< PreviousDROGERIEFACHHANDEL Kinder-Bäder als Gewinner Merz Consumer Care M erz hat starke Jahre hinter sich. Geschäftsführer Mag. Fanz Pogatsch gibt REGAL Einblick in die Marktzah- len. Nach dem Corona-Hype zeigt der Markt für Badezusätze (fest + flüssig) eine deutliche Stabilisierung bei knapp 29 Millionen Euro. Die Entwicklung zeigt sich also rückläufig, jedoch auf einem weit höheren Niveau als 2019, mit damaligen 24,7 Millionen Euro. Bei den festen Bädern, erzählt Pogatsch, kann tetesept trotz negativer Gesamtmarkt- entwicklung den Marktanteil um plus zwei Prozentpunkte steigern. „Verantwortlich da- für sind die gute Performance der Meersalz- Bäder in der letzten Badesaison sowie die Innovationen aus dem Kinderbereich.“ Ge- sondert betrachtet, verzeichnen die festen Kinderbäder einen Umsatzwachstum von fast drei Prozent – bei einem Marktanteilszu- wachs von 3,3 Prozentpunkten. Flüssig. Auch der Bereich der Flüssigbäder konnte mit einem Prozentpunkt ausgebaut werden. „Top Seller waren die tetesept Bade- konzentrate Erkältungszeit und Muskel-Ent- spannung sowie die Schaumbäder Wärme Spüren, Atemwohl und Wohlfühlen Winter- edition“, so Pogatsch. Die Marke t: by tetesept zeige mit plus neun Prozent Umsatz ebenso eine sehr dynamische Entwicklung. Für das angefan- gene Jahr 2023 prog- nostiziert der Ge- schäftsführer einen anhaltenden Bade- trend: „Das Bedürf- nis nach DIY-Well- ness wird bleiben, dies ist vor allem im Kinder-Bad-Seg- ment sichtbar. Hier bringt tetesept im Frühjahr 2023 auch spannende Innova- → tetesept stärkt Marktpositionen → Fußpflege-Markt rückläufig TEXT: LISA WEBER tionen auf den Markt, wie die Kids Glitzer Badesalze Licht- und Zauber- kristall.“ Ein etwas ande- res Bild zeigt das Segment Duschen. Die Kategorie wächst und liegt bei knapp 73,5 Millionen Euro. „Sowohl tetesept (+1,3 Prozent) als auch Savoderm (+5,2 Prozent) können sich in diesem Umfeld positiv entwickeln, während t: by tetesept nach einem starken Anstieg im letzten Jahr, erfolgreich die Marktposition halten kann“, führt Pogatsch aus. Auch hier wird es bei den t: by tetesept Duschen Zu- wachs geben. Der Gesamtmarkt für Fußpflege wieder- um, ist mit minus 4,2 Prozent rückläufig und liegt bei 24,1 Millionen Euro. Doch, dem rück- läufigen Gesamtmarkt zu Trotz, kann die Marke Burgit ein Wachstum von 0,2 Prozent am Gesamtmarkt vorweisen und so ihren Marktanteil weiter ausbauen: „Mit einem Marktanteil von 23 Prozent ist Burgit die Nummer 1 Herstellermarke in der Fußpflege.“ Müller feiert Neueröffnungen MITTE MÄRZ wurden gleich zwei neue Filialen ans Netz des Drogerie-Riesen geschlossen. In Mattighofen präsentiert das Unternehmen einen 1.205 m² großen Standort und bietet 17 Arbeitsplätze. Kunden in Wels freuen sich über einen 1.176 m² großen Markt. Mit den genannten Standorten ist Müller in Österreich nun mit über 100 Filialen vertreten. BURGIT: 23 % Marktanteil Fußpflege MAG. FANZ POGATSCH, Geschäftsführer 110 | REGAL 03-2023WEIL JEDES LÄCHELN ZÄHLT. UNSERE KIDS ZAHNPASTA IM TEST SEHR GUT. Kids Zahnpasta KINDERZAHNPASTEN 8/2022 K2202805 Mentadent Client: Unilever Job number: 22-0408 Brand: mentadent Product: Kids Zahnpasta Media: Anzeige Status: RZ/final artwork Open format: 210 x 297 mm (B x H) Date: 13.03.2023 SPECIFICATIONS CYAN MAGENTA YELLOW BLACK - - - - Do not print: - - COLOURS Es wurde nicht die Originalstanze benutzt. Der EAN Code ist nur ein Platzhalter. Alle Schriften, Bilder und Grafiken unterliegen dem Urheber- recht. Die von Heartbrands ® erworbenen Lizenzen gelten nicht für Dritte. Das freigegebene Proof ist verbindlich in Bezug auf Inhalt und