< PreviousHIGH TECH → KI, Connected Retail und Customer Centricity sind die Megatrends → Self-Checkout: Diskonter springen auf den Trend auf → Im LEH: Roll-outs von digitalen Preisauszeichnungen Autonome Stores sind im Kommen Technologie-Trends im Handel ähnliche Konzepte den Handel an. „Der Fo- kus liegt auf erhöhtem Kundenutzen durch eine schnellere Abwicklung des Scan- und Bezahlvorgangs.“ Hier sieht Spaan hybride Formate als Zukunftstrends: „Nicht immer sind autonome Stores kassenlos.“ Nachhaltigkeit. Parallel zur dynamischen Entwicklung in puncto Technologie hat auch das Thema Nachhaltigkeit große Relevanz im Handel. Mit Hilfe der Digitalisierung werden neue, nachhaltige Prozesse und deren Moni- toring geschaffen, die weniger Energie und Ressourcen verbrauchen. Im Trend sind so- genannte „Sustainable Smart Stores“, erklärt Xenia Giese, Industry Executive Retail & Con- sumer Goods bei Microsoft Deutschland. „Besonders im Food-Bereich gibt es Ansätze sehr umfassender und technologisch an- spruchsvollen Smart Energy Managements mit KI-gestützten Applikationen.“ Smart Energy Management wird im LEH teilweise schon eingesetzt, mit unterschied- C orona war ein Beschleuniger der Digi- talisierung. Die Megatrends im Handel sind, so ermittelt das EHI Retail Insti- tut, Künstliche Intelligenz, Connected Retail und Customer Centricity. Handelsunternehmen investieren aktuell in Analytics, den Ausbau des E-Commerce Geschäfts, in Autonome Stores und Self-Scan- ning-Projekte. „Vor allem für den Lebensmit- telhandel haben Self-Checkouts top Priorität“, erklärt Ulrich Spaan, Geschäftsleitung EHI. Und weiter: „Überhaupt die Lebensmitteldis- konter springen jetzt aufgrund von Effizienz auf den Trend auf.“ Neben den Self-Scanning Kassen, wird das Bezahlen mit dem Smart- phone immer wichtiger. Autonome Stores. Neben Künstlicher In- telligenz (Machine-Learning) und der Verar- beitung von den gesammelten großen Daten- mengen stehen erstmals auch Autonome Stores auf der Investitionsagenda des Han- dels. Hier spornen vor allem Amazon Go und DIGITA- LISIERUNG PUSHT NACH - HALTIGKEIT 280 | REGAL 03-2021 278-285_HighTech.indd 28026.03.21 13:52HIGH TECH lich großer technischer Ausprägung. Einsatz- felder sind in erster Linie Kühlmöbel, gefolgt von Klimatisierung und Beleuchtung. „Viele Unternehmer zielen auf erhöhten Automati- sierungsgrad bei der Steuerung und Überwa- chung der Anwendungen – bis hin zum Ein- satz KI-basierter Lösungen.“ Vorzeigeprojekte sieht Spaan bei Edeka und Rewe in Deutsch- land, sowie bei Migros und Coop in der Schweiz. ESL. Ein weiterer Megatrend sieht Spaan in der zunehmenden Ausbreitung von digita- ler Preisauszeichnung. „Ich erwarte hier eine große Entwicklung in den nächsten Jahren.“ Der Ausbau von ESL im stationären Bereich erfolgt im Lebensmittelhandel schon und hatte auch Lieferengpässe von elektronischen Preisschildern zur Folge. Hier spielt neben der liberalen und individuellen bzw. zeitlich indi- vidueller Auszeichnung von Produkten auch der Nachhaltigkeitsgedanke mit – „Zusätzlich zur gesteigerten Preiseffizienz kann Papier eingespart werden“, erklärt Giese. Click & Collect. Einen Gegentrend hinge- gen erfährt Click & Collect. Spaan sieht das coronabedingte Click & Collect Model nicht zukunftsweisend. „Den Trend sehe ich eher in der Online-LEH-Zustellung.