< PreviousFRÜHSTÜCK professionellen Selbstbedienungslö- sungen für den LEH. Die Betreuung am österreichischen Markt über- nimmt das Toperczer-Servicenetz. Die Orangensaftpresse. Das ver- tikale Entsaftungssystem EVS (Effi- cient Vertical System) ist die Essenz der Zummo Saftpressen. Der Saft ge- langt nie in Kontakt mit der Schale und legt bis ins Glas einen minimalen Weg zurück. Neben Orangen kann Zummo auch Granatäpfel, Grape- fruit, Limetten, Zitronen oder Man- darinen auspressen. Die Entsaftungs- kits sind für Früchte von 40 bis 100 mm Durchmesser geeignet. Dies er- möglicht in Verbindung mit EVS die Maximierung der Rentabilität unab- hängig von der Sorte und Größe der Zitrusfrucht. Weitere Vorteile sind der geringe Zeitaufwand bei der Instand- ten. Die Umsätze im LEH waren für Honigmayr sehr zufriedenstellend. Abstriche gab es jedoch in der Gastro- nomie, die fehlenden Touristen sind für die Salzburger schwer zu kom- pensieren. Denn ein nicht unwesent- Z u einem guten Frühstück gehört ein frisch gepresster Orangensaft. Dem Folge leistend hat sich der öster- reichische Ausstatter im Bereich Le- bensmittelhandel und Gastronomie Toperczer mit Zummo, dem interna- tionalen Hersteller von vollautomati- schen Orangenpressen, zusammen- getan. „Die hohe Saftausbeute und die hohe Qualität der Zummo Ma- schinen hat uns begeistert“, so To- perczer Geschäftsführer Günter Za- pletal gegenüber REGAL. Gesundheit. Zapletal geht von ei- ner hohen Nachfrage an frisch ge- pressten Säften im LEH und der Gast- ronomie aufgrund des steigenden Gesundheitsbewusstseins aus. Die Produktrange von Toperczer und Zummo deckt die Anforderungen der Gastronomie ab, bietet aber auch die D ie Honigmanufaktur Honigmayr feierte 2020 in Tenneck, Salzburg, sein 100-jähriges Bestehen. Doch ver- gangenes Jahr hat das Unternehmen bedingt durch die außerordentlich hohe Nachfrage, besonders gefordert. Der Honig ist eigentlich eine stabile Kategorie mit konstanten Umsätzen. 2020 war eine Ausnahme: Aufgrund der langen Haltbarkeit, dem Cocoo- ning-Effekt und dem zunehmenden Koch- und Backtrend, ist Honig im Lockdown viel häufiger als sonst im Einkaufswagen gelandet. Doch auch nach dem ersten Lockdown wurde Honig deutlich stärker nachgefragt. Es wird wieder gefrühstückt. Das Home-Office hat den positiven Ne- beneffekt, dass Konsumenten wieder öfter zuhause frühstücken. Das spielt dem Honig-Spezialisten in die Kar- Toperczer: Frisch gepresster Orangen- saft für den LEH Honigmayr: Mit Manuka-Honig aus Neuseeland GÜNTER ZAPLETAL, Geschäftsführer haltung der Saftpresse, die rasche Reinigung und die geringe Abfall- menge beim Entsaftungsvorgang. licher Anteil der Produkte wird über die Gastronomie und Hotellerie ab- gesetzt. Die Salzburger hoffen auf eine baldige Normalisierung der Coronasituation, vor allem was den Tourismus betrifft. Bio-Sortiment und neuseeländi- sche Rarität. Neben den Klassikern Wald- und Blütenhonig sind Bio-Pro- dukte und Spezialitäten die Top Sel- ler. Die Rarität im Portfolio: Manuka- Honig aus Neuseeland. Gesundheits- bewusste Konsumenten wissen die besonderen Eigenschaften des Ma- nuka-Honigs zu schätzen und greifen daher vor allem in der kalten Jahres- zeit verstärkt zu dieser Spezialität aus Neuseeland. Der steigende Bio-Trend wird bei Honigmayr durch den Bio- Waldhonig aus Österreich im 215g- Glas vorangetrieben. HONIGMANUFAKTUR Honigmayr © WILDBILD 130 | REGAL 01-2021JTT Sriet EWIEN NEUE JOGHURTS für das wachsende