< PreviousINDUSTRIE GESPRÄCH REGAL: Wie hat Henkel das erste Jahr 2020 mit Corona überstanden? Rechberger-Krammer: Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Ich kann Ih- nen aktuell die globalen Zahlen nach dem 3. Quartal nennen. Die Klebstoffsparte ging um minus 5,5 bis minus 6,5 Prozent zurück, Beauty Care reduzierte sich, Corona-be- dingt durch die Lockdown-Schließungen der Friseursalons, um minus zwei bis minus drei Prozent. Der Sektor Wasch-, Putz- und Reini- gungsmittel hingegen zeigte mit plus 4,5 bis 5,5 Prozent eine sehr positive Entwicklung. Welche Learnings zieht man aus der Krise? Die Krise hat den Vorteil eines diversifizier- ten Portfolios offen gelegt. Beispiel Beauty Care: So ging in Österreich bis Periode 11 der gesamte Hair Style Markt um 14 Prozent zurück, wohingegen Haarcolorationen um Henkel Österreich-Präsidentin Mag. Birgit Rechberger- Krammer im REGAL-Gespräch zehn Prozent zulegen konnten. Seifen und Hand- desinfektionen erlebten einen Boom. Der Markt für Geschirrspülmittel wiederum kletterte um 20 Prozent. Zudem gab es europaweit einen Trend zu starken und führenden Marken in allen Bereichen. Eigenmarken haben in Europa hingegen ver- loren. Drittens hat uns die Unternehmenskultur eines international aufgestellten Familienunter- nehmens sehr geholfen. Henkel hat sich bewusst gegen Kurzarbeit entschieden und um keine staatlichen Finanzhilfen angesucht. Wir haben außerdem sehr profitiert vom unternehmerischen Denken unserer Mitarbeiter. Von welchen Kategorien/Marken erwarten Sie heuer das größte Wachstum? Wir gehen davon aus, dass die Bereiche, die jetzt am meisten gelitten haben, am stärksten wach- sen werden. Wir wollen jedoch etwa bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel insgesamt weiter Nachhaltigkeit, Convenience & Premium bleiben die Trends bei Henkel. „Ich sehe einen Trend zu starken Marken,“ so Henkel Öster- reich-Präsidentin Mag. Birgit Rechberger-Krammer im REGAL- Gespräch. 2021 fließt deutlich mehr in Werbung. Covid-19 bedingte Investitionen für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel im gesamten Konzern kamen auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. → Henkel in Osteuropa 2020 Facts: Mitarbeiter: rund 10.000 Umsatz: rund 3 Milliarden Euro QUELLE. HENKEL CEE 2021: Mehr Werbung 110 | REGAL 01-2021 110-110-R01 Henkel.indd 110110-110-R01 Henkel.indd 11029.01.21 10:1829.01.21 10:18zulegen. Der Wachstumskorridor liegt hier zwischen drei und vier Prozent. Ich gehe aber beispielsweise davon aus, dass die Märkte für Geschirrspülmittel wieder zurückgehen werden. Österreich hat in Europa die höchste Pene tration bei Geschirrspülern. Im Unter- schied zu uns, waren ja in vielen Ländern Europas Geschirrspüler während des ersten Lockdowns fast ausverkauft. Wird 2021 wieder ein starkes Werbejahr? Wir hatten 2020 ein starkes Werbejahr und, Ja, wir investieren heuer neuerlich deutlich mehr in Werbung. Wird 2021 ein starkes Innovationsjahr? Nachhaltigkeit, Convenience und Premium bleiben die bestimmenden Trends bei Henkel. Für den Bereich Wasch-, Putz- und Reini- gungsmittel wird 2021 ein außergewöhnlich starkes Innovationsjahr mit großen Produkt- launches. Wir werden das Caps-Segment, das derzeit bei einem Anteil von 20 Prozent liegt, mit Innovationen