“ Der aus Frank- reich kommende Click & Collect Hype ist für Spaan in Österreich oder Deutschland mit einer kleineren LEH-Fläche nicht umsetzbar. 1. Künstliche Intelligenz (Machine-Learning) 2. Connected Retail (Shopping über alle Kanäle hinweg) 3. Customer Centricity (Personalisierung und Individualisierung der Kundenservices) 4. Cloud-first 5. Self-Scanning & Checkout →Technologie-Trends im Handel 278-285_HighTech.indd 28126.03.21 13:52HIGH TECH stellt. „Wir ha- ben schon in nachhaltigen Produktlösun- gen gedacht, da war der Begriff Ökodesign noch lange nicht erfunden. Wir haben mehrere hunderttausend Geräte im Markt lau- fen und versorgen diese seit jeher mit Ersatzteilen. Es kommt nicht selten vor, dass unser Customer Support mit Ersatzteilanfragen von Geräten kon- frontiert ist, die über 30 Jahre alt sind.“ Diese Langlebigkeit und Verläss- lichkeit in der Ersatzteilversorgung machen es schlussendlich aus, dass die Geräte so gerne eingesetzt wer- den. Aber auch beim Thema Rekla- mationen geht das Unternehmen konsequent nachhaltige Wege. „Jede Reklamation versursacht Mehrkos- ten, Sondertransporte und Stress so- wohl auf Kundenseite als auch bei uns. Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt: Wir produzieren Null Fehler D ie EU schaltet beim Thema Nachhaltigkeit und Umwelt- schutz einen Gang höher. Da- mit verbunden: Handel und Gastro- nomie ist mit einer Reihe von neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Denn: Verordnungen zur umweltge- rechten Gestaltung, Energiever- brauchskennzeichnung sowie Öko- design von gewerblichen Kühllager- schränken und Kühlgeräten bis hin zu neuen Beschränkungen für das Inverkehrbringen von Kühlgeräten mit R134a werden das Tagegeschäft der Unternehmen beeinflussen. Die IDEAL AKE Gruppe springt jetzt den betroffenen Betrieben mit Know-how, Expertise und entspre- chenden Produkt-Serien zur Seite. „Viele unserer erfolgreichen Kühlgerä- te-Linien sind zum Beispiel schon mit dem natürlichen Kältemittel Propan (R290) verfügbar“, erklärt Geschäfts- führer Mag. Claus Schmidt gegen- über REGAL. Nur ein praktisches Beispiel, denn: Der Ansatz der Ideal Kältetechnik GmbH in Gmunden und der AKE Ausseer Kälte- und Edelstahltechnik GmbH in Bad Mitterndorf ist noch we- sentlicher diffiziler. So brachte das Unternehmen einen neuen Online-Katalog in Stellung. „Als Fenster zu unserer zentralen Produkt- datenbank“, so Schmidt. Da- bei werden Kunden alle neuen Daten und Dokumen- te zu einem Produkt laufend digital zur Verfügung ge- → Exportanteil liegt mittlerweile bei 70 Prozent → Langlebigkeit und Verlässlichkeit wichtige Eckpunkte Ideal AKE Immer einen Schritt voraus und halten 100 Prozent der zugesag- ten Liefertermine. Nachhaltigkeit verlangt Verbindlichkeit – und daran wollen wir uns messen“ so Schmidt. Auch im Bereich der Digitalisie- rung sieht man noch großes Potenzi- al. Dabei lässt sich die IDEAL AKE Gruppe nicht vom Thema Digitalisie- rung treiben, sondern setzt auf die Digitalisierung als Mittel zum Zweck. So ist die Digitalisierung längst auch bei den Kühlmöbeln angekommen. „Smarte Kühlmöbel können sehr viele Dinge übernehmen, um die sich sein Betreiber gar nicht kümmern will.