< PreviousMOLKEREIPRODUKTE D ie Milliarden-Euro-Marke wurde be- reits 2022 geknackt. Dabei glückte dem Unternehmen trotz globaler Lieferket- tenprobleme gepaart mit hoher Inflation ein satter Umsatz-Sprung von rund 20 Prozent. Auch 2023 zeigen die Kurven stetig nach oben. „Die finanzielle Entwicklung von Elopak ist sehr zufriedenstellend. Das bestätigt ein Blick auf das zweite Quartal dieses Jahres. Im Ver- gleich zum Vorjahresquartal verzeichnete Elopak alleine in Q2 2023 ein Umsatzwachs- tum von acht Prozent, was in etwa 19,5 Millio- nen Euro entspricht“, erklärt Market Area Di- rektor CEE Johannes Gaisbauer gegenüber REGAL. Damit steuert Elopak für das laufende Ge- schäftsjahr ein Umsatzwachstum an, das sich „über dem mittelfristigen Ziel“ platzieren wird. Die Hintergründe für den starken Zug nach oben liegen dabei für Gaisbauer auf der Hand: „Getragen wird diese Entwicklung un- ter anderem vom Wunsch vieler Marken, Plastikverpackungen durch nachhaltige Gie- belkartons zu ersetzen. Daher expandieren wir in neue Segmente und führen neue Grö- ßen ein, um diese Wechselstimmung best- möglich unterstützen zu können.“ Österreich. „Zufriedenstellend“, bezeich- net Gaisbauer die Entwicklung in Österreich. „Unser Kundenstamm umfasst die größten Molkereien sowie die größten Fruchtsafther- steller des Landes, und Elopak ist im Mopro- Segment mit deutlichem Abstand zu unseren Mitbewerbern marktführend.“ Fragen der Nachhaltigkeit bewegt die Branche auch hier- zulande. „Verpackungslösungen mit weniger Plastik und einem hohen Anteil an nach- wachsenden Rohstoffen sind daher stark ge- Elopak Nachfragehoch lässt Umsatzrrekorde purzeln → Umsatz legt auf über eine Milliarde Euro zu → Neue Kartonverpackungslösung für flüssige Non-Food-Produkte TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß fragt. Das Interesse an nachhaltigen Karton- verpackungen nimmt aber auch in anderen Marktsegmenten wie dem Non-Food Bereich zu.“ Kartonverpackung für Non Food-Pro- dukte. Unternehmensweit ist dabei Elopaks D-PAK Kartonverpackung für flüssige Non Food-Produkte eine Speerspitze. „Damit ma- chen wir die Vorteile des Pure-Pak Giebelkar- tons hinsichtlich Produktschutz, Convenien- ce und Nachhaltigkeit auch für das Non-Food Segment nutzbar“, so Gaisbauer weiter. Dieser Vorstoß ermöglicht den Verbrauchern Wasch- mittel, Handseifen oder sogar Mundwasser in Market Area Direktor CEE Johannes Gaisbauer 200 | REGAL 09-2023MOLKEREIPRODUKTE Kartonverpackungen zu kaufen. „Die Nach- frage hat in den vergangenen Monaten spür- bar angezogen, sodass wir hier unsere Kapa- zitäten gezielt ausbauen.“ Doch auch in den klassischen Bereichen, wie Mopro und Saft, bleibt der Bedarf für neue Lösungen hoch. „Auch hier setzen Marken weltweit auf weniger Plastik und entscheiden sich für den nachhaltigen Getränkekarton von Elopak.“ Dabei gehe es um eine weltweite Nachfrage, die Elopak auch mit einem neuen Werk in den USA, das Ende des kommenden Jahres in Betrieb genommen wird, befriedi- gen will. Tethered Caps. Doch auch weitere Inno- vationen hat Elopak im Köcher. So schreitet die Einführung der fest verbundenen Pure- TwistFlip Verschlüsse stetig voran. „Nach er- folgreichen Betasite-Tests beim langjährigen Kunden Schwarzwaldmilch und beim Saft- hersteller Eckes-Granini sind nun eine weite- re Variante für gekühlte und der erste Tethe- red Cap für ungekühlte Produkte im Markt. Appliziert wurden seit der Einführung unse- rer Tethered Caps im letzten Jahr bereits über 600 Millionen Verschlüsse.