< PreviousREGAL: Wie viele Lagerhaus-Standorte gibt es in Österreich? Vorstand Stefan Mayerhofer: Wir zählen derzeit 1.040 Standorte. Insgesamt sind rund 13.000 Mitarbeiter und mehr als 1.000 Lehrlinge tätig. Und Lagerhaus Genossenschaften? Aktuell gibt es 84 mit über 100.000 Mitgliedern. 63 Ge- nossenschaften sind davon warenführend. Wie verlief das Geschäftsjahr im Bereich Haus und Garten 2022? Nach zwei Jahren, mit einem starken Wachstum im zwei- stelligen Bereich, erwarten wir für das vergangene Jahr ein leichtes Wachstum, aber aufgrund der Preissteigerun- gen in einem wesentlich geringeren Maß. Real entspricht das einem Rückgang zu 2021. Auch heuer rechnen wir aufgrund von Faktoren wie Energie-, Finanz- und Perso- nalkostenanstieg mit etwa der gleichen Steigerung. RWA pusht die Standorte → Neun Neubauten in Planung → 45 Franchisenehmer Haus und Garten → Convenience im Trend RWA-Vorstandsdirektor Stefan Mayerhofer im exklusiven REGAL-Gespräch über Jahrespläne, Herausforderungen und das Garten-Segment INTERVIEW: MAGDALENA KRANABITL 70REGAL02-2023 Baumärkte Frühlingserwachen MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion Regal Am Baumarkt- Ranking lässt sich auch 2022 nichts rütteln. Die Perfor- mance der Krisengewinner ist weiterhin stark. Aus Kon- sumentensicht dreht sich heuer alles rund um den Eigenanbau von Obst und Gemüse. REGAL SCHWERPUNKT R02 SP Frühlingserwachen.indd 70R02 SP Frühlingserwachen.indd 7024.02.23 16:4424.02.23 16:44→ RWA Facts: 84 Lagerhaus- Genossenschaften in Ö (63 davon waren führend) etwa 13.000 Mitarbeiter 1.040 Standorte über 100.000 Mitglieder QUELLE: RWA Wie gestaltet sich die Belieferung der Lager- haus-Genossenschaften? Seit Mitte Oktober ist unser erweitertes voll- automatisches Kleinteilelager in Traun in Betrieb. Hierfür wurden zehn Millionen Euro investiert. 25 Prozent unserer Artikel werden vom Zentrallager zu den Lagerhaus-Stand- orten geliefert. Die restlichen 75 Prozent der Ware liefern die Lieferanten direkt. Sollen zukünftig die Kapazitäten in Traun erweitert werden? Ja. Der Bedarf zur Erhöhung unserer Lager- kapazitäten ist definitiv gegeben. Unseren Logistik-Hub in Traun forcieren wir weiterhin und investieren auch zukünftig. Wo werden außerdem Invest-Schwerpunkte gesetzt? In der Weiterentwicklung unserer Omni- Channel-Strategie. Wir wollen unseren On- line-Auftritt, verknüpft mit dem Vor-Ort-Ein- kaufserlebnis, deutlich verbessern. Also eine bessere Usability im Webshop, das Sortiment erweitern, Verfügbarkeitsangaben und die Anbindung zur Logistik verbessern. Hiermit wollen wir im April live gehen. Ist es schwierig, an Lehrlinge zu gelangen? Das Thema Arbeitskräftemangel konzentriert sich nicht allein auf den Lehrlingsbereich, sondern zieht sich über alle Bereiche hinweg. Beispielsweise fehlen uns Staplerfahrer, Lkw- Fahrer für Gefahrengut oder Mitarbeiter in der IT. Wo sehen Sie das Problem? In der demographischen Entwicklung. Die starken Jahrgänge gehen in den Ruhe- stand. Die Lagerhaus-Organisation arbeitet laufend daran, die Attraktivität als Arbeit- gebermarke zu erhöhen, sowohl im Bereich Employer Branding als auch im Bereich Mitarbeiterbindung. Wenden wir nun den Blick auf das Sorti- ment. Welche Rolle spielen Lebensmittel? Lebensmittel sind ein