< PreviousREGAL im Gespräch mit Natasa Krajina, Atlantic Brands Country Manager Austria REGAL: Wie war die Entwicklung 2022? Krajina: Trotz zahlreicher Herausforderungen im Umfeld, die sich 2022 erheblich auf das Gesamtgeschäft ausgewirkt haben, haben wir historische Rekordverkaufsergebnisse erzielt. Wir haben das Jahresende mit einem Rekordumsatz von 24 Millionen Euro gefeiert. Das stabile Wachstum von 28,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stimmt noch optimis- tischer und in diesem Jahr planen wir ein zu- sätzliches Wachstum von elf Prozent. Argeta, unsere größte Marke auf dem österreichischen Markt, bestätigte seine Marktführerschaft im sechsten Jahr in Folge und erreichte einen Rekordanteil in der Kategorie der Brotauf- striche von 43,6 Prozent (Nielsen vol, YTD W48, inkl. HD) während Donat als natürliches Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt, Atlantic Grupa ist eines der führenden Lebensmittelunternehmen in Südosteuropa. In Österreich ist das kroatische Unternehmen über die Tochter Atlantic Brands vertreten. Und diese gibt Gas. 2022 feierte das Team rund um Country Manager Austria Natasa Krajina einen Rekordumsatz von 24 Millionen Euro. Argeta und Donat kletterten zweistellig. Die neue strategische Partnerschaft mit dem kroatischen Lebensmittelgiganten Podravka pusht die Vertriebspower weiter. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Atlantic Brands: Rekordumsatz 120REGAL03-2023 R03 Atlantic Grupa.indd 120R03 Atlantic Grupa.indd 12024.03.23 18:2724.03.23 18:27das seit letztem Jahr in Verpackungen aus 100 Prozent rPET zu finden ist, gegenüber 2021 um bis zu 20 Prozent mengenmäßig gewachsen ist. Was mich persönlich jedoch am meisten freut, ist die Entwicklung unse- rer beiden Marken aus der Kategorie Snacks, Prima Sticks und Smoki Flips, die von den Verbrauchern gut angenommen werden und in ihren Marktanteilen weiterhin zweistellig wachsen. Außerdem wurden unsere neuen Marken aus der AG-Familie, Jimmy Schokola- den, BoomBox Milch und Cerealien sowie die hochwertigen Partnermarken Otto und List Nüsse vorgestellt. Leider waren wir mit einem starken Anstieg der Preise für Rohstoffe, Ver- packungen, Transport und Energie konfron- tiert. Obwohl Atlantic Grupa einen großen Teil dieses Anstiegs aufgefangen hat, mussten wir einen Teil weitergeben. Wie sieht Ihre Zukunftsstrategie für Österreich aus? Worauf wir uns konzentrieren ist die kontinu- ierliche Stärkung unseres Vertriebsportfolios, der Ausbau des Vertriebsnetzes, eine hervor- ragende Marktabdeckung und die Gewin- nung neuer Partner. Daher ist es auch eine großartige Nachricht, dass wir das Sortiment von Podravka Grupa ab dem zweiten Quartal dieses Jahres auch in Österreich vertreiben. Wie sieht die neue Zusammenarbeit zwischen Atlantic Grupa und Podravka Inc. aus? Die neue Zusammenarbeit war eine logische Antwort auf unseren Wunsch, das Vertriebs- sortiment in Österreich zu erweitern und auf den Wunsch von Podravka, in diesem Markt stärker voranzukommen. Die Synergien liegen auf der Hand – unsere Marktexpertise, hervorragende Verkaufserfolgsbilanz, gute Kenntnisse des Sortiments und Podravkas sehr bedeutende Qualitätsmarken, wie das bekannte Vegeta. Wir starten bereits zu Be- ginn des zweiten Quartals und erwarten, dass das Potenzial und der Mehrwert dieser Zu- sammenarbeit von den Verbrauchern erkannt werden. Ich kann sagen, dass unsere Organi- sation mit großer Begeisterung in das zweite Quartal geht. Die vergangenen Jahre waren von deutlichem Wachstum in Österreich und Rekorden von Jahr zu Jahr geprägt, und mit der neuen Zusammenarbeit erwarten wir noch deutlicheres Wachstum. Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz der österreichi- schen Verbraucher? Die Verbraucher stehen bei uns immer im Mittelpunkt. Deshalb beobachten wir ihre Gewohnheiten genau und versuchen, uns an sie anzupassen. Essgewohnheiten ändern sich und Verbraucherpräferenzen ändern sich, und auch der ästhetische Geschmack entscheidet maßgeblich. Manchmal ma- chen kleine Änderungen wie ein moderni- siertes Verpackungsdesign einen großen Unterschied, aber manchmal braucht es ein größeres Engagement, um den Endverbrau- cher zufrieden zu stellen. Deshalb achten wir ständig auf Markttrends, um besser zu ver- stehen, was die Verbraucher benötigen, und es dann durch unsere Marken auf den Markt zu bringen. Beim Argeta-Fleischsortiment haben wir auf österreichisches Fleisch umgestellt und das neue Argeta veggie als vegane Alter- native zu Fleischpastete eingeführt, bei Prima und Smoki haben wir Palmöl aus der Rezeptur gestrichen und Donat ist jetzt in einer 100 Pro- zent rPET-Verpackung. Was ist das Rezept für ein so starkes Wachstum in relativ kurzer Zeit? Es gibt keine erfolgreiche Strategie, die nicht auf Menschen basiert, und dies ist die Haupt- voraussetzung für Wachstum und das Errei- chen unserer strategischen Ziele. Wenn ich sa- gen müsste, womit ich am zufriedensten bin, würde ich sagen, dass es die Menschen sind, die Atlantic Brands ausmachen bzw. unser enthusiastisches Team. Und in einer kleineren Organisation ist der individuelle Beitrag jedes einzelnen klarer zu sehen, die berufliche Ent- wicklung geht schneller durch eine einfachere Struktur und die Motivation ist hoch. Ich würde sagen, dass wir als Unternehmen einen Mehrwert für alle Beteiligten in unserem Ökosystem bieten und unser Fokus liegt auf Ver- brauchern, Kunden, Kolle- gen und Mitarbeitern. Die Pandemie war für nieman- den einfach, ebenso wenig wie die darauf folgende Krise mit dem Krieg auf dem europäischen Kon- tinent. Aber ich bin stolz darauf, dass unser System das Beste aus Krisensitua- tionen gemacht hat. Danke für das Gespräch. „ Mit der neuen Zusammen- arbeit mit Podravka erwarten wir ein noch deutlicheres Wachstum.“ → Atlantic Brands Facts 24 Mio Euro Umsatz 2022 Wachstum 2022 vs 2021: 28,3% Neue Produkte 2022: BoomBox, Jimmy Schokolade, Pflanzliche Milch, Gra- nola, Otto und List Nüsse Größte Partnermarke: Multipower Sporternährung Podravka Produkte: Vegeta, Lino Lada, Cokolino, Eva Fisch Konserven, Früh- stücksfleisch, Ajvar QUELLE: ATLANTIC BRANDS INDUSTRIE GESPRÄCH 121REGAL03-2023 R03 Atlantic Grupa.indd 121R03 Atlantic Grupa.indd 12124.03.23 18:2724.03.23 18:27INDUSTRIE SPEZIAL Eskimo: Start in die Eissaison 2023 mit vielen Promi-Eisfans Über 150 eishungrige Gäste fanden sich Ende Februar im Saal