< PreviousNIEDERÖSTERREICH S eit die Familie Pilz im Jahr 1904 ihre Bäckerei gegründet hat, hat sich viel verändert: Trotz mo- dernster Technologien bleibt die Back- welt Pilz ihren Wurzeln treu, legt gro- ßen Wert auf Handwerk, traditionelle Rezepte und altbewährte Methoden. Dazu zählt das Doppelbackverfahren, das Brot auf schonende Weise länger haltbar macht. Ein naturbelassenes, ursprüngliches Geschmackserlebnis und eine resche, knusprige Kruste sind damit garantiert. Fest in der Region verwurzelt Wann immer es möglich ist, verarbei- tet die Backwelt Pilz Rohstoffe von Waldviertler Landwirten in ihrem Brot und Gebäck. Das Mehl stammt zu 100 % aus österreichischem Getrei- de, das zudem ausschließlich in hei- mischen Mühlen vermahlen wird. Kurze Transportwege tragen dazu bei, dass die Umwelt geschont wird und die einzigartige Landschaft der Region erhalten bleibt. Nachhaltig- keit ist Ährensache – das zeigt die Backwelt Pilz auch, indem sie 100 % CO 2 -neutralen Ökostrom verwendet und 10 % des Stroms mit der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugt. Der Top-Arbeitgeber des Wald- viertels Als stabiler und beständiger Zulieferer für Handelsbetriebe bietet das Fami- lienunternehmen krisensichere Ar- beitsplätze – auch in herausfordern- den Zeiten. Hervorragende Karriere- chancen, ein exzellentes Arbeitsklima, ausgezeichnete Aus- und Weiterbil- dungsmöglichkeiten und vieles mehr – bei der Backwelt Pilz gibt’s alles an- dere als brotlose Jobs! Mehr auf www.backwelt-pilz.com Johannes Pilz und sein Team verarbeiten hochwertige regionale Rohstoffe zu bes- tem Brot und Gebäck. Die Meisterbäcker der Backwelt Pilz verwandeln hochwer- tige regionale Rohstoffe in bestes tiefgekühltes Brot und Gebäck, das seinesgleichen sucht. So steht das Traditions- unternehmen nicht nur für Qualität, sondern auch für Nach- haltigkeit. Der Waldviertler unter den Profibäckern ADVERTORIAL wendig? Wo können zusätzliche Türen instal- liert werden? Und wie können die Systeme besser gewartet und eingestellt werden? Andererseits aber auch beim Kunden. Der Absatz von Eigenmarken stieg 2022 um zwölf Prozent – vor allem die Rewe Preis-Einstiegs- eigenmarke Clever zieht mit zehn Prozent or- dentlich an. Außerdem ist der Aktionsanteil um knapp ein Drittel in die Höhe geschossen. „Nebenbei hat Bio aber auch gut abgeschlos- sen“, hält Haferl fest. Im Umsatz stieg der Niederösterreicher 2022, wohl auch wegen der Teuerungen, um 4,2 Prozent – aber auch ertragsmäßig darf sich Haferl über ein knappes Viertel-Prozent vor- sichtig freuen. Investition. Für den Kaufmann würde mit breitem Service auch das „Persönliche“ den Laden verlassen. Deshalb setzt Haferl gezielt auf seine Feinkost und wird diese künftig aus- bauen. Ein paar Laufmeter sollen hinzukom- men, zu seiner ohnehin bereits breiten Theke. Auch für eine neue Feinkostinsel ist der Ge- schäftsführer bereits im Gespräch. Das Con- → Adeg Haferl 2022: Umsatz: +4,2 Prozent Ertrag: +0,24 Prozent Eigenmarken: +12 Prozent Aktionsanteil: +32 Prozent venience-Angebot soll ebenfalls ausgeweitet werden. Im Sinne der Kostenersparnis wer- den außerdem Türen im Mopro Bereich nach- gerüstet. Die aufgerüstete Feinkost soll künftig auch multifunktional sein. Haferl ist sich dessen bewusst, dass auch ihn der Fachkräftemangel treffen könnte und möchte für „schwächere“ Tage gerüstet sein. „Es geht vor allem um die Präsentation bei dem Ausbau. Die Feinkost bleibt ein wichtiger Umsatzbringer und ich möchte meine Mitarbeiter halten. Ich sehe mich momentan für Theken um, die man fle- xibel zu SB-Bereichen umbauen kann.