< PreviousMOLKEREIPRODUKTE T radition und Umweltverbundenheit sind unverzichtbarer Teil der Woerle- DNA. Doch während die Privatkäserei sich bei den Produkten auf altbewährte Re- zepte besinnt, ist die Produktion auf einem beeindruckenden Hightech-Level angekom- men. Denn Woerle treibt die Digitalisierung zügig voran. Die zuletzt durchgeführte Integ- ration eines automatischen Hochregallagers steht für den klaren Modernisierungskurs des Unternehmens. Umfassend vernetzt soll der Betrieb am Ende sein – und alles gesteuert vom ERP-System. „Mit unserem ERP können wir beides, den nationalen Premium-Markt und den Weltmarkt bedienen. Denn wir kön- nen kleine Chargen mit besonders strengen Qualitätsanforderungen genauso effizient produzieren wie große Mengen für das inter- nationale Geschäft“, sagt Manfred Hager, Lei- ter Controlling und Organisation bei Woerle. Denn die Salzburger setzten zuletzt rund 132 Millionen Euro um, erwirtschaften 51 Pro- zent der jährlich produzierten 28.500 Tonnen in 70 Ländern. Milchgeldabrechnung. Doch auch Rich- tung der Milch-Lieferanten operiert Woerle mit dem im ERP-System integrierten Modul Milchgeldabrechnung. Darüber werden die Daten aus den Sammelwagen und die Labor- werte analysiert und automatisch der richtige Preis ermittelt. Mögliche Zuschläge oder Ab- züge werden anhand von Mengen- und Quali- CSB System Austria Case Study: Woerle tätsstaffeln berechnet. Und auch die Abrech- nung von Rücklieferungen läuft automatisch über die Software. Der wichtigste Vorteil für Woerle: Alle spezifischen Daten werden in ei- nem einzigen System verarbeitet, was für ei- nen durchgängigen Informationsfluss bis zur Finanzbuchhaltung sorgt. Vollautomatisches Hochregallager. Wich- tiger Eckpfeiler in Woerles Zukunftsstrategie: Alle Läger sind im ERP abgebildet. Nach der Realisierung des Mega-Neubau-Projekts in Henndorf wurde auch ein vollautomatisches Hochregallager, das über zwei Temperatur- zonen verfügt, aufgestellt. Über den Beschaf- fungsprozess gehen die Rohstoffe für den Käse und Schmelzkäse ins Hochregallager, eine vorgelagerte QS-Prüfung am Warenein- gang sorgt dafür, dass das CSB-System die Qualitäten jedes Rohstoffs kennt. Im System werden die wichtigsten Parameter wie Los- nummer und Mindesthaltbarkeitsdatum, aber auch Merkmale wie der Fettgehalt in der Trockenmasse und die Ergebnisse der visuel- len Prüfung hinterlegt. So wird eine Zuord- nung der Prüfungen über den gesamten Pro- zess von der Annahme über das Lager bis zur Auslieferung der Fertigprodukte möglich. Alle Läger abgebildet. Mit der Integrati- on des Hochregallagers sind nun alle Läger im ERP abgebildet. „Bei uns schauen alle Mit- arbeiter auf dieselben Lagerkonten, egal ob es um Rohstoffe, Fertigwaren, Einkaufsartikel oder Verpackungsmaterialien geht. Das er- leichtert das Abrufen von Bestandsinformati- onen enorm.