< PreviousDie ehemalige Merkur Vorstands- vorsitzende und Billa Marketingleiterin Mag. Kerstin Neumayer im REGAL- Gespräch über die Möglichkeiten und Probleme von Frauen in Spitzen- positionen. Mehr Frauen an die Handels- Spitze HANDEL 120 | REGAL 09-2021HANDEL REGAL: Frau Mag. Neumayer, Frauen haben es oft schwierig, Top Positionen zu erreichen. Sie waren und sind ja selbst Top-Managerin. Gab es für Sie sichtbare Barrieren? MAG. KERSTIN NEUMAYER: Ich muss sa- gen, den Karriereweg, wie ich ihn hatte, habe ich so nie angestrebt. Meine Ziele waren, eine verantwortungsvolle Position inne zuhaben und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Meine Karriere hat sich so entwickelt, weil ich immer starke, männliche Mentoren hatte. Diese haben mein Talent erkannt und wollten mich fördern. Ich musste, wie auch andere, Top-Leistung erbringen für meinen Weg. Frauen waren zu Beginn Ihrer Karriere ja noch relativ selten im Handel. Es hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan. Das war damals undenkbar, eine Frau im Vorstand. Aber immer noch sehen Frauen das !ema Kinder nur bei sich. Aus meiner Sicht sind zu viele Frauen noch im Teilzeit- Modus. Sie haben eine gute Ausbildung und tolle Jobs, aber arbeiten wegen der Kinder nur 20, 25 Stunden. Das ist total in Ordnung, aber so wird man es – zumindest in absehba- rer Zeit – nicht an die Spitze scha"en. Welche Voraussetzungen bringt die Arbeit an der Spitze des Handels mit sich? Man muss schon sagen, der Handel ist keine Kuschelzone. Der Wettbewerbsdruck ist enorm, was starke Einsatzbereitschaft, viel Know-How und #exibles Denken fordert. Das sind für mich aber nur die Hygienefaktoren. Und die Motivatoren? Ich denke, man muss eine Passion für Le- bensmittel mitbringen. Das ist das um und auf für innovatives Arbeiten und Denken. Außerdem ist es wichtig, die Arbeit mit Men- schen zu mögen, denn um die geht es immer- hin. Auch als Spitzenmitarbeiter darf der Draht zur Basis dann nicht verloren gehen. Ihr Geheimrezept? Ich konnte mich mit meinem Scha"en immer hochgradig identi$zieren und habe mich in die Arbeit gestürzt. Wenn man mehr Ver- antwortung übernehmen will, dann ist Selbstvertrauen außerdem ein großer Faktor. Fehlt es den Frauen an Selbstvertrauen? Ich habe schon viel an Frauen beobachtet, und auch an mir selbst, dass sie zu selbst- kritisch sind. In einem weit ausgeprägterem Maß als Männer. Sie hinterfragen ihre Taten und ihr Scha"en viel stärker. Wir dürfen uns ruhig mehr zutrauen. Wo einem Mann ein „gutes“ Ergebnis ausreicht, will eine Frau 110 Prozent erreichen - sei es im Job, der Kinder- erziehung oder im Haushalt. Frauen bringen in weiten Teilen die notwendigen Führungs- und fachlichen Kompetenzen mit. Es schei- tert in vielen Fällen einfach am Vertrauen. Ihr Tipp dazu? In meiner Entwicklung habe ich bemerkt: Wenn etwas schlecht gelaufen ist, habe ich immer zuerst mich selbst dafür verantwort- lich gemacht. Aber häu$g liegt es an äußeren Umständen, nicht beein#ussbar. Das muss uns bewusster sein. Ist positive Diskriminierung, Stichwort Frauenquote, sinnvoll? Ich glaube, es soll der oder die am besten Quali$zierte gewählt werden. Aber ich denke auch, dass Diversität, in all seinen Spektren wie Alter, Geschlecht, Herkunft, ein wichti- ger