< PreviousHANDEL AKTUELL den anderen Transgourmet-Ländergesell- schaften in ganz Europa vernetzt und se- hen mitunter auch, dass es auf vielen Be- schaffungsmärkten nicht förderlich ist, noch größere Volumina anzufragen. Da gibt es auch kein Interesse, Länder wie Schweiz oder Frankreich mitzubeliefern, weil da natürlich unweigerlich Fragen der Logistik und der Mengen sowie rechtliche Themen aufpoppen. Wie haben sich die Aufgabenfelder des Top Team Zentraleinkaufs verändert? Wir übernehmen immer mehr Aufgaben in Transgourmet-Ländern. Wir haben mitt- lerweile 50 Mitarbeiter in fünf unter- schiedlichen Bereichen. Im Kern steht der Einkauf, wir managen aber auch das Eigen- marken-Geschäft der Transgourmet und Uni-Gruppe und sind zugleich Daten-Ma- nager. Und immer stärker wird das Nach- haltigkeits-Management, das wir für unse- re Partner übernehmen. Ein Thema, das auch die Lieferanten massiv betrifft? Wenn wir über die Emissionen des Sorti- ments Kenntnis haben wollen, dann braucht es die Lieferanten und dann braucht es auch eine enge Zusammenarbeit, um diesen CO 2 -Ausstoß reduzieren zu kön- nen. Wir beschäftigen uns mit sehr vielen Nachhaltigkeitsthemen, verfolgen dazu eine klare Strategie und werden künftig auch unsere Lieferpartner hier stark ein- binden. Ich kann mir zukünftig auch sehr gut vorstellen, dass der CO 2 -Ausstoß des Produkts auf der Verpackung ausgewiesen wird. Was sind die Hebel, die die Produzenten ziehen können? Da geht es in erster Linie um die Rohstoffe, Herkunft, Verarbeitungsformen, aber auch die Verpackungen, um Plastik-Anteile. Wir müssen die Bio-Anteile forcieren und Food Waste reduzieren. Welche Warengruppen sind die größten CO 2 -Verursacher? Das ist mit Sicherheit Fleisch und Mopro. Das heißt noch lange nicht, dass wir auf diese Sortimente verzichten. Aber natürlich müssen wir uns intensiver mit der Frage be- schäftigen, ob ein Fleisch aus Argentinien oder Brasilien wirklich eingelistet wird oder nicht. Und genauso müssen wir uns ansehen, welche Futtermittel eingesetzt werden und ob wir uns nicht auch noch in- tensiver mit Fleisch-Ersatzprodukten be- schäftigen müssen. Und bei der Milch-Fra- ge: Da verursacht Heumilch wesentlich we- niger CO 2 als die herkömmliche Milch. Eine große Aufgabe für die Lieferanten… Aber auch eine Chance. Jedes Unterneh- men, das sich mit diesen Fragen intensiv beschäftigt, wird Wettbewerbsvorteile ha- ben. Ich sage es ganz offen: Es fragen jetzt schon international operierende Hotel-Be- triebe und Gastronomen nach, welchen CO 2 -Ausstoß ihr Großhandelspartner mit seinem Sortiment mitbringt. Sie haben Chancen für Produzenten an- gesprochen, wie wird es überhaupt mit Marken weitergehen? Internationale Marken wird es immer ge- ben und auch regionale, ländliche Produ- zenten werden ihre Möglichkeiten haben, wenn sie nicht Überregulierungen zum Op- fer fallen. Schwierig wird es für B- und C- Marken, weil sie sich zwangsläufig immer mehr mit dem Preiseinstieg matchen müs- sen. Und insgesamt wird der Eigenmarken- Anteil weiter steigen. Gibt es eine Grenze, bis zu der Eigenmar- ken attraktiv sind? Ich glaube, dass die Psychologie des Kun- den nur schwierig zu verstehen ist. Er spart auf der einen Seite und will sich auf der an- deren Seite etwas