< PreviousKÄUFERSTROMANALYSE vs. Vorperiode KÄUFERSTROMANALYSE vs. Vorperiode Toilettenseifen → Alle traditionellen und synthetischen Seifen in flüssiger oder fester Form Haushaltsreiniger → Scheuermittel, Allzweckreiniger, Badreiniger, Desinfektion, Glasreiniger, Küchenreiniger, Mehrzweckreiniger Toilettenpapier → Trockenes Toilettenpapier KÄUFERSTROMANALYSE vs. Vorperiode KÄUFERSTROMANALYSE vs. Vorperiode Körperpflege → Alle Produkte, die der Körperpflege dienen, in der Form von Cremes, Lotions, Gels, Ölen, usw. 63 % 85 % 79 % 77 % 77 % 75 % 79 % 76 % 76 % 75 % 77 % 70 % 74 % 19 % 44 % 48 % 22 % 60 % 33 % 29 % Dove Käuferreichweite: 3,2 % Lysoform Käuferreichweite: 6,5 % Lavera Käuferreichweite: 2,2 % Zewa Käuferreichweite: 26,5 % 30 % 39 % 29 % 34 % 45 % 40 % 47 % 42 % 58 % 56 % 31 % 35 % Hirsch Käuferreichweite: 8,0 % Frosch Käuferreichweite: 17,8 % Kamill Käuferreichweite: 5,8 % Cosy Käuferreichweite: 20,3 % 17 % 21 % 39 % 39 % Frosch Käuferreichweite: 6,2 % Käuferreichweite: 10,1 % Nivea Käuferreichweite: 16,4 % DettolHakle Käuferreichweite: 10,1 % Stammkäufer Neukäufer Stammkäufer Stammkäufer NeukäuferNeukäufer Neukäufer Stamm- & Neukäufer Stamm- & Neukäufer Stamm- & Neukäufer Stamm- & Neukäufer Stamm- käufer Dynamik Brands 2020 Exklusiv-Auswertung von GfK für REGAL März – Oktober 2020 100 | REGAL 01-2021TAGE DES HANDELS 23. & 24. SEPTEMBER AUSTRIAN SUMMIT FOR RETAIL & BRANDED GOODS Tickets unter tagdeshandels.at GMUNDEN TOSCANA CONGRESS OÖ TDH_2021_A4.indd 1TDH_2021_A4.indd 121.01.21 14:3721.01.21 14:37→Personalia HORNIG. Mit Jahresan- fang hat Thomas Schus- teritsch die Position des Geschäftsführers über- nommen. Johannes Hor- nig wechselte in den Bei- rat. Schusteritsch ist seit acht Jahren im Unterneh- men und leitete bisher den Außerhaus-Vertrieb. OTTAKRINGER AG. Mat- thias Ortner, Geschäfts- führer der Brauerei, wech- selt mit April in die Ge- schäftsführung von Del Fabro Kolarik. Zweiter Geschäftsführer ist Franz Del Fabro. Gerfried Kusatz scheidet aus dem Unter- nehmen aus. ÖLZ. Martin Brandner (35) ist neuer natio- naler Vertriebsleiter und folgt auf Andreas Deutschmann. Die persönliche Betreuung der österreichischen Kunden verantworten die Verkaufsleiter Rudolf Hanzl und Andreas Salvenmoser. INDUSTRIELLENVEREINI- GUNG. Seit 11.Jänner, leitet Mag. Angela Teml den IV-Bereich Marketing und Kommunikation. Die studierte Betriebswirtin war zuletzt über zehn Jahre als Head of Corpo- rate Communications bei Nestlé Österreich tätig. LENZ MOSER. Marketing- leiter Friedrich Wimmer tritt in den Ruhestand und hat mit Jänner 2021 die Agenden an Christoph Bierbaum, MA übergeben. Wimmer, der 44 Jahre in der Weinkellerei gearbei- tet hatte, trug wesentlich zum Markenaufbau bei. VIVATIS. Alexandra Holz- mann (40) hat mit 1. De- zember 2020 die Leitung des Konzern-Innovations- und Digitalisierungsma- nagements übernommen. Sie folgt Barbara Boucek nach. Holzmann verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Lebensmittelbranche. DEBAG. Carsten Wagler ist seit 1. Februar neuer Verkaufsleiter Deutsch- land/Österreich. Als Bä- ckermeister und Betriebs- wirt verfügt Wagler nicht nur über Fachwissen im Bäckerhandwerk, er ist auch ein Vertriebsprofifür Backofentechnik. GS1 IN EUROPE. Mag. Gregor Herzog, Ge- schäftsführer von GS1 Austria, ist seit Jahres- beginn der neue Vorsit- zende von GS1 in Europa. Damit ist der Manager für das allgemeine Funk- tionieren von GS1 in Europa verantwortlich. 