< PreviousMOLKEREIPRODUKTE 180 | REGAL 03-2021 REGAL: Welchen Umsatz konnte die BLM 2020 erwirtschaften? BRAUNSHOFER : Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr analog der gestiegenen Milchmenge gut 970 Millionen Euro. Welche Regionen und Länder haben gut performt, wo war es schwieriger? Der Export bleibt für uns wichtig und ge- winnt in bestimmten Produktbereichen an Bedeutung. Die Trinkmilchexportabsätze waren 2020 wahrscheinlich Corona-bedingt höher als in den Vorjahren. Die übrigen Absätze konnten ebenfalls gesteigert werden. Gastronomie war sowohl in Österreich als auch im Ausland stark im Minus. Deutsch- land lief gut, Italien leicht unter dem Durch- schnitt, die Drittlandexporte waren wieder- um sehr zufriedenstellend. In welchen Regionen werden Sie Ihre Bemühungen verstärken? Wir bauen gerade deutlich unsere Präsenz in Fernost aus, wollen aber auch unsere europäischen Kernmärkte natürlich nicht vernachlässigen. Wie hoch ist das Investitionsvolumen 2021 und wo liegen die Schwerpunkte? Wir werden heuer über 40 Millionen Euro investieren. Die Schwerpunkte liegen im Bereich Abwasserreinigung, Energieoptimie- rungen, Neuprodukten im Bereich Käse sowie neuen Verpackungslinien. Nachhaltigkeit: Welche Maßnahmen stehen aktuell auf der Agenda? Nachhaltigkeit spielt bei Berglandmilch eine große Rolle. Wir verfolgen hier einen ganz- heitlichen Ansatz, der die gesamte Wert- schöpfungskette miteinschließt. Das beginnt → Umsatz klettert auf 970 Millionen Euro → Export: Deutschland läuft gut, Drittlandsdestinationen legen zu Interview mit Berglandmilch-Generaldirektor DI Josef Braunshofer Neue Pläne bei der BLM auf den Höfen unserer Bäuerinnen und Bauern und setzt sich dann in der Molkerei fort. 2020 haben wir die Milch in der Mehr- wegglasflasche zurück in die Regale gebracht. Dazu konnten wir beispielsweise mit der Kartonuntertasse bei Käsescheiben einen weiteren Akzent in Sachen Alternativmateri- alien in der Lebensmittelverpackung setzen. Erst kürzlich sind wir außerdem mit unserer Meldung, dass unsere Marke Tirol Milch klimapositiv ist, an die Öffentlichkeit gegan- gen. Selbst bei optimiertem Wassereinsatz, Photovoltaikanlagen und Biomasseheizwer- ken wurden dennoch anfallende Emissionen bei unserem Tirol Milch Werk in Wörgl dop- pelt kompensiert, sodass wir uns nun zurecht „die erste klimapositive Molkerei Österreichs“ nennen dürfen. Welche Rolle spielt mittlerweile das Sortiment der Milchalternativen bei BLM? Das Segment der Getreidedrinks hat im letzten Jahr reges Wachstum erfahren. Beim Schärdinger hundertprozentig pflanzlichen Haferdrink geht es uns im wesentlichen „Unsere Getreidedrinks sind keineswegs als Ersatz- oder Alternativ- produkte zu Milch zu sehen, sondern als Ergänzung am Speiseplan der Flexitarier.“ DI JOSEF BRAUNSHOFER BLM BRACHTE MILCHMEHRWEG- FLASCHEN ZURÜCK IN DIE REGALEMOLKEREIPRODUKTE 03-2021 REGAL | 181 Die 0916 Werbeagentur treibt ihr Tool der SamplingBox weiter voran. Dabei können produzierende Betriebe, Top-Marken, aber auch regionale Player ihre Produkte gewünschten Zielgruppen näherbringen. „Wir haben mittler- weile 15.000 Kundenadressen gesammelt“, erklärt Firmen-Chef Gernot Glasl (Foto) im REGAL-Gespräch. Aktuell bringt das Unternehmen erstmals eine CoolBox in Stellung. „Unsere Thermobox mit Cool-Pads kann die Produkte rund 72 Stunden kühl halten. Mit unserer Logistik gelingt uns die Zustellung aber innerhalb von 32 Stunden.