< PreviousREGAL: Wie viel Umsatz generiert Tetra Pak weltweit? STEPHAN KARL: Wir haben im letz- ten Jahr in den mehr als 160 Ländern, in denen wir weltweit tätig sind, ei- nen Nettoumsatz von rund 10,8 Mil- liarden Euro erzielt. Davon entfallen ca. 30 Prozent auf Europa und Zent- ralasien, wozu auch unsere DACH-Region gehört. Wie viel macht Tetra Pak in Österreich? In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wir in 2020 ein Volu- menwachstum im unteren einstelli- gen Bereich erzielt. Das schließt alle Kategorien ein, wie beispielweise Milch oder Säfte, aber auch Soja- oder Hafer-basierte Produkte, soge- nannte Rice-Nuts-and-Grains Ge- tränke. Deutschland ist hier unser größter Markt und rund ein Drittel entfällt auf Österreich und die Schweiz zusammen. Unser Volumen- wachstum in Österreich war positiv und lag auf dem Durchschnitt der DACH-Region. Welche Kategorien sind bei Tetra Pak in Österreich im Wachs- tum? Wir haben ein starkes Standbein in den Kategorien Milch und Säfte. Ge- winner sind auch pflanzenbasierte Getränke, wie Hafer-, Mandel- oder Soja-basierte Produkte. Und Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit ist und bleibt das zen- trale Thema. Gerade im Lebensmit- telbereich werden nachhaltige Verpa- ckungskonzepte zu einem immer wichtigeren Bestandteil für die Kauf- entscheidung von Konsumenten. Wir arbeiten hier mit vielen unserer Part- ner in Österreich schon seit langem an nachhaltigen Lösungen und gera- de bei ökologischen Themen wie FSC-Zertifizierung, Recycling und nachwachsenden Rohstoffen haben wir in den nächsten Jahren noch gro- ßes gemeinsames Potenzial. Zum Beispiel? Unsere langjährigen Partner, Kärnt- nermilch und Vorarlberg Milch, brin- gen in Österreich die neue Tetra Top Verpackung auf den Markt, die min- destens zu 90 Prozent aus nachwach- senden Materialien - Karton und Kunststoff auf Zuckerrohrbasis - be- steht. Das ist für sie und uns ein tolles Projekt und ein wichtiger Meilen- stein. Österreich hat hier eine Vorrei- terrolle in Sachen Nachhaltigkeit Ihr „End-Game“ ist sozusagen ist die nachhaltigste Lebensmittelver- packung der Welt. Richtig, unser Ziel ist es, eine Verpa- ckung zu entwickeln, die ausschließ- lich aus verantwortungsbewusst be- schafften, nachwachsenden oder re- cycelten Materialien besteht, vollständig recycelbar und CO2-neu- tral ist. Doch das ist kein Projekt, das ist ein Weg, den wir schon seit vielen Jahren gehen. Seit 2007 setzen wir FSC™ -zertifizierte Papierfasen ein, 2011 haben wir die ersten Verschlüsse auf Zuckerrohrbasis in den Markt ge- bracht und 2015 die erste vollständig pflanzenbasierte Frischmilch-Verpa- ckung. Nur um einige Beispiele zu nennen. Derzeit befinden wir uns in der größten Portfolio Veränderung der Unternehmensgeschichte. Und wenn wir das erreicht haben, werden wir den nächsten Schritt gehen. Wo liegt heuer der Investitions- schwerpunkt? Wir werden weiterhin in nachhaltige Konzepte und Innovationen mit un- seren Partnern investieren. Weltweit soll in den kommenden zehn Jahren rund eine Milliarde Euro, also, 100 Millionen Euro pro Jahr, in unser nachhaltiges Portfolio fließen. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist der Aufbau von Sammlungs- und Re- cyclinginfrastruktur. Vielen Dank! Umsatz weltweit: 10,8 Milliarden Euro FSC-Zertifizierung, Recycling und nachwachsende Rohstoffe Investitionsschwerpunkt: Aufbau von Sammlungs- und Recyclinginfrastruktur INTERVIEW: ANNA LENA WAGNER Eine Milliarde Invest in Nachhaltigkeit Stephan Karl, Geschäftsführer Tetra Pak DACH, im Gespräch STEPHAN KARL, Geschäftsführer Tetra Pak DACH 90 | REGAL 03-2021REGAL: Herr Neumayer, wie ist das Jahr 2020 bei Jodl Verpackung verlaufen? DI NORBERT NEUMAYER: Trotz coronabedingter Herausforderungen