“QUALITÄT IST ÄHRENSACHE! Brot und Gebäck von der Backwelt Pilz schmecken nachhaltig besser. Kein Wunder, schließlich stehen wir als Waldviertler Familienunternehmen schon seit Generationen für beste tiefgekühlte Backwaren aus vorwiegend heimischen Rohstoffen und für ein naturbelassenes Geschmackserlebnis. Von recycel- barem Verpackungsmaterial über die Anlieferung des Mehls als Lose-Ware bis hin zu unseren betriebs- eigenen Bienenstöcken – wir tun unser Bestes für den Klimaschutz. Bereits jetzt verwenden wir 100 % CO 2 - neutralen Ökostrom und erzeugen mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage 10 % unseres Stroms selbst. Denn auch Nachhaltigkeit ist für uns Ährensache. So kann unser Brot und Gebäck mit gutem Gewissen genossen werden! www.backwelt-pilz.com NACHHALTIGKEIT IST ÄHRENSACHE!NIEDERÖSTERREICH REGAL: Wie groß ist das gesamte Sortiment und der Frische-Anteil? WERNER FRIEDL: Wir verkaufen auf 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche etwa 25.000 Produkte. Beim Frische-Anteil liegen wir bei 45 Prozent, Mopro inklusive. Wo liegen die heurigen Invest-Schwerpunkte? WERNER FRIEDL: Priorität Nummer eins ist die Vergrößerung unserer Photovoltaik-Anla- ge auf dem Dach. Diese wurde vor zwei Jah- ren mit einem Invest von 60.000 Euro instal- liert. Für heuer rechnen wir mit Investitionen um die 50.000 Euro. Wie autark ist der Eurospar? WERNER FRIEDL: Aktuell können wir zwei Drittel des Strombedarfs abdecken. Voraus- setzung sind natürlich genügend Sonnenta- ge. Die bestehenden 70 KW wollen wir um 30 KW aufstocken. Dann wäre das gesamte Dach vollgepflastert. Der Mitarbeitermangel im Handel ist enorm. Sind auch Sie davon betroffen? WERNER FRIEDL: Wir hatten bis dato zum Glück noch nie größere Probleme. Gegen- wärtig ist es schwierig, geeignete Mitarbeiter für die Feinkost zu finden. Wir sehen einen Trend, dass zunehmend männliche Mitarbei- ter einsteigen. Worin sehen Sie das Problem des Personal- mangels im Handel? MATTHIAS FRIEDL: Der Ruf ist schlecht, was zu einer geringen Attraktivität für die REGAL-Interview mit Kaufmannsfamilie Werner Friedl und Sohn Matthias Friedl über ihren Eurospar in Hadersdorf am Kamp, Bezirk Krems-Land (NÖ) Kaufleute auch in NÖ „in“ → Stets Lieferschwierigkeiten bei Tiernahrung → Mitarbeiter in Feinkost fehlen INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL Ausübung des Berufes führt. Das spricht sich natürlich herum. WERNER FRIEDL: Auch die Einstellung der Jugend hat sich gewandelt. Samstags will kei- ner mehr arbeiten. Diese Arbeitskräfte gehen auch ab. Die Jungen erwarten sich eine Vier- Tage-Woche. Wie wichtig ist die Lehrlings-Ausbildung? WERNER FRIEDL: Extrem