< PreviousVERPACKUNG drittes Druckverfahren aufgrund seiner kurzen Vorlaufzeiten und niedrigen Initial- kosten immer beliebter. Diese Technik eig- net sich besonders für Aktionen und Saison- artikel“, sagt der Geschäftsleiter des Stand- ortes, Karl Pucher. Ummenhofer-Verpackung. Zuwachs für die Rondo Ganahl gab es im vergangenen Herbst 2020. Das Unternehmen übernahm die insolvente Ummenhofer-Verpackungen GmbH, unweit des Standortes in St. Rup- recht. „Wir konnten alle Mitarbeiter über- nehmen und den Standort systemtechnisch komplett in unse rer Gruppe integrieren, was zu einer Ausweitung unserer Kompetenzen im Spezialver- packungsbereich für Obst- und Gemüseverpackungen ge- führt hat“. Und damit nicht genug, Pucher kündigt bereits weitere Neuentwicklungen auf Material- und Konstruk- tionsebene an. Für 2021 hofft der Geschäftsleiter des Stand- ortes nicht nur auf „wieder etwas mehr Planbarkeit“, son- dern auch auf eine Beruhigung der Rohstoff-Situation. VERPACKUNG SiVario 2020 ist die zukunftssichere Innovation im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel für die nachhaltige Rücknahme bepfandeter Getränkeverpackungen. Interseroh Austria bietet Sielaff-Leergutrücknahmelösungen in Österreich exklusiv als Vertriebs- und Servicepartner an und ist somit Ihr kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen der Kreislaufwirtschaft und zum Thema Pfand. Interseroh Austria ist Ihr Sammelsystem mit dem breiten Portfolio und schließt Ihre Wertstoffkreisläufe: Entp ichtung von Verpackungen, EAG und Batterien, Verpackungsoptimierung, Orwak-Ballenpressen, maßgeschneiderte Entsorgungslösungen für alle Fraktionen, Wertstoffhandel, sowie Aktenvernichtung und Digitalisierung. Alles aus einer Hand. Interseroh Austria – #ressourcenoptimierer https://sielaff.interseroh.at Mail: sielaff@interseroh.at Telefon: +43 1 714 2005-5800 Leergut-Rücknahmesysteme von Sielaff –innovative Lösungen für den Einzelhandel Rondo Ganahl investiert in Digitaldruck S eit 1971 existiert das Wellpappewerk der Rondo Ganahl in St. Rupprecht/ Raab (Steiermark). Das Werk wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut, vergrößert und automatisiert. Die Wellpappenanlage wurde in eine eigene, klimatisierte Produk- tionshalle auf einer Fläche von 5.800 m² verlagert und umfassend erneuert. Damit einher ging die Aufstockung der Lagerka- pazitäten für Wellpappe Rohpapier. In der Wellpappenverarbeitung wurden beste- hende Anlagen automatisiert und logis- tisch, mittels Fördertechnik, im gesamten Verarbeitungsbereich miteinander verbun- den. Erweitert wurden auch die Stanz-, Klebe- und Druck- kapazitäten. Digitaldruck. Nun folgt der nächste Expansionsschritt: ein eigenes Druckzentrum für Offset- und Digitaldruck. Denn der Trend zum hochwertigen Druck ist auch bei Rondo Ganahl spürbar. „Der Digitaldruck wird neben dem bestehenden, hochwertigen Offset- und Flexodruck als KARL PUCHERVERPACKUNG Substitution von Kunststoffverpackungen Die Deutsche Umweltstif- tung hat Kunststoff genauer unter die Lupe genommen. Ein Fazit: Das Ziel muss es sein, bis 2025 insgesamt 30 Prozent der Kunststoffver- packungen zu ersetzen. Das Thema Substitution ist im „Kampf gegen Plastik“ ein großes. Dazu hat auch die Gesellschaft für Verpa- ckungsmarktforschung eine Erhebung durchgeführt. Sie zeigt, dass 21 Prozent der derzeit eingesetzten Kunst- stoffverpackungsmenge in der DACH-Region jährlich durch