< PreviousDIE SPAR! UND INTERSPAR!FAMILIE freut sich mit Moderatorin SILVIA SCHNEIDER (Bildmitte): v.l.n.r. Spar-Aufsichtsratsvorsitzen- der DR. GERHARD DREXEL, Interspar Österreich-Geschäftsführer MAG. JOHANNES HOLZLEITNER, Spar-Vorstand MAG. MARCUS WILD, Spar-Vorstandsvorsitzender MAG. FRITZ POPPMEIER, Spar-Aufsichtsrätin und Mitglied des Spar-Betriebsrats BETTINA MÜNZER, Spar-Aufsichtsrätin und Zentralbetriebsratsvorsitzende Interspar SABINE EIBLMAIER sowie Spar-Vorstand MAG. MARKUS KASER. FOTO: INTERSPAR/WERNER KRUG HANDEL TOP!REPORTAGE Interspar: 40 | REGAL 05-2022VON HERBERT SCHNEEWEISS M ega-Wurf der Interspar. In Oberwart (Burgenland) bringt die Tanne einen neuen Markt mit 3.185 m2 in Stellung. 13 Mil- lionen hat alleine die Interspar für den In- nenausbau flüssig gemacht. Die Kosten für den gesamten Park beziffert die Rutter Gruppe mit 50 Millionen Euro. „Es ist der modernste Markt der Flotte“, so Interspar- Chef Mag. Johannes Holzleitner beim Ex- klusiv-Rundgang. HANDEL TOP!REPORTAGE Neuer Vorstoß → In Oberwart (Burgenland) geht 68. Standort ans Netz → 13 Millionen Euro wurden investiert → Zwei Total-Relaunches sind 2022 auf der To-do-Liste INTERSPAR ERÖFFNET SEINEN 68. MARKT IN OBERWART Spar Familie feiert den neuen Interspar Hypermarkt in Oberwart 13 MILLIONEN EURO investierte die Interspar in den neuen Standort 05-2022 REGAL | 41HANDEL TOP!REPORTAGE Insgesamt zählt die Armada mittlerweile 68 Inter- spar-Geschäfte. Zusammen mit Maximarkt kletterte die Anzahl auf 75 Märkte. „Wir bleiben hellwach, sind weiter auf der Suche nach neuen Standorten“, so Holzleiter, der alleine für 2023 und 2024 zwei weitere Interspar-Flaggschiffe ankündigt. „Wir werden so- wohl in Gänserndorf als auch in Leibnitz unsere be- stehenden Eurospar-Flächen auf Interspar-Niveau heben.“ Zuletzt glückte eine entsprechende Weiter- entwicklung in Perg. Und: Das Upgrade von schlagkräftigen Eurospar- Märkten auf die Verbrauchermarkt-Ebene bleibt auch weiter auf Agenda. Der Vorteil: Die Standorte sind bereits perfekt eingeführt. Die entsprechende Kundenanzahl bereits gefunden. „Dennoch ist die Umstellung technisch oder auch räumlich nicht überall möglich. Dazu muss bei jedem Eurospar be- wertet werden, ob durch den Switch eine signifikant größere Umsatzhöhe erreicht werden kann.“ Die Short-List für weitere potenzielle Umstellkandida- ten ist dementsprechend kurz. Österreichweit hat Holzleitner dabei eine Handvoll Märkte im Blick. „Wobei hier noch keine Entscheidungen getroffen wurden.“ Dazu will der Interspar-Geschäftsführer sein Netz weiter umbauen. „Wir haben heuer zwei Total-Relaun- INTERSPAR setzt auf die neuesten Ladenbaumoduleches in Bludenz und Wien Sandleitengasse eingetak- tet.“ Alle 18 bis 20 Jahre müssen bestehende Märkte substantiell überarbeitet werden. Neue Standorte be- kommen Zeit die anvisierten Zahlen einzuspielen. „Hier gehen wir von ein bis vier Jahren aus.“ Generell hält die Interspar in ganz Österreich die Augen für Neuprojekte o!en. „Wir brauchen 50.000 potentielle Kunden in Umkreis von rund 15 bis 20 Auto-Minuten.“ Und: Es benötigt Fläche. „Um die ganze Interspar-Welt zur Geltung bringen zu können, sind einfach über 3.000 m2 notwendig. Dann können wir unsere Sortimentskompetenz in voller Breite aus- spielen. Dann macht es richtig Sinn.“ Eine Beschrei- bung, die auf den neuen Markt in Oberwart passte und Holzleitner eine besondere Freude bereitete. „Weil wir auch für ein Symbiose von Handel und Gas- tronomie stehen, die hier perfekt gelungen ist.“ 60 der 68 Standorte haben mittlerweile ein Restaurant an- geschlossen. „Insgesamt haben wir 80 Gastro-Stand- orte in unterschiedlichen Formaten am Netz.“ Oberwart ist der dritte burgenländische Standort nach Eisenstadt und Unterwart. „Wir werden hier im Süden am wichtigen Knotenpunkt jetzt mit einer GESCHÄFTSLEITER PETER BIRKENAU und sein Team freuen sich über den topmodernen Interspar- Hypermarkt in OberwartDoppelspitze operieren“, so der Geschäfts- führer. Expansionspotenzial gibt es den- noch. „Es stimmt, das Nordburgenland rund um Parndorf ist interessant für uns.