sind wir mit der Geschäftsentwick- lung zufrieden und konnten eine leichte Umsatzsteigerung erzielen. Was sind die aktuellen Trends ihrer Kunden? Im Trend liegen vor allem recyclingfä- hige Verpackungen. Im Süßwarenbe- reich haben wir in den letzten Jahren schon große Erfolge erzielen können. Im Kaffee- und Teebereich gibt es auch schon gute Ergebnisse, aber hier sind wir noch nicht am Ende der Reise. Wie hoch ist der Anteil recyclingfä- higer Verpackungen bei der Fa. Jodl? Der liegt bei unseren Produkten bei mittlerweile 80 Prozent. Papier oder Kunststoff, was ist die nachhaltigere Wahl zum Verpacken von Lebensmitteln? Nachdem wir sowohl Papier und Kunststoffprodukte anbieten, kann ich eine neutrale Beurteilung abge- ben. Und auf Basis des Herstellerpro- zesses, des Materialeinsatzes und der Recyclierbarkeit ist Papier weniger ökologisch als Kunststoff. Warum? Die Papierherstellung ist energieinten- siv und verbraucht große Mengen Was- ser. Außerdem ist Holz flächenintensiv im Anbau. Die für den jeweiligen Ein- satzzweck erforderlichen Chemikalien, wie zum Beispiel Natronlauge und Sul- fate, führen zu negativen Umweltaus- wirkungen bei der Entsorgung. Weiters muss Papier als Verpackung dicker sein, um dieselben Traglasten zu erzie- len und das hat wiederrum negative Auswirkungen auf den erforderlichen Rohstoffeinsatz, die Transportkosten und den Treibstoffbedarf. Was lässt sich besser recyceln? Da für den direkten Lebensmittelkon- takt derzeit nur Frischfasern zugelas- sen sind, können recycelte Papiere aus Altpapier dort nicht mehr einge- setzt werden. Zudem müssen die in den Papierverpackungen enthaltenen Farben und Chemikalien in einem aufwendigen und energiereichen Trennverfahren von den wiederver- wertbaren Papierfasern abgeschieden werden. Kunststoff hingegen kann durch moderne Verfahren wieder ein- geschmolzen und zu neuen, oft gleichwertigen, Kunststoffprodukten verarbeitet werden. Bei PET Flaschen liegt dieser Anteil bereits bei über 80 Prozent. Zudem wird in den kom- menden Jahren das Kunststofffrecyc- ling weitere Fortschritte machen. Welche weiteren Vorteile hat Kunst- stoff für Lebensmittel? Da es bei Lebensmitteln hauptsäch- lich um eine lange Haltbarkeit geht, muss der Schutz von Außeneinwir- kungen wie Schmutz und Chemika- lien, als auch die Barriere für Sauer- stoff, Wasserdampf und Licht ge- währleistet werden. Das deckt Kunststoff besser ab als Papier. Im Süßwarenbereich setzt die Indus- trie gerade auf Papierverpackung, ist das ein Marketinggag? Da Papier aus nachwachsendem Holz entsteht und es schon lange Altpa- piersammelsysteme gibt, hat das Papier einen sehr guten Ruf in der Bevölkerung. Wenn man dann noch die Bilder mit den verschmutzten Ozeanen im Kopf hat, ist es eben leicht durch Papierprodukte den Endkunden für sein Produkt zu über- zeugen. Ich sehe das somit als Image- und Marketingkampagne. Denn aufgrund der oben genannten Gründe ist für Schokolade, Riegel & Co. die Kunststoffverpackung die nachhaltig bessere Lösung. Vielen Dank für das Gespräch! Kunststoffverpackungen für Lebensmittel: nachhaltiger und sicherer Recyclingfähigkeit ist der Megatrend INTERVIEW: ANNA LENA WAGNER Kunststoff oder Papier? → Jodl Verpackungen Facts: Export: 80 Prozent Papieranteil: 20 Prozent Kunststoffanteil 80 Prozent Mitarbeiter: 200 40 Produktionsanlangen am Standort in Lenzing in OÖ Quelle: Jodl Interview mit DI Norbert Neumayer, Marketing und Vertrieb bei Jodl Verpackungen GmbH 03-2021 REGAL | 91GREEN EDITION E s ist ein hochtechnologisches österreichisches Vorzeige-Un- ternehmen. Eine Tiroler Inno- vationsschmiede: Gerhard Margrei- ter formte in über 25 Jahren einen der wichtigsten europäischen Spezialis- ten für mikroplastikfreie Bio-Kunst- stoffe – Naturabiomat. „Wir gehören mittlerweile zu einem der Marktfüh- rer in Zentral-Europa und Skandina- vien“, erklärt der Geschäftsführer im REGAL-Gespräch. Der Umsatz zeigt steil nach oben: Die Marke von 40 Millionen Euro wurde zuletzt um 15 Prozent übertroffen. Skandinavien und Zentraleuropa. Das Herz schlägt dabei im Schwazer Headquarter. Hier laufen sämtliche Fäden zusammen. Produkte, Innova- tionen sowie das strategische Marke- ting gehen dabei über den Tiroler Heimathafen. Darüber hinaus gibt es eine immer größere internationale Verflechtung mit Dependancen in Norwegen, Finnland und Deutsch- land, die ihrerseits die Märkte in Skandinavien und Zentraleuropa be- arbeiten. Österreich ist die Dreh- scheibe für alle anderen Exportan- fragen. Das Schwazer Know-how ist in ganz Europa gefragt. So konnte Natu- → Tiroler Familienbetrieb zählt zu einem der Big Player in Zentral-Europa und Skandinavien → Umsatzmarke von 40 Millionen Euro wurde um 15 Prozent übersprungen REGAL-Gespräch mit Naturabiomat-Chef Gerhard Margreiter Im internationalen Spitzenfeld rabiomat erst zuletzt eine Ausschrei- bung für Bio-Kunststoffbeutel mit einem Auftragsvolumen von zehn Millionen Euro an Land ziehen. In Finnland und Schweden ist das Un- ternehmen mit einer hohen Nachfra- ge nach biologisch abbaubaren Folien für Karotten, Kartoffel und Gurken sowie O&G-Beutel konfrontiert. Dazu arbeitet Naturabiomat konti- nuierlich daran die Haltbarkeit der Folien zu verbessern. Neue Lösungen sind aber auch für den Haushalt – für Gefrierbeutel und Jausensackerl – und im B2B-Bereich – für Auslege-Sä- cke für Gemüsekisten – in der Pipe- line. Wichtigster Eckpunkt bei jeder Innovation: „Unsere Produktions- und Innovationsabteilung entwickelt Artikel, die der Markt braucht und das mit höchsten technologischen GERHARD MARGREITER, Geschäftsführer → Naturabiomat Facts Umsatz der Gruppe 2019: 40 Mio. Euro Entwicklung 2020: 15 % Investitionspaket (jährlich): 3 Mio. Euro Quelle: → Naturabiomat Standards. Es benötigt in diesem Be- reich viel Erfahrung, denn Biofolien sind viel schwieriger zu produzieren als Kunststoffe.“ Dabei sind gerade in der Produkti- on laufende Investitionen vorausge- setzt. „Nur exzellente Maschinen können Hightech-Folien produzie- ren.“ Zuletzt wurde bei Naturabiomat ein neuer Mehrschicht-Extruder an- geschafft. Das jährliche Investitions- paket beläuft sich auf drei Millionen Euro im Jahr. Aktuelle Preisentwicklung. Und dennoch: Das aktuelle Marktumfeld spricht für die Bio-Kunststoffe. Hin- tergrund: Es zeichnet sich eine deut- liche Preisexplosion bei Kunststoff- granulat ab. Mit Teuerungsraten von bis zu 70 Prozent für Rohstoffe. „Da- mit wird das Endprodukt um 60 bis 80 Prozent teurer“, so Margreiter. Auch bei den Bio-Folien zeigen die Kurven nach oben, da asiatische Län- der wie Korea und China Kunststoffe mit kompostierbaren Bio-Varianten ersetzen wollen. „Hier werden wir aber moderate Preiserhöhungen se- hen.“ Die Innovationskraft bei Bio- Kunststoffen werde Tempo aufneh- men. „Ich erwarte mir, dass wir mehr innovative Rohstoffe sehen werden.“ 92 | REGAL 03-2021Der innovative Pionier europaweit im Einsatz f ür mikroplastikfreie Verpackungen - zertifiziert für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln www.naturabiomat.com DACH-REGIONNORWEGEN FINNLANDGREEN EDITION REGAL: Wie ist das Jahr 2020 für Giko verlaufen? RÜDIGER SCHMIDTKE: Das Jahr 2020 war für uns sehr spannend, aber auch mit etlichen Herausforde rungen verbunden. Im ersten Lock down hatten wir mit der Beschaf fung von Rohstoffen zu kämpfen. Insbesondere durch eine Verknap pung im Transportwesen wurden die Warenströme massiv beeinflusst. Giko ist und war während der ge samten Pandemiezeit vollumfäng lich lieferfähig und wir konnten