< PreviousK iennast taucht durch die Krise. Das Garser Großhan- delshaus konnte im abgelau- fenen Jahr einen Umsatz von 89,2 Millionen Euro erwirtschaften. Damit sind die Niederösterreicher mit Abgängen von insgesamt 10,1 Prozent konfrontiert. Das größte Minus ver- zeichnete dabei der Gastro-Bereich mit roten 21,2 Prozent und einem nunmehrigen Umsatz von 36,7 Millio- nen Euro. „Gerade im ersten Lock- down sahen wir punktuell noch größe- re Rückgänge von 40 bis 50 Prozent“, erklärt Geschäftsführer Mag. (FH) Ale- xander Kiennast im exklusiven RE- GAL-Gespräch. Die Phase zwischen den Gastro-Shutdowns habe sich aber positiv ausgewirkt. Pläne 2021. Für 2021 legt Kiennast verschiedene Szenarien und Hoch- rechnungen auf den Tisch. „Wir sind in einer ersten Planung von einer offe- nen Gastronomie im ersten Quartal ausgegangen. Dann wären wir insge- samt umsatzmäßig wieder nahe an die 2019er Marke von 99,3 Millionen Euro gekommen. Jetzt rechnen wir damit, dass der Außer-Haus-Bereich erst wie- der nach Ostern aufsperren kann. Dementsprechend sollten wir die 89,2 HANDEL AKTUELL TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS FOTO: FIRMA KIENNAST → Umsatz soll 2021 über 89,2 Millionen Euro springen → Neue Zentrale wird 2022 in Gars hochgezogen → Gastro: Dank Großküchen weniger Minus Neue Zentrale geplant, Umsatz sank „nur“ um zehn Prozent Millionen Euro-Marke zwar über- springen, die 99 Millionen sind aber nicht in Griffweite.“ Nah&Frisch stark. Insgesamt er- lebte das Segment „Einzelhandel“ ei- nen Schub. Das Großhandelshaus konnte ihre Umsätze um 1,3 Prozent auf 43,8 Millionen Euro ausbauen. Da- bei hat die klassische Kaufmannschaft noch wesentlich besser performt. „Bei unseren Nah&Frisch-Kaufleuten lie- gen wir sogar um 12,3 Prozent vorne“, erklärt Kiennast-Geschäftsführer Mag. Julius Kiennast im REGAL-Gespräch. Einige Hochfrequenz-Standorte wie die Okay-Märkte auf Verkehrsknoten- punkten litten aber unter den Corona- Maßnahmen, deshalb war bei dem Geschäftsteil – Einzelhandel – kein noch größerer Schub drinnen. Anzahl-Entwicklung. Dazu wur- den bei Nah&Frisch und bei Nah&Frisch punkt neue Geschäfte eingetaktet. Die Anzahl wuchs insge- samt auf 53 Standorte. Bei den Tank- stellen-Shops sind mittlerweile 20 Outlets am Netz. „Wir haben trotz Co- rona-Krise 2020 insgesamt sechs Nah&Frisch-Neueröffnungen sowie drei Modernisierungen durchführen können. Im Tankstellen-Bereich ha- ben wir unser Konzept bei der Avia Sankt Pölten, bei zwei Stationen mit Roth in Graz sowie ein Socar-Standort in Wien, Endresstraße, umgesetzt“, so Mag. Julius Kiennast weiter. Für 2021 ist ein ähnliches Programm eingetak- tet. „Wir wollen wieder fünf bis sechs neue Standorte eröffnen.