< PreviousVERPACKUNG Z usatzumsätze beim LEH. Eine Delle im Non-Food- Bereich. Für Petruzalek-Chef Christian Drbalek war es alles in allem ein „zwiespältiges Jahr 2020“. „Wir konnten umsatzmäßig bei 8,6 Millionen Euro landen“, so Drbalek weiter. Und dennoch: In den abgelaufenen zwölf Monaten deckten sich 775 Kunden beim Vösendorfer Ver- packungsspezialisten ein. „20 Prozent haben erstmals, be- ziehungsweise erstmals nach einer Unterbrechung von mehr als einem Jahr, bei uns gekauft.“ Nachfrage bei Menüboxen. Ein Blick in die Sortimente zeigt: Eine starke Nachfrage gab es bei Verpackungen für „Hot ready meal“ (etwa Menüboxen), während das „to go“- Sortiment beim ersten Lockdown empfindliche Einbußen zu verzeichnen hatte. „Das wurde aber am Ende des Jah- res wieder aufgeholt.“ Dazu hält Drbalek fest: „Im ersten Lockdown spielte das Thema Nachhaltigkeit plötzlich nur mehr eine Nebenrolle. Besonders Kunststoffverpackun- gen florierten.“ Alternativmaterialien. Der Trend Richtung Alternativ- materialien habe sich überhaupt durch Covid 19 verlang- samt. „Bei den klassischen Kunststoffen entwickelte sich die Nachfrage jedoch weg von PP und hin zu rPET. Die Recyclingfähigkeit und die Verwendung von Recycling- material hat an Bedeutung gewonnen, wobei wohl die Si- cherheit und Hygiene in Zeiten wie diesen eine wichtige Rolle innehat. Und gerade hier punktet Kunststoff.“ Neu im Sortiment sind „Bag in Box“-Lösungen, die sich für alle Arten von Geträn- ken eignen. „In vielen Län- dern bereits nicht mehr wegzudenken, ist diese Verpackungsvariante in Mitteleuropa, vor allem in Österreich, noch weitest- gehend unbekannt.“ Die Getränke werden dabei in Kunststoffbeutel mit Aus- → Kundenstock umfasst 775 Besteller → Neue Bag-in-Box-Lösungen sowie kompostierbare Folien Petruzalek Neue grüne Lösungen in der Pipeline CHRISTIAN DRBALEK lassventilen abgefüllt und zur Stabilisierung in Kartons verpackt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Verpackung kann ohne lästiges Ablösen oder Zerteilen ganz einfach in Kunststoff und Karton getrennt und entsprechend ent- sorgt werden. „Was die Logistik betrifft, so sind die Kar- tons stapelbar und dicht an dicht zu transportieren.“ Mit dieser Variante kann im Vergleich zu Flaschen deutlich mehr Volumen auf selbem Raum verladen werden. Vergli- chen mit Glasflaschen ist auch noch das Transportgewicht deutlich niedriger. „Der Konsument – und hier ist die Gas- tronomie, aber auch private Verwender gemeint – hat dar- über hinaus den Vorteil, dass beim Auslassen des Geträn- kes keine oder kaum Luft in den Kunststoffbeutel eintritt, was die Haltbarkeitsdauer nach Öffnung deutlich verlän- gert. Zusätzlich profitiert auch der Konsument von dem verminderten Platzbedarf.“ Ein weiteres Beispiel für eine zukunftsweisende Verpackung ist die „Nature Fresh“ – Fo- lie, eine zertifizierte kompostierbare Dehnfolie, die auch maschinell verarbeitet werden kann. „Wir bieten sie in drei verschiedenen Varianten an“, so Drbalek. Als Frisch- haltefolie in der Cutterbox, als Dehnfolie für manuelle Ab- rollgeräte und als Folie zur maschinellen Verpackung. Besteck. Beim „to go“ Besteck – zum Beispiel auch bei Eislöffeln – setzt Petruzalek auf WPC (wood polymer com- posite). „Das ist Geschirrspüler-fest und kann und soll daher mehrmals verwendet werden. Es wird in Europa produziert und hat daher nicht so lange Anreisewege wie Holzbesteck, das großteils aus China eingeführt wird.