“ Und auch die User Interfaces an den Stationen für Einlagerung und Auslage- rung kommen von CSB. „Uns war es wichtig, dass die User alle mit CSB arbeiten. Es ist ein- fach leichter, wenn sich die Mitarbeiter in der- selben Welt bewegen“, so Hager. → Woerle treibt die Digitalisierung zügig voran → Alle Läger sind im ERP abgebildet TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß → Factbox Woerle: Umsatz: rund 132 Millionen Euro Exportanteil: rund 51 Prozent Menge: 28.500 Tonnen Quelle: CSB System/Woerle 150 | REGAL 03-2023Emmi: Neue Sorte Popcorn bei Caffè Latte Zufrieden zeigt sich Emmi-Geschäftsführer Thomas Heller mit dem Jahr 2022. „Im schwierigen Marktumfeld konnten wir uns gut behaupten. Wir haben mit Emmi Caffè Latte weiter deutlich zugelegt. Gerade in diesen unsicheren Zeiten hat sich die Stärke unseres Eiskaffees gezeigt, der dank des Vertrauens unserer KonsumentIn- nen rege nachgefragt wurde“, analysiert er das vergan- gene Jahr. So konnte Emmi Caffè Latte den Vorsprung als Nr. 1 Brand weiter ausbauen, und auch in der gelben Palette sind der Walserstolz Vorarlberger Bergkäse so- wie die Schweizer Käsegerichte Raclette und Fondue gut unterwegs. Generell ortet Heller im Mopro-Regal den Trend hin zu regional verankerten und naturbelassenen Produkten. Ein Bedürfnis, das Emmi mit den hochwer- tigen Käsen aus lokalen vorarlbergerischen Kleinbetrie- ben sowie der Schweiz optimal abdeckt. Popcorn-Variante. Innerhalb der Caffè Latte Range präsentiert sich aktuell die jüngste Sorte Popcorn. Her- gestellt aus 100 Prozent natürlichen Zutaten hat der Marktführer mit der neuen Variante insbesondere die Generation Z im Fokus. Frisch gebrühter Arabica Kaffee kombiniert mit Popcorn Aroma bringen ein überra- schendes Geschmackserlebnis ins Eiskaffee-Regal. Marken mit Mehrwert. Beim Ausblick auf das heu- rige Jahr ist Heller überzeugt, dass sich gerade unter dem Gesichtspunkt der Preiserhöhungen aus dem Vor- jahr die etablierten Marken mit einem klaren Mehrwert für die Konsumenten weiter durchsetzen werden. „Wir sind mit Emmi Caffè Latte und unseren Premium Käsen gut positioniert“, unterstreicht er die Stärken. Nachhaltigkeit. Emmi hat sich dem Ziel netZero 2050 verschrieben - spätestens bis dahin sollen die Net- toemissionen des Unternehmens auf null gebracht wer- den. Um dieses zu erreichen, wird am Standort in Vor- arlberg ein Teil des Energiebedarfs mittels hauseigener Photovoltaik-Anlage produziert, die Milch für den Wal- serstolz Bergkäse stammt ausschließlich aus lokalen Kleinbetrieben und für Emmi Caffè Latte wird zuneh- mend ein höherer Anteil an Recyclingmaterialien bei der Verpackung eingesetzt. 5 GENERATIONEN • 1 LEIDENSCHAFT EIN STÜCK Na�ur Für mehr RECYC LING Emmi Österreich GF Thomas HellerMOLKEREIPRODUKTE Rewe: Ja! Natürlich auf Wachstumskurs Die Bio-Marke Ja! Natürlich wird auch im Mopro-Bereich weiter ausgebaut. „Wir haben aktuell bereits rund 60 Produkte in dieser Warengruppe, werden in den nächsten Monaten wei- tere Artikel aufschalten“, erklärt Ja! Natürlich-Geschäftsführerin Klaudia Atzmüller gegenüber REGAL. Kon- kret: Ab Mitte Mai wird es die neuen Sorten Erdbeere-Rhabarber-Ribisel, Apfel-Hafer, Ribisel-Aronia und Ma- rille-Pfirsich-Sanddorn der Ja! Natür- lich Sommerfrisch-Joghurts geben. „Das Besondere bei den saisonalen Joghurts ist, dass nicht nur das Bio-Jo- ghurt, sondern auch die Bio-Früchte aus Österreich stammen. Die Her- kunft der Bio- Früchte kann man bis in die einzelnen Bundesländer zu- rückverfolgen“, so Atzmüller. Käse. Auch bei der gelben Palette wird der Hebel angesetzt. „Dem- nächst wird es auch von Ja! Natürlich einen geriebenen Pizzakäse und ei- nen Grill-und Bratkäse geben.