< PreviousMOLKEREIPRODUKTE REGAL: Warum gibt es im Bereich Milchwirtschaft so wenige Start-ups? Nach Kambaku und entsprechendem Guerilla-Marketing kam wenig … HEINRICH-STEFAN PROKOP: Das klassische Mopro-Regal ist aus mei- ner Sicht kein klassisches Start-up- Umfeld. Tatsächlich kann man in die- sem Bereich wahrscheinlich nur er- folgreich sein, wenn ein industrieller Background vorhanden ist. Das nor- male Vorgehen im Start-up, Co-Ma- nufacturing, ist hier schwierig. Für Start-ups braucht es diese Industrie- partnerschaft aber, denn die Komple- xität ist sehr hoch. Hinzu kommt der Logistik-Aufwand, der anfällt. Was macht es noch schwierig? In der Regel stehen im Mopro-Regal große, professionelle Firmen. Und diese sind selbst nicht unkreativ und bringen laufend Neuprodukte. Die richtig coolen Sachen machen die selbst. Im harten Wettbewerb drau- ßen zählen die Ziffern. Es gibt sehr optimierte Regale und hohe Rotati- onsvorgaben. Bei Start-ups werden am Beginn niedrige Drehungen und hohe Abschriften erwartet. Gibt es dennoch positive Beispiele? Ein herausragendes Beispiel ist sicher Hakuma. Doch auch hier muss man sagen: Es wurde vor vier Jahren ge- startet. Es war also ein langer Weg und es ist viel Geld hineingeflossen. Tatsächlich trifft das Produkt den Zeitgeist. Hier spielt mit Sicherheit auch die CartoCan als Verpackung eine große Rolle. Gibt es Nischen mit mehr Potenzial? Der vegane Bereich, obwohl hier oft Marktanteil und Regalmeter nicht im Verhältnis stehen. Aber: Auch da braucht es einen Industriepartner. Die Idee muss hier wirklich gut sein, damit sie überhaupt eine Chance hat. „More of the same“ bringt wenig. International tut sich hier ebenfalls schon sehr viel. Ein weiteres Beispiel sind regionale Käseproduzenten. Hier kann man Geschichten erzählen und eventuell auch über die Gastro- nomie einen Weg finden. Ist die Tendenz, sich als großer Produzent an Start-ups zu beteiligen im Mopro-Bereich geringer? Definitiv. Aber es könnte sein, dass sich hier künftig etwas tun wird. (lacht) Würden Sie zusammenfassend abraten, sich einen Platz im Regal zu erkämpfen? Natürlich nicht, aber je früher man sich mit den zukünftigen Vermark- tungspartnern abspricht und sie ver- sucht, von einer Idee zu überzeugen, umso besser ist es. Wir reden hier noch gar nicht über Preise, sondern Positionierung, Branding etc. Auch der Blick über Österreich hinaus schadet nicht. Wichtig ist, die Supply Chain vorab fertig durchzudenken. Spüren Start-up-Produkte die Kauf- zurückhaltung? Das Kaufkraft-Thema ist eines, das die Start-up-Unternehmer derzeit noch härter trifft als andere Produkte. Und, was man aber generell sagen kann: Produkte viral großzumachen ist heute schon sehr schwierig. Danke für das Gespräch. Clever Clover CEO Heinrich-Stefan Prokop mit seiner Einschätzung zum Mopro-Regal Nichts für Start-ups? → Die Hürden: kreative Industrie, hohe Rotationsvorgaben INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEIß Maresi: Vienna Ice Coffee bringt Umsatzschub Neue RollAMA-Daten zeigen: Die Umsatz-Kurven der Eiskaffee-Kategorie zeigen deutlich hinauf. „Durch die hohe Inflation geht der Trend allerdings hin zu Handels- marken, die oft im Ausland produziert werden. Unser Maresi Vienna Ice Coffee wird dagegen im Ennstal hergestellt und aus 100 Prozent österreichischer Milch gemacht. Dadurch ist es natürlich eine Herausforderung preislich mit den billigeren Handels- marken-Alternativen mitzuhalten, aber unser Hauptfokus liegt weiter auf Qualtät aus Österreich“, erklärt Geschäftsführer Dr. Andreas Nentwich gegenüber REGAL. Die Sommersaison verlief für Eiskaffee aus dem Hause Maresi zufriedenstellend, auch in den Auslandsmärkten der Maresi Austria „ist der Eiskaffee sehr beliebt und hat eine erfolgreiche Saison hinter sich.