si cherstellen, dass unsere Kunden ihre Ware erhalten haben. Was waren die Wachstumstreiber im Sortiment? Giko bedient unterschiedliche Märk te mit individuell angepassten Folien. Einige Märkte hatten große Einbrü che, andere wiederrum wurden ver stärkt nachgefragt. Insgesamt konn ten wir eine eher starke Nachfrage verzeichnen. Was sind die Trends bei ihren Kunden im Bereich der Lebensmittel industrie? Der Trend liegt klar bei recyc lingfähigen Folien. Unsere Kunden haben zurzeit eine große Nachfrage vom LEH und Verbraucher nach recy clingfähigen Verpackun gen. Aktuell sind rund 70 Prozent unserer Folien recycelbar. Welche ökologischen Verpackungs- lösungen bieten Sie Ihren Kunden? Allen voran setzen wir auf Einstoff verpackungen. Was sind die Vorteile? Die gängigen Schlauchbeutelpackun gen bestehen häufig aus OPA/PE oder PET/PE, mit unterschiedlichen Ei genschaften und Barrieren. Wir ge hen einen anderen Weg. Einstoff lösungen sind für Schlauchbeutel anwendungen sehr gut umsetzbar. Auch als Druckträger ist das OPE sehr gut geeignet und kann nach Kundenwünschen individuell bedruckt werden. Der Vorteil dieser Folienkombination liegt darin, dass weiterhin ein PE als Siegelmedium verwendet werden kann. Damit las sen sich die Folien häufig auf den vor handenen Maschinen verarbeiten. Giko Einstofflösungen lassen sich sehr gut recyceln und verwerten. Hiermit leisten wir und unseren Kun den einen großen Beitrag um Kunst stoff Verpackungen in ein Kreislauf system zurückführen zu können. Neben nachhaltigen Produkten, welche umweltbewussten Schritte setzt Giko sonst? Neben dem Angebot, jede Verpa ckung auch als Einstoffverpackung anzubieten, setzen wir als Unterneh men beispielsweise auch auf energie sparende und umweltschonende Pro duktionsanlagen, wie die in 2021 in Betrieb genommene Lösemittelrück gewinnungsanlage. Wir investierten 4,5 Millionen Euro in die Lösemittel rückgewinnungsanlage und können somit garantieren, dass wir die nächsten 20 Jahre weiterhin die Vor reiter sind. Außerdem setzen wir auf firmeneigene Elektroautos. Auch das weltweit erste Hochregallager mit Leimbindern oder unsere viel fältigen Angebote an naturna hen Rückzugsorten für unsere Mitarbeiter sind nur weitere Mosaiksteine unseres Einsat zes für einen langfristigen Umwelt und Klimaschutz. Vielen Dank für das Gespräch! Individuelle und wiederverwendbare Folienlösungen vom LEH gefragt 4,5 Mille Invest in moderne Lösemittelrückgewinnungsanlage INTERVIEW: ANNA LENA WAGNER Giko Vertriebs- und Marketingleiter Rüdiger Schmidtke im REGAL Gespräch Recyclingfähige Einstoff- Verpackungen im Trend 94 | REGAL 03-2021ADVERTORIAL EINSTOFFVERPACKUNGEN VON GIKO NACHHALTIG GUT VERPACKT Immer stärker werden Verpackungslösungen ganzheitlich und nachhaltig betrachtet. GIKO ist seit Jahrzehnten Vor- reiter für hochwertige Folien, die zusätzlich mit ökologi- schen Features punkten. Die neuen GIKO Einstoffverpa- ckungen sind beispielsweise für Fri- sche, Haltbarkeit und Produktpräsen- tation erste Wahl. Und sie heben durch klugen Rohstoffeinsatz, umweltscho- nende Herstellung und beste Recyc- ling-Fähigkeit den Nachhaltigkeitsas- pekt auf einen neuen Level. Reduzierung von „Food Waste“, Convenience und Recyclingfähigkeit schließen sich nicht aus. Die recycling- fähigen Einstofflösungen von GIKO zeigen einen neuen Weg auf, wie man ressourcenschonend und nachhaltig Lebensmittel verpacken kann. GIKO hat in ihnen die speziellen Vorteile der Folie und den Wunsch der Verbraucher nach Convenience-Lösungen vereint. Die PE- und PP-Einstofflösungen tref- fen den Nerv der Lebensmittelindust- rie und des Verbrauchers. Lebensmittel können ohne Halt- barkeitsverlust verpackt werden und reduzieren dadurch den „Food Was- te“. Der Verbraucher