< PreviousLohnErhöhungen in Tschechien Die Löhne der Angestellten steigen in allen Einzelhandelsket- ten in der Tschechischen Repub- lik. Das liegt an der Inflationsrate, aber auch an der Arbeitslosen- quote. Bei der großen Kette Albert werden die Gehälter der Mitarbei- ter in mehr als 330 Filialen ab dem 1. September 2022 flächen- deckend um drei Prozent steigen. Dies ist die zweite Erhöhung in diesem Jahr und die achte große Lohnerhöhungswelle seit 2016. Insgesamt erhöht Albert in diesem Jahr die Löhne der Betriebsmitarbeiter um durch- schnittlich sieben Prozent. dm drogerie markt erhöht ab dem 1. Juli 2022 die Löhne für Mit- arbeiter. Gleichzeitig wird auch der Wert der Essensgutscheine von derzeit vier Euro auf sechs Euro erhöht. Damit reagiert das Unternehmen auf die stark gestiegene Inflation sowie die Preise für Energie, Treibstoff und Lebensmittel. Zwei Drittel der tschechischen Arbeitnehmer erwarten in diesem Jahr eine Lohnerhöhung. Die Inflation in der Tschechischen Republik übersteigt jetzt 16 Prozent, sodass die Reallöhne stark fallen. 16 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr bereits höhere Löhne gesehen, während 27 Prozent erwarten, dass der aktuelle Arbeitgeber im Laufe des Jahres 2022 die Gehaltserhöhung durchführt. Der Durchschnittslohn in der Tsche- chischen Republik stieg im letzten Quartal des vergangenen Jahres im Jahresvergleich um vier Prozent auf 1.623 Euro. Wedl: RiesenPlus im ersten Halbjahr Das Handelshaus Wedl blickt im ers- ten Halbjahr 2022 auf ein Plus von 128 Prozent. Wachstumstreiber war vor allem die zweite Winterhälfte und der Tourismus. Seit Frühlingsbeginn zieht die Nachfrage wieder an. „Gerade in den letzten Monaten konnten wir Werte verzeichnen, die deutlich über dem Vorpandemieniveau 2019 liegen“, sagt Geschäftsführer Lorenz Wedl. Neben ländlichen Regionen habe sich auch der Städtetourismus erholt. Be- sonders gut entwickelten sich Tirol und Salzburg mit einem Umsatzplus von 12,7 bzw. elf Prozent. Geschäftsführungsduo. Umbrüche gibt es in der Geschäftsführung. Tobi- as Waidhofer schied als dritter Ge- schäftsführer aus. Lorenz Wedl ver- antwortet nun die Bereiche Einkauf, Marketing und Vertrieb sowie Perso- nal und Finanzen. Klaus Mantl ist zu- ständig für Logistik, IT, Immobilien und Qualitätsmanagement. Zukünfti- ges Ziel: neue Zielgruppen, insbeson- dere im Bereich Großkunden und öf- fentliche Einrichtungen. Hauptkun- den bleiben Gastronomie und Hotellerie. Im Hintergrund wird in- vestiert in den Ausbau der IT-Dienst- leistungen und in Digitalisierung. Für Herausforderung sorgen knappe Lo- gistikkapazitäten und enorm steigende Energiepreise, vor allem bei Strom, Gas und Diesel. ■ Tirol NEUER C+C in Saalfelden NEUE ZWEIER-GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Klaus Mantl und Lorenz Wedl, MSc. © WEDL HANDELS-GMBH 10REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1015.07.22 12:47T rotz der restriktiven Handhabung der Raumplanungs- gesetze Österreichs schaffen es Fachmarkt-Agglome- rationen weiterhin zu wachsen. Die Zahl, wie auch die gesamte Flächenkapazität legt weiter zu. Dies zeigt eine Standort+Markt Studie im Auftrag des Handelsverbands: 280 Fachmarkt-Agglomerationen, 6,4 Millionen m2 Ge- samtverkaufsfläche, 8.000 Shops und 17 Milliarden Euro Umsatz. Jeder vierte Euro landet in Fachmarktgebieten – diese werden auch immer mehr zu Nahversorgungszent- ren. Top Player im Umsatzranking sind nämlich Lebens- mittelgeschäfte. Hofer