“ Für 2021 nimmt sich Drbalek wieder ein neues Wachs- tum vor. „Am besten mit unseren Neuprodukten, die wir als unseren Beitrag zum Umweltschutz und zur Verlang- samung des Klimawandels sehen.“ Dagegen ortet der Ge- schäftsführer für die Gastronomie und deren Zulieferer „kein besonders gutes Jahr.“ → Petruzalek Facts Umsatz 2020: 8,6 Mio. Euro Anteil Neukunden (Kunden, die nach einem Jahr Unterbrechungen wieder bestellt haben): 20 % 120 | REGAL 03-2021„Herausfordernd“ bezeichnet Mag. Ha- rald Steiner, Director Marketing & Sales bei Papstar das Jahr 2020. „Als Markt- führer bei den Gast- ronomie-Großhänd- lern in den Non- Food-Sortimenten Einweg/Gedeckter Tisch/Hygieneartikel hat uns die Covid- Krise und die damit bedingte teilweise Schließung der Gas- tronomie und Hotellerie stark getroffen. Wir konnten unsere Umsatzziele für 2020 dadurch nicht voll errei- chen.“ Ein Umsatzrückgang von 15 Prozent stand zu Buche. Kein Grund für Stillstand, im Gegenteil. Stei- ner kündigt den nächsten Ausbauschritt am Firmen- standort an. „Es gibt bereits genehmigte Investitions- vorhaben zum weiteren Ausbau und der Absicherung des Standortes in Spittal an der Drau.“ Weitere Wachs- tumschancen ortet der Vertriebsdirektor insbeson- dere im LEH, aber auch im DIY und Drogeriemarkt- Segment. Absolute Verkaufshits im Professional- Sortiment für die Gastro waren Take-away-Verpa- ckungslösungen aus nachwachsenden Rohstoffen. Konkret: Menüboxen aus Zuckerrohr, Burger-Boxen und Suppenbecher aus ungebleichtem Kraftpapier sowie Menüschalen aus recyclingfähigem rPET. Die bevorstehende Einweg-Kunststoffrichtlinie der EU hat Papstar einen gehörigen Schub nach vorne ver- passt. Mit der Marke Papstar Pur Biobased hat das Unternehmen ein breites Sortiment an biologisch ab- baubaren, nachhaltigen Einweg- und Verpackungslö- sungen im Angebot. „Die Umstellungsdynamik der EU-SUPD hat uns per Ende 2020 laut Gastro-Data wieder zur Nummer Eins in Österreich gemacht, deut- lich vor allen Eigenmarken und Mitbewerbern“, so Steiner. Professionelle Anwender im HORECA-Sektor sind damit bereits gut versorgt mit Alternativen zu den von der EU-SUPD betroffenen Artikelgruppen (Bestecke, Trinkhalme und Suppenschalen). Doch nicht nur dort, auch bei kennzeichnungspflichtigen Reduktionsartikeln, ist Papstar gut vorbereitet. Neu: bedruckte Partyteller. Für das Retail-Seg- ment ging eine neue Linie in Spittal an der Drau in Produktion: bedruckte Partyteller, die EU-SUPD kon- form sind. Dafür wurde sogar ein europäisches Patent angemeldet. Ab Anfang Juli werden herkömmliche Partyteller nicht mehr verkehrsfähig sein. „Der Pro- dukt-Launch in Österreich läuft sehr gut.“ Die neuen Produktserien werden ab April 2021 im gesamten Non-Food-Retail in Österreich erhältlich sein. Papstar feiert MAG. HARALD STEINER, Marketing & SalesVERPACKUNG I n Wellen bewegte sich das Jahr 2020 bei Marzek Etiketten+Packa- ging. Einem Auftragsschub folgte eine kleine Rückwärtsbewegung in der Auftragslage. Kaum berechen- bare Schwankungen, welche die be- kannten saisonalen Wellen deutlich übersteigen. Das Fazit ist dennoch positiv: „Aufgrund unseres breiten Branchenmix konnten Steigerungen in einigen Bereichen etwaige Rück- gänge in anderen Bereichen meist ausgleichen“, sagt Group CEO Dr. Michael Warek gegenüber REGAL. In Zahlen: Konsolidiert lag das Umsatz- plus bei drei Prozent und der Umsatz damit über 63 Millionen Euro. „Coro- na-bedingt unter dem Budget. Aber → Neun Millionen Invest → 18 Prozent Plus in Ungarn, heuer Kapazitäts- erweiterungen wir haben unsere Ziele er- reicht.