“ Das Sortiment umfasst acht Sor- ten, 2022 wurden zwei Sorten Caramel und Espresso eingeführt. Mit der neuen Produktrange Milk&Love ergänzte Maresi zu- letzt sein ready-to-drink Sortiment im Kühlregal. „Die Einfüh- rung verlief erfolgreich und wir planen im Herbst einen weiterer Werbeschwerpunkt, um die Bekanntheit von Maresi Milk&Love zu steigern und damit den Umsatz weiter zu pushen“, so Nent- wich. Auch in den Exportländern wie der Osten Europas oder Länder in Middle East sorgt die neue Produktrange „für Auf- merksamkeit“. Dr. Andreas Nentwich © PHILIPP GRÜNAUER 210 | REGAL 09-2023MOLKEREIPRODUKTE D ie Kärntnermilch steuert 2023 die Umsatz-Marke von 128 Mil- lionen Euro an. Ein Top-Wert, doch Geschäftsführer Direktor Hel- mut Petschar bleibt zurückhaltend. „Der Druck am Markt ist enorm. Die Erträge sind zurückgegangen und auch bei den Auszahlungspreisen für die Bauern zeigen die Kurven nach unten.“ Die andauernden Teuerungs- diskussionen in den Medien haben auch zu einem Nachfrage-Knick ge- führt. „Die Handelsmarken gewinnen, die Industriemarken verlieren.“ Mit Folgen für den Kärntner Paradebe- trieb: „Wir haben in unserem Unter- nehmen mittlerweile eine Parität zwi- schen den beiden Bereichen erreicht.“ Bio. Neben massiven Kostenstei- gerungen führen auch die rechtlichen Nebengeräusche zu Verwerfungen. Stichwort: Bio. „Unser Bio-Anteil ist gefallen, weil einige Bauern den Bio- Weg mit seinem bürokratischen Auf- wand nicht mehr mitgehen wollten.“ Nebensatz: „Es waren nicht die klei- nen Bauern, die jetzt ausgestiegen und auf den konventionellen Weg zu- rückgekehrt sind, sondern Bauern mit 500.000 oder sogar 600.000 Liter.“ Da- mit pendeln sich die Bio-Anteile bei der Kärntnermilch wieder zwischen 27 und 28 Prozent ein. Landwirte-Anzahl. Darüber hin- aus schreitet bei der Anzahl der Bauern der Abschmelzungsprozess voran. „Drei bis vier Prozent unserer Landwir- te haben aktuell wieder die Stalltür für immer geschlossen. Damit liegen wir unter der 1.000er Marke“, so Petschar und warnt gleichzeitig vor einem wei- teren Absinken. „Momentan haben wir noch eine flächendeckende Bewirt- schaftung. Wenn wir bei 800 Bauern ankommen, dann wird ihr Fehlen für alle sichtbar werden. Die allumfassen- de Pflege der Berggebiete kann dann nicht mehr gewährleistet werden.“ Energie-Strategie. Petschar will die Hausaufgaben für sein Unterneh- men weiter lösen. So starten die Kärnt- ner mit der Planung für ein Biomasse- Kraftwerk, das 2026 in Betrieb gehen soll. Kostenpunkt: Zwischen acht und neun Millionen Euro. Der neuerliche Photovoltaik-Vorstoß wurde schon im Herbst realisiert. „Wobei wir hier in- tensiv mit der Kelag zusammenarbei- ten, um die Investitionskosten zu re- duzieren.“ Die Neuaufstellung der chemischen Reinigung wird 2023 ab- geschlossen. „Hier haben wir insge- samt 3,1 Millionen Euro bereitgestellt.“ Exporte. Chancen will Petschar noch auf den Exportmärkten heben. In 15 Ländern ist die Kärntner Milch aktiv. „Der deutsche Markt ist natür- lich am wichtigsten“, so der Ge- schäftsführer. Kleine Chargen. Dazu ist auch Spe- zialisierung und Flexibilität ein Faktor. „Wir beschäftigen uns derzeit mit un- terschiedlichen Oberflächenreifungen in der gelben Palette und können auch Chargen von zehn bis 20 Tonnen sehr gut abbilden.