“ Eine neue Generation an Kühlgerä- ten könnte sich auch selbst Ware nachbestellen, wenn man an die hocheffiziente Systemgastronomie oder moderne Bewirtungskonzepte im Handel denkt. „Hirn und Herz der Digitalisierung in unserem Bereich sind dabei moderne Steuerungen und Schnittstellen, so viel können wir schon verraten“, so Schmidt. IDEAL AKE setzt rund 60 Millionen Euro pro Jahr um. Der Exportanteil liegt dabei bei rund 70 Prozent. „Wir trei- ben die Internationalisierung voran – unsere Kernmärkte sind aber nach wie vor die DACH-Region, Holland und Belgien.“ MAG. CLAUS SCHMIDT, Geschäftsführer IDEAL AKE hat innovative und langlebige Produkte im Portfolio. 282 | REGAL 03-2021 278-285_HighTech.indd 28226.03.21 13:52www.ideal-ake.at Flexible Waren- Präsentation in der goldenen Shop-Mitte Caleo setzt Produkte perfekt in Szene und ist dabei beliebig kombi - nierbar. Vom heißen Snack zu frischem Sushi, von Salat oder Obst zu Brot oder Sandwiches – passend zur Tageszeit! Variationsreiche Speisenvielfalt den ganzen Tag hinweg WARM. KALT. UNGEKÜHLT. Kalte und warme Zutaten werden optimal präsentiert, individuell zubereitet, und schnell aus der integrierten Bevorratung nachbestückt. Betrieb auch in Selbstbedienung möglich. CALEO VARIO FOOD COUNTERHIGH TECH eine höhere Kundenak- zeptanz. Zudem erhalten Händler die Möglichkeit, eine eigene Re-Scan-Stra- tegie, z.B. unter Einbezie- hung eines Trust-Levels, über das Erweiterungsmo- dell der Kasse umzuset- zen. Ein weiterer Vorteil des selbstlernenden Sys- tems ist die automatische Anpassung an neue Be- trugsstrategien. „Die ma- nuelle Feinabstimmung und damit aufwändige Pflege des Systems seitens der Händler entfallen.“ 325.000 Installationen in rund 60 Ländern . „Im Jahr 2000 war GK/Retail die erste Filiallösung, die für SAP zer- tifiziert wurde.“ Immer am Puls der Zeit und mit neuesten Technologien entwickelt sich das GK/Retail-Team ständig weiter. Neben dem neuen KI-System zur Betrugserken- nung bietet GK Software auch weitere Onmichannel-Lö- sungen für den Handel an: Von Loyalityprogrammen bis Zahlungsmethoden. Mehr als 325.000 Installationen in rund 60 Ländern konnte das Unternehmen in puncto Store-Solutions bisher abwickeln. D er Technologiekonzern aus Schöneck in Deutschland bietet in seinem Software-Portfolio unter anderem ganzheitliche Plattformlösungen für den Lebensmittel- einzelhandel. Vor allem für den aufstrebenden Trend der Self-Checkout-Kassen hat GK Software eine KI-Applika- tion für Fraud Detection entwickelt: Air Fraud Detection. Fraud Detection für Self-Scanning. „Mit der KI-Appli- kation wird für jeden Warenkorb die Betrugswahrschein- lichkeit durch einen Scoring-Algorithmus ermittelt“, er- klärt René Schiller, Director Communications & Investor Relations bei GK Software. Es stellt sich die Frage: Ist der Warenkorb regulär oder wird ein Re-Scan benötigt? Der eingesetzte Algorithmus entscheidet auf Basis der Daten zum aktuellen Warenkorb und dem Verhalten eines Kunden. „Der Händler bestimmt das Regelwerk mit, nach welchen Kriterien das System entscheidet.