der Lab stelle im ersten Bezirk in Wien ein, um sich genussvoll an den Eisneuheiten von Eskimo zu laben. Zahlreiche Pro mis, InfluencerInnen und Medien vertreterInnen kosteten sich durch die Neuheiten von Eskimo, Magnum und Cremissimo, z.B. durch die neu en Magnum Sorten Double Starcha ser und Double Sunlover, das neue Cremissimo Strawberry Cheesecake oder die neuen Eskimo Eise Twister Monstaahh und Cornetto Soft Cara mel & Hazelnut. Unter den Anwesenden waren pro minente Eisfans wie Moderatorin Kati Bellowitsch, Sängerin Missy May, die Schauspieler Aaron Karl und Christian Strasser, WerbeModel Chiara Pisati, Fotografin Caro Stras nik, Designerin Niki Osl, Universal Music Boss Cornelius Ballin mit Fa milie, ORF Lottofee und TikTokStar Martina Kaiser mit Tochter Kiana, Bestsel lerAutorin Susanne Kris tek, Schauspielerin Susan na Hirschler, Musicalstar und TanzprofiRamesh Nair, Servus TV Moderator Andreas Moravec mit sei nen Kindern, Café Puls Moderatorin Miriam Pöss nicker, Radio Wien DJ und Fotograf Alex List mit Fa milie, Ö3 Moderatorin Sharon Talissa, Stella Models Chefin Roberta Manganelli, Musikprodu zent Bernd Jungmair, FM4 Moderato rin Conny Lee mit Baby und Mann Daniel Kupka (FM4 Marketing Chef), TopInfluencerin Kim Lianne oder CouchgeflüsterPodcasterin Leonie Rachel Soyel u.v.a. SCHAUSPIELERIN CHIARA PISATI liebt das neue Magnum Double Starchaser Werbe-Model Chiara Pisati über Eisgenuss in der Fastenzeit: „Eis es sen ist nie eine Sünde, auch in der Fastenzeit nicht und die Eskimo Eisneuheiten kann ich mir nicht entgehen lassen.“ Schlumberger: Rosiger Frühlingsstart Wenn die Tage wieder länger werden, die ersten Blumen in Blüte stehen und die neue Schlumberger Spring Edi tion erhältlich ist, spätestens dann weiß man: Der Frühling hat begon haften Limited Edition. Die begehrte und limitierte Spring Edition besticht auch in diesem Jahr wieder durch ein neues, vom Aufblühen des Frühjahrs inspiriertes Design, das direkt auf die Flasche gedruckt ist. Ornamentale Hibiskusblüten symbolisieren die zarte Schönheit des Frühlings, wäh rend anmutige Schmetterlinge und emsige Bienen das Erwachen der Na tur widerspiegeln. Die Spring Edition ist in einem sanften Rosa gehalten, wodurch die frische Leichtigkeit des Frühlings auch farblich voll zur Gel tung kommt. Geschmacklich zeich net sich der Schlumberger Rosé Brut Klassik, eine Cuvée aus rein österrei chischen Pinot Noir, St. Laurent und ZweigeltTrauben, durch einen wei chen und samtigen Abgang aus. Zu sammen mit seinem feinen Duft nach Waldbeeren macht ihn das zum perfekten Aperitif und einer idealen Begleitung beim Frühlingspicknick. © CONNY DE BEAUCLAIR SCHLUMBERGER läutet bereits zum fünften Mal den Sparkling Spring ein nen! Pünktlich zum Start der blühen den Jahreszeit läutet das Traditions haus Schlumberger bereits zum fünf ten Mal den Sparkling Spring ein, der das Trendprodukt Rosé in den Mittel punkt stellt. Dass sich der Frühling dank des Sparkling Springs mittler weile als zweite Hochsaison für Sekt etabliert hat, spiegelt sich nicht nur in den Absatzzahlen von Schlumberger, sondern auch in den allgemeinen Marktzahlen wider: Laut Nielsen wuchs das RoséSegment innerhalb der letzten