< PreviousWOLFGANG ZINIEL, KMU Forschung Austria (li.) und HV-Geschäftsführer RAINER WILL KMU Forschung Austria Freiler gibt ab Nah&Frisch , Niederösterreich. Erst 2021 übernahm Martin Frei- ler neben Edlitz seinen zweiten Nah&Frisch Standort in Hoch- egg. Nach über zehn Jahren als Kaufmann ist jedoch nun Schluss: Freiler sucht einen Nachfolger für seine Standorte. Diese seien gut aufgestellt, in Hochegg funktio- niere der Betrieb aktuell bei kür- zeren Öffnungszeiten mit rund um die Uhr bestehendem Auto- matenbetrieb. Das eindeutige Resümee des Jahr- buch Handel 2023, herausgegeben von Handelsverband und KMU Forschung: Der Handel bleibt für die österreichi- sche Wirtschaft von großer Bedeutung. Zu Jahresbeginn 2022 waren 82.390 Unternehmen mit 625.060 unselbst- ständig Beschäftigten in der Handels- branche (Einzelhandel, Großhandel, Kfz-Handel) tätig. Gemeinsam erziel- ten sie 319,3 Milliarden Euro an Umsät- zen sowie eine Bruttowertschöpfung von knapp 39 Milliarden Euro. Ein Drittel LEH. Der Einzelhandel kommt auf 44.380 Unternehmen mit insgesamt 346.210 Beschäftigten und einem Umsatz von 81,8 Milliar- den Euro (2022). Davon entfallen 32 Prozent auf den Lebensmitteleinzel- handel, der rund 115.900 Mitarbei- tende beschäftigt. Die Zahl der Lehr- linge ist 2022 geringfügig auf 15.190 gestiegen. Im EU-Vergleich erreicht Österreich sowohl bei der Zahl der Beschäftigten als auch beim Umsatz Platz neun. Platz eins geht jeweils an Deutschland mit fast sechs Millio- nen Beschäftigten und 2,12 Billionen Euro Umsatz. Arbeitskräftemangel. Eine span- nende Entwicklung: obwohl, laut HV- Befragung, knapp zwei Drittel der Händler über einen Mangel an Perso- nal klagt, sieht sich ein gutes Viertel auch dazu gezwungen, Mitarbeiter abzubauen. Gleichzeitig verzeichnet der Handel eine starke Teilzeit-Quote. Die Forderung: „Eine Arbeitsmarkt- reform muss her.“ → Personalengpässe bedrohen Wachstumschancen Top News des Monats aus dem Handel REGAL PRÄSENTIERT DIE Schluss für Adeg? Kowalik droht mit Aus Kostenfalle. Dreifacher Adeg-Kauf- mann Sebastian Kowalik überlegt, ei- nen seiner Märkte zu schließen. Preis- druck und Kosten steigen ins unermessliche, die Kauffrequenz lässt zu wünschen übrig. Erst Dezember 2020 eröffnete der eifrige Kaufmann seinen dritten Standort in Margareten am Moos, eine Ortschaft zwischen Leithagebirge und Schwechat. Nun steht der 450 m² große Markt vor dem Aus. Die Gemeinde wolle nicht unterstützen und der Markt werfe kein Plus ab, wie REGAL erfuhr. Werde keine andere Lösung gefunden, müsse der Geschäftsmann den Markt schließen – trotz aufrechtem Mietvertrag. Der Adeg ist der einzige Nahversorger in der Ortschaft, ist Postpartner und wurde von Kowalik auf technisch neuestem Stand mit integriertem Bistro eröffnet. FOTO: DANIEL MIKKELSEN Handel 2023: Umsatz- starker Arbeitgeber Billa sperrt Filiale Wien, 22. Eine weitere Billa Filiale schließt ihre Pforten, wie REGAL erfuhr. Die Filiale im Herzen des Stadtteils Kaisermühlen teilt sich ihr „Revier“ mit zwei weiteren Bil- la-Filialen, einem Spar und einem Hofer-Standort. Was auf die Fili- ale folgt, bleibt offen. Noch vor einigen Jahren wurde der Markt runderneuert, laut Vernehmen sei die Filiale