weiter ausbauen. Mit Jahres- wechsel haben wir den ersten veganen Weich- spüler unter Silan eingeführt. Wir bleiben auf dem Nachhaltigkeitsthema drauf. Bei Beauty Care ist die Innovations-Pipeline ebenfalls voll, Ihnen dazu mehr zu verraten, dafür ist es leider noch zu früh. Wie ist der aktuelle Stand bei der Digitalisierung? Bei Beauty Care und Laundry gingen global die Online-Verkäufe um 65 Prozent nach oben. In Österreich ist die Entwicklung nicht so stark. Der Trend zu Click&Collect und zu neuen Zustellungsformen bleibt, meiner Einschätzung nach, be- stehen, weil viele Kon- sumenten jetzt gesehen haben, dass der Online- Einkauf funktioniert. Welche Pläne bestehen für nachhaltige Verpackungen? Bis 2025 sollen 100 Prozent unserer Ver- packungen recycelbar oder wiederverwendbar sein und wir wollen die Menge an neuen Kunst- stoffen aus fossilen Quellen in unseren Kon- sumgüterverpackungen um 50 Prozent reduzieren. Zudem wollen wir dazu beitragen, dass keine Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen. Was sagen Sie zur EU-Plastiksteuer? Die EU-Plastiksteuer soll in den verschie- denen Ländern unterschiedlich umgesetzt werden. Für einen Konzern wie Henkel, der in allen Ländern vertreten ist, ist das ein Wahn- sinn. Man muss der Politik klarmachen, was das für Folgen hat. In der EU-Plastiksteuer gibt es außerdem keine Ökomodularisierung. Wir setzen etwa bei Clin, Fewa, Silan, Pril 100 Prozent recyceltes Material ein. Ich zahle am Markt für recyceltes Material deutlich mehr, bekomme dadurch aber bei der Plastiksteuer keinen Vorteil. In Österreich haben wir zudem die höchsten Abgaben beim Grünen Punkt. Eine Plastiksteuer hier draufzusetzen, ist be- lastend. Das kann die Industrie allein nicht schlucken. Sind größere Investitionen für den Standort Wien geplant? Wir fokussieren gerade auf eine möglichst lückenlose Versorgungskette beim Recycling- material. Wir haben in der Corona-Zeit unsere Anlagen für Triggerprodukte flexibilisiert, sodass wir auch Hygienetriggerprodukte sowohl für Österreich als auch für andere Länder produzieren können. Das betrifft u.a. die Marke Lysoform. Wie groß waren Covid-19 bedingte Investitionen? Nur eine Zahl dazu: Die Covid-19 bedingten Investitionen für Wasch, Putz- und Reini- gungsmittel, also zusätzliche Investitionen in Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, im gesamten Henkel-Konzern belaufen sich auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Danke für das Gespräch. INDUSTRIE GESPRÄCH „ Die Krise hat den Vorteil eines diversifizierten Portfolios offen gelegt“. HENKEL-STANDORT in Wien 3 INTERVIEW: ROBERT FALKINGER EUROPAWEIT gab es einen Trend zu starken Marken 01-2021 REGAL | 111 110-110-R01 Henkel.indd 111110-110-R01 Henkel.indd 11129.01.21 10:1829.01.21 10:18TEXT: ANNA LENA WAGNER Bella Italia in Austria Franchisenehmerin Maria Klara Heinritzi gibt Einblicke in die Italio-Welt von L’Osteria → 15 Standorte in Österreich, 131 weltweit → Neue Filiale 2022: Oberwart im Burgenland → Webshop mit rund 150 Bestellungen pro Tag Maria Klara Heinritzi, Lizenznehmerin in Österreich INDUSTRIE SYSTEMGASTRONOMIE 15 Standorte und weitere in Planung zählt das Franchiseunternehmen L’Osteria bereits in Österreich. Die Masterlizenznehmerin in Österreich, Maria Klara Heinritzi blickt auf ein herausfordern- des Jahr zurück, doch für das Frühjahr 2022 steht schon ein neuer Standort in Oberwart im Burgenland auf der Agenda. Für die Zukunft hat Heinritzi bereits ambitionierte Pläne: „In Österreich sind meiner Einschätzung nach bis zu 30 Standorte für L’Osteria möglich.