Wellpappenlösungen ersetzt werden können. Im Lebensmittelbereich insge- samt beträgt das Ersetzungs- potenzial 14 Prozent. Anteil Kunststoff ersetzbar am Gesamtverbrauch Kunststoff nach Produktgruppen Quelle: Potenziale der Substitution von Kunststoffverpackungen durch Verpackungslösungen aus Wellpappe, im Auftrag von: RESY Organisation für Wertstoffentsorgung GmbHVERPACKUNG Milch im Getränkekarton: Beste Klimabilanz! klimafreundlichFSC ® zertifiziertrecycelbar com_unit Studie empfiehlt In einer Studie untersuchte c7- consult verschiedene Gebinde von Frischmilchverpackungen auf ihren ökologischen Fußabdruck. Verglichen wurden dabei Glas- Einweg- und Glas-Mehrweg- Flaschen, Kunststoffflaschen und Getränkekartons. Beim Klima- wandel – der Umweltwirkung mit der aktuell höchsten politischen und gesellschaftlichen Priorität – liegt der Getränkeverbundkarton vor allen anderen in Österreich am Markt verfügbaren Gebinden. Auch zeigt der Getränkeverbund- karton bei allen untersuchten Wirkungskategorien ökologische Vorteile gegenüber Glas-Einweg- und Glas-Mehrweg-Flaschen. Von Natur aus nachhaltig Der nachwachsende Rohstoff Holz bei der Kartonproduktion bringt laut Studie die entscheidenden Pluspunkte für den Klimawandel. Getränkekartons bieten optima- len Produktschutz sowie hohe Logistikeffizienz und lassen sich einfach recyceln. Sammlung und Recycling erfolgen in Österreich flächendeckend über die Gelbe Tonne und den Gelben Sack. Die großen Hersteller von Getränkekartons in Österreich – Tetra Pak, Elopak und SIG Combibloc – fördern aktiv die Kreislaufwirtschaft und setzen sich europaweit für Sammlung und Recycling ein. c7-Studie zum Download: www.getraenkekarton.at lungen und Innovationen verschoben und Entwicklungs- prozesse für Markteinführungen deutlich verlangsamt. Wie viel Prozent Ihrer Projekte betrafen Verpackungs relaunchs und wie viel Prozent waren echte Neuheiten? → Handel fokussiert sich auf eine gute Versorgungslage, Neuentwicklungen und Innovationen verschieben sich → Pfeil: Anteil der neuen Produkteinführungen fiel unter zehn Prozent Interview mit Mag. Peter Pfeil, Inhaber der Verpackungsdesign Agentur derpfeil Corona reduziert Innovationstempo REGAL: Wie haben Sie das Innovationstempo der Industrie im Corona-Jahr 2020 wahrgenommen? PFEIL : Die Pandemie hat sicherlich stark bewirkt, dass sich der Handel deutlich auf eine gute Versorgungslage im Standartsortiment fokussierte. Somit wurden Neuentwick- 132 | REGAL 03-2021VERPACKUNGVERPACKUNG Der Anteil an neuen Produkteinführungen fiel unter zehn Prozent. Adaptionen für Sortimentserweiterungen bestehender Produkte und Überarbeitungen wurden dadurch zum Kerngeschäft unserer Tätigkeiten. Einige Experten gehen davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte ein Innovationsfeuerwerk abgefackelt wird, da einige Unternehmen fertig entwickelte Neuheiten aufgrund von Corona noch nicht launchen wollten, wie beurteilen Sie das? Was ein eindrucksvolles Feuerwerk ausmacht, ist immer ein perfektes Timing. Aber genau diese erforderliche Planbarkeit als Basis für einen perfekten Start ist für unsere Kunden in der aktuellen Situation leider noch immer sehr schwer zu bewerkstelligen. Solange die Covid-Zahlen nicht deutlich runtergehen, werden sich geplante Termine für Launches nicht einhalten lassen. Auf der anderen Seite wächst beim Konsumenten gerade durch seine eingeschränkte Lebenssituation das Bedürf- nis nach