bekommt eine gewohnte Verpackung. Ein zusätzli- ches Plus ist, dass sich Kunstoffverpa- ckungen insgesamt häufiger recyceln lassen als Papierverpackungen. JETZT GIKO WHITEPAPER über Einstoffverpackun- gen in der Lebens- mittelindustrie downloaden! BEZAHLTE ANZEIGE NACHHALTIGKEIT AUS DEM HAUSE GIKO „Die Zukunft liegt in den sorten- reinen Einstoffverpackungen, die wir mit viel Know-how etwickelt haben. GIKO hat Jahrzehnte Expertise in Verpackungslösungen und recycle- baren Verbundfolien. Schon heute sind nahezu 70 Prozent unserer Ver- bundfolien recyclebar. Die nachhal- tigste Lösung sind allerdings eindeu- tig die sortenreinen GIKO Einstoff- verpackungen auf Basis von PE und PP.“ Alle GIKO Einstoffverpackungen bestehen aus einem einzigen Rohstoff und können dementsprechend ein- fach und sortenrein entsorgt und wie- derverwertet werden. Der Verbrau- cher entsorgt sie mit nur einem Hand- griff über den Gelben Sack, was die Mülltrennung für ihn vereinfacht und die anschließende Wiederverwertung optimiert. Denn komplizierte Entsor- gungsprozesse – so weiß man bei- spielsweise von Joghurtbechern mit Alu-Deckel und Kartonummantelung – reduzieren die Bereitschaft für rich- tige Wertstofftrennung stark. PIONIER IN NACHHALTIGKEIT Überhaupt gilt Nachhaltigkeit bei GIKO als großes Unternehmensziel. „Wir sind sehr stolz auf unsere energie- sparende und umweltschonende Pro- duktion“, erklärt Rüdiger Schmidkte, Leitung Vertrieb und Marketing. „GIKO war der erste Hersteller, der bereits 1989 eine eigene Lösemittelrückgewin- nungsanlage in Betrieb genommen hatte. Mit dem gerade fertig gestellten Neubau der Lösemittelrückgewin- nungsanlage, die auf dem neuestem Stand der Technik ist, und einer Inves- tition von 4,5 Mio. Euro haben wir die Wiederverwertung noch mal deutlich verbessert. Das aus der Abluft-Reini- gung gewonnene Lösemittel-Recyclat ist so rein, dass es ohne weitere Aufbe- reitung zurück in den Produktionspro- zess fließen kann. Damit sparen wir im Produktionsprozess bis zu 80 LKW-La- dungen Lösemittel jährlich ein.“ Über den Erfolg solcher und weiterer Umweltmaßnahmen wie E-Auto-Fuhr- park, CO 2 -Einsparprogramme und mehr, informiert GIKO regelmäßig in einem eigenen Nachhaltigkeitsbericht. Besonders jene Kunden aus der Leben- mittelindustrie, die sich selbst nachhal- tig engagieren, schätzen dies sehr. MEHR INFOS AUF WWW.GIKO.AT 03-2021 REGAL | 95 GE_Giko-Adv.indd 9526.03.21 13:55D er Verpackungsspezialist aus dem Ländle konnte das Coro- najahr positiv abschließen. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist es bes- ser verlaufen als gedacht“, so Ge- schäftsführer Ralph Joser gegenüber REGAL. Dafür verantwortlich war vor allem die Konzentration auf die Her- stellung von Kartonverpackungen für systemrelevante Produkte und Güter des täglichen Bedarfs – vor allem im Lebensmittelbereich. „Dem Zuwachs standen geringere Mengen in hoch- wertigen Segmenten und Märkten wie beispielsweise bei Kosmetik-, Luxury- oder Duty Free-Artikeln gegenüber.“ Umsatz. 2020 konnte die Druckerei rund 74 Millionen Euro Umsatz gene- rieren und 25.765 Tonnen verarbeiten. „Das ist ein Plus von 3,5 Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr.“ Wachstumstreiber waren der FMCG-Bereich, sowie jene, wo Kunststoff mit Kartonlösungen substituiert werden können. „Hervor- zuheben sind Produkte wie Schalen, Körbe, Trays für O+G – hier haben wir einige Innovationen in Reichweite.“ Außerdem wächst der Webshop der Vorarlberger: „Mit die-verpackungs- druckerei.com im B2C-Bereich bieten wir kleine und mittlere Auflagen mit geringen Vorlaufzeiten.“ Lebensmittelverpackung. Der Trend geht bei den Vorarlbergern ganz eindeutig in Richtung nachhalti- ger Verpackungslösungen. „Wir sind bestrebt, individuell passende Lösun- gen für unsere Kunden zu finden und arbeiten an der Entwicklung für die Substituierung und Reduktion von Kunststoff.