gönnen. Das erklärt auch die gute Nachfrage in der Gastronomie. Dazu greift der Konsument gerne auf den Preiseinstieg, kauft sich dann aber viel- leicht beim Direktvermarkter etwas ganz Besonderes. Das Eigenmarken-Volumen lag schon vor der Corona-Krise bei 150 Millionen Euro. Ein Wert, der mittlerweile wohl massiv übertroffen wurde? Ja, wir liegen da deutlich drüber. Die Volu- men steigen weiter und auch im Großhan- del sind wir da bereits über 20 Prozent. Vielen Dank für das Gespräch. OBST UND GEMÜSE ABTEILUNG bei Uni- markt in Hollenstein im Ybbstal/Mostvier- tel, NÖ „Internationale Marken wird es immer geben und auch regionale, ländliche Produzenten werden ihre Möglichkeiten haben. Schwierig wird es für B- und C-Marken.“ DI (FH) MANUEL HOFER, MBA, GF TOP TEAM ZENTRALEINKAUF 20 | REGAL 01-2024FOTO: SCHUHMAYER TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Geschäftsführer Mag. Johannes Holzleitner plant Relaunches sowie einen Logistikpark in Fischamend B ei Interspar stehen die Ex- pansions-Ampeln auf grün. Größtes Projekt ist heuer der Grazer Citypark. In diesem Shopping Center wird der 4.200 m 2 große Interspar umfassend moderni- siert. Ein Teil wird noch heuer eröff- net werden, 2025 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein. Früher Interkauf, ist der Markt im Citypark heute die größte Interspar Verkaufs- maschine in der Steiermark. „In der Expansion halten wir uns an das Mo- dell von Euro- auf Interspar. Natür- lich ohne zusätzliche Flächenversie- gelung“, sagte Interspar-GF Mag. Jo- hannes Holzleitner gegenüber REGAL. Weitere Vorhaben heuer: 2024 wird auch der Interspar im Inns- brucker EKZ „dez“ neu aufgestellt. Die Modernisierung des Interspar im HANDEL AKTUELL → Komplett-Modernisierung in Graz Citypark → Interspar im „dez“ wird neu aufgestellt → Millionen-Projekt: neue Bäckerei in OÖ Shopping-Center dez Innsbruck er- folgt in der zweiten Jahreshälfte. Wei- ße Flecken gäbe es etwa noch im Raum Horn, Zwettl oder Neusiedl. Mega-Projekt OÖ. Doch auch in Oberösterreich zieht Holzleitner heu- er ein Groß-Projekt durch. Auf dem Areal der Regional-Zentrale March- trenk wird eine 4.000 m2 große Bä- ckerei gebaut. Kostenpunkt: 19 Milli- onen Euro. Eröffnet soll im Herbst 2024 werden. Neues Logistik-Zentrum. In Fi- schamend (NÖ) ist zudem der Logis- tikpark Fischamend, beim Flughafen Wien, mitten in Bau, errichtet von der Investitionsfirma Helios. Hervis erhält dort erstmals ein Zentrallager. Bei In- terspar handelt es sich um ein Simpex- Lager. Simpex (Spar Import Export) ist der Nonfood 2 Bereich der Spar. Es gibt nur ein NF II Lager für alle fünf Länder der Spar Österreich Gruppe, also Österreich, Ungarn, Norditalien, Slowenien und Kroatien. In Fischa- mend wird von Elektro bis Haushalt die Ware gelagert, und dann, bei Be- darf, in die zentralen Läger weiter- transportiert. Im Dezember 2024 wird mit ersten Auslieferungen gerechnet. Intern unterscheidet Spar terminolo- gisch zwischen Food, Near Food (Kos- metik) und Nonfood (NF II). Sensations-Eröffnungen 2023. Schon im Jahr 2023 erfolgte bei Inter- spar eine fast rekordverdächtige Wel- le an Eröffnungen. Im Frühjahr konn- te Interspar Geschäftsführer Johan- nes Holzleitner den Interspar in Gänserndorf mit 2.700 Quadratme- tern in