führt das Ranking der meisten Shops in Agglomerationen mit 214 Einheiten an. Hannes Lindner, Geschäftsführer von Standort+Markt, sieht Fachmarktgebiete als die stillen Gewinner der Krise: „Wenn sich noch etwas im österreichischen Handel tut, dann in Fachmarktagglomerationen, so könnte das Pau- schalurteil der letzten drei Jahre lauten. Während in den Städten die Flächen be- reits rückläufig sind und in Shopping Malls besten- falls stagnieren, ist bei den Fachmarktagglome- rationen noch ein leichter Zuwachs zu erkennen.“ ■ Zweiter Ebner-Adeg in Osttirol Adeg Ebner: Push in Osttirol! K artitsch (Bezirk Lienz), unweit der italienischen Gren- ze. Dort übernahm Gerhard Ebner das Adeg-Ruder. Nach drei Monaten Schließzeit eröffnete der Kauf- mann den 255 m² großen Kleeblatt-Standort in neuer Op- tik. „Beim Ladenbau habe ich zahlreiche eigene Inspiratio- nen einfließen lassen“, verrät Ebner im REGAL-Gespräch. Ein maßgeschneidertes, offenes Konzept. „Ich bin hier ei- nen neuen Weg gegangen und habe viel Handlungsfreiheit bekommen.“ Im Hintergrund läuft die neueste Technolo- gie. „Die Kältetechnik ist auf dem letzten Stand und alles ist mit LED ausgestattet.“ Und auch für eine mögliche Umstel- lung auf ESL ist Ebner gewappnet. Sortiment. Auch im Sortiment geht der Tiroler andere Wege. Vom klassischen Cross Docking-Sortiment nimmt Ebner eher Abstand, Eigenmarken – davon zahlreiche in Bio-Qua- lität – kommen aber in die Regale. Und: Regionale Produkte sollen nicht weiter als 50 km entfernt sein. Die Bandbreite reicht von Marmeladen, Nudeln, Honig bis hin zu Butter, Würstel oder Käse. In Kartitsch und in Ebners Stammge- schäft in Obertilliach ist das Umsatzplus zweistellig. ■ Jeder 4. Euro geht an Fachmarktgebiete FachmarktZentren sind die stillen Gewinner ■ Osteuropa Minus bei LEHUmsätzen D ie Lebensmittelverkäufe gingen im Mai im Jahresver- gleich in Tschechien um 6,3 Prozent zurück. Die Ein- zelhandelsumsätze gingen im Mai real sogar um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. In Märkten mit Non-Food-Artikeln betrug der Rückgang sogar 7,6 Pro- zent, bei Lebensmitteln 6,3 Prozent und bei Kraftstoffen 5,2 Prozent. Kosmetika stiegen jedoch um 4,4 Prozent. Den fünften Monat in Folge schnitten Online- und Ver- sandhandel nicht gut ab. Im Mai ging der Umsatz gegen- über dem Vorjahr um rund ein Zehntel zurück. GERHARD EBNER, Adeg Kaufmann FACHMARKTZENTRUM TELFSPARK 11REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1115.07.22 12:47D ie Spar Filiale in Hönigsberg, zwi- schen Mürzzuschlag und Lang- enwang in der Ober-Steiermark, wurde bereits abgerissen. Nun startet Spar-Steiermark-Chef Mag. Christoph Holzer mit den Bauarbeiten für einen neuen Eurospar. Der Markt dürfte eine „Wucht“ mit 1.300 Quadratmetern im Mürzer Oberland werden. Geplante Eröffnung: März 2023. Auch ein benach- bartes Grundstück wurde angekauft. Holz, Photovoltaik. Der neue Euro- spar wird in Holzbauweise errichtet. Es entstehen 95 Parkplätze sowie eine Photovoltaik-Anlage am Dach mit einer Leistung von rund 60 Kilowatt-Peak. Herzstück wird der Frischemarktplatz mit Feinkost, Obst und Gemüse. Noch nicht ganz feststehen dürfte, wie es mit der nahe gelegenen Spar Filiale, die nur wenige Hundert Meter vom künftigen Mega-Eurospar liegt, wei- tergehen wird. Spar Ramusch. Unterdessen über- nahm am östlichen Ortsende von Mürzzuschlag, in Spital am Semme- ring, Angelika Ramusch den Spar Markt (600 m2) als neue Betreiberin. Rewe Vollsortiment