Heumilch-Sortiment 22,5% Mengenplus bei Heumilch Bunte Palette Q1 bis Q3/2020* •ENIATG NEU Müslijoghurt mit Obst und feinen Cerealien •USTSAK NEU Wildpreiselbeer- & Ka eejoghurt im 1-kg-Eimer •ETACEI Dank langer Reifezeit •ASFISE ILRAE EGAENHUIC •JTTNC AHATGRVR AK Schmeckt Deinen Kunden und unserer Umwelt *Quelle: AMA Marketing NU NU Elbisnee ilra Hollenzen 116, 6290 Mayrhofen, Österreich Weitere Infos unter: o ce@sennerei-zilleral.at • 0043 5285 63906FRÜHSTÜCK D as Fundament stimmt. Der Weg passt. Firmen-Chef Jo- hannes Pilz navigiert sein Un- ternehmen mit Weitblick durch die Krise. „Wir waren schon vor der Pan- demie gut aufgestellt und haben in den letzten fünf Jahren kontinuierlich in die Instandhaltung unseres Be- triebs investiert. Das hat sich jetzt ausgezahlt. Während der letzten Mo- nate haben wir aber an weiteren Kos- tenschrauben gedreht“, bestätigt Pilz im REGAL-Gespräch. So wurden pensionierte Mitarbeiter nicht mehr nachbesetzt, der Vertrieb effizienter aufgestellt und alle Kosten-Positio- nen von Versicherung bis Logistik durchforstet. Dazu wurden die be- reits ausgearbeiteten Ausbaupläne zurückgestellt. Das Ergebnis: Trotz vermindertem Umsatz konnte der Brot- und Backwaren-Spezialist das Unternehmen mit gewohntem Tempo weiterführen. Das Minus von neun Prozent fiel nach dem Lockdown- Hammer im März ebenso geringer als erwartet aus: „Es ist zum Jubeln zu schlecht, zum Jammern zu gut.“ Dabei hat sich das Österreich-Ge- schäft schneller erholt als das mit den Export-Märkten. „Unser Auslandsge- schäftsanteil von 20 bis 25 Prozent hat sich im abgelaufenen Jahr hal- biert.“ So liegen die Märkte in Tsche- chien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Slowenien oder Rumänien hinter den Backwelt Pilz Mit Weitblick aus der Krise → Umsätze geben „nur“ um neun Prozent nach → Exporte nach Ost-Europa hinter Erwartungen → Brot und Austro-Viel- falt beim Frühstück am wichtigsten Erwartungen. „Wir freuen uns, wenn jetzt einmal im Monat ein Sattelzug die Reise in die Länder antreten kann. Früher haben wir Lieferungen in je- der Woche gehabt.“ Und dennoch gibt es auch die positiven Vollzugs-Mel- dungen: „Wir werden im Februar mit der Auslieferung von Bio-Brot für ei- nen süddeutschen Partner starten.“ Denn: Seinem Credo blieb Pilz auch im Angesicht der Corona-Krise treu: „Wir wollen qualitativ hochwer- tige, tiefgekühlte Backwaren in Top- Qualität mit wettbewerbsfähigen Preisen und großen Mengen sowie handwerklicher Anmutung herstel- len. Wobei wir auch auf alle logisti- schen Bedürfnisse eingehen.“ Flexibel und mit gewohntem Tempo behan- delt Pilz mit seinem eingeschworenen Team jegliche Anfragen. „Von der Grundidee bis zur Musterlegung ver- gehen bei uns höchstens 14 bis 21 Tage.“ Dabei schaffen es die Schrem- ser blitzschnell entsprechende Dum- mys herzustellen und bedienen sich dabei jeglicher technischer Unter- stützung. Ohne Vorurteile, mit Vision und Akribie bearbeiten die Niederöster- reicher alle Kundenanfragen. „Es geht darum die österreichische und Waldviertler Basis nicht zu vergessen JOHANNES PILZ, Geschäftsführer und Lebensgefährtin Valerie Bourdon und dennoch über den Tellerrand zu blicken.“ Das Sortiment umfasst wei- ter 30 Brote und rund 70 Kleingebäck- Varianten. „Wir haben Artikel, vorwie- gend Exoten, die sich aufgrund der neuen Situation weniger gedreht ha- ben aus dem Verkauf genommen, aber wiederum neue Innovationen in Stel- lung gebracht.