vier Jahre um 90 Prozent. Das entspricht nahezu einer Verdop pelung des RoséKonsums seit 2019 (Quelle: AC Nielsen LEH inkl. H/L 20192022). Limitierte Spring Edition für Ro- sé-Liebhaber. Als jährliches High light der charmanten 360°Kampagne präsentiert Schlumberger seit 2019 seinen Klassiker Rosé Brut regelmä ßig in einer individuellen, frühlings © STEPHANIE GOLSER 122 | REGAL 03-2023shop.diepresse.com € 49,–€ 99,– „Die Presse“„Die Presse“ Brunch Scheck 2023Genuss Scheck 2023 Jetzt Bestellen Gemeinsam schmeckt’s am besten!REGAL: Die Kurven bei Milch- und Milch- produkte zeigen nach neuen RollAMA- Daten wertmäßig nach oben. Was bleibt bei den Molkereien aber wirklich übrig, wie haben sich die EGTs entwickelt? HELMUT PETSCHAR: Die österreichischen Molkereien haben insgesamt rund 3,5 Milli- arden Milch verarbeitet und haben dennoch nur EGTs zwischen 0,2 bis 0,3 Prozent einge- fahren. Das ist mehr als besorgniserregend. Das geht Jahr für Jahr mehr auf die Substanz. Sehen Sie die österreichische Milchwirt- schaft in Gefahr, wird die Konzentration in der Branche weitergehen? Diese Gefahr besteht, eine Gefahr, für den Ausverkauf von österreichischer Milch und REGAL-Interview mit VÖM-Präsident Direktor Helmut Petschar Molkereien unter Druck → 3,5 Milliarden Kilogramm Milch wurden verarbeitet → Neuer Tierwohl-Vorstoß INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß Molkereien. Ich weiß nicht, ob das im Sinne des Handels ist. Die Zusammenarbeit zwischen Molkereien und Handel lebte in der Corona-Zeit wieder auf, hat jetzt wieder Risse bekommen? Es sollte um eine Partnerschaft auf Augenhö- he gehen. Aber leider haben wir bei 2022 bei Teilen des Handels bemerkt, dass die preisli- chen Höhenflüge in Deutschland zwar be- merkt, aber nicht auf österreichische Ent- wicklungen Einfluss genommen haben. Jetzt, wenn wir in unserem größten Nachbarland wieder eine Entwicklung nach unten sehen, werden auch hierzulande sofort auf eine Re- duktion der Preise gepocht. Wir sind aber nicht Deutschland, wir haben eine andere Topographie, eine ganz andere Struktur. Wir haben eine ganz andere Kostensituation. Während wir in Deutschland bei der Milch- sammel-Logistik von 0,4 Cent pro Liter aus- gehen, sprechen wir in Österreich von 2,2 bis 2,4 Cent. Leider ist das Gespür für diese Fak- ten beim Handel dafür nicht ausgeprägt. „Umsatzmäßig legen die Molkereien Rekordzahlen auf den Tisch. Aber die EGTs lassen zu wünschen übrig. Produktseitig ist es eine schwierige Zeit für Innovationen und hochpreisige Spezialitäten. Investi- tionsseitig arbeiten die Unternehmen durchwegs an neuen Energie-Lösungen.“ MOPRO MAG. HERBERT SCHNEEWEISS Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT 124 | REGAL 03-2023MOLKEREIPRODUKTE Der Handel sieht steigende Milchmengen bei reduzierten Milchbauern-Anzahl und wiegt sich in Sicherheit. Zu Recht? Es ist doch jetzt schon so, dass extreme Berglagen einfach nicht mehr bewirtschaf- tet werden. Jetzt fehlt dort einmal ein halber Hektar oder dort einmal ein Hektar. Die Aufgaben, die unsere Landwirte auch hin- sichtlich der Verhinderung von Murr- und Lawinenabgängen erbringen, werden erst dann offensichtlich werden, wenn es zu spät ist. Es braucht ein gesellschaftliches Um- denken, wenn wir wollen, dass unsere Al- men und Berggebiete noch bewirtschaftet werden sollen. Wir haben heute noch 23.000 Milchbauern, aber im Vergleich zum Vor- jahr wieder drei Prozent verloren. 