“ Der Ertrag konnte auf- grund von Einsparungen je- nen von 2019 über treffen. Die Flexiblen Verpackungen neh- men inzwischen knappe zehn Prozent des Umsatzes ein, Tendenz weiter steigend. Auf Wachs- tumskurs sind, laut Wareka, alle Be- reiche des Portfolios. „Besonders die digitale Produktion wächst schneller. Corona hat diese Entwicklung voran- getrieben.“ Ungarn und Ukraine. Dynami- sches Wachstum ist auch für den Fir- menstandort im ungarischen Békésc- saba geplant. „Wir verfügen hier über eine hervorragende technische Aus- stattung und unschlagbar günstige Standortkosten.“ Der Firmenchef kündigt Kapazitätserweiterungen an. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Up-to-Date-Produktion. Geplante Neuprojekte im Bereich Flexible Ver- packung für den Export wurden ver- schoben. „Der Zuwachs lag unter dem Budget bei lediglich 18 Prozent.“ Für heuer lautet das Plan-Soll bei mehr als plus 40 Prozent. Die Ukrainische Tochter Marzek DniproPack konnte – trotz anhaltendem Krieg im Osten, Währungsabwertung um 33 Prozent und Corona – das Umsatzniveau auf Eurobasis mit besserem Ertrag hal- ten. Für heuer ist ein moderates Wachstum eingetaktet. Investitionen und Ausblick. Der Großteil des angekündigten Neun- Millionen-Investments fließt in den Austro-Firmensitz: moderne Maschi- nen zur rationellen Etikettenproduk- tion, hochwertiger Digitaldruck und DR. MICHAEL WAREKA, CEO Veredelung sowie Digitalisierungs- projekte stehen auf der Agenda. „Es geht um Vernetzung und Invest in die Nachhaltigkeit.“ Der Blick auf das heurige Jahr fällt zwiegespalten aus. „Wir planen ein konsolidiertes Um- satzwachstum von acht Prozent und eine weiterhin solide Ertragslage.“ Eine spannende Entwicklung erwar- tet Wareka hinsichtlich der Material- preise. „Transportkosten haben sich erheblich erhöht und auf den Roh- stoffmärkten sind in den nächsten Monaten deutliche Steigerungen zu erwarten, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Diese Problematik wird nicht nur uns betreffen, sondern global unsere ganze Branche. Soweit es möglich ist, sorgen wir vor und be- reiten, zur Vermeidung größerer Preiserhöhungen, optimale Alterna- tiven vor.“ In Sachen Nachhaltigkeit zeigt das Unternehmen unter dem Motto „Marzek macht grün“ Umweltbe- wusstsein. GRETA steht für Öko-Ma- terial, hergestellt aus Gras und recy- celtem Zellstoff. „Damit lässt sich je- des Design, von Öko bis elegant, verwirklichen.“ Und Weinflaschen können mit dem „Marzek Wine Grape Papier“ verschönert werden. Diese Etiketten bestehen aus 15 Prozent Traubenabfall von der Weinherstel- lung und 40 Prozent Recyclinganteil. Digitale Produktion wächst rasant Marzek Etiketten+Packaging mit einem Umsatzplus von drei Prozent 122 | REGAL 03-2021VERPACKUNGVERPACKUNG Umsatz um rund zehn Pro- zent auf 2,2 Millionen Euro.“ Dabei läuft das Seg- ment Fleisch&Wurst weiter „recht gut.“ Mopro sei wei- ter „das Stiefkind“. „Wir liegen hier weiter bei einem Umsatzanteil von ein bis drei Prozent, obwohl wir hier das komplette Sortiment von der Dosierung bei Reibkäse bis hin zu Verpackung und Preisauszeichnung anbieten.