Faktor für ein gutes Team ist. Wenn es um ein Umfeld geht, in dem bereits viele Männer arbeiten und eine quali$zierte Frau bekommt den Vortritt, macht das schon Sinn. Wie verbessern Frauen ihre Chancen auf eine Führungsposition? Viele Frauen sehen sich mit dem !ema Ver- einbarkeit von Familie und Beruf konfrontiert. Das ist ja sehr schön. Aber für einen Top-Job muss nach der Karenz rasch der Weg zurück in den Beruf gefunden werden. Viele sind für 2,5 Jahre komplett raus und steigen dann mit 20 Stunden wieder ein. Ansonsten: Weiterbil- dung, ein gesundes Netzwerk aufbauen, an Mag. Kerstin Neumayer hat eine steile Handels-Karriere hinter sich. Ganze 28 Jahre verbrachte sie im BML/Rewe-Konzern. Kurz nach ihrem Eintritt übernahm sie die Billa-Marketingleitung, um schlussendlich auch in den Merkur-Vorstand zu wechseln. Mittlerweile ist Neumayer Marketingleiterin der Ottakringer Brauerei. REGAL erzählt die Powerfrau von Ihren Erfahrungen. INTERVIEW: LISA WEBER 09-2021 REGAL | 121die eigenen Fähigkeiten glauben und die Chance einer Auslandserfahrung nutzen. Damit haben Sie jetzt auch Ihren eigenen Weg beschrieben? Da gibt es einen wunden Punkt. Ich hatte die Chance auf eine Auslandserfahrung wäh- rend meines Studiums, die ich nicht genutzt habe. Ansonsten hätten Sie aber nichts an Ihrem Weg geändert? Rückblickend würde ich alles so ma- chen, wie es passiert ist. Aber ich sehe es bei meiner Tochter, die ein Jahr im Ausland war. Das hat sie sehr berei- chert und in ihrer Persönlichkeit ge- stärkt. Mittlerweile ist sie in einer Top-Position bei einem Süßwaren- konzern in Berlin. Das würden Sie also jedem ans Herz legen. Es trägt ungemein zur persönlichen Ent- wicklung bei. Sich in neue Situationen, in ein neues Umfeld mit unbekannten Personen, zu begeben. Viele Konzerne sehen das auch schon als Voraussetzung. Ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt. Was würde sich ändern, gäbe es mehr Frauen an der Spitze? Immer, wenn eine gesunde Diversität an Mit- arbeitern vorhanden ist, steigert das die Ge- samtperformance. Es ist einfach so, dass wir anders ticken als Männer. Die Ergänzung ist sehr wichtig und ein Erfolgsfaktor. Auf einen guten Mix haben Sie auch in Ihren Teams geachtet? Marketing ist eher Frauenlastig. Trotzdem wollte ich immer eine gute Mischung an Alter, Geschlecht und Herkunft haben. Diversität ist wahnsinnig wichtig für eine gute Performance. Sie bringt unterschiedli- che Sichtweisen, die so entscheidend für den Erfolg sein können. Was waren Ihre größten Herausforderungen bei Merkur? Eine große Herausforderung war, als ich von der Marketingleitung bei Billa in den Merkur- Vorstand kam. Dieser wurde auch schnell von drei auf zwei Personen gekürzt. Plötzlich ka- men neue Ressorts in meine Zuständigkeit, die nicht meine Kernkompetenz waren. Controlling, HR, Einkauf, etc. Ich kann- te alle !emen, trotzdem musste ich mich sehr hineinarbeiten. Sie waren ja auch ein Jahr lang allein im Vorstand. Das war dann die größte Herausforde- rung. Plötzlich lag alle Verantwortung bei mir. Wie haben Sie das gemeistert? Das Um und Auf ist ein erstklassiges Team. Viele Mitarbeiter waren bereits da, einige habe ich über die Jahre aufgebaut und reingeholt. Man darf sich niemals als Einzelkämpfer se- hen. Es braucht