“ Aluminiumfreie Aseptikkarton. Eine Er- folgsgeschichte ist auch der aluminiumfreie Aseptikkarton Pure-Pak eSense. Anstelle des Aluminiums kommt bei diesem Karton ein Gemisch aus Polyolefinen zum Einsatz: „Das Ergebnis ist ein bis zu 50 Prozent geringerer CO 2 -Fußabdruck als bei einem Standard Pure- Pak Aseptikkarton. Gleichzeitig vereinfacht sich das Recycling, da der Verbund eine Mate- rialkomponente weniger enthält“, so Gaisbau- er. Der spanische Getränkeproduzent García Carrión hat als weltweit erstes Unternehmen Produkte in dieser neuen Verpackungsvarian- te auf den Markt gebracht. „In Kürze wird sie auch in Deutschland für H-Milch gelauncht.“ Klassiker. Ein echter Verkaufsklassiker ist mittlerweile Elopaks Natural Brown Board. „Die naturbraunen Pure-Pak-Kartons ver- zichten auf die sonst übliche Weißbeschich- tung und besitzen aufgrund des reduzierten Holzverbrauchs und des ungebleichten Boards einen geringeren CO 2 -Fußabdruck als herkömmliche weiße Kartons. Mit seiner sichtbaren und spürbaren Faserstruktur ver- mittelt das naturbraune Board Natürlichkeit und Ursprünglichkeit.“ milch.com UNSERE KÖSTLICHEN DESSERT-INNOVATIONEN • hergestellt aus bester regionaler Premium Milch • mit neuen, besonders sahnig-cremigen Rezepturen • mit hochwertiger, Rainforest Alliance zertifi zierter Schokolade und natürlichem Bourbon-Vanilleextrakt • mit edlen Früchten unterlegt im formschönen 170-g-Kelchbecher und als purer Genuss im großzügigen400-g-BecherMOLKEREIPRODUKTE REGAL: Die Branche bewegt sich mit ihren EGTs seit Jahren auf dem Nullpunkt. Ist eine Änderung in Sicht? PETSCHAR: Die Molkereiwirt- schaft macht 3,8 Milliarden Euro Umsatz und fährt durchschnittlich EGTs von 0,2 Prozent ein. Die Situ- ation ist höchst bedrohlich, höhlt die Molkereien aus und geht an die Substanz. Dennoch gelten Milchprodukte als einer der Inflationstreiber? Die Ausgaben für Milchprodukte liegen bei 46 Euro pro Konsument und Monat. Insgesamt machen die Artikel 1,57 Prozent der Kosten für Lebensmittel in einem Haushalt aus. Mit welchen Pro-Kopf-Ausgaben könnte die Branche gut leben? Mit einer Ausgabe von 60 Euro für Milch- und Käseprodukte pro Konsument im Monat wären Mol- kereien und Landwirtschaft hoch- zufrieden und abgesichert. Der aktuelle Trend geht aber in die Gegenrichtung, es sind billige Artikel gefragt? Wir sehen eine Kaufzurückhal- tung, die Nachfrage hat abgenom- men. Der Preis rückt gleichzitig immer mehr in den Fokus. Das se- hen wir auch am starken Export- Markt Deutschland. Und dennoch braucht es eine immer größere Aufladung des generischen Produkts Milch? Gentechnikfreiheit, Glyphosatfrei- heit, Tierwohl, zusätzliche Kontrol- len beziehungsweise Monitoring der Bauern, ehrliche Nachhaltig- keit: All das ist auch mit Kosten verbunden. Wir haben den höchs- ten Milch-Standard in Österreich was Keimzahl/Zellzahl betrifft und werden immer wieder mit Ländern