“ Der Exportanteil liegt bei Fuchs Packaging Solutions bei rund fünf Prozent. „Grundsätzlich bedienen wir nur Österreich. Im letzten Jahr hatten wir aber zwei größere Projekte in der Slowakei und Ungarn. Hier hat Espera kei- ne eigene Vertretung“, so Fuchs. Neue Export-Vorhaben sind ebenfalls bereits eingetaktet. „Es gibt Pläne, dem- nächst in Richtung Süden zu expandieren.“ Eine starke Entwicklung gibt es bei Espera. „Wir konn- ten hier 2020 um 20 Prozent wachsen“, so Fuchs. Fuchs Packaging Solutions baut seine Position in Öster- reich weiter aus. Hintergrund: Das Weigelsdorfer Fami- lien-Unternehmen profitiert dabei von ihrer Unterneh- mensstrategie. Ein Pool von eigenen Service-Technikern im Land. Ein umfangreiches Ersatzteillager am Standort. Und: Eigenbau. „Alles bei uns im Haus zu machen, hat sich mehr als bewährt. Da wir die letzten Jahre den Eigenbau forciert haben, können wir mittlerweile fast das ganze Pro- jekt anbieten, von der Planung, Fertigung, Installation, und auch den After-sales-Bereich“, erklärt Firmen-Chef Jürgen Fuchs im REGAL-Gespräch. Dementsprechend wird der eingeschlagene Weg konsequent weiter beschrit- ten und auch die Neuaufstellung des Firmen-Standorts vorangetrieben, um den gestiegenen Platzbedarf Rech- nung zu tragen. Auf den Tisch liegen mittlerweile große Neubau-Pläne. „Es wird eine 200 m2 große Bürofläche so- wie 900 m 2 Lager und Werkstätte entstehen.“ Damit soll 2021 der Erfolgslauf der Verpackungsspezia- listen prolongiert werden. Unter dem Strich sprang der Fuchs Packaging Solutions: Eigenbau als Triebfeder JÜRGEN FUCHSVERPACKUNG Lieferfähigkeiten in dieser schweren Corona-Zeit nicht riskieren wollten.“ Trotz geschlossener Gast- ronomie konnte das Un- ternehmen auch einen Anstieg an Getränkean- fragen und „spannende Aufträge“ im Gesund- heitswesen verbuchen. Der Lebensmittelhandel und die Markenindustrie machen bei dem Etiket- tenhersteller aus Wien rund 60 Prozent des Um- satzes aus. Made in Austria. Ein Highlight in diesem betriebswirtschaftlich her- ausfordernden Jahr: Die Verleihung des Herkunftssiegels Printed-in-Aus- tyria, durchgeführt vom FH Campus Wien, nahm den Doypack genau un- ter die Lupe. 37 Flow- und Doypacks wurden untersucht. „Flowpacks er- zielten in der Lebenszyklusanalyse, der sogenannten Streamlined LCA, in allen relevanten Wirkungsindika- toren signifikant bessere Ergebnisse als Doypacks für das gleiche Füllgut beziehungsweise die gleiche Füll- menge“, so Dr. Manfred Tacker, Studiengangsleiter für Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Fach- bereichsleiter für Verpackungs- und Ressourcenmanagement. Pro Verpa- ckung werden etwa rund vier Gramm mehr Material bzw. insgesamt rund die doppelte Menge an Material für die Variante Doypack eingesetzt. Laut Untersuchung generiert der Flowpack außerdem um 50 bis 60 Prozent weniger Treibhausgasemis- sionen. I nvestitionen und Innovation – mit diesen zwei Zutaten steuerte Ge- schäftsführer Ing. Ferdinand Hager Insignis erfolgreich durch die Krise. Ein Meilenstein war der Ausbau der 200 KWp-Photovoltaikanlage auf dem Firmendach. 