“ Insgesamt liegt der An- teil von Käse indes bei 40 Prozent. Eigenständigkeit. Unkenrufe über den Verlust der Eigenständigkeit tritt Petschar entgegen: „Solange wir einen ordentlichen Milchpreis für unsere Bauern erwirtschaften können, steht das nicht zur Debatte. Unsere Eigen- kapitalquote und wirtschaftliche Situ- ation ist stabil. In unseren Gremium wurde auch der Wunsch festgehalten, eigenständig zu bleiben.“ Kärntnermilch Kampf um Nischen → Umsatz wird sich bei 128 Millionen Euro einpendeln → Kärntner beliefern 15 Länder Vorarlberg Milch: Neues Käsefondue Die Vorarlberg Milch bringt das Ländle Käsefondue im praktischen Frischebeutel in die Regale. Die neue Innovation vereine die authentische Geschmacksvielfalt des Käsefondues mit moderner Bequemlichkeit und höchster Frische. Die Käse- mischung, bestehend aus geriebenem Ländle Raclette, Ländle Räß- käse und Ländle Klostertaler, ist einfach zu handhaben und ermög- licht eine schnelle Zubereitung. „Unser Käsefondue im Frischebeutel bietet eine einzigartige Möglichkeit, die köstliche Tradition des Käse- fondues unkompliziert und zeitsparend zu genießen“, sagt Raimund Wachter, Geschäftsführer der Vorarlberg Milch. „Mit der sorgfältig abgestimmten Käsemischung im praktischen Frischebeutel bringen wir eine frische und regionale Note in die Welt des Käs efondues und machen es zugänglicher als je zuvor.“ Der Jahresumsatz lag 2022 bei 60 Millionen Euro, die verarbei- tete Milchmenge pendelte sich bei 63 Millionen Kilo- gramm ein. Geschäftsführer Direktor Helmut Petschar Raimund Wachter 09-2023 REGAL | 211MOLKEREIPRODUKTE Erlebnissennerei Zillertal: Neubau auf Plan Die 20-Millionen-Euro-Umsatzmarke hat die Erlebnissennerei Zillertal mittlerweile hinter sich gelassen. „Unser Geschäft ist sehr stabil. Im Heimmarkt Tirol entwickelt sich un- sere Marke besser als der Markt. Auch im angrenzenden Ausland setzen un- sere Kunden weiterhin auf unseren Familienbetrieb“, so Geschäftsführer Christian Kröll. Dabei schnellte der Exportanteil indes auf 15 Prozent hin- auf. Dabei bearbeitete das Unterneh- men Destinationen wie Deutschland, Niederlande und Belgien. „Wir haben aus diesen Ländern auch Gäste in Ti- rol, die sich mit unseren Produkten ein Stück Zillertal in ihrer Heimat ho- len können.“ Ausbau-Projekt. Auf Plan läuft auch der Neubau des Parade-Betriebs. „Zunächst erweitern wir damit unse- re Lagermöglichkeiten und schaffen Platz für bessere Abläufe in der Ar- beitsvorbereitung, der Produktion und Kommissionierung. Natürlich haben wir zudem auch noch mehr Möglichkeiten für innovative Artikel aus Heumilch von Kuh, Schaf und Ziege“, so Kröll. Rund sechs Millionen Euro stellt der Betrieb für das Mega- Projekt zur Verfügung. Artikel. Die Palette umfasst aktu- ell 100 Artikel. Eine Speerspitze dabei: die Honigmilch. „Sie entwickelt sich hervorragend. Die Honigmilch hat sich nicht nur am Markt etabliert. Wir wachsen auf bestehender Fläche und die steigende Distributions-Qualität hilft für weiteres Wachstum. Ich glau- be, dass neben dem einzigartigen Ge- schmack auch unsere Unterstützung von Imkern in Österreich aber auch die Pflege von Bienenvölkern am eige- nen Standort von unseren Verbrau- chern honoriert wird.