< PreviousNIEDERÖSTERREICH styx.at CO 2 -neutrale Produktion in Österreich zertifizierte Naturkosmetik i vegan Tube aus nach- wachsendem Rohstoff Nähere Informationen Wirtschaftskammer Niederösterreich Steigender Preisdruck REGAL: Wie hat die Niederösterreichische Wirtschaft im letzten Jahr performt? MAG. (FH) WOLFGANG HOFFER: Die heimische Wirt- schaft konnte sich im vergangenen Jahr weiter erholen und erreichte weitgehend Vorkrisenniveau. Allerdings bremsen stark steigende Transport-, Energie- und Rohstoffkosten sowie der immer größer werdende Arbeitskräftemangel zu- nehmend den Konjunkturmotor. Und der Lebensmittelhandel? Der LEH kann auf ein erfolgreiches Jahr 2021 und eine positive Umsatzentwicklung zurückblicken. Auch hier hat sich die Stimmung jedoch merklich eingetrübt. Neben den explodierenden Kosten setzt auch ein drohender Kaufkraftverlust den Lebensmittelhandel unter Druck. Derzeit ist davon auszugehen, dass die guten Zahlen der letzten beiden Jahre nicht zu halten sind. Welche Preisentwicklung erwarten Sie im laufenden Jahr? Aus meinen Gesprächen mit Handelsvertretern und Kaufleuten nehme ich mit, dass die Preissteigerungen nahezu alle Rohstoffe und damit das gesamte Produkt- portfolio inklusive Non-Food betreffen. Welche Auswirkungen hat das auf das Spannungsfeld Landwirtschaft-Supermarkt? Der Konsument fragt hochwertige, nachhaltig produzier- te Produkte aus der Region nach. Der Handel benötigt die Landwirtschaft als verlässlichen Partner. Vor allem in Niederösterreich haben wir zahlreiche Beispiele gut funktionierender Kooperationen zwischen Kaufleuten und Landwirten. Ich sehe hier keinen Grund zur Sorge. Steigt der Druck auf die Landwirtschaft? Die angespannte Wirtschaftslage setzt Erzeuger und Handel gleichermaßen unter Druck. Der LEH gehört zu den Branchen mit der geringsten Umsatzrentabilität. Wir sprechen hier von einer Größenordnung von einem Prozent. Höhere Erzeugerpreise und Energiekosten können aber nur sehr bedingt an den Kunden weiter- gegeben werden, da der Markt umkämpft ist. Der Konsu- ment geht dorthin, wo er am meisten für seinen Euro bekommt, besonders in Zeiten schwindender Kaufkraft. Der Einkauf muss also intensiv verhandeln. Nichtsdesto- trotz ist die Branche in ihrem eigenen Interesse bestrebt, faire Preise zu bezahlen. Wie ist die Nahversorgung in Niederösterreich aufgestellt? Grundsätzlich sehr gut. Dies ist nicht zuletzt der För- deraktion NAFES zu verdanken. Aktuell verfügen 91 Prozent der Gemeinden über einen Nahversorger, damit liegen wir klar über dem Bundesschnitt. Vielen Dank! Mag. (FH) WOLFGANG HOFFER, MSc, Geschäftsführer Lebensmittelhandel INTERVIEW: LISA WEBERNIEDERÖSTERREICH I. A H »Seit Generationen geben wir das Wissen um die österreichische Backtradition weiter. Dieses Wissen fängt bei den besten Zutaten an und zeigt, wie sorgsam man mit ihnen umgehen muss, um das beste Brot zu backen.