< PreviousS par liegt in einer Regio- Data Flä- chen-Aus- wertung nach Bun- desländern überall unter den Top 3. In OÖ segelte Eurospar so- gar an die Spitze. Ach- tung: Diese Auswer- tung ist nach Ver- triebsschienen, nicht Konzernen, also sind Billa und Billa Plus ge- trennt angegeben wie auch Spar, Eurospar und Interspar, der in vielen Bundesländern unter den Top 6 ran- giert. Billa führt sehr klar in Wien und NÖ, aber auch Billa Plus schafft im Burgenland den dritten Platz und in Wien sogar den zwei- ten Platz knapp vor Hofer. Billa liegt auch in Kärnten, Burgenland, Salzburg und der Steier- mark vorne. MPreis führt das Feld mit über 110.000m2 Fläche in Tirol an. Und Sutterlüty schafft in Vorarlberg den Sprung an die zweite Stelle. Hofer liegt vergleichsweise in NÖ am besten. In OÖ erreicht die Uni- markt Gruppe mit Unimarkt und Nah&Frisch den guten fünften Platz. Adeg ist in Kärnten, der Steiermark und Vorarlberg unter den Top 6, Penny in NÖ und im Burgenland. HANDEL VERKAUFSFLÄCHEN Könige in den Ländern ■ Marktteilnehmer LEH nach Verkaufsflächen nach Bundesländern SPAR PRÄSIDENT MAG. FRITZ POPPMEIER Quelle: RegioData Research GmbH, RegioData Standortlisten des öster- reichischen Einzel handels Ausgabe 2022; Auflistung nach Vertriebsschienen. Spar, Eurospar und Interspar sowie Billa und Billa Plus sind getrennt ausgewiesen. Burgenland Niederösterreich Kärnten Oberösterreich Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 29.600 Spar Märkte Summe 22.700 Billa Plus 16.500 Hofer 15.600 Penny Markt 10.100 Interspar 10.000 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 149.400 Hofer 93.000 Spar Märkte Summe 89.200 Billa Plus 70.200 Eurospar 61.500 Penny Markt 48.300 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 53.000 Spar Märkte Summe 41.700 Hofer 30.400 Interspar 21.300 Adeg 21.300 Eurospar 19.800 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Eurospar 82.300 Billa 82.200 Hofer 80.400 Spar Märkte Summe 78.300 Pfeiffer HandelsgmbH 49.200 Billa Plus 37.200 Salzburg Tirol Wien Steiermark Vorarlberg Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 35.600 Spar Märkte Summe 33.300 Hofer 29.500 Eurospar 19.900 MPreis 19.200 Billa Plus 19.100 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 MPreis 111.000 Spar Märkte Summe 59.200 Hofer 41.000 Interspar 29.900 Billa 28.300 Eurospar 15.400 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 166.500 Billa Plus 93.200 Hofer 91.300 Spar Märkte Summe 72.700 Interspar 58.000 Eurospar 41.500 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Billa 53.000 Spar Märkte Summe 41.700 Hofer 30.400 Interspar 21.300 Adeg 21.300 Eurospar 19.800 Marktteilnehmer Verkaufsfl. m 2 Spar Märkte Summe 35.400 Sutterlüty 19.900 Interspar 19.000 Hofer 17.100 Eurospar 13.900 Adeg 8.500 TEXT: GREGOR SCHUHMAYER 30 | REGAL 09-2022 Verkaufsflächen.indd 3023.09.22 09:07Hergestellt in der EU. KNORR Asia Noodles , authentischer Genuss in nur 3 Minuten. Alle Sorten auf: knorr.co.at STARKE PRÄSENZ AM POS STARKE PRÄSENZ AM POS 90819_Knorr_Aisa_Handelsanzeige_210x297_ICv2.indd 113.09.22 16:01REGAL: Als Gesundheitsministerin war Ihnen gesunde Ernährung immer ein Anlie gen. Welche Maßnahmen wären heute in diesem Bereich sinnvoll? PAMELA RENDI-WAGNER: Wichtig ist, dass die Konsumenten wissen, was alles in verar- REGAL im Interview mit SPÖ-Bundesparteivorsitzender und Klubobfrau Dr. Pamela Rendi-Wagner Mein Rezept für die Krise → Strom, Sprit und Gas sollen reguliert werden → Preise für Lebensmittel müssen herunter INTERVIEW: LISA WEBER beiteten Produkten enthalten ist, damit sie selbst entscheiden können. Kinder sollten so früh wie möglich ganz natürlich und mit Freude und Spaß an das Thema der gesunden Ernährung