“ Weiters sind Verpackun- gen aus nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingmaterialien gefragt, die dennoch Schutz, Stabilität und Hygiene garantieren. „Wir gehen pro- aktiv auf unsere Kunden zu und zei- gen, wo noch Optimierungspotenzial vorhanden ist.“ Neben Nachhaltigkeit bleiben aber auch die Themen Food Safety und Fälschungssicherheit im Trend. „Durch die Pandemie gewinnt außerdem der Take-away- und Con- venience-Sektor an Bedeutung.“ In puncto Umwelt deckt das Un- ternehmen die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales ab: „Wir ver- meiden nach Möglichkeit CO 2 -Emis- sionen und streben nach einer Ver- besserung der Energieeffizienz um zwei Prozent pro Jahr.“ Erreichen will die Offsetdruckerei das durch die Op- timierung bei Prozessen, Weiterbil- dung der Mitarbeiter und Investitio- nen in moderne Maschinen und Technologien. Seit 2020 ist die Dru- ckerei soweit, dass sie fossilfrei agiert – ein Meilenstein, wie Joser hervor- hebt, doch noch ist kein Ende in Sicht: Das klimaneutrale Unternehmen will die Klimaneutralität bis 2030 noch auf sämtliche Produkte ausweiten. „Dieses Jahr erneuern wir unsere Kli- maaktiv-Partnerschaft und unter- stützen somit die Klimaziele 2030 bzw. 2040 und wollen bis 2030 auf fossilfreien Ökostrom umsteigen.“ Investition. Ein neues Verwer- tungssystem trägt beim Unternehmen zu weiteren Nachhaltigkeitsschritten bei: „Damit konnten wir das Trans- portvolumen wesentlich reduzieren und auch einen neuen Anbieter in der Region finden.“ Die Investition belief sich auf eine halbe Million Euro und spart 70.000 LKW-Kilometer ein. Für die nächsten drei Jahre bringt die Off- setdruckerei weitere 20 Millionen In- vestitionsvolumen auf: „Das größte laufende Projekt ist dabei die Errich- tung eines weiteren Hochregallagers und somit eine Erhöhung der Lagerka- pazität auf 16.000 Palettenstellplätze.“ Zusätzlich wird die Intralogistik auto- matisiert, die Photovoltaikanlage, die momentan 3.300 m² ausmacht, sowie der Maschinenpark erweitert. „Wir treiben dabei gemeinsam mit Partnern aus dem Maschinenbau Innovationen voran.“ Ebenso werden Investitions- projekte in den Bereichen Energieein- sparung, sanfte Mobilität und Digitali- sierung umgesetzt. Zuwachs im Lebensmittelbereich Klimaneutrales und fossilfreies Unternehmen 20 Mille Investitionsvolumen für drei Jahre TEXT: ANNA LENA WAGNER Offsetdruckerei Schwarzach Nachhaltige Verpackungen aus dem Ländle Geschäftsführer RALPH JOSER GREEN EDITION 96 | REGAL 03-2021NACHHALTIGE VERPACKUNGEN AUS KARTON SCHALEN, TASSEN UND TRAYS FÜR OBST UND GEMÜSE Egal ob Kern-, Stein- oder Beerenobst, Gemüse oder Kräuter – die Offsetdruckerei Schwarzach bietet Ihnen ein umfassendes Sortiment an Schalen, Tassen und Trays, maßgeschneidert für Ihren Einsatz- zweck. Unsere Lösungen aus Karton bieten durch die hohe Druckqualität ein natürliches Erscheinungs- bild und große Attraktivität am POS, dienen als Kommunikationsinstrument mit dem Endverbraucher und sind dennoch eine kostengünstige Verkaufsverpackung. Die Schalen, Tassen und Trays sind leicht, trotzdem stabil, umweltfreundlich und re cy cle fä hig oder kompostierbar. Als Neuentwicklung dürfen wir Ihnen nunmehr die Schale mit umlaufenden Rand vorstellen. Diese neue Schalenform bietet folgende Vorteile: • zusätzliche Stabilität durch den verklebten Rand • komplett variabel in Form und Größe • verschiedene Materialien verfügbar (als Frischfaser- oder Recyclingkarton; als Kartonagen mit Feuchtigskeitsbarrieren) • als Topseal-Verpackung geeignet Gerne lassen wir Ihnen Muster zukommen, beantworten Ihre Fragen und geben Ihnen weitere