“ So sind ein Nah&Frisch-Markt in Ebenthal (NÖ) und in Wagram ob der Traisen bereits fix sowie vier bis fünf Realisierungen von Nah&Frisch punkt mit Socar auf der Agenda. Ebenfalls in der Pipeline: Ab 2021 wird es möglich sein, den Nah&Frisch-Kaufleuten einen neuen Webshop anbieten zu können. Neubau Büro. Und dennoch setzt der Familienbetrieb auf seine bewähr- te Vorwärtsstrategie. Der nächste Bau- stein: Der Neubau des zentralen Büros neben der bestehenden Logistik- Drehscheibe in Gars. Mehrere Millio- nen Euro legt Kiennast für das Projekt auf den Tisch. Derzeit läuft schon die Entwurfsphase auf Hochtouren. 2022 soll das Gebäude bereits hochgezogen werden. „Die aktuelle Zentrale platzt aufgrund unseres Wachstums in den letzten Jahren aus allen Nähten. Mit diesem Vorhaben wollen wir Wege verkürzen und Kommunikation zwi- schen den Abteilungen erleichtern.“ Die Firmengebäude im Zentrum wer- den verwertet und einer branchen- fremden Nutzung zugeführt. „Wir ha- Der neue Kiennast-Weg 20 | REGAL 01-2021 Kiennast.indd 20Kiennast.indd 2029.01.21 18:2629.01.21 18:2611. März 2021 16:00 Uhr Wie soll die Wertigkeit von Lebens mitteln in Zukunft gekennzeichnet werden? www.regal.at/roundtable Nutri-Score →← D·I·G·I·T·A·L HANDEL AKTUELL Umsatz Handelshaus Kiennast FOTO: FIRMA KIENNAST VON LINKS: MAG. JULIUS KIENNAST, MAG. (FH) ALEXANDER KIENNAST ben hier zum Beispiel an der Schaf- fung von Wohnraum gedacht.“ Investition. Auch für 2021 wurde bereits ein Investitionspaket ge- schnürt. Dabei geht es einerseits um klassische Ersatzinvestitionen, ande- rerseits um Projekte in der IT, Flotten- Entwicklung sowie einer neuen Photo- voltaik-Anlage auf dem Dach des Lo- gistikstandorts. Gastro-Neustart. Aktuell rüstet sich Kiennast für einen Gastro-Neustart. „Wir überarbeiten die Gebiete, Vertriebs- konzepte und Sorti- mente“, so der Ge- schäftsführer. So wol- len die Niederöster- reicher eine Frisch - fisch-Offensive star- ten. Dazu wird in den nächsten Monaten unter der Marke Ge- nuss Huhn ein AMA- zertifiziertes Fleisch lanciert. „Ein Pendant zu unserer Eigen- marke Genuss Rind“, so Kiennast. Insge- samt umfasst die Gastro-Range zwi- schen 12.000 und 13.000 Artikel. „Wir können derzeit unser vollständiges Sor- timent anbieten.“ Hintergrund: Die Struktur des Garser Großhandelshau- ses. „Wir verfügen über sehr viele öffent- liche Einrichtungen im Kundenstock, den wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben und können jetzt da- von profitieren.“ Einzelhandel Nah&Frisch, Nah&Frisch punkt TopShopService Gastronomie Eurogast Kiennast Eurogast Pilz&Kiennast Kaufhaus Gars am Kamp Supermarkt, Mode Kiennast, Trafik, Tankstelle Gesamt 2017 35,3 Mio 43,4 Mio 9,5 Mio 88,2 Mio 2018 40,8 Mio 41,5 Mio 9,5 Mio 91,8 Mio 2019 43,2 Mio 46,6 Mio 9,5 Mio 99,3 Mio 2020 43,8 Mio 36,7 Mio 8,7 Mio 89,2 Mio +/- 2019 vs 2020 +1,3% -21,2% -8,5% -10,1% Kiennast.indd 21Kiennast.indd 2129.01.21 18:2629.01.21 18:26DR. GERHARD DREXEL MAG. JULIUS KIENNAST HANDEL AKTUELL TEXT: GREGOR SCHUHMAYER → Spar Präsident Dr. Gerhard Drexel klar am ersten Platz → Mag. Kiennast und Mag. Sutterlüty gemeinsam an zweiter Stelle → Marcel Haraszti und Mag. Poppmeier weit vorne Marketagent / REGAL Befragung bei 341 Entscheidungsträgern in der Lebens- mittelbranche im Jänner 