< PreviousDie Patronin der Abgeordnete des Europäischen Parlaments Sarah Wiener exklusiv über Bio, Wirtschaft und EU 60 | REGAL 03-2021 GREEN EDITION GE_Sarah Wiener.indd 6027.03.21 06:13REGAL: Was sind die größten Zahnräder, an denen die Industrie in Sachen Umwelt- schutz und Nachhaltigkeit drehen könnte? Sarah Wiener: Es geht nicht darum, „Unter- nehmen in die Mangel zu nehmen“. Wir wis- sen ganz genau, dass unser jetziges neolibe- rales Wirtschaftssystem zu zerstörerischen Praktiken führt. Denn was wiegt in diesem System am stärksten? Es sind Profit und Wettbewerbsfähigkeit, die den Markt diktieren. Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben in einer solchen Situation keinen Platz. Um das zu ändern, brauchen wir zumindest eine starke Gesetzgebung, die eine Transformation des Wirtschaftssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit leitet und vorantreibt. Also geht es um ein großes Umdenken. Wir sollten endlich lernen, auf eine Art und Weise zu wirtschaften, die unseren Planeten - und damit unsere Lebensgrundlage - gesund und lebenswert hält, denn sonst sind wir verloren. Die Industrie kann sich die Är- mel hochkrempeln, für sie gibt es in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit noch viel zu tun, allein wenn ich an die Lebensmittel- industrie denke: wir brauchen Lebensmittel, die uns, aber auch die Tiere und den Boden, gesund halten. Wir brauchen mehr Tierwohl, müssen die Tiere wieder auf den Weiden hal- ten, wir brauchen einen geringeren Pestizid- einsatz und dafür vermehrt Fruchtfolgen auf dem Acker, wir brauchen keine Zusatzstoffe FOTOS: CHRISTIAN KAUFMANN Nachhaltigkeit Der Grüne Deal der EU könnte einen Wendepunkt darstellen Einstimmigkeitsprinzip im Parlament gilt als „Relikt“ Bio-Entwicklung: Standards sind teilweise zu verwässert INTERVIEW: LISA WEBERund technische Hilfsmittel in den Lebens- mitteln, sondern mehr natürliche, handwerk- lich hergestellte Lebensmittel, die uns eben lebendig halten. Die EU-Umweltpolitik greift in weite Be- reiche der nationalen Regelungen ein (z.B. Hygienevorschriften in Supermärkten). Dadurch können Konsumenten, etwa an der Feinkost, keine eigenen Behältnisse verwenden und sind gezwungen, ihre Arti- kel in Plastik verpacken zu lassen. Herrscht durch europaweite Rege- lungen eine Überregulierung? Es gibt sehr wohl einige Super- marktketten, die Wurst oder Käse von der Frischetheke, in die von den Kunden mit- gebrachte Mehrwegboxen einpacken. Prinzipiell geht es dabei aber nie um eine Überregulierung der EU, denn die EU sind wir schluss- endlich alle. Die Regierungen sind ja auch immer mitbetei- ligt an der Gesetzgebung. Vielmehr geht es in man- chen Bereichen eher um ei- nen zu geringen Umset- zungswillen von ambitio- nierten Klimazielen, insbesondere sind es konser- vative Kräfte, die sich im eu- ropäischen Parlament gegen sinnvolle Umweltschutzmaßnahmen stellen. Und wie könnte diese Problematik ent- schärft werden? Gerade stehen wir an einem möglichen Wen- depunkt, denn die Kommission hat mit ihrem Grünen Deal ambitionierte Klimaziele vorge- legt. Für den Lebensmittelsektor relevant ist insbesondere der Aspekt, der das Lebensmit- telsystem neu denkt, die Farm to Fork Strate- „Zwischen Bio und Bio ist ja auch noch ein Kilometer Unterschied.