“ Konkret will Pilz die Katze nicht aus dem Sack lassen, aber: „Es spielen ernährungsphysiologische Hintergründe und optimierte Form- gebung eine größere Rolle.“ Dazu sieht der Geschäftsführer die Bio-Welle im- mer stärker anrollen und: „Es gibt zwei große Richtungen, die sich auch wäh- rend der Corona-Pandemie stärker herauskristallisiert haben: Die Nach- frage von Premium- und Preisein- stiegsartikel.“ Wobei Pilz festhält: „Billig hat bei uns nichts mit minderer Qualität zu tun. Auch dort arbeiten wir mit dem AMA-Gütesiegel, Natursau- erteig, frei von Zusatzstoffen, aber: Wir versuchen dort das Handling zu redu- zieren, um den Preis so niedrig wie möglich zu halten.“ Bei den Verzehrgewohnheiten – gerade im Frühstücks-Bereich – sieht der Geschäftsführer „Alleskönner“ Brot im Aufwind. „Dazu ist für den Österreicher die typische rot-weiß- rote Gebäckvielfalt bedeutend.“ 132 | REGAL 01-2021FRÜHSTÜCKFRÜHSTÜCKFRÜHSTÜCK Seit 70 Jahren vertreiben die Schweizer Spezialisten für Entkalkungsmittel unter der Marke durgol mehr als zehn Millionen Flaschen jährlich vom Produktionsstandort in Dällikon in 40 Länder weltweit. Am österreichischen Markt hat durgol 45 Prozent Marktanteil bei Entkal- kungsprodukten, heißt es von seitens des Unternehmens. „Sowohl andere Marken- produkte als auch die Han- delsmarken bleiben wei- terhin auf Abstand. Dank Produktinnovationen, Ausweitung von Listungen und Distribution, Eintritte in neue Vertriebskanäle sowie umfangreicher Mar- ketingunterstützung konnten wir auch im ver- gangenen Jahr 2020 unsere Marktführung weiterhin sichern“, so Andreas Hun- te, Director Marketing, R&D, International Sales sowie Mitglied der Geschäftsleitung Düring AG. Die Düring AG bringt unter der Marke Innovationen auf den Markt, die unterschiedliche Gerätetypen von Kaf- feemaschinen, Steamern zu Waschmaschinen nicht nur entkalken, sondern auch schützen und pflegen. Die Schweizer haben für dieses Jahr schon eine weitere Inno- vation in der Pipeline: Reinigungstabletten für Kaffeema- schinen halten im zweiten Quartal Einzug in den Droge- riefachhandel sowie in den Lebensmittelhandel. Der Brot- und Gebäckspe- zialist Haubis hat früh ge- nug erkannt, dass im Zuge des Bio-Trends alte Ge- treidesorten wiederaufle- ben. Buchweizen steht bei Haubis hoch im Kurs. „Ein genussvolles Buch- weizenbrot, das ganz ohne Weizen, Dinkel oder Roggen auskommt. Wal- nüsse, Hafer, reichlich Saaten und Apfelessig runden die nussigen Aro- men ab.“ 110 Produkte aus dem Haubis Sortiment werden biologisch hergestellt. „Mit 30 Prozent vom Gesamtumsatz sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Die Top Seller sind jedoch nach wie vor die Klassiker: Kaisersemmel und Brote. Aber auch inno- vative Produkte, wie das Walnusskrusterl mit Natursau- erteig, der in der Haubis Bäckerei in Petzenkirchen her- gestellt wird, erfreut sich großer Beliebtheit. „2020 wur- den mehr als 30 Brote und Baguettes auf eine Produktion mit Natursauerteig umgestellt.“ Nach einem kurzen Nachfrage-Hoch zu Beginn der Pandemie, pendeln sich die LEH-Umsätze bei Haubis wie- der ein. Die Filialen verzeichneten, bedingt durch den Lockdown, einen 80-prozentigen Rückgang, „jetzt sind sie wieder langsam am Steigern. Auch der Gastro-Shutdown bringt viele Herausforderungen.