< PreviousHANDEL | ZENTREN M it ziwa Park-Geschäftsführe- rin und Eigentümerin Julia Klinglmüller betritt geballte Energie den Raum. Auf die zehn Fach- marktzentren in Niederösterreich war- ten große Pläne. Im REGAL-Gespräch erzählt sie von ihrem Tatendrang: „Wir machen unsere Gebäude zukunftsfit. Die Ansprüche an FMZ haben sich ge- ändert – und wir gestalten die Zukunft mit.“ Die Geschäftsfrau übernahm 2015 mit 30 Jahren das Ruder, ein alt-einge- sessenes Business, eine Männer-Do- mäne. „Anfangs war das nicht leicht. Als junge Frau wird man da nicht im- mer ernst genommen.“ Mittlerweile ist das kein Problem mehr. Der männer- dominierten Branche antwortet die Ziegelwagner – Austrian Retail Group hat grüne Pläne. Ein Blick hinter die Kulissen. Wahl-Linzerin übrigens auch heu- te noch mit voller Frauenpower in ihrem zehnköpfigen Team. Ein Erschwernisfaktor: schon 2015 hatten die Standorte einige Jahre auf dem Buckel. „Mittlerwei- le ist unser ältester Standort, in Gloggnitz, 30 Jahre alt. Der jüngste ist ebenfalls bereits zwölf“, erklärt Klinglmüller. Insgesamt verant- wortet die Unternehmerin 100 Ge- schäftslokale mit 36.000 m² Fläche. Aber die Verjüngungskur ist in vollem Gange. Neben allgemei- ner Instandhaltung und Neuerun- gen an den Standorten steht für die Geschäftsführerin nämlich eine Herzensangelegenheit am Plan: „Green ziwa. Beim Thema Klima- wandel stellen wir als FMZ nicht unbedingt die grüne Wiese dar. Aber wir tun alles, was in unserer Macht steht, um einen Beitrag zu leisten.“ Bis jetzt wurden zwei Millionen Euro in die grünen Ideen inves- tiert. Und da kommt noch mehr. Aktueller denn je ist der Ausstieg aus Gas und Investiti- on in grüne Energie. „Die Pläne dazu haben bereits vor ei- nigen Jahren Form angenommen. In Leobersdorf ist die Installation einer Photovoltaikanlage schon im Juli ge- plant. Mit Herbst bzw. im Frühjahr nächsten Jahres folgen die Standorte Baden, Kottingbrunn und Oberwaltersdorf.“ Einziger Verzögerungsgrund: mögliche Lieferengpässe. Bei der Wärmeversorgung prüft Klinglmüller den Gas- Ausstieg – drei Standorte hängen derzeit noch an der Pipeline. Großes Thema: E-Ladestationen. In Baden, nach Leo- bersdorf das zweitgrößte FMZ der ziwa Park Gruppe, wur- de bereits eine 120 kW Supercharger E-Ladestation eröff- net. „In Leobersdorf kommen im Juli zwei Hypercharger hinzu. Direkt an der Einfahrt zum Interspar.“ Auch Kot- tingbrunn darf sich über einen Hypercharger beim Spar- Standort freuen. Aber damit nicht genug. Die eifrige Geschäftsfrau plant noch weitere Programmpunkte. Das FMZ der Zukunft, so Klinglmüller, brauche einige Änderungen. Größere Park- plätze, Begrünung, Überdachung am Parkplatz mit inklu- dierten Solarpanelen und Batteriespeicher für die gewon- nene Energie. „Wir möchten unsere Mieter für alle Lagen gewappnet sehen. Das beinhaltet auch ein mögliches Blackout.