“ Liegt die Wahrscheinlichkeit, also der Wert für die betrachteten Kriterien, über einer gewissen Grenze, folgt die Empfeh- lung für einen Re-Scan an das Self-Checkout-Kassen- bzw. Self-Scanning-System. KI-Applikation, Re-Scans und Kundenakzeptanz. „Der Unterschied zu den meist ausschließlich regelbasier- ten Systemen ist, dass die KI hinter dem System ständig dazulernt und sich selbst optimiert“, so Schiller. Die KI- Applikation bezieht die Informationen zu jedem getätig- ten Re-Scan in zukünftige Berechnungen mit ein, mini- miert so die Zahl an unnötigen Re-Scans und erreicht so GK Software: Betrugserkennung durch KI-System für Self-Checkout-Kassen Amazon Go mit neuem Hightech-Store RENÉ SCHILLER, Director Communications & Investor Relations D er neue Amazon Fresh-Convenience-Store eröffne- te Anfang März in Ealing, London, seine Pforten. Der Hightech-Store, der von 7 bis 23 Uhr geöffnet ist, verzichtet auf Kassen. Mittels Video-Technik, Gewichtssensoren und Computer Vision werden die Produkte, die vom Konsu- menten aus dem Regal genommen werden, ausgewertet. Der BBC spricht von hunderten Video-Kameras auf der Decke des Geschäfts. Der Ealinger Amazon Store ist 230 Quadratmeter groß und der erste einer Reihe von Ama- zon-POS-Eröffnungen. Im Sortiment hat der erste Amazon Store Europas Convenience, Eigenmarken, gekühlte sowie TK-Produkte. Der Fokus liegt auf Essen zum Aufwärmen, Sandwiches, Snacks und Backwaren. Auch eine Theke mit frisch im Markt zubereiteten Speisen gibt es. Bezahlt wird via Amazon-Go-App ohne Kassa, ohne Self-Scanning und ohne Strichcodes. DYNAMIC PRICING AUGMENTED SHOPPING 284 | REGAL 03-2021 278-285_HighTech.indd 28426.03.21 13:52HIGH TECH FRICTIONLESS CHECKOUT DYNAMIC PRICING MOBILE POS SELF-CHECKOUT AUGMENTED SHOPPING Simply Retail. Retail anywhere. Customer-focused. AI at the core. cloud 4 retail Drop-off“ investiert: „Wir haben drei ei- gene Produkte ent- wickelt, um Wand- kühlregale von mor- gen schon heute anbieten zu kön- nen.“ Umgesetzt wurde zum Beispiel ein Milchautomat, welchem man unter Einhaltung aller hy- gienischer Anforde- rungen frische Kuh- milch entnehmen kann. Die Bezah- lung erfolgt einfach und sicher über die Bankomatkarte. Gastroküchen und umweltscho- nende Klimaanla- gen. 2021 hofft der Geschäftsführer auf die baldige Öffnung der Gastronomie: „Dieser Bereich zählt zu unseren Kernkompetenzen und wird von uns ganzheitlich abgedeckt. Auch Ge- samtkonzepte wie zum Beispiel Gastro- küchen zählen zu unserer Produktwelt.“ Weiters setzt Geschäftsführer Andreas Zois den Fokus dieses Jahr auf den Vertrieb von umweltschonenden Klimaanlagen mit dem Partner Airwell. D er Kühlspezialist aus Kärnten gewann das Jahr 2020 für sich. „Letztes Jahr konn- ten wir ein Umsatzplus gegenüber 2019 gene- rieren und unser Produktsortiment erwei- tern“, erklärt CEO Andreas Zois gegenüber REGAL. Zu den neuen Produkten zählen Hy- gienespender, Klimaanlagen sowie innovati- ve „Contactless Drop-off“-Produkte. Im B2B- Bereich wurden Lieferanten stärker selektiert und Exklusivverträge mit Produktpartnern abgeschlossen: „Boxcold-Kühlzellen, HitLi- ne-Kühlmöbel, sowie Fogal-Kühlmöbel sind österreichweit nur bei Frigomac erhältlich.