“ Bei der Premiere sind Dr. Filler, One 47, Diana, Gazi Grill- und Pfannenkäse sowie Rauch mit von der Partie. 0916 Werbeagentur: Premiere für die CoolBox darum Wertschöpfung, die ansonsten ins Ausland abge- flossen wäre, auf die Höfe unserer Bauern zu holen. Der Zielgruppe der Flexitarier können wir so einen regionalen Drink bieten, der unserem Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit gerecht wird: 100 Prozent Getreide unse- rer Landwirte aus Österreich, abgefüllt in die nachhaltige Mehrwegglasflasche. Dennoch können diese Drinks keineswegs als Ersatz- oder Alternativprodukte zu Milch bezeichnet werden, vielleicht aber als schmackhafte Ergänzung am Speiseplan. Die rot-weiß-rote Milchwirtschaft konnte vor einigen Jahren noch mit dem Argument „gentechnikfrei“ punkten, mittlerweile ist dieses Argument kein Alleinstellungs- merkmal mehr. Sehen Sie neue, gibt es neue, Differenzie- rungsmöglichkeiten für die österreichische Milchwirt- schaft, die ein ähnlich starkes Argument wären? Unsere Bauern gelten als Vorreiter in Sachen Nachhaltig- keit und Tierwohl. Das Thema Gentechnikfreiheit führt diese Liste tatsächlich an. Weitere Schritte sind in den vergangenen Jahren gefolgt: der Verzicht auf Futter aus Übersee – besonders wichtig, wenn man sich jährlich die Bilder von brennenden Regenwäldern vor Augen führt. Des Weiteren: kein Palmöl in der Fütterung sowie der Verzicht auf das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat. In diesem Jahr wird die Liste mit dem aus- schließlichen Einsatz echter Milch in der Kälberfütterung noch um einen Punkt erweitert. Bei welchen Warengruppen orten Sie generell noch Wachstumspotenzial? Wir werden heuer mit einigen neuen Produkten im Bereich Käse kommen, da besonders die gelbe Palette für Flexitarier eine hervorragende und besonders hoch- wertige vegetarische Eiweißquelle darstellt. Hat die BLM Neuheiten in der Pipeline? Gerade aktuell haben wir unser Lattella Eis in die Regale gebracht. Dieses Frühjahr wird es noch einige weitere Neuheiten geben: einen Schärdinger Grillkäse, den Schärdinger Jerome gerieben, einen würzigen Toastkäse sowie zwei Sorten von Lattella vegan. Wie war der Geschäftsverlauf generell bei weißer und gelber Palette? Geprägt vom Corona-Jahr war auch die Nachfrage- situation in den Bereichen weiß und gelb vom „zu Hause- sein“ geprägt. Ein Wegbrechen von Gastronomieabsätzen konnte über weite Strecken durch Mehrabsätze im LEH kompensiert werden. Besonders im gelben Bereich wurden Convenience-Produkte wie Käse in Scheiben sehr gut nachgefragt. Von welcher Umsatzentwicklung gehen Sie 2021 aus? Wir hoffen auf einen ähnlichen Umsatz wie schon im Jahr 2020 und rasche Öffnungsschritte für unsere Partner aus der Gastronomie. Vielen Dank für das Gespräch.MOLKEREIPRODUKTE 182 | REGAL 03-2021 2019 konnte die NÖM-Gruppe einen Umsatz von 387 Millionen Euro erzie- len. Nur ein kurzer Zwischenstopp: Denn trotz des Corona-Hemmschuhs konnten die Badner 2020 eine Schip- pe drauflegen. „Wir verzeichneten trotz Krise in der Gruppe einen Um- satz von 400 Millionen Euro“, erklärt NÖM-Vorstandssprecher Mag. Alfred Berger gegenüber REGAL. Dabei habe die zweitgrößte Molkerei des Landes „trotz erheblicher Mehrkos- ten in der Produktion die Nahversor- gung von Wien, Niederösterreich und Burgenland am Laufen gehalten.