Abwechslung und Innovationen im Handel. Nachhaltigkeit oder grün: Die Industrie muss und will sich vermehrt um diese Themen bemühen. Spüren Sie diese Nachfrage auch in Ihrem Unternehmen? Durchaus. Diese Anforderungen sind in der Marken- strategie und der Umsetzung von höchster Relevanz. Kunststoff/Polymer-Reduktion, Recycle- und/oder Kompostierbarkeit, sogar das Thema Papier/Karton wird kritischer betrachtet. Grundsätzlich gibt es nun – in kleinen Schritten – eine höhere Sensibilisierung, nicht nur die Verpackung selbst „optimieren“ zu wollen, sondern die gesamte Supply-Chain als Nachhaltigkeits- Faktor zu erkennen. Dank Arbeitsgruppen wie der „Circular Packaging Initiative“ tut sich hier endlich etwas. Welche Trends in der Verpackung sehen Sie vielleicht international bereits in der Entwicklung, aber in Österreich noch nicht angekommen? Das Thema Nachhaltigkeit bleibt größtes Thema, hier muss noch viel passieren. Aber auch im Bereich der Verpackungsreduktion – Stichwort: Nachfüllstationen in Supermärkten, ist noch viel Luft nach oben. Auf jeden Fall werden die Ansprüche an die Verpackung immer komplexer: neben nachhaltig soll sie auch noch digital vernetzt und innovativ sein. Diese Entwicklungen sind für uns im Packagingdesign extrem spannend und eine tolle Herausforderung. Vielen Dank für das Gespräch. 03-2021 REGAL | 133VERPACKUNG Die derzeit am österreichischen Markt be- findlichen Getränkeverbundkartons haben eine Recyclingfähigkeit von mehr als 75 Pro- zent. Auch diese Zahl soll weiter nach oben gehen. „Technisch gesehen sind alle Bestand- teile zu 100 Prozent recycelbar. Die Recyc- lingfähigkeit bemisst sich jedoch heutzutage primär an der vorhandenen Infrastruktur – Sammlung, Sortierung und Recyclinganla- gen.“ Derzeit investiert die Getränkekarton- industrie europaweit Millionen Euro in den Ausbau der Recyclingwertschöpfungskette. Dabei geht es vorwiegend um Anlagen, die Kunststoffe und Aluminium von den Geträn- keverbundkartons stofflich recyceln. „Bei- spiel hierfür ist die jüngst in Deutschland in Betrieb genommene Anlage ‚Palurec‘. Damit werden dann alle Bestandteile des Getränke- verbundkartons recycelt.“ Mehrkosten für den Kunden gäbe es dadurch keine, so Matyk. Trends. Unangefochtene Nummer eins im Getränkekarton-Karussell ist die 1.000ml- Verpackung. Neue Entwicklung gibt es der- zeit weniger hinsichtlich Volumina, sondern vielmehr in Richtung noch mehr Ökologisie- rung. Nachwachsende Rohstoffe anstatt erd- ölbasierter Verschlüsse und Barrierefolien gehören hier ebenso dazu wie rezyklierte Kunststoffe. Nachsatz: „Sobald diese verfüg- bar und auch lebensmittelrechtlich zugelas- sen werden.“ M ehr als drei Milliarden Getränkever- bundkartons wurden 2020 von den Branchenriesen Elopak, SIG Combibloc und Tetra Pak verkauft. Der überwiegende Teil da- von geht in Exportmärkte. „Das spricht ganz klar für die Kompetenz, Innovation und Wett- bewerbsfähigkeit unserer Branche in Öster- reich“, sagt Mag. Georg Matyk, Geschäftsfüh- rer des Vereins Getränkekarton Austria. Bei Milch hält Getränkekarton einen Marktanteil von 85 Prozent und auch bei Fruchtsäften sind Getränkekartons das Nummer-eins-Ver- packungsmittel. Sammlung und Verwertung. Getränke- karton Austria macht sich, gemeinsam mit Partnern, für die Sammlung und stoffliche Verwertung von Getränkeverbundkartons in Österreich stark. Mehr als die Hälfte aller ver- kauften Getränkekartons in Österreich