“ Im letzten Quartal wurde bereits das Tempo bei den Einlistungen erhöht und es kamen der Ja! Natürlich Bio Baron geräuchert in Scheiben 150g, Ja! Natürlich Streichfein 250g sowie der Ja! Natürlich Haferdrink in der Mehrweg-Glasflasche in die Regale. Milchalternativ-Produkte. Dazu schreitet auch die Bedeutung der Mil- chalternativ-Produkte voran. „Die Nachfrage nach veganen Milchalter- nativen ist steigend, mittlerweile ma- chen die Alternativen bereits zehn Prozent des Ja! Natürlich Umsatzes im Milch-Segment aus.“ Ja! Natürlich-Geschäftsführerin Klaudia Atzmüller REGAL: Wie schaut die Entwick- lung im Alternativ-Bereich aus? FELIX HNAT: Der Markt wächst laut Nielsen Zahlen noch immer kontinuierlich, allerdings nicht mehr im zweistelligen Bereich. Besonders „private label“ sind mit einem Plus von 40 Prozent aber „on the rise“. Im Bezug auf die Grund- zutaten baut Hafer (gefolgt von Soja) seinen Vorsprung gegenüber den anderen Sorten aus. Es kom- men täglich neue Produkte auf den Markt. Besonders innovativ war zuletzt ein Drink auf Marillenker- nen-Basis (Wunderkern), die so eine neue Verwendung finden. Marketingmäßig sorgt „Mlik“ von Joya gerade für Furore im positiven Sinne. Mittlerweile gibt es Milch-Alter- nativen auch im gekühlten Be- reich, ist das der richtige Weg? Natürlich ist es ein Vorteil, dass die Pflanzendrinks ungekühlt lange haltbar sind. Es gibt aber eine be- stimmte Zielgruppe, die gekühlte Drinks gewohnt sind. Außerdem sind sie leichter für neue Käufer findbar, weil dort auch das tieri- sche Pendant platziert ist. Immer mehr Molkereien bieten auch vegane Produkte an, sehen Sie hier noch weiteres Potenzial? Für die Molkereien ist es einerseits sinnvoll auf Pflanzendrinks zu setzen, um Risiko zu minimieren und andererseits um zukunftsfit zu sein. Vielen Dank für das Gespräch. Kurz-Gespräch mit Mag. Felix Hnat, Obmann und Geschäftsführer der Veganen Gesellschaft Österreich Alternativ-Markt wächst weiter INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß 152 | REGAL 03-2023ADVERTORIAL DIE OBERSTEIRISCHE MOLKEREI PUNKTET MIT KÄSESPEZIALITÄTEN AUS REGIONALER MILCH: PREISGEKRÖNTE KÄSESPEZIALITÄTEN! Vor 10 Jahren wurde aufgrund der steigenden Nach frage und dem Bestreben der Molkerei, die Qualität ständig zu optimieren, das Käsereifezentrum Spiel berg errichtet. Dank modernster Technologie und mit viel Leidenschaft und Perfektion reifen dort diverse Käsesorten zu hochwertigen Spezialitäten heran, die nach einer Reifezeit von 2 Monaten bis 12 Monaten national wie international vermarktet werden. Dabei versucht man im privat label Bereich jeden indi viduellen Kundenwunsch des Handelspartners best möglich zu erfüllen. MODERNSTE TECHNOLO- GIEN. Innerhalb des letzten Jahrzehntes wurde das Werk bereits 3x erweitert – zuletzt im Jahr 2022. Mit diesem Schritt wurde die Kapazität für weitere 3.000 Tonnen Käse geschaffen. Aufgrund zahlreicher nationaler und internationaler Prämierun gen ist man bei der OM überzeugt, dass diese hoch wertigen Spezialitäten auch zukünftig eine hohe Be