< PreviousWIEN REGAL: Der Lebensmittelhandel wird ja gerne als der Gewinner der Krise bezeichnet. Können Sie das bestätigen? ÜNAL: Die Krise beschäftigt uns natürlich sehr und es tut uns leid, dass Covid-19 weiterhin noch sehr verbreitet ist und der allgemeine Handel darunter leidet. Insgesamt hat sie sich aber sehr positiv auf den Lebensmitteleinzelhandel ausgewirkt und auch für uns war es glücklicherweise ein sehr gutes Jahr. Wir konnten, so wie letz- Macro Group: Steigende Warenkörbe im Einzelhandel Etsan: Expansion Es war ein erfolgreiches Jahr für die Macro Group in Österreich. Sowohl die 33 Etsan-Stand- orte als auch der Großhandel konnten 2020 zu- legen. Heuer steht die Expansion nach Deutsch- land bevor. REGAL sprach mit Geschäftsführer Mustafa Ünal. tes Jahr, auch 2020 die Umsatzplanung erfül- len, sogar deutlich übertreffen. Was heißt das in konkreten Zahlen? Insgesamt hat die Gesamtgruppe, inklusive Franchise-Partner, einen Umsatz von fast 130 Millionen Euro erzielt, was eine deutliche Steigerung ist – zurückzuführen auf die Neu- eröffnungen von Standorten und natürlich auch den positiven Effekt von der Covid-19 Pandemie. Auch den Gewinn konnten wir erhöhen. Welche Auswirkungen hat Corona sonst noch für Ihre Geschäfte gebracht? Corona war, wie für alle, eine Heraus- forderung. Da die Gastronomie seit dem letzten Jahr geschlossen ist und Anfang 2021 weiterhin geschlossen blieb, hatten wir als Lebensmittel- händler natürlich deutlich höhere Warenkörbe als sonst im Bereich des Einzelhandels. Es wurde viel mehr zu Hause gekocht und dieser Trend wird vermutlich eine Weile anhalten. Wir haben auch kaum Non-Food-Artikel im Sortiment und daher konnten wir als reiner INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEIS Geschäftsführer Mustafa Ünal 50 | REGAL 1-2021WIEN Lebensmittelhändler unserer Rolle als Nah- versorger nachgehen. Im Großhandel konn- ten wir auch deutliche Zuwächse erzielen, weil wir wenige Gastro-Artikel im Sortiment haben und durch die Schließungen daher kaum betroffen waren. Was waren die Top Seller im Sortiment? Wir waren weiterhin sehr stark im Bereich der Frische-Artikel, also Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte. Jedoch hatten wir einen deutlichen Anstieg bei Trocken- ware (Artikel mit langem Ablaufdatum) und Grundnahrungsmitteln, weil unsere Kund- schaft aufgrund der mehrfachen Lock- downs und der Unsicherheit vorgesorgt hat. Es war auch verständlich, da wir im ersten Lockdown teilweise unsere Lager bestände aufgebraucht hatten. Danach haben wir jedoch unsere Lagerkapazität deutlich erhöht, weil wir gegen Ende des Jahres mit einem weiteren Lockdown gerechnet hatten. Wie sieht das Etsan-Netzwerk derzeit aus? Wir haben 22 eigene Standorte und sechs Kaufleute, die insgesamt elf Geschäfte betrei- ben. Außer dem gibt es Geschäftspartner, die unsere IT-Infrastruktur verwenden. Welche Expansionspläne liegen für 2021 auf dem Tisch? In Wien haben wir noch Aufholbedarf im 21., 22. und 23. Bezirk. Hier wollen wir weiterhin Geschäfte eröffnen. Au- ßerhalb Wiens überlegen wir noch Standorte in St. Pölten, Korneuburg und Gänserndorf. Wir sind bereits auf der Suche nach geeigneten Standor- ten. Heuer angestrebt sind zwei bis drei neue Filialen. Sollen eher Kaufleute oder eigene Filialen for- ciert werden? Aktuell planen wir die neuen Filialen alle selbst. Natürlich sind wir aber of- fen für Standort-Vor- schläge seitens unserer bestehenden Fran- chise-Partner. Wie haben sich die Ex- port-Geschäfte durch Corona im letzten Jahr entwickelt? Stabil bei rund zehn Prozent. Wir hatten na- türlich große Nachfrage seitens