herangeführt werden. Denn die Ernährungsgewohnheiten der Kindheit prägen uns oft bis ins Erwachsenenalter. Sie sind in Favoriten aufgewachsen. Welches Lebensmittelgeschäft war dort Ihr Stammgeschäft? Meine Mutter und ich waren meistens im Konsum der Wohnsiedlung einkaufen. HANDEL 32 | REGAL 09-2022HANDEL Wo kaufen Sie heute gerne ein? Den täglichen Einkauf machen mein Mann oder ich entweder beim Supermarkt in der Nähe und beim Fleischer ums Eck. Die Inflation ist auf einem All time High seit 47 Jahren. Auch Lebensmittel werden dadurch teurer. Wie sehen Sie das? Die Preise für Nahrungsmittel sind enorm gestiegen. Junge Familien und Pensionisten spüren das am stärksten. Und Menschen mit niedrigeren Einkommen geben anteilig besonders viel für den täglichen Einkauf aus. Daher braucht es rasch preissenkende Maßnahmen. Am schnellsten wirksam wäre das vorübergehende Aus setzen der Mehrwertsteuer auf Grund nahrungs- mittel. Lebensmittel sind also der Hebel für die Inflation? Die Preise müssen runter. Das senkt auch die Infla- tion. Um die Teuerung an der Wurzel zu packen, müssen wir auch auf die europäischen Energiemärkte bli- cken und dort die ver- rückte Preisexplosion bei Gas und Strom stoppen. Mit Preisdeckelun gen? Der nicht mehr funk- tionierende Energie- markt muss auf EU- Ebene neu geregelt werden. Daher ist dringend ein Markt- eingriff in Form eines gedeckelten Gasprei- ses notwendig. Das führt auch zu einer deutlichen Reduktion des Strompreises. Davon profitiert die Bevölkerung gleichermaßen wie die heimische Industrie. Der Benzinpreis ist zuletzt etwas gefallen. In umliegenden Staaten werden die Steuern dafür gesenkt. Würden Sie diese Maßnahme für Österreich auch begrüßen? Ja, denn im europäischen Vergleich sind die Spritpreise in Österreich zu hoch. Der Wirt- schaftsminister hätte hier längst eingreifen müssen. Ziel muss eine Spritpreisobergrenze von 1,50 Euro pro Liter sein. Was in unseren Nachbarstaaten gemacht wird, sollte auch in Österreich möglich sein. Klimaaktivisten würden jetzt sagen, dass eine Spritpreisentlastung nicht mehr zeit gemäß wäre. Der Klimaschutz darf nicht gegen Mobilität ausgespielt werden. Gerade in ländlichen Regionen brauchen viele Menschen das Auto, weil es oft kaum öffentlichen Verkehr gibt. Ich war vor kurzem in St. Pankraz, einer klei- nen Gemeinde in Oberösterreich. Dort pen- deln 90 Prozent der Menschen zur Arbeit und 100 Prozent sind für Einkäufe aufs Auto angewiesen. Das muss man immer mitbe- denken. Die Regierung bringt nun den AntiTeue rungs und Klimabonus, also 500 Euro für alle. Sehen Sie solche Maßnahmen als zielführend und sozial gerecht? Um die Menschen in Österreich nachhaltig zu entlasten, müssen die Preise für Strom, Gas, Lebensmittel, Sprit und sowie die Mieten dauerhaft runter. Das dämpft auch die Inflati- on. Einmalzahlungen sind besser als nichts. Allerdings sind sie in der Se- kunde, in der sie ausgegeben werden, schon wieder verpufft. So ehrlich muss man sein. Welche anderen Maßnahmen wären geeignet, um die österreichischen Haushalte finanziell zu unterstüt zen? Wir wissen, dass heute ein Haus- halt in Österreich durch die Teue- rung im Schnitt mit 3.000 Euro mehrbelastet ist. Neben Lebens- mittel sind Gas, Strom und Sprit die größten Preistreiber. Hier be- steht der größte Handlungsbe- darf. Und auch die Mieten sollten bis 2025 eingefroren, das heißt nicht erhöht, werden. Vielen Dank für das Interview! „Neben Lebensmittel sind Gas, Strom und Sprit die größten Preistreiber. Hier besteht der größte Handlungs bedarf.