102 | REGAL 01-2021 NEWS INDUSTRIE market Markttest Tiernahrung: Whiskas bei Markenstärke Gesamtsieger Quelle: market Markttest „Hunde- und Katzennahrung“, Indexdarstellung, Erhebungszeitraum: November 2020 Corona pushte 2020 die Umsätze bei Kelly. Alle Marken aus dem Haus Kelly konnten den Umsatz steigern und mit einem Gesamtwachstum von 13,9 Prozent den Marktanteil ausbauen. Im ersten Lockdown waren Soletti- Salzstangen und Kelly-Mikrowellen- popcorn – aufgrund der längeren Haltbarkeit sehr beliebt. Der gesamte 400 Millionen Euro schwere Knabber- gebäck-Markt marschierte mit einem Umsatzwachstum von 13,1 Prozent (AC Nielsen: LEH total inkl. H/L inkl. KW 52) voran. Der Trend nach regio- nalen Produkten ist da, Qualitätspro- dukte sind wieder gefragt. Kelly: Corona trieb den Umsatz hoch 319 213 209 169 159 155 126 117 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Whiskas Kitekat Sheba Felix (Purina) Pedigreee Frolic Royal Canin Gourmet Die von Dr. Carl Manner (†) gegründe- te Privatstiftung Manner übernimmt sämtliche Manner-Aktien (6,11 Pro- zent) der ÖZW Österreichische Zu- ckerwaren GmbH von Katjes Interna- tional. Bisher hatte die Privatstiftung 42,56 Prozent, nach Transaktion hält sie 48,67 Prozent aller Manner-Aktien. „Die Privatstiftung Manner bedauert das Ausscheiden von Katjes. Als Stif- tungsvorstand freut mich der Zukauf der Aktien, da wir mit ausreichender Eigenkapitalausstattung sicherstellen können, dass die Vision des Firmen- gründers und die Werte der Familie auch weiterhin fest im Unternehmen verankert sind,“ so Stiftungsvorstand Mag. Albin Hahn (Foto). Manner: Aktienrück- kauf von Katjes Elisabeth Hülsmann (42) folgt Lud- wig Askemper als Managing Director für Mondel – ez Österreich nach. Die Diplomkauffrau blickt auf eine lange Erfahrung im Unternehmen in den Bereichen Sales & Marketing zurück. Seit 2004 hat sie für Mondel – ez Inter- national zahlreiche Geschäftsbereiche erfolgreich vorangetrieben. Zuletzt hat Hülsmann (Foto) die Entwick- lung internationaler Großkunden von Zürich aus geleitet. Askemper, der in den letzten zehn Jahren erfolgreich bei Mondel – ez In- ternational in verschiedenen Strate- gie- und Vertriebsfunktionen tätig war, hat das Unternehmen verlassen und zog sich ins Privatleben zurück. Mondelez Öster- reich: Neue Chefin Seit 1997 trommelt die alljährliche Markenkampagne des Österreichi- schen Markenartikelverbandes (MAV) für das Vertrauen in die Marke. Damals neu und fast revolutionär: Erstmals setzten sich beinharte Konkurrenten an einen Tisch. Gemeinsames Ziel: Die Marke. Die Goldidee fiel noch in die Hochzeit des Markenartikels. Preisverhandlungen waren hart, aber fair. Eigenmarkenanteile und Handelskonzentration malten noch keine allzu tiefen Sorgen- falten in die Stirn der Manager. Seit Start der Markenkampagne haben die Herstellermarken ins- gesamt über 500 Mal teilgenom- men. Eine Kontinuität, wie es im Lehrbuch für Markenführung auf der ersten Seite steht. Ein gewalti- ger Werbedruck. Ein gewaltiger Markendruck. Und ein gewaltiger Vertrauensaufbau. Das zeigt sich gerade in der Corona-Krise, wo die Marke wie ein