< PreviousHANDEL INTERVIEW die gestiegenen Personalkosten belasten die Kostenstruktur. Die KV-Erhöhung ist natürlich notwendig für unsere Mitarbei- ter. Denn sie bringen tagtäglich eine her- ausragende Leistung. Das gehört auch dem- entsprechend wertgeschätzt und vergütet. Eine weitere Herausforderung ist der akute Arbeitskräftemangel. Wir müssen und wol- len hier aktiv gegensteuern, zum Beispiel auch in der Form, dass wir gezielt Pensio- nisten ansprechen und für uns gewinnen wollen. Inwiefern unterscheiden sich die Kun- denansprüche in Salzburg gegenüber Oberösterreich? Regionalität ist der Salzburger Kundschaft besonders wichtig. Darüber hinaus spielt auch Bio eine wesentliche Rolle. Die Stand- orte in Anif und Bruck verzeichnen über acht Prozent Bio-Anteil. Weiters ist zu be- obachten, dass gerne an den Bedientheken eingekauft wird. Der SB-Anteil ist in Salz- burg etwas geringer als im benachbarten Oberösterreich. Was verstehen Sie unter Regional? Wir verstehen unter dem Begriff Regional nur Oberösterreich und Salzburg. Also so- fern das Produkt aus dem jeweiligen Bun- desland stammt, wo der Markt situiert ist. Lokal ist ein Produkt, das nur in einem Markt gelistet wird und aus direkter Umge- bung kommt. Unser Ziel ist es weiterhin, lokale Produkte zu erhöhen. Dadurch kön- nen wir auch an kleinere Erzeuger heran- treten, die mengenmäßig nicht mehrere Märkte beliefern können. Der Prozess ist aber sehr aufwendig. → Maximarkt Facts 7 Standorte 1.300 Mitarbeiter ø 5.500 m 2 Verkaufsfläche 55.000 Produkte davon 2.700 Regionale BROT- UND GEBÄCK im Maximarkt in Anif 20 | REGAL 08-2023SCHLAUE PAUSE www.knabbernossi.at Innovation im Snackwurstregal Erstes Hybridprodukt im Bereich Trockenwurst: 40% weniger Fleisch, 16% Sonnenblumenkerne Fleischreduktion liegt im Trend: spricht Erwachsene und Kinder an, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen 40% weniger Fleisch, dafür reichlich Sonnenblumenkerne! * im Vergleich zu KnabberNossi Classic Sonnenblumenkerne = hochwertiges pflanzliches Protein Massive Werbeunterstützung Wie viele regionale Lieferanten beliefern Maximarkt? Aus der Region beliefern uns 600 Lieferan- ten. Insgesamt haben wir rund 55.000 Arti- kel in den Verkaufsregalen, wovon etwa 2.700 Produkte der Region zuzuschreiben sind. Umsatztechnisch entspricht das mehr als fünf Prozent. Was können Sie mir zum derzeitigen Kaufverhalten der Kundschaft sagen? Bei S-Budget Produkten sehen wir, auf- grund der Teuerungen, eine großartige Entwicklung. Während der Corona-Pan- demie wurde seitens der Kunden häufig zu teurem Fleisch gegriffen, um sich trotz Gastro-Schließungen etwas zu gönnen. Premium-Fleisch ist nun leicht rückgän- gig. In welche Bereiche wird heuer investiert? In den Einwegpfand, damit wir 2025 ein- satzbereit sind. Die Maximarkt-Standorte in Bruck und Anif wurden bereits heuer umgebaut. Bis zum Jahresende folgt dann noch der Umbau in Ried. Wie hoch ist das Investment? Wir investieren für die Umbauten mehrere 100.000 Euro. Wie ist der Stand mit E-Ladestationen? Unsere Standorte werden aktuell, pro Ma- ximarkt, mit zwei E-Schnellladestationen bestückt, um gleichzeitig vier Autos laden können. Vielen