< PreviousDROGERIEFACHHANDEL © ! FRED " WILLENBROCK.DE Was den Marktanteil betri!t, konnte Nivea seine führende Marktposition in wichtigen Kategorien weiter aus- bauen: Im Segment Gesichtsp"ege steigt die Marke mit einem Plus von 0,7 Prozentpunkten aus. In der Kate- gorie Sonne konnte Nivea ebenfalls seine Position stärken und den wert- mäßigen Marktanteil um 0,8 Prozent- punkte erhöhen. Die allseits durch Corona schwächelnde Kategorie Deo- mittel lag am Gesamtmarkt im Jahr 2021 bei einem Wert von etwa 59 Mil- lionen Euro. Die Entwicklung gegen- über dem Vorjahr liegt bei minus einem Prozent, dabei schwächelte die Kategorie Female Deos mehr als Male (AC Nielsen: TY 2021 vs. VJ, wertmä- ßig, LH+DFH inkl. H&L). Die Entwicklung des Sonnenpfle- gemarktes gegenüber dem Vorjahr ist von einem massiven Wachstum mit Plus 26,5 Prozent geprägt und lag 2021 bei etwa 33 Millionen Euro. Vor allem das Segment Sommer Sonne ist im Vergleich zu 2020 um 28,5 Prozent gewachsen. „Nivea hatte ein sehr er- folgreiches Jahr 2021 und konnte sei- ne Marktführerschaft auf sehr hohem Niveau weiter ausbauen“, erzählt Be- nedikt Laufenberg, Sales Manager Beiersdorf Österreich. Innovation. Eine der stärksten In- novationen ist die Nivea Lumi- nous630 Anti-Pigment"ecken-Reihe. „Nahezu eine Million Produkte wur- den in 30 Ländern verkauft, und 91 Prozent der Verbraucher bestätigten die Wirksamkeit.“ Auch das #ema Nachhaltigkeit ist weiterhin im Vor- dergrund. Die erste feste Gesichtsrei- nigungs-Serie von Nivea – die Magic Bars – ist Ecocert Cosmos Natural zerti$ziert und plastikfrei verpackt. Beiersdorf: Nivea baut Marktanteil aus BENEDIKT LAUFENBERG, Sales Manager Beiersdorf Österreich → DFH-News DM STARTET LIVE!SHOPPING Mit dm Live startete der Drogeriemarkt Ende März eine neue Shoppingerfahrung: wöchentliche Live- Shopping-Streams in der Mein dm-App sollen ein interaktives Einkaufserlebnis am Smartphone bieten. Dafür streamen Experten, Markenbotschafter oder Kundenberater jede Woche live zu verschie- denen Themen. Während der Liveshow können die Zuschauer in Echtzeit mit den Gästen und Moderatorinnen vor der Kamera interagieren. Die vorgestellten Produkte können direkt in der App bestellt werden. Während der Corona-Pandemie hat das Online- Shopping weiter an Bedeutung gewonnen. Der On- line Shop auf dm.at konnte sich mit einem Plus von etwa 25 Prozent entwickeln. Am asiatischen Markt ist Live-Shopping bereits seit 2019 sehr beliebt. BOROTALCO: STARKES WACHSTUM Trotz des nach wie vor durch die Pandemie geprägten Jahres 2021 kann Borotalco auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Mit einem Anstieg von 14 Prozent konnte die Marke am österreichischen Deo-Markt gutes Wachstum erzielen und klettert auf einen Marktanteil von 10,2 Prozent. Innovation. Mit den Deo-Sorten Borotalco Soft mit Active Crystal Talc und Borotalco Men InvisibleDry soll die Erfolgsgeschichte weitergeführt werden. Seit April sind außerdem die neuen Cremeduschen mit nach haltiger Verpackung in vier Sorten in den Regalen zu finden. Die italienische Kultmarke wird auch 2022 im österreichischen TV- und Onlinebereich, als auch in der Social Media Kommunikation präsent sein. GILLETTE: INTIMRASUR IM FOKUS Gillette Venus bringt mit Satin Care eine neue Produktreihe für die Rasur im Vulvabereich auf den Markt. Drei Pflegeprodukte sowie ein Rasierer sollen für beruhigte Haut sorgen. Gleichzeitig startet eine Kampagne unter dem Motto #schambefreit. Mit pro- minenten Unterstützern ruft Gillette Venus zu einem offenen Umgang mit dem Tabuthema Intimrasur auf. 160 | REGAL 03-2022EINEN SCHRITT VORAUS! Beim UMSATZ Und bei NACHHALTIGKEIT +5,7 % LH+DFH Mitbewerber total 3,2 % 3,8 % ✔ Recyclebare Verpackung ✔ Rohsto e natürlichen Urspungs ✔ Plastikfreie Alternativen NEU Quelle: ACN LH+DFH 2020 vs. 2021 Umsatzveränderung Anfang des Jahres