2021 zur Bekanntheit der Handels-Manager im LH W er sind die bekanntesten Ma- nager des Lebensmittelhan- dels in Österreich? Marketagent machte dazu gemeinsam mit REGAL eine groß angelegte Studie. „Gewalti- ge“ 341 Opinion Leader der Lebensmittel- branche, vor allem Markenartikel, Industrie und LEH, konnten im Jänner 2021 befragt werden. Das Ergebnis: Spar Präsident Dr. Ger- hard Drexel erreicht mit 86,5 Prozent einen überragenden Sieg. An zweiter Stelle gemein- sam mit jeweils 71,6 Prozent: Mag. Julius Kiennast und Mag. Jürgen Sutterlüty. 70,4 Prozent erreicht Geschäftsführer KR Christof Kastner, an fünfter Stelle liegt Mag. (FH) Alex- ander Kiennast. Bekanntheit: Die Top Manager 22 | REGAL 01-2021 Bekanntheit.indd 22Bekanntheit.indd 2229.01.21 16:1729.01.21 16:17MAG. FRITZ POPPMEIER MAG. JÜRGEN SUTTERLÜTY KR CHRISTOF KASTNER MAG. MARCEL HARASZTI KR HANS K. REISCH HANDEL AKTUELL Die bekanntesten Handels- Manager im LH Manager Bekanntheit in % Dr. Gerhard Drexel 86,5 Mag. Julius Kiennast 71,6 Mag. Jürgen Sutterlüty 71,6 KR Christof Kastner 70,4 Mag. (FH) Alexander Kiennast 68,3 Mag. Fritz Poppmeier 64,8 Mag. Marcel Haraszti 63,3 KR Hans K. Reisch 61,0 Lorenz Wedl MSc 56,0 Mag. Peter Paul Mölk 47,8 Mag. Markus Kaser 45,2 Robert Nagele 42,8 Mag. Johannes Holzleitner 40,5 Erich Szuchy 37,5 Mag. Alois Huber 36,7 Dkfm. Andreas Haider 34,0 Mag. Christoph Holzer 32,8 Thomas Schrenk 30,8 Mag. Hannes Wuchterl 30,2 DI (FH) Manuel Hofer MBA 29,6 Mag. Robert Schaumburger 27,9 Mag. Thomas Zechner 25,8 Horst Leitner MA 23,8 Ralf Teschmit 23,8 Alessandro Wolf BBA 23,5 Jürgen Öllinger 21,4 Elke Wilgmann 15,8 Mag. Herwig Gruber 15,5 Mag. Tanja Dietrich Hübner 14,4 Dr. Christof Rissbacher 13,5 Harald Mießner 13,2 Xavier Plotitza MA 12,6 Christoph Matschke 10,6 Mareike Nossol M.Sc. 8,5 Mag. Anton Kovsca 8,2 Keiner 2,6 Poppmeier, Haraszti. Doch schon knapp dahinter rangieren mit einem hohen Be- kanntheitsgrad weitere Top Manager der Branche: Spar Vorstandschef Mag. Fritz Popp- meier, Rewe Vorstand Mag. Marcel Haraszti und Spar Vorstand KR Hans Reisch. Weit vor- ne und einen Bekanntheitsgrad von über 35 Prozent erreichen auch MPreis-Chef Mag. Pe- ter Paul Mölk, Lorenz Wedl MSc vom gleich- namigen Handelshaus, Spar Vorstand Mag. Markus Kaser, Interspar-Chef Mag. Johannes Holzleitner sowie Rewe Einkaufschef und BMÖ Vorstand Erich Szuchy, der sich in kür- zester Zeit in der Branche einen Namen mach- te. Andere Manager treten medial weniger auf und sind daher auch weniger bekannt. Quelle : Marketagent / REGAL. n = 341 Befragte im Jänner 2021. Befragt: Manager Markenartikel/Industrie, Handel LH/DFH, Verpacker, Logistik, Ladenbau, sonstiger FMCG Bereich, Beratung, Kommunikation, Werbung im FMCG Bereich. Rotierende Antwortitems. Frage: Welche Manager des Lebensmittel- handels kennen Sie zumindest dem Namen nach, Mehrfachnennungen. Studie: Gabriela Jank M.Sc., Marketagent. 