wichtig. Das Image sollte sich noch deutlich verbessern. Alle bei uns besetzten Führungspositionen haben hier als Lehrlinge gestartet und sich hochgearbeitet. Vor allem männliche Lehr- linge sind bei uns im Betrieb geblieben. Bei den Frauen, man merkt es anhand der feh- lenden Mitarbeiterinnen in der Feinkost, ge- lingt das jedoch leider schwieriger. Woran das liegt, ist uns ein Rätsel. Wie hoch ist Ihr Personalkostenanteil? WERNER FRIEDL: Mein Personalkostenan- teil beträgt circa 13 Prozent. Welche Rolle spielen regionale Produkte? WERNER FRIEDL: Eine Große. Wir haben in fast allen Segmenten zumindest einen Liefe- → Facts: Verkaufsfläche: 1.200 m² Sortiment: etwa 25.000 Produkte 45 % Frische (Mopro inkl.) 40 Mitarbeiter, 1 Lehrling 85 Parkplätze, 2 E-Tankstellen Kaufleute Matthias und Werner Friedl (v.l.) 52 | REGAL 02-2023NIEDERÖSTERREICH ranten aus der Region. Insgesamt zählen wir etwa 100 regionale Lieferanten. Der Begriff Region ist gesetzlich nicht defi- niert und wird oftmals unterschiedlich ver- wendet. WERNER FRIEDL: Wir verstehen darunter einen Umkreis von 25 Kilometern. Umgeben von Winzern bekommen wir die meisten An- fragen zweifellos im Wein-Segment. Wie ist die Situation mit den Lieferengpäs- sen aktuell? WERNER FRIEDL: Die Lage verbessert sich langsam. Tiernahrung ist nach wie vor ein großes Thema. Ansonsten sind beispielsweise Leinsamen oder Sesam teilweise nicht liefer- bar. Dem Kunden fällt das jedoch nicht direkt auf, da durch die große Auswahl die Sorten- vielfalt konstant gegeben ist. Abschließend, was zeichnet einen erfolgrei- chen Kaufmann aus? MATTHIAS FRIEDL: Meine Mutter und wir zwei sind immer im Geschäft und packen auch selbst bei allem mit an. Es ist wichtig, den Mitarbeitern zu verdeutlichen, dass die Chefs auch arbeiten. Unsere Aufgabe ist es, das Personal zu motivieren und das Team- work zu hegen und pflegen. Vielen Dank für das Gespräch! Jederzeit frischer Genuss aus dem Tiefkühlregal HAUBIS VERWÖHNKÖRBERL Zu Hause fertig- backen und genießen Ein ausgedehntes Sonntagsfrühstück mit der Familie oder überraschende Gäste zur Jause? Jetzt müsste man zau- bern können, um sich und seine Lieben mit ofenfrischem Gebäck zu verwöhnen. Oder einfach den Ofen anwerfen und gemeinsam unser Haubis Verwöhnkörberl servieren! Die köstlichen Gebäckstücke sind in vier Sorten erhältlich und werden mit besten Zutaten, viel Liebe zum Detail und mit Mehl aus Österreich im niederösterreichischen Petzenkirchen für Sie vorbereitet. Einfach 6–8 Minuten bei 200 °C Ober-/Unterhitze (Umluft 180°C) im Ofen fertigbacken und genießen! Erhältlich in 4 köstlichen Sorten: Kaisersemmel Mohnflesserl Kornspitz Jour-Kornweckerl Eurospar Friedl in Hadersdorf am Kamp (NÖ)NIEDERÖSTERREICH REGAL: Die Energiekosten der Nahversorger steigen in ungeahnte Höhen. Wie können sich die Kollegen finanziell absichern? CHRISTIAN PRAUCHNER: Wir haben be- reits im Herbst eindringlich davor gewarnt, dass die stark steigenden Energiekosten für viele Nahversorger eine existenzielle Bedro- hung darstellen. Aktuell sind nur wenige Un- ternehmen in der Lage, Rücklagen aufzubau- en. Der Fokus liegt