern das Aussetzen der Steuer. 76 DROHEN WERBEVERBOTE? Nährwertprofile des Gesundheits- ministeriums in der Kritik. 76 STATEMENTS DER INDUSTRIE: NEIN ZU WERBEVERBOTEN Mondelez, Manner, Storck, Bahlsen, Iglo, Mars, Kelly, Almdudler und Co. wehren sich. 81 WERBEGURU IM INTERVIEW Werbeverbot: Demner über das Netz zwischen Marke und Fans. 82 APPELL AN DEN HANDEL Geschäftsführer des MAV Thumser fordert mehr Fair Play. 86 EIN ÖSTERREICHER AN DER SPITZE VON COCO-COLA Im REGAL-Gespräch mit dem neuen General Manager. →Handel aktuell 8 →Handel Report 15 →Industrie aktuell 74 6 | REGAL 11-2020 006-007-R11 INHALT-PP.indd 6006-007-R11 INHALT-PP.indd 620.11.20 14:3120.11.20 14:31DR. RING VON GfK IM GESPRÄCH. Die Gewinner der Krise: Supermärkte, Diskonter und Hypermärkte. DAS NEUE WKÖ-TRIO des Bundesgremiums Lebensmittelhandel: Prauchner, Kastner und Benischko 15 22 PROFESSOR SALESNY IM INTERVIEW. Der Lockdown führte zu einer Schlacht um Online-Kunden. Ab Seite 30. Mein ERP. Damit habe ich alles im Griff. Effizienz, Transparenz, Flexibilität – darauf kommt es jetzt an. Die IT ist der Schlüssel dafür. Ob ERP, MES, Rückverfolgung oder intelligente Planungssoftware: das CSB-System ist die Komplett- lösung für Obst- und Gemüse- unternehmen. Damit können Sie heute Ihre Produktion optimieren und morgen Ihren ganzen Betrieb digitalisieren. Mehr über unsere Lösungen für Obst- und Gemüsebetriebe: www.csb.com 006-007-R11 INHALT-PP.indd 7006-007-R11 INHALT-PP.indd 720.11.20 14:3120.11.20 14:31Spar liegt um 15 Prozent vorne D ie Spar hat heuer in Österreich in den Bereichen Expansion und Wachstum weiter ausgebaut. Üb- lich gut informierte Kreise gehen von einer guten Umsatz-Entwicklung im laufenden Jahr im LEH-Bereich aus. So kam Spar offenbar der internationale Trend zum One-Stop-Shopping zugute. Aber auch unabhängig von der Krise konnte Spar im bestehenden Geschäft aufgrund guten Laden-Konzepts und Marketings in den letzten Jahren Punkte im Supermarkt-Geschäft sammeln. Per Ende Oktober erzielte Spar in Öster reich ein akkumuliertes Umsatzwachstum von Plus 15 Prozent. Eine Bilanz, die auch die abtreten- den Vorstände Präsident Dr. Gerhard Drexel und Mag. Rudolf Staudinger freuen dürfte. Zudem wird mit der Übernahme der Marktführerschaft in Österreichs LEH heuer gerechnet. Vorstandsvorsitzender Dr. Drexel kann daher auf eine exzellente Amtszeit zu- rückblicken und könnte mit Spar heu- er beim Marktanteil auf rund 34 Pro- zent (nach gut 32 Prozent im Vorjahr) landen. Drexel zieht sich ja auch nicht zurück (REGAL berichtete), sondern übernimmt nahtlos den Aufsichtsrats- Vorsitz. „Wir freuen uns sehr über die Perfor- mance der Spar gerade in diesem besonderen Jahr“, so Drexel gegen- über REGAL. →Aktuell DIE BEDIEHNUNG leidet im Lockdown C&C stürzt im Lockdown ab Der zweite Lockdown erwischt den C&C Handel gewaltig. Schon in der ersten Krise im März und April hatten Großhändler ein Minus von 70 bis 80 Prozent zu verbuchen. Im zweiten Lockdown sind die Abgänge im Cash&Carry Handel ähnlich drama- tisch. Immerhin ist der C&C schon seit Anfang November vom Lockdown betroffen, da der „Lockdown Light“ Gastronomie und Hotels tangiert hatte. Ein niederösterreichischer Groß- händler dürfte im Lockdown im Bereich der Abholung bei einem Minus von 45 Prozent liegen, in der Gastro- Zustellung