Fels in der Bran- dung steht. Marke als Anker im Corona-Sumpf der Unsicher- heiten. Denn trotz weniger Preis- aktionen konnten starke Marken einen Zuwachs verzeichnen. Investitionen in Qualität, Innovatio- nen, Ökologie und gesellschaft- liche Verantwortung verwandelten sich in hohe Vertrauenswerte. Vertrauen in die Marke schlägt Aktionspreis. Doch vor der Markenwelt bauen sich neue Herausforderzungen auf. Mit dem Aus für Merkur und Billa Plus drohen neue Macht- verschiebungen. Der Handel sollte sich hier seinem Plus an Verant- wortung bewusst sein. VON MAG. ROBERT FALKINGER Markenvertrauen schlägt Aktionspreis Nestlé stellt Smarties weltweit auf recycelbare Papierverpackungen um Nestlé setzt bei Smarties weltweit auf recycelbare Papierverpackungen und spart somit rund 250 Millionen Kunststoffverpackungen. Die Marke ist damit die erste globale Süßwarenmarke, die auf diese Art Packaging umstellt. Allein in das Werk in Hamburg, das eine der größten Fabriken des Unternehmens für Süßwarenprodukte ist, flossen zehn Millionen Schweizer Franken in eine neue Linie. Auch in Österreich stellt Nestlé nun alle Smarties-Standardformate sukzessiv auf recycelbares Papier um. 01-2021 REGAL | 103 Der bisherige Geschäftsführer Gerd Trimmal hat Conaxess Trade Austria mit Mitte Dezember 2020 aus gesund- heitlichen Gründen verlassen. Rafael Schaer (Foto), seit 2018 Geschäftsfüh- rer der Conaxess Trade Switzerland, übernimmt zu seinen bisherigen Agenden die Verantwortung für Co- naxess Trade Austria in seiner zusätz- lichen Rolle als Regional Manager Austria & Switzerland. Schaer besitzt internationale FMCG-Erfahrung. Alice Stockinger, seit 2015 CFO bei Cona- xess Trade Austria, ist nun handels- rechtliche Geschäftsführerin für die Conaxess Trade Austria. Conaxess Trade Austria: Neue Spitze KOMMENTARINDUSTRIE AKTUELL 1997 geschah das schier un- glaubliche: Beinharte Marktkonkurrenten fan- den sich erstmals zu einer gemeinsamen Werbe- kampagne im Dienste der Marke zusammen. Mit- einander für die Marke, so die Devi- se. Heute ist die Bewegung in ihrer Kontinuität einmalig: Die Hersteller- marken haben in den letzten 25 Jah- ren über 500 Mal teilgenommen. „Diese immer wieder neuen Kampag- nen sind in ihrer jahrelangen Durch- gängigkeit ein weltweit wohl einzigartiges Manifest für die starken Marken im Konsum- güterbereich“, so Günter Thumser, Geschäftsführer des Markenartikelverbands. Auch in diesen schwierigen Zeiten setzen 27 Marken abermals ein opti- mistisches Zeichen und beweisen über jeglichen Wettbe- werb hinweg ei- nen starken Zu- sammenhalt für den einen ge- meinsamen Mar- kengedanken. Die erneut von Demner, Merlicek & Bergmann/DMB. entwickelte Kampa- gne nutzt Gestal- tungselemente des Chats, um die Vorzüge der Herstellermarken noch stärker zu ver- Kampagnenjubiläum des Österreichischen Markenartikelverband (MAV) deutlichen. „Natürlicher, wertvoller, einfa- cher, prickelnder, unwiderstehlicher, gepfleg- ter, saftiger, sauberer … : mit den Original- marken ist man immer besser dran.“ Das ist die gemeinsame Botschaft der 25. Kampagne in allen Medien. Die immer stärke- re digitale Gewichtung spiegelt sich auch in der diesjährigen Kam- pagne. Mit „3 gewinnt“ wurde ein Online-Spiel geschaffen, das den Konsumenten ermöglicht, aus ei- ner Reihe teilnehmender Marken ein Guthaben zu gewinnen, wel- ches über die „marktguru“ Platt- form einlösbar ist. Mariusz Jan Demner: „Es ist wich- tig, dass die Kampagne den Stellenwert der Mar- ken immer wieder mit neuen, zeitgemä- ßen Impulsen in der Öffentlich- keit stärkt.