viele starke Säulen, nicht ein einziger Bereich darf „wackeln“. Wenn z.B. der Einkauf schwächelt, kannst du das niemals selbst aufholen. Und: Wir hatten nicht nur ein Top-Team, sondern auch gute Stimmung, das trug ebenfalls zu dem guten Lauf bei. Auch Vertrauen ist also essentiell. Es ist unmöglich, alles zu wissen und zu können. Dafür gibt es Experten im Team, die auch alleine arbeiten sollen. Ein Vorstand darf nicht glauben, dass er alles selbst entscheiden und machen muss. Vielen Dank für das Gespräch! Gemeinsam mit der damaligen Bundes- ministerin Sophie Karmasin und dem ehemaligen Merkur- Vorstand Manfred Denner führte Neumayer 2014 die Merkur Familienkassa ein. „Immer, wenn eine gesunde Diversität an Mitarbeitern vorhanden ist, steigert das die Gesamt- performance.“ Mag. Kerstin Neumayer HANDEL 122 | REGAL 09-2021I n!uencer Marketing hat in den vergangen Jahren erheblich an Be- deutung gewonnen. Hierbei verö"entlichen Meinungsmacher werbliche Beiträge in sozialen Medien. Durch den Einsatz von In- !uencern versprechen sich Unternehmen eine höhere Werbewirk- samkeit, insbesondere bei jungen Zielgruppen, da diese immer schlechter über traditionelle Kanäle (z.B. TV) erreicht werden können. So haben sich alleine zwischen 2019 und 2021 die weltweiten Ausga- ben für diese Werbeform auf $13,8 Mrd. mehr als verdoppelt. Tatsäch- lich zeigen jüngste wissenschaftliche Untersuchungen, dass In!uen- cer Marketing häu#g e"ekti- ver ist, als traditionellere Werbeformen. Dabei wirkt diese Werbe- form nach dem Prinzip der Mundpropaganda im Inter- net (sog. electronic Word-of- Mouth bzw. eWOM), also der online Kommunikation zwi- schen aktuellen und poten- tiellen Kunden, wie etwa über Produktbewertungen. Word-of-Mouth ist kein neu- es Phänomen, gewinnt jedoch aufgrund der stärkeren Vernetzung immer mehr an Bedeutung. Heute ist jeder der knapp 3 Milliarden Facebook Nutzer mit jedem anderen Nutzer über durchschnittlich 3,5 Kontakte verbunden. In Folge ist jeder Nutzer auch über 3,5 Kontakte mit einer Werbebotschaft oder eWOM zu erreichen. Die zentrale Herausforderung für Unternehmen ist, dass Mundpropaganda im Vergleich mit anderen Wer- beformen schwieriger kontrollierbar und skalierbar ist. In!uencer Marketing bietet hier eine Möglichkeit, über Meinungsmacher einen gewissen Grad an Kont- rolle über Mundpropaganda zu erhalten. Am Institut für Retailing & Data Science an der WU Wien forschen wir zu Erfolgsfaktoren des In!uencer Marketings. Dabei zeigt sich, dass es bei der Auswahl eines In!uencers nicht primär auf die Anzahl der Fol- lower ankommt. Ein Grund hierfür ist, dass großen Accounts mit vielen werblichen Postings oftmals eine geringere Authentizität beigemessen wird. Darüber hinaus spielt der inhaltliche Fit zwischen Marke und In!uencer eine zentrale Rolle. Um passende Mei- nungsmacher zu identi#zieren, arbeiten wir mit Methoden der Netzwerkanalyse. Bei der Auswahl einer Person ist da- bei nicht nur auf die Anzahl der Kontakte zu achten, sondern auch auf die Art der Kontakte. So kann es sinnvoll sein, eine Person mit insge- samt weniger engen Kontakten in einer Gruppe (sog. ‚strong Ties‘) auszuwählen, wenn diese Person über entfernte Kontakte zu anderen Gruppen (sog. ‚weak Ties‘) für eine schnellere Verbreitung