“ Auch der Shop-Mix sei Zentral in der Planung. Es brauche eine gute Mischung aus internationalen und regionalen Anbietern. Mehr über die bunte ZIWA Welt. @ziwa_parksfb.com/ZiwaParkswww.ziwa.at Unsere zehn familiengeführten Fachmarktzentren bieten einen attraktiven Branchenmix aus 100 Shops mit internationalen Handelsketten sowie lokalen Anbietern. #36.000m² Verkaufsfläche #100Shops #TopBranchenmix Großer Umbau startet ziwa Park-Geschäftsführerin und Eigentümerin Julia KlinglmüllerFUNDA CAGLAR übernahm 2020 das Center Management im Gerasdorfer Shopping Center Center Managerin Funda Caglar kündigte große Pläne für das G3 Shopping Center in Gerasdorf (NÖ) an E rster Schlag: Das neue Dehner Gartencenter. Im März konnte der 4.600 m² große Standort er- öffnet werden – als Teil des G3 Fach- marktzentrums direkt an der B7, ne- ben dem Einkaufszentrum. Für die noch verfügbaren Shopflä- chen setzt das G3 auf kreative Ideen – hier liegt auch der Ursprung der Mixed-Use Konzepte. Der Erfolg gibt Caglar recht: der Durchschnittsbon stieg 2021 und damit auch der Um- satz. Neben Dehner eröffnete außer- dem Pretz Media und ein Mobile Of- fice für mobiles Arbeiten. Kürzlich hinzugekommen ist auch eine Store- box Paketstation. „Das soll den On- line- mit dem stationären Handel verknüpfen. Durch die Installation im Außenbereich ist der Zugang zur Paketwand auch außerhalb der Öff- nungszeiten gewährleistet.“ Zu guter Letzt eröffnete der Onlinehändler Otto Österreich im Mai den ersten Showroom im stationären Handel mit Bestelloption vor Ort. Das Center HANDEL ZENTREN G3 setzt die Segel neu schafft also weitere Verknüpfungs- punkte – Online, Offline, Shopping, Sport, Events. Es folgt die nächste Ankündi- gung. 8.000 m² werden für ein neues Sport- und Abenteuer-Konzept ge- plant. Das G3 will also eine Heimat für Sport-Liebhaber werden. Etwa 5.000 m² der insgesamt mehr als 50.000 m² indoor Verkaufsfläche wer- den für Sporthändler vorgesehen. Be- standsmieter Intersport ist mit dem neuen Konzept „Home of Bike“ be- reits fixer Bestandteil des Projekts – und eines steht fest: Der Platz bietet eine Menge Raum für Vielfalt. Weitere 3.000 m² sind für die Activity Area auf einem Teil des großen Parkplatzes ge- plant und direkt mit den nach außen geöffneten Sportgeschäften verbun- den. Ziel des Projektes ist es, Produk- te aus dem Center direkt probieren zu können. Das Angebot soll weit über Shopping hinaus gehen. Die Activity Area wird etwa Fahrrad-Teststrecken, Pump-Track, Skatepark, Kletterwand, Ballsportplatz oder Shoe Trail bieten. Und die Ideen gehen noch weiter: „Wir haben bereits das Gespräch mit der Stadtgemeinde Gerasdorf aufge- nommen. Für lokale Vereine, die ak- tuell wenig bis kaum Trainingsplätze zur Verfügung haben, sind Outdoor Trainingsmöglichkeiten geplant“. Viel Platz und breite Flächen zeigen auch während der Umbau-Phase sei- ne positive Wirkung. „Die eine oder andere Fläche muss jetzt strategisch leer stehen, bis zur ,Umstrukturie- rung‘.“ Denn: Bestandsmieter brau- chen eine Ausweichfläche für die Bau- arbeiten. „A1 ist etwa für drei Wochen auf einer Alternativfläche, weil auf der aktuellen ein Umbau stattfindet.“ Auch den restlichen Mietern wird diese Möglichkeit geboten. L. WEBER Werden auch Sie ein Teil davon! Interessierte wenden sich für weiterführende Informationen am besten an dirk.volavsek@ece.com oder tobias.spoerk@ece.com. Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.ece.com/de/g3-gerasdorf/ G3-Inserat.indd 129.04.22 10:34G3-Zentren.indd 7129.04.22 10:43HANDEL ZENTREN REGAL: Die Corona-Krise hat den öster- reichischen Handel in den letzten beiden Jahren massiv im Griff. Was sind die Auswirkungen für Ihre Zentren Auhof Center und Riverside? Schaider: Corona hat uns sicher zwei Jah- re zurückgeworfen. Wir sind sowohl 2020 als auch 2021 in etwa zehn bis 15 Prozent hinter dem Jahr 2020 geblieben und wer- den auch heuer die 180 Millionen Euro, die wir 2019 noch erwirtschaftet haben, nur schwer erreichen. Gleiches gilt für das Ri- verside, wo wir 2019 rund 100 Millionen abgewickelt haben. Hier gab es ebenfalls einen Knick um zehn bis 15 Prozent. Wann rechnen Sie mit einem Erreichen des Vor-Corona-Niveaus? Spätestens 2023 wollen wir wieder an 2019 anknüpfen. Und dennoch: In beiden Zentren ist eine Vorwärtsstrategie spür- und greifbar? Es hat sich sowohl beim Auhof Center als auch beim Riverside einiges bewegt. Beim Auhof Center haben wir im letzten Jahr 15 Neueröffnungen feiern können. Ein gewal- tiger Schub. Unsere strategische Leer- KR PETER SCHAIDER (re) mit dem potenziellen Nachfolger Peter Schaider jun. VON HERBERT SCHNEEWEISS KR Peter Schaider hält mit seinen Zentren Auhof Center und Riverside den Kurs standsquote haben wir auf zwei bis drei Prozent abgesenkt, weil die Nachfrage so groß war. Beim Riverside sind vielleicht noch 500 m 2 von den 22.000 m 2 frei. Hier haben wir zehn neue Marken im Center. Der Zuspruch ist enorm. Rechnen Sie mit einer weiteren Nachfra- ge? Alle intelligenten Expansions-Verantwort- lichen wissen, dass es in ein oder zwei Jah- ren keine verfügbare Fläche mehr geben wird, weil keine EKZ oder FMZ mehr ge- baut und genehmigt werden. Und im Riverside? Da haben wir zehn Shops neu besetzt, wo- bei wir generell sehen, dass die Zielgruppe im Auhof jünger als im Riveside ist. Dort kommen wir bei Kunden in der Alterskate- gorie 35+ besonders gut an. Sie haben von einer strategischen Leer- standsquote gesprochen? Ja, wir brauchen Rangier-Flächen, damit wir etwa Shops helfen können, die erwei- tern wollen. Und da gibt es einige. Aktuell haben wir darüber hinaus noch viele An- Wiens Zentren-Macher → Umsatz-Niveau soll 2023 wieder an 2019 anschließen → Leerstandsquoten sinken weiter → Großer Run auf Flächen 72 | REGAL 04-2022 Auhof Center.indd 7229.04.22 10:21FOTO: KATHARINA SCHIFFL KR PETER SCHAIDER hält beide Zentren auf Top-Niveau fragen für Großflächen vor allem im Textil- Bereich. Das sind Wünsche, die wir aktuell gar nicht bedienen können. Wir bemühen uns hier mit Anbietern im Gespräch zu bleiben und an langfristigen Konzepten zu arbeiten. Gibt es noch eine Erweiterungs-Möglich- keit des Centers? Wir könnten vielleicht noch nach oben auf- stocken, das ist aber kein Thema. Und dennoch planen Sie eine weitere Bautätigkeit? Das stimmt. Wir wollen unser Ärztezent- rum nahezu verdoppeln und Klein-Büros bauen. Das Investitionsvolumen für die nächsten zwei Jahre beträgt dabei rund acht Millionen Euro. Auch in der Umfeld-Entwicklung tut sich einiges? Das stimmt. Es wird das größte Dehner- Gartencenter eröffnen. Da rechnen wir mit einem zusätzlichen