der Nachbar- länder nach unserem Sortiment. Jedoch ha- ben wir im Großhandel unseren Fokus auf die inländische Versorgung gelegt, indem wir ausschließlich bisherige Kunden und unsere eigenen Filialen beliefert haben. Dennoch steht eine Expansion nach Deutschland bevor. Können Sie darüber schon mehr berichten? Aufgrund der Reisebeschränkungen hoffen wir, dass es zu keiner Verzögerung kommt. Wir planen für 2021 bereits die ersten Stand- orte in Deutschland. Sie haben in unserem letzten Gespräch einen Vier-Millionen-Invest in den Bau eines Fleischbetriebs am Großgrünmarkt ange- kündigt. Was ist hier der Status Quo? Wir haben bereits die Generalunternehmer beauftragt und rechnen mit einem Baustart spätestens im Sommer. Diesbezüglich haben wir auch eine sehr großzügige Förderung der Regierung (aws Investitionsprämie) in An- spruch genommen. Das hat unsere Pläne deutlich beschleunigt und wir schätzen es sehr, dass so eine Förderung überhaupt ange- boten wurde. Abschließend: Wie bewerten Sie Wien als Wirtschaftsstandort? Wien war und bleibt für uns ein ausgezeich- neter Wirtschaftsstandort. Unsere Firmenge- schichte verdanken wir unserer Kundschaft in Wien und wir werden uns weiterhin sehr bemühen, um Arbeitsplätze in dieser tollen Stadt zu schaffen. Danke für das Gespräch. 130 Millionen Euro Umsatz erzielte die Gesamt- gruppe inklusive Franchise-Partner FOTOS: MACRO GROUP 1-2021 REGAL | 51WIEN REGAL: Wie machte sich der Corona-Effekt 2020 bemerkbar? KARGER: 2019 lag der Umsatz bei 111,6 Mil- lionen Euro. 2020 liegen wir mit 95 Millionen deutlich darunter. Die größten negativen Ab- weichungen verzeichneten wir im Filialge- schäft mit durchschnittlich minus 20 Pro- zent. Der Bereich Gastronomie/Hotellerie kam zeitweise auf bis zu minus 90 Prozent. Ankerbrot-Geschäftsführer Walter Karger und Marketingleiterin Tina Schrettner im REGAL-Gespräch 130 Jahre Anker und Zukunft in Wien Ankerbrot feiert heuer 130 Jahre Wiener Backtradition. Für den Handel startet ein Jubiläumspaket mit drei neuen Produkten. In Wien entstehen 2021 bis zu vier neue Filialen. Fokusthema ist der neue Produktionsstandort in Wien-Simmering. Er bringt ab 2024 eine qualitative Erweiterung und Flexibilisierung. Auch im LEH gab es ein Minus. Grund war, dass sich das Konsumentenverhalten geän- dert hat. Es wurde mehr gekauft, aber es gab weniger Frequenz. Frische Produkte mit ge- ringer Haltbarkeit litten darunter. Wie setzt Anker das 130 Jahre-Jubiläum um? KARGER: Angesichts der Rahmenbedingun- gen wird das leider etwas reduzierter als an- 52 | REGAL 1-2021WIEN gedacht stattfinden. Trotzdem haben wir dazu einiges geplant. Neben einer Dokumen- tation auf ORF 2 und einem Bildband über die Unternehmensgeschichte, gibt es zum Beispiel in jeder Anker-Filiale das „Süße An- kerl“. Vom Erlös unterstützen wir Wiener Grätzel-Projekte. SCHRETTNER: Für den Handel haben wir ein spezielles Jubiläumspaket geschnürt. Es beinhaltet drei Jubiläumsprodukte, die wie früher, von Hand gemacht werden - einen Mohnguglhupf, einen Jubiläumsstriezel und den Milchdreier. Allesamt Anker Klassiker mit speziellem Jubiläumsbranding. Anker ist eine starke Marke mit herausragender Be- kanntheit. Daher verstärkt man mit Anker seine Kompetenz in der Kategorie Backwaren. Somit können wir dem Handel ein echtes Mehrwert-Paket bieten: unser Know-how, keiner hat so viele Bäcker beschäftigt wie wir, eine starke Marke und spezielle Konzepte und Produkte. Die Jubiläumsprodukte heuer sind hier ein erster Schritt. Wir wollen zu- künftig noch viel mehr in solchen Sortiments- Konzepten denken, die wir gemeinsam mit dem Handel umsetzen wollen