Farben nach dem CMYK-Farbmodell. Die angegebenen Sonderfarben wurden simuliert. Verbindlich sind hierfür allein die Pantone-Farben nach deren Kennziffer. Die Anpassung der von Heartbrands ® gelieferten Daten an das jeweilige Druckverfahren obliegt dem Produzenten. The original punch was not used. The EAN code is only a placeholder. All fonts, pictures and diagrams are subject to copyright. The licenses pur- chased from Heartbrands ® do not apply to third parties. The approved proof is binding with regard to content and colours according to the CMYK colour model. Special colours were simulated. Only Pantone colours according to their code number are binding. Adjustment of the offset data provided by Heartbrands ® for the chosen printing method is the responsibility of the producer. LEGAL Account Executive: Inge-Maren Risop Contact: +49-40-39 88 87-0 Mail: i.risop@heartbrands.eu→Personalia REFRESCO. Frank van der Heijden, der zuletzt bei Egger Getränke die Geschäftsführung Marke- ting/Verkauf innehatte, ist mit März bei Refresco als Commercial Director Europe eingestiegen, wie REGAL erfuhr. RESCH & FRISCH. Stefan Neubacher ist neuer ös- terreichweiter Verkaufs- leiter für den B2B Be- reich. Der gelernte Koch und Kellner ist bereits seit 2007 im Unternehmen und war für die Vertriebs- leitung B2C Filialen zu- ständig. REGIONALMEDIEN BURGENLAND. Chef- redakteur Christian Uchann verlässt nach 22 Jahren das Unternehmen und orientiert sich beruflich neu. Franz Tscheinig, seit 2019 Uchanns Stellvertreter, übernimmt mit April interimistisch. VOEB. Mit Februar wurde Veronika Wüster als neue Geschäftsführerin bestellt. Die 37-jährige Public Affairs Expertin tritt die Nachfolge von Geschäftsführerin Daisy Kroker an, die Ende September aus dem Verband ausscheidet. STIEGL BRAUEREI. Rudolf Obermair ist seit Jänner Senior Key Account Mana- ger, wie REGAL erfuhr. Davor war Obermair elf Jahre bei Storck, u.a. als National Key Account Manager. Mit Obermair hat Stiegl einen ausgewie- senen Sales Profian Bord. RONDO GANAHL AG. Vladmir Butolen ist neuer Geschäftsführer der Faserwell GmbH und hat mit 1. Februar 2023 die kaufmännischen und technischen Agenden, welche bisher vom Vorstand verantwortet wurden, übernommen. GLATZ GMBH. Sophia Schreder ist seit Herbst 2022 neue Brand Mana- gerin. Im Zuge der Akqui- sition neuer Firmen in Italien/Spanien, verstärkt Schreder (30) in ihrer Position das Team neben Head of Sales and Marke- ting Michael Polinski (31). ÖBB RAIL CARGO. Der Logistik-ProfiChristoph Grasl übernimmt ab April den Vorstandsbereich „Markt und Vertrieb“ und folgt damit Gottfried Eymer nach, der das Unternehmen Ende De- zember 2022 auf eigenen Wunsch verlassen hat. © STOIBER © WEISSENGRUBER © VERONIKAWUESTER_LARSTERNES 112 | REGAL 03-2023 NEWS INDUSTRIE Market Markttest: Schlumberger beliebteste Sektmarke (Indexdarstellung) Quelle: Market Quality Award, Gesamtbewertung 2023 (Markttest Sekt, Prosecco bzw. Champagner) Der Konzernumsatz von Henkel er- reichte im Geschäftsjahr 2022 397 Millionen Euro. Dies entspricht einem nominalen Wachstum von 11,6 Pro- zent und einem organischen Umsatz- wachstum von 8,8 Prozent. Die Klebstoffsparte wuchs zwei- stellig. Beauty Care entwickelte sich im Umsatz organisch mit -0,5 Prozent leicht rückläufig. Laundry & Home Care erzielte ein sehr starkes organi- sches Umsatzwachstum von 6,3 Pro- zent, insbesondere getrieben durch ein deutliches Wachstum im Ge- schäftsfeld Waschmittel. Henkel ist somit gut aufgestellt. Henkel glänzt mit Umsatzsprung 298 242 222 122 120 112 91 78 77 61 Rund 15 Millionen Euro investierte Hütthaler in seine Zerlegung in Red- lham (Oberösterreich), die 2023 seinen Betrieb aufnahm. „So wie bereits der gläserne Schlachthof ist auch diese in vielerlei Hinsicht der Zeit weit voraus. Die neue Zerlegung 4.0 lässt keine Wünsche offen und ist nicht nur technisch ein Meisterwerk“, erklärt Geschäftsführer Dr. Florian Hüttha- ler. Mit diesem Schritt schließen die Oberösterreicher ihre Tierwohl-Wert- schöpfungskette, beginnend beim Landwirt, über den Transport und vom Schlachthof bis hin zur Verarbei- tung sowie dem Vertrieb über den Handel. 