über- nahm die Merz Group das Unternehmen Brook- lyn Soap – und stockt da- mit ihr Männerpflege- Kompetenz auf. „Die Zielgruppe der Männer wurde bisher nicht voll ausgeschöpft. Brooklyn Soap, eine sehr moderne, innovative und hochwer- tige Marke mit klarem Commitment zu Natur & Nachhaltigkeit passt op- timal in die Welt von Merz und soll nun auch die Männer gezielt an- sprechen“, heißt es von Mag. Franz Pogatsch, Ge- schäftsführer Merz Con- sumer Care Austria. Duschen und Baden. Auch in Österreich spielt Merz Consumer Care Austria mit seinem Markenportfo- lio weiter kräftig mit. Im 31 Millio- nen schweren Gesamtmarkt für Baden weisen der Kinder-Bereich und fest Bäder die größten Wachs- tumsraten auf. Letztere verzeich- nen ein Plus von 12,3 Prozent. Hier wiederum sorgt besonders das Seg- ment „Badevergnügen“ – beispiels- weise Sprudelkugeln – für gute Ab- sätze. „Sowohl Tetesept als auch t: by Tetesept haben ein Umsatz- Wachstum über Markt und können weiter Anteile ausbauen. Merz ist mit 39,6 Prozent Marktanteil Marktführer im Segment Baden“, sagt Pogatsch. Wachstumskaiser ist die Marke t: by Tetesept im Bereich fest mit einer Umsatzsteigerung von 28,3 Prozent. Ein erfreuliches Resümee zieht der Geschäftsführer auch für die Tetesept-Innovation Flüssigschaumbad „Wohlfühlen“. Und bei tetesept gelang in diesem Segment erstmals der Sprung auf Platz 1. Die Entwicklung im Dusch- Segment ist moderat. Der Markt ist knapp 70 Millionen Euro schwer. Auch hier treibt t: by Tetesept mit 25,4 Prozent den Markt. Doch auch Tetesept und Savoderm wachsen mit 4,1 Prozent und 2,5 Prozent. Neues für Füße & Kids. Heuer legt Merz den Fokus weiter auf die Themen Nachhaltigkeit, Gesund- heit und Wohlfühlen. Bei Burgit – mit einem Wachstum von 5,7 Pro- zent und einem Marktanteil von 22 Prozent – wird gerade bei den Tools der Hebel angesetzt und langlebige Lösungen angeboten. Dazu gehört die gesamt Edelstahl-Linie (Horn- haut-Hobel, Nagelklipser und Hornhaut-Feile). Für die bevorste- hende Saison hat Merz Hornhaut- Feilen mit Holgriffen in petto. Außer dem kommt die Fußcreme „Natürlich Intensiv Hautcreme“ in recycelbarer Verpackung und mit Inhaltsstoffen, die zu 97 Prozent natürlichen Ursprungs sind. Und: Tetesept Kinderprodukte sind be- reits zu 98 Prozent natürlichen Ursprungs und frei von Silikonen, Paraffinen und Mineralölen. „Jetzt werden die Tetesept-Kinderpro- dukte klimaneutral“, so Pogatsch gegenüber REGAL. (Alle Daten Quelle: Nielsen MAT Q4 2021 Wert LH/DFH) Merz Consumer Care Austria: Nachhaltige Fußpflege MAG. FRANZ POGATSCH, Geschäftsführer Merz Consumer Care AustriaCBD-Produkte sind in der allge- meinen Bevölkerung vor allem für eines bekannt: Entspannung. Dass Hanf-Produkte sehr viel mehr auf Lager haben, beweist Hanfama mit seinem Repertoire. Neben CBD Ölen bietet das Unternehmen auch Kosmetikartikel – ganze 31 ver- schiedene Produkte. Und damit ist noch lange nicht das Ende der Fah- nenstange erreicht: Derzeit befin- det sich noch eine weitere Produkt- palette in Planung, die der Produ- zent im dritten Quartal vorstellen wird. In Deutschland wurden bereits zwei, zu 100 Prozent österreichi- sche, CBD-Öle zum erfolgreichsten OTC Produkt 2021 gewählt und mit dem Bestseller Award ausgezeich- net. „Niemand verkaufte 2021 im LEH und DFH mehr OTC Neupro- dukte als Hanfama. Hier ist ein enormes Potential gegeben, auch unter Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen“, erklärt Geschäfts- führer Christopher Martens. In Ös- terreich gibt es die Produkte bereits bei Interspar, QVC, in Apotheken sowie bei ausgewählten Allgemein- medizinern. Innovation. Das Hanfama CBD Produktportfolio enthält seit April auch CBD Sprays, zur Anwendung im Mundraum. „Der Verwendungs- zweck muss auf der Verpackung klar ersichtlich sein, somit ist der richtige Einsatz des neuen Produk- tes für Kunden