zu klein geworden. Die umliegenden Märkte fallen bei den Bewohnern durch star- ken Personalmangel auf. KAUFMANN SEBASTIAN KOWALIK bei der Eröffnung 2020 20 | REGAL 04-2023Rewe Vorstand MARCEL HARASZTI Neue Märkte Erster Tiroler Lebensmittelkongress Die Wirtschaftskammer Tirol rief kürzlich 180 Branchenvertre- ter aus allen Bereichen entlang der Lebensmittelwertschöp- fungskette zusammen. Tirol bril- liere mit kleinstrukturierter Land- wirtschaft und landschaftlicher Vielfalt. Künftig wolle man, sowohl für die Landwirtschaft als auch für den Produktionsbereich und den Handel, die gesamte Wertepalette noch besser hervorheben. Inflation und Wachstum Die meisten Volkswirtschaften der 23 Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas dürften den öko- nomischen Schock durch den Ukraine-Krieg überwunden ha- ben. Obwohl sich die Wirtschafts- tätigkeit gegenüber dem Vorjahr deutlich abgeschwächt hat, wer- den fast alle von ihnen auch 2023 wachsen. Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsforschung: Osteuropa wächst stärker als Eurozone. Billa baut kräftig aus → 75 Mille Invest in NÖ Billa drückt heuer bei der Ex- pansion auf das Tempo. „Allein in Niederösterreich werden wir 2023 rund 75 Millionen Euro in- vestieren“, sagt Vorstand Marcel Haraszti. Den Startschuss machte vor wenigen Tagen der Sensations-Billa Corso am Wie- ner Flughafen. Doch auch beim Projekt Hinterbrühl wird Rewe am Ball bleiben. Dort soll ein grüner Markt entstehen. Öster- reichweit sind heuer 20 Vorzei- ge-Standorte im Sinne nachhal- tiger Märkte geplant. Billa Plus. Mit einem Pauken- schlag soll das Jahr 2023 aus- klingen. Da kündigt sich die Er- öffnung eines richtig großen Billa Plus Jumbos bei der Wiener U4 Station Meidlinger Haupt- straße an. Schon etwas früher, im Herbst 2023, wird Billa in der Wiener Innenstadt kräftig zu- schlagen. Gegenüber der Oper auf der Wiener Ringstraße wird statt Maredo ein Billa oder Billa Corso eröffnen. dem Handel News Ticker Gloggnitz. Das älteste Fachmarktzent- rum der ziwa Gruppe feiert ihr 30. Jubilä- um. Geschäftsführerin Julia Klinglmül- ler führt insgesamt zehn Zentren. Der Floridsdorfer Spar in Wien eröffnet sechs Monate nach Brandanschlag wie- der seine Pforten. 80 Prozent des Gebäu- des wurden neu errichtet. Aldi Ungarn feiert 15-jähriges Jubiläum. Heute bestehen mehr als 150 Märkte. In der Westfield Shopping City Süd entsteht auf 5.000 m² ein neues Freizeit- und Entertainmentareal sowie neue Gas- tronomiekonzepte mit über 20 Gastro- Betrieben. Mit den Bauarbeiten wurde im April begonnen. Das Invest: 25 Mille. Er- öffnet wird im Dezember 2023 als Cine- plexx Westfield SCS. Adeg. Ende April wurde der Adeg Markt von Kauffrau Daniela Kern im neuen Ge- meindezentrum von Krummnußbaum (Bezirk Melk, NÖ), doppelt so groß auf 300 m2, feierlich eröffnet. Bipa. In Waidhofen an der Thaya (NÖ) er- öffnete die neueste Bipa Filiale mit neu- em Shop-Konzept auf rund 400 m². Spar. Die „Goldene Tanne“ geht dieses Jahr an den Spar-Supermarkt Schärding- Allerheiligen (OÖ). Marktleiterin Maria Schatzberger nahm stellvertretend für ihr 32-köpfiges Team die intern höchste Auszeichnung bei der diesjährigen Filial- tagung von Spar entgegen. Modernisierung. Der komplett erneuer- te Landforst Lagerhaus Spar-Markt in Möderbrugg (Steiermark) wurde Ende April feierlich wiedereröffnet. Mit dem Ausbau entstanden sieben neue Arbeits- plätze. 