der Infor- mationen sorgen kann. Schreiben Sie mir eine Mail an nils.wloemert@wu.ac.at. IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Magdalena Kranabitl MA, Bakk. Phil., Aneta Zeunerova (Osteuropa, Selbstständig), Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland, Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: lisa.weber@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 45,– zzgl. 10 % MwSt., Testabo für 3 Ausgaben (App & ePaper gratis): € 12,50 zzgl. 10 % MwSt. Auslandsabo: € 88,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 46. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Studio ms: Mario Simon Werner Supanz Druck: Berger, Horn → VON UNIV."PROF. DR. NILS WLÖMERT, WU WIEN UNIV.!PROF. DR. NILS WLÖMERT, Institut für Retailing & Data Science, WU Wien GAST KOMMENTAR Welcher Influencer passt zu Ihrer Marke? „Mundpropaganda ist kein neues Phänomen, gewinnt jedoch aufgrund der stärkeren Vernetzung immer mehr an Bedeutung.“ 09-2021 REGAL | 123REGAL-Interview mit Adeg-Kaufmann Thomas Schuster „Würde mich wieder so entscheiden“ → Bei der Umstellung von Spar auf Adeg setzte Schuster auf einen Versteigerer → Interieur kam unter dem Hammer, Lebensmittel wurden nicht übergeben REGAL: Sie haben bei Ihrem Umstieg von Spar auf Adeg auf die Dienste eines Verstei- gerers zurückgegri!en. Wie waren Ihre Erfahrungen? THOMAS SCHUSTER: Ich würde diese Ent- scheidung immer wieder so tre!en. Bei Total- Räumungen sind Versteigerer eine gute Wahl. Das betri!t Betriebseinstellungen ge- nauso wie Umbauten, die mit einem techni- schen Upgrade einhergehen. Immer dann, wenn eine Verkaufs"äche frei geräumt wer- den muss. Wie war der Ablauf? Wir haben das Interieur des Marktes in Bausch und Bogen übergeben. Unser Partner hat sämtliche Stücke fotogra#ert mit ein- fachen Beschreibungen versehen und einen geringen Rufpreis versehen. Wir haben eine Vorab-Besichtigung festgelegt und eine Frist, wann die Dinge abgeholt werden können. Das hat sehr gut funktioniert. Haben Sie auch Lebensmittel auf diesem Weg absetzen können? Das wäre möglich gewesen, bei uns ging es aber nur um Regale, Kühlungen und Anlagen. Welche Erlöse konnten Sie generieren? Unsere Vorstellung sind eingetro!en, wir waren zufrieden. Für uns war wichtig, dass wir das Interieur nicht entsorgen mussten und stattdessen sogar noch einen Obulus er hielten. Vielen Dank für das Gespräch. Adeg-Kaufmann THOMAS SCHUSTER /eerJer¦uPte 9erkauIsfl¦Fhe in 7e[inJ 1 124 | REGAL 09-2021 REGAL INFO!SERVICEStarten Sie mit frischem Kapital – wir machen Ihre Waren zu Geld NEUSTART NACH CORONA Sie können auch gerne selbst mitarbeiten und SPAREN zusätzlich noch die Abwicklungsgebühr. ÖVG Versteigerungs GmbH | Grazer Vorstadt 122-124 | 8570 Voitsberg | Tel.: 03142 21 610 601 Hotline: 03142 21610 604 oder 03142 21610 605 oder per Mail an office@oevg.eu ÖVG ermöglicht Unternehmen nach der Zeit des Corona-Shutdowns die Verwertung großer Warenmengen. Nutzen Sie unsere professionelle Plattform, unsere Software und unser europa- weites Netzwerk und generieren Sie frisches Kapital aus Werkzeugen, Maschinen, Fahrzeugen, Saisonwaren, Büro- und Geschäftsausstattungen,… ÖVG Versteigerungs GmbH: 200 Versteigerungen im Jahr Die Nachfrage ist gut. Die Schlagzahl unvermindert