sind es sogar 75 Prozent. Mag. Kiennast beim Praxisdialog Vor wenigen Tagen war Mag. Julius Kiennast, GF GHH Kiennast, Gast im Praxisdialog der WU Wien. Per Zoom präsentierte er den Studie- renden seine Vorstellungen zur Zukunft der Nahversorgung. Flinke Familienbetriebe werden demnach auch nach Corona überleben. Prof. Dr. Peter Schnedlitz freute sich sehr, „seinen Absolventen“ zumin- dest virtuell an der WU begrüßen zu können. Dm baut im Osten aus Der Jahresumsatz der tschechischen Niederlassung von dm stieg im letzten Geschäftsjahr (Oktober 2019 bis September 2020) um 13,6 Prozent auf fast 267 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat dm in der Slowakei rund zehn Millionen Euro investiert, von denen der größte Teil – 8,9 Millionen Euro – für den Ausbau des Filialnetzes bestimmt war. Im Geschäftsjahr 2020/2021 plant dm, seine Inves tition in der Slowakei auf rund elf Millionen Euro zu erhöhen, es bestehen 152 Filialen. Es sind sechs neue Märkte in der Slowakei vorgesehen. A. Z. ■ Gute Entwicklung ■ Gelungene Expansion SPAR-PRÄSIDENT DR. GERHARD DREXEL G. SCHUHMAYER NEWS HANDEL 8 | REGAL 11-2020 008-0014-R11-HZ NEWS 7/1-V2.indd 8008-0014-R11-HZ NEWS 7/1-V2.indd 823.11.20 10:4623.11.20 10:46dass sie in dieser Saison mehr online einkaufen werden als in den vergan- genen Jahren. 93 Prozent der Händler (Westeuropa, USA) haben für das Weihnachtsgeschäft bewusst ihr On- line-Angebot gestärkt. 50 Prozent haben ihre Website oder ihr E-Com- merce-Angebot verbessert, 34 Prozent ihre Web-Traffic-Kapazität erhöht und 21 Prozent haben neue virtuel- le Einkaufserlebnisse geschaf- fen. Um noch mehr Kunden zu gewinnen, wollen 78 Prozent der Einzelhändler weltweit so- wohl online als auch stationär größere Rabatte gewähren. Ein Drittel (33 Prozent) möchte online eine größere Auswahl an reduzierten Produkten an- bieten. G. SCHUHMAYER D er Online-Handel ist aufgrund von Lockdown 2 der Profiteur im Weihnachtsgeschäft – die Online- Weihnachtsausgaben steigen von 19 auf bis zu 24 Prozent, berechnet Prof. Dr. Christoph Teller von der Kepler Uni Linz. In Summe prognostizieren die Forscher heuer ein Minus von zwei Prozent (auf 1,97 Mrd. Euro) für Geschenke. Denn 24 Pro- zent der Kunden wollen heuer weniger ausgeben, jedoch 70 Prozent halten ihre Ausgaben konstant. Klar ist, das Weih- nachtsgeschäft verlagert sich heuer nach hinten. „Dies war schon im ,Lockdown Light‘ Anfang November sichtbar“, so Professor Teller. Dem stationären Einzelhandel wird heuer im Weihnachtsge- schäft ein Minus von fünf Pro- zent (im besten Fall) gegeben. Der Online-Handel legt um 14 bis 28 Prozent klar zu. Satte 60 Prozent der Online-Ausga- ben fließen zu internationalen Anbietern wie Amazon, Zalando oder Alibaba. Europaweit blicken Einzelhändler vorsichtig optimistisch auf das Weih- nachtsgeschäft. So rechnet laut Cap- gemini fast die Hälfte (46 Prozent) der Einzelhändler mit einer Umsatzsteigerung, und die Hälfte der Käufer (49 Prozent) geht davon aus, UNIV.-PROF. DR. CHRISTOPH TELLER (Linz): Der Online- Umsatz im Weihnachtsge- schäft steigt heuer von 19 auf bis zu 24 Prozent ■ Weihnachtsgeschäft ■ Online: 24 statt 19 Prozent Lockdown treibt Online an NEWS HANDEL 008-0014-R11-HZ NEWS 7/1-V2.indd 9008-0014-R11-HZ NEWS 7/1-V2.indd 923.11.20 10:4623.11.20 10:46Next >