darauf, Kosten zu senken, um die explodierenden Strom- und Gasprei- se auszugleichen. Die Energiemärkte haben sich zwar wieder weitgehend stabilisiert und die Preise sind zuletzt gesunken, bei den Endkunden ist dies aber noch nicht ange- kommen. Für einen erheblichen Teil der selbstständigen Kaufleute wird eine schwar- ze Null am Ende des Geschäftsjahres bereits ein Erfolg sein. Ist finanzielle Sicherheit für einen Nahver- sorger 2023 überhaupt noch möglich? Mit der Aufstockung des Energiekostenzu- schusses haben wir einen wichtigen Erfolg zur Absi- cherung des Handels er- zielt. Jetzt benötigen wir eine zügige Umsetzung und schnelle Auszah- lungen. Derzeit wer- den die ersten Tranchen des EKZ 1 ausbezahlt, wann der Antrag für den EKZ 2 ge- stellt wer- WKO: Kaufleute kämpfen mit Liquidität Langfristige Inflations- treiber drohen den kann, ist noch unklar. Hier müssen wir dringend an Fahrt gewinnen. Welche Förderungen fehlen? Neben den Zuschüssen für bereits angefalle- ne Energiekosten halte ich vor allem Förde- rungen für wichtig, die zu einer größeren Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern beitragen. Dies umfasst nicht nur Investitio- nen in alternative Energiequellen, sondern auch in Ladeinfrastruktur für Kunden. Auch die Mitarbeiterknappheit ist ein Thema. Aus Sicht des Handels gilt es hervorzuheben, dass wir ein attraktives Gesamtpaket für Ar- beitnehmer anbieten: zeitliche Flexibilität und Teilzeitmodelle, die vor allem von jun- gen Eltern gerne angenommen werden. Der Gesetzgeber muss aber gleichzeitig die Rah- menbedingungen für diejenigen verbessern, die mehr arbeiten möchten. Ich denke hier an steuerliche Entlastung der mittleren Ein- kommen, um Anreize für den Wechsel in die Vollzeit zu schaffen. Und an eine Neuregelung von Zuverdiensten in der Pension? Hier vergeuden wir enormes Potential. Viele würden auch nach dem Pensionsantritt ger- ne weiter aktiv am Berufsleben teilnehmen und etwas zu ihrer Pension dazuverdienen, tun es aber nicht, weil es sich schlicht nicht rechnet. Vor allem in der Feinkost würde es an Personal fehlen. Wir müssen laufend evaluieren, wie wir den Personaleinsatz optimieren können. Es wurde auch vereinzelt von Fällen berichtet, in denen die Feinkost Dreifacher (Euro)spar-Kaufmann Christian Prauchner ist Obmann der WKO für den Lebensmittelhandel und Obmann-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Mit REGAL spricht er über finanzielle Sicherheiten, Förder- modelle, Mitarbeiter-Engpässe und Gehälter. INTERVIEW: LISA WEBER „Aktuell sind nur wenige Un ternehmen in der Lage, Rücklagen aufzu bauen.“ Kaufmann Christian Prauchner 54 | REGAL 02-2023NIEDERÖSTERREICH BEREITS ÜBER 1.900 NÖ BETRIEBE BEKENNEN SICH GEMEINSAM ZUR REGIONALITÄT UND ZEIGEN, WIE WICHTIG DAS LOKALE KAUFEN IST – WEIL ES NICHT EGAL IST! #ichkauflokal / www.ich-kauf-lokal.at / © Josef Bollwein Partnerbetrieb werden und Startpaket erhalten! zeitweise geschlossen werden musste. Dies ist aber sicherlich keine Dauerlösung. Die Feinkost hat einen hohen Stellenwert und ist beinahe schon ein Kulturgut im heimischen Lebensmittelhandel. Darüber hinaus ist sie ein