Drive. Das Auhof-Center feiert das 25-Jahr- Jubiläum. Wie fällt Ihr Blick zurück aus? Wir haben vor 25 Jahren mit einer Verkaufs- fläche von 4.000 m 2 begonnen und sind mittlerweile bei 60.000 m 2 vermietbare Flä- che angekommen. Wobei wir festhalten können, dass wir mit Sicherheit auf einem optischen und technischen Stand von 2030 sind. Unsere Haustechnik ist up-to-date und wir haben uns auch rasch einem nachhalti- gen Weg committet. Ein Beispiel: Wir verfü- gen im westlichen Wien über die größte Photovoltaik-Anlage mit 1.100 KW/Peak und können 20 bis 25 Prozent unseres Strombe- darfs selbst erzeugen. Das hilft auch unsere Betriebskosten niedrig zu halten. HANDEL ZENTREN Ihr Einzugsgebiet im Auhof Center ist sehr kaufkräftig. Das stimmt. Wir punkten mit einem sehr in- teressanten, kaufkräftigen Einzugsgebiet, weil wir außer dem 13., 14., 17., 18., 19. und den westlichen 16. Bezirk, zum Beispiel auch den Raum Mauerbach bis Tulln, sowie das ge- samte Einzugsgebiet von Purkersdorf, Ga- blitz, Pressbaum und Neulengbach anspre- chen. Unsere Besucher kommen oft von sehr weit her, weil sie das exklusive Einkaufser- lebnis im Auhof Center schätzen. Wir haben vielleicht nicht das frequenzstärkste, aber das kaufkräftigste Center. Der Großteil mei- ner Mieter macht bei unseren Filialen den höchsten Pro-Kopf-Umsatz ihrer gesamten Flotte. Bei uns muss keiner Angst haben, dass er von einem Radfahrer niedergestoßen wird oder keinen Parkplatz bekommt. Wir können echtes Einkaufserlebnis garantieren. Wie schaut das Einzugsgebiet im River- side aus? Wir sprechen hier Kunden aus Perchtolds- dorf, Breitenfurt, Hetzendorf, dem 13. Be- zirk und dem in Wien am stärksten wach- senden 23. Bezirk an, also über 200.000 Leute. Wir sind sehr zufrieden mit der Per- formance, eine Tochter-Unternehmung macht kaum Schwierigkeiten. Das ist zum Glück bei uns genauso. Auhof Center und Riverside, aller guten Dinge sind drei, haben Sie Lust auf ein drittes Schaider-Zentrum? Sag niemals nie. Aber wir haben noch viel mit unseren beiden Zentren vor. Das kann in Wien aufgrund der Bewilligungen nur über eine Übernahme passieren. Schauen wir, was sich ergibt. Das klingt nach Zukunft. Sie haben immer wieder darüber gesprochen, dass es einige Interessenten für Ihre Center gäbe. Diese Anrufe gibt es auch weiterhin, aber unsere Mieter können sich darauf verlassen, dass die zwei Zentren in Familienhand blei- ben und im familiären Sinne weitergeführt werden. Mein Sohn hat bereits einige Agen- den im Betrieb übernommen und wird ir- gendwann die Zentren in Eigenregie führen. Und wie geht es mit Intercoiffeur Strassl Schaider und Hair Fair weiter? Die sind nach wie vor ein fixer Bestandteil. Wir gehören nach wie vor zu einem der er- folgreichsten Friseur-Geschäfte Ost-Öster- reichs. Da sind wir stolz darauf. Vielen Dank für Ihr Gespräch. 