01-2021 REGAL | 23 Bekanntheit.indd 23Bekanntheit.indd 2329.01.21 16:1729.01.21 16:17K nall-Effekt bei der Rewe Öster- reich. Die Wiener Neudorfer stamp- fen die 1969 gegründete Marke Mer- kur ein. Ab April wird der grüne Rewe-Verbrauchermarkt unter der Marke Bil- la Plus geführt. Sukzessive werden alle Stand- orte der Flotte unter Billa, Billa Corso (fünf Märkte) und Billa Plus firmieren. Insgesamt hat die Rewe mit Jahresbeginn 1.100 gelb-rote HANDEL AKTUELL TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS → Auch Kaufleute könnten auf Billa-Zug aufspringen → Expansion: 30 Neueröffnungen 2021, 60 Umbauten → Investitionsvolumen liegt zwischen 300 und 350 Millionen Euro Rewe stampft die Marke Merkur ein Supermärkte und 144 Merkur-Standorte am Netz. „Wir haben uns 2018 einen strikten Fünf-Jahres-Plan zurechtgelegt, der jetzt in die dritte Phase und den nächsten Meilen- stein geht. Merkur wird Teil der Billa-Familie. Wir haben durch die Zusammenlegung der Organisationen im Juli einen zweistelligen Millionen Euro-Betrag eingespart, den wir jetzt für die Umstellung nutzen“, erklärt Rewe-Vorstand Mag. Marcel Haraszti. Keine großen Umbauten. Dabei wird die bisherige Merkur-Flotte in die Billa-CI-Welt geparkt und in einem ersten Schritt nur Logos und Außenfassaden verändert. Möbel und Regalierung bleiben ebenfalls unangetastet. Grundsätzlich will die Rewe vor allem im Be- reich Marketing, Aktionen und Eigenmarken neue Synergien heben. „Wir wollen klarer und einfacher Richtung Kunden werden.“ Kaufleute. Im Hintergrund arbeitet die Rewe weiter an einer Ein-Marken-Strategie. Denn auch die Kaufleute könnten künftig auf den Billa-Zug aufspringen. „Wir haben mit Aus Merkur wird Billa Plus 24 | REGAL 01-2021 Billa Plus.indd 24Billa Plus.indd 2429.01.21 16:2029.01.21 16:20BETRÄGT der neue Marktanteil von Billa inklusive Merkur (Regiodata) 26,2% „ Das Merkur-Einkaufs- erlebnis bleibt. Die Marke wird verschwinden. Merkur wird Teil der Billa-Familie.“ MARCEL HARASZTI, REWE-VORSTAND HANDEL AKTUELL Adeg ein sehr gutes Modell mit sehr erfolgrei- chen Kaufleuten, aber ich möchte nicht aus- schließen, dass es künftig auch unter Billa ein Kaufmanns-Modell gibt. Wir haben eine Pro- jektgruppe dazu gebildet“, so Haraszti. Die Beratungen laufen, „werden aber nicht ohne den Adeg-Verantwortlichen entschieden.“ Duell mit Spar. Damit biegen die Wiener Neudorfer auf ähnliche Schienen wie Bran- chen-Riese Spar ein. Dennoch will Haraszti nichts von einer Annäherung an das Tannen- Modell wissen: „Das Beste für uns holen wir uns von der Rewe in Deutschland, die dieses Vertriebssystem bereits seit Jahren erfolgreich initiiert hat.“ Der Kurswechsel habe auch nichts mit dem Führungswechsel im Lebensmittel- handels-Ranking zu tun. „Wir haben einen Mehr-Jahresplan.“ Billa kommt zusammen mit Merkur nach der letzten RegioPlan-Auswer- tung 2019 auf 26,2 Prozent, Merkur liegt bei fast neun Prozent, Billa bei 17,4 Prozent. Merkur ist Geschichte. Die Merkur-Ei- genmarke wird aus dem Verkauf genommen. Ein Fragezeichen steht hinter dem Tankstel- lenkonzept „Merkur Inside“. „Hier sind wir nur Lizenzgeber.