Dank für das Gespräch! FEINKOST im Maximarkt in Anif (Sbg)Handel und Tourismus sind im Sommer ein wichtiger Umsatzfaktor im Burgenland und am Neusiedler See. HANDEL AKTUELL Handels- Boom am Neusiedler See Großer REGAL-Report aus Burgenland, aus Rust und aus Mörbisch, mit zwei Kaufleuten von Spar und 22 | REGAL 08-2023 HANDEL AKTUELL See dem Adeg HANS PETER DOSKOZIL, LANDESHAUPTMANN IM BURGENLAND TOURISMUSMETROPOLE RUST DANIEL SERAFIN, INTENDANT DER OPER IM STEINBRUCH ST. MARGARETHEN. HEUER WIRD „CARMEN“ GESPIELT 08-2023 REGAL | 23VON VERENA SCHNEEWEISS Sie versorgen ihre Stammkunden, Urlauber, Veranstaltungsbesucher. Spar-Kauffrau Sonja Gornik und Adeg-Kaufmann Wolfgang Stadlmann halten seit vielen Jahren die Flaggen am Neusiedler See hoch. HANDEL AKTUELL Spar und Adeg: Magneten beim Neusiedler See → Mörbisch: Spar auf 550 m², Frische-Fokus → Rust: Adeg als Nahversorger seit 15 Jahren Es ist eine ganz eigene Stim- mung, die die kurvige Stra- ße zwischen Rust und Mör- bisch ausmacht. Region Neusiedler See. Die trockene Luft, ver- mischt mit einer Seebrise. Das Schilf, das am Straßenrand winkt. Die Störche, die fröhlich über die Felder flanieren. Die See- festspiele Mörbisch zählen seit über 60 Jah- ren zu einem Fixpunkt im Sommer. Heuer buhlt Generalintendant Alfons Haider mit „Mamma Mia“ um die Gunst der Kulturin- teressierten. SONJA GORNIK mit ihrem Mann Karl-Heinz und ihrem Sohn Jan 24 | REGAL 08-2023 HANDEL AKTUELL Neusiedler See Investment. Ab dem Frühjahr ist hier alles in Vorbereitung. Im Ortsinneren von Mörbisch, fünf Autominuten vom Seebad entfernt, hat sich Sonja Gornik vor einigen Jahren mit einem Spar-Markt ihre eigene „Bühne“ geschaffen. Dort erledigen im Sommer auch Techniker, Bühnenpersonal und Schauspieler ihre Einkäufe. „Ich habe bei Konsum gelernt. Dieses Dasein für den Kunden, ein eigener Markt, das war schon immer mein Traum“, sagt Gornik beim RE- GAL-Besuch. 2012 übernahm sie den 180 m² großen Spar als Mieterin im Ortsinneren. Lange setzte sie sich danach für mehr Platz und eine Standortverlegung ein. Mit Erfolg. 2018 erfolgte die Neueröffnung mit 550 m² Verkaufsfläche. Das Sortiment wuchs auf über 10.000 Artikel an. Familie Gornik in- vestierte 2,3 Millionen Euro in Gebäude, Einrichtung und Ware. Mit Bodenkernakti- vierung, LED & Co. ist der Markt auch tech- nisch auf dem neuesten Stand. Die Energie- kosten bereiten der gebürtigen Mörbische- rin derzeit dennoch etwas Kopfschmerzen. „Wir reden von einer Verdreifachung.“ Heu- er soll noch eine PV-Anlage auf dem Dach installiert werden. Kunden. Ein Großteil des 15-köpfigen Teams ist bereits seit 2012 an Bord. Der ein- zige Bereich, der ab und an für personelle WOLFGANG STADLMANN hält seit 15 Jahren die Adeg-Flagge hoch. 08-2023 REGAL | 25HANDEL AKTUELL Herausforderungen sorgt, ist die Feinkost. „Diese Position ist einfach schwer zu beset- zen.“ Ähnlich treu wie ihre Mitarbeiter sind auch Gorniks Kunden. „Die Mörbischer sind sehr loyal.“ Von Oktober bis April kom- men fast ausschließlich Einheimische. Tou- risten, vorwiegend aus Österreich und Deutschland, seien dennoch ein wichtiger Faktor. „Die Saison startete früher Anfang Mai mit großen Schulausflügen, das ist seit Corona anders.