wichtiger Umsatzbringer. Lösen werden wir dieses Problem allerdings nicht als Lebensmittelhandel, sondern nur gesamtgesellschaftlich. Liegt es am schlechten Ruf der Handels- Gehälter? Natürlich spielt das Gehalt bei der Wahl des Arbeitsplatzes eine wichtige Rolle. Allerdings nehmen wir eine Verschiebung der Prioritä- ten in Richtung anderer Faktoren wahr – Stichwort Work-Life-Balance. Hier können wir als Lebensmittelhandel sicherlich punk- ten. Auch die Bezahlung in der Branche ist weit weniger schlecht als ihr Ruf. Mit einem Einstiegsgehalt von beinahe 2.000 Euro sind wir durchaus konkurrenzfähig. Die Kostenstruktur hat sich in den letzten Jahren stark verändert – die Inflation ist auf einem Hoch. Ihr Vorschlag zur Linderung? Haupttreiber der Inflation sind die Energiekosten, die auf mehreren Ebe- nen durchschla- gen: bei den Rohstoffen, in der Produktion, der Logistik und im Handel. Auch die Privathaushalte sind betroffen, was die Kaufkraft sin- ken lässt. Es scheint allerdings so, als würden sich die kurzfristigen Inflationseffekte der hohen Energiepreise langsam hin zu länger- fristigen Inflationstreibern wie Löhnen, Mie- ten oder Abgaben verschieben. Es bleibt zu hoffen, dass sinkende Energiemarktpreise und eine konsequente Zinspolitik der EZB bald Wirkung zeigen. Bis dahin können wir nur die Symptome lindern und dafür Sorge tragen, dass dem Handel nicht die Liquidität ausgeht. Vielen Dank! Eurospar Prauchner in Pöchlarn „Wir neh men eine Verschie bung der Prioritäten wahr.“WEIN 56 | REGAL 02-2023 „Ihr Wein in sicheren Händen“ D ie Katlenburger Kellerei erhöht in Österreich das Tempo. „Wir sind mit einigen Artikeln seit ein paar Jahren am Markt, haben aber erst in den letzten zwölf Monaten so richtig Gas gegeben“, erklärt Geschäfts- führer Klaus Demuth gegenüber REGAL. Das Unterneh- men entstaubte das biedere Fruchtwein-Image und starte- te als modernes Lifestyle-Getränk durch. Ein erfolgreicher Testballon wurde mit dem „Alc. Ice Tea“ in der kleinen 330ml-Flasche exklusiv für Billa vom Stapel gelassen. „Wir haben aber auch andere Fruchtwein-Cocktails eingeführt. Demuth: „Einige regionale Großhändler führen mittler- weile unser gesamtes Programm und auf Expert24 und BillaOnlineShop sind wir in Österreich jetzt auch online unterwegs.“ Österreich-Markt wird forciert. Dabei steht das Unter- nehmen erst auf der rot-weiß-roten Start-Rampe. „Auch der österreichische Markt ist offen für fruchtige Trend- getränke, die Lebensfreude und Farbtupfer ins Glas brin- gen. Fruchtwein-Getränke stellen zwar noch eine Nische dar, aber eine spannende, und unsere vielfältige Produkt- palette bietet interessante Ansatzpunkte, speziell im RTD- und leicht-alkoholischen Segment“, ist sich Alexandra Demuth, Geschäftsführerin der Katlenburger Kellerei in vierter Generation sicher. Dabei zeigt sich das Familien- Unternehmen äußerst flexibel und passt sich auf die län- derspezifischen Begebenheiten passgenau an. „So koope- rieren wir mitunter mit großen Markennamen, wie im Beispiel ‚Pink Lady® Apfel-Cider‘: Dies ist eine Partner- schaft mit Pink Lady Europe und deren bekannten Cripps Pink Äpfeln, die in Österreich einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad haben. Oder unsere neueste Koope- ration mit der Über-Marke Almdudler.