« Bei uns liegt Backtradition in der Familie. Seit 1902. Styx: Bio-Naturkosmetik im Trend 20 Prozent Umsatzsteigerung ver- zeichnet Styx innerhalb der gesamten Unternehmensgruppe inklusive Aus- landsbeteiligungen 2021. „In Öster- reich blieben davon 30 Prozent“, prä- zisiert Geschäftsführer Wolfgang Stix. Hierzulande werden die zertifizierten Naturkosmetik Produkte über den Biofachhandel, über Drogerien sowie die Fachproduktlinie Aroma Derm über Kosmetikstudios, Massagestu- dios, Wellnesshotels und Co. vertrie- ben. Die Rohstoffe dafür bezieht Styx aus den Ursprungsländern. „Natür- lich wird aufgrund der nachhaltigen Philosophie darauf geachtet, viele Rohstoffe aus Österreich und den um- liegenden Ländern zu verarbeiten.“ Mit der Hanf Körperpflegelinie ist es gelungen, einen niederösterreichi- schen Lieferanten für das Bio Hanföl zu gewinnen. „Generell liegt der Roh- stoffanteil aus Österreich bei 80 Pro- zent.“ Investition. 1,5 Millionen Euro nahm das Unternehmen für den Aus- bau seines Welcome Centers in die Hand, das im April eröffnen wird. „Auf 1.500 m2 tauchen die Besucher in die Welt der Naturkosmetik-Produk- tion und der Bio-Schokolade ein. Un- sere geschichtliche Entwicklung wird ebenso erläutert wie auch die nach- haltige Philosophie des österreichi- schen Familienunternehmens. Wei- ters wird es eine Schokolade- und Kosmetik-Schauproduktion geben.“ Das bestehende Gebäude wurde kom- plett entkernt, saniert und im moder- nen Charakter modernisiert. Zahlreiche Innovationen warten aufs Regal: Die Kräutergarten Basic Seife erhält eine neue Verpackung aus kompostierbarer Folie, die sich im Biomüll innerhalb von zwölf Wochen rückstandslos zersetzt. Ab Mai wird eine neue Baby-Linie erhältlich sein und feste Duschen werden gelauncht. Geschäftsführer WOLFGANG STIXNIEDERÖSTERREICH D as Waldviertler Familienunter- nehmen weiß Innovations- kraft und gelebte Tradition miteinander zu verbinden und stellt mit viel Liebe zum Detail köstliche tiefgekühlte Backwaren her. Die Ver- wendung von überwiegend heimi- schen Rohstoffen ist für die Backwelt Pilz eine Selbstverständlichkeit. So stammt beispielsweise das Mehl zu 100 % aus österreichischem Getreide, das zudem ausschließlich in heimi- schen Mühlen vermahlen wird. Handwerk trifft Hightech Seit die Familie Pilz im Jahr 1904 ihre Traditionsbäckerei gegründet hat, hat sich viel verändert: Modernste Technologien kommen zum Einsatz, gleichzeitig bleibt die Backwelt Pilz aber ihren Wurzeln treu, legt großen Wert auf Handwerk, tra- ditionelle Rezepte und altbewährte Methoden. Dazu zählt das Doppelbackverfah- ren, das Brot auf schonende Weise länger haltbar macht. Ein naturbelas- senes, ursprüngliches Geschmacks- erlebnis und eine resche, knusprige Kruste sind damit garantiert. Nachhaltigkeit ist Ährensache! 100 % CO 2 -neutraler Ökostrom, recy- celbare Verpackungsmaterialien, An- lieferung des Mehls als Lose-Ware – die Backwelt Pilz ist seit Generationen im Waldviertel verwurzelt und achtet auf die Region. Sie trägt damit zum Klimaschutz bei und leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Landschaft. Zudem sorgt die Back- welt Pilz als Top-Arbeitgeber mit über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für mehr Wirtschaftskraft im Wald- viertel. Kurzum: Ein nachhaltiges, stabiles und verlässliches Unter- nehmen – auch in herausfordernden