verglichen, die nicht über diese Qualitäten verfügen. Das passt nicht zusammen. Wie laufen die aktuellen Bezie- hungen mit dem Handel? Der Druck ist in jedem Fall nicht weniger geworden. So ist derzeit ein preisaggressives Verhalten deutscher Anbieter spürbar. Wer eine kleinstrukturierte Milchwirt- schaft will, muss sich einen diffe- renzierten Blick auf die landwirt- schaftlichen Begebenheiten der einzelnen Länder, bewahren. Und wenn nicht? Dann kann es bis zum Ausverkauf Österreichs gehen. Wie schnell das möglich ist, haben wir im letzten Jahr gesehen. Ich glaube nicht, dass der Handel diesen Weg möchte. Vielen Dank für das Gespräch. REGAL: Ist Mopro noch ein Segment, das Ihnen Freude macht? STEINBERGER: Wir er- leben bei uns in Neun- kirchen keinen merkba- ren Rückgang in der Nachfrage bei Molkereiprodukten. Im Gegenteil, ich persönlich empfinde die Mopro als einen sehr erfrischenden Sortiments- bereich. Auffällig ist, dass Naturjo- ghurt an sich extrem häufig gekauft wird und vielfach tagtäglich konsu- miert wird. Es zählt somit zu den Fre- quenzbringern. Auch Skyr, griechi- sches Naturjoghurt sowie Kefir er- freuen sich wachsender Beliebtheit. Und auf der anderen Seite faszinieren neue Innovationen mit höherem Pro- tein-Gehalt, seien es Joghurts, Des- serts und auch Drinks. Wie sehen Sie den Status der Käse- theke? Käse wächst bei uns im Eurospar ak- tuell stark über den SB-Bereich, also übers Mopro-Kühlregal. Das selbst vorverpackte Käse-Sortiment sowie die Bedienung stagnieren dabei. Hier findet also eine Umsatzverschiebung in Richtung SB statt. Aber wie könnte es anders sein, wenn man sich das zeitoptimierte Einkaufsverhalten der Generation Y und Z ansieht. Trotz- dem bleibt vor allem für uns private Kaufleute immer noch eine reale Chance, sich über Käse zu profilie- ren. Nämlich wenn man sich im De- tail damit beschäftigt, wenn man es gut macht, oder wenn man vielleicht der Letzte im Ort ist, der hier Käse- Spezialitäten vorverpackt anbietet. Spielt Verpackung eine Rolle? Die Art der Verpackung wird generell wichtiger und kaufentscheidender. Ob Karton, Glas oder Plastik ist sozu- sagen nicht mehr egal. Bei Glas schlägt unsere Spar natur-pur Bio- Milch alle Rekorde. Und auch bei an- deren Produktkategorien setzt sich Glasverpackung immer mehr durch. Kurz-Interview mit Spar-Kaufmann Hans Steinberger REGAL-Interview mit VÖM-Präsident Dir. Helmut Petschar Keinen Rückgang in Nachfrage Gefahr eines Österreich- Ausverkaufs → EGT bewegen sich weiter im Mini-Bereich → Branche setzt 3,8 Milliarden Euro um INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß Dir. Helmut Petschar Hans Steinberger 202 | REGAL 09-2023MOLKEREIPRODUKTE D er Aufwind für Heu- milch-Produkt hält an. „Aktuell werden pro Jahr rund 590 Millionen Kilo- gramm Heumilch in den ös- terreichischen und deutschen Mitgliedsbetrieben gesam- melt“, erklärt Geschäftsfüh- rerin Christiane Mösl gegen- über REGAL. Nachsatz: „Be- reits 38 Prozent davon sind Bio-Heumilch.