04-2022 REGAL | 73 Auhof Center.indd 7329.04.22 10:21HANDEL | EKZ R und 40 Personen waren kürz- lich zu Gast im Innsbrucker Einkaufszentrum west. Mit Blick auf die Nordkette wurde die ACSP-Generalversammlung abgehal- ten. „Hausherr“ Karl Weingrill zeigt sich zufrieden über die Entwicklung des Centers. „Wir konnten in den Lockdown-Zeiten des Vorjahres mehr als 50 Prozent der Fläche bespielen“, so Weingrill, Eigentümervertreter von Raiffeisen Leasing und Geschäftsfüh- rer. Mit Trafik, Apotheke, Hofer, Billa Plus oder Müller sind einige Grund- versorgungsplayer vertreten. Nach ei- nem leichten, pandemiebedingten Besucherrückgang in den letzten zwei Jahren will man heuer wieder in Rich- tung der 2,65 Millionen Besuchern aus dem Jahr 2019 gehen. Wie? „Mit dem richtigen Mietermix und einer florie- renden Umgebung.“ Denn die Höttin- ger Au ist der am meisten wachsende Stadtteil von Innsbruck. Rund um das Center sind zahlreiche Firmen ange- siedelt, im Center selbst ist eine Schule integriert. Wichtige Zielgruppen für das Center nahe des Inns. Änderung des Mieter-Mix. Der Transformationsprozess ist gelungen. 2014 übernahm die Raiffeisen Leasing das Center als vollständiger Eigentü- mer. Seither wurde der Mietermix stark verändert, die Branchen ausge- wogener gewählt, ein Fokus auf die Grundversorgung gelegt. Während 2014 der Textilanteil bei 23,7 Prozent lag, beträgt dieser jetzt 9,7 Prozent. Der Schuh- Anteil schrumpfte von 7,3 auf zwei Prozent. Haushaltsware/Woh- nen wurde dagegen von 2,3 auf 14,7 Pro- zent hochgeschraubt, Dienstleistungen von 4,8 auf 17,8. „Wir lie- gen aktuell bei 99 Pro- zent Vermietungsgrad“, sagt Weingrill im RE- GAL-Gespräch. Vor acht Jahren lag dieser noch bei über zehn Prozent. Zufrieden ist der Center Manager auch mit dem Gastro-Angebot. Der Anteil liegt bei knapp fünf Prozent. Einziger Wunsch- Kandidat, den Weingrill noch gerne in seinem Mix hätte: ein Sporthändler. Regional. Zu den aktuellen Neue- rungen zählt die Ausweitung der Post- Paketstation um weitere 57 Quadrat- meter. Zudem wurde ein Waschauto- mat inklusive Trockner installiert. „Ein Angebot, das von den Studieren- den angenommen werden könnte.“ Aktuell frei ist eine Fläche von 122 m². Künftig könnte auch das Angebot an regionalen Shops und Marken noch mehr an Bedeutung zunehmen. Kundenbindung. Bereits im Vor- jahr wurde die Neugestaltung der Tiefgarage gestartet. Das erste Ge- schoß ist abgeschlossen, nun wird im zweiten Untergeschoß weitergearbei- tet. Auf der Agenda steht ein neues Orientierungs- und Beleuchtungs- konzept. In Sachen Kundenbindung und Werbung setzt das Center etwa auf Gewinnspiele, Gutscheinpro- gramme mit umliegenden Firmen, ein Centermagazin oder Newsletter. Einkaufszentrum west: Stadtteilcenter mit Nahversorgungsfokus in Innsbruck Erfolg mit dem richtigen Mieter-Mix → 99 Prozent Vermietungsgrad → Neu: größere Paketstation und Waschautomat VON VERENA SCHNEEWEIß Das Einkaufszentrum in der Höttinger Au in Innsbruck sowie weitere Shops und Gastronomiebetriebe www.innsbruckwest.at v.l.n.r.: Rainer Kundörfer (Kundörfer Consulting), Karl Weingrill und Gerhild Bensch-König (Raiffeisen-Leasing / Raiffeisen WohnBau), Petra Birbaumer (Brandmedia), Rudolf Luger (Rudolf Luger Consulting) und Patrick Bock (Brandmedia) © ANDREAS FRIEDLE 74 | REGAL 04-2022B ereits am ersten Tag nach Kriegsbeginn haben die balti- schen Lebensmittelhändler Rimi und Maxima aus Russ- land stammende Produkte aus ihren Regalen