“ Klimafreundliche und energieeffiziente Kühlmöbel. Der Lebensmittelhandel macht beim Unternehmen rund 60 Prozent aus. Stark nachgefragt werden vor allem klima- freundliche und energieeffiziente Kühlmö- bel. „Hier geht die Tendenz klar in Richtung energiesparende Kühlmöbel mit kunden- freundlicher Beleuchtung“, so Zois. Bei Fleisch-, Wurst- und Käsetheken erkennt der Geschäftsführer den Trend „back to basics“. „Hier sieht man immer öfter kleinere, ge- trennte Theken, um auch regionale Produkte präsentieren zu können und so der immer größer werdenden Nachfrage gerecht zu wer- den.“ Neben Kühlmöbel für regionale Pro- dukte sind die Top Seller im Handel Kühlzel- len und Wandkühlregale, Hygienespender sowie Kühlschränke für Selbstvermarkter. Invest in „Contactless Drop-off“. Pro- duktentwicklungen und Innovationen stehen ganz oben auf der Agenda bei Frigomac. So hat Zois stark in das Trendthema „Contactless Frigomac: Klimafreundliche Kühlmöbel für den Handel ANDREAS ZOIS, CEO 278-285_HighTech.indd 28526.03.21 13:52Logistik REGAL: Welche Entwicklungen konnten in den letzten Jahren in der Lagerlogistik beobachtet werden? UNIV.-PROF. DR. GEORG KARTNIG : Regal- systeme haben einen enormen Wandel hinter sich. Nachdem jahrzehntelang klassische Regalbediengeräte im Einsatz waren, sind nun Shuttlesysteme hinzugekommen. Ein klassisches Regalbediengerät arbeitet für die gesamte Gasse. Shuttlesysteme sind nicht nur in der Handhabung, sondern auch in der Anpassungsfähigkeit flexibler. Ein Shuttle bedient nur eine einzelne Ebene. Ist es dadurch schneller? Sogar um das Fünffache. Und bei einem technischen Gebrechen? Das Regalbediengerät legt dann die gesamte Gasse lahm, der Service kann Stunden dauern. Shuttle können innerhalb von zehn Minuten ausgetauscht werden. → Risikobereitschaft in der Branche gering, Schäden für Ausfälle wären zu hoch → Antriebe der Lagersysteme werden häufig überdimensioniert INTERVIEW: LISA WEBER Logistik ist zu konservativ „In der Logistik gibt es einige Hebel für nachhaltigeres Wirtschaften – diese müssten nur noch konse- quenter genutzt werden.“ 286 | REGAL 03-2021 Univ.-Prof. Dr. Georg Kartnig, Vorstand Institut für Konstruktions- wissenschaften und Produktentwicklung an der Technischen Universität in Wien, über die Besonderheiten der Lagerlogistik. REGAL SCHWERPUNKT LISA WEBER, BSc, Redaktion REGAL 286-288_Logistik.indd 28625.03.21 17:09LOGISTIK Welchen Herausforderungen stehen Logistiker momentan gegenüber? Die Anzahl der angebotenen Lösungen wird immer größer, wo es früher fünf gab, gibt es jetzt 50 verschiedene. Regallager, Bodenlager oder Karussell- lager in unterschiedlichsten Ausfüh- rungen. Die Entscheidung und Quantifikation ist schwierig ohne Experten, der ununterbrochen am Ball bleibt, um keine aktuellen Trends zu übersehen. Wo sind die Knackpunkte der Effizienz? Es gibt de facto drei entschei- dende Parameter. Erstens die Stellkapazität, wie viele Paletten muss ich bedienen? Dann die Lagerart. Und dann noch die Umschlagsleistung, wie viele Behälter müssen raus oder rein pro Stunde? Schließlich bleibt noch die Kostenfrage. Bei geforderter Umschlagleistung ist die kosteneffizienteste Lagervariante zu finden. Die TU ist dabei auch ein Ansprechpartner? Wir haben ein ausgereiftes Berechnungsverfahren für Shuttlesysteme entwickelt und könnten hier auch Herstellern unter die Arme greifen. Wir konnten bereits nachweisen, dass die Systeme häufig nicht im optimalen