“ 2022 waren noch 528 Millionen Kilo- gramm in der Verwertung. „Wir haben jeden Kilogramm in der Verarbeitung“, so Mösl. Heumilch-Anteil. Dabei zählt die ARGE Heumilch rund 8.000 Heumilchlieferanten und 60 verarbeitende Betriebe. „Die Zahl der Heumilchliefe- ranten blieb 2023 stabil. Es gibt aber nach wie vor Gespräche mit einzelnen Betrieben, die auf Heumilch oder Bio-Heu- milch umsteigen möchten“, so Mösl weiter. Stabil ist der An- teil der Heumilch an der gesamten österreichischen Milch- produktion. „Hier liegen wir bei rund 15 Prozent.“ Werbung. Das Werbebudget beläuft sich 2023 auf 5,5 Mil- lionen Euro. Dabei ist auch ein EU-Absatzförderprojekt für nachhaltige Produkte inkludiert. „60 Prozent der Heumilch werden in Deutschland als Heumilchkäse vermarktet. Wir sehen hier großes Interesse an unserer Wirtschaftsweise und unseren Produkten. Diesen Weg gehen wir mit vollem Elan weiter und werden 2023 mit einer umfangreichen Kampagne auf die Stärken der Heuwirtschaft in Deutschland aufmerk- sam machen“, so Mösl zuletzt. Nachfrage in Deutschland. Die Nachfrage ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland ungebrochen. „Unsere starke Kommunikation unterstützt den Absatz der Heu- milchprodukte ebenso wie die Qualitäts- und Bioprogramme im Lebensmittelhandel, in denen Heumilchprodukte den hohen Anforderungen gerecht werden. So führte beispiels- weise Aldi Süd gerade mit „Nur nur Natur“ eine eigene Bio- Marke ein, bei der auch Heumilchkäse angeboten werden“, so die Geschäftsführerin weiter. ARGE Heumilch Die Nachfrage bleibt hoch REGAL-Kurzgespräch mit Mag. Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft Markt ist 50 Millionen schwer REGAL: Wie hat sich der Markt für pflanzliche Milch- alternativen 2022 entwickelt? FELIX HNAT: Der Markt für pflanzliche Milchalternativen steht knapp bei 50 Millionen Euro und ist in den zwei Jahren davor um 18 Pro- zent gewachsen. Ich gehe davon aus, dass das Wachstum sich weiter in dem Bereich bewegen wird. In den Niederlanden ist schon Preisparität erreicht und dieser Punkt wird in Österreich auch die kommenden Jahre erreicht werden. Momentan ist kein Endpunkt abschätzbar. Setzen sich die pflanzlichen Alternativen auf das bisherige Mopro-Sortiment oder ist ein Abtausch erkennbar? Einen Abtausch von Kuhmilch auf Pflanzenmilch ist definitiv zu sehen. Die Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass der Milchkonsum 2022 um sieben Kilogramm gefallen ist. Außerdem ist der Fleischkonsum weiter gesunken. Die Sortimente sind mittlerweile sehr breit aufgefächert. Gibt es dennoch Artikel, die Sie vermissen? Was noch fehlt sind High Protein-Varianten von Joghurts sowie gute Hartkäse auf anderen Basen als Kokosöl und Stärke. Käse hinkt generell noch hinterher. → ARGE Heumilch zählt rund 8.000 Heumilch lieferanten → Die Nachfrage ist sowohl in Österreich als auch in Deutschland ungebrochen Geschäftsführerin Christiane Mösl Country comparison Austria ranks 10th in plant-based milk sales value in Europe but sixth in average plant-based milk spend per capita. Europe-wide plant-based milk sales by country (in € millions), 2022 Europe-wide average plant-based milk spend per country per capita (in euros), 2022 Germany Spain Italy UK France Nederlands Sweden Poland Belgium Austria Denmark Portugal Romania Sales (€ millions) 600 400 200 0 552 353 310 309 190 106 86 82 60 50 47 40 24 QUELLE: GFI EUROPE/2022 204 | REGAL 09-2023E