“ Seit Jahren wird der Verbrauchermarkt im- mer wieder hoch bei Projekten gehandelt, dennoch war noch nie etwas Konkretes in Sicht. „Es ist auch weiter nichts in Planung.“ Ein Blick in den neuen Markt zeigt, die In- terspar hat nachgeschärft. Noch mehr mul- tifunktionale Möbel. Im Mopro-Bereich wurden die Truhen mit Deckel geschlossen. Die neueste Rezeption in Stellung gebracht. „Auch bei der Beleuchtung sind wir hier am letzten Stand.“ Ein zusätzliches Fisch-SB- Regal, eine Convenience-Theke sowie die adaptierte Backstube. „Wir sehen hier über- all die neuesten Überarbeitungen.“ HANDEL TOP!REPORTAGE Dazu rückt Holzleitner von Basis-Ele- menten nicht ab. „Wir setzen voll auf Sicht- achsen. Wir wollen, dass sich der Kunde je- derzeit im Markt orientieren kann. Vom Eingang weg ist bereits das Toiletten-Papier erkennbar. Bei der ersten Querachse ist die Frische im Blick.“ Dazu ist der Markt weiter grob in drei Teile unterteilt: Non Food, Tro- ckensortiment und Frische. Einzelne Wel- ten werden in Arena-Form angeordnet: Schütten als Türöffner, multifunktionale Möbel im Zentrum abgeschlossen durch hohe Regalteile. Dabei will Holzleitner fle- xibel auf Jahres- und Saisonzeiten reagieren können. „Wir haben etwa im Büro- und Spielbereich zwei flexible Regale, die wir je nach Bedürfnis verschieben können.“ Mehr als 50.000 Artikel finden beim In- terspar der neuesten Generation Platz. Da- von: 30.000 Non Food-Produkte. Dabei nimmt der Interspar-Chef bestimmte Sorti- ments-Gruppen besonders unter die Lupe. „Wir haben den Müllsack-Bereich komplett überarbeitet. Dabei handelt es sich um Pro- dukte, wo der Kunde nicht gerne wechselt, sondern immer wieder seinen Wunsch-Ar- tikel sucht.“ Auch bei kleineren Elektro-Ge- räten will Holzleitner die Nummer-eins- Position mit der Eigenmarke Simpex bei Föhn, Toaster und Wasserkocher halten. „Interspar will aber auch für Bratpfannen stehen. Wir müssen hier erste Anlaufstelle sein und nicht der Möbelhandel.“ Wichtiges Sortiments-Element bleibt Re- gionalität. „Wir haben hier 260 lokale Pro- dukte von 45 unterschiedlichen Produzen- ten eingelistet. Aus dem Burgenland kom- men 1.800 Artikel von 175 Lieferanten.“ DIE INTERSPAR SETZT AUF LANG! JÄHRIGE PARTNER! SCHAFTEN. Auch Kreislaufwirtschaft- Spezialist Tomra hat seine Flaschenrück- gabe-Geräte in Ober- wart im Einsatz. 44 | REGAL 05-2022 gegen hartnäckige Essensrückstände vorhernachherHANDEL TOP!REPORTAGE REGAL: Vor der Corona-Krise hat die Interspar noch 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Wie schauen die Daten nach den Pandemie-Jah- ren 2020 und 2021 aus? Holzleitner: Wir geben unter dem Jahr keine Daten, Entwicklungen bekannt. Aber es war natürlich so, dass es einen Corona-Verschub nach oben gegeben haben. Wir haben in den Pandemie-Jahren einerseits bei der Gastro-Schließung mitgelitten und andererseits durch die Lock- downs im LEH profitiert. Auch heu- er sind wir mit dem ersten Tertial zufrieden. Es ist gut gelaufen. Pandemie, Kriegsangst, Inflation: Wie schwierig werden die nächsten Monate, wie schwierig wird Wachstum in diesem Jahr? Wenn wir die aktuellen Inflations- raten von sechs, sieben Prozent an- sehen, dann braucht es für ein reales Wachstum enorme Steigerungsraten. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine gesamtwirtschaftliche reale Deflation rutschen. Deshalb müssen wir alle Lieferanten mahnen, jetzt nicht die Gunst der Stunde zu nutzen und überzogene Preisforde- rungen abzugeben. Wir sehen uns hier als Anwalt der Konsumenten und warnen, dass zu hohe Preise eine massive Kaufzurückhaltung zur Folge haben könnte. Sehen Sie jetzt bereits eine höhere A!nität für Aktionen? Ja, die gibt es. Wir sehen aber auch, dass die Pole stärker werden. Einer- seits werden höherpreisige Waren gerne gekauft, andererseits boomen auch Artikel im günstigeren