Betriebspunkt genutzt werden. Die Entscheidung über ein Lager system ist also keine leichte. Vor allem eine sehr langfristige. Wenn das Lager erst einmal steht, legt sich das Unternehmen für die nächsten Jahrzehnte damit fest. Damit wären wir auch beim Dilemma Automatisierung und Flexibilität: Je höher automatisiert das Lager, desto unflexibler ist es bei geänderten Anforderungen. Wenn sich die Rahmenbedingungen gravierend ändern, ist es häufig günstiger, ein völlig neues System aufzubauen, als am bestehenden nachzubessern. Das geschieht in der Praxis derzeit schon sehr häufig. Digitalisierung ist ein wichtiges Schlagwort? Themen wie das ,Internet der Dinge‘ oder ,Industrie 4.0‘ waren als Lösung für dieses Dilemma geplant, kommen aber nicht richtig ins Rollen. Eigentlich war es Ziel, autonome Systeme zu kreieren, bei denen Fördermittel untereinander kommunizieren können und keine übergeordnete Steuerung brauchen. Also quasi, wenn ein Produkt in die Filiale gerufen wird, kommuniziert die Palette mit dem Shuttle oder anderen Förder mitteln und findet so ihren Weg ins Geschäft. Auf Laborebene funktioniert das schon sehr gut. Im industriellen Maß- stab stehen wir erst ganz am Anfang. Klingt nach einem Durchbruch. Aber nur wenige sind bereit, das Risiko einzugehen. Die Gefahr ist: Wenn ein Problem auftaucht, steht alles still. Die Logistik-Branche ist da sehr konservativ. Inwiefern findet Green-Logistics schon statt? Das meiste spielt sich dabei im Bereich Transportlogistik ab, dort ist der Hebel am größten. Natürlich gibt es sie auch in der innerbetrieblichen Logistik, die unser Forschungsbereich ist. Beispiele dafür wären: Energie- gewinnung bei Lastsenken von Containerkranen oder Regalbediengeräten und Gewichtsminimierung durch Werkstoffwahl. In dem Zusammenhang wäre zu erwähnen, dass häufig auf energie effiziente Antrie- be zugunsten überdimensio- nierter Antriebe verzichtet wird. Um Ausfall durch Überlast zu vermeiden, wird dafür auch ein schlechterer Wirkungsgrad in Kauf genommen. Und wie sehen Sie das Thema Einwegpfand? Kritisch, vor allem, weil Kunststoff derzeit nur auf einer niederen Stufe recycelt werden kann, weil die Kunststoff- sorten aus der gelben Tonne in Qualität und Beschaffen- heit zu unterschiedlich sind. Kunststoffe gibt es in hunderten unterschiedlichen inkompatiblen Sorten. Für ein echtes Stoff-Recycling, wie bei Glas oder Stahl, müsste sortenrein getrennt werden. Und davon sind wir noch weit entfernt? Mir ist keine verfügbare Technologie bekannt, die die Sensorik besitzt. Notwendig wäre eine deutliche Kennzeichnung der Kunststoffsorten durch RFID oder Barcodes. Natürlich verteuert das die Produktion. Vielen Dank für das Gespräch! „Ihr Wein in sicheren Händen“ „Für echtes Stoff-Recycling müsste sortenrein getrennt werden.“ UNIV.-PROF. DR. GEORG KARTNIG, TU WIEN 03-2021 REGAL | 287 286-288_Logistik.indd 28725.03.21 17:09LOGISTIK in Komfort, Sicherheit und Digitalisierung und durch die Steuervorteile für Unterneh- mer und für Dienstwagennutzer. Es gibt näm- lich einige Varianten, bei denen der Hinzu- rechnungsbetrag für den Sachbezug nur 1,5 Prozent statt zwei Prozent der Anschaffungs- kosten beträgt.