interessantes Thema. Wir sind hier in zwei Bereichen vertreten, zum einen betreiben wir in vielen Lager- haus-Standorten Bauernmärkte unter der Marke „Gutes vom Bauernhof“, in denen regionale und frische Produkte angebo- ten werden. Hier verzeichnen wir einen ständig wachsen- den Zuspruch der Kunden. Zum anderen arbeiten wir an manchen Standorten in Kooperation mit dem Lebensmittel-Einzelhandel in einer Shop-in- Shop Konzeption zusammen. Kommen wir zum Garten-Sektor. Wieviel fällt hiervon in den Gesamtumsatz? Wir betreuen aktuell 45 Franchisenehmer im Bereich Haus und Garten. Da die Lagerhaus- Standorte sehr gartenorientiert sind, werden über 50 Prozent des Gesamtumsatzes im Garten-Segment erwirtschaftet. Sehen Sie ein verändertes Einkaufsverhalten? Der Jänner und Februar sind gut verlaufen. Ich denke, dass möglicherweise teure Ge- brauchsgüter rückläufig sein oder stagnieren werden. Bei Verbrauchsgütern sehen wir bis- her noch keine Veränderungen. Wie wichtig sind Eigenmarken? Insgesamt zählen wir acht. Ein immer größer werdender Umsatzanteil fällt auf unsere so- genannten Vertrauensmarken. Hier liegen wir allgemein bereits bei über zehn Prozent. Im Gartenbereich fallen über 30 Prozent des Um- satzanteils auf diesen Bereich. Was ist den Konsumenten besonders wichtig im Garten-Sektor? Qualität steht trotz Teuerungen nach wie vor an erster Stelle. Beispielsweise wird für die Pflasterung im Garten zu Naturstein oder Granit gegriffen. Spielt Regionalität eine Rolle? Definitiv. Seit 2020 sehen wir hier eine verstärkte Nachfrage. Diese ist auch heute noch gegeben. Welche Trends sehen Sie im Gartensektor? Usability wird sehr stark nachge- fragt. Die Kunden wollen sich die Gartenarbeit erleich- tern. Somit werden etwa Gießcompu- ter oder Rasen- roboter nach wie vor stark nachgefragt. Vielen Dank für das Gespräch! „ Qualität steht trotz Teuerungen nach wie vor an erster Stelle.“ STEFAN MAYERHOFER RWA-Vor- standsdirektor 71REGAL02-2023 R02 SP Frühlingserwachen.indd 71R02 SP Frühlingserwachen.indd 7124.02.23 16:4424.02.23 16:44SUSANNE EIDENBERGER, Bellaflora Geschäftsführerin G artenchemie und Erden ver- zeichneten im Vorjahr einen starken Preisanstieg. Dieser sorgte dafür, dass trotz sinkender Nachfrage das Umsatzergebnis für dieses Marktsegment in Österreich auf stabilem Niveau blieb, erklärt Mag. Wolfgang Appel, GfK Austria, im REGAL-Interview: „Die steigenden Preise im zweiten Halbjahr dämpften zunehmend den Absatz, insbesonde- re bei Erde und Rasenpflege. Bei Ra- sen kam außerdem die Trockenheit in den Sommermonaten hinzu. Rasen- samen waren dadurch mit minus neun Prozent die Warengruppe mit dem stärksten Rückgang.“ Bio. Der langjährige Trend zu natürlichen Produkten hat sich im Vorjahr deutlich verlangsamt. „Da aktuell weite Teile der Bevölkerung häufiger preisbewusst einkaufen, ge- raten Themen wie Nachhaltigkeit und Bio in den Hintergrund“, erklärt Ap- pel. Bei Pflanzen schutz mitteln wur- den im Vorjahr sogar wieder überwie- gend konventionelle Produkte (52 Prozent) gekauft. Im Jahr 2021 waren es schon weniger als die Hälfte. Einkauf. Weiterhin gelten Bau- märkte und Gartencenter als belieb- teste Einkaufstätten für Gartenpro- dukte. „Der Lebensmittelhandel kann sich als Vertriebskanal im Ver- gleich zwar behaupten, gewinnt aber keine Marktanteile hinzu.