“ CSB-System: Messe-Fieber im Herbst Anuga, Food Business Touren, Tech Day & World Meat Congress: Zum Herbstbeginn dreht sich bei CSB-Sys- tem alles um die smarte Lebensmit- telproduktion. Der ERP-Branchen- spezialist ist auf mehreren Events vertreten, um über die wichtigsten Trends und Entwicklungen in der Di- gitalisierung von Foodbetrieben zu informieren. Den Anfang macht die Anuga vom 7. bis 11. Oktober. Der ERP-Anbieter zeigt sich mit einem neuen Standdesign in Halle 7.1 auf Stand C61/B60. „Eine gute Gelegen- heit, die CSB-Softwarelösungen ken- nenzulernen, die weltweit bei führen- den Lebensmittelbetrieben im Ein- satz sind“, so CSB-System Österreich Geschäftsführer Mag. Martin Schöggl. Dabei dreht sich alles um die Themen Smart Management, Smart Factory und Digital Growth sowie Business Resilience. Von 9. bis 13. Oktober stehen Refe- renztouren bei führenden Lebens- mittelbetrieben auf dem Programm. CSB-System gibt Einblick, was in der Praxis mit seinem ERP-System er- reicht werden kann. „Dabei erhalten die Teilnehmer natürlich viele span- nende Einblicke in digitalisierte Pro- zesse: angefangen vom Rohstofflager über die Produktion bis hin zu neuen digitalen Vertriebskanälen.“ Am 10. Oktober lädt CSB mit Espe- ra, Kawasaki, Ecoma und Videojet zum Tech Day in Geilenkirchen. Im Fokus: Neue Lösungen für die Prozes- se Erkennen & Bewerten, Verpacken, Preisauszeichnen und Palettieren. Den Endpunkt des herbstlichen Messefiebers setzt CSB beim World Meat Congress in Maastricht. Auch hier stehen die CSB-Experten auf ei- nem eigenen Stand für Gespräche rund um die Digitalisierung und an- dere Trends wie Nachhaltigkeit in der Fleischbranche bereit. Mag. Martin Schöggl Christian und Heinrich Kröll 212 | REGAL 09-2023regal.at Ab ins mit der Nr. 1 * Quelle: Focus ** Quelle: market Untersuchung 3/22 Wie Sie Ihrem Produkt einen Platz im Regal sichern? Mit einem Inserat im REGAL – dem Nr.1 Branchenmagazin für Handel und Industrie!* 100 % der Handelszentralen, Filialen und Kauf- leute beziehen REGAL. 78 % der Einkäufer und selbständigen Kaufleute bestätigen, dass Han- dels- und Produktinformationen (z. B. Inserate) dazu beitragen, ihr berufliches Wissen über Pro- dukte im Supermarkt zu erweitern.** Setzen Sie für Ihre Handelskommunikation auf den Marktführer und informieren Sie sich über die vielfältigen Werbemöglichkeiten bei REGAL! Ihr Kontakt: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Tel.: +43-1-368 67 13 E-Mail: stefanie.daehmlow@regal.atMOLKEREIPRODUKTE Berg Bauer: Neue Exportmärkte erschlossen Käserebellen: Mehr Aktivität am POS Yakult: Neuer Frische-Look Seit Anfang September schlüpft das fermentierte Magermilchge- tränk in ein neues Gewand. Der auffällige Schriftzug „Erhöht die guten Bakterien im Darm“ ist di- rekt unter dem Markennamen platziert und verweist auf den Produktvorteil, den das tägliche Trinken eines Fläschchens bietet. Neben der farblichen Differen- zierung sind die Produktvarian- ten Yakult Original und Yakult Plus mit aufmerksamkeitsstar- ken Details ausgestattet und er- leichtern so die Kaufentschei- dung. Unterstützt werden die Neuerungen der Verpackungs- gestaltung durch eine kreative 360-Grad-Marketingkampagne. Laut Yakult trinken aktuell 40 Mil- lionen Menschen in 40 Ländern und Regionen das Magermilch- getränk. 70 Millionen Euro erwirtschafteten die Käserebellen im abgelaufenen Jahr. „Wir streben diese Marke auch heuer wieder an“, so Geschäftsfüh- rer Andreas Geisler gegenüber RE- GAL. Die aktuellen Rahmenbedin- gungen sind herausfordernd. „Viele Verbraucher sind aufgrund der Preissteigerungen verunsichert und versuchen in der Regel den Preisan- stieg unter anderem beim Kauf von Lebensmitteln zu kompensieren. Aus diesem Grund haben die Her- stellermarken gegenüber den Han- delsmarken oftmals einen Nachteil“, so Geisler. Die Käserebellen wollen mit einer gesteigerten Präsenz im Handel und der Durchführung ver- schiedener Aktivitäten am POS ent- gegenwirken. Investitionen. Investitionsseitig sind die Mega-Vorhaben in der Sen- nerei Reutte abgeschlossen. „Wir be- schäftigen uns aktuell mit Invests in erneuerbarer Energie, wie zum Bei- spiel Photovoltaikanlagen.