< PreviousHendrik de Jong, Geschäftsführer Mars Austria im REGAL-Gespräch REGAL: Wie lief es im zweiten Pandemiejahr 2021? de Jong: Wir sind zufrieden. Wir verzeichne- ten ein einstelliges Plus. Ein besonders starkes Wachstum gab es, wie auch schon 2020, bei der Tiernahrung. Hier ging der Trend zu Groß- packungen. Auch die Food-Segmente bewe- gen sich auf hohem Niveau. Die Konsumenten und Konsumentinnen kochen vermehrt zu Hause. Davon profitierten Marken wie Ben`s Original oder Ebly. Wir konnten mit unseren Qualitätsmarken punkten, denn diese geben Vertrauen, Orientierung und Sicherheit. Das Impulsgeschäft hat, wenngleich weniger stark wie noch 2020, gelitten, speziell im Out-Of- Home-Bereich. Mars stieg 2021 neu ins Eiscremegeschäft ein. Zufrieden? Das war ein richtiger Knaller. Wir sind mit den Eisriegeln Bounty, Mars und Snickers im 6er Multipack erfolgreich gestartet und sind österreichweit flächendeckend gelis- tet. Die Erwartungen wurden übertroffen. Im Nischensegment Eisriegel haben wir die Marktführerschaft übernommen. Mit unseren starken Marken bieten wir ein echtes Allein- stellungsmerkmal. Wir haben die Kategorie klar ausgebaut und Wertschöpfung in das Segment gebracht. Wird Eiscreme weiter ausgebaut? Zu Jahresbeginn 2022 erfolgte die Erweiterung im Eiscremesortiment mit Snickers Eisbecher und M&Ms Eisbecher, die die Möglichkeiten zum Teilen bieten und damit den Trend nach gemeinsamen Genuss zu Hause bedienen. Mit Snickers und M&M´s setzen wir hier auf die global stärksten Marken. Ja, wir wollen die Eiscreme-Range künftig weiter ausbauen, die Pipeline ist gut gefüllt. Auch mit der Riegel-Marke BE KIND ging Mars in ein neues Segment? Hendrik de Jong baut mit wertschöpfungs- starken Konzepten Marken und Standort aus. „Wir starten Mitte 2022 unter M&M`s mit drei Sorten Tafelschokolade und haben bei Eis- creme die Range mit Bechern erweitert“, so der Top-Manager, der heuer gegenüber 2021 mehr in Werbung investiert. Bei Kaugummi will de Jong Kauen zu Hause als neuen Verzehran- lass etablieren. 70 Millionen Euro fließen bis 2023 in den Standort Bruck an der Leitha. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Mars baut Marken & Standort aus de Jong: „Der Eis-Start war ein richtiger Knaller“ INDUSTRIE GESPRÄCH 90REGAL02-2022 R02 Mars de Jong.indd 9025.02.22 07:07Wir konnten die Marke sowohl im LEH als auch DFH erfolgreich etablieren. BE KIND wird von der Gutschermühle in Traismauer/ NÖ für uns erzeugt. Das ist rot-weiß-rote Wertschöpfung. Innovationsschwerpunkte 2022? Unter der Marke M&M`s steigen wir dieses Jahr in den Markt für Tafelschokolade ein. Wir starten mit Mitte des Jahres mit den drei Sor- ten Peanuts, Choco und Crispy. Wir beleben damit eine beliebte und etablierte Kategorie. Wir verfolgen hier ein Premium-Konzept und investieren dafür stark auch in Werbung. Bei Kaugummi wollen wir mit den Marken Orbit und Airwaves neue Konsumanlässe gene- rieren. Durch hybrides Arbeiten öffnet sich für Kaugummi neues Potenzial. Wir wollen das Kauen zu Hause als neuen Verzehranlass langfristig etablieren. Dafür investieren wir stark in TV-Werbung. Bei Orbit Refresher bringen wir mit Tropical eine dritte Sorte. Bei Ben`s Original Risotto kommt eine 1-Kilo- gramm Großpackung auf den Markt. Ben`s Original Express Reis verzeichnete die letzten Jahre stetige Zuwächse. Die Marktführer- schaft im Ready-to-Heat-Segment wollen wir weiter ausbauen. Bei der Marke Ebly bringen wir zusätzlich zur Kartonpackung eine Ex- press Variante in der Ready-to-Heat-Packung. Auch die Tiernahrung bauen wir quer über alle Marken heuer weiter aus. Großpackungen adressieren Vorratskäufe und neben Promo- tions für den Valentierstag haben wir wieder Promotions für den World Animal Day im Oktober geplant. Trends bei Tiernahrung? Alle Trends aus dem Foodsektor schlagen sich vermehrt auch auf die Tiernahrung durch. So geht der Trend hin zu natürlichen Produkten und zu Premium. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Premium und Nachhaltigkeit treiben wir mit Sheba weiter voran und loben etwa bei Sheba Fresh Cuisine die MSC Zerti- fizierung aus. Nachhaltigkeitsziele? Weltweit investiert Mars seit 2017 eine Milliar- de US Dollar in die Nachhaltigkeit. Bis 2050 wollen wir entlang der gesamten Wertschöp- fungskette Netto-Null-Treibhausgasemissio- nen erreichen, einschließlich aller direkten und indirekten Emissionen. Mars Austria verfügt in Österreich über eine moderne Produktion. Sind größere Investitionen für den Standort Bruck an der Leitha im Burgenland geplant? Mars investiert bis 2023 70 Millionen Euro in den Ausbau der Fabrik und die Errichtung einer neuen Dosenlinie am Standort Bruck. Das hochmoderne Werk produziert unter der Marke Royal Canin entwickelte Spezialnah- rung für Hunde und Katzen mit individuellen Ernährungsbedürfnissen für den Weltmarkt, so etwa auch für China. Die Exportquote be- trägt über 90 Prozent. Wachstumsziele 2022? Mit unseren Aktivitäten bei Eis, Tafelschokola- de und neuen Verzehranlässen für Kaugummi sorgen wir weiterhin für Wachstum und Wert- schöpfung und investieren gegenüber 2021 auch mehr in Werbung. Danke für das Gespräch. „ Wir wollen das Kauen zu Hause als neuen Verzehranlass langfristig etablieren.“ 70 MILLIONEN Euro bis 2023 für Standort Bruck an der Leitha © MARS AUSTRIA → Mars Austria Facts: Jahresumsatz: rund 400 Mio € 400 Mitarbeiter Produktion: Bruck/ Leitha (Tiernahrung) Gründung: 1966 QUELLE: MARS AUSTRIA MARS steigt in den Markt für Tafel schokolade ein ERFOLGREICHER AUSBAU bei Eis OFFENSIVE für Orbit INDUSTRIE GESPRÄCH 91REGAL02-2022 R02 Mars de Jong.indd 9125.02.22 07:07REGAL: Frau Hülsmann, wie lief das zweite Corona-Jahr 2021? Hülsmann: Wir sind zufrieden mit dem Er- gebnis. Die Normalität ist wieder zurück. Das Saisongeschäft, dass 2020 sehr gelitten hat, ist wieder zurückgekehrt und normal angelau- fen. Pralinen zum Verschenken waren wieder gefragt. Die Milka Pralinen im neuen Design haben dementsprechend gut funktioniert. Bei der Marke Philadelphia, wo wir mit 40 Prozent die Marktführerschaft inne haben, konnten wir diese Position noch festigen und Markt- anteil gewinnen. Philadelphia hat durch die vermehrte Kochtätigkeit aufgrund von Home Office profitiert. Zudem haben wir mit der Philadelphia Wintersorte Trüffelgeschmack den Nerv der Konsumenten getroffen, sich auch zu Hause zu verwöhnen. Im Keksbereich konnten wir Marktanteile ebenfalls weiter ausbauen. TUC und Oreo sind hier starke Mondelez Österreich Managing Director Elisabeth Hülsmann im REGAL-Gespräch INTERVIEW: ROBERT FALKINGER 2022: Mehr Werbepower ELISABETH HÜLSMANN : Mondelez Managing Director Österreich Mondelez Österreich Managing Director Elisabeth Hülsmann gibt heuer auf allen Marken ordentlich Gas. „Wir fahren dieses Jahr gegenüber dem Vorjahr mit deutlich höheren Werbespendings“, so die Top- Managerin im REGAL-Gespräch. Neben der Aktivierung des Basissortiments startet heuer ein starkes Innovationspro- gramm mit Fokus Tafel & Kekse. Mit einer großen Shopper-Stu- die will Hülsmann gemeinsam mit dem Handel frische Wert- schöpfungspotenziale heben. © JAN RATHKE INDUSTRIE GESPRÄCH 