“ Innovation. Der e-Crafter, mit dem die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge bereits 2019 gestartet ist, war der erste Schritt in die E-Mobilität. Ende 2021 folgt der neue Multi- van, das erste Modell mit Plugin-Hybrid (PHEV). Und 2022 kommt der I.D.Buzz, der zu 100 Prozent elektrisch (BEV) betrieben sein wird. D er Volkswagen Caddy hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und steht laut Marketingleiter Mag. Gerhard Kisslinger, für rund ein Drittel des Volumens der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge: „Er ist damit eine wichtige Säule im Angebotsprogramm. Der Caddy hat sich in den letzten Jahren als klare Nummer eins in seinem Segment etabliert, sowohl der Kastenwagen – beim Caddy 5 heißt er Cargo – als auch der PKW in all seinen Va- rianten.“ Zwei Karosserievarianten sind möglich: der klassische Caddy und Caddy Maxi mit langem Radstand. „Und, wichtig in Öster- reich, es gibt den Caddy auf Wunsch auch als 4Motion Allrad, exklusiv in der Version mit dem 2,0 l TDI mit 90 kW/122 PS und Schaltge- triebe. Vor allem als PKW hat er in der fünften Generation – mit der wir Ende 2020 gestartet sind – zusätzliches Potenzial. Speziell durch die deutliche Weiterentwicklung des Modells Bexity hatte, nach eigenen Angaben, einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. Das Sen- dungsaufkommen des Logistikers überstieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres den Vergleichszeitraum und alle kommerziellen Ziele für das erste Quartal wurden erreicht. „Die neue Profit-Center Organisation und Denkweise trägt Früchte“, so Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dieter Stingl. Was Corona angeht, so Stingl, zahle sich das konsequente Management aus: „Wir haben eine stabile Produktion in allen Standorten und keine signifikanten Ausfälle bzw. Verdachtsfälle oder Infizierte.“ Noch in diesem Jahr erfolgt der Umzug der Wiener Niederlassung in das Güterverteil- zentrum Süd in Inzersdorf. Mit Ende März wurde das Pharmageschäft aufgegeben. Au- ßerdem wurden die ÖBB-Systeme im Rahmen des IT und HR-Carve-Out abgelöst. In Zu- kunft möchte das Unternehmen, so Stingl, seine internationale Kompetenz stärken. VW: Caddy ist unser Zugpferd Bexity: Umzug ins neue Lager MAG. GERHARD KISSLINGER, Marketingleiter Telefon: 02236 3020-2922 / www.walter-lager-betriebe.com Ihr Warenlager im Süden Wiens Zertifizierte Sicherheit und Qualität IFS-Standard für alle logistischen Aktivitäten Hohe Flexibilität bei Bedarfsspitzen 288 | REGAL 03-2021 286-288_Logistik.indd 28825.03.21 17:0903-2021 REGAL | 289 INNOVATIONEN Die wichtigsten Produkt- Neueinführungen des Monats auf einen Blick. Die komplette Datenbank finden Sie online unter regal.at/innovationen #regal-innovation ↗ FÜR SIE ZUSAMMENGESTELLT: FOOD | TROCKEN Innocent Plus Yeah Yeah Yellow Die Innocent Plus Range bekommt einen Neuzu- gang: Innocent Plus Yay Yay Yellow. Yeah, Yeah, Yellow ist ein Sonnenbad zum Trinken. Ananas und Guave, vermixt mit Kokosnusswasser, Apfel und Maracuja, sorgen für einen sonnigen Geschmack. Und extra Vitamin D und Eisen unterstützen das Immunsystem. Packungseinheit: 750ml Markteinführung: ab sofort Info: Innocent Alps GmbH, Tel. +43 662 882883 Teekanne Fresh Pfirsich Fresh ist ein direkt aufgebrühter und in der rePET Flasche abgefüllter