“ Die Kampagne trommelt an 6.000 Plakat- stellen, auf 750 City Lights,mit 450 Schaltungen auf Digi Screens und 180 TV-Schal- tungen. Der Brutto- werbewert liegt bei 2, 2 Millionen Euro. Jubiläumszauber für die Marke. 1997 rollte die erste Gemeinschaftskampagne des Marken- artikelbands durch den Werbewald. Der Werbevorstoß 2021 setzt mit einem Online- Gewinnspiel digitale Akzente. 27 Marken machen heuer mit. Der Bruttowerbewert liegt bei 2,2 Millionen Euro. Billa Plus: Frühzeitige Abstimmung in der Aktionsplanung notwendig. Seit 25 Jahren für die Marke MAG. GÜNTER THUMSER (Geschäftsführer des Ös- terreichischen Markenar- tikelverbandes) (l.), Wer- ber Jan Mariusz Demner 104 | REGAL 01-2021 104-105-R01 Markenartikelverband.indd 104104-105-R01 Markenartikelverband.indd 10429.01.21 17:4629.01.21 17:46Eigenverantwortung statt Verbote. Auch die gegen Ende des Jahres diskutierten Wer- beverbote (REGAL berichtete ausführlich) aus dem Gesundheitsministerium sorgten für große Irritationen. Die geplante Ausweitung des Werbeverbotes auf Jugendliche bis 18 Jah- ren konnte schließlich auf die Gruppe der 12-Jährigen reduziert werden. Damit liegt man voll auf Linie mit der freiwilligen Selbst- verpflichtung. Thumser. „Für Marken ist es wichtig, dass sie frei mit ihren Kunden kom- munizieren können. Das gilt besonders in der aktuellen Situation. Ein vorauseilendes Über- erfüllen kommender EU-Richtlinien bringt für die in Österreich tätigen Unternehmen sowohl am Heimmarkt als auch im Export gravierende Nachteile. Weitere Werbeverbote, wie sie im Zuge eines österreichischen Nähr- wertprofils zur Diskussion standen, sind da kontraproduktiv. Die Markenartikelindustrie agiert ohnedies aus ihrem Selbstverständnis heraus vorausschauend und verantwortungs- voll mit funktionierenden Selbstbeschrän- kungen in sensiblen Bereichen.“ 90 Jahre Engagement für die Marke. Um das Bewusstsein für Marken in der Öffentlich- keit zu stärken und die unterschiedlichen An- liegen gegenüber Politik und in der Gesellschaft zu vertreten, gründeten die Markenartikel- unternehmen vor nunmehr 90 Jahren den ös- terreichischen Verband der Markenartikelin- dustrie. Mit 107 Mitgliedern repräsentiert er erfolgreich die Interessen sowohl der öster- reichischen Hersteller als auch international tätiger Markenartikelunternehmen. 2021 wird sich die Anzahl der Mitglieder auf 117 erhöhen. „Ich bin froh, dass wir auch heuer – trotz aller Widrigkeiten – die Gemeinschaftskam- pagne zustande bringen konnten. Sie hilft uns gerade in schwierigen Zeiten, die große ge- meinsame Leistung der Herstellermarken für unsere Konsumenten ins Blickfeld zu rücken“, sagt Dr. Schrott. Marken als Motor in der Krise. Der Stellen- wert der Marke zeigte sich gerade in der Coro- na-Krise deutlich. Trotz weniger Preisaktionen konnten starke Marken einen Zuwachs verzeich- nen. Der Durchschnittspreis der Premium- produkte sei laut Thumser gestiegen. Die In- vestitionen in Qualität, Innovation, aber auch gesellschaftliche und ökologische Verantwor- tung machen