inzigartiger Genuss nach französischer Käse- tradition – das ist Saint Albray! Wer zarte Cremig keit und vollmundig-würzigen Ge- schmack liebt, der wird auch von Saint Albray begeistert sein. Das Geheimnis hinter dem unverwech- selbaren Geschmack ist unter anderem die Leiden- schaft und das Savoir-Faire der Saint Albray Käse- meister. Denn die Herstellung von Saint Albray ist mit großer Sorgfalt und langjähriger Handwerkskunst ver- bunden, die seit Generationen von Käsemeister zu Käse meister weitergegeben wird. Das schätzen auch die österreichischen KonsumentInnen, denn Saint Albray ist die Nummer 1 Marke am heimischen Weichkäse- markt.* GENIEßEN UND GEWINNEN! Und ab Ende Septem- ber bis Mitte Dezember gibt es neben dem kulinari- schen Genussmoment auch mit jedem Kauf von Saint ADVERTORIAL SALUT GENIEßER! MIT SAINT ALBRAY GENIEßEN UND GEWINNEN Und so geht’s: 1 2 3 PRODUKT KAUFEN PROMO-CODE EINGEBEN MIT ETWAS GLÜCK GEWINNEN 1x 15x 10x www.saintalbray-gewinnspiel.com Abb. ähnlich WIR FREUEN UNS AUF SIE: SAVENCIA FROMAGE & DAIRY ÖSTERREICH GesmbH Reichsratsstraße 11/6, 1010 Wien susanne.humer@savencia-fd.at www.ich-liebe-kaese.at *Quelle: Nielsen, LH inkl. Hofer/Lidl, Weichkäse Markt, YTD KW 24 2023 nach Umsatz Albray L’Original Stück oder Portionen die Chance am Gewinnspiel teilzunehmen. Es warten großartige Preise auf die glücklichen Gewinner: von hochwertigen Le Creuset Brätern, über Napoleon Gasgrills, bis hin zu einem brandneuen Peugeot SUV. Den persönlichen Glückscode findet man am Produkt. Dieser kann auf www.saintalbray-gewinnspiel.com eingegeben werden und man erfährt gleich, ob man zu den GewinnerInnen zählt. Also gleich genießen & mitmachen!MOLKEREIPRODUKTE E s sind Rekorddaten, die SIG für das Jahr 2022 vorlegt. Inklusive Scholle IPN und Evergreen Asia fuhr der Spezialist für Verpackungs- lösungen einen Umsatz von 3,1 Milli- arden Euro ein. „Insgesamt wurden 49 Milliarden Packungen produziert“, so Ing. Nino Schmid, Key Account Manager Austria & Switzerland bei SIG gegenüber REGAL. Der rot-weiß- rote Markt nimmt eine Sonderstel- lung für SIG ein. Denn: In Saalfelden im Pinzgau steht eines der drei euro- päischen Packstoffwerke des Verpa- ckungs-Riesen. „Von dort aus wird unter anderem das Format SIG Midi- Bloc nach ganz Europa exportiert, mit dem wir in Österreich führend im 1-Liter-Haltbarmilchsegment sind.“ Innovation. Doch SIGs Innovati- onskraft geht noch viel weiter. Auf multifunktionale Produkte mit Mehr- wert, etwa Proteindrinks und probioti- sche Joghurtdrinks, zielt die jüngste Neuheit im Kleinformat, SIG Smile, ab. Ein wuchtiger Schub entwickelt sich aus den Nachhaltigkeitsforderungen. „Diese haben nach wie vor immense Zugkraft. Sowohl der Handel als auch Konsumenten verlangen hier nach praktikablen Lösungen, ohne dabei Kompromisse bei Convenience und Produktsicherheit zu machen. Dies ist auch das klare Ziel unseres neuen ‚SIG Terra alu-free + full barrier‘-Verbun- des, der im Laufe des nächsten Jahres unter anderem auf unsere SIG Midi Formatreihe mit 500, 750 und 1.000 ml ausgeweitet wird“, so Schmid. Zahlen. Die Zah- len sprechen für sich. „Unsere aseptische Standard-Kartonpa- ckung hat einen bis zu 70 Prozent gerin- geren CO 2 - Fußab- druck als Plastikfla- schen, Glasflaschen oder Dosen. Unser SIG Terra-Portfolio reduziert diesen CO 2 -Fußabdruck nochmal um bis zu 58 Prozent im Ver- gleich zur Standardausführung des Getränkekartons.