“ SARAH WIENER, EU-ABGEORDNETE 03-2021 REGAL | 61 GREEN EDITION GE_Sarah Wiener.indd 6127.03.21 06:13gie. Mit ihr liegt nun eine Vision auf dem Tisch, die beschreibt, wie wir unser gesamtes Lebensmittelsystem nachhaltiger gestalten können – von der Produktion bis zum Tisch. Klar ist, dass, wenn wir uns gemeinsam für ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem ent- scheiden, davon alle profitieren – die Men- schen, die Umwelt und die Tiere und natür- lich auch klein- und mittelständische Unter- nehmen. Und Sie verhandeln in Brüssel? Ich verhandle nun als Schattenberichterstat- terin dieses Papiers eine Parlamentsposition aus und leider muss ich berichten, dass sich, wieder die konservativen Stimmen, stark ge- gen eine nachhaltige und enkelfitte Lebens- mittelstrategie stellen. Wie stehen Sie zu dem klassischen Argu- ment, dass durch Lebensmittelvorschrif- ten – Stichwort Gurken-Krümmung – mehr Essen im Müll landet? Die Gurkenkrümmungs-Messung war ja ein Wunsch des Handels – mehr gerade Gurken zu haben, um sie besser lagern und verkaufen zu können. Natürlich entsteht durch ver- packte und genormte Nahrungsmittel mehr Müll, als wenn man mit Grundnahrungsmit- teln kocht, in dem man Portionsgrößen selber abmisst und mehr Vertrauen ins Reste-Essen hat. Müll machen nicht die Vorschriften, son- dern unser gesamtes Nahrungsmittelsystem. Ist das Einstimmigkeitsprinzip der EU eine zeitgemäße Regelung? Kurz gesagt: nein. Es ist ein Relikt aus Zeiten, in welchen die EU noch weniger politisch in- tegriert war. Das Einstimmigkeitsprinzip ist ein Instrument zur Wahrung der nationalen Interessen in politischen Bereichen, die als essenziell für die Souveränität der Staaten angesehen wurden (z.B. das Polizeiwesen oder die Verteidigungspolitik). Wie sehen Sie die Entwicklung von Bio, was läuft gut, was weniger? Zwischen Bio und Bio ist ja auch noch ein Ki- lometer Unterschied. Verwässerte Bio-Stan- dards, damit möglichst viele mitmachen, sind genau das, was wir nicht brauchen, weil da- durch langfristig das Vertrauen in besonders hochwertige Tier- und Umweltgerechte Stan- dards und Vorstellungen untergraben wird. Der Spagat ist, einen angemessenen Preis für hochwertige Lebensmittel zu erzielen und vielfältige Absatzmärkte zu erschließen. Was sehen Sie problematisch? Problematisch sehe ich die stete Zunahme von Kontamination durch Umweltgifte aus konventionell wirtschaftenden Nachbarbe- trieben. Aber Gentechnik wird bei Bio keine einge- setzt. Ich begrüße, dass in allen Biolebensmitteln keine Gentechnik eingesetzt werden darf, und viel weniger Zusatzstoffe verarbeitet werden dürfen als in konventionellen. Das wird in Zukunft ein echter Mehrwert gegen- über immer künstlicheren und hochtechno- logisierten Nahrungsmitteln werden. Prinzi- piell gibt es, gerade durch Corona, eine starke Nachfrage nach Bioprodukten, nicht nur in Österreich oder Deutschland. Die Herausfor- derung wird auch daran liegen, vielfältige re- gionale Strukturen aufzubauen und Mono- polbildung zu vermeiden. Danke für das Gespräch. SEIT 2019 ist Sarah Wiener abgeordnete des EU Parlaments GRÜNE UNTER SICH: Vizekanzler Werner Kogler und Sarah Wiener „Es sind Profit und Wettbe- werbsfähig- keit, die den Markt diktie - ren. Nachhal- tigkeit und Umweltschutz haben in einer solchen Situa- tion keinen Platz.