liebtheit bei den Konsumentinnen genießen und somit in keinem Verkaufsregal des Handels fehlen dürfen. GENUSS AUS DEM STEIRERLANDwww.oml.at WIR KÖNNEN KÄSE. • Spezialist für naturgereifte Käsespezialitäten • Vielfach international ausgezeichnet: ® Käsereifungs- und Verpackungs- zentrum in Spielberg Käsereifelager © Fa. MLR © Ing. Gernot RuprechterNachhaltigkeit Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management WIRETIKETTIEREN & VERPACKENDIE ZUKUNFT ulrich.a t Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten ETIKETTEN BOOKLETS FLEXIBLE VERPACKUNGEN ETIKETTEN DRUCKER TRANSFER BÄNDER sponsored by: In dieser Ausgabe bewerten wir die Nach- haltigkeit von Verpackungen für Trink- joghurt. Dafür werden Recyclingfähig- keit, Verpackungseffizienz und die ökologi- schen Umweltauswirkung mittels streamlined LCA betrachtet und eine Abschätzung über den Produktschutz der Verpackung abgegeben. Diesen Monat analysieren wir vier Verpa- ckungen mit folgendem Aufbau: 1. PET-Flasche mit HDPE Verschluss und PS Full-Body-Sleeve 2. HDPE-Flasche mit PP Verschluss, Alu- Platine und PP Full-Body-Sleeve 3. Getränkeverbundkarton (GVK) mit HDPE Verschluss 4. Getränkeverbundkarton (GVK) mit Alu und HDPE Verschluss Betrachtet man die ökologischen Umwelt- auswirkungen, schneiden die beiden unter- suchten GVKs am besten ab. In der Grafik ist zudem erkenntlich, dass diese in Österreich die beste Recyclingfähigkeiten aufweisen. Die Trinkjoghurt: Verpackungen im Vergleich Die dargestellten Ergebnisse ersetzen keine vollständige Bewertung. Weitere Infos zu nachhaltigen Verpackungen finden sie in unseren Guidelines unter: www.fh-campuswien.ac.at/ circular-guideline HDPE-Flasche weist, gefolgt von der PET-Fla- sche, die höchste Klimawirkung auf. Die Verpackungseffizienz liegt bei allen un- tersuchten Produkten im Bereich von 4-7% und kann damit als ausgezeichnet eingestuft werden. Alle Verpackungen bieten durch ihren Aufbau und die eingesetzten Materialien einen guten Produktschutz. Dieser wird beim GVK mit Aluminium durch die absolute Barriere- funktion des Materials optimiert. Auf Basis der vorliegenden Daten wurde der GVK mit Alu und HDPE Verschluss der Mar- ke „Salzburg Milch“ aufgrund Umweltperfor- mance, resultierend aus dem geringen Eigen- gewicht, Verpackungseffizienz, Produktschutz und technischer Recyclingfähigkeit zur Sieger- verpackung gekürt. 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /VerpackungVerpackungseffizienz in %technische Recyclingfähigkeit in % PET-Flasche mit HDPE Verschluss und PS Full-Body-Sleeve HDPE-Flasche mit PP Verschluss Alu-Platine und PET Full-Body-Sleeve GVK, Alu + HDPE Verschluss GVK+HDPE Verschluss technische Recyclingfähigkeit / Verpackungseffizienz in % 56 93 % 96%96 % VERGLEICH VERPACKUNG TRINKJOGHURT 12 % 53 % 61 % 1 % 96 % 114 170 66 Packung des Monats 3.indd 154Packung des Monats 3.indd 15423.03.23 12:1823.03.23 12:18D erzeit gehen sie wieder durch die Medien: Bilder von leerge- räumten Supermarktregalen. Diesmal ist das Gemüse knapp geworden und Tomaten und Gurken werden rationiert – zum Glück nicht in Österreich, sondern in Großbritannien. In den vergan- genen Jahren haben wir aber auch hierzulande die