2022 setzte das Unternehmen über 100 Millionen Euro um. Hütthaler: Neue Zerlegung startet Schlumberger Sekt Henkell Sekt Hochriegl Sekt Martini Asti Sekt Moët & Chandon Champagner Kupferberg Sekt Kattus Sekt La Gioiosa Prosecco Dom Pérignon Champagner MM Extra Sekt © PHILIPP LIPIARSKIDie Teuerungswelle rollt. Auch wenn die Wellen vereinzelt flacher verlaufen. Der Druck bleibt dieses Jahr erhalten. Auch wenn die Hinterbänkler aus der Arbeiter- kammer und der Ecke der Konsu- mentenschützer lauthals tönen: „Weniger Inhalt und dabei teurer! Mogelei! Preisregulation! Shrink- flation! Gierflation!“ Die Kosten müssen in die Preise rein. Denn die Industrie schluckt viel. Die Erträge leiden. Die fetten Ge- winne fließen woanders. Nicht in der heimischen Lebensmittelin- dustrie. Gier und Gewinne stehen bei mageren Spannen von ein bis drei Prozent auf verlorenen Pos- ten. „Keiner verdient sich in unse- rer Branche eine goldene Nase“, so ein hochrangiger Top-Manager gegenüber REGAL. Mitunter wird auch auf Marge verzichtet. Die Produkte sollen sich ja verkaufen. Doch auch das geht nicht ewig. Natürlich reagiert die Industrie auf die noch nie dagewesenen Kostenschübe, ändert Packaging und Inhalt. Transparenz ist wichtig. Natürlich muss die Industrie auch Gewinne machen. Unternehmen sind nicht die Caritas. Arbeitsplät- ze und letztendlich Kaufkraft hängen dran. Arbeiterkämmerer, Konsumentenschützer, Gewerk- schaftlhuber, bitte mitschreiben! Mit dicken Wachstumsschüben eilt so manches Markenunternehmen den Kostenschüben davon, investiert kräftig in Werbung und Innovation. Maresi, Erdal, Rauch zeigen es gerade vor. VON MAG. ROBERT FALKINGER Kosten, Preise & Gewinne Recheis kurbelt trotz Preiserhöhungen den Absatz an Recheis Zentrale in Hall/ Tirol Recheis verzeichnete im Jahr 2022 bei einem Umsatz von 37 Millionen Euro ein Umsatzplus von 15 Prozent, der Absatz kletterte um mehr als drei Prozent. Die Umsatz steigerung ist den dringend notwendigen Preiserhöhungen geschuldet. Der Tiroler Teigwarenhersteller konnte somit trotz höherer Preise den Absatz ankurbeln. 03-2023 REGAL | 113 KOMMENTAR Wettbewerbs- behörde: Online- Umfrage läuft Unlautere Handelspraktiken im Fokus Die vor rund fünf Monaten angekün- digte Branchenuntersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat Mitte März begonnen. Rund 1.000 österreichische Lebensmittelhersteller (500 weitere in Deutschland) wurden von der BWB aufgefordert, bis nach Ostern ein Online-Auskunftsersuchen zu beantworten. Es wurden Lieferanten mit einem Jahresumsatz über 100.000 Euro adressiert, wie REGAL erfuhr. Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebens - mittelindustrie (Foto) zu REGAL: „Aus der Vielzahl der befragten Lieferanten lei- ten wir ab, dass die Behörde keinen definierten Warenkorb untersucht, wie an- fangs kolportiert worden war. Der Schwerpunkt der Untersuchung dürfte auch vorerst nicht die Kosten- und Preisentwicklungen betreffen, sondern vielmehr unlautere Handelspraktiken. Diese waren vor kurzem Gegenstand des Berichts des neuen Fairnessbüros. Es werden somit Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Lieferanten und Handel bzw. deren unlautere Ausnutzung durch den Handel un- tersucht.