“ Jetzt läuten die Radfahrer ab Juni die Hochsaison langsam ein. Die stärksten Tage sind übrigens Freitag, Sams- tag und Montag. Ab Juli geht es dann richtig los. Zu den normal durchschnittlich 500 bis 600 Kun- den kommen im Juli und August 100 bis 200 weitere hinzu. Der Sommer ist auch im Sor- timent abgebildet – von geschnittenen Me- lonen, vorgewürzten Koteletts für den Griller bis hin zu Schwimmflügerl. „Mein Highlight sind rund 40 verschiedene Mörbi- scher Weine, für die ich jetzt im neuen Markt Platz habe.“ Sommer bedeutet auch rund ein Drittel Mehr-Umsatz für die 47-Jährige. Und Urlaubssperre für die Mit- arbeiter. „Das ist unsere Hochsaison, da müssen wir für unsere Kunden da sein.“ Egal ob für den Apartment-Bewohner um die Ecke, die Jungfamilie aus dem Ort, den Sportverein, dem am Samstagabend das Wasser bei seinem Fest ausgeht. Oder gar Johann „Hans“ Kreuzmayr, besser bekannt unter Waterloo, der plötzlich in der Obst & Gemüseabteilung auftaucht, um seinen Einkauf zu erledigen. Sortiment. Mit 57 Prozent Frische-Anteil hat Gornik einen ganz klaren Fokus gesetzt. Non Food I und II nehmen insgesamt rund neun Prozent ein. „Aktuell merken wir ei- nen Anstieg von S-Budget. Und 25-Prozent- Aktionen werden sehr gerne verwendet. Damit gönnen sich Kunden auch Produkte, die etwas teurer sind.“ Ein Wachstumsbe- reich sind vegane und vegetarische Artikel. Die Veggie vegane Extra, der vegane Toast- block oder die veganen Frankfurter zählen zu den Top Sellern. Ortswechsel. Rust ist weltbekannt. Stadt der Störche. Idylle pur. Mit 49,7 Pro- zent hat die Stadt Rust die höchste Neben- wohnsitzrate Österreichs. Hier feiert Wolfgang Stadlmann exakt am Tag unseres Gesprächs seinen 15. Geburts- tag. Genauer gesagt „sein“ Adeg, neben der Eisenstädterstraße gelegen und umgeben von Gasthäusern, Apartments und Weingü- tern. 2008 sperrte der 300 m² große Markt auf. Vor sechs Jahren wurde er von Rewe komplett adaptiert und an das neue Laden- design angepasst. Mit acht Mitarbeitern und eigenen 60 Wochenstunden bewältigt „WATERLOO“ ist Stammkunde im Spar von Sonja Gornik. 26 | REGAL 08-2023100 JAHRE 100 % FRUCHTGENUSS Seit 1923 steht das Familienunternehmen Bayernwald für ausgezeichneten Fruchtgenuss in leckerer Vielfalt. Von alkoholfreien Getränken und Fruchtprodukten bis zu einer Vielzahl von Fruchtweinen und -glühweinen: In jeder Flasche steckt unsere Leidenschaft für höchste Qualität. www.bayernwald.comer das tägliche Geschäft. Und das im wahrs- ten Sinne des Wortes „mit Leib und Seele“. Stolpersteine. Wie schon Gornik, stellt Stadlmann zu Beginn gleich klar: „Die Stammkundschaft ist ganz wichtig. Es ist schwierig, sich in zwei bis drei Monaten ei- nen Polster für das restliche Jahr aufzubau- en.“ In der Saison selbst gibt es heuer auch einige Stolpersteine: Die mediale Negativ- werbung für den Neusiedler See zog Stor- nierungen nach sich und die Goldene Wein- woche in Rust wurde heuer erstmals seit vielen Jahren abgesagt. „Ganz verstehe ich es nicht, aber wir hoffen einfach auf eine längere Saison.“ Und langsam kommt der Tourismus ins Rollen. „Heuer sind einige Besucher aus der Schweiz hier. Und natür- lich Wiener und Niederösterreicher.