523 Paneele auf 2.700 Quadratmetern. Damit kann der Energiebedarf aus dem Netz um 20 Prozent reduziert werden. „Und das bedeutet auch, dass wir damit pro Jahr 55 Tonnen weniger CO 2 emittie- ren“, so Hager. Neukunden. Zwar ging die Um- satzkurve bei Insignis Corona-be- dingt geringfügig zurück, Neukun- den konnten dennoch gefunden wer- den. „Vor allem bei österreichischen Unternehmen, welche die Auslands- abhängigkeit mit Transporten und P lastik verringern bzw. die Rezyk- lierbarkeit der Verpackung erhö- hen – das steht derzeit bei vielen Un- ternehmen ganz oben auf der Agenda. Ein Unternehmen aus der Steiermark setzt dies seit einigen Jahren konse- quent und anschaulich um: Estyria Naturprodukte kämpft weiter gegen den Doypack. Eine Verpackungs- form, die immer mehr an Beliebtheit gewinnt. „Pro Jahr verlassen zirka 35 Millionen Packungen unser Haus. Ein relevantes Kriterium ist die Men- ge Plastik pro 100g verpacktes Le- bensmittel. Und hier sind wir mit ei- ner gravierenden Fehlentwicklung konfrontiert, dem Doypack“, sagt Ge- schäftsführer Mag. Wolfgang Wach- mann. Die Umweltbilanz, verglichen mit herkömmlichen Plastikbeuteln, sei schlecht. Recycling und Verpackungseffi- zienz. Ein Studie im Auftrag von Es- Insignis investiert in Maschinenpark Estyria kämpft weiter gegen Doypack tria vom Verband Druck & Medien- technik. Trends. Die drei großen Trends beim Thema Etiketten sieht der Fir- menchef in Digitalisierung, geringe- ren Auflagen und Sonderausformun- gen, wie etwa haptische Etiketten. Das Gebot der Stunde sei aber ein an- deres: „Es gilt, den Markt für umwelt- freundliche und nachhaltige Etiket- ten zu begeistern. Wir bieten dazu di- verse recycelbare und kompostierbare Lösungen an“, so Hager. Vorsicht lassen die Austro-Unter- nehmen nach wie vor beim Thema „smarte Etiketten“ walten. Hier sieht Hager noch Luft nach oben. „Gerade in der Lebensmittelbranche könnten NFC-Etiketten zur Steigerung der Kundenbindung ideal eingesetzt wer- den.“ In der Logistikbranche ist die Nachfrage dagegen hoch. „Etiketten für Lagerungstrackings und zur Pro- zessoptimierung durch Track- & Trace- Nummern, Spezialcodes, fortlaufende Nummerierung und Texte boomen.“ Umsatz-Ziel: plus zehn Prozent. Die Ziele für heuer sind hoch gesteckt: „Wir verfolgen ambitionierte Wachs- tumsziele und wollen 2021 noch bes- ser und schneller werden. Durch För- derungsprogramme und Investitio- nen in einen neuen Maschinenpark kalkulieren wir ein Umsatzwachstum von zehn Prozent. Zudem haben wir an Mut gewonnen, größere und viel- leicht auch riskantere Projekte in un- seren Unternehmen, im Sinne des Umweltschutzes, anzugehen.“ ING. FERDINAND HAGER, Geschäftsführer 124 | REGAL 03-2021Jodl Verpackungen GmbH GUT GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT ADVERTORIAL D ie Jodl Verpackungen GmbH aus Lenzing (Oberösterreich) sieht sich als Verpackungspro- duzent von vorgefertigten Beuteln und Rollenware für die Lebensmittel- industrie in Bezug auf die erforderli- chen Recyclinganforderungen gut gerüstet. Bereits jetzt sind 80 Prozent aller produzierten Produkte gut oder sehr gut recyclingfähig. Top Seller. Vor allem die vorgefer- tigten Block- Kreuz- Seitenfalten- und Standbodenbeutel, die sehr gerne für das Verpacken von Süßwaren, Cerean- lien, Gewürze, Tee und Nüsse ver- wendet werden, bestehen aus 100 Pro- zent Polypropylen und entsprechen bereits schon jetzt zukünftigen Vor- gaben der Handelsunternehmen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Barrie- reschichten, wie Metallisierung, di- verse Lackierungen bzw. integrierte Barriereschichten können die erfor - derlichen Dichtigkeitseigenschaften exakt auf das Füllgut eingestellt werden. Zudem kann die Dichtigkeit des Beutelbodens durch drei ver- schiedene Varianten auf die Beschaf- fenheit und Erfordernisse des Füllgu- tes abgestimmt werden. Recyclingfähige