mit gutem Gewinn Die Kölner Rewe rechnet heuer mit einer positiven Ergebnis- Entwicklung im Vollsortiments- Geschäft in Österreich. Dies bestätigt die Linie, bei Billa und Billa Plus Aktionen herunterzu- fahren und ertragsmäßig zu arbeiten. Aber auch die Berei- che Penny International und Touristik wachsen beim Ergeb- nis. Insgesamt rechnet die Kölner Rewe 2022 mit deutlich wachsenden Umsätzen. Preis- und Wettbewerbsdruck sowie starke Kostensteigerungen drücken jedoch auf die Gewinne. Steigende Preise für Energie, Bau und Transporte schmälern auch das Ergebnis der Rewe Supermärkte in Deutschland. Neuer Lidl im Zentrum von Prag Paukenschlag in Prag. Direkt im Zentrum sperrte der Diskonter Lidl auf. Und das auf 1.100 Quadratmetern. Dies ist bereits Markt Nummer 294 in Tsche- chien. Lidl eröffnete auf histori- schem Boden: in der früheren tschechischen Commerzialbank. Hofer weitet Lieferservice aus Nach Wien weitet der Diskonter sein Liefergebiet nun um die Hauptstadt herum aus: Die Online-Bestellungen werden nun auch für Klosterneuburg, Mödling, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Vösendorf und Perchtoldsdorf angenom- men. SparUmzug mit Upgrade Spar Wagenhofer in Hieflau (Stmk) eröffnete nach Übersie- delung den Supermarkt in die Hauptstraße neun als modernen Neubau mit dazugehörigem Bistro. Neu gibt es auch eine Lotto/Toto-Annahmestelle, Tabakwaren und einen Banko- mat. Im Zuge der Neueröffnung übergab Spar 1.500 Euro an die Gemeinde für bedürftige Familien. ■ Eröffnung März 2023 ■ 1.300 m Mega Eurospar in das Mürzer Oberland! ■ Internationale Entwicklungen Gehen Marktforscher zusammen? Die beiden Unternehmen GfK SE und Nielsen IQ gaben kürzlich bekannt, fusionieren zu wollen. Dadurch soll ein neuer, international agierender Konzern entstehen. „GfK ist ein führender Anbieter für Daten und Analysen im Bereich Technologie und Gebrauchsgüter in 67 Ländern. Nielsen IQ hat eine führende Position im Bereich Fast Moving Consu- mer Goods (FMCG, Konsumgüter des täglichen Bedarfs) in 90 Län- dern. Der Zusammenschluss beider Unternehmen ermöglicht den Ausbau des Geschäfts sowohl innerhalb bestehender Kunden- segmente als auch in neuen Märkten“, heißt es von Seiten der Unter- nehmen. Der künftige Mehrheitsgesellschafter Advent International, übrigens seit Dezember Eigentümer der Nielsen IQ, gibt noch nicht heraus, was er sich die Übernahme der GfK kosten lassen wird. 2 MAG. CHRISTOPH HOLZERHÖNIGSBERG 12REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1215.07.22 12:47I n den letzten beiden Monaten konn- te das Shopping Center des Bau- herrn Ing. Richard Lugner seine Umsätze deutlich steigern. Die Um- sätze liegen, laut Richard Lugner, so- gar über jenen von 2019, vor den Pan- demie-Einbrüchen. Erstes Halbjahr. Einschließlich der KW 27/2022, also im ersten Halbjahr 2022, lag der Umsatz der Lugner City bei 60,37 Millionen Euro – eine Steige- rung von rund 30 Prozent gegenüber 2021, als Lugner wegen der laufenden behördlich bedingten Schließungen noch 46,35 Millionen Euro lukriert hatte. „Derzeit tauschen wir einige Deutschland: Mehr BarAuszahlungen Bereits 88,2 Prozent der Lebensmittelmärkte bieten in Deutschland der Kundschaft Barauszahlungen an. Der durchschnittliche Auszahlungs- betrag liegt bei 95,25 Euro. Insgesamt zahlen die Unterneh- men 9,7 Prozent ihres gesamten „vereinnahmten“ Bargeldumsat- zes wieder an ihre Kundschaft aus, so Ergebnisse einer aktu- ellen EHI-Studie. Für diesen Service