“ A nfang November des Vorjah- res startete bellaflora mit ei- nem neuen Ladenkonzept im Wiener Nordbahnviertel durch. Bel- laflora Geschäftsführerin Susanne Eidenberger zieht nun die erste Bilanz seit der Eröffnung des ersten Salon Verde: „Wir sind durchwegs zufrie- den. Die Resonanz ist positiv. Bis dato konnten wir unsere Umsatzziele er- reichen.“ Außerdem verrät Eidenber- ger im REGAL-Gespräch, dass im Frühling voraussichtlich zwei weitere Neueröffnungen bevorstehen. „Im Moment ist unser Fokus Wien. Zu- künftig wollen wir den Salon Verde quer durch Österreich ausweiten.“ Eine Neueröffnung eines bellaflora- Standorts ist für dieses Jahr nicht ge- plant. Einige würden evaluiert werden, der Fokus liege heuer ganz klar auf der Expansion vom neuen Konzept. Trend. Starkes Interesse seitens der Käuferschaft liege, laut Geschäfts- führerin, im Eigenanbau, resultie- rend aus der Inflation: „Der Trend zum Selbstanbau von Obst und Ge- müse, sei es am Balkon oder im Gar- ten, steigt sichtlich. Snacktomaten, Kräuter oder aber die Aufzucht in Sprossengläsern wird immer belieb- ter.“ Auch Mini-Pflanzen, in Form von klassischen Hauspflanzen oder aber Raritäten, zeigen eine erhöhte Käuferschaft. Im Allgemeinen greife der Kunde zu kleineren, billigeren Produkten. „Künftig werden wir un- sere Linie Günstiger Garten weiter ausbauen. Denn die Nachfrage steigt.“ Selbstversorgung durch Urban Gardening Bellaflora Geschäftsführerin Susanne Eidenberger → Teuerung verstärkt Selbstanbau → Expansion von Salon Verde in Pipeline Gfk: Abwärtstrend Nachhaltigkeit und Bio MAG. WOLFGANG APPEL , Consultant CSM, Market Intelligence GfK Austria 72REGAL02-2023 R02 SP Frühlingserwachen.indd 72R02 SP Frühlingserwachen.indd 7224.02.23 16:4424.02.23 16:441. 2. 3. 4. 5. Umweltbewusst: 96 % weniger CO 22 -Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Blähton* Herstellung: Deutschland als Ursprungsland Naturbelassen: 100 % natürlicher Bimsstein Langlebig: Strukturstabil und extrem lange Haltbarkeit Recycelt: Verpackungsfolie besteht zu über 80 % aus AltplastikD er Trend zum Gärtnern hält an – und kann neue Zielgruppen begeis- tern. Davon berichtet Ingo Schnag- ge, seines Zeichens Geschäftsführer von Compo Österreich. „Viel mehr junge Menschen gehen wieder zum Gärtnern über. Hoch im Kurs stehen Palmen.“ Ein Phäno- men, das sich vor allem im urbanen Raum ausgebreitet hat. Ein weiterer Trend betrifft die Saisonalität. „Der Herbst wird wichtiger.“ Die längere Saison sorgt für Zusatzumsätze und neue herbstliche Produktinnovationen. Bio auf Wachstumskurs. Der Blick auf das vergangene Halb- jahr zeigt einen leicht rückläu- figen Markt. Verglichen zum Vor-Corona-Jahr 2019 aller- dings ein kleines Plus. Wobei Blumenerde und Biozide zu den Wachstumssie- gern gehören. „Das The- ma der Biozide wird wei- ter an Bedeutung zuneh- men. Es gibt einerseits immer mehr Verbote, andererseits immer mehr Bedarf“, so Schnagge im REGAL- Gespräch. Bei den Ver- triebskanälen gibt es eine stabile Entwick- lung, wobei der große Online-Boom hier vorbei sein dürfte. Eines steht – über alle Warengruppen – fest: die Bio-Produkte nagen weiter am konventionellen Kuchen. Und das auch bei Compo, wo Bio be- reits rund 40 Prozent aus- macht. Blumenerde und Gartendünger. Im Er- den-Segment sorgen Spezialerden und torf- freie Erden für Nachfragehochs. „Grow your own ist nach wie vor im Trend.