92REGAL02-2022 R02 Mondelez Milka Hülsman.indd 9225.02.22 07:08Wachstumsmarken. Mit der erfolgreichen Einführung der neuen Ritz Cracker konnten wir uns zudem ein zweites Standbein im Seg- ment salziger Snacks aufbauen. Innovationsschwerpunkte 2022? Unsere Snacking Made Right Strategie läuft weiter. Neben der Aktvierung unseres Basis- sortiments haben wir heuer wieder zahlreiche Innovationen mit einem großen Schwerpunkt Kekse am Plan. Mit differenzierten Innovatio- nen wollen wir das Wachstum der gesamten Kategorie steigern. Absolutes Highlight ist ab dem zweiten Quartal die besonders schoko- ladige Milka Mmmax Nussini, eine Großtafel, die aus unserem Werk in Bludenz kommt. Hier wird es neben TV auch am POS wieder kräftige Unterstützung geben. Gut angelaufen ist der neue Milka Cookie Loop. Dieser ist auch das erste Produkt, bei dem wir von einem Plas- tik-Tray auf einen umweltfreundlicheren Karton-Tray umstellen. Zum Jahres- start haben wir neu Milka Luflée als permanente Sorte eingeführt und bei Milka Choco Thins bringen wir einen Keks mit 38 Prozent Schokoladeanteil. Und bei Oreo? Bei Oreo haben wir eine exklu- sive Kooperation mit dem Film „The Batman“ von Warner Bros, der jetzt im März in den Kinos startet. Im Rahmen der Zusam- menarbeit wird zum ersten Mal der klassische Oreo Keks mit einer ein- zigartigen Batman-Prägung erscheinen. Weiters bringen wir neu eine Oreo Remix Variante mit zwei Füllungen in einem Keks. Eine Sorte wird es dauerhaft im Markt geben, die andere Sorte läuft als Limited Edition. Werben Sie heuer mehr? Aufgrund unseres starken Innovationspro- grammes haben wir gegenüber dem Vorjahr die Werbespendings deutlich erhöht und sind 2022 mit unseren Marken noch präsenter. Trends? Der Konsument ist viel anspruchsvoller gewor- den. Transparenz wird wichtiger. Nachhaltig- keit bleibt ein Megatrend. Geschmack ist nicht mehr der alleinige Benefit. Eine erfolgreiche Marke muss daneben einen Purpose haben. Marken müssen heute im Sinne einer gesamt- gesellschaftlichen Verantwortung agieren. Wie wollen Sie im Handel wachsen? Wir wünschen uns mehr Offenheit für ge- meinsame Ideen für mehr Wachstum, der Fokus sollte nicht allein am Preis liegen. Wir investieren viel in Shopper-Insights und führen gerade eine österreichweite Shop- per Insights-Studie durch, um das aktuelle Shopper-Verhalten zu erfassen. Das Wissen daraus wollen wir gemeinsam mit dem Handel nutzen, um neue Wertschöpfungspotenziale zu erkennen und Wachstum zu generieren. Unser erklärtes Ziel ist es, Wertschöpfung für die gesamte Kategorie zu bringen. Ergebnisse wird es im April, Mai geben. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren Außendienstkapazitäten nach außen verlagert oder ganz abgebaut. Welche Be- deutung hat der Außendienst bei Mondelez Österreich? Wir haben mit 40 Mitarbeitern ein sehr großes Team, das über eine breite Verkaufsexpertise und Beratungskompetenz verfügt. Es gibt hier über die Jahre gewachsene Partner- schaften zu vielen Marktleitern und Kaufleuten. Wir bieten dem Handel einen Mehrwert im Sinne von, was verkauft sich wie und wann ab, warum diese oder jene Innova- tion. Das sind Informationen, die eine Merchandising Agentur nicht geben kann. Sind größere Investitionen für das Bludenzer Großtafel-Werk geplant? Wir investieren jedes Jahr Beträge in Millionenhöhe in unsere Produk- tionsstandorte, so auch in Bludenz. Es geht um Sicherheit, Qualität, Produktivi- tät, Innovation. Wie geht Mondelez mit der aktuellen Kosten- dynamik um? Wir haben mit gewaltigen Steigerungen bei Rohware, Verpackung, Transport zu kämpfen. Das Thema Verfügbarkeit ist groß. Es fehlen LKW-Fahrer. Lieferketten werden immer wieder gestört. Die Planbarkeit ist extrem schwierig geworden. Das alles ist über normale Effizienzmaßnahmen nicht mehr abzudecken. Hier muss es Preisanpassungen geben. Das Be- wusstsein für die Problematik ist auf Handels- seite aber durchaus gegeben. 