verbannt. Zugleich ist es auch zu einer Verknappung ukrainischer Erzeugnisse gekommen. Medienbekannte Beispiele umfassen Mehl, Sonnenblumenöl, Honig und Senf. Aber auch auf lange Sicht sind Preisänderungen durch Inflation und anhaltende Probleme in den Lieferketten vorprogrammiert. Diese Situation bietet sich für Experimente, wie sie Professor Wlömert in der letzten Ausgabe von Regal vorgeschlagen hat, an: So können wir durch strategische Preisanpassungen die komplexe Wechselwirkung zwischen ver- schiedenen Produkten und Pro- duktkategorien ermitteln. Für Re- tailing ist es essenziell, ob Produkte sich substituieren (Butter und Margarine) oder Komplementärgüter darstellen (Brot und Butter). Laut Definition sind Produkte Substi- tute , falls eine Preiserhöhung des einen Produktes zu einer erhöhten Nachfrage des anderen führt. Verringert sich die Nachfrage, so han- delt es sich um Komplementärgüter. Das bedeutet sogleich, dass man für eine Bestimmung der Zusammenhänge die Preise (experi- mentell) ändern müsste. In der Praxis ist das aus organisatorischen und strategischen Gründen kaum möglich. So gibt es im Handel zwar laufend Preisänderungen, jedoch werden diese zumeist von anderen Faktoren getrie- ben. Außerdem werden die Preise vieler Produkte gleichzeitig angepasst , sodass Ursache und Wirkung nicht mehr eindeutig feststellbar sind. Infolgedessen vertrauen wir auf Lehrbuchbeispiele oder setzen auf unser Bauchgefühl. Das führt zu interessanten Mythen wie der Komplementarität von Bier und Win- deln. So kaufen Männer, die von ihren Frauen an Freitag Abenden zu Vorratseinkäufen (u.a., Windeln) geschickt werden, auch gerne bei der Gelegenheit Bier. Obwohl diesem amüsanten Beispiel jegliche empirische Grundlage fehlt, wird nach wie vor gerne darauf verwiesen. Der Handel sollte die Chance nutzen und Preisän- derungen gut planen. Mit dem richtigen Timing erlauben diese „sauberen“ Experimente das Zusammenspiel zwischen Produkten näher zu bestimmen … und wer weiß, vielleicht findet sich ja sogar die eine oder andere Überraschung; wie einen Zusammenhang zwi- schen Windeln und Bier christian.hotz-behofsits@wu.ac.at GAST KOMMENTAR IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Magdalena Kranabitl MA, Bakk. Phil., Aneta Zeunerova (Osteuropa, Selbstständig), Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland, Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: lisa.weber@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 49,– zzgl. 10 % MwSt., Testabo für 3 Ausgaben (App & ePaper gratis): € 13,50 zzgl. 10 % MwSt. Auslandsabo: € 93,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 47. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Grafikstudio joh-berner Werner Supanz Druck: Berger, Horn → VON DR. CHRISTIAN HOTZ-BEHOFSITS (WU) Strategische Preisanpassungen im Handel „Für den Handel bedeutet ,die neue Normalität‘ kurz oder lang Änderungen am Preis und im Sortiment. “ DR. CHRISTIAN HOTZ- BEHOFSITS, Institute for Retailing and Data Science, WU Wien 04-2022 REGAL | 7576 | REGAL 04-2022 REDAKTION: ANGELIKA WESSELY Aktuelle Studie erhoben vom market Institut Das Ranking der