detailliertere Informationen. Kontaktieren Sie uns! Offsetdruckerei Schwarzach GmbH Manfred Faisst – Senior Sales Manager Hofsteigstraße 104, AT-6858 Schwarzach Telefon: +43 (0)5572 3808-116 Mobil: +43 (0)664 1610963 Email: manfred.faisst@offset.at www.offset.at JETZT NEU MIT UMLAUFENDEM RAND PRODUKT NEUHEIT www.offset.atGREEN EDITION Meier Verpackungen halten die Schlagzahl. „Die Einflüsse der Corona-Pandemie waren für uns alle spürbar. Die ge- setzten Maßnahmen, haben sowohl für den Schutz der Mitarbeiter als auch wirtschaftlich gut gegriffen“, erklärt Geschäftsführer Ralf Oesingmann gegenüber REGAL. Der Umsatzrückgang hielt sich mit rund fünf Prozent auf knapp unter 40 Millionen Euro in Grenzen. Pro Jahr verkauft das Unternehmen rund 6.000 Artikel. „80 Prozent davon sind kundenspezifische Verpackungs- lösungen, die individuell nach Kundenwunsch realisiert werden“, so Oesingmann. Das Standard-Portfolio umfasst rund 1.000 lagernde Produkte. Tendenz weiter steigend. „Im März 2020 ist unser Webshop online gegangen, der als Vertriebskanal immer mehr an Bedeutung gewinnt.“ Der Exportanteil bleibt überschaubar. „Der Fokus un- serer Aktivitäten ist in Österreich. Das wird auch zukünf- tig so bleiben. Unser Exportvolumen liegt bei rund zehn Prozent.“ Dabei sind Meier Verpackungen ein Spezialist für Le- bensmittelverpackungen. „Durch unsere langjährige Er- fahrung sind wir Experten auf diesem Gebiet und können sämtliche Anforderungen mit idealen Lösungen bedie- nen.“ Der besonderen Nachfrage nach To-Go-Verpackun- gen und Verbrauchsartikel begegneten die Vorarlberger mit einer eigens installierten Fachabteilung. Auch zum Thema Nachhaltigkeit hat sich Meier Verpackungen ein breites Know-how angeeignet. „Wir haben mit Fairpac und Cycle zwei nachhaltige Produktlinien definiert“, so Oesingmann. Das Fairpac-Sortiment beinhaltet ausschließlich Ver- packungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen herge- stellt werden und kompostierbar sind. „Mit einer stetig wachsenden Palette an Fairpac-Produkten in Verbindung mit attraktiven Aktionsangeboten leisten wir einen wich- tigen Beitrag, um nachhaltige Lösungen vermehrt im Markt zu etablieren. Diese Produkte sind vorwiegend für Take-away-Anwendungen konzipiert. Es gibt aber auch Neuentwicklungen wie beispielsweise unsere brandneue Papierfolie mit Hochbarriere, die im Altpapier entsorgt → Fairpac und Cycle sollen hohe Nachfrage im Nachhaltigkeitsbereich stillen → Exportanteil liegt bei rund zehn Prozent Meier Verpackungen Zwei Nachhaltigkeits-Linien in Stellung werden kann.“ Bei der Produktlinie Cycle handelt es sich um ein Sor- timent an recyclebaren Produkten. Das Portfolio dieser Serie ist primär für die Lebensmittelindustrie konzipiert. „Die Anforderungen an Lebensmittelverpackungen sind sehr hoch. Deshalb legen wir größten Wert darauf, dass es in technischer Hinsicht keine oder nur minimale Abstri- che zu konventionellen, nicht recyclebaren Materialvari- anten gibt.“ Doch auch darüber hinaus bleibt Nachhaltigkeit groß- geschrieben. „Seit Jahren sind wir stetig dabei unsere CO 2 - Bilanz zu verbessern. Das Heizungssysten wurde auf Erd- wärme umgestellt, unser Büro arbeitet größtenteils pa- pierlos und in den nächsten Wochen wird unsere komplette Lagerbeleuchtung auf energiesparende LED- Beleuchtung umgestellt. Seit 2021 haben wir eine eigene Nachhaltigkeitsbeauftragte im Haus, die sowohl inner- halb des Unternehmens als auch produktseitig Nachhal- tigkeitsprojekte vorantreibt“, so der Geschäftsführer wei- ter. Dementsprechend werden bezüglich Nachhaltigkeit und Digitalisierung auch weitere Investitionsschwer- punkte gesetzt. „Dazu werden wir uns in diesem Jahr mit neuen Lagerkapazitäten beschäftigen. Das wird ein Groß- projekt.