Erfahrung ge- macht, dass es Produktengpässe nicht nur in kommunistischen Plan- wirtschaften gibt. Betroffen ist davon auch der Online-Handel. Ein- geschränkte Lieferfenster und Sortimentslücken sind keine Seltenheit und nicht auf Waren des täglichen Bedarfs beschränkt. Dort, wo es um die Versorgung mit Lebensmitteln geht, reagiert die Öffentlichkeit aber besonders sensibel. Als Beispiel kann die große Aufregung um nicht verfüg- bare Babynahrung in den USA im ver- gangenen Jahr genannt werden. Wie vielschichtig die Ursachen für Out-of-Stock sind, zeigt, dass in Groß- britannien derzeit heftig diskutiert wird, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Vom Brexit, über eine verfehlte Agrarpolitik bis hin zum Wetter in Marokko werden die unterschiedlichsten Faktoren verantwortlich gemacht. Es sind nicht immer externe Disruptionen , die zu leeren Regalen führen. Im Herbst hat das Machtspiel zwischen Her- stellern und Händlern in Österreich und Deutsch- land dazu geführt, dass bestimmte Marken von Gummibärchen und Schokoriegeln plötzlich nicht mehr in allen Regal standen. Auch zu knappe Prog- nosen, um die Kapitalbindung zu reduzieren oder Food Waste zu vermeiden, können Ursachen für Eng- pässe sein. Weniger umstritten als die Ursachen, aber ebenso vielfältig sind die Konsequenzen von leeren Regalen. Die Kosten gehen über den entgangenen Verkauf weit hinaus. Auch das Image von Händlern und Her- stellern kann Schaden nehmen. Bei den Konsumen- ten kommt es zu Frustration und Verunsicherung, die sich mitunter in Hamsterkäufen niederschlägt, die das Problem weiter verschlimmern. Aufgabe der Handelsforschung ist es die Praxis zu unterstützen, die komplexe Dynamik der Warenverfügbarkeit besser zu verstehen. cordula.cerha@wu.ac.at GAST KOMMENTAR → VON DR. CORDULA CERHA, WU WIEN „Die Covid-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie komplex und fragil unsere Versorgungsketten sind.“ DR. CORDULA CERHA, Institut für Retailing & Data Science, Wirt- schaftsuniversität Wien IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Magdalena Kranabitl MA, Bakk. Phil., Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: lisa.weber@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 55,– zzgl. 10 % MwSt., Auslandsabo: € 103,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 50. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Grafikstudio joh-berner Werner Supanz Druck: Berger, Horn Leere Regale und Sortimentslücken: ein vielschichtiges und emotionales Thema für Handel, Hersteller und Konsumenten 03-2023 REGAL | 155REGAL im Gespräch mit Mag. Florian Berger, Geschäftsführer des Verbandes der Getränkehersteller Österreichs (VGÖ) „Grüner“ Drive und schönes Wachstum „Österreichs Getränke industrie spürte mit Zuwächsen im letzten Jahr kräftigen Aufwind. Vor allem Limonaden legten zu, im Handel um 8,6 Prozent (Niel sen, Wert, inkl. H/L). Innovationen im Ver packungsmix spielen künftig eine zuneh mende Rolle. „Grüne“ Ideen wirken als Wachstumstreiber. Der Kostendruck bleibt.