“ Ob die Behörde nach Auswertung der ersten Runde ihren Fokus vertie- fen und auf weitere Aspekte ausdehnen wird, bleibt abzuwarten. Koßdorff weiter: „Der Fachverband setzt sich im Interesse seiner Mitglieder seit Jahren mit großem Engagement für faire Geschäftsbeziehungen zwischen Herstellern und Händlern ein. Wir sind mit der BWB ebenso wie mit dem Fair- nessbüro im Austausch über die Entwicklungen. Als Fachverband stehen wir unseren Mitgliedern für Fragen zur rechtlichen Qualität, Systematik und Ziel- setzung der BWB-Branchenuntersuchung jederzeit zur Verfügung. Die Beant- wortung der Auskunftsersuchen obliegt aber selbstverständlich jedem Unter- nehmen für sich.“ REGAL: Wie lief es 2022? Meenen: Wir haben das Jahr, das kein einfaches war, positiv abgeschlossen. Wir konnten in allen Kategorien in denen wir tätig sind, Markt- anteile gewinnen und waren erfolgreicher als der Gesamtmarkt. Eine sehr gute Entwicklung für unsere Produkte zeigte der DFH. Das erste Quartal war noch schwierig, wir haben aber gemeinsam mit dem Handel die Kategorien dennoch stimuliert und das Bewusstsein für Beauty geschärft. Grund für den Erfolg waren unsere starken Innovationen sowie massive Mediaspendings. Wir haben auch in der Krise medial nicht nachgelassen. Welche Innovationen waren besonders erfolgreich? In der Haarpflege eroberten wir die wertmäßige Marktführerschaft. Geholfen hat hier das neue Feuchtigkeitskonzept von Elvital. In der dekora- tiven Kosmetik setzten wir den starken Erfolgs- kurs von Sky High Mascara aus dem Jahr 2021 auch 2022 weiter fort. Das geht immer noch sehr gut. Zudem haben wir auf das Segment Lippenstift gesetzt. Unser neuer Maybelline Vinyl Ink war ein großer Launch-Erfolg. 2022 konnte L`Oréal Österreich Marktanteile weiter ausbauen. Grund waren einerseits starke Innovationen sowie massive Media- investments. In der Haarpflege eroberte L`Oréal die Marktführer- schaft. Für 2023 erhöhen sich die Werbespendings weiter. Maybelline startet mit einer Green Edition durch. „Wir wollen heuer deutlich wachsen”, so Edzard Meenen, Country Coordinator & Market Director Consumer Products im REGAL-Gespräch. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Maybelline goes green Edzard Meenen, Country Coordinator & Market Director Consumer Products L’Oréal Österreich im REGAL-Gespräch ESSIE: Nagellack marke Essie ist ein Renner 114REGAL03-2023 R03 Loreal.indd 114R03 Loreal.indd 11424.03.23 17:3424.03.23 17:34Wo liegen dieses Jahr die Innovations- schwerpunkte? Unter Elvital bringen wir eine Bond Repair Serie mit vier Produkten. Das Konzept kommt aus dem Salonbereich und hat bereits einen Blitzstart hingelegt. Wir wollen damit das Wachstum für die gesamte Kategorie weiter vorantreiben. Medial sind wir bei Germanys Next Top Model dabei. Unter L`Oréal Paris bieten wir einen Beauty-Booster für die Ge- sichtspflege mit Vitamin C Produkten. Neu läuft eine vegane Serie für unsere erfolgrei- che Nagellackmarke Essie. Hier stimmen die Qualität und die Farben. Maybelline startet mit einer Green Edition-Collection mit High Performance Make-up. Heutzutage können die meisten Make-up-Verpackungen nicht recycelt werden, da sie oft zu klein sind und aus einer Mischung verschiedener Materialien bestehen, deren Eigenschaften die Wiederver- wertung beeinträchtigen. Aus diesem Grund hat sich das Verpackungsdesign von Maybelline der Green Edition auf die Verwendung von recycelten Inhalten in unseren Verwaltungs- komponenten