“ 131 Filialen weltweit. Neben Linz, Salz- burg, Graz, Innsbruck, Wien, Parndorf, Pa- sching, Villach und Steyr ist L’Osteria seit Au- gust 2020 auch in Völs, in Tirol, vertreten. Eu- ropaweit gibt es die Markengastronomie, die von Friedemann Findeis und Klaus Rader 1999 in Nürnberg gegründet wurde, an 131 Standorten in acht Ländern. Seit 2011 führt die Franchisenehmerin Heinritzi die Stand- orte in Österreich. Das italienische Konzept von L’Osteria beschreibt sie so: „L’Osteria ist strukturiert, aber charmant, hochwertig, aber nicht abgehoben und die Rezepte einfach, aber lecker.“ 500 Mitarbeiter in Österreich. Mit 27 Jahren eröffnete Heinritzi die erste Filiale in Linz. Seitdem schreitet die Expansion stetig voran. Die Wahl der Standorte ist unter- schiedlich. „Das Konzept funktioniert im Shoppingcenter in Parndorf genauso, wie im Heuri genbezirk Grinzing.“ Die Restaurants mit Italo-Flair, designt von Innenarchitektin Nicole Lam, haben durchschnittlich Platz für 180 Gäste pro Standort. Rund 500 Mitarbeiter arbeiten für L’Osteria Österreich, davon sind 80 Personen im Management tätig. Zutaten aus Italien. Der USP von L’Osteria ist die Pizza, die über den Tellerrand hinaus- geht. Außerdem ist die frische Pasta aus der eigenen Manufaktur, die in der offenen Show- küche zubereitet wird, ein Highlight. „Unser Hauptlieferant für Food ist die GVS in Nürn- berg. Dahin wird die gesamte Ware aus Italien geliefert.“ Die regionalen Zutaten werden über die Firma Grünzeug & mehr bezogen. Die Ge- tränke liefern Morandell und Ottakringer. Webshop. Während der Pandemie wurde für die Mitarbeiter Kurzarbeit beansprucht. Damit konnte der Beschäftigtenstand gehalten werden und den Mitarbeitern eine Perspektive geboten werden. Ein eigener Webshop wurde unabhängig von Corona eingerichtet. „Hier gehen im Schnitt pro Standort täglich 100 bis 150 Bestellungen ein, am Wochenende bis zu 180.“ Für fünf Standorte, die nicht Teil eines ex- ternen Lieferservice sind, wurden eigene Autos angemietet. „Das hat sich ausgezahlt, der Lie- ferservice wird sehr gut angenommen.“ 112 | REGAL 1-2021Circular Packaging Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management ULRICH ETIKETTEN QUALITÄT IN ALLEN FACETTEN. Mit Hightech in die Zukunft. www.ulrich.at Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten D as heurige Jahr steht unter dem Motto Circular Packaging, also dem Prinzip des Kreislaufgedankens. Verpackungen sollen so gestaltet und produziert wer- den, dass ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe als Sekundärrohstoffe zurückgewonnen oder die Verpackungen wiederverwendet werden können. Für jede Ausgabe von REGAL werden mehrere Verpackungen aus einer bestimmten Pro- duktgruppe hinsichtlich Carbon-Footprint und Re- cyclingfähigkeit mithilfe des Tools Packaging Cock- pit von Circular Analytics TK GmbH bewertet. Den Auftakt bildet das Produktsortiment der Joghurt- becher mit einem Füllgeweicht von 500g. Verglichen wurden im Handel erhältliche