“ 09-2022 REGAL | 33ein Pilot-Projekt und gleichzeitig ein Test- labor“, so Billa-Vorständin Elke Wilgmann im REGAL-Gespräch. Billa/Billa Plus. So sollen auf der neu er- richteten Fläche vegane Artikel für die ge- samte Billa- und Billa Plus-Linie getestet werden. „Wir sehen uns die Performance der hier angebotenen Artikel ganz genau an. Produkte, die besonders nachgefragt wer- den, finden dann in unseren veganen Sorti- menten in den einzelnen Geschäften Einzug. Wir werden aber eine entsprechende Palette für jeden Markt individuell zusammenstel- len“, so Wilgmann weiter. Ein Plan für eine schnelle Multiplikation von Pflanzilla ist nicht in der Schublade. Wenn es zu neuen Realisierungen käme, dann „braucht es aber in jedem Fall eine urbane Umgebung.“ Ein möglicher Zwilling könnte dann wohl in Salzburg vom Stapel gelassen werden. 2.500 Artikel sind bei Pflanzilla plat- ziert. „600 Produkte werden exklusiv der- zeit nur in diesem Standort angeboten“, so Wilgmann. Der Concept-Store ist aber nur Teil einer breit angelegten plant-based- Strategie der Rewe. „Wir werden auch unse- re Marke Vega Vita von 80 auf 130 Artikel ausbauen. Dazu kommt die unter Ja! Natür- lich positionierte plant-based Submarke, die ebenfalls zwischen 80 und 90 Produkte aufweisen soll.“ Keine Bio-Flaute. Wilgmann sieht über- haupt eine Kundengruppe, die jeglicher Krise zum Trotz auf Ernährungsbewusst- sein setzt. „Wir haben auch bei Bio oder bei DIE VERKAUFSFLÄCHE beträgt 200 m 2 600 ARTIKEL sind exklusiv nur in diesem Markt erhältlich TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS P aukenschlag bei der Rewe. Die Wiener Neudorfer bringen im Kauf- haus Gerngroß in der Wiener Ma- riahilferstraße einen neuen Con- cept-Store in Stellung. Das Besondere: In der neuen Vertriebsschiene „Pflanzilla“ werden ausschließlich vegane Artikel ange- boten. Für den völlig neuen Vorstoß stehen am Premieren-Standort 200 m2 Verkaufsflä- che zur Verfügung. „Für uns ist der Standort HANDEL AKTUELL → Neue Vertriebsschiene auf 200 m 2 → Pilotmarkt mit 2.500 Artikel Veganer Testmarkt Bei Billa Pflanzilla werden vegane Produkte auf ihre Akzeptanz beim Kunden hin überprüft FOTOS: BILLA /ROBERT HARSON 34 | REGAL 09-2022 Pflanzilla.indd 3422.09.22 15:37GROSARTIGE OPTIK im neuen veganen Billa Regionalität keine Rückgänge.“ Völlig neu ist auch Aufmachung und Optik von Pflan- zilla. So kamen auch neue Designer, neue Ladenbauer zum Zug. Trocken-Sortimente. Auffällig dabei: Der legere Urban-Look in den Regelmetern der Trockensortimente, der sich in Under- statement und Zurückhaltung übt. So bilden unbehandelte Metall-Steher und unverblen- dete Rückwände das Rüstzeug, auf dem die Artikel präsentiert werden. Eine Wand mit unverpackten, losen Produkten findet ge- nauso Platz wie ein Non-Food-Bereich ge- säumt mit Kochbüchern. Billa Vorstand Elke Wilgmann: „In der Gruppe der 18- bis 29-jährigen wird, laut unserem Billa Öster- reich-Report, kaum noch Fleisch gegessen. 46 Prozent der Österreicher haben vor, ihren Konsum von tierischen Produkten einzu- schränken. Das ist kein Trend mehr, das ist eine Bewegung, die sich in der Gesellschaft manifestiert hat.“ Dementsprechend gelte es auch für die Politik zu handeln: „Tierische Milch gilt als Lebensmittel und unterliegt dem Umsatz- steuersatz von zehn Prozent. Milch aus hei- mischen Soja oder Hafer gilt hierzulande als Getränk und wird daher mit 20 Prozent be- steuert. Da braucht es eine Nachjustierung.