des Händlers werden auf den ausgezahlten Betrag Gebühren an die Kreditwirt- schaft im Mittel von 0,13 Pro- zent mit einer Bandbreite von 0,10 bis 0,18 Prozent fällig. Laut Handel sei dies jedoch nicht gerechtfertigt, da der Cash- back-Service eine Entlastung der Kreditwirtschaft bedeute. Hofer: Drei Wieder eröffnungen in Wien Anfang Juli wurden in Wien drei Hofer Filialen nach Modernisie- rung wiedereröffnet. Die Kassen wurden optimiert, das Regal- konzept übersichtlicher gestal- tet und die Märkte werden nun mit 100 Prozent Grünstrom aus Österreich versorgt. Spar modernisiert in Obsteig Aktuell wird der 500 m² große Spar in Obsteig (Tirol, Bezirk Imst) modernisiert und um 100 m² ausgebaut. Die Wieder- eröffnung ist für Herbst 2022 geplant. Nah&Frisch nach Stiwoll Im steirischen Stiwoll gibt es seit kurzem einen Nah&Frisch, geführt von Claudia Koch und ihrer Tochter. Nach rund 15 Jahren schloss der Spar-Markt dort seine Pforten. Lidl steigt im Kosovo ein Lidl wird künftig in den Kosovo expandieren. Lokale Produkte sollen auch über den Kosovo hinaus unter „Lidl Kosova“ verkauft werden. ■ Rewe Billa bekommt neues Großhandelsressort Die Rewe bündelt künftig den Großhandel bei Billa. „Das Adeg Großhandelsgeschäft und künftig auch die Billa-Kaufleute werden somit aus einer Hand betreut“, beschreibt Rewe International AG Vorstand Marcel Ha- raszti die organisatorische Weiterentwicklung und Verankerung im Billa Vorstand, der damit um das Ressort „Großhandel und Kaufleute“ ergänzt wird. Der neue Bereich wird vom bisherigen Adeg-Vorstandssprecher Brian Beck (42) geleitet. Adeg wird organisatorisch als eigene Einheit im Billa-Ressort Großhandel mit den Geschäftsfeldern Selbstständiger Einzelhandel und Kooperationspartner weitergeführt mit eigenständi- gem Vertrieb, Category Management, Marketing und Ladenbau. ■ Umsatz auf 60 Mille ■ Plus 30 Prozent Lugner baut kräftig aus Gastronomiebetriebe aus, von denen wir bessere Ergebnisse erwarten“, gibt Geschäftsführer Lugner gegenüber REGAL bekannt. Billa Plus. Im Hause Billa Plus ist man mit dem Verbrauchermarkt in der Lugner City jedenfalls zufrieden, wie Billa Vorstand Harald Mießner am REGAL Branchentreff erkennen ließ. Auch das Bespielen der Bühne sams- tagsnachmittags verlängere die Auf- enthaltsdauer der Kunden. Weiters sieht Lugner die gute öffentliche An- bindung als Grund, warum Kaufkraft vom Stadtrand zur Lugner City ab- fließt. BRIAN BECK 13REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1315.07.22 12:47Lugner City ist bekanntestes EKZ Laut einer aktuellen BillaUmfrage ach- tet ein Viertel (26 Prozent) der Ös- terreicher seit Beginn der Corona- Pandemie mehr auf seine Ernährung. 46 Prozent haben dabei den Kon- sum tierischer Produkte inklusive Fleisch in den letzten Jahren be- wusst reduziert. „Das beweist auch das umfangreiche plant-based An- gebot bei Billa und Billa Plus mit rund 2.500 Produkten.“ Billa baut plant basedSortiment aus Ab sofort sind über 60 voll elektrische Dienstfahrzeuge bei Lidl im Einsatz. Bis 2025 soll jeder zweite Filiale mit eigener Ladestation ausgestat- tet werden. Aktuell gibt es in knapp 60 Outlets Ladestationen. Dieses Jahr werden knapp eine Million Euro in die Lade-Infrastruktur inves- tiert. Das Ziel bis 2030: Die Beliefe- rung mit 100 Prozent alternativ an- getriebenen Fahrzeugen. Lidl investiert in EMobilität Thomas Philipps treibt die Expansion in Österreich weiter voran. Der Dis- konter für Heim und Garten, der auch