und wo alle Partner nur profitieren können. In Wien-Simmering entsteht bis 2024 ein neuer Produktionsstandort. Was kann der neue Standort? KARGER: Trotz Covid arbeiten wir mit Hoch- druck an der Realisierung unseres neuen Standortes. Aus jetziger Sicht können wir den Zeitplan einhalten. Grund für die Verlagerung von Favoriten nach Simmering ist, dass sich die Anforderungen hinsichtlich Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Produkte geän- dert haben. Am neuen Standort können wir energieeffizienter produzieren und Markt- trends flexibler umsetzen. Im Vertrauen auf die solide Basis der jahrzehntelangen guten Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelhan- del, investieren wir in dieses ambitionierte und zukunftsweisende Projekt. Damit schaf- fen wir neue Möglichkeiten, die uns auch viel mehr Spielraum geben, hochqualitativ auf Kundenwünsche und -bedürfnisse eingehen zu können. SCHRETTNER: Die Geschichte von Anker- brot ist eine Geschichte mutiger Pionierleis- tungen. Unsere Natursauerteiganlage, die sich das Unternehmen 1978 patentieren ließ und die die rund 300 im Laufe der Jahrzehnte entwickelten speziellen Aromen perfekt zur Entfaltung bringt ist dafür ein gutes Beispiel. Und das schmeckt man auch in unseren Bro- ten. Mit dem neuen Standort und allen sei- nen Möglichkeiten werden wir ebenfalls neue Maßstäbe setzen. Sie haben in Lichtenwörth/NÖ mit Linauer eine zweite Bäckerei. Wird dort auch investiert? KARGER: Ja, dort werden wir bis 2022 rund 30 Millionen Euro in einen Zubau investie- ren. Der Standort wird zum Kompetenzzent- rum für Tiefkühlprodukte ausgebaut. Pläne für die Filialen? KARGER: Wir haben ein neues Filial-Design erarbeitet. Modern und frisch. Die erste Um- setzung erfolgte am neuen Standort in der Walfischgasse im 1. Wiener Bezirk – das ist unsere neue Anker Flagship-Filiale. Sie wird das Erscheinungsbild aller zukünftigen An- ker Filialen prägen. Insgesamt kommen heu- er drei bis vier neue Filialen dazu, darunter eine am Wiener Praterstern und eine im 3. Wiener Bezirk. Wir wollen als Anker mehr sein als eine Ausgabestelle von Brot und Ge- bäck. Unsere Filialen sind Grätzel-Treffpunkt und „Der Anker“ für alle Wienerinnen und Wiener. Die Zukunft der Marke Anker? SCHRETTNER: 2019 haben wir die Marke klarer positioniert und dabei auf ihren Kern- werten aufgebaut. Marktforschungsergebnis- se aus dem Herbst 2020 zeigen, dass die Mar- ke heute wesentlich moderner und innovati- ver wahrgenommen wird. Der Konsument ist heute auch emotionaler mit der Marke ver- bunden. In der Bekanntheit sind wir schon seit 130 Jahren top. Wir sind extrem stark in den Köpfen verankert. Eine charmante Out-of-Home-Kampagne wird es natürlich auch heuer wieder geben – den derzeitigen → Ankerbrot Facts Mitarbeiter: ca. 1.300 Filialen: rund 130 Produktionen: Wien-Favoriten, Lichtenwörth (NÖ) 100.000 Brote pro Tag 400.000 Semmeln pro Tag Eigentümer: Seit 2013 Teil der Austro Holding von Erhard Grossnigg Quelle: Ankerbrot 130 Jahre Anker: Buch zur Unternehmens geschichte und „Süßes Ankerl“ © ANKER/KATHARINA SCHIFFL 1-2021 REGAL | 53WIEN Umständen entsprechend allerdings etwas später als geplant – vermutlich Ende April. Unter anderem werden wir auch zwei „130-Jahre Anker“ Straßenbahnen durch die Stadt schicken. Wie sieht es mit der Innovationsstrategie aus? KARGER: Wie schon gesagt, wollen wir künf- tig noch proaktiver in die Gestaltung von neuen Konzepten und Produkten für unsere Handelspartner gehen. Dafür werden wir noch mehr in unsere Ressourcen in den Be- reichen Innovation und Produktentwicklung investieren. Wir verfügen durch unsere