“ Das Mini- Hochbeeten-Segment boomt. Und mit „Bio Granulat Drainage- & Pflanzengranulat“ bringt Compo eine nachhaltigere, biologische Alternative zum immer gefragteren Blähton. Die Basis ist hier Bimsstein. Im Outdoor-Dün- ger-Markt ist Compo Blaukorn 3kg der um- satzstärkste Artikel. Heuer geht das Unter- nehmen mit seinem „All time classic“ neue Wege und bringt „Compo Bio Blaudünger“ auf den Markt. Rasen- und Blumenpflege. Seinen An- teil kann Compo auch bei der Rasenpflege weiter ausbauen und zeigt Neues – vom Bio-Rasendünger bis zum Bio- Rasenkalk. „Sehr gut sind auch unsere ‚Turbo-Produkte‘ ge- laufen.“ Heuer neu: Compo Turbo-Rasendünger. Auf Wachstumskurs ist auch der Bio-Flüssigdünger. Compo konnte hier seine Kompe- tenz durch die Übernahme des Familienunterneh- mens Propfe noch deutlich stärken. Werbung. Auch werblich ist für heuer wieder eini- ges geplant. Com- po hat das Budget des Vorjahres aufgestockt und ist mit großem Abstand die Nummer Eins auf der Fo- cus-Wer- bewert- Liste. Ge- plant sind etwa vier Spots für Online-Plattformen, Gewinnspiele und ein Ausbau der Kooperation mit Gartenprofi Karl Ploberger. Compo Austria: Geschäftsführer Ingo Schnagge über Trends und Innovationen Das Gärtnern ist wieder „in“ INGO SCHNAGGE, Geschäftsführer Compo Austria → Saison wird immer länger → 40 Prozent Bio-Anteil im Gesamtmarkt 74REGAL02-2023 R02 SP Frühlingserwachen.indd 74R02 SP Frühlingserwachen.indd 7424.02.23 16:0024.02.23 16:00R und 4,6 Millionen Euro konnte das oberösterreichi- sche Familienunternehmen Samen Maier im Vorjahr erwirt- schaften. „Wir sind schlussendlich zufrieden mit dem Ergebnis, trotz unterschiedlicher Verkaufsphasen über das Jahr hinweg“, sagt Johan- nes Huber, Geschäftsführer Samen Maier. Denn auch das oberösterrei- chische Familienunternehmen ist mit einigen Herausforderungen konfrontiert: „Die allgemeine Teue- rung spielt, unter anderem, eine Rolle. Glücklicherweise sind schon früh Investitionen in einen sparsa- men nachhaltigen Betriebsstandort geflossen, um hier gewisse Unab- hängigkeiten zu haben.“ Invest. Im zweiten Halbjahr 2022 wurden die Kapazitäten in der Saatgutabfüllung um die Möglich- keit der professionellen Druckab- wicklung im Haus ergänzt und in eine Abfüllanlage investiert. Hier- zu erklärt der Geschäftsführer: „Wir können nun ab 100 Stück per- sonalisierte Biosamentüten produ- zieren. Unser Bio-Saatgut ist nach- haltig in Graspapier verpackt, die Bio-Chargen sind transparent bis zum Landwirt. Und weil wir auch den Druck im Haus fertigen, sind wir prompt lieferbar und stehen be- reit für Giveaways, Veranstaltungs- ankündigungen, Post-Mailings, oder auch personalisierte Produkte für Stationär- und Onlinehandel.“ Das Unternehmen, mit Sitz in Taiskirchen im oberösterreichi- schen Innkreis, hat um die 400 Arti- kel im Sortiment. Darunter die Sparten Blumen- und Gemüsesa- men, Blumenzwiebel, Steckzwiebel und Rasensamen. Beschäftigt sind rund 30 Mitarbeiter. Beliefert wer- den der Lebensmittelhandel, Bau- märkte, Gartencenter und Droge- rien. Die Hauptsaison für die Früh- jahresprodukte beginnt mit Februar und endet im Juli. Wien Auhof bekommt Dehner Mitte März eröffnet auf rund 4.300 Quadratmetern das österreichweit 17. Dehner Gartencenter in Wien Auhof im 14. Bezirk. Für die Bewässe- rung soll ein eigener Grundwas- serbrunnen sorgen. Auf dem Dach wird eine Solarstromanla- ge installiert.Insgesamt wird es 57 Außenparkplätze und 148 Stellplätze geben. 