wer- den über die gelben Tonnen und gelben Säcke gesammelt, sortiert und zum Recycling in eine Kartonfabrik geliefert. „Wir wollen und werden diese Recyclingquote weiter markant erhöhen“, so Matyk. Die Kartonindustrie ver- weist übrigens auf bis zu acht Kreisläufe der jeweiligen Kartonfasern. Ziel des europäischen Verbands ACE (The Alliance for Beverage Cartons and the Envi- ronment) bis 2030 ist es, eine Sammelquote von 90 Prozent und eine Recyclingquote von mindestens 70 Prozent für gebrauchte Ge- tränkeverbundkartons zu erreichen. Getränkekarton Austria: Recyclingquote soll weiter wachsen MAG. GEORG MATYK, Geschäftsführer © LUDWIG SCHEDL Stabil performte der Wellpappe-Markt im Jahr 2020. Die sieben Mitgliedsunternehmen setzten über eine Milliarde Quadratmeter Wellpappe ab – ein Mengenwachstum von 1,5 Prozent gegen- über 2019. Leicht rückläufig (-3,6 %) zeigte sich dagegen der Jahresumsatz mit 553,4 Millionen Euro. „Maßgeblich dafür sind zwei Gründe: Verschiebungen bei den Warensortimenten auf- grund von Corona und kurzfristige Schwankungen auf den Rohstoffmärkten“, berichtet Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria. Der insgesamt größte Abnehmer von Well- pappe ist die Nahrungs- und Genussmittelindustrie mit 47,7 Prozent. Für 2021 rechnet Kaar „mit einem soliden Wachstum in der Höhe von drei bis vier Prozent.“ Forum Wellpappe Austria 134 | REGAL 03-2021 BEI MILCH hält Getränkekarton einen Marktanteil von 85 %VERPACKUNG 180 Millionen Euro Umsatz fuhren die beiden Dunapack- Standorte in Wien und Strasswalchen (Salzburg) im Vor- jahr ein. „Die sich verändernden Konsumgewohnheiten der Bevölkerung führten zu steigender Nachfrage nach Wellpappe-Verpackungen“, sagt DI Horst Santner, Cluster Managing Director Dunapack Packaging Division. Die Schließung des stationären Handels ließ die Nachfrage nach multifunktionalen Versandverpackungen in die Höhe schnellen. Nachhaltige Lösungen waren bei der Be- völkerung ebenfalls beliebt. Das spielte dem Wellpappe- produzierenden Unternehmen Dunapack in die Karten. „Wie man am hohen Recyclinganteil in unseren Produkten sehen kann, liegt uns das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen und wir sind sehr froh darüber, dass dieser Trend anhält. Für unsere Rohstoffversorgung spielen die Themen Recycling, Rezyklierbarkeit und ordentliche Alt- papiersammlung entscheidende Rollen.“ Knapper Rohstoff. Dennoch: Die Komplexität in der Produktion ist in den letzten Monaten gestiegen. Flexibili- tät ist gefragt wie nie zuvor. „Die sich ständig ändernden Vorschriften und Hygienerichtlinien erforderten flexibles und agiles Management. Das geänderte Bestellverhalten, in Kombination mit einer neuen Saisonalität bezogen auf das Bestellverhalten und einer in diesem Ausmaß bisher unbekannten Rohstoffverknappung trugen zusätzlich zur Komplexität bei. Diese Themen werden uns auch weiter- hin herausfordern“, so Santner. Themen, die sich auch auf die Preise auswir- ken. Recyclingpapier ist ein gefragtes Gut und im- mer knapper verfügbar. Die Rohstoffpreise steigen. „Zusätzlich feuern Produk- tionsstillstände, geänderte Kapazitäten, Nachfrage- ungleichgewicht und ver- änderte Exportströme die Preise an. Noch haben wir zwar keine historischen → Gestiegene Komplexität durch geändertes Bestellverhalten → Neue Faltklebemaschinen gehen demnächst in Betrieb Dunapack Packaging weiter auf Wachstumskurs Intelligente Verpackungen sind gefragt DI HORST SANTNER, Cluster Managing Director Dunapack Packaging Division Höchststände bei den Preisen erreicht, aber wir sind am Weg dorthin.