“ Denn ein Viertel des Um- satzes machen die Petzenkirchner mit der Gastronomie. Düring AG: Stark in Österreich Haubis: Bio-Trend und Natursauerteig ANDREAS HUNTE, Director Marketing, R&D, Inter national Sale ING. ANTON HAUBEN- BERGER, GeschäftsführerMOLKEREIPRODUKTE D ie Erlebnissennerei Zillertal taucht durch die Kri- se. Mehr als 20 Millionen Euro Jahresumsatz erwirt- schaftete der Tiroler Familienbetrieb noch vor der Pandemie. Zahlen, die trotz des Corona-Hammerschlags auch 2020 realisierbar waren. Wahrlich kein Selbstläufer für Firmen-Chef Christian Kröll und seinem Team. Denn gerade das Zillertal, das jährlich acht Millionen Nächti- gungen verzeichnet, traf der Krise schwer. Ein Sog, der auch bei der Sennerei die Gastro-Umsätze wegbrechen ließ. „Der LEH hat uns aber die Stange gehalten“, erklärt Kröll im REGAL-Gespräch. Der Eisbrecher dabei: Die Honigmilch. „Sie ist welt- weit eine Marktneuheit, die sich aber aufgrund kleiner Marketingbudgets selbst in den Regalen durchsetzen muss.“ Eine Strategie, die aufgeht. Denn bei Interspar schnappte sich die Heumilch-Innovation bereits eine na- tionale Listung. Auch bei Kaufland schaffte sie den Sprung in die Märkte. Bei Rewe Dortmund läuft gerade die Aus- lieferung an. „Es gibt weitere Gespräche“, so Kröll. Die Er- wartungen vor dem Start der Honigmilch „haben sich in jedem Fall voll erfüllt.“ Neue Anwendungen für Honigmilch. Dabei gab es vor allem einige technische Hindernisse aus dem Weg zu räumen. „Honig würde Milch auf die Dauer verderben. Wir haben aber die notwendigen Hürden genommen, um die Erinnerung aus Kindertagen aufleben zu lassen.“ Da- bei sind noch längst nicht alle Anwendermöglichkeiten bei den Konsumenten durchgedrungen. „Die Honigmilch passt perfekt als Art Barista-Milch auf den Cappuccino, damit erspare ich mir auch den Zuckerzusatz oder verfei- nere damit auch das Frühstücksmüsli.“ Graukäse und Almmilch. Dabei ist die Innovations- Schublade voll und die Honigmilch keineswegs ein One- Hit-Wonder. Mit dem Graukäse aus Heumilch sorgten die Tiroler vor einigen Jahren bereits für Furore und auch die Almmilch-Range wurde kontinuierlich ausgebaut. CHRISTIAN UND HEINRICHT KRÖLL, Geschäftsführer Hintergrund: 90 Prozent des verarbeiteten Rohstoffs ist mittlerweile Almmilch. „Wir haben jede Menge Ideen und können bei weitem nicht alle realisieren“, lacht Kröll. 130 Produkte umfasst das Heumilch-Sortiment mittlerweile. Und die Zeichen stehen weiter auf Ausbau: „Wir werden Ende des Jahres der Honigmilch eine Schwester zur Seite stellen. Hier sind wir gespannt auf die Reaktion der Kon- sumenten.“ Gelbe Palette. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf der gelben Palette. So kommen die vor der Corona-Pandemie auf der Anuga 2019 vorgestellten, vier Käsejuwelen aus Heumilch mit Zutaten aus aller Welt in die Käse- und Pre-Pack-Theken. Dabei handelt es sich um vier Hartkäse- sorten mit rotem Pesto, Safranfäden, Sommertrüffel sowie Hanfsamen und Bergkräutern. Öko-Bilanz. Doch längst schraubt Kröll nicht nur an schlagkräftigen, sondern auch nachhaltigen Produkten. „Wir haben es geschafft unsere gesamte Palette auf Ver- packungen mit einer besseren Öko-Bilanz umzustellen.“ 100 Prozent klimaneutrale Brownies aus nachhaltigen Rohstoffen oder recycelbare Joghurt-Becher: „Wir helfen damit insbesondere Plastik einzusparen.