365 Tage im Jahr zwei Mal für die Tiere da zu sein, ist eine Berufung. Der Handel hat der Industrie immer wieder die Rute ins Fenster gestellt und punktuell auf ein Fehlverhalten der Lieferanten hinge- wiesen: Stichwort: Die Industrie schneidet sich ein zu großes Stück am Umsatzkuchen ab. Das ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Ist es nicht vielmehr so, dass wenn die Lieferan- ten sagen wir brauchen für ein Produkt statt 1,5 Euro jetzt 1,75 Euro, der Handel für die RollAMA: Mopro verliert an Menge Milch- und Milchprodukte Menge: 2021: 643.550 Tonnen2022: 599.187 TonnenEntwicklung: Minus 6,9 Prozent Wert: 2021: 1,96 Milliarden Euro2022: 2,1 Milliarden EuroEntwicklung: Plus 7,4 Prozent Käse Menge: 2021: 88.667 Tonnen2022: 84.558 TonnenEntwicklung: Minus 4,6 Prozent Wert: 2021: 789,8 Millionen Euro2022: 839,4 Millionen EuroEntwicklung: Plus 6,3 Prozent Quelle: RollAMA/AMA-Marketing, Feldarbeit: GfK Austria/Auswertung: KeyQuest Marktforschung Alarmstufe rot für Molkereiprodukte. Die Mengen gingen 2022 um 6,9 Prozent zurück und befinden sich nur noch knapp über Vorjahresniveau. Das zeigen aktuelle RollA- MA-Daten. Beim Umsatz schwimmt das Segment auf der Teuerungswelle. Insgesamt gingen Waren um 2,1 Milliarden Euro über die Ladentische. Dabei gaben die österreichischen Haushalte monatlich 46,3 Euro für die Warengruppe aus. Der größte Anteil entfällt dabei auf Käse mit 18,6 Euro, gefolgt von Trinkmilch (8,2 Euro) und die bunte Palette (6,8 Euro). Dazu war ein Bio-Knick spürbar. So gingen die Bio- Anteile in der Vorperiode erstmals wieder zurück. Wert- mäßig fiel der Bio-Kuchen von 14,1 auf 13,5 Prozent. Auch der Käse-Bereich musste ein Minus im Absatz hinnehmen. Die gelbe Palette fiel auf einen Absatz von 84.558 Tonnen bei einem wertmäßigen Schub um 6,3 Prozent auf 839 Millionen Euro. Am stärksten nachge- fragt: Schmelzkäse. Hier stand im Vergleich zu 2021 ein Plus von 1,9 Prozent zu Buche. eine oder andere Variante immer den glei- chen Prozentpunkt als Marge nimmt? Ein Ausweg war zuletzt immer das Thema Spezialmilch und Bio. Wir müssen klar festhalten, dass wir 2022 auch bei Bio keinen Boom erlebt haben. Aber ich bin sicher, dass heuer die Spezialmilchen wieder der stabilisierende Faktor sein werden und kon- ventionelle Milch wieder unter Druck gerät. Glauben Sie noch an das AMA-Gütesiegel? Ja. Aber das Gütesiegel kam zuletzt medial durch die VgT zweifellos unter Druck und braucht dringend eine Veränderung in der Kommunikation und eine generelle Überar- beitung. Nach Gentechnik- kam die Glyphosphat- freiheit, gibt es noch weitere Möglichkeiten die rot-weiß-rote Milch aufzuladen? Aktuell geht es um einen strukturierten und einheitlichen Tierwohl-Vorstoß. Wir haben hier die entsprechenden Haltungsformen und ein entsprechendes Antibiotikum-Moni- torings definiert. Ein Paket, das auch in Deutschland goutiert wird und uns weiter den wichtigen Exportmarkt öffnet. Vielen Dank für das Gespräch. 