21 Mitarbei- ter, samt Markleiterin Patricia Wagnes, werden sich um das Wohl der Kundschaft sorgen. hagebau-Netz wächst Die Wiesinger Holding GmbH aus Tumeltsham (Oberöster- reich) wird zum 1. März Gesell- schafter der hagebau. Der Baumarkt in Tumeltsham wird bis Ende März als hagebau- markt neu eröffnet. Die Ver- kaufsfläche beträgt 3.950 m 2 , zusätzlich ist auch noch ein Gartencenter mit 720 m 2 aufgeschaltet. Samen Maier: Invest in Saatgutabfüllung NEUERÖFFNUNGEN JOHANNES HUBER, Geschäftsführer Samen Maier BAUMÄRKTE / FRÜHLINGSERWACHEN personalisiertes Design große Auswahl an biologischem Saatgut schnell & einfach online versandfertig innerhalb 10 Werktagen www.samen-maier.bio/ deindesign gestalte deine eigene samentüte samenfestes BIO Saatgut transparent bis zum Landwirt grün verpackt in Graspapier bereits ab 100 Stück möglich Samen Maier GmbH . A-4753 Taiskirchen . hello@samen-maier.bio . T +43 7764 69240 . www.samen-maier.bio Wir freuen uns über Anfragen zu Kampagnen, Post-Mailings, Give-Aways, Veranstaltungsankündigungen, personalisierte Verkaufsartikel, ... hello@samen-maier.bio R02 SP Frühlingserwachen.indd 75R02 SP Frühlingserwachen.indd 7524.02.23 16:0024.02.23 16:00M it knapp 117 Euro pro Käufer- haushalt pro Jahr bleiben die durchschnittlichen Pro-Kopf- Ausgaben im Warenkorb Waschen- Putzen-Reinigen (WPR) 2022 am ähnlichen Level wie im Vorjahr. Wel- che Faktoren hier einspielen, erklärt Mag. Zuzana Kienast, Senior Marke- ting Consultant GfK: „Die Einkaufs- frequenz geht 2022 um durchschnitt- lich einen Einkaufsakt zurück auf 19,4. Die Einkaufsmenge bleibt grob gleich. Als relevante Größe wirkt heuer die deutliche Preiserhöhung. Somit gleicht die Preiserhöhung die niedrigere Einkauffrequenz und so- mit niedrigere Menge pro Käufer- haushalt aus.“ Einkaufskorb. Der Anteil an Dis- konter und Promotion Wahrneh- mung steigt, nach einem zweijähri- gen Tief im Warenkorb WPR, auf 30 Prozent an. „Dieses Level ist aber im- mer noch unter dem Vor-Covid-Le- vel.“ Weichspüler und Fleckenent- ferner gewinnen, nach zwei Jahren niedrigerer Beliebtheit, wieder neue Käufer dazu. „Öko Produkte erlan- gen in der Warengruppe WPR ebenso neue Verbraucher. Einen deutlichen Zuwachs sehen wir bei Handgeschirrspülmit- teln“, erklärt Kienast. Für die Warengruppe Reiniger gab der durchschnittliche Käuferhaushalt im Vor- jahr 69 Euro aus. F olgende drei große Trends für die Produktentwicklung stehen bei Henkel im Mittel- punkt: Convenience, Nach- haltigkeit und Premiumisierung. „Ein Beispiel für Convenience ist das ge- samte vordosierte Segment im Waschbereich. Dieser Bereich zählt ganz klar zu den Wachstumstreibern. Bezüglich Nachhaltigkeit muss jede Neuheit einen Footprint-Vorteil im Vergleich zu ihrem vergleichbaren Vorgängerprodukt aufweisen. Bei der Premiumisierung geht es um die Auf- wertung von bestehenden Marken- konzepten“, erklärt Jaroslava Haid- Jarkova, General Manager Henkel