Poly- propylen und Polystyrol-Becher mit Aluminiumpla- tine, kartongestützte PP-Becher mit Aluminiumpla- tine und PET-Stülpdeckel sowie Einweg-Glasbehäl- ter mit Metalldeckel (insgesamt 12 Stück). Die Polypropylen-Becher mit Aluminiumplatine erzielten das beste Gesamtergebnis. Die hervorra- Joghurtbecher im Vergleich gende technische Recyclingfähigkeit von 100% ist darauf zurückzuführen, dass die Becher aus PP und die Aluminiumplatine vollständig rezykliert werden können. Auch beim Carbon-Footprint schnitt der PP-Becher mit Aluminiumplatine mit 48g CO2 Äquivalent pro Verpackung innerhalb der geteste- ten Produktgruppe am besten ab. Zu beachten ist jedoch, dass zur richtigen Sortierung die Alumini- umplatine vom Konsumenten vollständig vom PP- Becher abgetrennt werden muss. Für die Berechnung des Carbon-Footprints der kartongestützten PP-Becher wurde die Annahme getroffen, dass der Konsument die Kartonumman- telung zuvor nicht vom Joghurtbecher abtrennt. Wird der Karton jedoch zuvor vom Kunststoffbe- cher abgetrennt, kann damit sowohl die Recycling- fähigkeit als auch der Carbon-Footprint signifikant verbessert werden. 200,00 180,00 160,00 140,00 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 0,00 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /Verpackung technische Recyclingfähigkeit in % Die dargestellten Ergebnisse spiegeln keine vollständige LCA Analyse wider. Hintergrundinformationen zu den dar gestellten Ergebnissen finden Sie unter https://regal.at/circular-packaging PP Becher/ Alu-Platine 48,00 86,34 60,78 PS Becher/ Alu-Platine Glas EinwegKartonmantel/ PP Becher/ Alu-Platine/ PET Deckel technische Recyclingfähigkeit / Verpackung in % 175,91 5,20%4,45% VERGLEICH JOGHURT-BECHER 100%100% Packung des Monats.indd 113Packung des Monats.indd 11327.01.21 22:3127.01.21 22:31C ovid-19 wütete , doch der Hunger nach Eis blieb ungebrochen. Mit einem Plus von 13,7 Prozent* verbuchte der gesam- te Eismarkt einen kräftigen Anstieg. Starke LEH-Umsätze konnten die Ausfälle aus dem Out-of-Home-Kanal etwas abfedern. Die ver- ringerte Mobilität verlagerte den Außerhaus- Konsum in die Retailschiene beziehungswei- se in die eigenen vier Wände. Eis als Dessert und Verwöhnmoment für Erwachsene und Kinder gewann einen neuen Stellenwert. Branchenprimus Eskimo trieb den Markt vor- an, baute die Marktanteile weiter aus und lag im Wachstum über dem Markt. Gunnar Wid- ROBERT FALKINGER Redaktion REGAL „Mit einem Plus von 13,7 Prozent* verbuch- te der gesamte Eis- markt im letzten Jahr einen kräftigen Anstieg. Starke LEH- Umsätze konnten die Ausfälle aus dem Out- of-Home-Kanal etwas abfedern. Unilever treibt den Markt mit Innovationen und Werbepower weiter voran. Frische Marken- power kommt heuer mit den Eis riegeln von Mars, Snickers und Bounty.“ Eisstart REGAL SCHWERPUNKT halm, Category Director Foods & Refreshment bei Unilever Austria: „Natürlich hat der Weg- fall des Out-of-Home-Bereiches in Bezug auf das Impulseisgeschäft eine Auswirkung ge- habt, genauso wie auf das Wannengeschäft in Gastronomie und Hotellerie. Wir verfügen aber über ein breitgefächertes Portfolio, das viele Kanäle abdeckt und konnten daher eini- ges ausgleichen.