“ Dabei entstand mit dem Original Almdudler Extrakt ein spritziges alko- Power-Start in Österreich Katlenburger Kellerei → Zusammenarbeit mit Almdudler und Billa → Ausstoß liegt insgesamt bei knapp 30 Millionen Flaschen → Neues Export-Wachstum anvisiert TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS KLAUS UND ALEXANDRA DEMUTH, GeschäftsführungWEIN 02-2023 REGAL | 57 holartiges Produkt, das alle Qualitäten und natürlich den Geschmack der Almdudler Marke innehat. „Der am schnellsten wach- sende Spritz im deutschen Markt ist seit Ein- führung im Oktober 2022 sogar schon zur Neuheit des Jahres in der Getränkezeitung Deutschland gekürt worden. Für dieses Jahr planen wir den Launch auch in Österreich.“ Produktportfolio. Insgesamt umfasst das Portfolio der Katlenburger Kellerei rund 80 unterschiedliche traditionelle und Lifestyle Fruchtwein-Artikel in zehn verschiedenen Produktgruppen. „Wir bieten neben preis- werteren Einstiegsprodukten wie etwa unse- ren Fruchtwein-Schorlen auch eine vielfältige Auswahl an Seccos, Bowlen, Cocktails und Fruchtglühweinen in kleinen und großen Gebinden im mittleren und auch gehobenen Preissegment an. Darüber hinaus produzie- ren wir Eigenmarken-Produkte für den LEH und international begehrte Premium-Pro- dukte wie unsere Frucht-Schaumweine.“ In Deutschland gehört das Unternehmen laut eigenen Angaben mit den traditionellen Fruchtwein-Bowlen in der klassischen 1-Liter- Flasche sowie der kleinen „To-Go“-Variante (330ml) seit Jahren die unangefochtene Num- mer eins im Markt. Umsatz und Entwicklung. Insgesamt be- trug der Ausstoß knapp 30 Millionen Fla- schen. „2022 konnten wir einen Umsatz von 32,8 Millionen Euro erwirtschaften. Damit gehören wir zu den größten Fruchtweinher- stellern Europas“, so das Geschäftsführer- Duo unisono. Der Exportanteil wächst stetig und beträgt aktuell rund zwölf Prozent des Gesamtdeckungsbereiches. „Wir haben dem Export für die kommenden Jahre ein hohes Gewicht zugeordnet, da wir hier die größten Wachstumschancen sehen. Auf dem deut- schen Markt sind wir etabliert und in jedem Supermarktregal präsent – im Rest der Welt noch nicht.“ Neben Österreich fährt das Un- ternehmen aktuell große Erfolge in Asien und Australien sowie Kanada ein. „Aber auch Norwegen, Polen und Tschechien sind von Bedeutung und stark wachsend für uns.“ Klaus Demuth: „Für 2023 rechnen wir mit ei- nem Zuwachs von zwölf Prozent in Deutsch- land und einem 28-Prozent-Sprung im Aus- landsgeschäft – darunter fällt auch der viel- versprechende österreichische Markt.“ DIE PRODUKTION DAMALS ... … UND HEUTE. FÜR DIE ÖSTERREICHISCHEN WINZER rücken die Export-Länder Kanada und Asien immer mehr in den Fokus. „Kanada gilt aktuell als der aufstrebende Exportmarkt Österreichs: Zwischen 2017 und 2021 vervierfachte sich der Exportwert auf über sieben Millionen Euro“, so ÖWM-Chef Chris Yorke (Foto). 2022 könnte sogar die Zehn-Millionen- Marke fallen. Ein Markt mit großem Potenzial ist auch Asien. „Dabei müssen die einzelnen Länder aber sehr individuell bearbeitet werden.