hoch. Die ÖGV Verstei- gerungs GmbH kämpfte sich erfolg- reich durch die Corona-Krise. „Bis zum Jahresende haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt“, erklärt Geschäftsfüh- rer Claus Deutsch gegenüber REGAL. Dabei konnte das Unternehmen im ersten Quartal 2020 noch größere Kon- kursversteigerungen abwickeln. Mit Beginn der Pandemie wurden Verstei- gerungen im Auftrag von Unterneh- mern durchgeführt. Mit Erfolg. Entwicklung. Auch 2021 ist die ÖGV voll auf Kurs. „Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Jahresende rund 200 Versteigerungen durchführen werden.“ Dabei geht es um Verwertun- gen quer über alle Branchen. „Bis jetzt haben wir für Gastronomiebetriebe, Fitnessstudios, metall- und holzverar- beitende Betriebe, Bau#rmen, Ma- schinenhändler, Groß- und Einzel- händler, überschüssiges Anlage- und Umlaufvermögen verwertet und somit für diese Betriebe liquide Mittel ge- scha!en“, so Deutsch. Eine gute Ent- wicklung verortet Deutsch vor allem auch im Handel. „Der Grund dafür dürfte sein, dass wir alle Verwertun- gen über unser Online Versteigerungs- portal abgewickelt haben und auch ei- nen Versand der Waren anbieten.“ Gute Nachfrage für Handelsware. Laut Deutsch kann eine Online-Ver- steigerung ab einem Wert des Anlage- und Umlaufvermögens von 10.000 Euro durchgeführt werden. „Unsere Auftraggeber bekommen dafür einen Zugang zu unserem Artikelupload. Hier können Fotos und Daten selbst- ständig hochgeladen werden.“ Ab ei- nem Wert von 30.000 Euro kann diese Arbeit von ÖVG-Mitarbeitern über- nommen werden. Der Output aus den Versteigerungen sei dagegen sehr schwer abzuschätzen. „Im Bereich Maschinen, Lagerausstattung und Baugeräten ist die Nachfrage zur Zeit sehr hoch. Auch Handelsware bringt im Schnitt 70 Prozent des Verkaufs- preises. Etwas schwieriger wird es bei Bekleidung. Hier bringen wir ausge- nommen von Markenware nur etwa 25 Prozent vom VKP heraus.“ Lagerwert. Durchschnittlich be- trägt der Lagerwert der ÖVG im Jahres- schnitt rund 75.000 Euro. „Diese Zahl ist aber natürlich sehr von den aktuel- len Versteigerungen abhängig.“ Geht es nach Deutsch, dann punktet die ÖVG Versteigerungs GmbH vor allem durch „die auf den Auftraggeber indi- viduell angepasste Verwertung.“ Geschäftsführer Claus Deutsch REGAL INFO!SERVICELenox-Trading: Fokus auf gebrauchte Lagertechnik Groß geworden ist Geschäftsführer Nobert Lehner in der Fleisch- und Wurst-Branche. Bekannt mit seinem „Bauernleberkäse“. Seit 2014 "ießt die Power des Managers aber in die neu gegründete Lenox-Trading. Ein Un- ternehmen, das 2014 aus der Taufe gehoben wurde und mittlerweile zu einem der größten europäischen An- bieter für gebrauchte Lagertechnik zählt. Mittlerweile 100 Mitarbeiter in verschiedenen Branchen werden von Lehner beschäftigt. Tendenz weiter steigend. Und auch die abgewickelten Projekte werden immer größer. Le- nox-Trading verwertete etwa ein Mö- belhaus in der Mariahilfer Straße in Wien mit über 30.000 m2 Verkaufs"ä- che. „Die komplette Handelsware im Wert von mehreren Millionen Euro Verkaufslistenpreis wurde dabei an- gekauft und innerhalb von fünf Wo- chen komplett abgesetzt“, so Lehner. Auch beim Welas Park in Wels, Tabor in Steyr oder aktuell den Rosenberger Autobahnstationen ist Lenox-Trading der