“ Referenzkunden. Die ersten Refe- renzkunden sind bereits auf den Zug aufgesprungen. Am Austro-Markt konnte SIG mit der Gmundner Molke- rei den ersten Testballon starten. „Wir freuen uns, dass wir diesen Schritt mit SIG gegangen sind und als Vor- reiter mit aluminiumbarrierefreien Haltbarmilchpackungen in Öster- reich unseren Kunden eine noch nachhaltigere Verpackungslösung bieten können“, erklärt Christoph Engl, Geschäftsführer der Gmundner Molkerei. Die bei der viertgrößten ös- terreichischen Molkerei umgesetzte Lösung bietet eine Mindesthaltbar- keit von sechs Monaten und ist für sauerstoffunempfindliche Produkte wie weiße Milch und Sahne geeignet. „Unser aluminiumfreier Verbund der nächsten Generation, SIG Terra alu- free + full barrier, bietet für alle Pro- dukte, einschließlich Fruchtsäfte, pflanzliche Drinks und Milchmisch- getränke, einen vollständigen Schutz und die gleiche Haltbarkeit wie ein Verbundmaterial mit Aluminiumbar- riere“, freut sich Schmid. Die erste Resonanz fällt sehr positiv aus. Die nächsten Schritte? „Da würde es um die Einbeziehung von Handelsmar- ken gehen, da auch dort immer höhe- re Nachhaltigkeitsziele definiert wer- den. Unsere Lösung könnte dazu beitragen, diese zu erreichen.“ Hin- tergrund: „Aluminium ist der größte CO 2 -Verursacher bei unseren Ver- packungen.“ International. Doch auch europa- weit schwenken Unternehmen auf SIG Terra alu-free um. In Polen ist die OSM Lowicz an Bord, in Spanien stell- te sogar Aldi auf ein Produkt des neu- en Portfolios um, um die UHT-Milch der Marke Milsani in einer noch nachhaltigeren Verpackungslösung anzubieten. „Seit Einführung wurden bis Ende 2022 2,7 Milliarden Liter Le- bensmittel in Packungen aus dem SIG Terra-Portfolio abgefüllt. Zusammen haben diese Produkte schätzungs- weise 56.000 Tonnen CO 2 -Emissionen im Vergleich zu aseptischen Stan- dard-Kartonpackungen von SIG ein- gespart.“ SIG Neuer „alu-free“- Vorstoß → SIG startet Referenzprojekt mit Gmundner Molkerei → Umsatz 2022: 3,1 Milliarden Euro TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Ing. Nino Schmid, Key Account Manager Austria und Switzerland 206 | REGAL 09-2023MOLKEREIPRODUKTE Käsemacher: In 35 Ländern aktiv Rund 20 Millionen Euro Umsatz spu- len die Käsemacher Jahr für Jahr ab. „Es geht auch heuer darum, den Um- satz zu halten und gegebenenfalls leicht zu steigern“, so Geschäftsführer Doris Ploner gegenüber REGAL. Rund 25 Prozent des Umsatzes tätigen die Niederösterreicher im Export. „Wir bearbeiten mittlerweile rund 35 Aus- landsgeschäftsfelder.“ Im Fokus sind die Kern-Länder Deutschland, Schweiz, Italien, Ungarn, Slowakei und Südko- rea. „In diesen Ländern besteht ein gutes Wachstumspotenzial.“ Nach- satz: „In den skandinavischen Län- dern zeigt sich derzeit ein größeres Interesse an unseren Antipasti-Pro- dukten.