“ Kulturveranstaltungen. Viele Cam- pingplatz-Urlauber decken sich bei Adeg Stadlmann ein, sind zu saisonalen Stamm- gästen geworden. Doch auch die Events in Mörbisch und St. Margarethen sind wichti- ge Besuchermagneten, um die herum Ur- laube angelegt werden. Zu den Stammkun- den gehören Schüler genauso dazu wie äl- tere Leute oder Familien. Und im Winter ist die Ruster Adventmeile zu einem wichtigen Umsatzbringer geworden. „Standbetreiber und Besucher decken sich bei uns ein.“ Spanne. Leicht war es in den letzten Jah- ren nicht immer. Für den 46-Jährigen war jedoch stets eines klar: „Ich habe meine Preise noch nie über dem vorgegebenen Ausmaß der Rewe erhöht.“ Preiserhöhun- gen, die insbesondere von regionalen Liefe- ranten ins Haus flattern, puffert Stadlmann zum Teil selbst ab. Hinzu kommt, dass die Aktions- und Eigenmarkenanteile steigen, das drückt auf die Spanne. „Die angediente Großhandelsspanne liegt bei rund 25 Pro- zent. Ich bin zufrieden, es geht sich immer alles irgendwie aus.“ Jammern gehört defi- nitiv nicht zu Stadlmanns Lastern. Er er- HANDEL AKTUELL zählt sachlich, sein Herz schlägt kleeblatt- förmig. Auf Regionalität setzt der Burgenländer beispielsweise bei Getränken, Honig oder Gebäck. Auf gekühlte Getränke und Fein- kost-Artikel greifen vor allem Urlauber und Radfahrer. Abgerundet wird das Sortiment von Non Food I und II-Artikeln für den täg- lichen Bedarf. Pläne. Vor 15 Jahren startete Stadlmann. Die Umsatzkurve ist seither sukzessive nach oben gegangen. Nachsatz: „Das Infla- tionsniveau haben wir nicht immer ge- schafft.“ Ganz los lässt Stadlmann das Ge- schäft auch im Urlaub nicht. Denn es ist immer was los. Die nächste Investition steht schon ante portas. Ein neuer Automat für das bevorstehende Einwegpfand wird an- geschafft. 30.000 Euro Kosten. Die Hauptmotivation, warum sich der passionierte Kaufmann und Familienvater dennoch täglich auf sein E-Bike schwingt, um von St. Margarethen nach Rust in seinen Markt zu fahren, hat er eigentlich schon be- antwortet.“Ich mache es gerne.“ Apropos St. Margarethen. Dort spielt Dir. Daniel Serafin heuer die „Carmen“. Im weltbekannten Rö- mersteinbruch. Oper und Handel gehören eben zusammen. Im Burgenland. Gut so. STAMMKUNDEN spielen eine wichtige Rolle in Wolfgang Stadlmanns Adeg. AUF REGIONALITÄT setzt der Burgen- länder beispiels- weise bei Getränken, Honig oder Gebäck. 28 | REGAL 08-2023regal.at Ab ins mit der Nr. 1 * Quelle: Focus ** Quelle: market Untersuchung 3/22 Wie Sie Ihrem Produkt einen Platz im Regal sichern? Mit einem Inserat im REGAL – dem Nr.1 Branchenmagazin für Handel und Industrie!* 100 % der Handelszentralen, Filialen und Kauf- leute beziehen REGAL. 78 % der Einkäufer und selbständigen Kaufleute bestätigen, dass Han- dels- und Produktinformationen (z. B. Inserate) dazu beitragen, ihr berufliches Wissen über Pro- dukte im Supermarkt zu erweitern.** Setzen Sie für Ihre Handelskommunikation auf den Marktführer und informieren Sie sich über die vielfältigen Werbemöglichkeiten bei REGAL! Ihr Kontakt: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Tel.: +43-1-368 67 13 E-Mail: stefanie.daehmlow@regal.atNext >