ein Lebensmittel-Sortiment führt, bringt in Oberwart (Burgen- land) im September seinen dritten Standort ans Netz. In den nächsten fünf Jahren will das Unternehmen sein Netz auf 30 Märkte ausbauen. Das Sortiments-Portfolio umfasst insgesamt 18.000 Artikel. Thomas Philipps eröffnet dritten Markt ELKE WILGMANN , Billa-Vorständin ALESSANDRO WOLF (Vorsitzender der Geschäftsleitung Lidl Österreich) und Thomas Herndl (Markenleiter Volkswagen) Quelle: Eigenstudie von Market Agent, Juni 2022 DIE TOP 10 VON 54 EINKAUFSZENTREN [...] Welche der folgenden Einkaufszentren sind Ihnen zumindest namentlich bekannt? Basis : Wohnort im Umkreis von 100km zum jeweiligen Einkaufszentrum Lugner City (n=1.293) 93,7 % Sillpark (n=250) 93,6 % DEZ Innsbruck (n=250) 92,4 % PlusCity (n=660) 91,2 % Kaufhaus Tyrol (n=250) 88,8 % Shoppingcity Seiersberg (n=579) 86,7 % Designer Outlet Parndorf (n=1.190) 86,4 % Messepark, Dornbirn (n=155) 85,2 % Millennium City (n=1.282) 83,7 % Westfield Shopping City Süd (n=1.308) 83,2 % Ø 59,0 % 14REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1415.07.22 12:47Denns BioMarkt baut seinen Stand- ort in der Wiener Taborstraße (2. Bezirk) um. Konkret wird der Bist- ro-Bereich vergrößert und das Ein- kaufserlebnis verbessert. Auch ökologische Maßnahmen stehen im Vordergrund. Insgesamt be- suchten zuletzt rund 2.000 Kunden das Geschäft. Derzeit führt der Bio-Lebensmittelmarkt 34 Ge- schäfte in ganz Österreich. Denns BioMarkt baut Taborstraße um Billa investiert heuer in Tschechien 54 Millionen Euro. Die Flotte wird ausgebaut und erneuert. 2021 be- trugen die Investitionen 45 Millio- nen Euro. Billa beliefert in Tsche- chien 250 Märkte und knapp 100 Tankstellen. Shell ist der Tank- stellenparner der Rewe in Tsche- chien. Der Umsatz beträgt 926 Millionen Euro. Rewe macht in OstEuropa Dampf Hofer plant nun 230 Photovoltaik-Anlagen! Bis Ende 2026 plant Hofer, 230 Filialen mit Photovoltaik- anlagen auszustatten. Ermöglicht wird das unter anderem durch Förderungen im Rahmen des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes der Stadt Wien. Rund 85 Prozent des produzier- ten Stroms können in der Filiale verbraucht werden. Billa: Neue MarketingChefin Daniela Schwarz-Knehtl (43) wird neue Billa-Marketing-Che- fin und folgt in dieser Funktion Christian Rausch nach, der das Unternehmen mit Ende August verlässt. Zuletzt füllte die langjährige Billa-Mitarbeiterin die Position der Leiterin Brand Communication aus. Neuer Nahversorger In St. Oswald (Niederösterreich) soll ein Nahversorger-Standort hochgezogen werden. Knebel übernimmt Kauffrau Andrea Knebel über- nimmt mit ihrem Team den Nah&Frisch-Markt in Königsdorf (Burgenland). Davor hatte das Großhandelshaus Kastner den Standort als Filiale geführt. Spillern: Initiative für Nahversorger Im 3.000-Einwohner-Ort Spil- lern (Niederösterreich) gibt es eine Initiative für einen neuen Nahversorger im Ort. Konkret wird als möglicher Standort die ehemaligen Reithalle in Zen- trumsnähe gehandelt. Neues Fachmarktzentrum In St. Pölten wird ein neues Fachmarktzentrum hochge- zogen. Bauhaus errichtet auf dem Grundstück die ehemalige Kopalkaserne ein neues Zent- rum. Insgesamt werden Unter- nehmensangaben zufolge über 25 Millionen Euro für den Neubau bereit gestellt. Die Verkaufsfläche ist rund 15.000 m 2 groß. Murpark Graz Auf 2000 m 2 eröffnet TK Maxx im Murpark seine bereits 16. Filiale in Österreich. EZE Eisenstadt Das Center bekommt einen Media Markt auf fast 5000 