“ Möglichkeiten ortet Ploner überhaupt bei nachhaltigen Produkt- und Verpackungskonzepten. Underdogs im Portfolio. Rund 100 verschiedene Produkte zählt das Portfolio. Dabei ist Ploner mit der Listung im LEH zufrieden, Chancen gibt es aber noch: „Bei unseren Schnittkäsesorten aus Schaf- und Ziegenmilch sehen wir gerade im Be- reich unserer 120-Gramm-Endver- brauchereinheiten noch Möglichkei- ten.“ Doch es gibt auch Produkte, die sich weitgehend unter dem Radar bewegen und denen trotzdem Poten- zial innewohnen. „Unseren Granit- beisser und Würzkäse, Hartkäseva- rianten auf Basis Schaf- und Ziegen- milch, die gerieben als würzende Zutat verwendet werden, würden wir als Underdog bezeichnen. Sie sind durch ihre Haltbarkeit und Lagerung außerhalb der Kühlung, dem einzig- artigen Geschmack und der vielseiti- gen Verwendung innovative Produk- te, die noch unterschätzt werden“, so Ploner. Geschäftsführerin DORIS PLONERMOLKEREIPRODUKTE A2 Milch: Neuer Milch-Schub 2024 Woerle: Exportpläne für Südamerika Die A2 Milch baut seine Position wei- ter aus. 2022 kletterte der Umsatz auf 1,21 Millionen Euro. Tendenz stei- gend. So stellen die Oberösterreicher ihre Weichen weiter auf Wachstum. „Voraussichtlich können wir den Um- satz zum Vorjahr um rund acht Pro- zent steigern“, so Geschäftsführer Gerhard Reingruber und Fritz Wallner unisono. Mengenmäßig gibt es beim A2-Milch-Leitprodukt „Vollmilch“ zwar mengenmäßig leichte Rück- gänge, dennoch zeigen die Kurven insgesamt in die Höhe: „Wir konnten diese Abgänge durch höhere Absätze anderer Produkte locker ausgleichen“, so die Geschäftsführer weiter. Und das bei einem rauen Umfeld, das Marken- artikler nicht bevorteilt: „Angesichts der negativen Hysterie aufgrund stei- gender Lebensmittelpreise, die gerade höherpreisige Markenartikel zu spü- ren bekommen, sind wir nicht unzu- frieden.“ Listung. Dabei erkämpfen sich die Oberösterreicher auch stetig neue Lis- tungsplätze. „In den Märkten, die wir auf Strecke beliefern, werden laufend neue Sorten bei Joghurt und Käse ein- gelistet. Hierbei liegt das Augenmerk auf zur Saison passenden Artikeln.“ Zuletzt brachte das Unternehmen Eis mit A2 Milch in Stellung. In der Ent- wicklungsphase befindet sich zudem eine Dessertlinie mit Milchreis und Joghurt-Topfencreme im 120-Gramm- Glas. Milchmengen. Die zu verwerten- den Milchmengen bleiben stabil. „Wir nehmen erst neue Landwirte auf, wenn wir mit positiven Forschungs- ergebnissen Werbung machen kön- nen“, so Reingruber. So bemüht sich die A2 Milch um eine Bridge Förde- rung von der Forschungsförderungs- gesellschaft. „Die Jurysitzung zur Auswahl findet im Februar 2024 statt. Bei einer positiven Zusage versuchen wir die bessere Verträglichkeit wis- senschaftlich nachzuweisen.“ Ein neuer Milch-Schub ist dennoch spä- testens 2024 fix. „Die Familie Wallner wird die Milchmenge ab 2024 durch einen Stallzubau um rund 50 Prozent steigern.“ Export. Auch die ersten „Export- Ballone wurden erfolgreich gestartet. „Wir liegen derzeit bei einem Aus- landsgeschäftsanteil von rund sechs Prozent.“ Woerle baut seine Position kontinu- ierlich aus. Rund 132 Millionen Euro Umsatz standen 2022 zu Buche. Die jährlich produzierte Menge: 28.500 Tonnen. „Wir sind mit den aktuellen Marktentwicklungen zufrieden. Es gibt immer noch genügend Konsu- menten, die ehrlich, nachhaltige Le- bensmittel nachfragen“, so Geschäfts- führer Gerrit Woerle gegenüber RE- GAL. Und genau dort setzt der Familienbetrieb an. Der Erfolg gibt den Henndorfern Recht: „Wir werden unser kontinuierliches Wachstum über die vergangenen Jahre beibehal- ten und unser Umsatzziel erreichen.