“ Premium punktet weiterhin. Power-Mar- ken segelten mit Rückenwind. Starke Anker- marken, die ohnehin schon eine hohe Penet- ration aufweisen, konnten dennoch weiter zunehmen. So legten Premiumbrands wie → Gesamter Eismarkt kletterte 2020 um fast 14 Prozent → Vorratspackungen und Becher als Wachstumsmotoren Welle der Nachhaltigkeit rollt 114 | REGAL 01-2021EISSTART le der Eskimo-Eise sind PEFC- oder FSC-zertifiziert. Zudem produzieren alle Unilever-Eisfabriken mit 100 Pro- zent Ökostrom. Mit dem neuen Cre- missimo Schokoheld wird aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorge- gangen. Hier wird bis zu 40 Prozent produktionsbedingt sonst nicht ver- arbeitbare Eismasse eingesetzt. Bei der Marke Breyer’s besteht die Hälfte des Bechersortiments aus veganen Sorten und die Papierverpackung kann bereits seit 2020 im Altpapier recycelt werden. Mit dem Launch der neuen Marke Likkies setzt Unilever noch eins drauf. Denn bei Likkies kommen 100 Prozent natürliche Zu- taten, keine künstlichen Farbstoffe und Aromen zum Einsatz. Die Kar- ton-Verpackung besteht aus 100 Pro- zent recyceltem Papier und bei der „schokoladigen“ Variante wird das Eis mit RFA-zertifiziertem Kakao aus nachhaltigem Anbau hergestellt. Die neue Marke richtet sich vor allem an eine jüngere Zielgruppe. Nicht nur bei der Nachhaltigkeit, sondern auch werblich geht Eskimo heuer in die Offensive und schraubt sein Werbebudget in die Höhe. Mit 75 Prozent der Werbespendings ist Eski- mo seit Jahren bereits als der größte Werber in der Kategorie. * Quelle ACNielsen, LEH inkl. H/L, Umsatz in tsd. €, YTD19 vs. YTD 20 Ben & Jerry’s um über 40 Prozent zu, Magnum um fast 20 Prozent. Auch der Klassiker Cornetto zeigte mit ei- nem Wachstum von mehr als 15 Pro- zent auf. Cremissimo, die stärkste Marke im gesamten Familienpa- ckungssegment des österreichischen Lebensmittelhandels, legte ebenso zweistellig zu. Als Wachstumsmoto- ren 2020 zeigten sich vor allem Vor- ratspackungen und Becher. Wid- halm: „Noch vor ein paar Jahren gab es Becher nur in UK und den USA. Das Bechersegment zeigt die Reife eines Eismarktes und sorgt immer wieder für Zusatzumsätze. Unsere Marken tragen hier wesentlich dazu bei.“ Auch die Saison dehnte sich, nicht zuletzt durch Corona, auf den Herbst aus. Gerold Idinger, Verkaufs- direktor Unilever Austria: „Die Saison hat sich deutlich verlängert und Eis wird zunehmend über das ganze Jahr nachgefragt. Wir empfehlen daher dies auch in der Flächengestaltung zu berücksichtigen.“ Innovationen hielten den Markt auf Zug. Neun von zehn Eisinnova- tionen im LEH waren Unilever-Neu- heiten. Ganz vorne im Innovations- ranking von Unilever landete das 2020 gelaunchte Twinna in der Vor- ratspackung – die „kleine“ Schwester von Twinni. Gleich dahinter Cremis- simo Marille-Himbeere-Vanille in der 1.000 Milliliter Familienpackung sowie Ben & Jerry’s Netflix & Chilll’d. Ultimativer Genuss, Bonding & Sharing, Nachhaltigkeit & Regionali- tät sind die größten Kategorie-Wachs- tumstreiber. Nachhaltigkeit rückt noch mehr ins Zentrum der eisigen Kaufentscheidung. Gesunde Inhalts- stoffe gewinnen ebenso an Bedeu- tung wie vermehrte Sofamomente zu Hause oder preiswürdige Angebote. Auch wenn Eis sich in der Preissensi- tivität stabil zeigt, hat Unilever mit jetzt 30 Prozent mehr Inhalt bei Cre- missimo Bourbon Vanille, ein pas- sendes Angebot auch für preissensiti- ve Käufer parat. Der