“ Auch die Merkur AG ist praktisch Geschichte und hat bereits mit der Billa AG seit September einen Rechtsnachfol- ger. Die im Juli initiierte BMÖ wird zu Billa Österreich. Eine etwaige Umbenennung des Standorts „Merkur am Hohen Markt“ ist offen und „wird noch geprüft“. Keine Schließungswelle. Die Umflag- gung der Flotte wird alle Standorte betreffen. Eine Schließungswelle soll ausbleiben. „Wir haben nur eine Handvoll Geschäfte, wo wir → Facts Billa - Merkur 01-2021 REGAL | 25 Billa Plus.indd 25Billa Plus.indd 2529.01.21 16:2029.01.21 16:20HANDEL AKTUELL uns die Entwicklung in den nächsten Mona- ten ansehen“, so Billa-Vorstand Robert Nage- le. Die Expansion wird dagegen mit vollem Tempo vorangetrieben. Für 2021 sind insge- samt 30 Neubauten und 60 Modernisierun- gen eingetaktet. Das Investitionsvolumen: Gewaltig. „Wir investierten in den letzten Jahren immer zwischen 300 und 350 Millio- nen Euro. Heuer wird die Zahl an der Ober- grenze liegen.“ Bis 2024 gibt Haraszti über- haupt ein massives Tempo vor. „Wir wollen weitere 100 Geschäfte neu eröffnen und 200 Umbauten realisieren.“ Dabei wird Billa Plus künftig immer bei einer Fläche von über 1.500 m2 zum Zug kommen. Bio-Sortiment wird erweitert. Sorti- mentsmäßig sind keine großen Umwälzun- gen geplant. Fix ist aber die Verbreiterung der Bio-Paletten. Neben der Premium-Marke Ja! Natürlich soll eine junge, conveniente Bio- Schiene für jeden Tag platziert werden. „Billa bio zielt auf eine junge Zielgruppe ab und umfasst zum Start rund 130 Artikel“, so Billa- Vorständin Elke Wilgmann. Insgesamt will sich Billa noch modularer und individueller aufstellen. „Wir wollen bei jedem Standort den richtigen Markt für die passgenaue Gemeinde aufstellen“, so Billa- Vorstand Harald Mießner. Und: „Wir werden immer mehr dezentralisieren und gehen weg von Standards.“ Der Spielraum für die Markt- manager in den Standorten wird größer. „Dennoch lässt es sich nicht sagen, wie viel Prozent des Sortiments bei allen Geschäften gleich sein wird“, so Billa-Vorstand Erich Szuchy. Ware-Vorstand baut Abteilung weiter um. Dabei sieht Szuchy sein Ressort noch in einer Umbruchphase. „Wir müssen uns weiter der Ablauforganisation widmen.“ Die Sorti- FOTO: REWE GROUP/ROBERT HARSON VON LINKS: Harald Mießner, BMÖ Vorstand Ressort Vertrieb, Michael Paterno, BMÖ Vorstand Ressort Insights, Marcel Haraszti, Vorstand Rewe International AG, Robert Nagele, BMÖ Vorstand Ressort Immobilien, Elke Wilgmann, BMÖ Vorständin Ressort Customer, Erich Szuchy, BMÖ Vorstand Category Management/Einkauf mentsleistung will der Waren-Vorstand bei- behalten und ortet die Rewe „als Pacemaker für die Bauernschaft.“ Dazu stellt er der In- dustrie die Rute ins Fenster: „Wenn wir uns mit Hersteller-Marken nicht differenzieren, profilieren und nicht profitieren können, dann müssen wir das mit entsprechenden Ei- genmarken realisieren. Es gibt aber keine Zie- le für Eigenmarken-Anteile. Unser Sortiment entscheidet der Kunde.