m 2 dazu und vergrößert für diesen Neumieter. LEONHARD SCHITTER, CEO Salzburg AG, Jürgen Czernohorszky, Klimaschutz-Stadtrat Wien, Bundesministerin Leonore Gewessler, Horst Leitner, CEO HOFER KG (v.l.) 15REGAL08-2022 R08 Handelszeitung.indd 1515.07.22 12:47KR CHRISTIAN PRAUCHNER, Obmann des Bundes- gremiums Lebensmittel- handel der WK Österreich TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS R EGAL: Gab es eigentliche Sortimente, wo Ihre Mit- arbeiter in den letzten Monaten die Preiszettel wegen neuer Teuerungsschübe nicht auswechseln mussten? KR Christian Prauchner: Es gibt wirklich noch Produktgruppen wie Süßwaren, Säfte, Mineralwasser oder Tiernahrung, wo sich wirklich weniger getan hat. Aber bei Sorti- menten mit hohem Energieanteil in der Produktion wie bei Mopro oder bei Brot & Backwaren sehen wir Preissprünge, die wir in den letzten Jahren so nicht kannten. Mit Auswirkungen auf die Waren- körbe und Frequenzen? Frequenzmäßig sehen wir im Ver- gleich zu den Corona-Jahren wie- der eine Normalisierung. Die Wa- renkörbe sind aber definitiv kleiner geworden. Mit Preiseinstieg als Verkaufs- renner? Das sehen wir so. Wir orten heuer HANDEL AKTUELL → LEH-Markt wird 2022 schrumpfen → Preiseinstieg: Zweistellige Zuwächse bei S-Budget ein zweistelliges Plus und auch das Phänomen der Einde- ckung bei Aktionen ist zurückge- kehrt. Die Kunden werden in den Medien mit den Themen Teuerung, Inflation und Preisanstieg über- häuft, das zeigt Wirkung im tägli- chen Einkaufsverhalten. Was macht diese Stimmung in Be- zug auf die Entwicklung von Top- Marken. Oder noch konkreter: Ist der Bio- und Regionalitäts-Hype jetzt vorbei? Ich möchte eines klar festhalten. Wir haben keinen Totaleinbruch bei Bio oder bei Regionalität. Aber: Dort, wo der Preis für konventio- nelle Ware deutlich geringer ist, verzichtet der Kunde jetzt häufiger auf Bio und auch auf Regionalität. Wir haben in beiden Bereichen Käufer verloren. Wir schreiben Inflationsraten im Lebensmittelbereich von 8,8 Pro- zent im Juni. Wie leicht fällt Ih- nen ein reales Wachstum 2022. Wie geht es hier auch Ihren Kauf- manns-Kollegen? Ich denke, dass alle Kaufleute, die über dem Vorjahresumsatz liegen, einen sehr guten Job machen. Wer bei zwei bis drei Prozent Wachstum zu liegen kommt, kann halbwegs zufrieden sein. Ich gehe davon aus, dass der Lebensmittelmarkt heuer schrumpft. Hält das die Kaufmannschaft aus? In Tourismusgebieten wurde viele Selbstständige von der Coro- na-Keule massiv erwischt. Jetzt kommt die Teuerungswelle bei Energie gepaart mit einer sich ab- zeichnenden Kaufzurückhaltung? Wir stehen vor großen Herausfor- derungen und zugleich vor großen Aufgaben. Gerade jene, deren Gas- Verträge aktuell abgelaufen sind, haben es jetzt mit einer völlig neu- en Kostenstruktur zu tun. Dazu Schlacht im LEH REGAL-Interview mit Spar-Vize-Präsident Eurospar-Kaufmann KR Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel der WK Österreich 16 | REGAL 08-2022 Prauchner 2.indd 1615.07.22 11:01 HANDEL AKTUELL Staat und die Politik unterstützen und gleichen aus. Für mich ist klar, dass wir die Schwachen in der Ge- sellschaft als Sozialstaat „mitneh- men“ müssen. Aus diesem Grund sage ich aber auch: Leistung und Arbeit muss sich aber lohnen. Hier sehe ich großes Potenzial für die Politik einzugreifen. Im Sinne von vielen leistungsbereiten Kaufleuten sowie vielen leistungsbereiten Ar- beitnehmern. Das muss endlich auch mal offen angesprochen wer- den. Welches Szenario befürchten Sie? In einigen Teilen in Europa wird es doch schon vorgelebt. Wenn ich nicht genügend Arbeitskräfte habe, dann muss ich die Leute, die ich zur Verfügung habe, für eine 72 Stun- den Ladenöffnung bestmöglich ein- setzen. Heute noch undenkbare Szenarien könnten Wirklichkeit werden: Wir haben den personalin- tensiven Feinkost-Bereich nur noch eingeschränkt offen. Oder machen die Fleischtheke schon früher dicht. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber Überlegungen, die für kleinere Flächen vielleicht schnell realisierbar sind. Der Kostendruck wird auf die Kaufleute massiv zu- nehmen. Es geistern Ideen wie die Mehr- wertsteuer-Senkung auf Lebens- mittel oder Strompreis-Deckel durch die Gazetten. Was eine Strompreis-Deckelung be- trifft, habe ich noch nicht wirklich darüber nachgedacht. Eine Decke- lung heißt aber auch immer, dass es „ Der Lebensmittelmarkt wird 2022 schrumpfen. Bio und Regionalität verliert Käufer, Preiseinstieg legt zweistellig zu.“ KR CHRISTIAN PRAUCHNER, OBMANN DES BUNDESGREMIUMS LEBENSMITTELHANDEL DER WK ÖSTERREICH eine Querfinanzierung geben muss, die schließlich auch der Konsument trägt. Bei einer kurzfristigen Mehr- wertsteuer-Senkung auf Lebens- mittel bleibt die Gefahr, dass der LEH am Ende ramponiert mit Preistreiber-Unterstellungen da- steht. Und klar ist: Der LEH ist und war bei der Preisgestaltung kein Krisen-Trittbrettfahrer. Und die Industrie? Ich glaube, dass der Lebensmittel- handel mit der Lebensmittelindust- rie intensiv verhandelt und hier auch kein Trittbrettfahrer-System möglich ist. Würden Sie Ihre Kaufmannskolle- gen in der aktuellen Situation zu Investitionen raten? Ersatzinvestitionen müssen natür- lich getätigt werden, aber bei grundsätzlichen größeren Investi- tionsvorhaben würde ich eher situ- ationsabhängig auf Aufschieben plädieren. Ich denke, dass auch die großen Player den einen oder ande- ren Standort auf das nächste Jahr verschieben. Hier könnte die Politik aber beispringen und Investitions- freibeträge erhöhen statt mit der Gießkanne vorzugehen. Auch die Unternehmenssteuern von GmbH und Einzelunternehmern könnte man absenken. Außerdem wird der Lebensmitteleinzelhandel durch seine bekannterweise „dünne“ Ei- genkapitaldecke wieder schwieri- ger zu Geld für Investitionen kom- men. Vielen Dank für das Gespräch. zeichnen sich auch noch wahr- scheinlich interessante Kollek- tivvertragsverhandlungen ab. Eng wird es für Kaufleute, die schon bis jetzt an der Kippe des wirtschaftlichen Erträgli- chen gearbeitet haben. Aber es zeichnet sich noch ein weiterer Grund für die Aufgabe von Märkten ab. Es scheitert am Personal. Da gibt es Kaufleute, die finden keine Arbeitskräfte für ihre Standorte. Das demo- tiviert. Denn insgesamt läuft es darauf hinaus, dass wir alle, auch die Kaufleute, noch mehr arbeiten müssen, um hier durch die Krise zu kommen. Wer die Krise übersteht, das ist die positive Nachricht, wird gestärkt aus dieser Zeit herausgehen. Kann die Politik helfen? Ich glaube nicht, dass immer und alles der Staat und die Politik rich- ten muss. Es ist ein Irrtum zu glau- ben, dass nur der Staat sowie die Politik für mein persönliches Wohl- befinden verantwortlich ist. Der EUROSPAR PÖCHLARN 08-2022 REGAL | 17 Prauchner 2.indd 1715.07.22 11:01REGAL: Ihre C&C-Flotte wächst. Das Groß- handelshaus Kastner landete mit der Über- nahme der zwei ehemaligen AGM-Märkte der Adeg Wolfsberg-Gruppe einen Überra- schungscoup. Warum wurden Sie sich