Zeiten. Mehr auf www.backwelt-pilz.com Fest im Waldviertel verwurzelt Hochwertige regionale Rohstoffe verarbeitet zu bestem Brot und Gebäck – die Backwelt Pilz in Schrems steht für Qualität und Nachhaltigkeit. Backwelt Pilz Johannes Pilz und sein Team tragen ein Stück österreichische Brotkultur in die Welt hinaus. St. Pölten: Traisenpark verliert Shops Im größten Einkaufszentrum St. Pöltens, dem Traisenpark, gibt es Shop-Rocharden: Drei Geschäfte von insgesamt 70 sper- ren zu. Es sind Fischer Spiele, Gamestop und Gina Laura, ein Modestore. Centermanagerin Anita Bräunlich meint, es seien „in den genannten Fällen keine Standort Entscheidungen, son- dern wohl eher gene- relle, wie man die Ex- pansion oder Ver- tragsverlängerungen in Zukunft anlegt. In Kürze wird sie Nach- folge-Geschäfte prä- sentieren können. „Wir sind in guten Gesprä- chen.“ Neue Betreiber in der Rosenarcade Tulln Die Rosenarcade kann mit neuen Attraktionen aufwarten, allen voran und mit neuem Betreiber die „Attimo Espresso Lounge“ samt Sonnenterasse über den Dächern Tullns. Außerdem ist das Esprit Outlet aus der Frankgasse in das Center gezogen. Anfang März eröffnet zudem auch S.Oliver nach Refurbish- ment mit neuem Konzept seine Türen. Centerleiterin Katharina Gfrerer zieht positive Bilanz über das vergangene Jahr: „Die Fre- quenz ist zwar leicht ge- sunken, aber das Umsatz- ergebnis gegenüber dem ersten Corona-Jahr sogar etwas besser.“ 52 | REGAL 2-2022QUALITÄT IST ÄHRENSACHE! Bei der Backwelt Pilz gibt’s nur das beste Brot und Gebäck aus dem Waldviertel! Seit Generationen sind wir von der Backwelt Pilz im niederösterreichischen Schrems verwurzelt – kein Wunder, dass die hoch- wertigen Rohstoffe unserer Region auch in unsere Backwaren kommen. Die kurzen Lieferwege und unsere regionalen Lieferanten tragen mitunter dazu bei, dass wir auch in herausfordernden Zeiten ein zuverlässiger und stabiler Partner für Handelsbetriebe sind. Mit hocheffizienter Technologie stellen wir aus- gezeichnetes tiefgekühltes Brot und Gebäck in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen her – die Liebe zum Detail, die Veredelung von Hand und alt- bewährte Familienrezepte schätzen und bewahren wir aber weiterhin. Qualität ist bei uns eben Ährensache! www.backwelt-pilz.com BACKEN IST UNSERE MISSIONNIEDERÖSTERREICH Hellerschmid: Neuer Bio-Vorstoß „Das Jahr 2020 war völlig zum Verges- sen. 2021 waren wir ebenfalls noch weit von dem Vor-Corona-Niveau ent- fernt“, erklärt Bernhard Heller- schmid, Geschäftsführer der Wa- chauer Privatdestillerie Heller- schmid. So war alleine im ersten Halbjahr 2021 ein massiver Umsatz- Knick von 50 Prozent zu spüren, im Sommer lagen die Zahlen um zehn Prozent zurück und im Winter „war es um ein Drittel weniger als vor der Pandemie.“ Auch der Ausblick ist nicht ungetrübt. „Es wird eine Zeit dauern bis wir wieder an 2019 an- schließen können.“ Ein wichtiges Instrument dabei: Bio. „Wir haben die Zeit genutzt und uns natürlich auch neue Produkte an- gesehen.“ Dabei kam Hellerschmid ein Bio-Vorstoß in den Sinn, der auch so- fort umgesetzt wurde. „Im Spirituo- sen-Bereich spielt Bio bisher noch kei- ne große Rolle. Dabei scheitert es vor allem an den Rohstoffen.