sich in Krisenzeiten bezahlt. Gerade heute sehen Konsumenten in der Marke die ersehnte Sicherheit. Kein Wunder, dass das Vertrauen in die Marke sogar stärker ist als der Aktionspreis. Dafür investiert die Branche viel in das Leistungsversprechen ihrer Marken. Die Industrie kommt so auf eine Innovations- rate von zehn bis 25 Prozent und mehr, wie Dr. Alfred Schrott, der neue Präsident des Markenartikelverbandes, ausführt. Branche kämpft mit höheren Konditions- forderungen, Da wirken die aktuell vermehrten Forderungen des Handels kontraproduktiv. Thumser: „In den letzten Monaten scheint der faire Preis bei den relevanten Handelsentschei- dern in Vergessenheit geraten zu sein. Die Krise endet noch nicht und dennoch stellt der Handel neuerlich höhere Konditionsforderungen an die Lieferanten. Sie ignorieren damit nicht nur die aktuelle ökonomische Bedrängnis der Herstel- ler, sondern auch die durch Corona und Klima bedingten Mehraufwendungen.“ Auch die Ver- legung von Merkur unter das Dach von Billa Plus birgt Herausforderungen für die Hersteller. Wird doch hier bei Aktionen und Mengen künftig ein noch größerer Hebel bewegt. „Hier schul- det der Handel der Industrie bei der Planungs- sicherheit eine höhere Verantwortung. Denn man kann nicht davon ausgehen, dass die In- dustrie eine Woche vor Lieferung noch größere Mengen produzieren kann, die man norma- lerweise in zwei Wochen produziert. Hier ist eine frühzeitige Abstimmung in der Aktions- planung unbedingt notwendig.“ INDUSTRIE AKTUELL → MAV Facts: 107 Mitglieder QUELLE: MAV → Marken kampagne 2021 Facts: Millionen 2,2 Euro Bruttowerbewert 6.000 Plakatstellen 750 City Lights Digi 450 Screens TV 180 Schaltungen QUELLE: MAV TEXT: ROBERT FALKINGER v.l.n.r. Dr. Alfred Schrott, (Präsident des MAV, Vorstand Marketing/Verkauf bei Manner), Mag. Günter Thumser (GF MAV), Mariusz Jan Demner (Demner, Merlicek & Bergmann DMB.), Wolfgang Ahammer (GF VFI Vereinigte Fettwarenindustrie) 01-2021 REGAL | 105 104-105-R01 Markenartikelverband.indd 105104-105-R01 Markenartikelverband.indd 10529.01.21 17:4629.01.21 17:46INDUSTRIE GESPRÄCH REGAL: Wie lief es im Corona-Jahr 2020? Brettschneider: Wir hatten ein durchwach- senes Jahr. Insgesamt verzeichneten wir ein Umsatzplus von acht Prozent auf 59 Millionen Euro. Wir konnten die coronabedingten Rück- gänge aus dem Food Service Geschäft, das 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, gut kompensieren. Der LEH kletterte um zehn Prozent, der Export um 30 Prozent. Wie groß war das Minus im Food Service Geschäft? 30 Prozent. Warum so starke Steigerungen im Export? Wir kamen auf dem für uns wichtigen Export- markt Deutschland zu neuen Listungen. Welche Marken kletterten im LEH besonders stark? Wir verzeichneten bei all unseren drei Kern- bereichen Essig, Senf, Sirup Steigerungen. Ein positives Learning aus der Krise ist, dass der Konsument in der Krise auf die Marke ver- traut. Gerade in unseren Kategorien tummeln sich viele Eigenmarken. Marke und Qualität kam beim Konsumenten an. In der Krise griff Mautner Markhof-Geschäftsführer Jürgen Brettschneider im REGAL-Gespräch der Konsument nicht zu den ganz billigen, aber auch nicht zu den ganz teuren Produkten. Wie sieht es heuer mit Innovationen aus? Durch Corona konnten wir 2020 unser geplan- tes