so schnell handelseins? CHRISTOF KASTNER: Wir hatten mit der Adeg Wolfsberg ein Multi-Familien-Unter- nehmen als Gegenüber, wo sehr schnell eine Einigung zu erzielen war. Es war ein sehr of- fener Prozess, der schnell zum Abschluss ge- bracht werden konnte. Für uns ist es ein neu- es Betätigungsfeld mit dem Einstieg in Kärn- ten, wobei wir bereits im November mit dem operativen Geschäft starten werden. Insgesamt übernehmen Sie einen Standort mit 2.000 m 2 Verkaufsfläche in Wolfsberg Regional-König baut aus →Kastner steigt in Kärnten groß ein und einen Markt mit 820 m 2 in Unterberg, der vor allem in den Tourismus-Zeiten seine Pforten öffnete. Wird sich das ändern, wie aus Kärnten bereits vermeldet wurde? Das werden wir evaluieren und uns diesen Sommer genau ansehen. Wir haben hier noch keine endgültige Entscheidung gefällt. Lässt sich die für einen C&C-Markt kleine Fläche von 820 m 2 auch Kastner-üblich bespielen, gibt es Ausbaupläne? Das Grundstück ist natürlich eingeschränkt, so dass wir keine großen bauliche Verände- rungsmöglichkeiten haben. Aber ich möchte schon festhalten, wir können durch unser neues Tool Kastner prime, wo wir den tägli- chen internen Warentransfer zwischen den einzelnen Häusern auch für spezifische Kundenwünsche nutzen, auch Kleinflächen sehr wirtschaftlich führen. Und: Es gibt in Unterberg auch sehr viel Fläche für Abho- lung. HANDEL INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß KR Christof Kastner (geschäftsführender Gesellschafter Kastner Gruppe), Renate Penz (Marktleiterin AGM Wolfsberg) und Arno Riedl (Geschäftsführer der Adeg Wolfsberg). 18 | REGAL 08-2022HANDEL Passt Wolfsberg in das C&C-Kastner Beute- schema? In jedem Fall. Hier leben über 25.000 Ein- wohner, wir liegen in der Nähe des Seenge- biets und haben Ansatzpunkte auch für den Wintertourismus. Und schauen Sie sich nur das Beispiel von Jennersdorf an: Da haben wir den Markt 2003 mit einem Umsatz von zwölf Millionen übernommen und liegen jetzt bei 36 Millionen Euro. Was nehmen Sie sich für Wolfsberg vor, was haben Sie sich das Paket kosten lassen? Bitte verzeihen Sie, wenn ich hier keine Zah- len nennen möchte. Es ist aber ganz klar: Wir orten noch viel Potenzial, auch weil mit der AGM ein Anbieter vom Markt gegangen ist und wir mit unserem Kastner-Sortiment hier für Furore sorgen werden. Unsere Kollegen haben 2019 den Markt in Wolfsberg noch komplett renoviert. Darauf können wir gut aufbauen, werden aber unsere Sortiments- stärken wie Wein, Kastner Geschirr und Co oder Feinspitz entsprechend ausspielen. Was werden Sie in einem ersten Wurf inves- tieren? Auch hier wollen wir dem Mitbewerb nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Der Beitrag jetzt ist überschaubar. Nach dem Rewe-Metro-Deal soll noch der Markt in Klagenfurt einem „aktiven Mit- bewerber“ übergeben werden. Interessant für Sie? Also eines ist klar, man muss nicht in der Landeshauptstadt sein, um in der Landes- hauptstadt für Furore zu sorgen. Aber ja, wenn es sich bei Klagenfurt um einen Stand- ort handeln würde, der hier frei abgegeben wird, dann können wir uns die Situation an- sehen. Aber: Das hört sich in den BWB-Erläu- terungen doch ganz anders an. Metro könnte Radler ist dir zu süß? Jetzt nicht mehr! Vollmundiges Gösser mit Limonade aus sonnengereiften Zitronen, Orangen, Grapefruit und Limetten Nur 2,9 g Zucker pro 100 ml Extra erfrischender Durstlöscher Ohne künstliche Zusatzstoffe oder Süßungsmittel 08-2022 REGAL | 19Next >