“ Milchmenge. Insgesamt verarbeitet die Erlebnissenne- rei Zillertal 22 Millionen Heumilch von Kuh, Schaf und Ziege. Der Export-Anteil beträgt 25 Prozent mit Haupt- märkten in Deutschland, Italien und Tschechien. Erlebnissennerei Zillertal Honigmilch setzt zum Erfolgslauf an → Nationale Listung bei Interspar erreicht → Deutsche Regalplätze bei Rewe und Kaufland → Export-Quote liegt bei 25 Prozent 134 | REGAL 01-2021WEIN „Ihr Wein in sicheren Händen“ D ie Corona-Pandemie und ihre Maßnahmen wirbel- ten die österreichische Weinbranche durcheinan- der. So stürzte der Gastro-Bereich in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 um 22,5 Prozent im Absatz und 17,5 Prozent im Umsatz ab. „Dabei ist die wiederholte Schließung der Gastronomie während des zweiten Lock- downs noch gar nicht einberechnet“, erklärt ÖWM-Ge- schäftsführer Chris Yorke. LEH. Positive Tendenzen gab es dagegen generell im Heimkonsum. Von Jänner bis Mai stiegen die Mengen um satte 30,7 Prozent in der Menge. Auch beim LEH zeigten sowohl die Kurve von Absatz (+ 11,3 Prozent) als auch Um- satz (+13,1 Prozent) in den ersten neun Monaten des Jahres steil hinauf. „Weitere Impulse für den Weinabsatz konnte der Weintourismus im Sommer setzen, den wir mit unse- rer bisher größten Weintourismus-Kampagne unterstütz- ten. Im Juli und August verzeichneten die Steiermark und das Burgenland sogar ein kleines Plus an Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr.“ Und dennoch resümiert Yorke: „Die großen Verluste durch den Entfall von Gastronomie und Veranstaltungen konnten in Summe nicht aufgefan- gen werden.“ Trotz des enormen Gegenwinds der Pandemie stiegen die Exportmengen des Austro-Weines laut Statistik Austria von Jänner bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum um 2,7 Prozent. Der Umsatz gab in diesem Zeit- raum leicht um 0,4 Prozent nach. „Bemerkenswert ist dabei besonders das Abschneiden in Österreichs wichtigsten Ex- portmärkten Deutschland, Schweiz und den USA im Ver- gleich zu Weinnationen wie Frankreich und Italien. Diese verzeichneten dort teils erhebliche Export-Einbrüche.“ Die österreichischen Vertreter konnten dagegen in Deutsch- land mengenmäßig zulegen. Dabei hatte die mehrmalige Schließung der Gastronomie vor allem aber auf höher- preisige Weine aus Österreich ihre Folgen. Die Mengen konnten aber im Handel ausgeglichen werden, dort wird aber preisbewusster gekauft. Nachdem die neuen Restrik- tionen im letzten Quartal noch keine Berücksichtigung fanden, geht Yorke von einer leicht negativen Exportbilanz von rund 62 Millionen Liter (- 2,4 Prozent zu 2019) und 175 ÖWM Neue Daten zum Weinkonsum in der Pandemie-Zeit CHRIS YORKE, Geschäftsführer → Plus beim LEH im Absatz und Umsatz → Gastro bricht um 22,5 Prozent ein Millionen Euro (– 4,4 Prozent zu 2019) aus. Im September schlug sich das Einsetzen der zweiten Welle mit erneuten Restriktionen negativ auf Absatz und Umsatz nieder. Als große Ziele für das heurige Jahr und die mittelfris- tige Zukunft definierte Yorke weiteres Wachstum bei höhe- rer Wertschöpfung im LEH, Absatz-Unterstützung in der Gastronomie und die möglichst rasche Wiedererlangung der positiven Export-Dynamik aus der Zeit vor Corona. 01-2021 REGAL | 135Eier REGAL SCHWERPUNKT Enormer Ausfall für Bodenhalter → Eier-Produzenten trifft die Krise hart → Übernahmepreise für Industrie auf historischem Tiefstand DI Michael Wurzer, Geschäftsführer der Zentralen Arbeits- gemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG), im exklusiven Interview über den strauchelnden Wirtschaftszweig. REGAL: Wie geht es den Geflügelhaltern während der Krise? DI MICHAEL WURZER : Die Nachfrage nach Frischeiern und Geflügel im LEH läuft gut. Die Maßnahmen in der Gastronomie treffen die Eierproduzenten und Vermarkter aller- dings hart. Wir hofften auf den Wintertouris- mus, dieser Absatzmarkt