“ SARAH WIENER, EU-ABGEORDNETE GREEN EDITION 62 | REGAL 03-2021 GE_Sarah Wiener.indd 6227.03.21 06:13Packaging by Nature ® Wir betrachten es als unsere Verpflichtung den globalen Wandel hin zu einer klimaschonenden Kreislaufwirtschaft zu unterstützen – mit Pure-Pak ® , einer nach haltigen Premium-Verpackung im Einklang mit der Natur. Der Pure-Pak ® Karton ist die natürlich nach haltige, conveniente und von Verbrauchern bevorzugte Alternative zu Kunststoff -Flaschen. Recycelbar Aus nachhaltiger Forstwirtschaft Bis zu 100% holzbasiert Klimaschonend Elopak GmbH, Johann-Roithner-Strasse 131, 4050 Traun I Tel. +43 7229 79499 0 I www.elopak.comHOFER GENERALDIREKTOR HORST LEITNER H ofer arbeitet daran, nachhaltigere Verpackungslösungen unter Be- rücksichtigung des Produktschut- zes zu finden. Der Diskonter möchte bis Ende 2022 bei 100 Prozent seiner Exklusiv- marken-Verpackungen des Standardsorti- ments auf recyclingfähige Lösungen umstel- len. Bis Ende 2025 wird der Materialeinsatz bei Exklusivmarken-Verpackungen um 30 Prozent reduziert. Im gesamten Obst- und Gemüsesortiment werden 100 Prozent der Verpackungen eingespart oder nachhaltiger gestaltet. Recycling. Gab es zuvor für bestimmte Warengruppen – wie zum Beispiel im Fleisch- bereich – nur wenige recyclingfähige Verpa- ckungslösungen, wurden zusätzliche Alter- nativen entwickelt. Einige sind bereits in den Filialen des Diskonters zu finden. Beispiels- weise hüllt Hofer seit fast einem Jahr ausge- wählte FairHOF-Artikel in eine neu entwi- ckelte, vollständig recyclingfähige Verpa- ckungsfolie. Diese wurde aufgrund ihrer herausragenden Recyclingfähigkeit sogar mit dem begehrten „Green Packaging Award“ ausgezeichnet. Zusätzlich wurde bereits bei zahlreichen Verpackungen sowie Aktionsartikeln auf den Einsatz von Recyclingmaterial umgestellt, wodurch Hofer jährlich 2.500 Tonnen primä- ren Kunststoff vermeidet. Vor allem im Be- reich Obst und Gemüse setzt der Diskonter vermehrt auf den Einsatz von Schalen aus re- FAIRHOF COCKTAIL- WÜRSTEL: Frankfur- ter, Debreziner, Brat- würstel oder Käse- krainer „ZURÜCK ZUM UR- SPRUNG“ MINERAL- WASSER TAUERN- QUELLE: still oder prickelnd, 0,5 l Hofer pusht Nachhaltigkeit Plastikreduktion und Nachfüllpacks Verpackungen aus Holzfaser oder aus Recyclingmaterial TEXT:GREGOR SCHUHMAYER Verantwortungsvolle Produktentwicklung und -herstellung. Forschungs-Projekt des FH Campus Wien zu PET cyceltem PET. Und auch Getränke hüllt Hofer gerne in recyceltes PET – im Durchschnitt be- stehen die PET Flaschen der dauerhaft ver- fügbaren Exklusivmarken-Getränke zu 60 Prozent aus Rezyklat. Die Verpackungen der Hofer Exklusivmarken-Mineralwässer, wie zum Beispiel des „Zurück zum Ursprung“-Mi- neralwassers „Tauernquelle“, bestehen bereits zu 100 Prozent aus Rezyklat. In Geschirrspülmitteln und Blumentöpfen und vielem mehr wird Recyclingmaterial ein- gesetzt. Hofer unterstützt außerdem das PET- 2PACK-Forschungsprojekt der FH Campus Wien. Denn PET-Verpa- ckungen wie Schalen, Trinkbecher und Deckel sind aktuell nur ein- geschränkt werkstofflich ver- wertbar und genau hier setzt das vom FH Campus Wien initi- ierte Forschungsprojekt an. Es verfolgt das Ziel, Sammel-, Sor- tier- und Recyclingverfahren für die bisher nicht recycelbaren PET-Verpackungen so zu opti- mieren, dass ein geschlossener Materialkreislauf erreicht wird. Dadurch können aus gebrauch- ten PET-Verpackungen wieder neue Verpackungen hergestellt werden. 