Recyclingfähigkeit von Verpackungen auf dem Prüfstand

Bis 2030 sollen alle in der EU in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendet bzw. recycelt werden. In Kooperation mit der Reclay Group wurde der neue TÜV Süd-Standard „Recyclingfähigkeit von Verpackungen“ ins Leben gerufen.

Relevant ist der Standard für die Prüfung von Verpackungen aus Kunststoff, Papier, Karton, Glas, Aluminium, Eisenmetallen, Holz und Verbundstoffen. Damit sollen Hersteller, Abfüller, Importeure, Online-Händler, Handelsketten und weitere Lieferanten auf dem Weg hin zu kreiswirtschaftlichen Systemen unterstützt werden.

Prozess. Der Prüfungs- und Zertifizierungsprozess dauert, abhängig vom jeweiligen Produkt, zwischen einem und drei Monaten. Nach Antrag werden Materialmuster sowie Produkt- und Prozessdaten eingeholt. Auf Basis der Produktprüfung sowie der Produktionskontrolle durch TÜV Süd erstellt die Reclay Group einen „digitalen Zwilling“ der Verpackung. Diese Dokumentation von Materialien, Gewichten und Abmessungen ermöglicht die Berücksichtigung aller relevanten Einflussfaktoren für die Bewertung. Auf Wunsch kann dieser Schritt durch den Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik & Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben wissenschaftlich begleitet werden. Im Anschluss dokumentiert TÜV die Ergebnisse in einem Audit- bzw. Endbericht. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Prüfungs- und Zertifizierungsprozesses ist das Zertifikat für drei Jahre gültig.