“ In China seien etwa die Großstädte Peking, Shanghai und Shenzhen für den Wein-Export wesentlich. „Da braucht es gute Vertriebspartner“, so Experte Ian Ford. → ÖWM: Kanada und Asien im FokusN ach einem Jahr Pandemie-beding- ter Pause und einer Sommerauflage ging die Biofach in Nürnberg heuer wieder ganz regulär über die Bühne. Und das mit starker Österreich-Beteiligung. Unter den 2.765 Ausstellern waren 88 Austro- Firmen dabei, 53 davon am Gemeinschafts- stand auf einer Fläche von 895 m². Trend-The- men wie Ersatz von Haushaltszucker (etwa durch die natürliche Süße von Datteln), vegan und vermehrt regionale Zutaten waren auch hier zu finden. „Wir hatten zwölf Neuaussteller und zwölf Start-ups dabei. Die Innovationskraft aus Ös- terreich ist stark“, sagt Franz Ernstbrunner von Advantage Austria. Abgesehen von Deutsch- land lag Österreich damit an fünfter Stelle bei den Ausstellern. Einer der wichtigsten Beweg- gründe, so der allgemeine Tenor: Flagge zei- gen. Unter den 36.000 Besuchern war Öster- reich übrigens die Nummer-Zwei-Nation hin- ter Deutschland. 3,7 Prozent Plus. Nach der Corona-Kon- junktur, welche die gesamte Bio-Branche 2020 und 2021 erfuhr, ging es im Vorjahr vor allem darum, Kunden und Umsätze zu halten. Ver- glichen zu 2021 verbuchten Bioprodukte eine wertmäßige Steigerung von 3,7 Prozent. (Quel- le: RollAMA/AMA-Marketing, n=2.800 Haus- halte in A) Bio Austria-Obfrau Gertraud Grab- mann auf die Frage, ob der Sprung nicht noch größer sein hätte können: „Die Entwicklung ist aus unserer Sicht sehr erfreulich. Die Österrei- cher haben Bio trotz allgemeiner Teuerung die Treue gehalten.“ Nachhaltiges Wachstum. Die Menge ging um 3,5 Prozent zurück. Hauptgrund dafür: Bio → Neueste Zahlen: 11,5 Prozent Bio-Anteil im LEH → 550 Millionen Euro Bio-Förderung Biofach Nürnberg: 36.000 Besucher aus 135 Ländern. 88 Aus- steller aus Österreich. Landwirtschaftsminister Totschnig vor Ort Bio-Power aus Österreich TEXT: VERENA SCHNEEWEISS VERENA SCHNEEWEISS Redaktion Regal Die Gürtel sind enger ge- schnallt. Nach- haltigkeit, Kli- ma- und Umweltschutz und Tierwohl lassen Konsu- menten den- noch verstärkt ins Bio-Regal greifen. Im LEH haben die Bio- Anteile einen Höchststand von 11,5 Prozent erreicht. Und: Die Branche traf sich heuer wie- der ganz regulär auf der Biofach zum Austausch, Innovationen präsentieren, Kontakte pfle- gen und knüp- fen. 58REGAL02-2023 REGAL SCHWERPUNKT R02 SP Bio.indd 58R02 SP Bio.indd 5824.02.23 16:3724.02.23 16:37der wieder anziehende Außerhaus-Verzehr. Landwirtschaftsminister Mag. Norbert Tot- schnig sprach von einem „gesunden und nachhaltigen Bio-Wachstum“ und kündigte für die kommenden Jahre Unterstützung an. In Zahlen sind das 550 Millionen Euro, mit denen der Bio-Landbau subventioniert wird. Unterstützt werden soll außerdem mit neuen Strategien in der Bewerbung. Förderungen. Mit 2023 startet die neue Förderperiode. Sie dauert fünf Jahre an. Nur die ersten drei Jahre kann man in die Förder- maßnahme Bio einsteigen. „Das ist ein Öster- reich-Spezifikum, in anderen Ländern ist ein Einstieg jederzeit