64 | REGAL 03-2021 GREEN EDITION GE_Hofer_Nachhaltigkeit.indd 6428.03.21 12:59Ob Verkaufsförderung, Regalordnung und -veredelung oder Preisauszeichnung – Oechsle Display Systeme und werba print und display ergeben zusammen ein unschlagbares Duo im Bereich Display- und POS-Lösungen. Profitieren auch Sie von der gewinnbringenden Kompetenz der beiden POS-Experten. www.oechsle.de | www.werba-print.de werba: Display & Druck mit wasserbasierenden und geruchsneutralen Farben Oechsle: Fachteiler aus vollständig recycelbaren Materialien Oechsle: Holzrahmen aus PEFC-zertifiziertem Buchen-Holz werba: Regalstopper aus nachhaltigen Materialien & DAS UNSCHLAGBARE DUO FÜR DEN POSD as Match Bio versus Regionalität kennt einen klaren Gewinner. Zu- mindest, wenn es nach der großen Marketagent Studie, in Kooperation mit REGAL, geht. 86,8 Prozent von 350 befrag- ten Top-Managern der FMCG/LH-Branche sehen österreichische Herkunft wichtiger als Bio oder zumindest gleich wichtig. Nur 13,2 Prozent ordnen Austro-Herkunft als weniger wichtig ein. Regionalitätsknüller: Eier vor Brot, Mopro und Wurst „Made in Austria“ erfolgsversprechend für Wurst und Fleisch, Mopro, Brot und Gebäck, Eier und O&G 41,7 Prozent sagen: Österreichische Herkunft ist wichtiger als Bio TEXT: VERENA SCHNEEWEISS Regionalität: Der zweite Teil der großen Marketagent Studie, durchgeführt in Kooperation mit REGAL, liefert Detailergebnisse zu Warengruppen und Auslobung 66 | REGAL 03-2021 GREEN EDITION GE_Regionalität_Studie.indd 6625.03.21 15:39Das Argument „Österreich“ zieht auch mehr als günstige Preise. 74,6 Prozent be- haupten, dass der rot-weiß-rote Ursprung ei- nes Produktes oder einer Marke wichtiger oder zumindest gleich wichtig ist. Interessant: Geht es beispielsweise um den Vergleich mit künstlichen bzw. fragwürdigen Inhaltsstoffen (z.B. Palmöl), schätzen gewichtige 30,4 Pro- zent eine untergeordnete Rolle von österrei- chischer Herkunft ein. Sortiment. Im Detail nachgefragt: Bei wel- chen Warengruppen ist das größte Potenzial? „Made in Austria“ boomt gerade an der Fri- sche-Theke. Die Top Fünf, bei denen Öster- reichs Konsumenten auf die Herkunft schau- en: Eier (98,6%), Brot und Gebäck (98, 3%), Molkereiprodukte (97,2 %), Wurst und Fleisch (96,6 %) und Obst und Gemüse (95,5 %). Unter den Top Zehn befinden sich etwa auch Baby- nahrung sowie Fette und Öle. Relativ unwich- tig wird die österreichische Herkunft bei Non Food I-Artikeln eingeschätzt. Bei Cremen, Wasch-, Putz-, Reinigungsmitteln, Hygiene- produkten, Make-up & Co liegt der Wert unter zwölf Prozent. Auslobung. Doch welche Auslobungen stufen Unternehmer am interessantesten bzw. Wichtigkeit österreichischer Herkunft im Vergleich zu … Interessante Auslobungen für das Unternehmen Bio Tierwohl (z.B. artgerechte Haltung) Hohe Qualität Günstiger Preis Verzicht auf künstliche bzw. frag- würdige Inhaltsstoffe (z.B. Palmöl) Umwelt- und ressourcenschonene Produktion / Inhaltsstoffe Sofortige Verfügbarkeit des Produkts Fairer Handel verzicht auf fragwürdige Produktions- weisen (z.B. ohne Tierversuche) Umweltschonende Verpackung 100 % Österreich Aus meiner Region Hergestellt in Österreich Made in Austria Aus meiner Heimat Aus der Nachbarschaft Keine davon Österreichische Herkunft ist wichtiger Österreichische Herkunft ist gleich wichtig Österreichische Herkunft ist weniger wichtig Wie wichtig ist für ihr Unternehmen die österreichische Herkunft eines Produktes / einer Marke im Vergleich zu den folgenden Aspekten? (n = 355) Welche der folgenden Auslobungen ist für ihr Unternehmen am interessantesten bzw. relevantesten? (n = 355) relevantesten ein? Vorweg: Österreich läuft hier der „Region“ den