Betrieb nehmen. Dort wurde der alte Eurospar abgerissen und um 24 Millionen Euro ein Neubau errich- tet. Im Oktober ging der modernisier- te Interspar in Wien Sandleitengasse in Betrieb. Und zu Jahresausklang gelang Holzleitner noch ein Doppel- schlag mit Eröffnungen des Interspar in Leibnitz (vorher Eurospar/26 Mil- lionen Euro Invest) sowie des Inter- spar im EKZ Zimbapark in Bürs bei Bludenz. In Vorarlberg investierte Spar für die Neuaufstellung des fast 4.000 m 2 großen Hypermarktes zehn Millionen Euro. IM GRAZER SHOPPING-CENTER CITYPARK wird der Interspar umfassend modernisiert. INTERSPAR-GF Mag. Johannes Holzleitner Interspar: Neuer Vorstoß IN BAU befindliches Logistik-Zentrum, ein Simpex-Lager von Interspar und ein Hervis Zentrallager in Fischamend-West 22 | REGAL 01-2024NEU Gedenken nachhaltig Mit Hofer-Kerzen industriell kompostierbare Grablicht-Hülle 100 % pflanzliches Wachs frei von Paraffin und Erdöl Seit 1418 www.hofer-kerzen.at Hofer-Kerzen Vertrieb Ges.m.b.H. — Unterer Markt 42 — A-3335 Weyer Umfangreiches, nachhaltiges Produktsortiment und POS Lösungen!KR CHRISTOF KASTNER, Kastner Geschäftsführer TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS Geschäftsführer KR Christof Kastner mit fast zehn Prozent Umsatz-Zuwachs E s sind neue Rekordzahlen, die das Großhandelshaus Kastner auf den Tisch legt. Der Umsatz schnellte um 8,6 Prozent auf 290,4 Millionen Euro hinauf. Für 2024 wollen die Niederösterreicher nochmals kräftig nachlegen. „Wir visieren ei- nen Sprung um 7,3 Prozent an. Das bedeutet ein Erreichen der 311,5 Millionen Euro“, so Ge- schäftsführer KR Christof Kastner. Damit sind auch die Langfrist-Pläne für 2025 in Griffweite. „Wir arbeiten an den 333 Millionen Euro.“ Das stärkste Wachstum legt Kastner im Bereich Kastner Abholmarkt und Gastro- dienst vor. Die C&C-Flotte kam insgesamt auf 173,5 Millionen Euro. Ein Plus von 14,36 Prozent. „Zwei Drittel des Umsatzes kommt dabei bereits aus der Zustellung.“ Nah&Frisch stabil. Ein Mini-Sprung trotz massivem Gegenwind kommt aus dem Geschäftsfeld Kastner Großhandel Zwettl/ Jennersdorf. Dort gab es einen Zuwachs von 1,22 Prozent. „Es ist uns bewusst, dass die- ser Wert unter der Inflationsmarke liegt“, so Kastner. Hintergrund: Der leichte Ab- schmelzungsprozess bei Nah&Frisch. Zwar wurden acht neue Standorte eröffnet und sieben Übernahmen durchgeführt, den- noch sank die Flotten-Anzahl von 160 auf 150 Standorten. „Wir haben die Talsohle vermutlich noch nicht erreicht. Die Situati- HANDEL AKTUELL Handels-Fürst mit Rekordjahr → Kastner-Umsatz stieg auf 290 Millionen Euro → Cash & Carry: fast 15 Prozent Plus → Hybrid-Modell bei Nah&Frisch on ist für viele Kaufleute herausfordernd, weil der Energiekosten-Hammer noch im- mer nachwirkt“, so Geschäftsführer Andre- as Blauensteiner, der einen Aufwind für die zweite Jahreshälfte 2024 sieht. „Wir haben da auch einige Neubauprojekte am Start“, so Kastner. Unter dem Strich soll sich Ende 2024 die Zahl weiter bei 150 einpendeln. Im Minus ist das Geschäftsfeld Kastner Einzelhandel. Der Posten weist einen Ab- schwung von 12,52 Millionen auf 12,39 Millionen aus. „Das liegt an der veränder- ten Anzahl von Nah&Frisch-Filialen.