“ Ein Learning für Berger: „Die Situation um Corona hat gezeigt, dass für viele Konsumenten das Thema Regionali- tät und vor allem Vertrauen in die Marke wieder stärker in den Vorder- grund rückt. Wir als Molkerei in Nie- derösterreich, die ausschließlich mit der Milch aus der Region arbeitet, werden diese Positionen künftig stär- ker in den Vordergrund rücken.“ Weiße und gelbe Palette im Auf- wind. Speziell Produkte der weißen und gelben Palette zeigten laut Berger im Jahr 2020 eine gute Entwicklung. → Neuer Vorstoß in Segmenten außerhalb der Mopro-Regale → Großangriff mit Kefir-Palette → Umsatz klettert auf 400 Millionen Euro NÖM hält klar den Kurs „Das ist auf erhöhte Koch- und Back- aktivitäten zu Hause zurückzufüh- ren.“ Auch bei den Eigenmarken zeigt sich ein starker Zug nach oben. „Die- ser Umstand ist Milchverarbeitungs- technisch ok, ertragsmäßig aber lei- der nicht.“ Nöm Pro starkes Zugpferd. Zu- frieden blickt der Vorstandssprecher auf die Marke nöm Pro. „Wir haben den Proteinmarkt im Jahr 2019 maß- geblich mit aufgebaut und konnten ihn trotz steigendem Mitbwerb mit einem Anteil von 64 Prozent auch im Jahr 2020 verteidigen.“ Für Berger ein klares Indiz dafür, dass auch bei in- novativen Konzepten auf die heimi- sche Marke vertraut wird. „nöm Pro konnte sich gegen teilweise große in- ternationale Marken, sowie preisag- gressive Eigenmarkenkonzepte klar durchsetzen.“ Insgesamt verzeichnet die NÖM mit seiner Proteinmarke ein Absatzplus von 37,1 Prozent. „Wir sor- gen damit im österreichischen LEH bereits für rund neun Millionen Euro Umsatz.“ Kategorie Proteinmarkt. Insge- samt weist Nielsen von 2019 auf 2020 in der Kategorie Protein ein Wachs- tum von 66,1 Prozent aus. „Fitness und bewusste Ernährung sind kein kurzfristiger Modetrend, sondern ein grundlegender Wertewandel in unse- rer Gesellschaft. Proteinreiche Er- nährung bleibt damit bestimmt ein starkes Thema.“ Deshalb erweitert die NÖM als „Nummer eins am öster- reichischen Proteinmarkt“ seine nöm Pro-Range. „Wir haben hier viele neue Produkte in der Pipeline, die im ersten Halbjahr in den Regalen sein werden.“ So sind nöm Pro-Puddings in den Sorten Vanille und Schoko in der Pipeline. NÖM will außerhalb des Mopro- Sortiments Fuß fassen. Dabei blei- ben die Vorstöße nicht nur allein auf das Mopro-Segment beschränkt. „Der Wachstumstrend im Proteinbe- reich erstreckt sich weit über die Grenzen des Kühlregals. Daher wer- den wir auch in anderen Segmenten Fuß fassen.“ So sind unter der Marke nöm Pro seit April 2021 Proteinriegel im Handel erhältlich. „Hergestellt in Österreich vereinen sie als to-go- Snack mit hohem Proteingehalt, MILCH- FLASCHEN AUS 100 PROZENT re PETMOLKEREIPRODUKTE 03-2021 REGAL | 183 sämtliche Erwartungen an ein ausgewogenes Produkt für den aktiven Lifestyle.“ Kefir wird intensiv besetzt. Darüber hinaus kündigt Berger an, weitere neue Plattformen, neue Kategorien 2021 auf den Weg zu bringen. „Mitte März werden wir mit der Plattform ‚nöm für mich‘ und einem kompletten Kefir-Sor- timent aktiv werden. Als Marktführer in Italien in diesem Segment haben wir knapp zehn Jahre Erfahrung und konnten schon bei unserer Tochter in Italien sehen, dass diese Produkte sehr gut als moderne Lifestyle Produkte für einen gesunden Ernährungsstil performen. Das zeigt uns, dass Produkte für einen gesunden Lebensstil absolut im Trendbereich liegen.