“ Export. 90 Prozent des Umsatzes generiert das Unternehmen dabei weiter auf Exportmärkten. „Aktuell sind wir mit der Entwicklung in Frankreich und in den Niederlanden sehr zufrieden.“ Möglichkeiten ortet Geisler in den USA und Kanada. „Da wollen wir stärker werden.“ Produkte. Produktseitig brachten die Käserebellen den Bergblumen und Bio Bergblumen Rebell in Stel- lung. „Im kommenden Jahr werden wir unser Augenmerk darauf legen, unser bestehendes Sortiment zu stär- ken.“ Wichtiger Absatzkanal bleibt dabei der LEH mit seinen Bedienthe- ken: „Hier lassen sich Spezialitäten besonders in Szene setzen.“ Inklusive saisonal wechselnder Pro- dukte und verschiedener Mischpake- te verfügt Berg Bauer über rund 100 Produkte. Der Tiroler Familienbe- trieb zeigt sich dabei mit der aktuel- len Entwicklung „sehr zufrieden.“ „Grundsätzlich haben sich heuer re- lativ kurzfristig einige tolle Möglich- keiten für uns ergeben, an den LEH liefern zu können“, freut sich Berg Bauer-Prokuristin Sara Hirner. Wei- tere Aktionen sind bereits für den Herbst eingetaktet. „Wir sind sehr zu- versichtlich, dass auch diese erfolg- reich verlaufen werden.“ Hauptabsatzmarkt bleibt für die Tiroler Österreich. „Jedoch haben wir heuer einige größere Aufträge aus Deutschland bekommen. Auch an Schweden, Bulgarien und Dänemark konnten wir teils erstmals liefern.“ Die klassischen Topseller im Hause Berg Bauer sind der Hochfügener Bergkäse und der Zillertaler Almkäse. Außerdem macht mittlerweile auch der Bergbauernschinken einen erheb- lichen Anteil am Absatz aus. „Sehr gut angelaufen sind im letzten Jahr auch unser neuer Zitronenpfefferkäse (ein Schnittkäse mit Blüten und Zitronen- pfeffer) sowie der Rosa Pfefferschin- ken“ Momentan tüftelt das Unterneh- men an einigen neuen Schinkensor- ten. Im Fokus dabei: Schweinelachs als Alternative für Kunden, die Schin- ken ohne Fettrand bevorzugen. Geschäftsführer Andreas Geisler Familie Hirner 214 | REGAL 09-2023Nachhaltigkeit Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten In diesem Artikel richten wir unseren Fokus auf die Verpackung von Milchalternativen auf Haferbasis. Die Nachhaltigkeit dieser Verpackungen wurde an- hand der Kriterien technische Recyclingfähigkeit, Verpackungseffizienz und ökologische Umweltaus- wirkungen, welche mithilfe einer streamlined LCA ermittelt wurden, bewertet. Zudem haben wir den Schutz des Produkts durch die Verpackung unter- sucht. Untersuchte Verpackungsarten: 1. Getränkeverbundkarton (GVK 1) mit Alumini- um-Schicht 2. Getränkeverbundkarton (GVK 2) ohne Alumini- um-Schicht 3. Mehrweg-Glasflasche*), weiß mit Weißblechver- schluss 4. Mehrweg-Glasflasche*), braun mit Weißblechver- schluss Die Grafik zeigt, dass beide Glasflaschen in Öster- reich eine herausragende technische Recyclingfä- higkeit von 99% besitzen. Die Verpackungseffizienz Milchalternativen: Haferdrink- Verpackungen im Vergleich Die dargestellten Ergebnisse ersetzen keine vollständige Bewertung. Weitere Infos zu nachhaltigen Verpackungen finden sie in unseren Guidelines unter: www.fh-campuswien.ac.at/ circular-guideline *) Berechnung Mehrweg- Glasflaschen wurden auf Basis von 20 Umläufen durchgeführt. 