“ Der- 24 | REGAL 01-2024DER C&C IN EISEN- STADT wurde vor we- nigen Jahren kom- plett um 5,2 Millionen Euro saniert und ge- hört nun zu den Vor- zeigemärkten in der Kastner-Gruppe PROK. ALFRED HACKL (Vertriebsleiter Kastner Abholmarkt und Gastrodienst), ANDREAS BLAUENSTEINER MBA (Kastner Geschäftsführer und Standortleiter Zwettl), MAG. HERWIG GRUBER (Kastner Geschäftsführer und CSR-Beauftragter), KR CHRISTOF KASTNER (Geschäftsführender Gesellschafter Kastner Gruppe), HORST MOSER (Biogast Geschäftsführer), RAINER NEUWIRTH MA (myProduct Geschäftsführer), (v.l.n.r.) HANDEL AKTUELL zeit sind noch zehn Eigen-Geschäfte am Netz. Märkte mit weniger Personal. Ansatz- punkte für einen Nah&Frisch-Schub sind einer der obersten Punkte auf der Agenda. „Wir ha- ben mit der Circly-Software eine KI-gestützte Bestellsoftware im Roll-out und bespielen jetzt mit Quant die Regalschlicht-Belegung“, so Blauensteiner. Darüber hinaus will Kastner das Hybrid-Modell forcieren. „Langfristig gesehen könnte das ein Thema für rund 75 Geschäfte werden, wobei es um die Ausnutzung der Öff- nungszeiten und um die optimale Personal- kosten-Struktur geht“, so Kastner. Die Unter- kante für die Realisierung 2024 sind „zehn Märkte.“ Die ideale Erfolgsformel wäre laut Blauensteiner „20 Prozent Umsatzplus bei 20 Prozent weniger Personalkosten.“ Unbemann- te Märkte oder Boxen sind dagegen kein The- ma. „Wir wollen für unsere Nah&Frisch-Kauf- leute keine weitere Konkurrenz durch die Be- ziehung noch kleinerer Einheiten erzeugen.“ Bei Myproduct.at verzeichnet Kastner eine Umsatzverdopplung. „Wir schalten ak- tuell Monat für Monat hunderte Artikel auf und bilden einen Kastner-Abholmarkt on- line ab“, so Geschäftsführer Rainer Neu- wirth. Aktuell brauche es wieder „neue La- gerflächen für das Fulfillment Center.“ Keine weiteren Realisierungen gibt es aktuell für den Bio-Piloten MeinBioMarkt. „Wir haben in Graz gezeigt, was unter der neuen Linie alles möglich ist. Ich erwarte mir erst in der zweiten Jahreshälfte erste Franchisenehmer“, so Biogast-Geschäfts- führer Horst Moser. 28 Expansionsschritte hat das Groß- handels Kastner in seiner Geschichte be- reits gesetzt. „Heuer wird noch der 29. erfol- gen“, so Kastner. Die „Kriegskassen“ sind gut gefüllt. „Wir haben in der Gruppe eine Eigenkapitalquote von rund 60 Prozent.“ Dennoch: Das wirtschaftliche Umfeld bleibt herausfordernd. „Die Inflation und die Zinssituation hat zu vielen neuen Problem- stellungen geführt. Dazu mussten wir in den letzten zwei bis drei Jahren rund 20 Prozent Plus bei den Personalkosten hinnehmen.“ 01-2024 REGAL | 25NAH & FRISCH BARBARA HARTL in Dürnstein. E in Raunen über den Fach- kräftemangel zieht quer durch die Branche. Tausen- de Arbeitskräfte fehlen. Viele Feinkosttheken müssen teil- weise umfunktioniert oder sogar stillgelegt werden. Darüber hinaus gibt es aber einige Best-Practice Beispiele von Kaufleuten, welche die Personalnot meistern. REGAL HANDEL AKTUELL Heißes Rennen um Mitarbeiter TEXT: LISA WEBER → Adeg Haferl bestellt Theke, die sich auf SB umbauen lässt → Kaufmann Piber findet Mitarbeiter über Mundpropaganda oder Aushänge im Markt zeigt, was jene Geschäftsleute von den anderen abheben könnte. Vorausschauendes Handeln. Adeg Kaufmann Markus Haferl aus Atzenbrugg (NÖ) darf sich momen- tan noch über eine gut besetzte Feinkost freuen. Das Bild könnte aber in vier Jahren schon ganz an- ders aussehen: „Alle zehn Mitarbei- terinnen meiner Feinkost gehen in diesem Jahr in Pension.