Consumer Brands Österreich. Nachhaltigkeit. Marktforschungs- daten aus dem Jahr 2021 ergaben in Europa und speziell in Österreich eine hohe Relevanz folgender zwei Nach- haltigkeitsthemen: Verpackung, Recy- cling und Vermeidung von Plastik als Top-Themen, knapp gefolgt von Kli- mawandel, CO 2 und erneuerbarer Energie. „In Österreich war zusätzlich die Regionalität sehr wichtig für die Käufer. Auf jedem Etikett sind daher Informationen zu Recyclinganteil und -fähigkeit der Verpackung, zur biolo- gischen Abbaubarkeit des Produkts und dessen Herkunft zu finden.“ Relaunch. Dem Clin-Reiniger wird im ersten Quartal ein Relaunch unterzogen. „Die neue Rezeptur sorgt mit dem natürlichen Inhaltsstoff Bio- Alkohol für streifenfreien Glanz“ sagt die General Managerin und ergänzt: „Die Verpackung der in Österreich produzierten Clin-Range besteht zu 100 Prozent aus rPET. Außerdem set- zen wir für die Sub-Range Clin Pro- Nature zukünftig auf natürlichere Parfums und verwenden für die Ver- packung jetzt 100 Prozent Rezyklat aus Social Plastic.“ Henkel: Clin-Reiniger erhält Relaunch MAG. ZUZANA KIENAST, Senior Marketing Consultant GfK JAROSLAVA HAID-JARKOVA, General Manager Henkel Consumer Brands Österreich Gfk: Wie entwickelt sich der Reinigungsmarkt? 76REGAL02-2023 R02 SP Frühlingserwachen.indd 76R02 SP Frühlingserwachen.indd 7624.02.23 16:0024.02.23 16:00Neuer Wachstumsschub. Die 3e- Verbundgruppe konnte ihren Außen- umsatz um 3,7 Prozent auf 735 Millio- nen Euro ausbauen. „Das ist das beste Geschäftsergebnis in der 33-jährigen Firmengeschichte“, erklärt CEO Mar- kus Dulle gegenüber REGAL. Wichtiger Wachstumsmotor war dabei einmal mehr 3e-International. „Hier verzeich- nen wir eine Steigerung von 7,6 Pro- zent.“ Hintergrund: Ein 3e-Mitglied in Bosnien-Herzegowina konnte drei Märkte ans Netz nehmen, in Serbien konnte ein Fach- markt eröffnet und in Mon- tenegro mehrere Stores er- weitert werden. „Diese po- sitive Entwicklung ist umso erfreulicher, als dass die Energiekrise, Inflation und Lieferschwierigkei- ten nach wie vor enorme Herausforderungen dar- stellen.“ Rahmenbedin- gungen, die unter dem Strich zu einem Men- genrückgang führten. Zusätzlich war das Jahr auch noch ge- prägt durch manche Lieferschwierigkeiten diverser Hersteller. „Das betraf vor allem Chips für Akkus, die etwa in Mährobotern benötigt werden. Diese Rückstände werden aber heuer nachgeholt und demnächst ausge- liefert“, so Dulle. Ausblick 2023. 2023 erwartet der 3e-Vorstand ein ähnlich gutes Ergeb- nis wie 2022. „Wir gehen von einer Seitwärtsbewegung im Umsatz aus, wobei der Trend von rückläufigen Mengen wieder über die Inflation aus- geglichen werden kann.“ Nachsatz: „Die ersten Wochen des Jahres liefen für 3e besser als noch im Herbst ver- mutet und über Plan.“ Internationale Märkte. Der größte Wachstumshebel bleibt das internati- onale Geschäft. „Wir verfügen aktuell über 175 Mitglieder in elf Ländern au- ßerhalb Österreichs. Dort ist natürlich das Potenzial in der Werkzeugfach- marktbranche noch bedeutend höher als hierzulande.