fällt nun auch komplett aus. Leider ist die Situation mittler- weile mehr als erdrückend. © AMA-MARKETING-SCALED LISA WEBER, BSc, Redaktion REGAL Woran liegt das? Im Normalfall gehen 34 Prozent aller produ- zierten Eier an den LEH, 40 an die Gastrono- mie, Hotellerie und Direktvermarktung und der Rest in die Lebensmittelindustrie. Unseren Berechnungen nach, stammen mittlerweile 80 Prozent aller Eier in Gastronomie und Hotellerie aus Österreich. Da fällt also durch die Lockdowns ein großer Teil vom Kuchen weg. Besonders hart trifft das Betriebe mit „Während Betriebe mit Bodenhaltung durch die fehlende Gastronomie vor massiven Absatz- schwierigkeiten stehen, gewinnen Bio- und Freiland- haltung in der Krise weiter an Bedeutung.“ 136 | REGAL 01-2021EIER © AMA-MARKETING-SCALED Eiern aus Bodenhaltung, das sind 63 Prozent aller Legehennen. Es herrscht seit längerer Zeit enorme Über- produktion und die Eierpackstellen sind gezwungen, an die Lebensmittelindustrie zu verkaufen – zu Preisen, die kaum die Futterkosten abdecken. Durch den Heimkonsum müsste da doch einiges aufgefangen werden. Im LEH wurden 2020 etwa 15 bis 20 Prozent mehr Eier verkauft. Das Minus der Gastronomie wird damit bei weitem nicht abgedeckt. Sieben Prozent aller Eier werden in Öster- reich jährlich zu Ostereiern. 2020 wurden zu Ostern 30 Prozent weniger verkauft. Und der Export? Unsere Nachbarländer kaufen so gut wie keine österreichischen Eier. Wir haben neben der Schweiz EU-weit die höchsten Standards für Tierwohl, Fütterung und Haltung, das schlägt sich natürlich auch auf den Preis. Bio- und Freilandhaltung sind ein anhaltender Trend. Werden die Bo- denhalter-Betriebe künftig weniger? Wir sehen, dass es zu einem Strukturwandel kommt. Das passiert sehr langsam, weil die Umstellung aus baurecht- lichen Gründen Jahre dauern kann und einige Betriebe die Voraussetzungen nicht mitbringen. In Zukunft kön- nen wir aber mit einer Reduktion der Bodenhaltung und einem Anstieg der Freiland- und Bio-Haltung rechnen. Kennzeichnungspflicht ist ein immer wieder auftau- chendes Thema. Wie geht die ZAG damit um? Das ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Es werden täglich etwa eine Millionen Eier importiert, ein Großteil davon aus Käfighaltung für die Lebensmittelindustrie. Ohne Kennzeichnung weiß der Konsument das nicht, es fehlen die Informationen für die richtige Kaufent- scheidung. Wir sprechen hier aber nicht nur über ein Industrie-Problem: Auch im Regierungsprogramm steht, dass zumindest in der Gemeinschaftsverpflegung – sprich Mensen, Großküchen, etc. – die Herkunft der Primärzutaten angegeben werden soll. Das Gesundheits- ministerium muss prüfen, ob die Pflicht EU-konform ist. Meines Erachtens würde sich die Bürokratie in Grenzen halten. Aber einige Player, etwa die Wirtschaftskammer, stellen sich quer – sie fordern eine freiwillige Kenn- zeichnung. Die wäre jedenfalls leichter durchzusetzen. Stimmt, die Möglichkeit besteht schon lange, aber frei- willig wird die Herkunft der Rohstoffe kaum ausgelobt. Die Regierung sollte in der öffentlichen Beschaffung mit gutem Beispiel vorangehen. Allerdings werden auch in regierungsnahen Großküchen zur Kostenreduktion weit- gehend Zutaten aus dem (fernen) Ausland verwendet. Hendl aus Thailand oder Brasilien in österreichischen Mensen oder Altersheimen, das geht gar nicht. Züchter von Legehennen stehen vor einem ethischen Dilemma. Jedes zweite Küken ist quasi unbrauchbar und muss „entsorgt“ werden. Bio- Betriebe gehen einen anderen Weg und mästen das Bruder-Küken, um es anschließend schlachten zu lassen. Ist das wirtschaftlich und langfristig praktikabel? Österreich ist das erste Land, in dem das im Bio-Segment konsequent durchgängig umgesetzt wird. Alle Brüder werden aufgezogen. Das Tier wäre allerdings genetisch auf Eier- legen programmiert und verwertet das Futter vergleichsweise schlecht. Für ein Kilo Fleisch sind etwa drei- einhalb Kilo Futter notwendig, ein Masthuhn hat eine doppelt so gute Futterverwertung. Das Fleisch dieser Hähne wird zu Bio-Wurst verarbeitet. Die Hahnenaufzucht muss durch Eierpreise, also quasi durch die Henne, querfinanziert werden. Es wird auch schon an einer Früherkennung geforscht. Es wird nicht mehr lange dauern, bis es die Möglichkeit gibt, die Geschlechtserkennung im Brut-Ei flächen- deckend in der Praxis einzusetzen. Die Technologie wird immer besser, mittlerweile kann man das Geschlecht zwischen dem neunten und dem dreizehnten Tag der Brutzeit erkennen. Für Tierschützer noch zu spät, aber die Technologie bessert sich. Wir sind dazu in Gesprächen mit dem Sozialministerium und diskutieren Szenarien für Österreich. Werden Ei-Produzenten dann geschlossen reagieren? Wenn Sie eine Prognose von mir wollen: In der Praxis wird sich eine Mischlösung ergeben. Ein Teil der Betriebe wird auf die Aufzucht der männlichen Küken umsteigen „Wir wünschen uns Solidarität von den Handelspartnern.“ DI MICHAEL WURZER, ZAG GESCHÄFTSFÜHRER LEGEHENNEN im Wintergarten bei Freilandhaltung © AMA-MARKETING-SCALED 01-2021 REGAL | 137EIER und ein anderer Teil wird auf Metho- den der Früherkennung des Ge- schlechts im Brutei setzen. Werden in Österreich keine Küken mehr getö- tet, versiegt aber auch eine wichtige Futterquelle, etwa für Zoos. Diese Jungbauern haben es schwer → Alternative Haltungsformen werden ausgebaut → Ostereier: Verkauf im letzten Jahr eingebrochen Schlögl Ei A nnähernd denselben Umsatz wie 2019 hat Schlögl Ei im vergangenen Jahr gemacht. Allerdings spricht Geschäftsführerin Mag. Barbara Schlögl bereits von deutlichen Symptomen der Krise: „Der anhaltende Lockdown ist spür- bar. Für das heurige Jahr rechnen wir mit einem merklichen Rückgang.“ Zu Ostern 2020 wurde fast ein Drittel weniger gefärbte Eier verkauft als normalerweise. Schlögl erklärt: „Die ausfallenden Familienfeiern, der Tourismus, fehlende Werbeaktionen und auch Einbrüche im Export mach- ten sich stark bemerkbar. Wir hoffen, dass die heurige Ostersaison einen besseren Verlauf nimmt.“ LEH. Insgesamt stieg die Nachfra- ge nach Eiern aus Freiland- und Bio- Haltung im LEH. „Home-Office und die geschlossene Gastronomie haben Einfluss auf die Umverteilung der Haltungsformen. Der Trend zu alter- nativer Haltung war in den letzten Jahren bereits spürbar, jedoch hat die Pandemie das wesentlich verstärkt. Wir haben Abnahmeverträge mit un- seren Bauern, an die wir uns halten – auch wenn aufgrund der fehlenden Nachfrage der Gastronomie eine Re- zession bei Eiern aus Bodenhaltung zu verzeichnen ist.“ Schwierigkeiten. Laut der Ge- schäftsführerin könnten Freiland- und Bio-Betriebe derzeit „durchaus mehr sein. Leider hapert es aber häu- fig an der Zulassung. So kommt es nicht selten vor, dass wir mit neuen Erzeugern rechnen, die bereits in den Startlöchern stehen. Wir schließen sie in unsere Prognose mit ein und dann kann der Betrieb nicht gestartet werden.