Rang ab. Sieger ist „100% Österreich“ mit 27,3 Prozent. Auf Platz zwei landet „Aus meiner Region“ (20,3 %), gefolgt von „Hergestellt in Österreich“ (19,4 %). Unter den Top Sieben tragen 60,5 Prozent Österreich 03-2021 REGAL | 67 GREEN EDITION GE_Regionalität_Studie.indd 6725.03.21 15:39in der Bezeichnung. Als besonders erfolgsver- sprechende Warengruppen für „made in Aust- ria“ werden die fünf Frische-Warengruppen Wurst und Fleisch, Mopro, Brot & Gebäck, Eier sowie Obst & Gemüse genannt. Herstellungskette. Wie viel Prozent der Herstellungskette eines Produktes müssen in Österreich erfolgen, um das Label „Made in Austria“ zu verdienen? Der Zentralwert aller Befragten liegt hier bei starken 90 Prozent. Also: Die Mehrheit spricht sich dafür aus: Wenn ein Artikel mit „Made in Austria“ ge- kennzeichnet ist, müssen 90 Prozent seiner Reise – von der Erzeugung der Rohstoffe bis hin zu Verarbeitung und Verpackung – in Ös- terreich stattfinden. Kommunikation nach außen. Insgesamt 81 Prozent stimmen der Aussage zu, dass re- gionale Produktion nach außen hin kommu- niziert werden soll. Interessant ist, dass ins- besondere Händler sich für eine sehr starke Information gegenüber dem Konsumenten aussprechen, konkret sind es 69,2 Prozent. Auf Industrie-Seite sind es nur 47 Prozent. Dies zeigte sich übrigens auch schon in den Ergebnissen von Teil eins der Studie, wo der Handel Regionalität als wesentlich wichtiger einstufte als die Industrie. Für eine geringe oder gar keine Kommunikation hin zum Kun- den sind 5,9 Prozent der Befragten. Das größte Pro-Argument für Regionalität sehen Unternehmer in einem Gegentrend zur Globalisierung. Die Qualität der eigenen Hei- mat wird in den Fokus gerückt. 88,7 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Und 85,9 Prozent sind davon überzeugt, dass Regionalität künf- tig noch an Bedeutung zunehmen wird. Zukunftsthemen. Marketagent fragte weiter nach: Was wird in puncto Nachhaltig- keit und Regionalität in der FMCG-Branche künftig interessant sein? Hier liegt Transpa- renz entlang der Wertschöpfungskette an erster Stelle (90,4 %), aber auch ökologische Nachhaltigkeit, stärkere Kundenbindung durch Nachhaltigkeit oder der Bezug von Rohstoffen/Produkten aus Österreich werden oft genannt. Verpackungsrecycling, aktuell in aller Munde, landet spannenderweise nur auf Platz acht, jedoch mit immerhin 71 Prozent. Wichtigkeit österreichischer Herkunft für den Konsumenten aus Unternehmenssicht Eier Brot und Gebäck Milch, Käse und sonstige Milchprodukte Wurst und Fleisch Obst und Gemüse Getreide und Getreideprodukte (z.B. Nudeln) Babynahrung Getränke Süßwaren und Knabbereien Fette und Öle (z.B. Olivenöl) Instant und Fertiggerichte Tierfutter und Tierpflegeprodukte Fisch und Meeresfrüchte Babyprodukte (z.B. Windeln) Kaffee, Tee Gesichtspflege (z.B. Tagescreme, Make up Entferner) Körperpflegeprodukte (z.B. Körpercreme. Sonnenschutzmittel, Handcreme) Putz-/Reinigungs-/ Waschmittel Zahn- und Mundpflegeprodukte (z.B. Zahnbürste) Haushaltsgeräte (z.B. Staubsauger, Mixer) Körperhygieneprodukte (z.B. Duschgel, Peelings) Haarpflegeprodukte (z.B. Shampoo, Haargel) Damenhygiene (z.B. Tampons, Binden) Make up (z.B. Lippenstift, Concealer) Rasierprodukte (z.B. Trockenrasierer, Rasiergel) Sehr wichtig Eher wichtig Wie wichtig ist den österreichischen Konsumenten Ihrer Meinung nach eine österreichische Herkunft bei den folgenden Warengruppen? (n=355 / Top 2 Box: Sehr wichtig / Eher wichtig) GLAUBEN, dass Transparenz künftig das wichtigste Nachhaltigkeitsthema ist 90,4 % GREEN EDITION 68 | REGAL 03-2021 GE_Regionalität_Studie.indd 6825.03.21 15:39 Kartoffelspezialitäten aus Österreich: 100 % klimaneutral 11er als Nachhaltigkeits-Pionier ANZEIGE "Die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Kartoffelspezialitäten aus Österreich wird immer größer. Hier punktet 11er mit seinem hochwertigen Sortiment." 