“ Das Sortiment besteht aus mil- den nöm Kefir Drinks in der Sorte Natur, Himbeere und Multifrucht. Cremiger, ungesüßter Kefir stellt in der Sorte Natur oder mit crunchy Granola im Deckel, wahlweise mit Haselnüssen oder Waldbeeren, hingegen „den perfekten Naturgenuss zum Löffeln dar.“ Begleitet wird der Produkt- launch von einer starken Werbekampagne in TV, Out-of- Home, Print und Online. Export. Insgesamt liegt der Exportanteil bei 40 Prozent. 30 europäische Märkte werden beliefert. „Wir wollen vor allem bei den bestehen Kunden wachsen, aber wir werden auch Neuland betreten wie im Baltikum. Besonders er- freulich ist, dass wir im hart von Corona getroffenen Land Italien dennoch mit unseren Marken sehr gut wachsen konnten.“ Impuls-Bereich strauchelt. Kein gutes Jahr war es für den To-go-Bereich und anderen Impuls-Artikeln. „Diese haben krisenbedingt stark gelitten und werden sich aber, sobald sich die Konsumenten aus dem Home-Office und der Kurzarbeit wieder auf den Weg zur Arbeit machen dür- fen, erholen.“ Artikelanzahl. Insgesamt ist die NÖM-Produktpalette prall gefüllt. „Wir verfügen mittlerweile über 800 SKUs und liegen hier mit Sicherheit an der Obergrenze. Perma- nentes Monitoring dieser Artikel, um Anpassungen durchzuführen ist tägliche Routine. Wer nicht performt muss daher schnell wieder raus.“ Investitionen. Das Investitionsvolumen 2021 beziffert Berger zwischen zehn und 15 Millionen Euro. „Wir legen unseren Schwerpunkt in nachhaltige Technologien und Anlagenerweiterungen, um bei Verpackungen und spezi- ell bei den PET-Flaschen den Recycling-Anteil wei- ter zu erhöhen. Wir sehen dies als Pflicht als erste CO 2 neutrale Molkerei wei- ter innovativer Vorreiter zu sein.“ Dabei nimmt die NÖM auch den teureren Weg in Kauf. „Das rePET- Material ist derzeit auf- grund der hohen Nachfra- ge um 60 Prozent teurer als sogenanntes Virgin-Mate- rial und diese 60 Prozent werden von uns als Invest- ment in die Nachhaltigkeit gesetzt. Wie die Studien beweisen ist rePET die beste Verpackungslösung am Markt und wir haben als erste Molkerei eine Milchflasche, die zu 100 Prozent aus rePET Material besteht.“ B2B. Eine „erfreuliche Entwicklung“ ortet der Vor- stands-Sprecher auch beim Thema B2B-Geschäft. „Der Geschäftsanbahnungs-Zeitraum ist zwar gefühlt ewig lang, dafür stehen dann langfristige Vereinbarungen da- hinter. Wir sind sehr stolz, dass wir bereits internationale Kunden aus dem FMCG-Bereich sowie internationale Molkereien von unserer Qualität als Co-Manufacturer überzeugen konnten.“ Gastro. Stark von der Corona-Krise war der Gastro-Be- reich getroffen. „Die Gastronomie, sowie Großverbrau- cherkunden, die wir direkt versorgen, machen rund fünf Prozent der verarbeiteten Menge aus. Dieser Bereich ist durch Corona stark betroffen. Leider wird dies noch länger so bleiben. Denn im Gegensatz zum Westen, der spätes- tens im Sommer wieder Tourismus haben wird, wird in Wien mit internationalem Städtetourismus sicher noch nichts los sein.