2022 ist Wachstum eingeplant? Mit unseren starken Innovationen für 2022 sind wir gut aufgestellt. Für das zweite Halb- jahr ist eine große Milka Innovation geplant. Wir hoffen auch auf den Tourismus, der vor allem für Marken wie Mirabell wichtig ist. Danke für das Gespräch. → Mondelez weltweit Facts 28,7 Mrd US Dollar Umsatz 2021 (plus acht Prozent vs Vorjahr) 79.000 Mitarbeiter: QUELLE: MONDELEZ ZWEITES STAND- BEIN IM SEGMENT salzige Snacks „ZARTE“ BOTSCHAFTEN auf den Packungen INNOVATIVES HIGHLIGHT bei Großtafeln GUTER START FÜR LOOPS INDUSTRIE GESPRÄCH 93REGAL02-2022 R02 Mondelez Milka Hülsman.indd 9325.02.22 07:08Griesson - de Beukelaer D ie Griesson - de Beukelaer (GdB) Österreich Zentrale im 12. Bezirk in Wien. Von hier aus steuert Geschäfts- führer Mag. Andreas Obermayr mit seinem Team neben Österreich auch zwölf Länder in Zentral- und Osteuropa, darunter Rumänien oder Nordmazedonien. „Wir hatten in Österreich ein herausforderndes Jahr. Ein zartes Plus zeigten die Prinzen Rolle Minis. Bei der Marke LEICHT & CROSS, wo es massive Eindeckungen im März 2020 zu berücksichti- gen gilt, gab es gegenüber dem Vorkrisen-Ni- veau 2019 ein gesundes Plus. Unsere dritte Fo- kusmarke, Cereola, war stabil. Insgesamt ist aber der Markt für Süßgebäck in Österreich nicht gewachsen und es gab eine Verschiebung vom Kurantgeschäft zum Aktionsgeschäft. Dennoch konnten diese Entwick lungen durch unser starkes Exportgeschäft nahezu kompen- siert werden“, so der gebürtige Vorarlberger im REGAL-Gespräch. Ein Aufleben des Touris- mus in der Balkanregion sowie neue Kunden befeuerten den Exportmotor. TV-Power für Prinzen Rolle. Der passio- nierte Bergsteiger gibt heuer mit einem Re- launch und TV-Werbepower für die Prinzen Rolle kräftig Gas, um am rot-weiß-roten Hauptmarkt wieder Flagge zu zeigen. Die Re- zeptur wurde verbessert. Obermayr: „Aus dem Klassiker Prinzen Rolle Kakao wird Prin- zen Rolle Schoko, denn ab sofort verfeinern wir die Creme mit Schokolade. Zudem brin- gen wir mit der Sorte Haselnuss eine neue Variante in den Markt, mit der wir auch neue Verwender ansprechen wollen.“ Für eine bessere Sichtbar- keit der Marke im Regal sorgt künftig ein neues Color Coding. So strahlt die neue Sorte Hasel- nuss in Grün, Voll- korn in Orange, Choco Duo in Braun und der Klassiker weiterhin in Blau- Gold. PRINZEN ROLLE mit neuem Auf- tritt und neuer Sorte „Haselnuss“ Fokus auf Prinzen Rolle TEXT: ROBERT FALKINGER Das Jahr 2021 war für Griesson - de Beukelaer Österreich-Chef Andreas Obermayr ein „heraus- forderndes“ Jahr. Doch beeinflusste das starke Exportgeschäft das Gesamtergebnis positiv. 2022 startet die Prinzen Rolle mit neuer Sorte Haselnuss und neuer Rezeptur durch. TV-Power steht ebenfalls am Plan. Das Tempo in Richtung nachhaltige Verpackungen geht weiter. Wermuts- tropfen: Preissteigerungen und Verfügbarkeit. → Griesson - de Beukelaer Facts Produktionen: Polch (Rheinland-Pfalz), Kahla (Thüringen) und Wurzen (Sachsen) QUELLE: GDB INDUSTRIE REPORTAGE 94REGAL02-2022 R02 Griesson.indd 9425.02.22 07:06Verfügbarkeit & Preise. Herausfordernd bleibt in Coronazeiten die Produktion. GdB betreibt mit Polch (Rheinland-Pfalz), Kahla (Thüringen) und Wurzen (Sachsen) drei