2017 wurde die Biogasanlage auf aktuellstem Stand der Technologie komplett neu errichtet. Darin wer- den alle während der Produktion anfallenden biogenen Reststoffe (z. B. Kartoffelschalen) verwertet und es entsteht Biogas in Erdgasqualität. Damit werden die LKWs betankt, die die 11er Kartoffeln vom Acker bis in die Produktion fahren. Zwischen 2015 und 2019 konnte 11er den CO 2 - Ausstoß pro kg Fertigprodukt bereits um 16 % reduzieren. Zudem wird seit 1.1.2017 im Unternehmen aus- schließlich Strom aus Wasserkraft aus Österreich bezogen. Die Sonne kühlt das Tiefkühlhaus Aktuellste Neuerung am 11er Betriebs- gelände ist die hochmoderne Photo- voltaik-Anlage auf dem Dach des 11er Tiefkühlhauses, die Mitte April 2021 in Betrieb genommen wird. Auf der Fläche von 2.370 m 2 werden 1.165 Paneele aufgestellt mit einer Leistung von 500 kWp. Die durch die Sonneneinstrahlung gewonnene Energie fließt dann direkt in die Kühlung des 11er Tiefkühlhauses. Der große Mehrwert: 11er benötigt Wahrhaften Pioniergeist zeigt der österreichische Kartoffelspezialist 11er in Sachen Nachhaltigkeit. Bereits in den frühen 1980er Jahren wurde durch das eigentümerseitige Bestreben der Grundstein für ein langfristiges Nachhaltigkeitskonzept und für den Umweltschutz gelegt. Nachhaltigkeit als Selbstverständnis Die Kartoffel braucht fruchtbare Böden, sauberes Wasser und reine Luft, um wachsen zu können. Um dies auch für die nachkommenden Gene- rationen zu sichern, hat 11er bereits 1983 die erste Biogasanlage in Betrieb genommen. Die umfassende 11er Klimaschutzinitiative wurde 2015 ins Leben gerufen. Damit ist 11er Vor- reiter bei der Reduktion, Vermeidung und beim Ausgleich der eigenen CO 2 - Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Seither pro- duziert der Kartoffelspezialitäten- hersteller alle 11er Produkte zu 100 % klimaneutral – alle Emissionen einge- rechnet, vom Kartoffelacker bis in die Regale des Handels. Genuss, Regionalität und Nachhal- tigkeit sind keine Widersprüche. Das beweist das österreichische Familienunternehmen 11er mit seinen hochwertigen, goldgelben 11er Kartoffelspezialitäten. die Energie genau dann, wenn die Sonne am stärksten ist – tagsüber und in den warmen Frühlings- und Sommermonaten. Ein nachhaltiger Kreislauf, bei dem 100 % der Energie sofort verwendet werden kann. Mit diesem entschlossenen Denken und Handeln rüstet sich 11er bestens für die Zukunft. durch die 11er Klimaschutz- ini a ve • Österreichisches Familienunternehmen • 11er Kartoffelspezialitäten: Pommes, Kroketten, Rösti • Nachhaltigkeits-Strategie: 11er Klimaschutzinitiative seit 2015 entlang der Wertschöpfungskette 100 % klimaneutral durch Vermeidung, Reduktion & Ausgleich von CO 2 -Emissionen Projektpartner „klimaaktiv“ des Bundesministeriums für Klima- schutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie Mitglied „UN Global Compact“ Gründungsmitglied „Klimaneutralitätsbündnis 2025“ 100 % Strom aus österreichischer Wasserkraft FACTBOX:Next >