große Anzahl an Bäckerinnen und Bäckern und langjährigen Mitarbeitern über ein enormes Know-how, das wir verstärkt nutzen wollen. Gibt es eine Innovati- onsquote? KARGER: In den Fili- alen wollen wir zehn Prozent des Umsatzes mit Produkten ma- chen, die nicht älter als ein Jahr sind. Un- ser Filialnetz bietet aber auch dem Handel große Vorteile. Nicht nur, dass wir so sehr genau wissen, wie die Wünsche der Konsu- mentinnen und Kon- sumenten an Brot und Gebäck sind, welche Anforderungen sie stellen und natürlich auch was die Top-Seller sind, über unsere Filialen haben wir auch die Mög- lichkeit neue Produkte in der Kundenakzeptanz schnell zu testen. Für den Handel minimiert sich bei einer Neulistung dadurch auch das Risiko. Auf welche Trends setzt Anker? Wie sehen Sie die Zukunft für Ankerbrot? KARGER: Saisonalität spielt eine große Rolle. Regionalität ist ein Kern- thema. Rohstoffe bezie- hen wir, soweit es geht, aus Österreich, bei Mehl sind es 100 Prozent. Als Filialist heißt Regionalität für uns aber auch Präsenz vor Ort, in jedem Grätzel. Wir sind sehr stolz auf unseren nunmehr 130 Jahre langen Bei- trag zur Lebensqualität der Menschen in und außerhalb von Wien. Mit dem neuen Bäcke- rei-Standort in Simmering werden wir mutig, wie unsere Gründer, in die nächsten 130 Jah- re gehen. Mit unserer starken Marke, unse- rem Know-how, mit neuen Pionierleistungen. Für den Lebensmittelhandel sind wir wie im- mer ein verlässlicher Partner, der nicht nur volle Versorgung sicherstellt, sondern zu- künftig auch noch flexibler mit Mehrwert- konzepten und -produkten vor allem unter der Marke Anker auf Kundenwünsche einge- hen kann. Danke für das Gespräch. Bäckerhandwerk bei Ankerbrot Die Planungen für den neuen Standort in Simmering laufen © ANKER/KATHARINA SCHIFFL © ORF 54 | REGAL 1-2021WIEN Absender Wien auf Exportmärkten wichtig Firmen-Chef Wolfgang Hotwagner Let ’ s talk Lebensmittel. Förderung F&E Lebensmittel Einreichen bis 7.4.2021! wirtschaftsagentur.at/lebensmittel Bezahlte Anzeige D ie Corona-Krise löste eine Tal- fahrt aus mit Problemen in der Warenbeschaffung, der Lagerhal- tung und der Logistik. „Das Fehlen der persönlichen Termine über lange Zeit- räume hat das Geschäft nicht angekur- belt.“ Am Ende landete der Wiener Ver- triebsspezialist bei einem Umsatz von 8,3 Millionen Euro. „Wir konnten uns ab Juni – mit leichten Rückschlägen – kon- solidieren.“ Die Ziele für 2021? „Wir wol- len wieder 2019 erreichen oder sogar überschreiten.“ So steht ein Neuanlauf mit Zimmer- mann auf dem Programm. Die Einführung ist der Corona-Krise zum Opfer gefallen. „Hier werden wir die Bereiche Convenience, Kon- serve und Teigwaren nochmals vorstellen.“ Ein weiterer Vorstoß ist mit Houdek eingetak- tet. „Hier ist auf der Agenda, dass wir im Wurst- und im Hybrid-Snackbereich tätig wer- den.“ Dazu will Hotwagner die vegane bezie- hungsweise vegetarische Linie von Rügen- walder weiter pushen. Die Range zeigte sich 2020 bereits im Aufwind und soll auch im ak- tuellen Jahr weiter wachsen. „Wir konnten in diesem Bereich eine Steigerung von 60 Prozent einfahren.“ Für die Grillsaison wird zu- dem der Leberkäsegriller in drei Sorten in Stellung gebracht und von Wiesenhof geht das Bruzzzler Berner Würstel auf Umsatzjagd. Dazu kommt die neue Kreation Mila- no. „Einen Leberkäse italiano, den wir jetzt im Jänner präsentierten.“ Unter der Marke Hotwagner führen die Wiener mittlerweile saisonal schwankend 130 Artikel. Die Corona-Pandemie und ihre Eindämmungs-Maßnahmen haben ge- rade diese Linie getroffen. „Weil wir ei- nerseits sehr thekenlastig aufgestellt sind und andererseits einige starke Pro- dukte an Gastrozusteller liefern.