Verwerter. „Wir bieten dem Auf- traggeber ein Sorglos-Paket und ver- werten auch Maschinen, Haustechnik und Anlagen. Es wandert nicht alles in die Entsorgung“, so Lehner. Tau- sende Quadratmeter Lager- und Magazinbühnen sowie Plattenregale werden jedes Jahr geplant, verkauft und montiert. Dabei ist ein 20.000 m 2 großes Lager in Eferding ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Zwi- schen 25 und 30 Sattelschlepper voll Material werden von dort inzwischen pro Woche verkauft. Wobei auch Neu- ware mittlerweile zu einem #xen Be- standteil geworden ist. „Durch unse- ren großen Lagerstand können inner- halb weniger Tage 20.000 Paletten plätze geliefert werden.“ Wir kaufen Ihre komplette Handelsware! Möbel, Sport, Elektro, Gewerbe und Industrie Prompte Bezahlung www.LENOX-Trading.at Einkauf@Lenox-Trading.at Betriebsverwertungen Ankauf, Räumung und Rückbau Industrie, Gewerbe Lagertechnik neu und gebraucht REGAL INFO!SERVICECircular Packaging Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH!PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management ULRICH ETIKETTEN ! QUALITÄT IN ALLEN FACETTEN. Mit Hightech in die Zukunft. www.ulrich.at Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten F ür die Analyse, der am Markt erhältlichen Ketchup Flaschen wurden fünf unter- schiedliche Verpackungssysteme unter- sucht, wobei eine funktionelle Einheit von 500g Füllgewicht herangezogen wurde. Untersucht wurden: eine Glasflasche mit Weißblechdeckel und Papieretikett, eine transparente PET Fla- sche, eine transparente PP Flasche, sowie eine PP und PE Flasche dunkel (rot), opak gefärbt. Bei allen Kunststo!flaschen besteht, sowohl der Deckel als auch das Etikett aus PP. Zusätzlich werden bei der transparenten PET und PP Fla- sche, sowie bei der gefärbten PP Flasche noch eine Lift’n’Peel Versiegelung eingesetzt. Die Bewertung der technischen Recyclingfä- higkeit zeigt, dass alle Verpackungen über eine gute bis sehr gute Recyclingfähigkeit verfügen. Die niedrigste Recyclingfähigkeitsquote von 79,2 Prozent erzielt die rot gefärbte PE Flasche mit PP Deckel und Etikett. Grund dafür ist, dass Ketchup Flaschen im Vergleich 200,00 180,00 160,00 140,00 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 0,00 100% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /Verpackungtechnische Recyclingfähigkeit in % Die dargestellten Ergebnisse spiegeln keine vollständige LCA Analyse wider. Hintergrundinformationen zu den dar gestellten Ergebnissen finden Sie unter https://regal.at/circular-packaging technische Recyclingfähigkeit / Verpackung in % 105,0 PP Flasche transparent + PP Deckel & Etikett + Lift’n’Peel 98,6 % 125,0 PE Flasche gefärbt + PP Deckel & Etikett 79,2 % 138,0 PET Flasche transparent + PP Deckel & Etikett 97,3 % 145,0 PP Flasche gefärbt + PP Deckel & Etikett + Lift’n’Peel 99,3 % 164,0 Glasflasche + Weiß- blechdeckel + Papier- etikett 99,5 % VERGLEICH KETCHUP FLASCHEN der Verschluss und das Etikett aus PP bei der Sortierung im PE-Strom landen. Außerdem übersteigt der PP Anteil den maximalen Wert an PP im PE Strom. Die restlichen vier Verpa- ckungssysteme weisen eine technische Recyc- lingfähigkeit von knapp 100% auf. Bei der Berechnung der CO 2-eq Werte wurden größere Unterschiede zwischen jeweiligen