“ AF-Getränke MAG. ROBERT FALKINGER Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT 156 | REGAL 03-2023AF-GETRÄNKE auch gegenüber dem Vor-Corona liegt er mit 4,6 Prozent deutlich im Plus. Er funktioniert sowohl im Inland als auch im Export. Wie ist die Kostendynamik in der Branche? Die Mengen sind zwar im letzten Jahr im ein- stelligen Prozentbereich gestiegen, dies steht aber in keinem Verhältnis dazu, wie sich die Kosten zwischenzeitlich entwickelt haben. Denn diese haben sich vervielfacht. Die Fol- ge: Die Rendite leidet. Verpackungen, Logis- tik, Energie, Rohstoffe bleiben weiter volatil. Oben drauf kommen die Vorgaben der EU wie etwa Tethered Caps, also die Verschlüsse, die ab Sommer 2024 mit den PET-Flaschen verbunden bleiben müssen. Gefährdet der Kostendruck die Innovations tätigkeit? Nein, diese Gefahr sehe ich nicht, die Bran- che investiert auf allen Ebenen in „grüne“ Ideen. Das Bewusstsein nach „grün“ ist über- all angekommen. Ein starkes Signal in diese Richtung, das es übrigens schon seit 2006 gibt, ist die PET to PET Initiative. Die Innova- tionskraft der Branche ist ungebrochen. In- novationen im Verpackungsmix werden al- lein schon aufgrund der regulatorischen Er- fordernisse künftig eine größere Rolle spielen. Nachhaltige Packungen sind auf dem Vormarsch. Der positive Beitrag eines Pro- duktes zur Umwelt rückt vermehrt in den Mittelpunkt des Konsumenteninteresses. Für die Industrie öffnen sich dadurch neue Chan- 2022 landeten alle vom Verband der Getränkehersteller Österreichs erhobenen alkoholfreien Getränke-Kategorien (Inlandsproduktion) im Vergleich zu 2021 im Wachstumsfeld. Ein besonders starkes Plus meldeten Limonaden mit 6,4 Prozent. Auch gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigte das Segment mit 8,2 Prozent den größten Zuwachs. Die Mengen steigen, die Kosten jedoch um das x-fache. Innovationen im Verpackungsmix nehmen zu. REGAL: Herr Berger, wie ist das Stimmungs barometer in der Branche? MAG. FLORIAN BERGER: Ich würde die Stimmung „zartrosa“ beschreiben, weil es gemessen an der Inlandsproduktion im Volu- menvergleich zum Vorjahr messbare positive Entwicklungen gibt. Auch in der Betrachtung gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen einige Kategorien in der Bandbreite zwischen vier und acht Prozent im positiven Bereich. Gleichzeitig gibt es aber auch Branchen, die hinter Vor-Corona-Niveau liegen. Das betrifft vor allem Fruchtsäfte, die im Vergleich zu 2019 ein Minus von 8,4 Prozent zu Buche ste- hen haben. Auch Mineralwasser blieb mit ei- nem Minus von 3,4 Prozent hinter 2019 zu- rück. Wo sehen Sie die Gründe für das Zurück bleiben der Mengen bei Mineralwasser und Fruchtsäfte? Ich führe das darauf zurück, dass das Ge- schäft aus der Gastronomie noch nicht wie- der voll da ist. Zudem ist der Tourismus allge- mein und vor allem der Kongresstourismus noch nicht zurück. Bei Fruchtsaft weist der Trend aber schon seit Jah- ren nach unten. In den letzten zehn Jahren verlor der Markt kontinuierlich an Menge. Die Kategorie ist meiner Meinung nach völ- lig zu Unrecht unter Be- schuss. Stichwort Zucker- gehalt. 2022 zeigte die Ka- tegorie gegenüber 2021 mit einem Inlands-Mengen- plus von 6,1 Prozent jedoch eine Erholung. Das dürfte mit dem Lock- downs und den damit zusammenhängenden Verlagerungen von der Gastronomie in den In-Home-Konsum zusammenhängen. Bei Eistee? Eistee kann mit einem Mengenplus von 6,2 Prozent das gute Niveau halten. Denn INTERVIEW: ROBERT FALKINGER „In der Innovationstätigkeit sehe ich, dass man künftig noch mehr mit dem Handel kooperieren wird.