120 108 96 84 72 60 48 36 24 12 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /VerpackungVerpackungseffizienz in %technische Recyclingfähigkeit in % GVK 1GVK 2MW Glasflasche, weiß MW Glasflasche, braun technische Recyclingfähigkeit in % Verpackungseffizienz in % VERGLEICH HAFERDRINK-VERPACKUNGEN 69,6% 96,0% 97,0% 70,0% 70,0% 62,0% 99,6% 99,6% 98 73 108 119 der untersuchten Verpackungen liegt zwischen 62% und 97%. Hierbei glänzt besonders der GVK 2 mit 97%. Im Hinblick auf die ökologischen Umweltaus- wirkungen zeigte der GVK 2 ebenfalls die niedrigs- ten Ergebnisse. Alle Verpackungstypen gewährleisten durch ihre Konstruktion und die verwendeten Materialien ei- nen guten Produktschutz. Einzig bei der transpa- renten Glasflasche ist der Lichtschutz im Vergleich zu den anderen Verpackungen eingeschränkt. So- wohl die Glasflaschen als auch der GVK 1 mit der Aluminium-Schicht bieten dank der Barrierefunk- tion ihrer Materialien einen hervorragenden Schutz. Basierend auf den vorliegenden Daten und Analy- sen wurde der GVK 2 der Marke „Oatly“ aufgrund ausgezeichneter Verpackungseffizienz und guter Umweltperformance zum Sieger gekürt.Drogerie- fachhandel LISA WEBER, BSc, Redaktion REGAL „Self Care voll im Trend: ob Gesichtspflege, Seren, Rasur oder Badepflege - der Konsument hat sichtlich Freude an Innovationen und bringt den Markt ins Wachstum.“ REGAL SCHWERPUNKT E in Bild, das sich schon seit langer Zeit abzeichnet. Kleine Parfümerien ver- schwinden langsam von der Bildfläche – die großen Player hingegen wachsen schein- bar ohne Limit. Im Vorjahr erreichte der ge- samte Markt ein hoch von 5,82 Milliarden Euro Brutto-Um- satz, wie eine Aus- wertung von Regio- Data zeigt. Es entfallen rund drei Milliarden Euro brutto auf den stati- onären Drogerie- und Parfümerieein- zelhandel, was ei- nem Wachstum von 4,2 Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr entspricht. Somit sind 2,75 Milliarden Euro an Umsatz in andere Branchen und den reinen On- line-Handel abgeflossen. „Eine bemerkens- werte Eigenschaft der Branche ist, dass sich die Standorte langfristig kaum verändern, während der Umsatz kontinuierlich ansteigt, sogar über die Inflationsrate hinaus“, heißt es in der Datenauswertung. BIPA erweitert laufend seine Standorte. 216 | REGAL 09-2023DROGERIEFACHHANDEL TEXT: LISA WEBER Wachstum der Großen Fast sechs Milliarden Euro →dm und Bipa steigerten 2022 Marktanteil auf 61 Prozent →Müller mit 100 Märkten und 30 Prozent Standort- Erweiterung →Kleine Parfümerien schwinden langsam dahin →Rückläufige Flächen bei DFH-Märkten im Vorjahr um vier Prozent →Online-Handel hält 15 Prozent am Gesamtmarkt Zu diesem positiven Gesamtergebnis haben vor allem die beiden Drogeriemarkt- Filialisten dm und Bipa beigetragen, die ihren Marktanteil nochmals um 1,1 Prozentpunkte steigern konnten. Satte 61 Prozent am Markt nehmen die Markt-Riesen ein. Als Nummer eins am Markt konnte dm seinen Umsatz im aktuellen Beobachtungs- jahr um weitere 4,9 Prozent ausbauen, wäh- rend Bipa mit einer Wachstumsrate von 7,5 Prozent den stärksten Zuwachs verzeichnet. Unter den weiteren Marktteilnehmern im Segment Drogerie konnte insbesondere Mül- ler mit einem Aufstieg glänzen. Der dritt- größte Drogeriefilialist hat kürzlich seine 100. Filiale in Österreich eröffnet und seine Standorte damit allein in den letzten fünf Jahren um fast ein Drittel erweitert. Auch ein Umsatzwachstum von 3,9 Prozent konnte heuer erzielt werden. Alle anderen Marktteilnehmer, die dem Drogerie-Bereich zugeordnet werden, hatten zum Teil deutliche Umsatzrückgänge hinzu- nehmen. Die Verkaufsflächen aller anderen Drogerien stagnieren, sind teilweise rück- läufig. Die Umsatz- und Flächenentwick lungen im Teilsegment Parfümerieeinzelhandel sind auch im Jahr 2022 mit vier Prozent weiterhin stark rückläufig. Das in den Pandemiejahren ZIWA LILIENFELD freut sich über einen neuen Müller Markt. © ADOBESTOCK 09-2023 REGAL | 217DROGERIEFACHHANDEL → News EBREICHSDORF: NEUER BIPA 274 m² mit neuem De- sign: Bipa eröffnete im Sommer eine neue Filia- le im niederösterreichi- schen Ebreichsdorf. 