Innovationsfeuerwerk etwa mit dem Vinegar Tonic, dem Bio-Apfelessig mit Essigmutter, dem Rosé Essig nicht richtig zünden. Es war teilweise schwierig, Innovationen im Handel vorzustellen. Daher wollen wir unsere Innovationen heuer ver- stärkt vorantreiben. Das Vinegar Tonic profitiert vom Essigtrend. Bekanntheit wollen wir über die Gastronomie aufbauen, aber auch im LEH werden wir den Vinegar Tonic vorantreiben. Wir öffnen damit eine neue Kategorie. Wir haben dafür viel investiert. Im Trend der Natürlichkeit liegt unser neuer Sirup mit 70 Prozent Fruchtanteil, der bei Merkur, Spar in den Regalen erhältlich ist. Wir werden auch Bio mit weiteren Launches heuer ausbauen. Die Marke Mautner Markhof hat große Strahlkraft, das wollen wir für neue Segmente nutzen. Mit unserem Bio-Estragon Senf sind wir bei der Rewe gelistet. Das läuft. Fließt heuer mehr in Werbung? Wir haben das Werbebudget gegenüber 2020 um 30 Prozent erhöht. Wir fahren heuer zwei Jubiläen, Trotz Corona gibt Mautner Markhof auf der Investitions- schiene weiter Gas. 2021 fließen drei Millionen Euro in den Standort Wien-Simmering und in Nachhaltigkeit. Außerdem fährt Mautner Markhof-Geschäfts- führer Jürgen Brettschneider heuer den Werbemotor um 30 Prozent hoch. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER → Mautner Markhof Facts: 59 Mio. Euro Umsatz 2020: 140 Mitarbeiter: Produktion: Wien- Simmering Eigentümer: 100 Prozent Tochter der deutschen Develey-Gruppe seit 2002 QUELLE: MAUTNER MARKHOF Mautner baut Standort aus DREI MILLIONEN EURO fließen heuer in die Technik 106 | REGAL 01-2021 106-107-R01 Mautner.indd 106106-107-R01 Mautner.indd 10629.01.21 10:2029.01.21 10:20die wir werblich ausspielen werden. Zum einen feiern wir 100 Jahre Senfproduktion und zweitens 180 Jahre Mautner Markhof. Letzteres wird ein Thema im zweiten Halbjahr sein. Sie bauen den Standort Wien-Simmering mit einem Drei-Stufen Plan, der insgesamt acht Millionen Euro vorsieht, groß aus, wie Sie mir in unserem letzten Gespräch erzählten. Ja, wir haben trotz Corona den Umbau durchge- zogen, quasi am offenen Herzen. Phase 1 mit einer Zentralverpackung und neuen Mitarbeiterbereichen ist abgeschlossen. Jetzt läuft gerade Phase 2 mit neuen Hallen und Verpackungsmaschinen. Da sind wir im Frühjahr fertig. Phase 3 beinhaltet u.a. eine neue Abfüllanlage und eine PET-Flaschen- blasanlage. Dann nehmen wir aber nochmal drei Millionen Euro für die Technik in die Hand. Nach- haltigkeit, Carbon Foodprint, Recyklatanteil spielt weiter eine große Rolle in unseren Investitionsent- scheidungen. CO2 haben wir in den letzten Jahren um 20 Prozent reduziert. In Einweg-Glas bei Sirup zu investieren, macht keinen Sinn, das ist nicht nachhaltig. Sirup ist kein Schnelldreher. 100 Pro- zent rPET ist bei Sirup daher ein wichtiges Ziel. Derzeit kommen wir auf 30 Prozent. Wie sieht es mit den Kosten aus? Ein Problem ist der Ertrag. Die Kosten bei Ver- packung, Rohwaren, Fracht explodieren. Bei Tabasco haben wir in den USA gerade Strafzölle in Höhe von 25 Prozent. Nicht jeder Umsatz ist ein gesunder Umsatz. Die Visibility der Marke am POS stimmt? Früher konnten Produkte über innovative Displays auch ohne Price Offs verkauft werden. Das geht heute nicht mehr. Natür- lich bringen Aktionen auch Präsenz. Der Aktionsanteil bei uns wächst