“ MAG. FLORIAN BERGER 03-2023 REGAL | 157AF-GETRÄNKE cen der Innovation. In der Rezeptur ist ja schon vieles ausprobiert. In der Innovations- tätigkeit sehe ich, dass man künftig noch mehr mit dem Handel kooperieren wird. Ei- nerseits hat dieser ja auch Vorgaben zu erfül- len, Stichwort verpflichtende Mehrwegquote. Andererseits wird die Umsetzung von Inno- vationen am POS zunehmend auf beiden Sei- ten professionalisiert. Ich denke, dass die Umsetzung von Verpackungsinnovationen sehr investitionsintensiv ist und nicht jeder Maschinenpark alles leisten kann. Hier erge- ben sich nach meiner Einschätzung neue Chancen für Lohnabfüller. Ein weiterer Inno- vationstreiber: die Optimierung von Produk- tionsabläufen, um der Herausforderung des Fachkräftemangels zu begegnen. Der Preisdruck von Handelsseite bleibt. Ich freue mich über jedes Signal, das erken- nen lässt, dass man speziell in der aktuellen Lage im gleichen Boot sitzt im Bewusstsein, dass alle Marktteilnehmer wirtschaftlich arbeiten müssen.. Trends? Ein Trend über alle Getränkekategorien hin- weg ist der scharfe Blick auf die Verpackung und die damit zusammenhängende Belast- 20192020202120222022 vs 20212022 vs 2019 Alkoholfreie Erfrischungsgetränke („Limos“) Inland 6.087.000 5.590.187 6.191.292 6.587.056 6,4%8,2% Mehrweganteil14%11%12%15% Eistee Inland 1.096.000 1.060.000 1.079.000 1.146.011 6,2%4,6% Mehrweganteil4%2%3%4% Mineralwasser Inland 7.235.000 6.444.000 6.626.000 6.992.208 5,5%-3,4% Mehrweganteil21%18%18%19% Fruchtsaft, -haltige Getränke Inland 1.938.018 1.694.914 1.672.390 1.775.196 6,1%-8,4% Mehrweg1%5%5%8% Quelle: Produktionsmenge, Verband der Getränkehersteller Österreichs (VGÖ) Starkes Plus bei Limonaden „Die Branche investiert auf allen Ebenen in „grüne“ Ideen.“ MAG. FLORIAN BERGER barkeit von Lieferketten. Nächster Trend ist Energieautarkie. Wie schätzen Sie Inflationsangst und Kauf zurückhaltung ein? Grundsätzlich glaube ich, dass Impulskäufe zurückgehen und geplante Einkäufe zuneh- men. Der bewusste Einkauf wird zunehmen. Als Getränkebranche werden wir in den nächsten zwei bis drei Jahren sehen, welche Lenkungseffekte durch die verpflichtende Mehrwegquote und die Pfandthematik ent- stehen werden. Danke für das Gespräch. 158 | REGAL 03-2023Man weiß, der Sommer ist nicht mehr weit, wenn sich ein ganz bestimmtes Phänomen am Horizont schimmernd ankündigt: die Red Bull Summer Edition. In diesem Jahr kommt sie mit dem fruchtig-frischen Geschmack von Juneberry – und wie immer mit den Flüüügeln von Red Bull. Gut sichtbar und eisgekühlt platziert sorgt sie für sommerliche Aussichten auf fruchtenden Umsatz. Nicht umsonst heißt es zu jeder Jahreszeit: Red Bull verleiht Flüüügel ® . NEU MIT DEM GESCHMACK VON JUNEBERRY. BEFLU ¨ U ¨ U ¨ GELT DURCH DEN SOMMER. BELEBT GEIST UND KÖRPER ® . RedBull_RBATET-00076_SummerJuneberry_REGAL_Anzeige_mText_A4h+3mm_l1.indd 1RedBull_RBATET-00076_SummerJuneberry_REGAL_Anzeige_mText_A4h+3mm_l1.indd 108.03.23 11:0808.03.23 11:08Next >