“ Doch mit den Produkten Bio-Eierlikör und Bio- Mohn-Eierlikör glückte die Umstel- lung. „Die Nachfrage war gut, die Lis- tungen auch.“ So ist Hellerschmid bei den großen Handelsplayern, „aber nicht im Diskont“ erhältlich. Die Nie- derösterreicher wollen diesen Bio-Weg auch konsequent weitergehen. „Ideen gibt es genug“, lacht Hellerschmid. Insgesamt umfasst das Portfolio rund 30 verschiedene Spirituosen und mehr als ein Dutzend alkohol- freie Spezialitäten. „Das hat sich in der Corona-Zeit in der Anzahl nicht verändert.“ Auch die kleine regionale Lebensmittel-Drehscheibe in Krems – die Filiale am Steinertor – trotzte der Krise. „Wir haben hier zwar keine De- ckungsbeiträge erzielt, aber den Be- trieb mit Rumpf-Öffnungszeiten über Wasser halten. Wir haben im Sommer einige Individualreisende gehabt und hoffen, dass der Tourismus heuer wie- der besser anspringt.“ Wichtig bleibt auch der Absender „Niederösterreich“. „Wir kaufen alle unsere Rohstoffe in Österreich zu. Wo möglich gehen wir hier noch tiefer und konzentrieren uns auf das Bun- desland Niederösterreich“. 100 Pro- zent der Zutaten ist rot-weiß-rot, mehr als die Hälfte kommt aus der Region. Einen Umstand, den Hellerschmid auch von der AMA zertifizieren ließ. Der Exportanteil hat ebenfalls un- ter der Pandemie gelitten. „Wir wer- den hier wohl zwischen 15 und 20 Prozent liegen.“ Im Fokus: Deutsch- land und Zentraleuropa. Haubis: Niederösterreich wichtiger Absender Der Petzenkirchner Traditionsbe- trieb Haubis zeigt sich tief in der Re- gion verwurzelt. „Selbst wenn wir mittlerweile in ganz Österreich und sogar darüber hinaus präsent sind, vergessen wir nie, wo wir herkom- men. Wir sind Mostviertler mit Leib und Seele. Darum unterstützen wir die Landwirte unserer Region durch den gezielten Rohstoffeinkauf in di- rekter Umgebung. Darüber hinaus geben unsere Produktionsstätten in Niederösterreich gut 800 Menschen Arbeit bzw. eine fundierte Ausbil- dung“, erklärt Geschäftsführer Anton Haubenberger Junior gegenüber RE- GAL. So kommen die Karotten, die im Brot und Gebäck verarbeitet werden, direkt aus der Nachbarschaft. „Diese höchste Qualität des Gemüses sowie 100 Prozent Mehl aus Österreich ma- chen unser Bio-Karottenbrott, Drei- zinnenbrot, Bio-Sonnenigel sowie Kraft- und Aktivweckerl zu einem wahren Genusserlebnis.“ Bei süßen Varianten kommt Honig aus Nieder- österreich zum Einsatz. Der Safran für das Schoko-Safrancroissant wird von der Wachauer Safranmanufaktur geliefert. Mehr noch: Das Haubiversum in Petzenkirchen hat sich als besonderes Ausflugsziel etabliert. „Insgesamt ver- fügen wir in Niederösterreich über sechs Haubis-Filialen.