“ Die Industrie wird jetzt sukzessive von der Umstellung von Mer- kur auf Billa Plus informiert. Szuchy beruhigt: „Es wird aber keine dramatischen Änderun- gen geben.“ Einkaufs-Team. Dazu stellt er nochmals sein Einkaufsteam vor: Simone Grossauer er- hält neben ihren bisherigen Ressorts Fleisch und Wurst auch den Bereich Convenience dazu. Hans Regner ist für Backwaren, Mopro und Tiefkühl verantwortlich. Obst und Ge- müse sowie Frischpflanzen werden künftig von Thomas Steinberger gemanagt. Christian Pichler kümmert sich um die Bereiche Grund- nahrungsmittel, Nearfood und Non-Food. Bei Zdeslav Jolic liegen die Agenden Getränke und Süßwaren. Andreas Steidl kümmert sich um den Bio-Bereich. Auch bei Herbert Toifl (Wein) und Hans Theo Hennes (Fleischverar- beitung) gibt es keine Änderungen. Melissa Scherr (Eigenmarken), Marlene Wieninger und Petra Luef (Neuausrichtung Warenorga- nisation) runden das Szuchy-Team ab. Aktionen. Neu aufgestellt wird die Akti- onswelt bei Billa. „Wir müssen auch hier ein- facher werden“, so Billa-Vorstand Michael Pa- terno. Schlagkräftige Tools wie die Rabatt-Pi- ckerl bleiben und werden durch neue innova- tive Ansätze ergänzt. „Natürlich wird es auch eine gemeinsame Preis- und Aktionspolitik geben.“ LETZTE MERKUR ERÖFFNUNG im Herbst 2020 in Parn- dorf, Burgenland, in den Pado Galerien. Merkur wurde von Karl Wlaschek 1969 in Wien gegründet. 26 | REGAL 01-2021 Billa Plus.indd 26Billa Plus.indd 2629.01.21 16:2029.01.21 16:20Heribert Krammer Manfred A. Wagner Fachmarktzentrum St. Pölten Süd „ WIR MACHEN NICHTS AUSSERGEWÖHNLICHES , ABER WIR MACHEN DAS GEWÖHNLICHE AUSSERGEWÖHNLICH GUT !“ FACHMARKTZENTRUM STAR CENTER LEOBEN - Kärntner Straße 315, 8700 Leoben, Fläche: 8.000 m², Refreshing & Erweiterung, Eröffnung: Frühjahr 2021 Krammer & Wagner Projektentwicklung und Immobilien GmbH A-1010 Wien, Goldschmiedgasse 2/5/4, Tel.: +43 153 22 555 A-8605 Kapfenberg, Wiener Straße 35a, Tel.: +43 3862 22 279 A-5301 Eugendorf, Römerstraße 2a, Tel.: +43 6225 28 68 33 E-Mail: office@krammer-wagner.at DERZEITIGE PROJEKTE : EZE EISENSTADT Erweiterung um 4.500 m², Eröffnung: 2021/2022 EKZ WEINLAND , LEIBNITZ Neukonzeptionierung und Erweiterung um 4.000 m², Eröffnung: 2021/2022 ARKADE LIEZEN Refreshing & Erweiterung, Eröffnung: 2021/2022 FMZ BISCHOFSHOFEN 2.200 m², Eröffnung: Herbst 2021Nach knapp 20 Jahren beendet Mag. Martina Hörmer ihre Rewe-Karriere. Sie führte die Eigenmarken, allen voran Ja! Natürlich, steil nach oben. Mit REGAL blickt die Managerin noch einmal zurück. HANDEL Die Rewe- Pionierin tritt ab Mag. Martina Hörmer mit Werner Wutscher im Jahr 2010Sommer Cocktail mit Ossi Schellmann (2011) ALLE FOTOS: REWE GROUP 28 | REGAL 1-2021HANDEL S ie hat biologische Lebensmittel von ver- einzelten Jutesäcken in die Mehrheit der Einkaufswägen Österreichs gebracht. Mit viel Gespür hat sie der Marke Ja! Natürlich Jahr für Jahr mehr Durchschlagskraft verpasst. Nach knapp 20 Jahren Rewe-Karriere hat Mag. Martina Hörmer nun das