“ Auch auf- gestockter Urlaub und Zeitausglei- che werden bis dahin noch zu ver- planen sein. „Ich bin natürlich schon jetzt ständig auf der Suche nach fähigen Kräften. Die meisten wollen aber nur Regale schlichten oder an die Kassa, ins Bistro oder die Küche.“ Unverständlich für den Kauf- mann: „Die Feinkost ist momentan sehr negativ behaftet. Insbesondere vor dem Umgang mit Fleisch schre- cken viele zurück.“ Die Maßnah- Konzepte von Kaufleuten gegen die Personalnot 26 | REGAL 01-2024 HANDEL AKTUELL men: „Ein finanzielles Entgegen- kommen ist heutzutage unumgäng- lich. Gehälter müssen an andere Branchen angepasst werden. Auch blocken wir Arbeitszeiten so, dass längere Freizeiten entstehen.“ Zusätzlich hält Haferl Ausschau nach Quereinsteigern aus Gastro- nomie und Bäckereien. Und: „Wir bestellen jetzt eine neue Theke, bei der sich einige Meter auf Selbstbe- dienung umbauen lassen.“ Auf Langfristiges setzen. Kaufleute, die beim Thema Mitar- beiter nichts zu beklagen haben, setzen häufig auf langjährige An- gestellte. So zum Beispiel Barbara Hartl: sie übernahm ihren Dürn- steiner Nah&Frisch Markt 2022. „Meine beiden Mitarbeiter habe ich direkt übernommen und sie wollen stand heute auch bleiben.“ Die Zu- friedenheit scheint auch im Ort be- kannt zu sein – Hartl hat mehrere Bewerbungen auf dem Tisch. Ein ähnliches Bild zeigen die Adeg-Märkte von Gerhard Plesch- berger in Kärnten: „Ich habe genü- gend Mitarbeiter, auch in der Fein- kost. Alle arbeiten schon lange Jah- re bei uns und sind zufrieden mit den Gegebenheiten.“ Tools, Worte und Taten. Adeg Kaufmann Gernot Piber aus der Steiermark setzt in seinem grünen Vorzeige-Markt auf „zeitgemäßes Handeln.“ Ersichtlich wird das etwa beim Zeitplanungstool. „Viele Kol- legen arbeiten noch immer mit Handgeschriebenem oder Excel. Das ist aber nicht flexibel und transparent genug.“ Piber spricht von einer mitarbeiterorientierten Plattform, internetbasiert und leicht übers Handy jederzeit zu- gänglich. „Die Mitarbeiter sind zu- friedener, wenn sie selbst mitpla- nen können. Der Wochenplan steht, für alle zugänglich, schon drei Wo- chen im Voraus fest. Und auch Ur- laube sind ein halbes Jahr im Vor- hinein bereits geplant – mit einem Maß an Spielraum. Ohne professio- nellem Tool wäre das nicht mög- lich.“ Der Wert liegt im Detail: Auch auf die Wortwahl sei zu achten. „Tools, Worte und Taten müssen zeitgemäß sein. So haben wir kei- nen ,Dienst‘-plan – wer möchte heutzutage noch ,zu Diensten‘ sein? Wir arbeiten mit Schicht- oder Ar- beitsplan.“ Die Mitarbeitersuche per AMS oder klassischer Aus- schreibung gehört für Piber eben- falls der Vergangenheit an. Für sei- nen Adeg findet er Angestellte über Mundpropaganda und Aushänge im Markt, authentisch und sinnge- mäß verfasst. Ein weiterer Punkt, an dem der Kaufmann Wert auf sei- ne Worte legt. „Ein simpler Zettel mit den Worten ,Wir suchen Teil- zeitkraft‘ tut es heutzutage nicht mehr.“ Zusätzlich zeigt sich Piber bei Mitarbeitenden mit Goodies er- kenntlich, sollten diese neue Ange- stellte empfehlen. Passend dazu sagt Piber: „Man braucht sehr indi- viduelle Incentives, die einen ho- hen Mitarbeiternutzen bieten.