“ Dennoch konnte das Gastro- Tochterun- ternehmen „nöm- Gast“ das Jahr 2020 „gut überstehen.“ Mostviertler Käsemanufaktur. Darüber hinaus erwarb die NÖM in der Krise einen kleinen Spezialitäten-Produ- zenten. „Wir vertreiben seit kurzem in der Mostviertler Käsemanufaktur handhergestellten echt niederösterrei- chischen Bio Camembert, Gouda und Hartkäse. Spar Nie- derösterreich hat von Anfang an auf diese Produkte aus der Region gesetzt und top umgesetzt, und wir sind mit dieser Entwicklung echt happy.“ MAG. ALFRED BERGER, NÖM-Vorstandssprecher → NÖM in Zahlen Umsatz 2020: 400 Mio. Euro Produktanzahl: über 800 Artikel Exportanteil: 40 Prozent Investition: zwischen 10 und 15 Millionen Euro Quelle. NÖMMOLKEREIPRODUKTE 184 | REGAL 03-2021 D as Jahr 2020 war trotz aller Heraus- forderungen ein sehr gutes Geschäfts- jahr für Danone Österreich, so das Fazit von Geschäftsführer Fabio Andrea Cella. „Wir konnten ein Wachstum in zweistelliger Höhe erzielen und außerdem unsere Marktanteile weiter ausbauen.“ Die Gesamtkategorie der bunten Palette steigerte sich 2020 umsatzsei- tig um 5,2 Prozent, die erweiterte bunte Palet- te – inklusive Naturjoghurt – verzeichnete ein Wachstum von 6,4 Prozent. Danones Markt- anteil lag im vergangenen Jahr bei 17,2 Pro- zent (Molkereiprodukte inkl. pflanzenbasier- te Produkte und Alpro) Starke Dynamik ortet Cella im Markt der pflanzenbasierten Produkte. „Die gesamte Kategorie Milchalternative erzielte 2020 einen Umsatz von 64,4 Mio. Euro. Zum heutigen Stichtag können wir im Verlauf eines Jahres dabei eine Steigerung von rund 37 Prozent feststellen. Außerdem lässt sich der klare Trend beobachten, dass immer mehr öster- reichische Haushalte zu pflanzlichen Milch- alternativen greifen. Konkret waren das im Dezember 2020 bereits 37,5 Prozent der Haus- halte“, unterstreicht er. Generell entwickelt sich der Markt für pflanzliche Produkte in Österreich ausge- sprochen schnell – eine Entwicklung, an die Danone auch in Zukunft anknüpfen möchte. Keine Nische mehr. „Die Käuferschicht für pflanzenbasierte Produkte findet sich nicht mehr nur in der Generation Z wie lange ange- nommen. Wir haben innerhalb des letzten Jahres einen Zuwachs in der Altersgruppe der 50- bis 64jährigen vermerkt und beobachten außerdem ein deutliches Wachstum bei Fa- milien, die mit Jugendlichen in einem Haus- halt leben“, beschreibt Cella die Entwicklung. Im Bereich der gekühlten Produkte gibt es sogar ein Wachstum von rund 25 Prozent. „Wir glauben fest an eine flexitarische Zu- kunft und wollen daher neben kuhmilchba- sierten Produkten auch unser Angebot an pflanzlichen Produkten in Zukunft weiter ausbauen.“ Klare Abgrenzung am POS. Grundsätz- lich zeig sich Cella mit der Umsetzung der Milchalternativen am POS zufrieden. Gerade größere Supermärkte punkten mit separaten und recht großen Regalplätzen für die Kate- gorie, die eine gute Visibilität ermöglichen. „Unsere Marken Activia und Dany sind starke Wachstumstreiber für die Gesamtkategorie. So können wir zusätzliche KonsumentInnen für die Kategorie der pflanzlichen Alternativen gewinnen. Für uns ist es daher von enormer Bedeutung, dass diese Produkte auch entspre- chend platziert und mit POS-Aktivitäten unter- stützt werden“. Insbesondere kleinere Märkte könnten mit einer klaren Abgrenzung das be- stehende