Verbundvarian- ten. Im Marktsegment Kaffee und Tee wurden in den letzten Monaten unter- schiedliche, recyclingfähige Verbund- varianten aus Polypropylen und Poly- ethylen entwickelt, welche Schritt für Schritt die bisher bestehenden nicht recyclingfähigen Mischverbunde aus PET, Alu und PE ablösen. Auch hier gibt es eine Reihe an Kombinations- möglichkeiten, die je nach Produktan- forderungen oder dem jeweiligen Ab- packverfahren gemeinsam mit dem Kunden definiert werden. Entwicklung im Papierbereich. Da auch die Nachfrage nach recyc- lingfähigen Papierlösungen zunimmt, können auch hier bereits erste Lösun- gen angeboten werden. Aufgrund der fehlenden Barriereeigenschaften und der hohen Feuchtigkeitsempfindlich- keit ist ein Ersatz der bestehenden Pa- pier-Folienverbunde meistens nicht so einfach, als bei den Kunststoffverbun- den. Vor allem die relativ neu auf dem Markt erhältlichen siegelfähigen Pa- piere versprechen oft mehr als sie hal- ten können. Hier wird noch erhebli- che Entwicklungsarbeit erforderlich sein, um die bisherigen Anforderun- gen auch recyclinggerecht 1:1 zu er- setzen. JPT. Da die recyclingfähigen Ver- packungen auf den Abpackanlagen meist schwieriger zu verarbeiten sind, wurde bei der Fa. Jodl ein eigener Ge- schäftsbereich unter dem Namen „jpt“ gegründet, der die Kunden beim Abpackprozess tatkräftig unterstützt. Flexodruck. Zur Veredelung der Verpackungen stehen drei moderne Flexodruckmaschinen, sowie eine Tiefdruckmaschine mit jeweils zehn Farben zur Verfügung. Durch das fir- menintern entwickelte Flexodruck- verfahren joFlex100 können auch kleinere Losgrößen preisgünstig in Tiefdruckqualität angeboten werden. → 80 Prozent der Produkte sind wiederverwertbar → Recyclingfähige Verbundvarianten aus Polypropylen und Polyethylen 3-2021 REGAL | 125VERPACKUNGVERPACKUNG Pacovis Österreich GmbH & CO KG Zum Wiesfeld , A- Stockerau t + /, of ce@pacovis.at, www.pacovis.at Neu im Sortiment: Klappboxen aus Zuckerrohr Dank der Natur gibt es eine höchst ef ziente Alterna- tive zum EPS-Material: Die Zuckerrohrfaser, ein bei der Zuckerproduktion anfallender Reststoff, kann Menü- boxen aus Kunststoff ersetzen. Als Gegenstück zu den bald aufgrund der EU-Plastikverordnung verbotenen EPS- Menüschalen bieten wir fest schliessende Klappboxen aus Zuckerrohrfaser an. Mit diesen Naturesse-Produkten sieht der Umweltschutz mehr als appetitlich aus! Die Natur als Antwort auf die Herausforderungen der Zeit Die veränderten Essgewohnheiten verlangen intelli- gente und nachhaltige Verpackungen. Wir sind happy, Ihnen mit unserer Marke naturesse eine Auswahl an weit über Take-away-Verpackungen und Bedarfsartikel anbieten zu können. Besuchen Sie uns online oder rufen Sie uns an: /, www.pacovis.at www.naturesse.com Zuckerrohr statt Polystyrol. durch Wachstum geprägtes letztes Jahr“, sagt General Manager Michael Haingartner im REGAL-Gespräch. Auch bezogen auf die Absatzentwick- lung zeigt er sich zufrieden. „Speziell im Inland ging die Kurve nach oben, M it einem Umsatz um die 50 Mil- lionen Euro konnte Smurfit Kap- pa Interwell seine Marktposition wei- ter erfolgreich ausbauen. „Wie die ge- samte Verpackungsindustrie, hatten wir ein zufriedenstellendes und → Lebensmittelindustrie wichtiger Partner → Wellpappe schafft sich sukzessive neue Märkte Smurfit Kappa Interwell. Austro General Manager Michael Haingartner im REGAL-Gespräch Alternative zu Plastiksleeves und zwar „klar und stark über dem Markt“. Die Gründe dafür sieht der Mana- ger, neben der konsequenten Markt- bearbeitung, unter anderem in der Kundenstruktur des Unternehmens. VERPACKUNG „Die Lebensmittelindustrie macht einen sehr großen Anteil aus.