“ Am expansionsfreu- digsten präsentieren sich die Mitglie- der in Bosnien-Herzegowina und Montenegro. Vier neue Standorte sind für 2023 wieder in der Pipeline. Aktu- ell bedient 3e Österreich, Ungarn, Bos- nien-Herzegowina, Kroatien, Monte- negro, Rumänien, Polen, Serbien, Slo- wakei, Tschechien, Slowenien und Mazedonien. Österreich-Performance. In Ös- terreich ist der Markt durch bestehen- de Player dicht besetzt. Dennoch sieht die 3e-Unternehmensstrategie auch eine Expansion von LET’S DOIT Om- nichannel-Werkzeugfachmärkten vor. „Dabei haben wir einige Landeshaupt- städte im Fokus, wie etwa Linz, Graz und Klagenfurt, weil es dort noch kei- ne Werkzeugfachmärkte gibt. Omnichannel-Konzept. Eine wei- tere Schlagrichtung ist die Moderni- sierung bestehender Standorte. Dabei gehe es grundsätzlich um die Verzah- nung von stationärem Erlebniseinkauf und den Vorteilen der Online-Welt. Der Online-Anteil im DIY liegt laut ei- ner GfK-Studie im Auftrag des BHB (Fachverband der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Gärtnern der D-A-CH-Region), dem auch die 3e Rekord-Umsätze und Expansion im Osten 3e → Außenumsatz klettert auf 735 Millionen Euro → 3e in insgesamt zwölf Ländern aktiv → Expansion in Österreich: Fokus auf Linz, Graz oder Klagenfurt CEO MARKUS DULLE 78REGAL02-2023 R02 SP Frühlingserwachen.indd 78R02 SP Frühlingserwachen.indd 7824.02.23 16:4424.02.23 16:44angehört, bereits bei knapp 30 Pro- zent, sodass der Onlinehandel für die Branche ein unverzichtbarer Ver- triebskanal geworden ist. „Einzelne oder Gartenwerkzeuge erzielen On- line-Umsatzanteile von 35 Prozent und mehr. Dieser Trend zeigt sich auch in manchen LET’S DOIT Stores, wo der Online-Umsatzanteil bei aktuell knapp 20 Prozent liegt“, so Dulle weiter. Doch der CEO unterstreicht: „Der stationäre Handel bleibt wegen der Fachberatung und den zahlrei- chen Services weiterhin die tragende Säule.“ Verkaufsflächen. Dabei sind Märkte mit einer Fläche zwischen 500 und 1.600 m2 im Fokus. Im Durch- schnitt sind in einem Werkzeugfach- markt etwa 12.000 verschiedene Pro- dukte erhältlich, über die verlängerte Ladentheke in den LET’S DOIT Märk- ten erstreckt sich das Portfolio auf mehr als 30.000 unterschiedliche Pro- dukte, die kurzfristig bestellbar sind. „Ein großer Wettbewerbsvorteil für die 3e-Mitglieder ist das Lager der 3e- Zentrale in Wels, von wo aus sie bei Bedarf täglich und stückweise belie- fert werden. Auch hier können an die 15.000 unterschiedliche Produkte so- fort bezogen werden.“ Der Sortiments- schwerpunkt liegt dabei auf Werkzeu- ge und Gartengeräte, Eisenwaren, Farben, Arbeitsschutzartikel. „Bei Werkzeugen und Gartengeräte steht das Thema Akku an zentraler Stelle. Mit den Akkuwelten, einer Vielfalt an akkubetriebenen Maschinen und Ge- räten für den Werkzeug- und Garten- bedarf, werden die 3e-Mitglieder dem anhaltenden Trend für conveniente Geräte gerecht.“ Gruppenumsatz 2022735 Mio. + 3,7% davon in Österreich537 Mio. + 2,3% davon international198 Mio. + 7,6% Mitglieder gesamt321 Mitglieder Österreich146 Mitglieder international175 Mitarbeiter 3e-Zentrale121 3e Handels- und Dienstleistungs AG, Uhlandstraße 50, A-4600 Wels, www.3e-ag.com3e Handels- und Dienstleistungs AG, Uhlandstraße 50, A-4600 Wels, www.3e-ag.com Erweitertes Nahversorger-Sortiment für einen echten Kunden-Mehrwert! Shop-Konzept: Lebensmittelhandel mit Integration von Werkzeug-Laufmetern R02 SP Frühlingserwachen.indd 79R02 SP Frühlingserwachen.indd 7924.02.23 16:4424.02.23 16:44Next >