Neu- Einführungen Studienbeschreibung: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Auslotung der Attraktivität der Neueinführungen aus dem Jahr 2021 für den Handel. Dabei wird im Konkreten die Listung und das Attraktivitätslevel der jeweiligen Neueinführungen nach einer 5stufigen Skalierung analysiert. Die Befragung selbst erfolgte immer abgestimmt auf die einzelnen Warengruppen. Die zuständige Person in den Handelsunternehmen erhielt jeweils ihre Warengruppe zur Bewertung Untersuchungsmethodik: Kombination aus Online Interviews und telefonischen Interviews auf Basis von 45 Warengruppen, die sich konkret an die jeweiligen Verantwortlichen in den einzelnen Handelsunternehmen richten. Befragungszeitraum: 4. Februar bis 14. März 2022 TOP PRODUKTTOP PRODUKT Mit zielgerichteter Information zu mehr Umsatz! Eine Vielfalt an Innovationen wird jährlich neu gelistet. Sie schaffen neue Bedürfnisse oder reagieren auf Konsumententrends, oftmals schaffen sie neue Kategorien und damit die Chance auf zusätzliche Umsätze. Nur wenige schaffen es jedoch dauerhaft eine Premium-Position in den Regalen des Handels zu erzielen. Die Information über neue Produkte ebenso wie über erfolgreiche Produkte ist für den Handel von der Spitze bis zur Basis daher essenziell zur optimalen Abstimmung seines Sortiments. REGAL liefert mit der Veröffent lichung der REGAL Top Produkte 2022 dazu einen wesentlichen Beitrag. Einkäufer der Handelszentralen sowie selbständige Kaufleute bewerteten Ihre eingereichten Produkte. Die Summe dieser Bewertungen macht Ihr Produkt zum REGAL Top Produkt 2022. Lesen Sie die Ergebnisse auf den folgenden Seiten. 04-2022 REGAL | 7778 | REGAL 04-2022 market-Untersuchung im Auftrag von REGAL Mittelwert nach dem Schulnotensystem, Bestnote = 1 TOP PRODUKT Schartner Bombe Pink Grapefruit zuckerfrei Starzinger GmbH & Co KG Bereits seit 100 Jahren ist Schartner Bombe die beliebteste heimische Erfrischung. Beste Zutaten und nach- haltiges Packaging machen das Kult- getränk zum absoluten Sympathie- träger. Der zuckerfreie Genuss Schartner Bombe Pink Grapefruit kommt ganz ohne Konservierungs- mittel aus, ist vegan und überzeugt als DAS Geschmackserlebnis. Eben original Schartner Bombe – Österreichs Bombengeschmack! Schweppes Bitter Lemon ZERO 1,25l Schweppes Österreich GmbH Wir möchten uns bei allen Teilneh- merInnen für das positive Feedback zu unserem Schweppes Bitter Lemon ZERO 1,25l bedanken. Wir sehen dies als große Motivation weiterhin an starken Innovationen zu arbeiten, die den österreichischen Handel und dessen KonsumentInnen begeistern. Vöslauer Balance Juicy Plus Sonnenfrüchte 0,75l rePET Vöslauer Mineralwasser GmbH Mit dem Sonnenvitamin D, Vitamin B6 und Zink vermindert Balance Juicy Plus Sonnenfrüchte Stress und Müdigkeit. Schon eine 0,75l Flasche deckt über 55% des täglichen Be- darfs. Vöslauer Balance Juicy Plus ist natürliches Mineralwasser in Kombi- nation mit 7% Fruchtsaft sowie wert- vollen Vitaminen und Mineralien. Mit wenig Zucker – ausschließlich aus Österreich. Aus natürlichen Zuta- ten und zu 100% vegan. Erhältlich im 6 × 0,75l Pack. 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