mo- derne Standorte. Home Office ist in der Pro- duktion nicht möglich. Quarantänebestim- mungen verschärfen das Szenario. „Bisherige Out-of-Stocks haben wir über Lager gut abde- cken können. Doch Lagerhaltung kostet. Wir wollen aber weiterhin verlässlicher Partner für Handel und Konsument sein. Verfügbarkeit und Preise werden uns heuer stark beschäfti- gen“, so der Manager, der mit der Preisdyna- mik bei Energie, Logistik, Rohstoffen und Ver- packungen kämpft. Kostenexplosionen bei Kartonpapier, Energie, Mehl, Öle und Butter erhöhen den Druck. „Die Volatilität wird hier immer größer, die Planbarkeit immer kleiner“, so Obermayr. Weibliche Zielgruppe für LEICHT & CROSS. Die in der Corona-Krise bei LEICHT & CROSS neu gewonnenen Ver- wender will Obermayr mit On- line-Werbung weiterhin bei der Marke halten. Die Marke spricht vornehmlich die weib- liche Zielgruppe an. Seit Juli 2021 sind die LEICHT & CROSS Knusperbrote vegan und werden mit dem V-Label ausgezeichnet. Die Umstellung erfasste alle vier Sorten. Zusätz- lich wird das Nutri-Score Level „A“ auf allen Packungen des Stammsortiments mit den Sor- ten Roggen, Goldweizen, Vital und Vollkorn sowie der RUSTICA Range mit den Sorten Dreikorn und dem Neuprodukt Weizen-Hafer aufgenommen. Das neue Design der Verpa- ckungen betont die Benefits der beliebten Knusperbrote noch deutlicher und inszeniert moderne Snackideen als Serviervorschläge. Nachhaltige Verpackung sind die Zukunft. Tempo macht GdB bei nachhaltigeren Verpa- ckungen. Im Export steigt GdB bei der Marke Griesson Cookies von Plastik auf Kartonein- satz um. Obermayr: „Wir planen auch bei den Griesson Gebäckstangen die Umstellung. Wir nehmen das Thema sehr ernst. Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.“ Für 2022 sind jedenfalls wieder Wachstumszahlen gefragt. „Von der Prinzen Rolle erwarten wir uns heuer einen starken Wachs- tumsimpuls. Generell müssen wir aber dieses Jahr aufgrund der vielen Unplanbarkei- ten besonders flexibel und kreativ agieren“, so der Manager. „ Von der Prinzen Rolle erwarten wir uns heuer einen starken Wachstumsimpuls.“ ANDREAS OBERMAYR Griesson - de Beukelaer Österreich- Chef INDUSTRIE REPORTAGE R02 Griesson.indd 9525.02.22 07:06REGAL: Wie lief das zweite Pandemiejahr 2021? Buchauer: Wir hatten ein extrem spannen- des Jahr. Ich bin seit Beginn der 90er Jahre im Geschäft, aber diese Vielfalt an Heraus- forderungen habe ich noch nicht erlebt. Die im Herbst aufgetretenen Preissteigerungen in allen Bereichen wie Rohstoffe, Verpackung, Energie und Logistik mündeten in eine not- wendige Preiserhöhung quer über das ganze Sortiment. In unseren Produktionsstandorten Mattersburg und Steyr waren wir schon vor der Krise gut aufgestellt und konnten uns deshalb gut auf die neuen Herausforderungen einstellen. Und unsere Mitarbeiter haben bis jetzt die Situation mit viel Herz, Disziplin und Engagement gemeistert Felix Austria konnte wieder zulegen? Auch im Pandemiejahr 2021 konnten wir im Retail-Bereich eine leichte Steigerung ver- zeichnen. Anders sieht es in der Gastronomie aus, auf die immerhin ein Drittel unseres Umsatzes kommt und die ja ein ganzes Quar- tal geschlossen war. Wir fahren eine klare Wachstumsstrategie. Bei Saucen konnten wir uns mit einem Markt anteil in der Höhe von 20 Prozent (+2,5 Prozent) die Marktführerschaft und somit die Nr. 1 sichern. Wir punkten mit einem perfekten Sortiment ganz nach dem Geschmack der Österreicher. Mit Ketchup haben wir ein All-time-High erreicht und kommen auf 63,2 Prozent Marktanteil. Wie geht’s heuer weiter? Unsere Initiativen