Potential noch besser ausnutzen. Ausblick. „Unser strategischer Fokus liegt 2021 darauf, unser pflanzliches Sortiment weiter auszubauen, sowie auf Produkten mit „weniger Zucker“ und Produkten mit einem zusätzlichen funktionalen Nutzen, wie bei- spielsweise der Stärkung des Immunsystems. Im Rahmen dessen, werden wir unseren Busi- ness-Fokus und unsere Investments auf die Marken Activia, Actimel und Obstgarten kon- zentrieren und diese entsprechend durch maßgeschneiderte Marketing-Aktivitäten be- gleiten.“ → Milchalternativen sind keine Nische mehr → Struktur am POS erforderlich Danone FABIO ANDREA CELLA, Geschäftsführer TEXT: STEFANIE DÄHMLOW Dynamik bei Milchalternativen 37,5 % DER HAUSHALTE IN ÖSTERREICH greifen zu MilchalternativenUnternehmen mit Geschichte. Produkte mit Zukunft. echte Partnerschaft Wir feiern. Feiern Sie mit! Auf www.gmundner-milch.at erfahren Sie, warum unsere Produkte bei Ihnen am POS punkten! 150 g bis zu 1000 g Käsescheiben und Stücke in wiederver- schließbaren Packungen. Laufende Bewerbung in Anzeigen, in gezielten Beilagen-Konzepten, Online und im überregionalen TV Umsetzbar mit einem großen Sortiment an oberflächen- und foliengereiften Käsespezialitäten Einzigartige Positionierung durch Originaldesign der Gmundner Keramik Manufaktur Verschiedene Grammaturen auf Anfrage umsetzbar Als Markenprodukt oder Private Label Tiefziehfolie oder Prepacking MOLKEREIPRODUKTE 186 | REGAL 03-2021 D ie SalzburgMilch hält den Kurs. Mit einem Umsatz von 229 Millionen Euro glückte den Mozartstädtern eine Punktlandung. „Das Halten dieses Niveaus trotz teilweisen Totalausfalls der Gastronomie ist ein Er- folg. So ein turbulentes Jahr wie 2020 wünscht man sich nicht. Aber wir haben das Beste daraus gemacht“, erklärt SalzburgMilch-Chef Direktor Andreas Gasteiger. Die neu- en Eigentümerverhältnisse, die Salzburger Molkerei ist wieder zu 100 Prozent in den Händen der Milchbauern, habe bei der Bewältigung der Krise geholfen. „Es wurde eine schnelle Handlungsfähigkeit in sämtlichen Gremien sichergestellt.“ Und Gasteiger hält fest: „Alle betriebswirt- schaftlichen Kennzahlen sind im grüneren Bereich.“ Milchmengen. Insgesamt lag die Milchanliefer-Menge mit 288 Millionen Kilogramm leicht über dem Niveau von 2019. Die wichtigste Basis: Spezialmilchen. „Im internati- onalen Vergleich haben wir 100 Prozent Spezialmilch, denn wo sonst gibt es ausschließlich gentechnikfreie Milch von kleinstrukturierten Bauernhöfen mit im Schnitt 18 Milchkühen? Insgesamt kommen wir bei unseren Bio- und Heumilch-Sorten auf einen Anteil von über 56 Pro- zent der Gesamtmenge.“ Geht es nach Gasteiger, dann stehen aber noch viel mehr Attribute auf der Visitenkarte der Salz burger: „Wir sind der bedeutendste und größte Heumilch-Verarbeiter in ganz Europa und gehören auch zu einen der größten Bio-Milch-Veredler in Österreich.“ Käse und Export. Immer wichtiger wird der Käse-Be- reich, der mittlerweile knapp die Hälfte des Umsatzes der SalzburgMilch ausmacht. Der Exportanteil ist nach dem Wegfall der heimischen Gastro-Mengen indes leicht an- gestiegen und pendelte sich mit Jahreswechsel bei 46 Pro- zent ein. Dabei stellt Gasteiger der Marken-Entwicklung ein sehr gutes Zeugnis aus. „Unser Premium Milc hmacher- Konzept hat sich sehr gut entwickelt. Daher konnten wir die Marke 2020 im LEH im zweistelligen Prozentbereich ausbauen. Der gesamte Marken- ist auch höher als der Eigenmarken-Anteil.