“ Der Absender „Wien“ ist in jedem Fall von Bedeutung. So punktet Hotwagner insbe- sondere mit der Alt Wiener-Linie. „Österreichi- sche Produkte finden generell Anklang und Wien ist besonders in den Nachbarländern sehr gut bekannt, deshalb kommunizieren wir das auch in unseren Werbebotschaften.“ Hotwagner Mit einem tiefblauen Auge schließt Hotwagner 2020 ab. „Dieses Jahr hätten wir in dieser Form nicht gebraucht“, sagt Firmen-Chef Wolfgang Hotwagner gegenüber REGAL. TEXT: HERBERT SCHNEEWEISWIEN Radatz: Wien als Erfolgsbaustein Markus Brandl RADATZ WURSTMEISTER SEIT 35 JAHREN Die perfekte Zubereitung? Ein fach die Käsekrainer vor und während dem Braten auf allen Seiten einstechen. So wird die Käsekrainer super knusprig. www.radatz.com Urlaubsgrüße aus Wien: DIE RADATZ KÄSEKRAINER Für Radatz bleibt der Absender „Wien“ ein wichtiger Teil im Erfolgspuzzle. „Wir haben als Familienbetrieb eine fast 60-jährige Tradition, die sich der Wiener Küche eng verbunden fühlt. Bei uns arbeiten bis zu drei Generati- onen einer Familie in unterschiedli- chen Bereichen und geben natürlich ihr Wissen voller Vertrauen und Hin- gabe weiter“, erklärt Firmen-Chef Dr. Franz Radatz. Dabei hat der Produk- tionsstandort in der Bundeshaupt- stadt Vorteile. „Wir sehen den großen Vorteil in der leichten Verfügbarkeit von guten und motivierten Mitarbei- tern – dank der leichten Erreichbar- keit des Standortes auch mit öffentli- chen Verkehrsmitteln. Gleichzeitig sind wir für den Bezirk und die Stadt ein – so denken wir – nicht unwichti- ger Arbeitgeber.“ Ein weiterer Faktor: Investition. „Wir investieren neben der Ausbildung unserer Mitarbeiter natürlich auch laufend in die Moder- nisierung und Digitalisierung unserer Anlagen – jährlich im siebenstelligen Bereich.“ Firmen-Chef Dr. Franz Radatz Wiener Hotellerie: Enorme Einbußen Die Auslastung der Wiener Hotellerie lag im letzten Jahr bei 29 Prozent. Ins- gesamt sind die Nächtigungen um 73,9 Prozent gesunken, womit nur ein Vier- tel des Umsatzes 2019 erreicht wurde. Lidl Wien Vorstoß In der Hauptstadt eröffnet der Dis- konter am Friedrich-Engels-Platz, im 20. Gemeindebezirk, eine Filiale im neuen Look. Gemüseproduktion in Wien Rund 870 Hektar wird im Stadtgebiet für die Gemüseproduktion genutzt: Etwa 40 Sorten verschiedene Gemüse werden angebaut. Im Jahr können so rund 60.000 Tonnen Gemüse regional und mit kurzen Transportwegen für die Versorgung der Stadt produziert wer- den, was etwa ein Drittel der ver- brauchten Gemüsemenge entspricht. NEWS ++ NEWS ++ NEWS ++ NEWSWIEN Markus Brandl RADATZ WURSTMEISTER SEIT 35 JAHREN Die perfekte Zubereitung? Ein fach die Käsekrainer vor und während dem Braten auf allen Seiten einstechen. So wird die Käsekrainer super knusprig. www.radatz.com Urlaubsgrüße aus Wien: DIE RADATZ KÄSEKRAINER Wirtschaftsagentur Wien Neue Förderschiene: Lebensmittel Wanted: Querdenker, In- novatoren und Visionä- re. Unternehmen, die das Miteinander in der Bun- deshauptstadt auf neue Beine stellen wollen. Die grüne Ideen entwickeln. Nachhaltige, klimascho- nende Ansätze. Wie die Wiener Schneckenfarm gugumuck. Oder Hut & Stiel mit seiner Pilzpro- duktion auf Kaffeesatz. Doch auch ausdefinierte, nachhaltige, zukunfts- orientierte Ansätze zur „Weltverbesserung“ wie blün (nachhaltige Le- bensmittelproduktion erfahrener Wiener Land- wirte) oder unverschwendet (Veredlung von überschüssi- gem O&G). „Wir müssen uns heute der Aufgabe stellen, die hohen Wiener Lebensqualitätsstandards für morgen zu sichern. Dabei spielt der gesamte Lebensmittelbereich eine immer größere Rolle. Was