aus 2021 wollen wir heuer weiter treiben. So setzen wir wieder einen starken Schwerpunkt auf Mayonnaise. Hier bilden wir mit der österreichischen Herkunft, einer veganen Sorte und einer Tube aus 100 Prozent recyceltem Aluminium die Trends Regionalität, Nachhaltigkeit und bewusster Konsum gut ab. Auch den Erfolg unserer neu- en Pesto-Range wollen wir 2022 fortführen. Wir werden unser neues Bio-Porridge-Sorti- ment weiter etablieren und treiben unsere Kernkompetenz Ketchup, indem wir auch auf Ketchup im Glas setzen. Im Müslimarkt 2021 holte sich Felix Austria in der Kategorie Saucen die Marktführerschaft. Als klarer Ketch- up-Marktführer gelang ein Marktanteilssprung auf über 63 Prozent. „Wir fahren eine klare Wachs tumsstrategie und wollen unsere Erfolge heuer weiter ausbauen“, so Buchauer. Felix Aust- ria setzt auf Trends wie gesündere Lebensmittel, Nachhaltigkeit, Convenience, wobei Geschmack und Qualität aber immer noch an erster Stelle stehen. Eine Million Euro fließen heuer am Stand- ort Mattersburg in eine Photovoltaikanlage. Die neue Nr. 1 bei Saucen MAG. PETER BUCHAUER: Geschäftsführer Felix Austria MARKTANTEIL Ketchup 63,2 % EIN STARKER SCHWERPUNKT liegt heuer auf Mayonnaise INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Felix Austria: © ANDI BRUCKNER INDUSTRIE GESPRÄCH 96REGAL02-2022 R02 Felix Interview.indd 9625.02.22 07:01sind wir auch sehr erfolgreich unterwegs. Mit Knusperli ohne Zuckerzusatz haben wir den Nerv der Zeit getroffen Wir waren hier einer der Ersten, die auf diesen Trend setzten. Aktuelle Trends? Zwei Eigenschaften sind meiner Meinung nach unterschätzt: Geschmack und Qualität. Wir reden richtigerweise viel über neue Trends. Aber Qualität und Geschmack sind die Haupttrends. Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit als Trend? Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern geradezu eine Verpflichtung. Wir werden heuer im Sommer ein Drittel unseres Stromes aus hauseigener Sonnenenergie beziehen kön- nen. Rund eine Million Euro fließt in eine neue hochmoderne Photovoltaikanlage mit 1.000 kWh. Zudem können wir mit einer neuen An- lage in der Produktion 90 Prozent Wasser ein- sparen. Damit bauen wir den Standort Mat- tersburg weiter aus und sichern Arbeitsplätze. In den letzten Jahren flossen einige Millionen Euro an Investitionen in den Standort. Wird heuer mehr in Werbung investiert? Wir planen für 2022 ein ähnlich hohes Werbe- niveau wie in den Vorjahren. Es wird aber auch viel von der Kostendynamik abhängen. Mit Thomas Morgenstern und der österrei- chischen Feuerwehr haben wir auch zwei starke Partner die schon Teil der Felix Familie geworden sind. Wie steht Felix zum Trend Regionalität, der während Corona einen Aufschwung erlebt hat? Fleisch beziehen wir zu 100 Prozent aus Öster- reich, auch viele unserer landwirtschaftlichen Rohwaren sowie die Zutaten für unsere Ma- yonnaise kommen zum Beispiel aus Österreich. Wir verwenden in jenen Bereichen, wo Rohwa- ren und Packstoffe in der von uns geforderten Qualität, Quantität und zu wettbewerbsfähigen Preisen am österreichischen Markt verfügbar sind, österreichische Waren. Das Dosengebinde erlebte zur Pandemiezeit ein Revival. Wie schätzen Sie die Zukunft ein? Die Dose ist verpackungstechnisch exzellent und schützt das Produkt perfekt. Der Ruf der Dose ist in Österreich nicht besonders gut, aber es ist ein stabiles Geschäft und wird uns erhalten bleiben. Danke für das Gespräch. „Die Schriftart, -größe und i Saucen IN DER KATEGORIE KETCHUP zeigen vor allem zuckerreduzierte Ketchups seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum und machen aktuell bereits beinahe ein Drittel des Ketchupmarktes aus. Mit rund 90 Prozent (Quelle: AC Nielsen 2021, Woche 52, LEH exkl. Hofer/Lidl) Marktanteil im Segment „zuckerreduzierte Ketchups“ ist Felix die treibende Kraft in diesem Segment. Auch der Biobe- reich zeigte 2021 zweistellige Wachstumsraten. „Felix Bio Ketchup weniger Salz & Zucker“ und „Felix Pur bio Ketchup“ waren für dieses Wachstum maßgeblich verantwortlich. AUCH FÜR DIE KOMMENDE GRILLSAISON GIBT ES WIEDER NEUHEITEN VON FELIX: Neben der neuen Burger Deluxe Sauce wird aufgrund der großen Nachfrage auch heuer wieder die heiß begehrte Felix Ketchup Limited Edition erhältlich sein. Trends bei Ketchup: Weniger Zucker, Bio EX-SKISPRUNG STAR THOMAS MORGENSTERN: Erfolgreiches Testimonial MIT DER NEUEN BURGER DELUXE SAUCE baut Felix heuer seine Positi- on weiter aus INDUSTRIE GESPRÄCH 97REGAL02-2022 R02 Felix Interview.indd 9725.02.22 07:01INDUSTRIE SPEZIAL 69 Millionen Euro Umsatz winkten im letz- ten Wirtschaftsjahr für Estyria. Ein Viertel wurde mit Kürbiskernöl erwirtschaftet. „Die- ser Sektor verfügt für uns über die größte Wertschöpfungstiefe, was ihn für uns beson- ders wichtig macht“, erzählt Geschäftsführer Mag. Wolfgang Wachmann im REGAL-Ge- spräch. Für das Kernöl Steirerkraft gelte dies „in doppeltem Ausmaß.“ Preise. Dennoch hält das laufende Jahr 2022 einige Stolpersteine für die Produzenten bereit. Sämtliche Kosten sind gestiegen. Die Herstellung einer Flasche Kürbiskernöl koste somit nun um rund 20 Prozent mehr. Die Kür- biskern-Preise werden für die Ernte erstmals wieder über den Preisen von 2016 liegen. „Wir erleben ein starkes Anziehen der Rohstoff- preise, getrieben von den höheren Kosten für Landwirte.“ Die Lage ist weitgehend bekannt: Hohe Energiepreise treiben etwa Düngerkos- ten in die Höhe. „Gleichzeitig zieht die Nach- frage nach der Pandemie überproportional an und es gibt einen Wettbewerb der Kulturen und um Anbauflächen.“ „In einem Spannungsfeld zwischen mas- siv steigenden Herstellungskosten und unzu- reichender Kostenweitergabe sehen wir uns noch stärker mit Rentabilitätsthemen kon- frontiert.“ Der schwierigen Lage begegnet Estyria, so Wachmann, mit innovativen Pro- duktentwicklungen und gesteigerten Marke- tingmaßnahmen. Trends. „Als durch und durch regionaler Hersteller möglichst unverarbeiteter Lebens- mittel mit stetig wachsendem Bio-Anteil lie- gen derzeitige Ernährungs-Megatrends in unserem Kerngeschäftsfeld.“ Mehr als die Hälfte des Produktionsvolumens ist mittler- weile in Bio-Qualität. Investition. Die Einführung eines leis- tungsstarken ERPs sowie die breite Neuauf- stellung der angeschlossenen IT-Infrastruktur stellt für die Steirer den größten Wirkungs- gradzuwachs und gleichzeitig die größte In- vestition in die Zukunft dar. Ein weiterer Aus- bau der Ölpressen soll außerdem die Qualität der Produkte unter dem Projektnamen Stem- pelpresse 4.0 weiter steigern. „Ebenso inves- tieren wir in weitere gekühlte Lagerflächen sowie den Ausbau unserer Absatzmärkte.“ Neben der Neuumsetzung der Steirerkraft- Homepage und einer Marketing-Offensive für Bayern ist außerdem der Ausbau der Nach- haltigkeitsstrategie in Arbeit. „Die Firma Es- tyria (CCF) sowie unsere Marken Steirerkraft und Mutter Natur (PCF) sind seit Anfang des Jahres Klimaneutral. Damit tragen wir als Early Adopter die Fackel für ein Thema, das in der Lebensmittelproduktion schon bald als selbstverständlich wahrgenommen werden wird.