konzentriert, die nun aus bis zu 95 Prozent recycelten Materialien bestehen – eine echte Innovation für die Kategorie. Wie viele Innovationen kommen jedes Jahr? 20 Prozent des Umsatzes kommt jedes Jahr aus neuen Produkten. Der Handel kann sich somit nicht nur auf ein Produkt verlassen. Wir verfügen über ein weltweites Forschungs- netzwerk aus 21 Zentren mit insgesamt 4.000 hochqualifizierten Mitarbeitern. Werben Sie heuer mehr? Ja, wir investieren heuer deutlich mehr. Ins- besondere für dekorative Kosmetik, aber auch für die Haar- und Gesichtspflege setzen wir wieder starke Werbeschwerpunkte. Neben Social Media sind wir weiterhin stark mit TV und Print vertreten. Welche Rolle spielt Online-Vermarktung? Nyx Professional Makeup wird die erste Marke aus unserem Portfolio sein, die im Metaverse vertreten sein wird. Dafür wurde eigens eine Task Force gegründet. Tik Tok spielt in der Vermarktung unserer Beauty-Produkte eine immer stärkere Rolle. Was sind die Trends? Unter dem Begriff Skinification - Hautpflege für die Haare - vermischen sich die Kate- gorien Gesichtspflege und Make-up. Der Kopfhaut-Pflege kommt verstärkte Bedeutung zu. Ein weiterer Trend ist, dass viele Neuhei- ten aus dem Professional Bereich jetzt in den Massenmarkt kommen und dieser somit eine Premiumisierung erfährt. Daneben nimmt die Digitalisierung weiter zu. Gibt es neue Konzepte für den POS? Wir haben gerade für unsere Dachmarke L`Oréal Paris neue, nachhaltige Thekenmö- bel entwickelt und wollen hier am POS einen echten Mehrwert und die Hochwertigkeit des Sortiments betonen. Das waren großen In- vestitionen. Wie schätzen Sie Kaufzurückhaltung/Inflati- onsangst und Billigdruck für Ihr Portfolio ein? Wir sehen für unsere großen, starken Marken wie beispielsweise etwa Maybelline, Essie, Nyx Professional Makeup oder L`Oréal Paris eine sehr hohe Loyalität. Die ersten Monate stim- men uns zuversichtlich. Wir sehen keine Kauf- zurückhaltung. Der Konsument schätzt den Me-Moment. Unser Portfolio ist krisensicher. Aktueller Stand bei Nachhaltigkeit? Wir wurden 2022 von der globalen gemein- nützigen Umweltorganisation CDP als einziger Konzern bereits zum siebten Mal in Folge für unsere Vorreiterrolle im Bereich der Unternehmensnachhaltigkeit mit dem Triple A-Rating ausgezeichnet. Zudem führen wir unsere Agenda 2025 mit nachhaltigen Pa- ckungen konsequent weiter. Garnier ist hier Frontrunner. Garnier Wahre Schätze haben wir komplett umgestellt. Danke für das Gespräch. „ Ja, wir investieren heuer deutlich mehr in Werbung. Insbesondere für dekorative Kosmetik, aber auch für die Haar- und Gesichtspflege.“ → L`Oréal Österreich Facts Internationale Marken: 36 230 Mitarbeiter QUELLE: L`ORÉAL ÖSTERREICH „GRÜNER“ Auftritt für Maybelline INDUSTRIE GESPRÄCH 115REGAL03-2023 R03 Loreal.indd 115R03 Loreal.indd 11524.03.23 17:3424.03.23 17:34REGAL im Gespräch mit Maresi Austria Geschäftsführer Dr. Andreas Nentwich REGAL: Wie lief es 2022? Nentwich: Die Maresi Gruppe konnte ihren kon- solidierten Umsatz 2022 auf 137 Millionen Euro steigern. In Österreich legte Maresi Austria um elf Prozent auf 89,8 Millionen Euro zu, wozu alle Mar- ken beitrugen. Inzersdorfer verbuchte ein Plus von über 30 Prozent, Knabber Nossi wuchs zweistellig. Die beiden Top-Marken stellten 2022 bereits ein Drittel des Österreich-Umsatzes. Bei den Partner- marken machte uns Lays mit einem Umsatzplus von 26 Prozent besondere Freude. Was war der Grund für den Erfolg? Unsere Innovationen waren sehr erfolgreich. Wir haben massiv in Werbung investiert, um das Ver- trauen unserer Konsumenten in unsere Marken zu stärken. Und wir sind in der Qualität keinerlei Kompromisse eingegangen. Welche Wachstumspläne gibt es für 2023? 