04-2023 REGAL | 21VON HERBERT SCHNEEWEISS Rewe präsentiert ihre Bilanz- Zahlen D ie Rewe Group baut ihren Um- satz in Österreich weiter aus. 9,57 Milliarden Euro konnten die Wie- ner Neudorfer im abgelaufenen Jahr 2022 erwirtschaften. „Trotz der stürmi- schen Zeiten sind alle Einheiten auf Kurs“, erklärt Rewe International AG-Vorstand Mag. Marcel Haraszti. Alleine das Ge- schäftsfeld Lebensmittelhandel wies 2022 ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf. Billa HANDEL AKTUELL Rewe Starker Start ins Jahr 2023 → Billa Plus schreibt in den ersten beiden Monaten ein Plus von elf Prozent, Billa liegt bei 10,9 Prozent → Billa-Kaufleute werden ausgebaut → Neue Logistikvorhaben und Billa Plus lagen 2,9 Prozent vorne. Bei Penny schnellten die Zahlen massiv um 9,3 Prozent hinauf. Adeg inklusive Großhandel wiesen Zuwachsraten von 3,4 Prozent aus. 2023. Zahlen, die sich 2023 noch be- schleunigen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Start. Wir haben in den ersten beiden Monaten des Jahres bei Billa Plus eine Stei- gerung von elf Prozent, bei Billa um 10,9 Prozent und bei Penny einen weiteren Schub von 19,8 Prozent“, so Haraszti. Wie- derum profitiert das Diskont-Format durch seine Neuaufstellung und einer geplanten Umbauwelle im Stile der Märkte in Fürsten- feld und Guntramsdorf. Inflation. Und dennoch hält Haraszti fest: „Wir haben 2022 in die Stabilisierung von Verkaufspreisen investiert. So lag unse- re Sortimentsinflation 2022 in Summe auf das Gesamtjahr gerechnet mit 8,5 Prozent unter dem Verbraucherpreisindex von 10,7 Prozent.“ Die Kostenlast sei dagegen massiv 22 | REGAL 04-2023Rewe International AG Vorstände CHRISTOPH MATSCHKE und MAG. MARCEL HARASZTI O&G-ABTEILUNG im grünen Billa Plus in Baden bei Wien BILLA PLUS im Einkaufs- zentrum West in Innsbruck gestiegen. „Alleine unsere Mehrkosten für Energie lagen bei rund 70 Millionen Euro.“ Bipa. Ein gutes Zeugnis stellt Haraszti Bipa aus. „Wir sind ergebnis- und umsatz- mäßig super unterwegs.“ Insgesamt kletter- te die DFH-Flotte um 7,5 Prozent hinauf. Online. „Gut auf Kurs“ ist auch das On- line-Geschäft. 66 Millionen Euro werden via Billa abgespult. Ein Plus von 26 Prozent zum Vorjahr. Bei Bipa stiegen die Ziffern um 96 Prozent auf 20 Millionen Euro Um- satz. Insgesamt werden pro Tag rund 2.000 Bestellungen abgewickelt. Bio. Die Kurven gehen auch im Bio-Seg- ment nach oben. In der Menge stellte sich ein Plus zwischen einem und zwei Prozent ein. Umsatzmäßig konnte Bio bei der Rewe um sechs Prozent zulegen. Billa Bio alleine schoss 2022 um satte 38 Prozent hinauf. „Das gibt unserer Strategie Recht zwei Marken im Bereich Bio positioniert zu ha- ben.“ Der Netto-Umsatz von Ja! Natürlich kletterte indes auf 460 Millionen Euro. Billa Bio schloss das Jahr auf einem Niveau von 61 Millionen Euro ab. Auch 2023 wird ein weiteres Kapitel an die Bio-Erfolgsgeschich- te hinzugefügt. „Wir sind gut gestartet und liegen wieder mit zwölf Prozent vorne.