Zepter an Klaudia Atzmüller und Andreas Steidl abgegeben. Und auch die Zeit als offizielle Markenbotschafte- rin lief mit Jahresende aus. Kein leichter Abschied. Doch es wäre nicht Martina Hörmer, würde sie nicht beschwingt durch die nächste sich öffnende Türe gehen. Masterfoods. Doch wie begann eigentlich alles? Die Studentin der Handelswissenschaf- ten erinnert sich. „Damals hielt ein Mitarbei- ter von Nestlé einen Vortrag. Er war voller Be- geisterung für seine Suppenwürfel. Für mich damals wenig verständlich.“ Etwas später fing die geborene Wienerin als Direktorin für Mar- keting und Verkauf im SAS Palais Hotel in Wien an. Ein gutes Jahr lang hielt die Bindung. Dann kam Masterfoods und klopfte an. Dr. Gottfried Gröbl erzählte begeistert von Fanfa- re & Co. „Und dann war für mich auf einmal klar, dass Fanfare-Röllchen eigentlich viel spannender sind als die glitzernde Ho- tel-Welt.“ 15 Jahre hielt es Hörmer dort. Dann kam ein Anruf von Veit Schalle. „Damals doch sehr imponierend, wenn einen der Generalbevollmächtigte der Rewe anruft und kennenlernen möchte“, blickt Hörmer im REGAL-Gespräch noch einmal zurück. Ur- sprünglich wollte er die Position des Merkur Marketings besetzen. Nach etwa 20 Minuten Gespräch war für Hörmer klar: Wenn, dann VON VERENA SCHNEEWEIS → Anruf von Veit Schalle führte zur Einstellung → Zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten die Eigenmarken weiter vorantreiben. Die Ei- genmarken zu starken Marken machen. Und das sagte sie dem Rewe-Boss auch. Zehn Mi- nuten später hatte Hörmer den Job. „Er war ein Mann schneller Entschlüsse.“ Das war der Start 2002. Liebkind Ja! Natürlich. Für Hörmer be- deutete es einen Sprung von einem großen Markenartikelkonzern (Masterfoods) in ein – damals noch überschaubares – Pool an Eigen- marken. Clever, Chef Menü und Ja! Natürlich. Letztere das Aushängeschild. „Es war die Marke mit dem größten Profilierungspoten- zial für den Konzern.“ In einer Zeit, wo Nach- haltigkeit noch nicht en vogue war, spann Hörmer das Bio-Netz weiter. „Ich war faszi- niert davon, welche Fülle an Stakeholdern an der Marke hängen.“ Von internen Mitarbei- tern, Landwirten bis hin zu NGOs, Politik und Forschung. Umsatz. Damals hatte die Marke Ja! Na- türlich bereits acht Jahre Bestehen hinter sich. Der Umsatz betrug 170 Millionen Euro. Heute, fast 20 Jahre später, zählt die Eigenmarke über 1.100 Produkte und 431,6 Millionen Euro Um- satz (2019). Dazwischen liegt eine Erfolgs- geschichte, wie sie im Buche steht. Vom Schweinderl, das 2005 gemeinsam mit Dem- ner Merlicek & Bergmann aus der Taufe geho- ben wurde, zahlreichen Verpackungsinnova- tionen bis hin zu spannenden regionalen Projekten mit Obst- und Gemüsebauern, dem Kampf gegen Palmöl und für die Artenvielfalt bis hin zur Mehrwegglas-Offensive. Flops? Gefragt nach möglichen Flops, kommt schnell ein Lachen, gefolgt von einer Pressekonferenz 10 Jahre Ja! Natürlich (2004)Pressekonferenz 20 Jahre Ja! Natürlich (2014) 1-2021 REGAL | 29Next >