Preis- segment. Das erkennen wir auch bei unseren Eigenmarken. So wächst Spar Premium und S-Budget über- durchschnittlich. Spar Natur*pur verzeichnete ein Plus von zwölf Pro- zent. Aber es ist auch erkennbar, dass es jetzt schon Kunden gibt, die sich Produkte, die sie sich vor eini- gen Monaten noch leisten konnten, jetzt nicht mehr leisten können. Da → Umsatz bei über 1,8 Milliarden Euro → Hohe Affinität zu Aktionen Interspar-Chef Mag. Johannes Holzleitner im REGAL-Gespräch Pole werden immer stärker: Warnung an Lieferanten wird vielleicht nicht mehr die Marke A, sondern die Marke B gekauft. Schwierig wird es für die Menschen, die sich sogar die günstigeren Pro- dukte nicht mehr leisten können. Was fordern Sie von der Politik? Mehr Netto vom Brutto gerade für Geringverdiener oder einen Freibe- trag, Steuererleichterungen. Sonst kündigt sich hier ein sozialer Damp!essel an. Sehen Sie in der aktuellen Situa- tion eine Gefahr für die Marken- Welt? Für die Marken, die Begehrlichkei- ten wecken, ist das kein Problem. Wie schaut es mit der Lieferquote aus, wie mit der Versorgungssi- cherheit? Besonders während des ersten Lock- downs und der Hamsterkäufe war das eine oder andere Produkt kurz- zeitig ausverkauft. Aber wenn die Mehl-Sorte A nicht erhältlich ist, dann wird es eine Mehl-Sorte B ge- ben. Es werden immer Alternativen vorhanden sein. Vielen Dank für das Gespräch. 46 | REGAL 05-2022TOMRA T9 EINE SMARTE INVESTITION MIT LANGANHALTENDEM NUTZEN Scha!en Sie ein außergewöhnliches Rückgabeerlebnis für Ihre Kunden, heute und morgen! Der T9 basiert auf zukunftssicheren Erkennungs-Technologien und er akzeptiert sie alle, Mehrweg- und Einweggebinde, auch bei neuen Anforderungen. Plus - machen Sie Ihren T9 noch leistungsfähiger und nutzen Sie unsere vielfältigen digitalen Werkzeuge, zum Gewinnen Ihrer Kunden und gestalten von noch e"zienteren Prozessen. Let’s put recycling to work for you tomra.com | o!ce@tomra.at | +43 (0)1 665 54 00REGAL-Exklusiv-Gespräch mit Adeg-Obmann Mag. Anton Kovsca HANDEL AKTUELL R ewe International AG-Vorstand Mag. Marcel Haraszti legte sich schon zu Jahresbeginn fest. „Wir werden mit Billa-Kaufleuten im Herbst 2022 starten.“ Die Anzahl und der genaue Plan für eine neue Linie für Selbst- ständigen ist noch offen. Fix ist: Es wird eine Ko-Existenz zwischen Billa- und Adeg- Kaufleuten geben. Und auch Adeg-Obmann Mag. Anton Kovsca ist sich sicher, eine künftige Wech- sel-Flut von Adeg-Kaufleuten unter das neu geschaffene Billa-Dach wird es nicht geben. „Adeg steht auch weiterhin im Fokus im Adeg hält den Kurs 48 | REGAL 05-2022ADEG AICHNER in Lienz (Osttirol) „ Für Nahversorger braucht es ein Förder-System.“ MAG. ANTON KOVSCA, ADEG!OBMANN VON HERBERT SCHNEEWEISS HANDEL AKTUELL → Im ersten Tertial ein Plus von einem Prozent → Umbau bringt zweistellige Zuwachsraten → 236 gebrandete Adeg Märkte Rewe-Konzern.“ In der Endausbaustufe ist ein Szenario ähnlich wie in Deutschland vorstellbar. „Dort gibt es neben den Rewe- Kaufleute auch die nahkauf-Selbstständi- gen.“ Kovsca: „Das wichtigste dabei ist, dass beide Kaufmannsschienen äußerst rentabel und ertragsstark wirtschaften können.“ Aber alles reine Zukunftsmusik. Anzahl. Die aktuelle Adeg Flotten-Größe beziffert die Rewe mit 236 gebrandeten Märkten. Ein Plus von vier Standorten. Und insgesamt 334 Lieferstellen. Kovsca: „Mir liegt zudem die Zahl von konstanten 260 Genossenschaftsmitgliedern vor.“ Dabei bespielen die Kleeblätt’ler Konzepte von 100 bis 1.000 m 2 . Der Durchschnitt der Märkte liegt bei rund 400 m2. Umsätze. 2021 lieferten die Kaufleute der Adeg-Flotte laut Haraszti nach einem bärenstarken Jahr 2020 ein Null-Wachstum ab. „Wir sehen hier Lockdown-bedingt ein starkes Ost-West Gefälle“, ergänzt Kovsca. Aber: 2022 zeigen die Kurven wieder nach oben. „Kumuliert mit April zeigt sich ein Plus von einem Prozent. Umbau. Ein weiterer Punkt: Umgebaute Standorte performen besser wie noch altge- den Kurs 05-2022 REGAL | 49Next >