und wächst. Ich würde mir vom Handel Partnerschaf- ten auf Augenhöhe und ein klares Be- kenntnis zur Innovation wünschen. Einschätzungen für 2021? Das Geschäft im LEH wird sich wieder relativieren, dafür wird das Gastronomie-Geschäft wieder steigen. Wir planen daher ein leichtes Umsatzplus von zwei bis drei Prozent. Gesamtumsatz- zielmarke sind 60 Millionen Euro. Danke für das Gespräch. INDUSTRIE GESPRÄCH „Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle in unseren Investitionsentscheidungen.“ JÜRGEN BRETTSCHNEIDER Mautner Markhof- Geschäftsführer 01-2021 REGAL | 107 106-107-R01 Mautner.indd 107106-107-R01 Mautner.indd 10729.01.21 10:2029.01.21 10:20INDUSTRIE S torck investiert 2021 noch mehr in TV- und Online-Bewerbung für Werther`s Original. Gleich drei neue Kampagnen gehen on air, die in Summe rund 110 Millio- nen Kontakte (Media Wizard/Teletest Prog- nosewerte für 2021, Werther’s Original) erzie- len. Start ist im Februar mit der neuen Wert- her’s Soft-Kampagne, die von KW 6 bis KW 9 mit eine reichweitenstarken TV- und Online- Bewerbung inklusive breit angelegter Social Media-Maßnahmen das Wachstum der Er- folgsmarke absichern soll. Der moderne TV- Spot inszeniert die Werther’s Soft Range besonders genussvoll und in einer sehr be- schwingten Art und Weise durch einen peppi- gen Song. Hier spricht Storck insbesondere auch die jüngere Käuferschaft an. Vier neue Sorten für nimm2 Lachgummi. Mit vier Neuheiten von nimm2 Lachgummi mischt Storck zudem auch den Fruchtgummi- Markt auf: Die Sorten YoDinos (Joghurt-Frucht- gummi), Märchenprinzen (klarer Fruchtgum- mi), KiBa & Co (Doppel-Fruchtgummi) und Storck Werbepower für Werther’s Original MAG. RONALD MÜNSTER, Geschäftsführer → Drei Kampagnen mit rund 110 Millionen Kontakten → Ausbau bei der Erfolgs-Marke nimm2 Lachgummi Milchparty (Milch-Fruchtgummi) überzeu- gen mit einer vegetarischen, natürlichen Re- zeptur und bringen den typischen nimm2- Naschspaß mit Fruchtsaft und Vitaminen. Die neuen Sorten bieten neben kindlich-lustigen Verpackungen und einzigartigen Figuren ein top Preis-Leistungsverhältnis durch mehr In- halt zum gleichen Preis. Beworben wird die Einführung der neuen Sorten mit einem um- fangreichen 360° Mediapaket: eine groß ange- legte TV- und Online-Bewerbung, eine digita- le Außenwerbekampagne und Social-Media- Maßnahmen fördern die Einführung der Neuprodukte mit über 161 Millionen generier- ten Bruttokontakten (Quelle: Media Wizard/ Teletest Prognosewerte für 2021). Auffällige Zweitplatzierungen mit einem großen Deko- paket im Handel lassen keinen Österreicher an den vegetarischen nimm2 Lachgummi Sorten vorbeigehen. Verfügbar sind die neuen Sorten im Regalkarton sowie gemischt in auf- merksamkeitsstarken Displays. Werbepower auch bei Knoppers. Neben TV wird die neue Knoppers Riegel-Kampagne auf den bedeutenden Online- und Social-Me- dia-Kanälen ausgespielt. Gleich drei Spots zielen auf unterschiedliche Zielgruppen im Alter von 20–49 ab. Rund 190 Millionen Brut- tokontakte (Quelle: Media Wizard/Teletest Prognosewerte für 2021) sind insgesamt für 2021 geplant. Zweistellige Wachstumsraten zeigen das Umsatzpotenzial, das in Knoppers steckt (Quelle: Nielsen, LH inkl. H/L, Schoko- und Waffelriegel, Prozent-Umsatzverände- rung, YTD August 2020 vs. Vorjahresperiode). > 