“ Investitionen und Nachhaltigkeit. Auch die Investiti- onsmaschinerie läuft auf Hochtouren. „Wir werden heuer in moderne und ressourcensparende Anlagen an beiden Standorten einen zweistelligen Millionen-Betrag investie- ren. Die nachhaltigste Investition ist dabei sicherlich die Errichtung von Salzburgs größter Aufdach-Photovoltaik- Anlage in Lamprechtshausen – ein wichtiger Teil unserer neu aufgestellten Nachhaltigkeitsstrategie.“ Darüber hin- aus zimmern die Mozartstädter an neuen innovativen und modernen Verpackungslösungen. „Hier waren wir schon mit einigen tollen Projekten Vorreiter und konnten in den vergangenen vier Jahren alleine mit unseren SalzburgMilch Premium-Produkten 130 Tonnen Kunststoff einsparen.“ Produkte. Produktseitig lassen die Salzburger 2021 einige Käseneuheiten vom Stapel. Den preisgekrönten, bisher nur im Ein-Kilogramm-Eimer erhältlichen Frisch- käse gibt es künftig auch in zwei Sorten („Natur“ und „Mit Kräutern verfeinert“) in der 300-Gramm-Familienpa- ckung. Darüber hinaus werden mit den neuen, würzigen Berggenuss-Käsesorten drei echte Innovationen einge- führt. „Dabei handelt es sich um einen cremigen Schnitt- käse, der mit ausgesuchten Gewürzen und erlesenen Kräutern verfeinert wird.“ Dabei geht es um die Sorten „mit feinen Kräutern“, „mit edlem Paprika“ und „mit mediterranen Gewürzen“. → Innovationsmaschinerie läuft in der gelben Palette auf Hochtouren: Knapp die Hälfte des Umsatzes geht bereits auf Käse zurück → Neuer Mega-Invest in Produktions- standorte SalzburgMilch Neuer Käse- Vorstoß ANDREAS GASTEIGER, DirektorOhne Zuckerzusatz 1ooº/ º Pflanzlich Unterstützt natürlich deine Verdauung! * Mit wertvollen Ballaststo en! Starke nationale TV-Kampagne von Februar bis November. Activia 100% Pflanzlich ist die erste pflanzliche Alternative im Markt, die unsere speziellen Bifidus-Kulturen sowie Ballaststo e enthält und ist damit perfekt für VeganerInnen und FlexitarierInnen geeignet. Activia Ohne Zuckerzusatz kommt ganz ohne Zuckerzusätze und Süßsto e aus. Neben unseren Fruchtsorten ist nun auch die Cerealien- Sorte Hafer-Chia-Dattel neu im Markt verfügbar. OFT LÄNGER GUT SCHAUEN - RIECHEN - PROBIEREN Activia ist „Oft Länger Gut“. Mit der schrittweisen Einführung eines Zusatzhinweises zum Mindesthaltbarkeitsdatum gehen wir gegen Lebensmittelverschwendung in Österreich vor. *ACTIVIA trägt zum Darmwohlbefinden bei, indem es die Darmpassagezeit verkürzt und das Aufgeblähtsein reduziert.MOLKEREIPRODUKTE 188 | REGAL 03-2021 Ü ber einen dynamischen Start ins aktu- elle Jahr freut sich Molkerei Müller Key Account Manager Markus Witt. „Die ersten drei Monate sind sehr vielverspre- chend. Wir liegen mit einem starken zweistel- ligen Plus über dem Vorjahreszeitraum“, skiz- ziert er die aktuelle Entwicklung. „Das ist na- türlich eine positive Momentaufnahme, aber dieselbe Dynamik verzeichnen wir auch in Deutschland.