03-2023 REGAL | 125MOLKEREIPRODUKTE D ie Berglandmilch durchbricht die Milliarden-Euro-Marke. „Die Umsatzentwicklung war im Jahr 2022 durchaus positiv“, erklärt Generaldirektor DI Josef Braunshofer gegenüber REGAL. In Summe liefer- ten knapp 9.000 Milchbauern rund 1,3 Milliarden Kilogramm Milch. Nach- satz: „Ertragsseitig war die Situation eine deutlich andere, da die Kosten auf allen Ebenen massiv gestiegen sind.“ Das Ziel für 2023 bleibt einge- meißelt. „Wir wollen unsere Marktan- teile im Inland weiter stärken und den Fokus auf Innovationen bei unseren Markenartikeln legen. Exportseitig streben wir ein weiteres Wachstum mit wertschöpfungsstarken Produk- ten an.“ Der Auslandgeschäftsanteil liegt aktuell bereits bei knapp 40 Pro- zent. Die größte Zugkraft zeichnet sich für Deutschland, Skandinavien und den süd- und südosteuropäischen Raum ab. „Wir konnten in den letzten Jahren auch unsere Partnerschaften in Asien und Südamerika ausbauen.“ Zusammenarbeit. Die Zusam- menarbeit mit Kunden und Handels- partnern beurteilt Braunshofer mit „partnerschaftlich“ und „gut“. Und auch zur steigenden Phalanx der Ei- genmarken bleibt der Generaldirektor unbeeindruckt. „Am österreichischen Gesamtmarkt für Milch- und Molke- reiprodukte liegt der Umsatzanteil von Handelseigenmarken bei rund 50 Prozent. Als Markenartikelhersteller liegt in unserem Portfolio der Eigen- markenanteil natürlich sehr deutlich darunter.“ Top-Seller. Dabei punktet das Un- ternehmen im Bereich der gelben Pa- lette mit dem Convenience-Segment Käsescheiben und Reibkäse. „Auch unser Schärdinger Landfrischkäse zählt zu den Wachstumsbringern.“ Im Bereich der weißen und bunten Palet- te sind die Berghof Milch- und Jo- ghurtklassiker sowie Sommerbutter sehr wichtige und wachsende Kern- produkte. Doch auch Latella stellt Braunshofer ein gutes Zeugnis aus. „Hier konnten die innovativen Sorti- mentserweiterungen Lattella Protein und Lattella vegan einen maßgebli- chen Beitrag zum Wachstum leisten.“ Investitionen. Dazu schraubt die Berglandmilch auch weiter an einer energetischen Neuaufstellung. Ein wichtiger Eckpunkt dabei: Die größte Molkerei Oberösterreichs, die Schär- dinger Käserei in Feldkirchen bei Mattighofen wird Anfang April dieses Jahres mit Energie aus 100 Prozent Biomasse (Hackschnitzel) versorgt werden. „Die nächsten Schritte wer- den die Umstellung auf Hackschnit- zel am Standort Aschbach in Nieder- österreich sein. Hier konnten wir schon mit der Inbetriebnahme einer Biogasanlage (Nutzung des Klär- schlammes aus der Abwasserreini- gung) im Sommer 2022, rund 30 Pro- zent des Bedarfes an fossilem Erdgas einsparen. Mit dem neuen Biomasse- Heizwerk in Aschbach-Markt, werden wir mit Sommer 2023 die größte Mol- kerei Österreichs mit ausschließlicher Energie aus regenerativen Quellen betrieben können.“ Und auch am Standort Klagenfurt werden mit Juni 2023 die Wärme- und Dampferzeu- gung auf Biomasse umstellen und den Standort ohne fossile Energieträger betreiben. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt bei rund 40 Millio- nen Euro und auf Abschreibungsni- veau. „Unsere Schwerpunkte liegen nicht nur auf der Thematik Nachhal- tigkeit und der Abkehr von fossilen Energieträgern, sondern wir investie- ren weiters in die Käsereifung und – abpackung sowie in nachhaltige und innovative Verpackungskonzepte.