möglich", so Grabmann. Ein durchaus umstrittenes Thema. Denn die Standards und Auflagen für Bio-Betriebe wer- den angehoben, der Zugang zu den Förderun- gen dagegen ist oft kompliziert. „Das Problem ist nicht die Förderhöhe alleine, es geht auch darum, wie sich der Bauer das Geld abholen kann", sagt Grabmann gegenüber REGAL. Bio im LEH. In Österreich hat der Lebens- mittelhandel weiter den größten Hebel für Bio- Produkte in der Hand. Der wertmäßige Bio- Anteil der Einkäufe im LEH kletterte von 11,3 Prozent in 2021 auf 11,5 Prozent im Vorjahr. Ein zartes Plus. Doch eines, mit dem die Bran- che zufrieden ist. Vor allem in Anbetracht des- sen, dass das Wachstum größer ist als im kon- ventionellen Bereich. „Es ist beachtlich, wie gut sich die Umsätze entwickelt haben. Bio ist krisenfest. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagt Grabmann. Die größten Aufwärts-Sprünge legten Frischgemüse (+2 %), Frischobst (+1,7 %) und Fleisch & Geflügel (+ 1 %) hin. Künftig wird es in Sachen Bio-Daten noch mehr Informatio- nen geben. Denn die noch fehlende Waren- gruppe „Brot und Getreide“ wird nun eben- falls erhoben. Dieser Beschluss fußt auf dem novellierten AMA-Gesetz. Hintergrund ist, dass Acker- und Getreidebauern künftig in den AMA-Topf miteinzahlen. Export. Ein weiter wichtiges Standbein für viele Betriebe bleibt der Export. Hier sollen Länder wie Skandinavien, Italien, Frankreich oder auch der kanadische Markt stärker in den Fokus rücken. Wichtigste Export-Destination bleibt Deutschland. „Wir waren hier von An- fang an stark mit Milch. Deutschland war und ist nach wie vor ein wichtiger Partner.“ Preise. Es war ein Jahr, in dem sich die Preise von konventionellen und biologischen Lebensmitteln annäherten. 11,5 Prozent plus waren es, laut RollAMA, bei konventionellen Produkten. Im Bio-Sektor lag der Anstieg zum Vorjahr bei 7,5 Prozent. Grabmann spricht von „Bio als Inflationsbremse“. Bei manchen Produkten lag der Bio-Preis sogar unter jenem des konventionellen Vergleichsartikels. Die Gründe dafür sind bekannt. Einer davon ist der Verzicht auf chemisch-synthetische Dün- gemittel in der biologischen Landwirtschaft. Ausblick. Auf 2023 blickt auch die Bio- Branche weiter mit Spannung. Käufer-Ab- wanderungen zum Diskont, weiter Erhöhung und zum Teil Verknappung von Rohstoffen, Eigenmarken-Druck der Händler zählen zu den größten Hürden. 27 % PROZENT Fläche werden in Öster- reich biologisch bewirtschaftet 11,5 % PROZENT beträgt der wertmäßige Bio-Anteil im LEH ALLE ROLLAMA WARENGRUPPEN LANDWIRTSCHAFTSMINISTER Mag. Norbert Totschnig und Bio Austria-Obfrau Gertraud Grabmann 26,1 25,3 11,8 11,1 5,5 3,3 11,7 17,6 21,4 22,2 30,2 26,3 12,1 11,1 6,2 4,0 14,2 20,5 24,1 23,9 29,5 26,4 11,0 10,7 7,2 3,7 15,9 22,5 22,1 20,0 Frisch- und ESL- Milch Joghurt naturButterKäseFleisch & Geflügel Wurst & Schinken FrischobstFrischgemüseKartoffelnEier 2020 2021 2022 Wertmäßige Bio-Anteile der Einkäufe im LEH Warengruppen; Alle Angaben in Prozent Quelle: ©RollAMA/AMA-Marketing, n=2.800 Haushalte in A BIO-LEBENSMITTEL 59REGAL02-2023 R02 SP Bio.indd 59R02 SP Bio.indd 5924.02.23 16:3724.02.23 16:37Next >