vegane Trend bildet sich bei Magnum vegan mit ei- nem Plus im Jahr 2020 von fast 200 Prozent versus Vorjahr klar ab. „Un- sere Strategie 2021 basiert auf den großen Kategorie-Wachstumstrei- bern. Zusätzlich wird in unserem Portfolio auch der „neuen Normali- tät“ Rechnung getragen“, so Wid- halm. Das Unilever-Eisportfolio wird dementsprechend transparenter und noch nachhaltiger. Dabei nehmen heute schon alle Marken einen star- ken Bezug auf Nachhaltigkeit. Bei- spiel Magnum: 98 Prozent des Kakaos für die Magnum-Schokolade und 100 Prozent des Vanillearomas und -ex- traktes stammen aus RFA (Rainfo- rest-Alliance)-zertifiziertem Anbau. Magnum ist weltweit die erste Eis- marke, die die Verwendung von recy- celtem Kunststoff in Plastikbechern unterstützt. Die Ben & Jerry’s Becher enthalten nur noch maximal fünf Prozent Plastik und können im Alt- papier recycelt werden. Alle Holzstie- GEROLD IDINGER, Verkaufsdirektor Unilever Austria 13,7 % EISMARKTWACHSTUM © ARCHIV/ESKIMO 01-2021 REGAL | 115EISSTART wertigen Rezepturen und einem ganz besonderen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit: Rainforst-Alliance- zertifizierter Kakao, alle Karton-Ver- packungen aus 100 Prozent recycel- tem Papier, 100 Prozent Ökostrom. Erhältlich sind die neuen Likkies in zwei Geschmacksrichtungen: Straw- berry Cheesecake (cremige Cheese- cake Eiscreme und Erdbeer-Sorbet mit 72 Prozent Erdbeer-Anteil) und als schokoladiges Pendant Chocolate Caramel. Kooperation mit Disney. Im Eski- mo Kids-Segment wird es heuer rich- tig magisch: Im Rahmen einer exklu- siven Kooperation mit Disney gibt es Spiderman als Impulseis in toller 3D- Optik in der beliebten Geschma- ckrichtung Erdbeere oder im Multi- pack als cremiges Eis mit Vanille- und S eit mehr als 30 Jahren schreibt Magnum eine Erfolgs- geschichte. 2021 ist für die Eis- Ikone aber ein ganz besonders ge- nussvolles Jahr. Denn mit Magnum Double Gold Caramel Billionaire startet mit der heurigen Eissaison das erste Magnum am Stiel mit zwei Eis- sorten. Die beiden verstrudelten Eis- sorten, eine mit Keks- und eine mit Pekannuss-Geschmack, umhüllt von gesalzener Karamellsauce, natürlich goldfarbener „Caramel Doré“-Scho- kolade aus Belgien sowie knusprigen Keks-Stückchen bieten ein viel- schichtiges Geschmackserlebnis. Das neue Magnum Double Gold Caramel Billionaire ist als Einzel- und Vorrats- packung erhältlich. Für den ent- spannten Sofamoment zu Hause gibt es diese Innovation auch zum löffel- weise Genießen im Becher. Ebenfalls neu: Magnum Legends – fünf Mag- num Klassiker vereint in einem Mix- pack. Alle Magnum-Becher präsen- tieren sich übrigens in der Eissaison 2021 im neuen, modernen Verpa- ckungsdesign und die Becher Mag- num White Chocolate & Cookies, Magnum Mandel und der neue Be- cher Magnum Double Gold Caramel Billionaire haben extra Toppings auf dem charakteristischen Schokolade- deckel. Likkies – das erste Eis am Stiel mit 100 Prozent natürlichen Zutaten. Gut für mich, gut für den Planeten: Mit Likkies launcht das Unternehmen eine neue Marke für alle bewussten Eis am Stiel-Fans. Mit 100 Prozent na- türlichen Zutaten, besonders hoch- Schoko-Geschmack mit aufgestem- pelten Spinnennetz. Als zweites Pro- dukt in Kooperation mit dem Welt- konzern Disney geht Olaf, der lustige Schneemann aus „Frozen“ in Eisform ins Rennen. Der beste Freund von Prinzessin Elsa verwöhnt als Eis mit Vanille-, Schokoladen- und Kara- mell-Geschmack. Die Nummer 3 in der Kooperation mit Disney besticht durch erfrischendes Wassereis ent- weder mit Heidelbeer- oder Wasser- melonen-Geschmack und kommt in Form eines aufregenden Licht- schwerts daher. Magisch ist auch der Dreh des neuen Twister Peek-A-Blue. Twister ist heuer mit Melonenwasser- eis, Erdbeer-Zitronen-Wassereis so- wie Apfel-Heidelbeer-Wassereis so bunt wie nie und drei Spiralen verdre- hen sich in eine ganz unglaubliche Eisform. Fabelhaft geht es auch bei Cornetto weiter. Das neue Cornetto Dragon ist von mystischen Drachen inspiriert. Man- go-Maracuja- Eis und Erd- beer-Heidel- beer-Eis mit einer Erdbeer- Zitronen-Sauce, gefüllt in eine schwarze Ka- kaowaffel und → Start frei für neue Marke Likkies → Magnum mit „Caramel Doré“-Schokolade Eskimo 2021: Magisch, Nachhaltig & Innovativ GUNNAR WIDHALM, Category Director Foods & Refreshment Unilever Austria 116 | REGAL 01-2021EISSTART mit einem Topping aus Keksstückchen, erin- nern an loderndes Feuer auf Lava-Geröll. Mit viel Fruchtigkeit und einer großen Por- tion Nachhaltigkeit punktet heuer auch Cre- missimo, die stärkste Marke im gesamten Fa- milienpackungssegment des österreichi- schen Lebensmittelhandels. Mit der neuen cremig-fruchtigen Sorte im 1 Liter-Bereich Cremissimo Pfirsich-Joghurt-Ananas wird die Erfolgsgeschichte von Marille-Himbeer- Vanille 2021 fortgeführt. Und mit Cremissimo Schokoheld, dem ersten „geretteten“ Eis, wird in Österreich erstmals ein Eis auf den Markt gebracht, das extra dafür entwickelt wurde, die Lebensmittelverschwendung um einige Tonnen zu reduzie- ren, wird doch dafür bis zu 40 Prozent produktionsbedingt sonst nicht verar- beitbare Eismasse eingesetzt. Die rest- lichen 60 Prozent sind weitere hochwertige Zutaten. Durch die- ses neue Verfahren wird die Lebensmittelver- schwendung voraussichtlich um mehrere Tonnen pro Jahr reduziert. Die Cremissimo Schokoheld Verpackung ist übrigens zu 100 Prozent recycelbar. Erstes Ben & Jerry’s Eis am Stiel zum 30-jährigen Jubiläum. Feierstimmung gibt es bei der Wachstumsmarke Ben & Jerry’s. Denn die Star-Sorte Cookie Dough feiert heuer das 30-jährige Jubiläum. Aus diesem Anlass bringt Ben & Jerry’s erstmals mit dem neuen Cookie Dough Peace Pop ein Eis am Stiel auf den Markt. Der Peace Pop ist das auf den Stiel gebrachte Motto „Peace, Love and Ice Cream“ und besteht aus cremigem Vanilleeis mit Schokoladensplittern und einem dicken Pea- ce-Zeichen-Kern aus chewy Cookie Dough, liebevoll auf einen Stiel gesetzt, damit man ihn ganz leicht überall hin mitnehmen kann. Ebenfalls neu: das vegane Ben & Jerry’s Net- flix & Chilll’d – die Non-Dairy Variante der Ben & Jerry’s Top-Innovation 2020 – ganz ohne Kuh. Außerdem kommt es, wie es eben kommt – Chip Happens! Die neue Sorte für die Netflix Originals von Ben & Jerry’s über- rascht mit salzigen Details: cremiges Schoko- ladeneis mit kakohaltigen Chunks und knusprigem Kartoffelchips-Swirl. Auf vegan setzt Unilever heuer auch bei Breyers. Die neue Variante Breyers Caramel & Pecan ist nicht nur Non-Dairy, sondern auch ohne zu- gesetzten Zucker. Für den krönenden Abschluss im Eisrei- gen sorgt natürlich auch 2021 das beste