“ Sammelbox für Kaffee zum Mitnehmen. Automatisie- rung und Digitalisierung werden in den kommenden Monaten und Jahren bei Dunapack den Ton angeben. Santner kündigt außerdem ein verstärktes Investment in den Ausbau der Verarbeitungskapazitäten – insbesondere von High-Tech-Produkten – und des Shelf-ready-Sorti- ments an. So wird an beiden Austro-Standorten eine neue Faltklebemaschine in Betrieb genommen. „Damit reagie- ren wir direkt auf die Nachfrage nach intelligenten Ver- packungen und können unseren Kunden noch bessere Lösungen anbieten.“ Stark nachgefragt sind derzeit alle Verpackungslösungen für den Onlinehandel, die Lebens- mittelerzeugung, Shelf-ready-Verpackungen und Lösun- gen mit Selbstklebeverschlüssen. Eine konkrete Innovati- on der letzten Monate ist eine Sammelbox für Coffee to go-Becher aus Pappe, die gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet wurde. Ausland. Dunapack Packaging, zugehörig zur Prinz- horn Holding, ist mit 24 Standorten in elf Ländern. Das Absatzvolumen beträgt 2,46 Milliarden m². SAMMELBOX für Kaffee becher 03-2021 REGAL | 135Kärnten kämpft: Leerstände, schlechte Nahversorgungs- Förderungen und Online-Umsätze Hoffen auf guten Sommer Mag. Nikolaus GSTÄTTNER ANNA LENA WAGNER, MA Redaktion REGAL „In Kärnten prescht Handel und Industrie mit Klassikern und Innovationen vor: Speck und Käsnudel treffen auf Getränke- und Moproneuheiten.“ Kärnten REGAL SCHWERPUNKT 136 | REGAL 03-2020INTERVIEW: ANNA LENA WAGNER REGAL: Herr Mag. Gstättner, wie geht es der Wirtschaft in Kärnten? MAG. NIKOLAUS GSTÄTTNER: Wir kämp- fen aktuell mit dem Ausbleiben des Touris- mus und damit verbunden mit den Umsätzen des Großhandels, der Gastronomie und der Hotellerie. Wie hat sich der Handel im letzten Jahr ent- wickelt? Der Handel – abgesehen vom Lebensmittel- handel – hatte zu kämpfen. Das Osterge- schäft ist weggebrochen, das Weihnachtsge- schäft hat ein deutliches Minus gebracht. In den Innenstädten war und ist die Gastrono- mie geschlossen, was zu Frequenzrück- gängen geführt hat. Sieht man sich die Fre- quenzzahlen für Kärnten an, sind diese wirk- lich nicht berauschend: Nominell verzeichnen wir ein Minus von 1,2 Prozent. Ohne die Branchen, die der Grundversor- gung dienen, beträgt das Minus rund elf Pro- zent. 2020 erzielte der Kärntner EH Nettoum- sätze in der Höhe von rund 3,8 Milliarden Euro. Und der LEH? Die Zahlen zeigen den großen Einfluss des Einzelhandels mit Lebensmitteln. Aber nicht alle Unternehmen in der Branche konnten profitieren: Kleinere Unternehmen mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Mag. Nikolaus Gstättner, Gremialgeschäftsführer der Wirtschafts kammer Kärnten, Sparte Handel, spricht mit REGAL über die aktuellen Entwicklungen: Tourismus, Hotel und Gastronomie Ausfall, LEHProjekte und die neue Raumordnungspolitik. Wie spielen hier die Grenzschließungen mit? Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschafts- zweig Kärntens. Das Wegbrechen der deut- schen Sommertouristen, der italienischen Wander- und Event-Touristen setzt uns schwer zu. Wie war die Situation im Winter? Wir rechnen mit katastrophalen Umsatzzah- len für den vergangenen Winter. Aufgrund des Lockdowns und der Grenzschließungen konnten wir im Winter-Tourismus keine Um- sätze einfahren. Die Ski-Lifte waren offen, das brachte aber nur einen minimalen Push. Sieht die Prognose für den Sommer besser aus? Der Sommer letztes Jahr war für Kärnten nicht so schlecht. Rund um den Wörther- und Faakersee verzeichnet der Handel gute Um- sätze. Für heuer hoffen wir auch wieder auf eine gute Saison – wenn die Rahmenbedin- gen passen. Das heißt, die Inzidenzzahlen müssen sinken, die Maßnahmen müssen ge- lockert werden, die Reisebeschränkungen müssen aufgehoben werden. Wohin geht der LEH-Flächentrend? One- stop-Shopping oder Spezialgeschäfte? Beides. Die Big Player werden weiter an Flä- che zunehmen. Heuer wird es eine Novelle des Kärntner Raumordnungsrechtes geben, Der Pyramiedenkogel mit Blick auf den Wörthersee und Velden. 03-2021 REGAL | 137mit Verschärfungen für Flächenwidmungen auf der „grünen Wiese“. Da diese strengeren Regeln in der Zukunft den Ausbau von Stand- orten erschweren, haben einige Lebensmit- telketten aktuell Sonderwidmungen für den Ausbau von bestehenden Standorten von 600 m2 auf 100m2 beantragt. Und die Spezialgeschäfte? Hier bleibt der Trend hin zu kleiner Fläche be- stehen. Regionalität, Slow Food, Street Food – alles Trendthemen, die neben Diskontgeschäf- ten und Premium-Segmenten Platz finden. Gibt es ein Nahversorgungsproblem in Kärnten? Wir haben die schlechteste Nahversorgungs- förderung in Österreich. Und tatsächlich sehe ich 20 bis 30 gefährdete Gebiete in Kärnten. Acht Gemeinden sind derzeit ohne Nahver- sorger. Hier müssen wir uns überlegen, wie wir flächendeckend und vor allem für die äl- tere Bevölkerung die Nahversorgung sichern. Sind neue Handelsprojekte in der Pipeline? Amazon sucht gerade einen Logistik-Standort in Klagenfurt oder Villach. Für den stark belas- teten Südring wird es in der Zukunft neue Vere- → Kärnten Facts: Mitarbeiter EH Kärnten: 20.400 Mitarbeiter LEH: 8.431 Mitglieder im Landes- gremium des Lebens- mittelhandels: 1.100 (921 mit aufrechter Gewerbeberechtigung) LEH-Standorte: 1.319 Lehrlinge im LEH: 463 Lehrbetriebe mit Schwerpunkt LEH und Feinkostfachverkauf: 229 Quelle: WKK kehrslösungen geben müssen – hier werden sich aufgrund der Straßenführung neue Stand- orte auftun. Ich gehe davon aus, dass sich der Südpark nahe dem Klagenfurter Bahnhof in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Hier ist Merkur, bald Billa Plus, der Ankermie- ter, der könnte im Zuge der Erweiterung ein Sonderkonzept aufstellen. Und in der Nähe des Bahnhofs war auch ein neues Zentrum mit LEH in Planung. Hier fehlten aber die Anker- mieter, um das Projekt zeitnah umzusetzen. Große EKZ, wie Atrio oder City Arkaden, wird es in Kärnten vermutlich nicht mehr geben. Bezüglich Innenstädte, hat sich die Leer- standsproblematik in Kärnten verbessert? Jein. Die Innenstadtlage in Kärnten ist schwierig und wird sich in Zukunft nicht leicht lösen lassen. Die Problematik ist auch nicht pandemiebedingt, sondern es liegt an der Fläche, die auf der grünen Wiese immer wieder vergeben wird. Villach kämpft seit dem Atrio und Klagenfurt seit dem Bau der City Arkaden. In diesen beiden Städten wer- den neue Konzepte, die nicht nur auf den Handel abzielen, umgesetzt werden müssen. Liegt das an der immer wieder kritisierten Kärntner Raumordnungspolitik? Ja! Wir haben viel zu viel Fläche und zu wenig Flächenproduktivität. Seit Jahren streiten sich die Bürgermeister um neue Betriebe und Standorte. Aber es gibt schon einen neuen Gesetzesentwurf, der