“ Das liegt laut Schlögl nicht an unzureichender Erfüllung von Kriterien. Engagierten (Jung-)Bauern, die in alternative Legehennenhal- tung investieren möchten, werden, so Schlögl, in Form von Bürgerinitiati- ven und Petitionen oft Steine in den Weg gelegt. Investitionen. „Wir entwickeln den Betrieb ständig weiter. Eine unse- rer letzten großen Investitionen war eine neue Sortier- und Verpackungs- anlage, welche über modernste Tech- nologien verfügt“, erklärt die Ge- schäftsführerin. Gleichzeitig wurde auch eine neue Höckerwaschmaschi- ne für Mehrweggebinde integriert. „Papierhöcker müssen nach jedem Gebrauch entsorgt werden. Unsere Mehrwegbehälter werden gewaschen und zum Wieder-Befüllen zurück an den Bauern geliefert.“ Allgemein soll der Betrieb nachhaltiger werden: „Wir möchten unsere Emissionen so gering wie möglich halten und wer- den dies in Form einer Photovoltaik- anlage umsetzen“, erzählt Schlögl. müssten dann aus dem Ausland zu- kaufen. Dem AMA-Gütesiegel wird von un- terschiedlichen Institutionen immer wieder hinterhergesagt, dass es nicht genügend Auflagen setzt. Finden Sie die Kritik berechtigt? Das ist meines Erachtens nicht richtig. Das Siegel wird seit über 15 Jahren weiterentwickelt und seitdem wur- den die Vorgaben immer strenger, niemals gelockert. Der LEH sitzt mit am Verhandlungstisch und verfolgt eine klare Qualitätsstrategie. Die Tierhalter werden jährlich kontrol- liert, das könnte der Staat in diesem Ausmaß nie vornehmen. Also erfüllt es eine wichtige Aufgabe. Was sind die Erwartungen für 2021? Wir starten mit großer Sorge in das Jahr. Der Tourismus und die Gastro- nomie werden nur sehr langsam an- laufen und auch zu Ostern erwarten wir eher verhaltene Konsumenten. Wir wünschen uns deshalb Solidari- tät von den Handelspartnern im LEH. Die Preise dürfen nicht weiter sinken und müssen fairer werden. Wir wollen sie auch noch nach der Krise umfänglich beliefern können. Vielen Dank für das Gespräch! MAG. BARBARA SCHLÖGL, Geschäfts- führerin © AMA-MARKETING-SCALED © VERENA KOGLER 138 | REGAL 01-2021In der österlichen Eierwelt herrscht auch heuer wieder farbenfrohes Treiben! Die Eier werfen sich in ihre buntesten Schalen, präsentieren die neuesten Trends und ringen um die TOP-Plätze der SCHLÖGL-Ei Oster-Charts. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen! Neu eingestiegen darf sich das „Golden-Ei“ über eine EGGzellente Platzierung freu- en. Es macht seinem Namen alle Ehre und ist zu Recht mit Gold ausgezeichnet. Neben Dauerbrennern wie den „Regenbogen“ und ihrem „Some where under the rainbow“ Statement und den „Perl- Glanzstücken“ mischen heuer auch die Aufsteiger „Pünktchen auf dem Ei“ und „BIO-EInzigartig“ kräftig vorne mit. Seit einigen Jah- ren nun ebenso nicht mehr aus den Charts wegzudenken sind die „Ringel-Schlingel“. Für die lieblich oder zart Gestimmten sind auch „Shades of Pastell“ wieder mit dabei. Harte Schale, weicher Kern – nicht für diese Prachtstücke, denn sie verzaubern mit den softesten Tönen jedes Osterfest. Nur wer führt diese tolle Oster-Truppe an? Wie könnte es anders sein: „ Rote Eier soll man essen, denn zum Essen sind sie da...“ – kein Ostern ohne diesen Eier-Hit der „Roten Truppe“! Die Charts der heimischen Eiparade sind in jeglicher Hinsicht also wieder der Hingucker und bieten besonders viel EGGxtravaganz! So steht einem rundum bunten Osterfest nichts im Wege! SCHLÖGL-Ei | Konsumstraße 2 | 7350 Stoob-Süd office@schloegl-ei.at | www.schloegl-ei.at DIE BELIEBTESTEN EIER-HITS IM OSTERLAND EASTER CHART SHOW PRESENTED BYNext >