“ Export. Ein gesundes Wachstum sei dabei insbesondere auch auf den Exportmärkten zu spüren. Dabei sind die Salzburger in rund 70 Län- dern mit der Marke „Happy Cow“ präsent. Der Exportanteil pendelte sich zuletzt bei 51 Prozent ein. Dabei will Woerle seinen Aktionsradius künftig noch erweitern. „Südameri- ka ist eine Region, die wir verstärkt bearbeiten wollen und auch im fer- nen Osten rechnen wir mit weiteren Marktchancen.“ Geschäftsführer Gerrit Woerle → Factbox: Umsatz 2022: 132 Millionen Euro Exportquote: 51 Prozent Quelle: Woerle © SPAR Familien Reingruber und Wallner 208 | REGAL 09-2023MOLKEREIPRODUKTE Obersteirische Molkerei: Spezialmilch als Erfolgsbaustein „Die Situation bleibt bei uns weiter angespannt“, erklärt Obersteirische Molkerei-Geschäftsführer Mag (FH). Michael Riegler gegenüber REGAL. Dabei spielt das veränderte Kaufver- halten der Konsumenten eine große Rolle. „Wir sehen nach wie vor eine große Nachfrage nach Produkten im unteren Preissegment, unabhängig von der Destination. Höherwertig po- sitionierte Artikel haben es absatzsei- tig schwer an die Niveaus der letzten Jahre anzuknüpfen“, so Riegler. Gleichzeitig ist aber der Kostendruck nach wie vor spürbar. „Wir sind nach wie vor mit enormen Steigerungen im gesamten Betrieb konfrontiert. Auf- grund der aktuellen Situation sind auch die Rohstoffauszahlungspreise an die Eigentümer rückläufig“, so Riegler. Handelsmarkenspezialist. Den- noch: Die Auftragsbücher sind bei den Steirern gut gefüllt. „Wir sehen uns primäre als Dienstleister für un- sere Handelspartner, das heißt wir entwickeln oftmals gemeinsam Kon- zepte, die am POS des Handels dann umgesetzt werden. Die Liste an der- artigen Projekten ist Gott sei Dank lange“, so der Geschäftsführer weiter. Dennoch: „Unser Vertrieb ist hier per- manent gefordert. Wir können uns keinen Stillstand erlauben.“ Insgesamt steuert die OM auf einen Molkerei-Umsatz von rund 140 Millio- nen Euro zu. Die Exportquote liegt indes bei 33 Prozent. „In unserem Hauptsegment Käse sind es jedoch über 50 Prozent“, so Riegler. Dabei bearbeitet der Traditionsbetrieb „fast alle mitteleuropäischen Länder“. Die wichtigste Destination bleibt Deutsch- land. Spezialmilch. Die OM manifestiert auch ihren Status als „Spezialmilch- molkerei“. „Mehr als die Hälfte unserer Bauern nimmt an einem Spezial- milchprogramm teil“, so Riegler. Unter dem Strich sind die Anliefermengen gleichgeblieben und pendeln sich bei rund 185 Millionen Kilogramm ein. GF Mag (FH). Michael Riegler Unsere Take-Away und Catering Verpackungen samt Tray-Einsatz, Becherhalter und Tablett sind aus Papier und kommen ganz ohne PE- oder PP-Beschichtung aus. Unglaublich cool & nachhaltig – alles aus Monomaterial und somit im Altpapier zu entsorgen. Das ist Catering und Food-to-go auf modernste Art. shop.messerle.at (ver)packen wirs nachhaltig SAVE THE DATE: Alles für den Gast 11.–15.11.2023 Halle 5 Stand 433 CLICK-VerpackungsserieCATERING-Verpackungsserie © SPARNext >