“ Bernhard Hellerschmid 54 | REGAL 2-2022Corona-Push für Heimwerker 3e: Let´s doit- Umbau steht an → „Cocooning“ bleibt im Trend → Neue Standorte für Let´s doit 3E VORSTAND MARKUS DULLE D ie Vereinigung von Fachhändlern der Hartwarenbranche 3e baute 2021 ih- ren Umsatz erneut aus. Dieser kletterte insgesamt auf 709 Millionen Euro. Den Groß- teil davon erwirtschaftete die Gruppe in Österreich, wo der Anstieg satte 10,5 Prozent betrug. Auch die Mitgliederzahl stieg erneut an. So sind mit Ende letzten Jahres bereits 311 Unter- nehmen an Bord. 146 davon in Österreich, ei- nige von ihnen kombinieren den Werkzeug- fachhandel mit dem LEH. Mit der Marke Let´s doit sind bereits 47 Standorte am Netz. Als Paradebeispiele nennt 3e Vorstand Markus Dulle im REGAL-Gespräch: „Das Thaller Cen- ter in Feldbach und Spar Zadruga, mit seinen vier Standorten in Kärnten. Bei beiden Unter- nehmen steht im nächsten Jahr ein umfassen- der Umbau der Let´s doit Stores auf ein Omni- channel-Konzept an.“ Im Fokus steht die Ver- zahnung des stationären Handels mit digitalen Elementen. Seit dem Pilotmarkt → 3e in Zahlen: 709 Mio. Euro Umsatz Davon 525 Mio. Euro in Österreich 311 Mitglieder Davon 146 in Österreich Kleiner Kreis: 47 Let´s doit Standorte Let´s doit Wels im Jahr 2019 werden sukzessi- ve alle Standorte auf das neue Store Konzept 4.0 aktualisiert. Je nach Standortgröße stehen zwischen 400.000 und 600.000 Euro an Um- baukosten pro Store an. Kiennast in Gars am Kamp erhielt eben- falls ein auf den Lebensmittelhandel genau zugeschnittenes Konzept für den Werkzeug- fachhandel. „Das hat sich mittlerweile bes- tens etabliert und fügt sich ins Gesamtkon- zept optimal ein“, ergänzt Dulle. Im Mai und September 2021 folgten die zwei Standorte im huma eleven Shopping Center Wien, Simme- ring und in Knittelfeld. Ausblick. Den Start ins Jahr 2022 bewertet die Gruppe bis jetzt positiv. Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen sind dennoch spür- bar. „Auch die Reiselust der Konsumenten ist offenbar wieder groß. In den vergangenen zwei Jahren wurden diese Budgets ins Cocoo- ning investiert.“ Dulle geht dennoch davon aus, dass die Verschönerung von Eigenheim und Garten weiterhin einen hohen Stellen- wert haben wird: „Durch Corona gab es hier einen deutlichen Push. Auch im Bereich Bad- verschönerung wird viel investiert.“ Der Ge- schäftszweig Bad&Co liegt bei Plus 25 Pro- zent, bei ausgebuchter Auftragslage. Der Vor- stand schließt daraus: „Für 2022 wird ein gleich gutes Ergebnis wie 2021 erwartet.“ TEXT: LISA WEBER BAUMÄRKTE 2-2022 REGAL | 55BAUMÄRKTE B randaktuelle Standort+Markt- Daten zeigen: Obi ist die klare Nummer 1 im Baumarkt-Ring. 43,2 Prozent der Flächen, 556.000 m2, gehen auf den Baumarkt-Riesen zu- rück. Dabei sind 80 Standorte aufge- schaltet. Platz zwei geht an Bauhaus mit einer Flotte von 21 Standorten auf 201.750 m2 Fläche. Ebenfalls am Treppchen: Hornbach. Dessen Leis- tungsdaten: 14 Geschäfte, 172.200 m2. Insgesamt rittern in Österreich 225 Standorte von zehn Anbietern um die Baumarkt-Kunden. „Am Land gibt es nur noch wenig weiße Flecken. Die Raumordnungen lassen hier nur we- nig zu“, erklärt Dr. Roman Schwarzenecker, Gesellschaf- ter und Prokurist bei Standort+ Markt im REGAL-Gespräch. Potenziale gibt es noch. „Aber eher in den Städten“, so Schwarzene- cker. Vor allem in Wien und Graz gibt es „für Neighborhood-Modelle noch Platz.