Ver- packungssystemen festgestellt. Das höchste CO 2-eq mit 164g erreicht die Glasflasche mit Weißblechdeckel. Den niedrigsten CO 2-eq Wert mit 105g kann die transparente PP Flasche auf- weisen. Im Gegensatz dazu erreicht die gefärbte PP Flasche den zweithöchsten CO 2-eq Wert mit 145g. Im Mittelfeld bei den berechneten CO 2-eq innerhalb der Untersuchungsreihe befinden sich die transparente PET Flasche mit 138g CO 2-eq und die dunkel opak gefärbte PE Flasche mit 125g CO 2-eq .REDAKTION: ANGELIKA WESSELY 128 | REGAL 09-2021 Aktuelle Studie erhoben vom market Institut Das Ranking der Neu- Einführungen Unter www.regal.at/hit finden Sie alle Siegerprodukte! REGAL HIT Innovationsstudie Die große REGAL Innovationsstudie geht in die nächste Runde. Sie ermittelt exklusiv, welche neuen Markenartikel aus Sicht der Konsument Innen als besonders attraktiv, auffällig und einzigartig wahrgenommen werden. Die Studie schafft Klarheit. Welche Inno vation ist einzigartig und reizt zum Kaufen? Diese Frage beantwortet REGAL in einer umfassenden Exklusiv-Studie von market. Mit REGAL erhält der Handel von der Spitze bis zur Basis zielgerichtete Informationen zur Sortiments- gestaltung. Unter über 300 eingereichten Produkten haben KonsumentInnen die Neuein- führungen im Zeitraum Mai 2020 bis April 2021 in den nachfolgenden Sortimenten auf die Siegerplätze gewählt. Die Summe der Bewertungen macht Ihr Produkt zum REGAL HIT Produkt 2021. Lesen Sie die Ergebnisse auf den folgenden Seiten.Untersuchungsmethodik: Online-Befragung auf Basis von 24 Warengruppen, die von der österreichischen Bevölkerung pro Produkt- bereich bewertet werden. Befragungszeitraum: 2. Juli bis 9. August 2021 Repräsentativität: Die befragten Personen ent- sprechen in ihrer Zusammen- setzung, in quotierten und nicht quotierten Merkmalen, der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren. Auswertungsbasis: Pro Welle: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre, Gesamtbasis: n=2000 Inter- views, je nach Produktauf- merksamkeit wurde auf Basis n=500 oder auf Basis n=1000 ausgewertet. Studienbeschreibung: Aufgabenstellung: Wer nicht innoviert, kann längerfristig nicht überleben: Innovation und Veränderung ist nicht nur wichtig, weil sich die Bedürfnisse von Kunden und Unternehmen ändern, sie können auch neue Geschäftsfelder schaffen und „alte“ Produkte erfolgreich ersetzen. Voraussetzung: klar erkennbar und auffallend sein, einfach zu verstehen und klarer Weise mit Anspruch auf Qualität und attraktivem Preis. Entsprechend wurden folgende Fragestellungen beim Konsumenten hinterfragt, dabei wurde für jedes abgefragte Produkt immer das entsprechende Produktbild eingeblendet, sodass es zu keinen Verwechslungen kommen konnte. Das Hauptaugenmerk der Befragung lag dabei auf dem Thema Kaufattraktivität und Einzigartigkeit, um wirklich Produkt -Innovation und Kaufauslöser zu erfassen. Weniger relevant (und damit mit kleinerem Einfluss) war in diesem Zusammenhang die Durchsetzungskraft, da diese im Wesentlichen auch von Distribution, und Grundbekanntheit der Marke beeinflusst wird. Der Indikator berechnet sich aus folgenden Werten: Mittelwert aus Einzigartigkeit plus Summe aus Kaufattraktivität Note 1 & 2 auf Basis der jeweilige Kenner 09-2021 REGAL | 129Next >