“ Faktoren, die das Wachstum ankurbeln, sind die aktive Vermarktung des Aktionsgeschäfts aber auch In-Out-Aktionen, mit denen die bayerische Molkerei bei den Konsumenten punkten kann. An den Schrau- ben der Sortimentspolitik wurde ebenfalls gedreht und in Abstimmung mit den Han- delspartnern evaluiert, welche Sortierungen in Österreich sinnvoll sind. Geholfen hat während der Pandemie sicherlich, dass Mol- kerei Müller keine starke Abhängigkeit vom Großverbraucher- und Out-of-Home-Ge- schäft hat. Neue Geschäftsführung. Die Dynamik erfordert entsprechende Produktionskapazi- täten. „Hier sind wir als Unternehmen gefor- dert, unsere Hausaufgaben zu machen.“ Ak- tuell wird am Standort Weihenstephan in eine weitere Abfüllanlage für H-Milch inves- tiert. Um die Schlagzahl hoch zu halten, gibt es auch personelle Änderungen bei Deutsch- lands größter Privatmolkerei. Kurt Hardt, ehemaliger Vertriebschef bei Ehrmann, über- nimmt als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb das Markengeschäft für Müller Milch und Weihenstephan in der DACH-Region. „Müller Milch hat ein starkes Portfolio, das gut ausgebaut werden kann. Es geht darum, das bestehende Sortiment zu optimieren, neue Produktbereiche zu entwickeln und auch im Marketing alle Medien zu bespielen“, macht Witt deutlich. Neue Produktgruppen. „Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit Produktgruppen, die für uns Neuland bedeuten. Ayran, Skyr oder auch Nature sind Innovationen, mit denen wir noch jung am Markt sind und die gepflegt ge- hören.“ Die Trends Protein und Zuckerreduk- tion werden von Müller ebenfalls konsequent bedient. So gibt es sowohl innerhalb der Mül- lermilch- als auch der Milchreis-Range Zero Sorten ohne Zuckerzusatz, in beiden Pro- duktbereichen runden Proteinvarianten das Sortiment ab. Neue Marke. Weiterer Schritt ist der Start von Müller Vegan, mit dem das Unternehmen den Trend zu pflanzenbasierten Produkten aufgreift. Unter der jüngsten Marke werden in Deutschland eine vier Sorten umfassende Milchreisrange auf Kokosbasis sowie vier Sorten Haferdrinks eingeführt. Letztere sind auf Pfandbasis und können aktuell nicht in Österreich vertrieben werden. Nachhaltigkeit. Weniger Plastik, weniger CO 2 , weniger Abfall – Themen, denen Müller hohe Priorität einräumt, die aber nicht groß in der Öffentlichkeit gespielt werden, wie Witt erklärt. So gibt es am Standort Leppersdorf ein eigenes Heizkraftwerk und eine Bioetha- nol-Anlage. „Wir haben von 2000 bis 2019 rund 13.900 Tonnen Plastik eingespart. Unse- re CO 2 Reduktion betrug beispielsweise 4.013 Tonnen im Jahr 2019“, nennt er Kennzahlen, die die Aktivitäten der Molkerei unterstreichen. → Launch von Müller Vegan → Aktive Sortimentspolitik Molkerei Müller Starker Start MARKUS WITT, Key Account Manager TEXT: STEFANIE DÄHMLOW → Ziele 2025 alle Verpackungen 100 % recyclebar Verwendung von 50 % recyceltem Plastik Quelle. Molkerei Müllermilch.com NACHHALTIGKEIT LEBEN. TIERGESUNDHEIT SCHMECKEN. UNSERE NEUEN KÄSE-INNOVATIONEN Premium Berggenuss BRINGT WÜRZE INS LEBEN. Der Premium Berggenuss mit edlem Paprika, erlesenen Kräutern oder mediterranen Gewürzen in der einzigartigen Käseglocke bringt genussvolle Abwechslung auf jede Käseplatte. Premium Frischkäse VIELSEITIGKEIT IN DER FAMILIENPACKUNG. Der Premium Natur & Kräuter Frischkäse in der 300-g- Packung begeistert mit seiner mehrfach preisgekrönten Rezeptur. Dank seiner Vielseitigkeit ist er die perfekte Grundlage für süße & pikante Rezepte. 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