“ Da- bei kam Ja! Natürlich nach den ersten bei- den Monaten 2023 auf ein Plus fünf Prozent, Billa Bio sprang um 35 Prozent hinauf. Den Bio-Anteil bei Billa und Billa Plus beziffert Haraszti mit 17,3 Prozent. HANDEL AKTUELL 04-2023 REGAL | 23und Vorarlberg gefunden, die nach dem Wedl-Ausstieg ohne Großhandel agieren mussten. „Wir haben drei Standorte in Adeg umgebrandet, fünf Standorte als Beliefe- rungsstelle übernommen und bei zwei wei- teren kündigen sich in den nächsten Wo- chen Lösungen an.“ Invest. Insgesamt investiert die Rewe 460 Millionen Euro in Österreich. So sind auch 26 Neu- und 38 Umbauten eingetaktet. Das Fernziel von 1.500 Standorten unter der Rewe-Flagge bleibt aufrecht. Rund 200 Mil- lionen Euro werden in Österreich und den verbundenen Ländern in die IT investiert. 100 IT-Experten werden neu rekrutiert. Dazu weitere Modernisierungsschritte im Logis- tiknetz gesetzt. Eine Schlagrichtung dabei: Wiener Neudorf. Auch in St. Pölten wurde eine neue Drehscheibe ins Visier ge- nommen. „Darüber hinaus sind neue Läger aktuell nicht geplant, wobei wir hier immer wieder un- sere Anforderungen evaluieren“, so Rewe International AG-Vor- stand Christoph Matschke. Logistikdrehscheibe Slo- wakei. Zuletzt errichtete die Rewe zwei neue Logistikzentren in der Slo- wakei und Italien. In Sered (Slowakei) wur- de mit einem Invest von 39,5 Millionen Euro eine neue Drehscheibe auf einer Fläche von 138.202 m2 errichtet. Die Lagerkapazität wurde um 47 Prozent erhöht, mit der Mög- lichkeit, bis zu 23.000 Tonnen Ware in ver- schiedenen Temperaturbereichen zu lagern. Neues Zentrum in Italien. Ein weiteres Zentrum zog Penny Italia in Cascine di Buti bei Pisa in Italien hoch, um die Verkaufsstel- len in der Toskana und im mittleren Nordita- lien mit insgesamt über 90 Filialen zu belie- fern. In das 23.000 Quadratmeter große Ge- bäude wurden 32 Millionen Euro investiert. Das neue Lager wird das Altopascio-Lager ersetzen, dessen Arbeitskräfte vollständig am Standort Buti übernommen werden. HANDEL AKTUELL Aktionen . Im Sog der Teuerungs- welle stiegen auch die Aktionsantei- le an. 2022 kam Billa auf einen An- teil von 37 Prozent, Billa Plus auf 43,3 Prozent. Nach den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 lagen die Zahlen bei 34,5 und 40,9 Prozent. „Während die Rewe insgesamt auf einen Aktionsanteil von 37,6 Prozent kommt, liegt der restliche LEH insgesamt bei 37,8 Prozent.“ Konse- quenzen hat die aktuelle Situation um stei- gende Kosten auch auf die Eigenmarken. „Wir haben die Anzahl unserer Preisein- stiegsmarke clever um zwölf Prozent auf mehr als 730 Produkte ausgebaut.“ Billa-Kaufleute. Auf Ausbau stehen die Vorzeichen auch bei den Billa-Kaufleuten. „Wir wollen heuer zwölf neue Kaufleute bei uns begrüßen“, so Haraszti. Die Gesamtan- zahl soll mit Jahresende auf 15 Standorte in die Höhe schnellen. In fünf Jahren sollen zwischen 100 und 150 Märkte privatisiert werden. Lösungen wurden auch für die ehemaligen Nah&Frisch-Standorte in Tirol „Die Rewe kommt insgesamt auf einen Aktions- anteil von 37,8 Prozent.