160 MILLIONEN BRUTTO- KONTAKTE für die Einführung der neuen Sorten für nimm2 Lachgummi 108 | REGAL 01-2021INDUSTRIE N achhaltigkeit hat einen Namen: Joachim Wolf. Der österreichische Nudelproduzent Wolf aus Güssing im Burgenland blickt mittlerweile auf eine jahr- zehntelange Erfolgsstory zurück. Und seit genau zehn Jahren bezieht er den Strom für seinen Betrieb aus seiner eigenen Biogasanlage – ohne Energie vom Netz und ohne gekaufte CO 2 -Zertifikate, die ja nichts über die Herstel- lungsweise von Produkten aussagen. Eigene Hühner, frische Eier. Die autarke Kreislauf- wirtschaft begann in den 70er Jahren, als Wolfs Vater star- tete, Nudeln mit frischen Eiern aus dem eigenen Hühner- stall zu produzieren. Ende der 80er Jahre wurden angren- zende Felder im Burgenland gepachtet, um die Hühner mit eigenem Futter zu versorgen. Der Hühnermist wurde als Dünger wiederverwendet. Mit der Umstellung auf Bodenhaltung wurde auch die Idee der eigenen Bio-Gas- anlage geboren. „Ich war der erste in Österreich, der eine zweistufige Bio-Gasanlage in Betrieb genommen hat“, be- tont DI Joachim Wolf gegenüber REGAL. Unabhängig. Die Anlage brachte viele Vorteile, wie einen natürlichen Dünger für die Felder und die unabhän- gige Energieversorgung. „Bei uns wird kein Strom dazu- gekauft, kleinere Mengen gehen als Grüner Strom ins öf- fentliche Stromnetz.“ 90 Prozent der thermischen Energie können bei Wolf wiederverwendet werden. „Wir haben ein totales Kreislaufsystem und eine autarke Energieversor- gung.“ Den Erfolg will Wolf, sobald Corona dies zulässt, auch feiern. Für Kunden, Händler und Konsumenten soll sichtbar gemacht werden, dass Wolf seit Jahren schon Nudeln aus Grünstrom produziert – und das aus 100 Pro- zent österreichischen Rohwaren. Wolf Nudeln TEXT: ANNA LENA WAGNER Starker Push im Nudel- Geschäft JOACHIM WOLF, Geschäftsführer → 15 Prozent Umsatzsteigerung im Coronajahr → Komplettes unabhängiges Kreislaufsystem in Güssing → Dinkel-, Grieß- und Vollkorn- Spaghetti in Papierverpackung Umsatzplus. In Güssing kommen Hartweizen aus Nie- derösterreich (verarbeitet in Graz), frisch aufgeschlagene Eier aus dem eigenen Hühnerstall und eigene Grüne Ener- gie zusammen. Die autarke Versorgung war auch während der Corona-Hochphase ein Vorteil. Umsatztechnisch er- wirtschaftete Wolf im Vorjahr ein Plus von 15 Prozent. „Wir haben uns gut gesteigert, doch die hohen Personal- kosten während des ersten Lockdowns muss man natür- lich miteinrechnen.“ Die Wolf-Mitarbeiter mussten, um den Handel mit Nudeln zu versorgen, auf einen Zwei- Schicht-Betrieb umstellen. Dafür konnte aber die hohe Nachfrage nach österreichischen Produkten im Handel bedient werden. Was von 2020 auf jeden Fall bleibt? Die Neukunden. „Der Trend nach Regionalität spielte uns nachhaltig in die Hände.“ Jetzt hofft Wolf auf weitere Listungen im Handel, obwohl einige Jahresgespräche auf Grund des Virus nicht geführt werden konnten. Vor allem Nudeln in nachhalti- ger Papierverpackung will er in die Handelsregale brin- gen. „Wir haben einen Papieranteil von 15 Prozent.“ Als Vorreiter von ökologischen Verpackungen ist Wolf stolz, seit kurzem Dinkel-, Grieß- und Vollkorn-Spaghetti in Papier zu verkaufen. Bei Wolf gilt: „Ökonomie und Ökolo- gie sind auf jeden Fall vereinbar!“ 01-2021 REGAL | 109Next >