“ Punktuell käme auch Linz in Betracht. Der Hintergrund liegt für Schwarzenecker auf der Hand. „Stand- orte in einer bestimmten Größe waren für Baumärkte noch vor einiger Zeit sogar in Nebenlagen nicht erschwing- lich. Jetzt ist es durchaus vorstellbar, dass in Fachmarktzentren Flächen frei werden und City-Baumärkte realisiert werden.“ Nachsatz: „Das werden aber sicher nicht 50 Standorte sein.“ Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es im Gartencenter-Bereich. Dabei rit- tern Bellaflora und Dehner um die Pole-Position. Über 27 Standorte ver- fügt Leader Bellaflora und kommt da- bei auf eine Verkaufsfläche von 66.500 m2. Dehner könnte mit dem nächsten Expansionsschritt in Geras- dorf aber zum Überholmanöver an- setzen. Derzeit kommt der Zweitplat- zierte auf eine Fläche von 63.100 m2. Obi führt Baumarkt- Ranking an → Obi verfügt über 43,2 Prozent der Fläche → Neues Potenzial für City-Konzepte Gartencenter* AnzahlVerkaufsfläche in m²VK in % Bellaflora2766.50041,6% Dehner Gartencenter1563.10039,5% Starkl730.30018,9% Gesamt49159.900100,0% *Auswahl filialisiert ab 1.000 m² Verkaufsfläche TEXT: HERBERT SCHNEWEISS Quelle: Standort+Markt Dr. Roman Schwarzenecker, Gesellschafter und Prokurist bei Standort+ Markt 56 | REGAL 2-2022BAUMÄRKTE Baumärkte** AnzahlVerkaufsfläche in m²VK in % Bauhaus21201.80015,7% BayWa Vorarlberg413.5001,0% Hagebau44169.80013,2% Hellweg Baufreund733.7002,6% Hornbach14172.70013,4% Let‘s do it1624.7001,9% Lieb Markt641.6003,2% Obi80556.50043,2% Quester2031.3002,4% Würth-Hochenburger1341.9003,3% Gesamt2251.287.500100,0% ** Auswahl filialisiert ab 1.000 m² Verkaufsfläche (exkl. Lagerhaus) LET‘S DOIT – Österreichs einzigartiger Omnichannel-Werkzeugfachmarkt Digitale Kompetenz Webshop, Kundenkarte, Omni-Channel-Konzept Category Management Koordination von Lieferantenkontakten, Sortimenten, Eigenmarkenentwicklung Marketing Dachmarkenstrategie, Omni-Channel-Marketing Vertrieb Persönliche Betreuung und strategische Beratung Logistik Belieferung vom 3e-Zentrallager, Abwicklung Online- Shop Entwicklung Unterstützung bei Expansion, Um- und Neubauten > > > > > > Verzahnung des stationären Fachhandels mit digitalen Elementen: Quelle: Standort+Markt650 Millionen Euro Umsatz konnten die Raiffeisen Lagerhaus Genossen- schaften im Jahr 2021 im Sektor Haus und Gar- ten erwirtschaften. Eine Steigerung von knapp acht Prozent zum Vorjahreszeitraum. Thomas Marx, CEO Lagerhaus Franchise, gibt sich zu- frieden im REGAL-Gespräch: „Die Lockdown- Umsätze konnten kompensiert werden. Die gesamte Branche verzeichnet erfreulicherwei- se ein Plus.“ Der Marktanteil in Österreich liegt bei 25 Prozent mit 500 Lagerhaus-Standorten. 2021 standen 20 Umbauten, ein Neubau in Bruck an der Leitha und ein Gesamtumbau in Klagenfurt an: „Jährlich werden im Durch- schnitt 30.000 m² Fläche neu- oder umgebaut. Die Durchschnittsgröße von einem Lagerhaus beträgt 1.041 m².