2022 konnte Maresi Austria mit einem Plus von elf Prozent ordentlich zulegen. „Wir wer den auch heuer wieder deutlich wachsen – mit Innovationen und neuen Partnermar ken“, so der Markenprofi. Im Innovations fokus 2023 liegen Shan’shi, Knabber Nossi und Maresi. Mit letzteren will Nentwich auch in Deutschland Fuß fassen. Das Werbeniveau bleibt auch heuer hoch. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Maresi plant großes Wachstum 116REGAL03-2023 R03 Maresi.indd 116R03 Maresi.indd 11624.03.23 17:5424.03.23 17:54Die strategischen Stoßrichtungen bleiben un- verändert. Innovation und Investition, sowohl in unsere eigenen Marken als auch in unsere Partnermarken. Wir werden heuer einige neue Partnermarken aufschalten. Dazu verstär- ken wir den Fokus auf Deutschland. Wichtig dabei ist, dass auch die Organisation mit dem Wachstumskurs Schritt hält. Wir bauen unse- ren Vertrieb konsequent aus. 2019 hatten wir beispielsweise noch sechs Außendienstkräfte, 2023 kommen wir bereits auf zwölf. Auch das Brand Management wird erweitert, um die optimale Betreuungsqualität für unsere Mar- kenpartner sicherzustellen. Welche Pläne gibt es bei den Marken? Wir greifen bei Knabber Nossi und Shan’shi mit Neuentwicklungen aktuelle Ernäh- rungstrends auf. Bei Maresi werden wir das Ready-to-Drink Segment mit einem neuen Bio-Sortiment beleben. Mit Lay‘s bringen wir die Champions League der Chips nach Österreich und werden eine neue Qualität am Markt etablieren. Neu in unserem Portfolio ist mit TUS eine echte Traditionsmarke aus dem Bereich Insektenschutz. Die Marke startet mit neuem Eigentümer und einem innovativen, nachhaltigen Sortiment. Maresi übernimmt den Markenvertrieb für den Lebensmittel- und Drogeriehandel und wird TUS rechtzeitig zu Saisonbeginn mit starken Platzierungen in den Märkten forcieren. Wie sieht es mit Werbespendings heuer aus? Wir werden heuer wieder kräftig in unsere Top-Marken investieren. Für eine Traditions- marke wie Inzersdorfer spielt klassische TV-Werbung weiterhin eine große Rolle, für Knabber Nossi, Maresi und Shan’shi fahren wir digitale und OOH Kampagnen. Wollen Sie auch im Ausland wachsen? Deutschland ist, wenn auch sehr herausfor- dernd, der Schlüssel für unser Wachstum im Export. Im Produktfokus stehen hier unsere Inzersdorfer Glaslinie mit Sugo und Suppen, Knabber Nossi und Maresi. Der Markt für Kondensmilch ist seit Jahren rückläufig. Wo soll das Wachstum für Maresi herkommen? Hier führt das Wachstum wie schon in den letzten Jahren über die Ready-to-Drink-Schie- ne. Zusätzlich zum Wiener Eiskaffee bringen wir im Frühsommer eine neue Bio-Linie an Milchmischgetränken. Sie haben über 20 Marken im Portfolio. Ein Bauchladen. Gefährlich in Zeiten der Krise, wo viele sich fokussieren? Wir fokussieren auf unser erfolgreiches Busi- ness Modell: den Markenartikelvertrieb ohne eigene Produktion. Unser Portfolio streut das Risiko optimal und gibt uns viele Entwick- lungsmöglichkeiten. Auch wenn eine Marke mal nicht so toll unterwegs ist, in Summe läuft es gut. Wie sieht es mit Kaufzurückhaltung bei Ihrem Portfolio aus? Wir registrieren bei unseren Marken kaum Kaufzurückhaltung und freuen uns sehr über die Loyalität unserer Konsumenten, die offen- sichtlich hohes Vertrauen in unsere Marken setzen. Was wir sehr wohl registrieren, ist ein höherer Anteil von Promotionkäufen und eine signifikant steigende Nutzung von Rabatt- marken. Wo sehen Sie derzeit zentrale Herausforde- rungen für die Marke in Zeiten forcierter Handelsmarken? Solange der