“ HANDEL AKTUELL Pflanzilla.indd 3522.09.22 15:37INTERVIEW: MANFRED SCHUHMAYER REGAL-Interview zum Buch „Auf den Spirit kommt es an – Mit Herz und Hirn zur Nummer 1“ R EGAL: Herr AR-Präsident Dr. Drexel, Sie entwickeln in dem Buch ein neues Denkmodell für den Führungsstil in einem Unter- nehmen. Das ist interessant und faszinie- rend. Sie schreiben, der Spirit sei wichti- ger als alle herkömmlichen Produktions- faktoren wie Kapital, Arbeit, technisches Wissen etc. Dazu die Frage: Was ist die- ser Spirit? Was versteht man darunter? Dr. Gerhard Drexel: Spirit entsteht durch Menschlichkeit und Menschenfreundlich- keit, durch Wertschätzung und Empathie. Das Ziel besteht darin, Wirtschaft und HANDEL INTERVIEW Auf dem Weg zur Nummer 1 → Spar Aufsichtsrats-Präsident Dr. Gerhard Drexel hat ein neues Buch geschrieben, das vor kurzem auf den Markt gekommen ist Menschlichkeit zu verbinden. Die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter spüren, dass das Unternehmen wieder für die Menschen da ist – und nicht umgekehrt. Spiritualität in der Arbeit ist gegeben, wenn die Arbeit Sinn macht – egal, ob die Arbeit erfüllend oder mühsam ist. Die Mitarbeitenden ma- chen die Erfahrung, dass sie nicht nur vom Brot, sondern auch vom Glanz leben. Sie werden aus dem „Stand-by-Modus“ geholt und geben ihr Bestes. Sie sind intrinsisch motiviert und wachsen buchstäblich über sich hinaus. Genau das war und ist in unse- rem Unternehmen der Fall. Ich bin Pater „ Unsere Erfolgs- Prinzipien sind die Offensivkraft nach außen und die Stabilität nach innen.“ DR. GERHARD DREXEL, SPAR AUFSICHTSRATS-PRÄSIDENT 36 | REGAL 09-2022 Dr.Drexel-Buch.indd 3623.09.22 09:09Worum es bei einem Zipfer geht? Darum, dass es dir schmeckt. Um das Gefühl, dass du so, wie du bist, einzigartig und urtypisch bist. Uns geht es um dich! Und deshalb steht auf jeder Urtyp-Flasche ab jetzt dein Name. Stoß auf dich und deine Freunde an. Mit dem Bier, das so urtypisch ist wie du. Zipfer. HANDEL INTERVIEW Dr. Johannes Pausch, dem Gründer und langjährigen Prior des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen sehr dankbar, denn er hat mich gelehrt: Spiritualität im benediktini- schen Sinn ist Beziehung, und Beziehung ist Spiritualität. Wichtig ist das In-Bezie- hung-Kommen und das In-Beziehung-Sein. Die menschlichen Beziehungen sind ent- scheidend für den Erfolg. Es kommt auf die lebendigen Beziehungen an – das gilt im Privaten wie im Geschäftlichen. Und was war der „Winning Spirit“, durch den Spar zur Nr. 1 wurde? Unsere Kultur der Wertschätzung und des Vertrauens, der menschenfreundliche Um- gang mit allen Mitarbeitenden sowie Kun- dinnen und Kunden waren und sind die Ba- sis für die Entstehung des Winning Spirit bei Spar. Die Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung ist der wichtigste Kitt in ei- nem Unternehmen. Eine gute Vertrauensba- sis spornt das Gehirn zu Höchstleistungen an, aktiviert es und führt so zu Spitzenleis- tungen. Eine gute Vertrauensbasis führt zu einer „magischen Veränderung“ in der Ein- stellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter zu ihrer Arbeit: Man kommt vom Sollen zum Wollen. Das Geheimnis des Könnens liegt nämlich im Wollen. So kann es gelin- gen, den Champion in jedem einzelnen Mit- arbeiter und in jeder einzelnen Mitarbeite- rin zu wecken. Wenn dieser sich selbst ver- stärkende Prozess zum dominierenden Führungsprinzip im ganzen Unternehmen wird, entsteht ein Momentum: die Entfal- tung des Winning Spirit, der alle im Unter- nehmen Tätigen beflügelt und beseelt. Das Unternehmen versetzt sich in die Lage, über sich selbst hinauszuwachsen. Ich glaube, bei uns war es so und ist es weiterhin so. Sie vertreten in dem Buch die eigentlich sensationelle Erkenntnis, dass Unterneh- men über die Grenzen einer Branche hin- weg mit dem richtigen Winning Spirit zum Markführer aufsteigen können. Das muss ja jeden Manager interessieren. Ja, es liegt wirklich an jeder einzelnen Führungskraft, dem Winning Spirit zum Durchbruch zu verhelfen. Die Mitarbeiten- den wollen nicht über ein Zahlenkorsett, über eine Fülle von quantitativen Zielset- zungen – die oft in sich widersprüchliche „ Die Kultur des Vertrauens und der Wertschät- zung ist der wichtigste Kitt in einem Unternehmen.