“ RALF OESINGMANN, Geschäftsführer 98 | REGAL 03-2021B ei Laundry & Home Care hat Henkel gemäß seiner Business- Philosophie „Together Creating a Cleaner World“ fünf strategische Säulen der Nachhaltigkeit definiert. Erstens: Jedes neue Produkt muss mindestens in einem von sechs Fo- kusfeldern (zum Beispiel Leistung, Energie & Klima) von Henkel zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen, also eine Verbesserung gegenüber dem vergleichbaren Vorgängerpro- dukt aufweisen. Analyse-Instrument ist der Henkel SustainabilityMaster#. Zweitens: Bei Laundry & Home Care hat es das Unternehmen außer- dem geschafft, die CO 2 -Emissionen in der Produktion seit 2010 um 48 Pro- zent zu senken. DI Jaroslava Haid-Jar- kova, General Manager Wasch-/Reini- gungsmittel Österreich Henkel CEE: „Am Weg zur Klimaneutralität in un- serer Wertschöpfungskette setzt unser Reinigungsmittelwerk in Wien auf Strom aus erneuerbaren Quellen und auf laufende Energie-Einsparungen, der Standort ist nach strengster euro- päischen Umweltmanagement-Nor- men EMAS-zertifiziert und als Wiener ÖkoBusiness Plan-Betrieb 2020 aus- gezeichnet.“ Drittens: Auch im Bereich Kreis- laufwirtschaft leistet Henkel einen wichtigen Beitrag. Laundry & Home Care hat in Europa bereits mehr als 700 Millionen Flaschen abgefüllt, die zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik be- stehen. Fast 90 Prozent der Verpackun- gen sind bereits vollständig recycelbar. „Bei PET – wie zum Beispiel unseren Flaschen der Marken Fewa, Silan, Pril und Clin – haben wir in Österreich mittlerweile vollständig auf 100 Pro- zent Recyclingmaterial umgestellt, ausgenommen ist die 3-Liter Größe mit 50 Prozent R-PET. Das bedeutet al- lein im heimischen Markt eine jährli- che Einsparung von 400 Tonnen Neu-Kunststoff. Basis für alle Initiati- ven ist unsere „100 – 50 – 0“-Verpa- ckungsstrategie 2025: bis dahin haben wir das Ziel, 100 Prozent Recycling- fähigkeit der Verpackungen unserer Konsumentenprodukte sicherzustel- len, 50 Prozent weniger Einsatz von Kunststoffen fossilen Ursprungs zu schaffen und null Abfall, der in die Umwelt gelangt, zu fördern“, so die Managerin. Viertens: In Bezug auf Inhaltstoffe und Produktformeln verfolgt Henkel bis 2030 eine Transparenz-Strategie, das heißt, die 100 prozentige Rückver- folgung der natürlichen Rohstoffe, 100 Prozent biologische Abbaubarkeit und Klimaneutralität bis 2040, in enger Zu- sammenarbeit mit Lieferanten und Partnern. Dabei will der Konzern den Konsumenten Transparenz über In- halt, Verpackung, Produktion und An- wendung anbieten, die sie auf der je- weiligen Marken-Webseite und künftig auch auf den Produktetiketten finden werden. Haid-Jarkova: „Mit Persil ha- ben wir die erste Marken-Webseite „Für eine saubere Welt“ in Österreich eingerichtet. Weitere Top-Marken fol- gen in den nächsten Monaten.“ Und letztlich leistet etwa global die Partnerschaft zwischen Henkel und Plastic Bank einen starken Beitrag da- für, dass in Ländern mit großen Defi- ziten in der kommunalen Abfallwirt- schaft weniger Plastik in die Umwelt gelangt. Henkels goes greener Jede Innovation muss zur Nachhaltigkeit beitragen Transparenz-Strategie bei Inhaltstoffen Henkels fünf strategische Säulen der Nachhaltigkeit Jede unserer Innovationen muss zur Nachhaltigkeit beitragen. Wir wollen zügig klimapositiv werden. Wir tragen zu einer Kreislaufwirtschaft bei, indem wir zum Bei- spiel weniger Plastik einsetzen oder mehr recyceltes Plastik verwenden. Wir fördern volle Transparenz bei Rezepturen und Verpackungen. Und wir wollen mit unserem Handeln die Gesellschaft positiv beeinflussen. Henkel DI Jaroslava HAID-JARKOVA, General Manager Wasch-/Reinigungsmittel Österreich Henkel CEE Quelle: Henkel GREEN EDITION 03-2021 REGAL | 99Next >