“ Innovationen. Innovationsseitig wird es den Schärdinger Landfrisch- käse bald in Limited Edition Sweet Chili. Auch die Schärdinger Streich- genuss Familie bekommt mit der neu- en Sorte Sonnenblume Zuwachs. Dazu sind die neue Jogurella Limited Edition Zitrone sowie das Lattella in der Limited Edition Wassermelone am Start. „Im neuen Schärdinger Fru- Mix kombinieren wir Sauermilch und Erdbeeren beziehungsweise Mangos im hochwertigen 150g-Glas.“ Auch im Bereich Milchmischgetränke wird es unter der Marke Schärdinger 2023 die neuen Sorten Kakao und Eiskaffee geben. Im Bereich der gelben Palette sind der mild-feine Schärdinger Jau- senkäse im 480g-Halblaib sowie der herzhaft-würzige Tirol Milch Tiroler Reibkäse als Neuheiten erhältlich. Berglandmilch Massiver Energiespar- Vorstoß → Umsatz liegt über Milliarden-Marke → Exportanteil pendelt sich bei 40 Prozent ein TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Generaldirektor DI Josef Braunshofer 126 | REGAL 03-2023BERG BAUER Lebensmittel GmbH | Rupert-Hagleitner-Straße 5-7, A-6300 Wörgl | +43 5332 76016 | info@bergbauer.at | www.bergbauer.at ROTWEINBRIE mit Rotwein a niert, mild bis gschmackigMOLKEREIPRODUKTE D ie Salzburg Milch durchbricht die nächste Schallmauer. „Wir konnten 2022 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erwirtschaf- ten“, erklärt Geschäftsführer Andreas Gasteiger gegenüber REGAL. Ein Plus von 22 Prozent. Dabei waren die ra- sant gestiegenen Preise maßgeblich für den Umsatz-Turbo, doch es gibt auch positive, strukturelle Effekte. „Wir konnten einen deutlichen Men- genzuwachs von rund fünf Prozent erzielen“, so Gasteiger. Teuerung. Die Navigation durch die Wirren der Teuerungswelle klapp- te bei den Salzburgern. Dabei hatten die Mozartstädter wie jedes andere Unternehmen im letzten Jahr mit nie dagewesenen Preissteigerungen in allen Bereichen, wie Verpackungsma- terialien, Früchte, Strom oder Gas zu kämpfen. „In Summe musste sechs Mal der Auszahlungspreis für unsere Milchbauern in allen Milchsorten an- gehoben werden. In der letzten Preis- runde des Jahres gelang es aber auch gar nicht mehr, die eigentlich beim ausbezahlten Milchpreis notwendi- gen Erhöhungen beim Handel um- zusetzen.“ Alleine die Energiepreis- steigerungen schlugen sich mit einem Plus von fünf Millionen Euro zu Buche und drückten den Ge- winn. Und den- noch: Die Salzbur- ger kamen auch bilanztechnisch in den schwarzen Bereich. „Darauf sind wir wirklich sehr stolz.“ Gasteiger: „Ich möchte an dieser Stelle aber meine Kritik am Fördersystem erneuern, denn nach- dem wir bereits in der Covid-Krise keinerlei staatliche Unterstützung er- halten haben, fielen wir auch bei der Energiekosten-Förderung durch den Rost und erhielten keinen einzigen Euro vom Bund. Die einst so gefeierte kritische Infrastruktur und der Nah- versorger in der Krise haben offenbar keinen Wert mehr, wenn es um Unter- stützungen geht.