“ Von Obst- und Gemüse- steigen bis hin zu Umverpackungen finden Wellpappe-Verpackungen generell immer mehr Einsatzbereiche am POS. Und die Well- pappe schafft sich sukzessiv neue Märkte. Papier statt Einwegplastik lautet hier oft die Devise. Eine Möglichkeit seien aber auch Bag- in-Box-Lösungen, also Wellpappeverpackun- gen mit einem Beutel oder einer Beschich- tung. Deren Einsatzbereich reicht von Wasch- mitteln, bis hin zu Rotwein oder Motoröl. Dabei betont Haingartner: „Wir sind keine Kunststoff-Gegner, sondern Wellpappe-För- derer.“ Clip&Grip. Die neueste Innovation aus dem Hause Smurfit Kappa Interwell nennt sich Clip&Grip. Die Serie bietet eine Wellpap- pe-basierte Alternative zu Schrumpffolien oder Pastikgrips, welche Dosen und Flaschen zusammenhalten. Das Modell TopClip macht etwa Stretchfolien oder Plastiksleeves über- flüssig. „Einzelne Dosen oder Flaschen können so für den Konsumenten leicht und umwelt- schonend gebündelt werden. Und der Karton eignet sich außerdem gut als Werbeträger.“ Von einem braunen Karton bis hin zu mehr- färbigem Druck sei alles möglich. Bis zu sechs 0,5 Liter PET-Flaschen können mit der Verpa- ckungsinnovation gebündelt werden. Ge- meinsam mit einem Partner bietet Smurfit Kappa Interwell hier auch Automatisierungs- lösungen an. Abpack-Roboter, die direkt an den Kunden verkauft werden. Das reicht von kleinen Losgrößen, etwa für Start-ups, von 1.800 Dosen pro Stunde bis hin zu 90.000 und mehr Dosen pro Stunde. Das Maschinenge- schäft wird im Unternehmen mit einer eige- nen Divsion (Machine Systems) bespielt. Nachhaltigkeit wird im Unternehmen schon lange großgeschrieben. Aber spätes- tens seit der Initiative „Better Planet 2050“ hat sich der Konzern hohe Ziele gesteckt und ver- öffentlicht. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von der Reduzierung des Gesamtwasserver- brauchs (mindestens ein Prozent in der glo- balen Papier- und Kartonproduktion jährlich) bis hin zum Bereich Kreditfinanzierung. So hat das Unternehmen kürzlich seine beste- hende revolvierende Kreditlinie über 1,35 Milliarden Euro an seine Nachhaltigkeitsziele gekoppelt. 35 LÄNDER 46.000 MITARBEITER 350 STANDORTE WELTWEITVERPACKUNG D ie Pandemie ließ insbesondere den Versand von Konsumgütern boomen – eine Entwicklung, die der Verpackungsindustrie zu Zuwächsen verhalf. Das berichtet auch Dieter Glawischnig, Geschäftsführer des Verpackungsherstellers DS Smith in Österreich. „Die hohe Nachfrage und der beliebte, stark wachsende On- line-Handel fordern unsere Produktionen im Dreischicht- betrieb mit vielen Überstunden. Diesem positiven Trend wird selbstverständlich mit nötigen Investitionen Rech- nung getragen“, so Glawischnig gegenüber REGAL. Rund die Hälfte der DS Smith-Kunden kommt aus dem Lebens- mittel-Bereich. Aber auch Neuzugänge konnten in diesen herausfordernden Zeiten gewonnen werden – insbesonde- re in den Branchen E-Commerce, FMCG und Industrial. → Invest in neue Inline-Maschine → Neue Nachhaltigkeitsstrategie „Jetzt. Und zukünftig“ DS Smith mit neuer Nachhaltigkeitsstrategie und guter Performance Mit Volldampf in die Zukunft Die steigende Nachfrage hält die Branche in Atem. Nicht nur durch die gestiegene Workload, sondern auch kostenseitig. „Seit Herbst des Vorjahres ist es, auch durch die europaweit gestiegene Nachfrage nach Verpackungen, zu mehr als deutlich angestiegenen Papierkosten gekom- men. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen“, sagt Claudia Gadenstätter, Sales Di- rector. High Quality Postprint. Am Standort Kalsdorf floss vor einigen Jahren ein höherer einstelliger Millionenbetrag in eine neue Wellpappenanlage. Zudem wurde in die Voll- automatisierung des Abtransports aller Verarbeitungsma- schinen investiert. Für die nahe Zukunft kündigt Gla- wischnig eine neue, hochmoderne Inline-Maschine an. Und auch in Margarethen am Moos, wo DS Smith seinen zweiten Austro-Standort und sein PackRight Center hat, hat sich einiges getan. Zuletzt wurden die Lagerkapazitä- ten um 2.000 Palettenstellplätze erweitert. Glawischnig: „Und nach der massiven Erweiterung von hochmoderner Stanzkapazität in Margarethen am Moos wird noch in die- sem Jahr aufgrund der erfreulichen Auftragsentwicklung die High Quality Postprint Kapazität nachgezogen.“ Der Umsatz hat sich Unternehmensangaben nach „weiter po- sitiv“ entwickelt – und das soll auch so bleiben. „Unsere dynamischen Wachstumsziele bleiben auch für die nächs- ten Jahre aufrecht. Mit Verpackungen aus Wellpappe tref- fen wir ja voll den Nerv der Zeit“, so Glawischnig. Nachhaltigkeit. Seit Oktober 2020 hat sich das Unter- nehmen ganz der neuen Nachhaltigkeitsstrategie „Jetzt. Und zukünftig“, verschrieben. „Wir können bereits jetzt wertvolle Ressourcen nutzen, reduzieren durch cleveres Design Abfälle in den Lieferketten unserer Kunden und schützen die natürlichen Rohstoffe.“ DIETER GLAWISCHNIG, Managing Director Österreich Gewinner des World Star Packaging Awards 2016 | 2018 2019 | 2021 A-2433 Margarethen am Moos Tel: +43 (0) 2230 711 11-0 E-Mail: PRC.austria@dssmith.com A-8401 Kalsdorf b. Graz Tel: +43 (0) 3135 521 11-0www.dssmith-packaging.atVERPACKUNGVERPACKUNG Lunik 2: Innovationstempo der Industrie weiter gebremst D ie Industrie bleibt im Krisen-Mo- de. „Aktuell gehen Projekte, die einerseits in der Pipeline hängen, an- dererseits aber auch in der Umset- zung sind, schleppend voran“, erklärt Gudrun Zimmermann gegenüber REGAL. Zimmermann ist Account Manager bei der Werbeagentur Lunik 2. Ein kreativer Linzer Betrieb, der sich intensiv mit dem Spezial-Gebiet Verpackung beschäftigt. „Dabei war zum Jahresende hin ein leichter Auf- schwung, Tatendrang und positive Energie zu spüren.“ Jetzt habe sich das Tempo wieder reduziert. Dennoch hielten sich bei Lunik 2 die Realisierungen von Verpackungs- Relaunches und neue Produkte die Waage. „Interessanterweise konnten wir den, durch reine Packa- ging-Projekte erzielten Um- satz 2020, um zehn Prozent gegenüber 2019 steigern.“ Eine immer größere Nach- frage ortet Zimmermann rund um das Thema Nach- haltigkeit. „Es gibt beinahe keine Kundenanfrage und kein Packaging-Vorhaben, bei dem dieses Thema keine Rollen spielen würde. Gerade aktuell arbeiten wir an einem Projekt, bei dem es nebst ei- nem optischen Relaunch auch klare Aufgabenstellung ist, alle Verpackun- gen im Hinblick auf nachhaltig her- gestellte Materialien und Recycling zu prüfen und zu optimieren.“ Die Referenzliste bei Lunik 2 ist lang. So konnte die Agentur bereits Projekte von Bad Ischler, Brauerei Hofstetten, Condeli, Hofer KG oder NÖM begleiten. GUDRUN ZIMMERMANNNext >