
PwC-Studie: Gesundheit wird zum Kaufkriterium – aber das Haushaltsbudget setzt Grenzen
Wer heute im Supermarkt zum Lieblingsprodukt greift, entscheidet nicht nur nach dem Geschmack. Gesundheit wird für immer mehr Konsument:innen zu einem zentralen Kaufkriterium. Das zeigt der aktuelle „Voice of the Consumer“-Studie von PwC, für die weltweit über 21.000 Menschen in 28 Ländern befragt wurden.
„Die Ergebnisse zeigen: Menschen wollen gesund essen. Steigende Lebensmittelpreise und die anhaltende Teuerung erschweren es jedoch vielen, diesem Anspruch gerecht zu werden. Von der Lebensmittelindustrie erwarten die Verbraucher:innen, dass sie mehr bietet als Werbeversprechen: nämlich echte, nachvollziehbare und leistbare Gesundheitslösungen“, erklärt Harald Dutzler, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Handel bei Strategy& in Europa. Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC.
Jede:r Dritte wechselt die Marke der Gesundheit zuliebe. Viele Menschen achten beim Einkaufen inzwischen ganz bewusst auf ihre Gesundheit. Für jede:n Dritte:n (33 %) ist das sogar der wichtigste Grund, um von einer bekannten Lebensmittelmarke zu einer anderen zu wechseln – noch vor dem Preis oder dem Geschmack. Besonders gefragt sind Produkte, die gesundheitliche Vorteile bieten, weniger Kalorien haben und klar gekennzeichnet sind. Fast zwei Drittel sorgen sich bereits um stark verarbeitete Lebensmittel (62 %) und den Einsatz von Pestiziden (62 %). Besonders hoch sind die Erwartungen an die Hersteller: 51 % sehen Produzent:innen in der Verantwortung, gesunde Ernährung zu fördern, gefolgt von Behörden (47 %) und dem Handel (37 %).
Zwischen Haltung und Handlung entscheidet oft der Preis. Über die Hälfte der Befragten (51 %) wechselt die Lebensmittelmarke vor allem dann, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis besser ist. Ausschlaggebend dafür sind vor allem wirtschaftliche Herausforderungen: Mehr als jede:r zweite Konsument:in gibt an, gerade noch auszukommen oder Schwierigkeiten bei der Bezahlung ihrer Haushaltsrechnungen zu haben. Dementsprechend versuchen viele zu sparen, indem sie häufiger Reste verwerten (49 %) oder gezielt auf Angebote achten (48 %). Zwei Drittel kaufen laut eigenen Angaben nur noch das, was sie wirklich brauchen – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.