“ Milchmengen. Wie ein Uhrwerk wurden dennoch alle Problemfelder abgearbeitet und am Ende eine Ver- arbeitungsmenge von 306 Millionen Kilogramm Milch veredelt. „Wobei wir ausschließlich über Spezial-Mil- chen verfügen. Denn auch unsere gentechnikfreie Milch ist durch unse- re bereits seit 2017 laufende, einzigar- tige Tiergesundheitsinitiative eine spezielle Premium Milch. Diese Milchsorte macht rund 40 Prozent unserer Gesamtmenge aus“, so Gas- teiger. 60 Prozent verteilen sich auf weitere Sorten wie Heumilch, Bio- milch, Bio-Heumilch oder Gold-Stan- dard-Milch. Aktuell werden 14 ver- schiedene Milchsorten getrennt ge- sammelt und in beiden Standorten weiter veredelt. Und 2023? „Wir pla- nen mit einer Menge von 330 Millio- nen Kilogramm.“ Einen Abfluss ins Ausland gibt es keinen. „Vielmehr freuen wir uns sehr darüber, dass wir Lieferanten wieder aufnehmen konn- ten, die davor ins Ausland geliefert hatten, besonders im Bereich der Spe- zialmilchsorten.“ Exportanteil. Der Exportanteil liegt mittlerweile bei rund 46 Prozent, gelie- fert wird in über 20 Länder. Doch auch im Inland realisiert das Unternehmen laufend Wachstumsmöglichkeiten. „So wohl mit unserer erfolgreichen Bio- Premium-Marke, der erfolgreichsten Bio-Herstellermarke im Bereich Mopro in Österreich, als auch mit der Salz- burgMilch-Premium-Marke wachsen wir seit Jahren kontinuierlich.“ Portfolio. Dabei zählt das Portfolio mittlerweile rund 800 Artikel. „In re- gelmäßigen Abständen durchleuch- ten wir unser gesamtes Sortiment und optimieren in jeder Hinsicht, um auch weiterhin schlagkräftig zu bleiben.“ Innovationsseitig bereitet das Unter- nehmen aktuell die Markteinführung des SalzburgMilch Premium Früh- stücks-Skyr vor. „Der Rohstoff kommt dabei – wie schon bei der Salzburg- Milch Premium Frühstücks-Heu- milch von Kühen, die 365 Tage Frei- lauf im Jahr genießen.“ Der Premium Frühstücks-Skyr kommt im 200g- Kartonmantel-Becher in die Kühlre- gale. „Ein starkes Werbepaket zur Einführung inklusive neuem TV Spot soll für einen aufmerksamkeitsstars- ken Auftritt sorgen.“ Investitionen. Das Investitions- tempo wird auch 2023 beibehalten. „Wir werden auf unseren zwei Stand- orten in Summe einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Der Fo- kus liegt dabei auf einen möglichst zeitnahen Ausstieg aus der fossilen Energie“, so Gasteiger weiter. → Factbox: Umsatz: 300 Millionen € Export- anteil: 46 Prozent Produkt- anzahl: 800 Quelle: SalzburgMilch → Unternehmen erreicht 300-Millionen-Euro-Marke → 60 Prozent der Milchmenge sind Spezial-Sorten → Exportanteil liegt bei 46 Prozent SalzburgMilch: TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß In neuer Dimension angekommen Geschäftsführer Andreas Gasteiger 128 | REGAL 03-2023Jetzt listen und profitieren! N E U ! Bitte bei Trinkmahlzeiten platzieren Das Essen zum Trinken: Die erste Trinkmahlzeit in fünf leckeren Sorten von der Familienmolkerei Ehrmann ist da. Volle Protein-Power: Ehrmann Foodie passt mit 30 g Protein pro Flasche perfekt in jede ausgewogene Ernährung. Starkes Wachstum: Die Kategorie „Trinkmahlzeiten“ verzeichnet ein Absatzwachstum von + 92 %. * * Quelle: IRI: WL (exkl. Basisprodukte) LEH ≥ 200 qm (inkl. HD) + DM, Time: 2022. 230322_RZ_EHR_Foodie_Regal_AZ_210x297.indd 1230322_RZ_EHR_Foodie_Regal_AZ_210x297.indd 122.03.23 11:5922.03.23 11:59Next >