“ MAG. MARCEL HARASZTI, REWE INTERNATIONAL AG-VORSTAND BILLA PLUS in Weppersdorf, Ladenbau von Umdasch PENNY LOGISTIK-ZENTRUM in Cascine di Buti bei Pisa 24 | REGAL 04-202300264 6 7 Meilen- steine deines Lebens Enyaq Stromverbrauch: 15,7-21,6 kWh/100km. CO 2 -Emissionen: 0g/km.V.l.: Aufsichtsratsvorsitzender Lager- haus Gmünd-Vitis JOHANN KAINZ, Spar-Geschäftsführer MAG. ALOIS HU- BER, Lagerhaus-Geschäftsführer MAG. (FH) GÜNTER ZAISER, MBA, Bürger- meister der Gemeinde Schwarzenau und Filialleiter des Lagerhausstandortes Schwarzenau KARL ELSIGAN, Gebiets- leiterin Lagerhaus Franchise EVELYNE DONNER, Obmann Lagerhaus Gmünd- Vitis HERMANN LAUTER, Spar-Proku- rist WOLFGANG HELM, MA TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Markt für Haus und Garten sowie Supermarkt entstehen in Schwarzenau S chwarzenau im Wald- viertel. Zwischen Horn und Gmünd. Schwarzenau hat einen größeren Zug- bahnhof. Seit neuestem hält dort je- den Vormittag der neue Schnellzug, welcher von Wien nach Prag über die traditionsreiche Franz Josefs Bahn fährt. Ein ganz anderes Projekt stellten in Schwarzenau Spar und die Lager- hausgenossenschaft Gmünd-Vitis vor. Diese baut am bestehenden Standort einen neuen Haus- und Gartenmarkt mit Spar-Supermarkt. Eine Kombination. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende November 2023 abgeschlossen sein. Die Eröffnung ist Ende 2023 geplant. Damit sichern das Lagerhaus und Spar die Nahversorgung in Schwarz- enau. Partner für den Supermarkt ist die Spar-Zentrale St. Pölten. Schon 2015 wurde am Standort Wei- tra ein neuer Bau- und Gartenmarkt mit Spar realisiert. HANDEL AKTUELL Spar im Waldviertel mit Lagerhaus → 2.400 m 2 großes Bauprojekt → Tankstelle wird mit Ladestation für Elektrofahrzeuge und Photovoltaik ausgestattet Spar. Wenn die zwei neuen Part- ner etwas gemeinsam haben, dann ist es die starke Verankerung in der Region – dies betrifft auch das regi- onale Sortiment, heißt es beim Spa- tenstich. Mit der neuen Partner- schaft trifft Spar auf einen großen Arbeitgeber im Waldviertel. Spar beschäftigt alleine in Niederöster- reich rund 6.000 Mitarbeiter und 300 Lehrlinge. „Mit dem neuen Spar-Supermarkt übernehmen wir noch mehr Verantwortung für die Nahversorgung in der Region“, sagt Spar-Geschäftsführer Mag. Alois Huber. Projekt. Der Spatenstich für das 2.400 m 2 große Bauprojekt in der Gemeinde Schwarzenau erfolgte vor wenigen Tagen. Bis zum Ende dieses Jahres wird auf dem derzeitigen Areal eine Kombination von Lager- haus- und Spar-Markt errichtet. Die bestehende Tankstelle bleibt erhal- ten und wird in weiterer Folge mit einer Ladestation für Elektrofahr- zeuge und einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „Mit dem neuen Markt wird der gesamte Standort modernisiert. Au- ßerdem wird das Sortiment für Haus & Garten deutlich erweitert“, betont Günter Zaiser, Geschäftsführer von Lagerhaus Gmünd-Vitis. Dies ist eine Genossenschaft im nördlichen Waldviertel und beschäftigt rund 410 Mitarbeiter. Herzstück des neuen Lager- haus-Standorts ist der Gartenbe- reich mit vielfältigen Pflanzen in einem großzügigen Glashaus. Er- gänzt wird das Angebot mit dem Spar-Lebensmittelmarkt. „Der Ver- kaufsbetrieb wird während der ge- samten Bauzeit aufrechterhalten“, so Karl Elsigan, Leiter der Filiale in Schwarzenau und Bürgermeister der Marktgemeinde Schwarzenau. LAGERHAUS und SPAR in Weitra (NÖ), 2015 eröffnet 26 | REGAL 04-2023JAKOB LEITNER (r.), GF der Spar-Zentrale Marchtrenk, und Vize- bürgermeisterin ANNA- MARIA DEMMELMAYR (l.) freuen sich mit Markt- leiterin HERTA MÜHL- EDER (2.v.r.) und ihrer Stellvertreterin ALINA HILDNER (2.v.l.) über die Eröffnung des Spar- Super-marktes in Steyr Wehrgraben TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Vorstoß in Steyr N ach einer fünfmonatigen Umbauphase er- öffnete der Spar-Supermarkt Steyr Wehrgraben erneut. Mehr als 100 Quadratmeter Verkaufs- fläche bietet der Spar-Standort nun mehr als zuvor. Im Inneren des Geschäftes blieb damit kein Stein auf dem anderen. Shop Design. Vor allem der Ladenbau des Spar- Standortes im Wehrgraben 18 ist nicht mehr wiederzu- erkennen. Auf einer Verkaufsfläche von rund 600 Quad- ratmetern präsentiert sich der ausgebaute Nahversorger nun mit großzügigen Frischebereichen mit Marktplatz- atmosphäre. Speziell der Feinkostbereich konnte durch den Umbau um mehr als ein Drittel vergrößert werden. „Es freut mich ganz besonders, dass wir mit dem Umbau des Traditionsstandortes in der Wehrgrabengasse in Steyr nicht nur die lokale Nahversorgung ausbauen, son- dern im Zuge dessen auch neue und vor allem sichere Arbeitsplätze im Stadtteil schaffen konnten“, so Jakob Leitner, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Marchtrenk. 21 Mitarbeiter. Herta Mühleder kennt den Markt in Steyr Wehrgraben wie ihre eigene Westentasche. Seit knapp zehn Jahren arbeitet die erfahrene Sparianerin bereits dort – die meiste Zeit davon als Marktleiterin. Ihr Team ist im Zuge der Standorterweiterung nun um sechs neue Mitglieder gewachsen. Insgesamt 21 Mitarbeiter sorgen vor Ort mit ihrer Fachkompetenz für eine kun- denorientierte Nahversorgung. „Unser Spar-Supermarkt in Steyr Wehrgraben wurde bereits vor 24 Jahren eröff- net. Durch den Umbau und die damit einhergehenden Modernisierungsarbeiten können wir unseren Kunden nun wieder ein zeitgemäßes Einkaufserlebnis bieten“, freut sich Herta Mühleder, Marktleiterin im Spar-Super- markt Steyr Wehrgraben. HANDEL AKTUELL Spar: Ausbau in OÖ → Ausbau und Renovierung → Feinkost um ein Drittel vergrößert SCHLAUE PAUSE www.knabbernossi.at Innovation im Snackwurstregal Erstes Hybridprodukt im Bereich Trockenwurst: 40% weniger Fleisch, 16% Sonnenblumenkerne Fleischreduktion liegt im Trend: spricht Erwachsene und Kinder an, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen 40% weniger Fleisch, dafür reichlich Sonnenblumenkerne! * im Vergleich zu KnabberNossi Classic Sonnenblumenkerne = hochwertiges pflanzliches Protein Massive WerbeunterstützungVON HERBERT SCHNEEWEISS Uni-Gruppe investiert und forciert auch Nah&Frisch Es sind neue Steigerungsra- ten, die der Chef der Uni- Gruppe Dkfm. Andreas Hai- der für seine Unternehmen auf den Tisch legt. 446 Millionen Euro spul- te die Unimarkt Handelsgesellschaft, der Uni-Großhandel sowie die Uni-Logistik zu- sammen im abgelaufenen Jahr ab. Ein Plus von 3,2 Prozent. „Wir wurden vor allem im ersten Halbjahr durch Sonne und Mond ge- beutelt. Im zweiten Halbjahr haben wir uns stabilisiert, doch in unserem Geschäftsfeld lassen sich Rückstände dann nicht mehr aufholen“, so der Eigentümer und Ge- schäftsführer im