Gela- to der Welt: GROM. Wie auch die anderen Sorten besticht die neue Variante Gelato al Caramello Salato durch die hervorragenden Zutaten und ihren natürlichen Ge- schmack. Die Kom- bination aus cremi- gem Caramel Gelato und feinem Himala- ya-Salz ist inspiriert von der französi- schen Patisserie- Kunst. © ARCHIV/ESKIMO 01-2021 REGAL | 117 +40 % bei BEN & JERRY’S +20 % bei MAGNUMEISSTART Research, MWC Europe +CIS, MAT P10 2014; CAGR 2016-18; CMI European Ice Cream Shopper Research, 2010.) Markterfahrungen aus anderen Ländern zeigen klar die Wachstumspotenziale auf. Blick nach Frankreich: Dort ließ Mars Wrigley Eiscreme den Umsatz um 62 Prozent hoch- klettern. Die erfrischenden Eisriegel bringen bis zu 30 Prozent zusätzliche Käufer zur Kate- gorie sowie zur Marke (Beispiel Snickers in Frankreich) und sorgen somit für eine inkre- mentelle Penetration (Quelle: MWC Internal Research, France, NSV, MWC Europe +CIS, MAT P10 2014; CAGR 2016-18; CMI European Ice Cream Shopper Research, 2010). Ein Ak- zeptanztest in Österreich ergab: Stolze 74 Pro- zent gaben an, dass Ihnen der Snickers Eisrie- gel schmeckt (Quelle: MC Exklusivbefragung, Alter: 18-39, März 2020, n=405). Die Eisriegel sind somit die perfekte Ergän- zung zum bestehenden Schokoladeriegel- Sortiment. Sie bringen nachweislich zu- sätzliche Käufer für die Eiscreme-Katego- rie und die Marken und sorgen ganzjährig für Schwung in der Truhe. Auch werblich wird der Vorstoß begleitet. So wird der Launch mit einem eige- nen TV Spot, Online Werbung und Pressearbeit unterstützt. E is, Eis, Baby! Unter diesem Motto launcht Mars Austria im Frühling 2021 die beliebten Schokoladeriegel-Marken Mars, Snickers und Bounty auch in Österreich als Eiscreme-Riegel. Die Produkte kommen aus eigener Eisproduktion. „Die unverwech- selbare Riegelform, knackige Schokoladen- hülle und cremige Fülle in den beliebten Ge- schmacksrichtungen unserer starken Marken machen unsere Produkte einzigartig und bei den Konsumenten so beliebt“, freut sich Mars Austria-Geschäftsführer Hendrik de Jong über den Launch in Österreich. Frische Markenpower in der Eistruhe. Mit dem Launch transferiert Mars Austria den aus dem Schokoladesegment bewährten Riegel als Erfolgsformat auf den wachsenden Eis- markt. Die Power aus starken, ikonischen und in Österreich bestens etablierte Markens so- wie Top-Resultate aus Konsumententest (Quelle: June Marketing – Ice Cream Bars Qualitative) sollen dem Eismarkt frische Wachstumsimpulse geben sowie neue Käufer zur Kategorie holen. Die Kaufentscheidung wird zu 62 Prozent impulsiv unmittelbar vor dem Regal getroffen (Quelle: MC Exklusiv- befragung, Alter: 18-39, März 2020, n=405). Bekannte Marken helfen bei der Entschei- dung enorm (Quelle: Mars Wrigley Internal → Mars, Snickers und Bounty bereichern Eismarkt → Zweistellige Umsatzzuwächse sind möglich Mars Austria Start mit Eis-Riegel HENDRIK DE JONG, Geschäftsführer 118 | REGAL 01-2021MAGNUM DOUBLE GOLD CARAMEL BILLIONAIRE G E N U S S I S T V I E L S C H I C H T I G G E N U S S I S T V I E L S C H I C H T I G Innovative Eiskombination verbindet den Geschmack von Pekannuss und Keks | Mit 22 % Karamellsauce mit einem Hauch von Salz Erstmalig im Eismarkt: belgische Premium-Schokolade „Caramel Doré“ | Keksstückchen in SchokoladenhülleNext >