wir essen, wo und wie es produziert, verpackt und transportiert wird, verändert die Umwelt und unser direktes Umfeld. Daher laden wir die Unternehmen ein, neue, mutige, überraschende Ideen für unseren Umgang mit Lebensmitteln zu entwickeln. Wir unterstützen sie dann bei der Umsetzung“, beschreibt Christian Bartik, Leiter Förderabteilung der Wirtschafts- agentur Wien. Bis zu 500.000 Euro pro Projekt. Dementsprechend entschloss sich die Stadt Wien zusammen mit der Wirt- schaftsagentur eine neue Förderschiene einzuziehen. Eine Schiene mit einem Lebensmittel-Schwerpunkt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Innovationen aus die- sem Bereich auch entsprechend unterstützen zu können. Bis zum 7. April läuft der Förderwettbewerb „F&E Lebens- mittel“, der auch Bereiche wie Qualitätssicherung, Logis- tik oder Verarbeitung vor den Vorhang holen soll. Der Fördertopf ist gut gefüllt: So ist pro Projekt eine Ausschüt- tung von bis zu 500.000 Euro möglich. Förderung wirken. Damit will die Wirtschaftsagentur ein neues Erfolgskapitel schreiben. Denn schon die letz- ten Daten zeigen: Die „Förder-Euros“ wirken. „Jeder für Unternehmensförderung eingesetzte Euro löst das Fünf- fache an Investitionen aus und diese haben somit einen unmittelbaren Effekt auf die Arbeitsplätze in Wien“, er- klärt Bartik. In den Jahren 2010-2019 wurden insgesamt 33.708 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. Einen re- levanten Anteil daran haben die direkten Förderungen einzelner unternehmerischer Projekte. NEUHEIT: Leberkäse Milano kalt und warm genießen! Beinschinken Bergkäse Aspik Ital. Gemüse Aspik Mediterrane Original Wiener Wurstsulz DIE ASPIK-KLASSIKER Leichter Genuss in Scheiben zu 150 g www.hoti.co.at Hotwagner bringt‘s … DOLCE VITA ALLA ITALIANA Z_HW_20_002_Inserat_Neuheiten_Regal_1-2021_20210120.indd 120.01.21 16:15 CHRISTIAN BARTIK, Leiter Förderabteilung der Wirtschaftsagentur Wien © WIRTSCHAFTSAGENTUR WIEN CHRISTIAN HUSAREdel-Gigant in Bangkok Ladenbau: Eröffnung der Central Food Hall Ladprao in Bangkok D ie 1996 gegründete Central Food Retail Company Limited (CFR) ist als Teil des international aktiven Mischkonzerns Central Group. Sie ist mit 205 Supermärkten die größte Supermarktkette Thailands. Die Central Group ist vor allem bekannt für ihre Waren- hausketten und Einkaufszentren auf der ganzen Welt. In Zusammenarbeit mit dem Design & Ladenbauunternehmen Interstore/Schweitzer entstand nun mit der Realisierung der Central TEXT: GREGOR SCHUHMAYER → Die High-End Symbiose zwischen Food Hall und Supermarkt → Feinkost-Paradies der Superlative 58 | REGAL 1-2021 in Bangkok Food Hall Ladprao eine exklusive Food Destination im Herzen von Bangkok, welche Mitte Dezember ihre eröffnet hat. Auf einer Gesamtfläche von 3.600 m² erschließt sich ein Fein- kost-Paradies der Superlative. Der Fokus des Gesamtkonzepts liegt auf den Frische-Abteilungen, die sich auf rund 1000 m² ver- teilen. Jede einzelne Abteilung, vom österreichischen Bäcker, über den deutschen Metzger bis hin zum französischen Käse- und Wein-Experten, zeichnet sich aus durch einen einzigartigen Ser- vice, der sich durch den gesamten Markt zieht. Für jede dieser Ab- teilungen wurden eigene Markenidentitäten entwickelt, welche sich nahtlos in das übergreifende Design-Konzept einfügen und harmonische Übergänge zwischen den verschiedenen Depart- ments ermöglichen. Das Herzstück der Food Hall, die Central Ea- tery, welche mit den gut sichtbaren Show-Küchen und abwechs- lungsreichen Fusion Menüs einen Treffpunkt für Foodies darstellt, befindet sich inmitten der Frische-Abteilungen. 1-2021 REGAL | 59Next >