15.000 internationale Markenartikel finden sich nun in den Regalen. Der Standort reiht sich in die 120 Filialen schwere Flotte von Bipa in Niederösterreich ein. ZIWA LILIENFELD Der Umbau des ziwa Parks in Lilienfeld ging Mitte August in die fina- le Phase. Eigentümerin Julia Klinglmüller über- gab die Räumlichkeiten zur Fertigstellung an den Drogeriemarkt Mül- ler. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Fi- liale 1.300 m² für seine Drogerieprodukte sowie Produkte aus den Berei- chen Parfümerie, Natur- shop, Bio Nahrung, Strümpfe, Schreibwa- ren, Spielwaren und Handarbeit bieten. ROSSMANN GOES INTERNATIONAL Der deutsche Drogerie- Riese bietet nun seine Eigenmarken-Produkte in chinesischen Super- märkten an. Das Unter- nehmen wolle „weltweit bekannt und erfolg- reich“ sein. Zuvor gab es die Produkte bereits online zu erwerben. MARKTMACHT DROGERIE-RIESEN 61 % UMSATZ-ANTEIL PARFÜMERIEN 8,5 → -0,7 % ONLINE 15,5 % eingeleitete veränderte Konsumver- halten setzt sich fort, die Umsatzrück- gänge im stationären Parfümerie- handel können auch über die Online- Kanäle der Marktteilnehmer nicht wettgemacht werden. Die beiden größten Player in diesem Segment, Douglas und Marionnaud, haben Rückgänge im Bereich bis zu 4,5 Pro- zent zu verzeichnen, wobei sich Dou- glas bewusst auf den Ausbau des eige- nen Online-Marktplatzes fokussiert. Die beiden Unternehmen haben Fili- alschließungen vorgenommen und Flächen reduziert. So mindert sich die Marktbedeutung der Parfümerien gemessen am Umsatz weiter von 9,2 Prozent auf 8,5 Prozent. Weiter an Be- deutung gewinnt auch e-Commerce. Im Vergleich zu Playern wie Douglas könnte man Anbieter wie Notino oder Flaconi als Newcomer bezeichnen. Doch Notino, dessen Reise vor 17 Jah- ren online begann, arbeitet mittler- weile bereits in 28 Ländern, in denen teilweise auch filialisiert wurde. Und auch Flaconi blickt auf eine zwölfjäh- rige Online-Vergangenheit zurück. Während Douglas am längsten im online Business ist (2004), verzeich- nete das Unternehmen im vergange- nen Jahr erstmals – und als einziger – einen minimalen Rückgang im Um- satz, mit 1,196 Milliarden Euro (Quelle: Statista). Notino und Flaconi hingegen brechen jährlich ihre eige- nen Rekorde. Zuletzt erzielte Notino einen Jahresumsatz von einer satten Milliarde Euro – ein enormer Sprung im Vergleich zum Vorjahr, mit 740 Millionen Euro. Und auch Flaconi steigerte seinen Umsatz auf 335 Mil- lionen Euro. Online: Wird Douglas bald von Notino überholt? Der Online-Anteil am Gesamtmarkt steht bei aktuell 15,5 Prozent. 218 | REGAL 09-2023Queisser Pharma Austria GmbH Am Euro Platz 2 1120 Wien E info@queisserpharma.at www.doppelherz.at Marke in Österreich * N r . 1 * Top 1 Marke in der Kategorie OTC im LH+DFH (Lebensmittelein- zelhandel und Drogeriefachhandel) im MAT Juni 2023 ** NielsenIQ Retail Measurement Service, OTC , 2019-2023, Umsatz in Euro, LH+DFH exkl. H/L, Österreich (© 2023, NielsenIQ) 2019 9,06 Mio.10,67 Mio. 2020 11,42 Mio. 2021 13,85 Mio. 2022 15,52 Mio. MAT Juni 2023 Unsere Besten Umsatzstärkste Doppelherz Immun- produkte in Österreich Umsatzentwicklung plus 71% in 5 Jahren ** Eigener Außen- dienst seit 2022 NEUNext >