“ Estyria: Das Preiskarussell dreht sich Der steirische Produzent performt trotz Krise gut MAG. WOLFGANG WACHMANN, Geschäftsführer TEXT: LISA WEBER → Herstellungskosten stiegen um 20 Prozent → Kürbiskern-Preise erstmals über 2016er Niveau → Bio-Anteil wird weiter ausgebaut © LUEFLIGHT >50% BIO-ANTEIL MIO. EURO 69 UMSATZ 98 | REGAL 02-2022INDUSTRIE SPEZIAL ment (knapp zehn Prozent Anteil am Teigwarenmarkt Total) seit Jahren er- folgreich mit hochwertigen Produk- ten. Recheis ist auch in diesem Seg- ment Österreichs Nr. 1 und konnte seinen Marktanteil 2021 von 46,3 Pro- zent auf 47,5 Prozent steigern. Der Marktführer bietet mit neun ver- schiedenen Sorten das umfang- reichste und vielfältigste Dinkel-Sor- timent an. Klare Erfolgsformel mit öster- reichweiter Prä- senz. Recheis Marketing- und Verkaufsleiter Pe- ter Dellemann zur Markenartikel- kampagne: „Unser Sujet kommuni- ziert auf emotiona- le Weise und dabei ganz klar den Pro- duktnutzen unse- Recheis ist mit seinem Erfolgsprodukt „Naturgenuss Dinkel“ auch 2022 wie- der Teil der Gemeinschaftskampagne des Österreichischen Markenartikel- verbandes. Unter dem Motto „Das Originalprodukt hat die Formel, die immer aufgeht“ erklärt die Kampag- ne, warum der Griff zum Original der richtige ist. Mit Dinkel liegt Recheis voll im Trend. Die Haller Teigwarenexperten besetzen dieses stark wachsende Seg- Recheis wieder Partner der MAV-Kampagne PETER DELLEMANN, Marketingleiter rer Dinkel Produkte: Naturgenuss für zu 100 Prozent natürliche Zutaten, regional für unseren Dinkel aus ös- terreichischer Landwirtschaft und Tradition für unsere sorgfältige Her- stellung seit über 130 Jahren.“ Mit einem Marktanteil von 32,6 Prozent (Nielsen Market Track, LEH exkl. H/L, 2021, MA Wert in Prozent an Teigwaren Total) und einer Be- kanntheit von fast 90 Prozent erreicht Recheis konstant hohe Werte. des. Wie alle anderen Sorten ist auch die neue, fein-herbe Geschmacks- richtung Trübe Zitrone garantiert zuckerfrei und ohne überflüssige Kalorien. Sie ent- hält mit sechs Prozent einen ho- hen Fruchtgehalt und sieben wert- volle Vitamine. Mit nunmehr acht Varianten bietet Gröbi die größte Sorten- vielfalt im Seg- ment zuckerfreier bzw. zuckerredu- zierter Fruchtli- monaden. Gröbi, Österreichs erfolgreichste Light-Fruchtlimonade, baut seine Stellung als unangefochtener Markt- führer erneut aus und startet mit März im impulsstarken 0,5 Liter PET Kleingebinde. Dabei enthalten alle Gröbi PET-Flaschen und Trayfolien mindestens 50 Prozent Recycling- Anteil. Für den Handel sind somit On-Top-Umsätze durch Österreichs Nr. 1 der zuckerfreien Fruchtlimona- den garantiert. Dafür sorgt auch der differenzierende Sorten-Mix. Neue Sorte Trübe Zitrone. Neben den beiden beliebten Geschmacks- richtungen Orange und Pink Grape- fruit aus dem bereits bestehenden 1,5 Liter-Vorratsgebinde ergänzt die gänzlich neue Sorte Trübe Zitrone das Portfolio des neuen Kleingebin- Gröbi startet mit Kleingebinde MAV SUJET kommuniziert klar und emotional den Produktnutzen Massive Werbepräsenz. Geballte Werbepower stärkt den Abverkauf und sorgt für ein modernes Marken- erlebnis. Als einzige Light-Limonade ist Gröbi ganzjährig mit aufmerk- samkeitsstarken TV-Spots präsent, die in Premium-Umfeldern die Bot- schaft „Null Zucker, viele Vitamine, voller Fruchtge- schmack“ transportieren. Um verstärkt jüngere Ziel- gruppen zu erreichen, kommen Sonderwerbefor- mate wie Cut-Ins bei hip- pen TV-Highlights zum Einsatz. Web-TV, Social- Media-Aktionen, Influen- cer-Kampagnen und Sam- plings runden den Kom- munikations-Mix ab. IMPULSSTARKE 0,5 Liter Flaschen ab März 02-2022 REGAL | 99Next >