“ RWA Lagerhäuser starten voll durch → Haus und Garten: 650 Millionen Umsatz → Exportkosten und Roh- stoffpreise sind enorm → Trend: Smarter Garten TEXT: MAGDALENA KRANABITL MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion Regal Seit der Pandemie verstärkt sich der Trend, die eige- nen vier Wände zu verschönern. Der Garten liegt ebenso im Fokus. Auch heuer soll sich diese Ent- wicklung halten, laut Branchen- kennern. REGAL-Gespräch mit Thomas Marx, CEO Lagerhaus Franchise 58REGAL02-2022 REGAL SCHWERPUNKT R02 Frühjahrserwachen 1.indd 5825.02.22 06:56Die Preissteigerungen machen auch den Lagerhaus-Genossenschaften zu schaffen. „Wir haben das Glück, dass wir mit vielen regi- onalen Lieferanten eine sehr gute Partner- schaft haben. Trotzdem beschäftigt uns das Thema der steigenden Preise sehr. Vor allem Rohstoffpreise sowie die Transportkosten sind enorm gestiegen “, so Marx gegenüber REGAL. Frühling. Den höchsten Umsatz im Früh- lingsgeschäft bringen die Grün- und Blühwa- ren. „Wir gehen davon aus, dass das zweite Quartal, ein Schwerpunkt für das Gartenge- schäft, zum Vorjahr positiv sein wird.“ Insge- samt wird seit Ausbruch der Pandemie mehr Geld in den Garten investiert. „Der Cocooning- Effekt ist auch aktuell noch deutlich spürbar. Die Österreicher wollen die eigenen Gärten verschönern.“ Über 80 Prozent der Pflanzen werden regional bezogen, so Marx: „Die nahe Logistik ist uns äußerst wichtig, wegen des Nachhaltigkeitsaspekts und der Lieferzeiten, sowie österreichische Pflanzenqualität. Wir importieren keine Gartenpflanzen außerhalb von Europa. Importiert wird aus Italien, Spa- nien und Deutschland.“ Marken. Die Markentreue ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Vor allem, wenn es um Qua- lität geht: „Parallel dazu kommt das Thema der Regionalität. Bei uns gibt es Marken, die in Österreich produziert werden und im klassi- schen Baumarkt nicht erhältlich sind. Der Trend in diese Richtung wird immer stärker. Wir bieten auch Lebensmittel an, die vom Landwirt aus der Region kommen.“ Trends. Die Themen Licht und Bewässe- rung spielen eine große Rolle im Garten. Bei Gartenmöbeln wird immer mehr zu hochwer- tigen Holzmöbeln oder Design Aluminium Möbel gegriffen. Die Österreicher wollen auch wenig Arbeit in den Garten stecken: „Der smarte Garten wird zunehmend wichtiger, wie automatisierte Rasenmäher und Bewässe- rungsanlagen. Der Hype ums Grillen ist auch stets beständig.“ RWA. Die Unternehmenszentrale der Raiff- eisen Ware Austria befindet sich seit 2020 in Korneuburg. Um die 12.000 Mitarbeiter sind für die Lagerhaus-Genossenschaften in Öster- reich tätig. Die Hälfte davon im Bau- und Gar- tenbereich. Unter das Kernsortiment von Haus und Garten fallen Garten, landwirtschaftlicher Fachbedarf, alles rund ums Tier sowie DIY- Sortimente und Bekleidung. Ergänzt wird das Sortiment durch regionale und lokale Auswahl an Lebensmitteln. Unter Baustoffe fallen Bau- elemente, Gartenbaustoffe, Dämm- und Iso- lierstoffe, Trockenbau und Mauerwerk. THOMAS MARX, CEO Lagerhaus Franchise → Facts: Rund 25% Marktanteil 12.000 Mitarbeiter (rund) 20 Um- und zwei Neubauten (2021) Durchschnittsgröße: 1.041 m² 500 Lager- häuser in Österreich Ende März eröffnet in Köflach (Stmk) der erste Thomas Philipps Markt in Österreich. Der deutsche Discounter für Heim und Garten bietet auf mehr als 2.000 m² über 18.000 Produkte an. Neuer Discounter LAGERHAUS in Korneuburg (NÖ) FRÜHLINGSERWACHEN 59REGAL02-2022 R02 Frühjahrserwachen 1.indd 5925.02.22 06:56Next >