Tee, der komplett auf Zucker und Süßungsmittel verzichtet. Neu kommt in dieser Saison die Geschmacksrich- tung Pfirsich. Sie besticht mit einer fruchtig süßen Pfirsich-Note und einem belebenden Mix aus Schwarz- und Kräutertee. Packungseinheit: 500ml Markteinführung: ab sofort Info: Teekanne GesmbH, Tel. +43 662 435501 Zwettler Weitra Bräu – Das Schwarze Weitra Bräu – Das Schwarze besticht mit einem Aromen-Potpourri und duftet nach röstfrischem Kaffee und dunkler Schokolade. Mit 11,8 Grad Stammwürze und 4,8% Vol. Alkohol gehört dieses Schwarzbier zur Kategorie der Vollbiere. Das Bier ist in einer nachhaltigen 0,33 Liter Glas-Pfandflasche erhältlich. Markteinführung: ab sofort Info: Privatbrauerei Zwettl Karl Schwarz GesmbH, Tel. +43 2822 5000 Waldquelle Still Mirabelle, Apfel & Zitrone Die Palette Waldquelle Still wird um die neue Sorte Mirabelle, Apfel & Zitrone erweitert. Sie überzeugt durch ihre Fruchtigkeit, Vitamin B und einen niedrigen Zuckergehalt. Die neue Geschmacksrichtung sorgt mit ihrem Vitamin-B- Gehalt für mehr Energie, mehr Vitalität und ein gesundes Immunsystem. Markteinführung: April 2021 Info: Waldquelle Kobersdorf GmbH Tel. +43 2618 82490 Rauch Bravo Blueberry-Cherry Bravo Multivit ist einer der meistverkauften Fruchtdrinks in Österreich. Aber diesen Sommer schickt Rauch einen Konkurrenten aus eigenem Hause ins Rennen: Der neue bravo Blueberry- Cherry strahlt in knalligem Blau aus dem Regal und wird viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Markteinführung: April 2021 Info: Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG Tel. +43 5522 4010 Wieselburger Wieselburger 0,0% Mit der neuen alkoholfreien Sorte Wieselburger 0,0 % lässt es sich verantwortungsbewusst auf das Leben anstoßen. Geschmacklich ist das Wieselburger 0,0 % sehr ausgewogen, ein frisches Hopfenaroma macht das alkoholfreie Bier angenehm zu trinken. Packungseinheit: 0,5l Markteinführung: ab sofort Info: Brau Union Österreich AG Tel. +43 732 69790 Rauch Rauch Juice Bar Plus Rauch Juice Bar Plus: Immunizer,Berry Booster und Vitaminator sind drei direkt gepresste Säfte mit extra Vitaminen und Mineralien für das Kühl- regal. Die neuen Säfte kommen in der neuen 0,8l Flasche, die aus 100% rePET besteht und auf geringen Materialverbrauch designt wurde. Markteinführung: April 2021 Info: Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG Tel. +43 5522 4010 Stiegl Hell 0,33l Das Stiegl Hell mit frischem Hopfenaroma und spritziger Kohlensäure ist wunderbar harmonisch. Ein gelungener Abgang macht Lust auf mehr. Mit 4,5% Alkoholgehalt sorgt das Bier für höllisch gute Momente. Das Stiegl-Hell gibt es jetzt auch als 0,33-Liter-Einwegflasche im praktischen 12er Tray. Markteinführung: ab sofort Info: Stiegl Brauerei zu Salzburg GmbH Tel. +43 50 1492 ehrenwort. Genussmomente Bio Teriyaki Mischung Durch den enthaltenen Ingwer duftet die neue Ehrenwort Bio Teriyaki Mischung herrlich frisch, für ein würziges Umami-Aroma sorgen das Lupinen Würzpulver und Knoblauchpulver. Salz und Rohrzucker runden die Mischung ab, Maisstärke sorgt für die richtige Bindung. Für alle Asien Fans bestens geeignet! Markteinführung: ab sofort Info: Ehrenwort GmbH Tel. +43 650 9944993 289-293_NP.indd 28926.03.21 13:07Next >