Eigenmarkenanteil im Handel 40 Prozent beträgt, machen Industriemarken immer noch 60 Prozent des Geschäfts. A-Mar- ken sind der Fels in der Brandung des Wett- bewerbs. Wir sind in der vorteilhaften Lage, in den meisten Kategorien Marktführer zu sein und als Category Champion gemeinsam mit unseren Handelspartnern die Kategorien zu entwickeln. Dass die Eigenmarken den B- und C-Marken aus der Industrie Marktanteile wegnehmen, kommt auch dem Marktführer zugute. Wachstumsziel 2023? Die Latte für 2023 ist mit den Vorjahres-Plus gelegt. Danke für das Gespräch. „ Wir werden heuer wieder kräftig in unsere Top- Marken investieren.“ TRADITIONSMARKE TUS setzt neu auf Vertriebspower von Maresi → Maresi Facts: 137 Mio € Gruppenumsatz 2022 Umsatz Österreich: 89,9 Mio. € Gründung: 1949 Eigentümer: Vivatis QUELLE: MARESI AUSTRIA INZERSDORFER kocht klassisch innovativ auf INDUSTRIE GESPRÄCH 117REGAL03-2023 R03 Maresi.indd 117R03 Maresi.indd 11724.03.23 17:5424.03.23 17:54S chlumberger bleibt auf Kurs. „Wir ha- ben mit der Marke Schlumberger nach dem historischem Erfolg 2021 im letzten Jahr erneut die 1-Million- Liter-Marke im Inland überschritten“, so Top Spirit Co-Geschäftsführer und Vertriebsdirek- tor für den Bereich Handel, Dr. Eugen Lamp- recht. Insgesamt konnte sich das Haus Schlumberger gegenüber dem Vor-Corona- Jahr 2019 auf hohem Niveau stabilisieren. Eine Erfolgsgeschichte schrieb die Spirituosenmarke Mozart mit einem Umsatzplus im Likör- markt von 15 Prozent (Absatz: plus 13,4 Prozent).* Der Markt für Schaum- wein/Sekt verlor im LEH jedoch nach den beiden wachstumsstarken Corona- Jahren deutlich an Dynamik. Der starke Zuwachs in der Gast- ronomie konnte die sinkenden Zahlen dennoch etwas abfedern. Während der Schaumweinmarkt im LEH um 5,3 Prozent Menge und um 1,4 Prozent an Wert verlor, hielt sich die Kategorie Sekt mit einem Umsatzplus von 0,1 Prozent stabil. Der Absatz ging aber um 4,1 Prozent zurück. Lamprecht: „Es wurde weniger konsumiert, profitiert ha- ben Preiseinstiegslagen und Eigenmarken.“ Dementsprechend verloren auch Schlumber- ger-Sektmarken im LEH. Schlumberger als Top Spirit/Schlumberger umsatzstärkste österreichische Sektmarke im Handel verbuchte zwar ein Umsatzminus von 8,4 Prozent, 2022 war aber dennoch nach 2021 das stärkste Jahr im LEH für die Marke. Hoch- riegl bleibt trotz des Absatzminus von 15,3 Pro- zent der King im Absatz. Für Hochriegl schlägt Schlumberger dieses Jahr ein neues Kapitel auf. Trend zu Ready-to Drink. Denn das Tradi- tionsunternehmen greift den Trend Rea- dy-to-Drink auf und schickt die Mar- ke erstmals im Dosengebinde ins Rennen. Ab dem zweiten Quar- tal gehen zwei Varianten Wine Spritz an den Start. Bereits er- hältlich sind drei Sorten des Wine Spritz in der peppig-flott gestylten 0,75 Liter Glasfla- sche. Werblich greift eine So- cial Media Kampagne unter die Arme. Neben einer Markenver- jüngung stehen auch knallharte Absatzziele am Plan. Lamprecht: „Die Varianten sollen einen entscheidenden Anteil am Absatz der Marke Hochriegl haben.“ Insgesamt fällt die Planung für das Haus Schlumberger vorsichtig optimistisch aus. „Der Trend zu Preiseinstieg bleibt. Konsolidierung auf Vorjahresniveau ist das Ziel. Wir wollen mit Schlumberger die 1-Million-Liter-Marke im In- land weiter stabilisieren“, so Lamprecht. ROBERT FALKINGER → Marke Schlumberger knackt erneut 1-Million-Liter-Marke im Inland Hochriegl: Start mit Dose → Sektmarkt Facts -4,1 % Absatz vs. Vorjahr Marke Schlumberger: -9,9 % vs. Vorjahr (Absatz) +0,1 % Umsatz vs. Vorjahr Marke Hochriegl: -15,3% vs. Vorjahr (Absatz) Marktanteil Haus Schlumberger total 21 % Umsatz / 16,3% Absatz *ALLE ZAHLEN: (NIELSEN LEH EXKL. H/L, MAT KW 52) DR. EUGEN LAMPRECHT , Top Spirit Co-Geschäftsführer und Vertriebs- direktor für den Bereich Handel INDUSTRIE REPORTAGE 118REGAL03-2023 R03 Schlumberger.indd 118R03 Schlumberger.indd 11824.03.23 17:5524.03.23 17:55REGAL: Wie lief es 2022? Hirner: 2022 war für uns ein ins- gesamt sehr erfolgreiches Jahr. Wir konnten unser Sortiment als auch die Mengen im LEH deutlich ausbauen. Womit wir sehr hart zu kämpfen hat- ten, waren starke Preiserhöhungen in sämtlichen Unternehmensbereichen. Die Preise für Rohmilch sind im letz- ten Jahr durch die Decke gegangen. Die Renner im letzten Jahr? Ein Highlight war im letzten Jahr unser Muttertagskäse. Auch unser saftiger Bergbauernschinken erfreute sich bei den Konsumenten großer Beliebtheit. Wie werden Produkte entwickelt? Neue Produkte entstehen bei uns ganz oft durch Zufälle. Man probiert ein neues Gewürz oder ein interes- santes Gericht und versucht sich dann an verschiedenen Kombinationen. Da wir mit verschiedenen kleinen Sen- nereien und Metzgereien zusammen- arbeiten, entscheiden wir uns dann immer für den Partner, der das ideale Rohprodukt für unsere Idee bietet. REGAL im Gespräch mit Martin Hirner, GF Berg Bauer Lebensmittel GmbH Das ist z.B. im Schnittkäsebereich ein anderer Partner als bei Weichkäse. Die ersten Muster werden dann mit der Familie und unseren Mitarbeitern verkostet. Manchmal ist das neue Produkt dann bereits fertig für eine größere Produktion und in anderen Fällen tüfteln wir monatelang an der idealen Kombination. Der Weg von der Idee bis zum fertigen Produkt ist auf alle Fälle sehr spannend. Dabei geht es immer darum, den Konsu- menten neue, spannende Produkte anzubieten, die ihnen die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft aufzei- gen. Die Konsumenten bekommen bei uns ein breit gefächertes Sortiment an heimischen, ehrlichen und qualitativ sehr hochwertigen Lebensmitteln aus einer Hand. Gibt es neue, spannende Produkte? Neu im Sortiment haben wir einen Zitronenpfefferkäse aus Heumilch, den Bio Wilder Kaiserkäse, einen Rotweinbrie sowie einen Rosa Pfeffer- schinken. Wo liegen heuer die Schwerpunkte? Die Prognose für das heurige Jahr ist durchwachsen. Durch die allgemeine Teuerung werden die Konsumenten beim Einkauf verstärkt auf Preise achten. Bisher hat sich das auf unsere Absatzmengen zum Glück noch nicht ausgewirkt. Wir sind aber dennoch sehr vorsichtig in der Planung. Es sind hier wirklich sehr viele Bereiche im Umschwung. Deshalb ist es momen- tan sehr schwer, valide Aussagen für die nächsten Monate zu treffen. In einem Punkt sind wir uns allerdings ganz sicher – auf lange Sicht werden sich Regionalität, Ehrlichkeit und eine hohe Qualität durchsetzen. Wie geht man mit den Kosten um? Auf einer Seite hat man mit massiven Kostensteigerungen in allen Berei- chen (Rohstoff, Logistik, Transport, Personal etc.) zu kämpfen, die man natürlich auch weitergeben muss. Wenn unsere Kalkulation nicht mehr stimmt, arbeiten wir nicht mehr wirtschaftlich. Auf der anderen Seite müssen wir dafür sorgen, dass unsere Produkte für die Konsumenten noch leistbar bleiben. Denn auch die Konsumenten sind von gestiegenen Lebenserhaltungskosten betroffen. Danke für das Gespräch. → Deutlicher Mengen ausbau im LEH → Teuerung: „Unsere Produkte müssen leistbar bleiben.“ Tiroler Innovationskraft SARAH UND MARTIN HIRNER mit ihrem „Berg Bauer“ REGIONALITÄT, Ehrlichkeit und hohe Qualität liegen voll im Trend INTERVIEW: ROBERT FALKINGER 119REGAL03-2023 R03 Bergbauer.indd 119R03 Bergbauer.indd 11927.03.23 08:5827.03.23 08:58Next >