“ Erst kürzlich gab es im Markt einen Engpass in der Feinkost, kein Prob- lem für den bedachten Geschäfts- mann: „Die Wogen waren durch unsere Mitarbeiterorientierung schnell geglättet.“ BARBARA HARTL freut sich über langjähriges Engagement. MARKUS HAFERL RÜSTET auf und plant vorausschauend. GERNOT PIBER setzt auf ein ganzheitliches Konzept. 01-2024 REGAL | 27TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Hofer sucht 2024 österreichweit 180 Lehrlinge ÖVP will keine Steuern auf Überstunden Die Volkspartei möchte die Lohnnebenkosten senken, mit dem „Regulierungswahnsinn“ aufhören und all jene mit 1.000 Euro belohnen, die Vollzeit arbeiten. Außerdem sollen alle Steuern auf Überstunden abgeschafft und der Eingangssteuersatz von 20 auf 15 Prozent gesenkt werden. Dies sind Pläne von Bundes- kanzler Karl Nehammer aus dem „Österreichplan“, die er kürz- lich bei einer von Peter Madlberger (Media Contacta) hervorra- gend organisierten und moderierten Veranstaltung bekannt gegeben hat. H ofer setzt im Jahr 2024 erneut auf Lehrlinge. So nimmt der Dis- konter heuer 180 Lehrlinge auf. Das Einstiegsgehalt liegt bei 1.270 Euro im ersten, 1.480 Euro bekommen die Jugendlichen im zweiten und 1.870 Euro im dritten Lehrjahr. Somit liegt das Lehrlings- gehalt bei Hofer in den ersten drei Jahren insgesamt 16.520 Euro über dem Kollektiv- vertrag, betont Hofer. 80 Prozent Frauen-Anteil. 540 Filialen betreibt Hofer derzeit in Österreich. 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind be- schäftigt. Der Gesamt-Frauenanteil beträgt bei Hofer 80 Prozent. 65 Prozent der Füh- rungspositionen sind weiblich besetzt. 925 Quadratmeter. Die durchschnittli- che Verkaufsfläche pro Standort beziffert RegioData für das Jahr 2022 mit 925 Quad- ratmetern. Der Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche und Jahr liegt bei Hofer laut RegioData bei rund 9.400 Euro. Neue Märkte. Zuletzt wurde der Markt in Wien Gatterederstraße modernisiert. Außerdem gab es dort eine Erweiterung von 850 auf 1.000 Quadratmetern. Es bestehen 75 Parkplätze. Eine Wiedereröffnung erfolg- te auch in Klagenfurt, Villacher Straße. Dort bestehen 97 Parkplätze, die Fläche konnte HANDEL AKTUELL Hofer nimmt 180 Lehrlinge auf → Einstiegsgehalt bei 1.270 Euro → Neuer Markt in Waidhofen/Thaya → 340 Filialen in Österreich von 600 auf 1.000 Quadratmeter vergrö- ßert werden. Ein völlig neuer Markt mit 800 Quadratmetern wurde in Ilz (Steier- mark) nach drei Monaten Bauzeit eröff- net. Von 800 auf 1.200 Quadratmetern hat Hofer vor wenigen Wochen auch die Filiale in Waidhofen an der Thaya (NÖ/ Waldviertel) ausgebaut. Eine nachhalti- ge Filialtechnik und eine noch größere Auswahl an Produkten aus Österreich steht dort zur Verfügung. Schon im No- vember wurden die Filialen in Mittersill und Wien Linzer Straße nach Umbau wiedereröffnet. HOFER LEHRLINGE bekommen ein gutes Entgelt und auch zusätzliche Benefits BIRGIT REICHETSEDER, Vorstandsmitglied Hofer Österreich 28 | REGAL 01-2024Kraftvolle Öko-Innovation mit Limonenfrische • für strahlend sauberes & streifenfreies Geschirr • wirksam bei allen Temperaturen • auch bei kurzen Spülprogrammen • einfache, flexible Dosierung • Flasche aus 100% Altplastik www.frosch.at Next >