REGAL-Gespräch. EBT. Auch das konsolidierte EBT ging zurück, blieb aber positiv. „Wir sind mit ei- nem Plus von rund einer Million Euro ins Ziel gegangen“, so der Geschäftsführer wei- ter. Zahlen, die es 2023 zu übertreffen gilt. „Wir wollen beim Gewinn wieder in die HANDEL AKTUELL Unimarkt peilt Wachstum an → Umsatz soll 2023 um 3 bis 5 Prozent wachsen → Hybridisierung der Flotte im Fokus → Unimarkt schon bei 130 Outlets Nähe unserer alten Marke von drei Millio- nen Euro kommen. Beim Umsatz müssten wir eigentlich über die Inflationsmarke kommen.“ Nachsatz: „Das ist aber unrealis- tisch. Ein Plus von drei bis fünf Prozent wäre schon ein Erfolg.“ Investitionen. Investitionsseitig zog Haider mit Anziehen der Teuerungswelle die Notbremse. „Wir haben im letzten Jahr statt 15 ‚nur‘ zehn Millionen Euro bereit ge- stellt.“ 2023 will Haider nochmals zehn Mil- lionen Euro locker machen. „Wobei der 28 | REGAL 04-2023GF Mag. ROBERT KNÖBL und Eigentü- mer Dkfm. ANDREAS HAIDER (v.li.) → Uni-Gruppe Facts 446 Mio Euro Gruppenumsatz 130 Unimarkt- Standorte EBT: rund eine Million Euro 319 Lieferstellen beim Uni-Großhandel Quelle: Uni-Gruppe HANDEL AKTUELL größte Schwerpunkt auf die Hybridisierung der Flotte liegt.“ Hybrid-Modelle. Bis zum Ende des Jahres will Haider 20 neue Nah&Frisch-Hybrid- Märkte aufschalten, bei Unimarkt soll das Format zumindest am neuen Standort in Ke- maten/Innbach getestet werden. „Am Vor- mittag einkaufen und klassisch an der Kasse bezahlen, am Nachmittag die Bezahlung selbst per autonomen Self-Checkout abwi- ckeln. Das ist ein Konzept, das schon erfolg- reich bei einigen Nah&Frisch-Kaufleuten ein- geführt wurde und wir in Kürze auch auf diese Weise bei Unimarkt zum Ein- satz bringen.“ Dabei schlägt sich die Ad- aptierung eines be- stehenden Standorts auf das Hybrid-Mo- dell mit rund 200.000 Euro Invest zu Bu- che. „Wir stellen nicht nur ein ent- sprechendes Kas- sen-System auf und sorgen für eine Ab- riegelungsmöglich- keit der alkoholi- schen Sortimente, sondern bauen entspre- chende Standorte auch gleich um.“ In den nächsten Jahren rechnet der Eigentümer auch bei Unimarkt mit einer Hybrid-Umstellung von fünf bis zehn Standorten pro Jahr. Für Haider sind H y- brid-Standorte gerade im ländlichen Raum „ein Zukunftsmodell.“ Hintergrund: Dass vor allem kleinere Standorte im Zuge der Teuerungswelle unter Druck gekommen sind, „lasse sich nicht wegdiskutieren.“ Aber dennoch bekennt sich der Firmenchef weiter klar zur Marke Nah&Frisch. „Das ist eine perfekt geführte, stark aufgeladene Vertriebsmarke. Ich sehe hier keine kriti- sche Masse erreicht.“ Nachsatz: „Wir feiern heuer das 40-Jahr-Jubiläum und ich bin mir sicher und ich freue mich schon darauf, den Nah&Frisch-50er zu feiern.“ Die schwieriger gewordenen Rahmenbe- dingungen ließen rund um den Jahreswech- sel die Wogen hochgehen, massive Schlie- ßungswellen standen im Raum. „Wir haben unser Portfolio überprüft und haben uns schließlich auch von drei Standorten ge- trennt.“ Für 2023 ortet Haider aber keine Wackelkandidaten. „Ich glaube, das gehört zu unserem Geschäft dazu, Märkte kontinu- ierlich zu überprüfen. Als Beispiel: Wir hät- ten beim Standort in Aschach an der Donau 04-2023 REGAL | 29Next >