hoffentlich noch dieses Jahr umgesetzt wird. Wie sieht es mit Online aus? Im Handel sehen wir auch in Kärnten ein großes Stück vom Umsatzkuchen ins Internet abwandern. Ein Großteil geht ins Ausland. Im LEH hingegen wird meiner Meinung nach der Onlinehandel auf Grund der aufwendige- ren Zustellung außerhalb der großen Städte in Kärnten nur schwer Fuß fassen. Vielen Dank für das Gespräch! Neuer Billa für Techelsberg Nach sechs Monaten Bauzeit hat der Sommerurlaubsort Techelsberg in Kärnten am Wörthersee eine neue Billa-Filiale. Auf 600m² Verkaufsfläche bietet Marktmanagerin Karin Ebner Click & Collect sowie ein regionales Sor- timent mit 14 lokalen Lieferanten. Im Bezirk Klagenfurt-Land handelt es sich dabei um die zehnte Filiale. Ins- gesamt arbeiten am neuen Standort 15 Mitarbeiter. 12 neue Arbeitsplätze wurden dadurch in der Region geschaffen. „Seit 67 Jahren gehört Billa einfach zu Österreich dazu und ist auch hier in Kärnten tief verwurzelt. Unsere Rolle als Lebensmittel-Nahversorger bedeutet Verantwortung, die wir sehr ernst neh- men, gerade jetzt. Österreich ist ein Land voller Leben und damit das so bleibt, wollen wir einen Beitrag leisten – einerseits indem wir regionale Produzenten unterstützen und andererseits unseren Mitarbeitern, beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögli- chen. Und das alles nachhaltig und spürbar für unsere Kunden“, so Kurt Asch- bacher, Vertriebsdirektor Billa Merkur Österreich. Tourismus Hotspot: Das Schlosshotel in Velden. 138 | REGAL 03-2021ADVERTORIAL KÄRNTNERMILCH SETZT AUF NACHHALTIGKEIT UND REGIONALITÄT: QUALITÄT, DIE MAN SCHMECKT! Seit mehr als 90 Jahren ist die Kärntnermilch Vorreiter in Sachen Qualität und Innovation. Ob als Wegbereiter im Bio-Sektor oder mit der Einführung der weltweit strengsten Roh- milchkriterien: Die Kärntnermilch ist immer einen Schritt voraus. A ls regionale, bäuerliche Genossenschaft steht der Nachhaltigkeitsgedanke stets im Vordergrund. Besonderer Fokus wird hierbei auf den ökologischen Ansatz gelegt. Durch eine Wirtschaftsweise, die unsere Ressourcen schont sowie Natur, Umwelt und Klima schützt, erzeugt die Kärntnermilch täglich beste Milchprodukte. WELTBESTE ROHMILCH . Die Grundlage für die Pro- duktion liefert die herausragende Qualität der verar- beiteten Rohmilch. Dazu kommt ein hauseigenes La- bor, speziell ausgebildete Hofberater, die das Binde- glied zwischen Betrieb und Bauern herstellen, sowie garantiert gentechnikfreie Fütterung, längere Weide- haltung und dementsprechende Tiergesundheit. Das ist Qualität, die man schmeckt. DER UMWELT ZULIEBE verwendet die Kärntner milch zukünftig Kartonverpackungen, welche zu über 90 Prozent auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Da- durch werden Klimaauswirkungen minimiert und der CO 2 -Fußabdruck reduziert. Mit der Umstellung auf pflanzenbasiertes Verpackungsmaterial setzt das Un- ternehmen einen weiteren Meilenstein in Sachen Um- weltbewusstsein und Nachhaltigkeit. WIR FREUEN UNS AUF SIE: Kärntnermilch reg.Gen.m.b.H. Villacher Straße 92 A-9800 Spittal/Drau Gut verpackt - der Umwelt zuliebe. • Verpackung aus über 90 % nachwachsenden Rohstoffen • CO 2 -Fußabdruck- Reduzierung um mehr als 40 % Ü b e r 9 0 % p f l a nze n b a s i e r t ! Der Umwelt zuliebe! G u t f ü r s K l i m a . . . . . . g u t v e r p a c k t ! weitere Infos auf www.kaerntnermilch.at _FP kärntner milch 03-2021-NEU.indd 319.03.21 11:45Next >