“ DR. GERHARD DREXEL, SPAR AUFSICHTSRATS- PRÄSIDENT Dr.Drexel-Buch.indd 3723.09.22 09:09HANDEL INTERVIEW Ziele beinhalten – geführt werden. Sie wol- len nicht eingeengt und überbestimmt wer- den. Im Gegenteil, sie wollen berührt wer- den von einer mitreißenden Vision, von ei- ner einzigartigen Strategie, von einer charismatischen Unternehmensführung und einem empathischen Vorgesetzten. Menschen folgen Menschen; Menschen wollen für Menschen arbeiten, für einen tollen Chef oder eine tolle Chefin. Das ist der Nährboden, auf dem sich der Winning Spirit entfalten kann – und möglicherweise bis zur Marktführerschaft führt. Wie schafft man es in der Praxis, diesen Sieger-Spirit so auf alle Mitarbeiter zu übertragen, dass diese auch mitziehen? Wertschätzung und Menschenfreundlich- keit sind etwas „Ansteckendes“ und müssen von der Unternehmensspitze vorgelebt wer- den. Mit der Zeit wird eine Vielzahl von Mitarbeitenden „angesteckt“, dann eine Mehrheit. Wichtig ist, dass eine kompetitive Einstellung dazukommt – und zwar in dem Sinne, dass immer versucht wird, Wettbe- werbsvorteile gegenüber Mitbewerbern auf- zubauen und weiterzuentwickeln. Dieser of- fensive Spirit kommt bei den Mitarbeitenden gut an. Sie machen die Erfahrung, dass es viel mehr Spaß macht, in einem offensiven Unternehmen zu arbeiten als in einem nur verteidigenden oder verwaltenden Unter- nehmen. Offensive Marktbearbeitung ist bei Spar Österreich ein seit Jahrzehnten geleb- tes Unternehmensprinzip. Fassen wir zusammen: Welche Erfolgs- faktoren sind laut Ihrem Buch für ein Un- ternehmen wichtig? Auf den Punkt gebracht sind es vor allem zwei Erfolgsprinzipien, die ein Unterneh- men auf die Erfolgsroute – im Idealfall bis zur Marktführerschaft – bringen: Erstens die Offensivkraft nach außen und zweitens die Stabilität nach innen. Denn – wie Pater Johannes sagt – Stabilität ist die Vorausset- zung für Dynamik, nicht umgekehrt. Genau nach diesen Prinzipien haben wir uns bei Spar orientiert. Die innere Stabilität gab und gibt uns die Kraft und den Mut, eine enorme Offensivkraft nach außen zu entwickeln. Sie schreiben im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Spar zur Nr. 1 wiederholt vom Kundennutzen. Das ist für alle Leser spannend. In all unseren kundengerichteten Aktivitä- ten, insbesondere in der Gestaltung und Führung unserer Märkte, unserer Sorti- mente sowie in der Entwicklung unserer Eigenmarken, geht es bei uns immer um die Optimierung des Kundennutzens. Dieses Streben nach dem Guten, nach noch mehr Kundennutzen, äußert sich bei Spar durch zwei Stoßrichtungen. Erstens: Gewöhnli- che Dinge außergewöhnlich gut zu machen und zweitens: außergewöhnlich gute Dinge zu machen. Für mich stellen diese beiden Prinzipien den Königsweg dar, um als Un- ternehmen nie in eine sogenannte „Durch- schnittsfalle“ zu geraten. Interessant sind Ihre Überlegungen zur Strategie der Spar-Eigenmarken. Ein Le- se-Muss für Manager in der Industrie. Wie steht es um die von vielen Lieferan- ten oft kritisierte, von Kaufleuten hinge- gen sehr gelobte Eigenmarkenstrategie von Spar? Unsere vor über 20 Jahren eingeschlagene Eigenmarken-Strategie mit klar positio- nierten Eigenmarken hat sich als goldrich- tig erwiesen – in Zeiten der Hochkonjunk- tur genauso wie in Zeiten weltweiter Kri- sen und von Hyper-Inflation. Vielen Dank für das Gespräch! DAS NEUE BUCH von Dr. Gerhard Dexel BUCHPRÄSENTATION IM INTERSPAR AM SCHOTTENTOR: v. li. Krone-Chef Dr. Christoph Dichand mit Gattin und „Heute“ Herausgeberin Eva Dichand, Mag. Andrea und Dr. Gerhard Drexel 38 | REGAL 09-2022 Dr.Drexel-Buch.indd 3823.09.22 09:09C M Y CM MY CY CMY K RZ_MOE_Bargeld_Regal210x297.pdf 1 16.09.22 09:18Next >