eindeutig und auch behördenseitig ein Inverkehrbrin- gen möglich“, erklärt Martens. Er- hältlich sind die Sprays mit 2,5- oder fünfprozentigem CBD-Anteil in den Geschmacksrichtungen Fruity und Mint. Hanfama weitet Palette aus CHRISTOPHER MARTENS, Geschäftsführer → DFH-News KAMILL-RELAUNCH Burnus erteilt seiner Marke Kamill eine Verjüngungskur. Allem voran: eine umweltfreundlichere Rezeptur, frei von Mikroplastik. Auch das Verpackungsmaterial wird reduziert und im Erschei- nungsbild verändert. L’ORÉAL: NACHHALTIGKEIT HOCH IM KURS Laut dem Konzern sind momentan neben Premiumisierung – also eine hohe Preisbereitschaft für qualitative Produkte – Convenience und hochwirksamen Inhaltsstoffen vor allem die Themen Nachhaltigkeit, Green Beauty, Transparenz und Vegan stark im Trend. Die Reduktion des CO 2 -Fußabdruckes, weniger Plastik und Verpackungsmaterialien, wassersparende Produktion und Produkte wie feste Shampoos sind dabei zentral. L’Oréal reagiert mit zahlreichen Initiativen und einer breiten Anpassung der Sortimente. Wie Ihr Produkt schnell in die Regale kommt? Mit einem Inserat im REGAL! Denn 100% der Handelszentralen, Filialen und Kaufleute be- ziehen unser Fachmagazin, 74% der Entschei- dungsträger im Handel nützen REGAL als Be- rufsinformation.** Nützen auch Sie REGAL, um Ihr Angebot im besten Umfeld zu präsentieren und reservieren Sie schon jetzt Budget für Ihre Handelskommunikation 2022! REGAL Imageinserat_10/2021.indd 125.10.21 20:10→Personalia KNEIPP. Simone Hotter ist seit Februar 2022 als Key Account Managerin tätig. Die Tirolerin verfügt über einschlägige Erfah- rung im Vertrieb und im FMCG-Bereich und war zuletzt als Teamlead Sales bei der Cura Cosmetics Group tätig. GRIESSON DE BEUKE LAER. Lars Engel, der erst seit Mitte 2021 die Geschäftsführung Mar- keting & Vertrieb inne hatte, verlässt das Unternehmen. Grund: unterschiedliche Auffas- sung über die strategi- sche Ausrichtung. LINDT & SPRÜNGLI. Der Österreicher Adal- bert Lechner, derzeit Deutschlandchef, übernimmt die Position des CEO und folgt auf den langjährigen CEO Dieter Weiss- kopf, der sich Ende des Jahres aus dem aktiven Berufsleben zurückziehen wird. WEINBERGMAIER. Mit 1. März 2022 hat Mag. Silvia Maurer die Be- reichsleitung Marketing und Produktentwicklung bei der Weinbergmaier GmbH mit Sitz in Wolfern übernommen. Zuvor war sie bei efko. KATTUS. Im 165. Jahr ihres Bestehens stellt die familiengeführte Wiener Sektkellerei die Weichen für die Zukunft. Johannes Kattus (28) und sein Schwager Maximilian Nimmervoll (35) ziehen in die Geschäftsführung ein. AUSTRIA JUICE GMBH. MMag. Wilhelm Schratz, M.A. wurde mit 1. März 2022 in die Geschäfts- führung berufen. Schratz (39) ist 2012 ins Unter- nehmen eingestiegen und war zuletzt als Vertriebs- direktor Fruchtsaft- konzentrate tätig. FOHRENBURGER. Brau- meister Josef Wasner tritt seine wohlverdiente Pension an und übergibt im Juni offiziell an Felix Schiffner. Der gebürtige Oberösterreicher arbeitet bereits seit Jahresanfang 2022 in der Brauerei Fohrenburg mit. L’ORÉAL. Klaudija Tomsic übernimmt ab Juni 2022 die Geschäftsführung der L’Oréal Consumer Pro- ducts Division (CPD) in Österreich und Deutsch- land. Sie tritt damit die Nachfolge von Anna Weste an, die sich in den Mutterschutz begibt. Seit 2021 ist Christian Szuchy (Foto) bei Frosta in Österreich für die Weiter- entwicklung des Geschäfts der Marke Frosta im LEH verantwortlich. Kürz- lich übernahm er außerdem den Be- reich Private-Label für den LEH. Der 32-Jährige soll in seiner neuen Tätig- keit die Steuerung der Marketing- und Sales-Agenden in Österreich voran- treiben und den Fokus auf Steigerung der Markenbekanntheit und den Aus- bau der Touchpoints am POS setzen. In seiner neuen Funktion berichtet er direkt an Sebastian Bernbacher, Mar- keting-Director DACH und Matthias Pape, Sales-Director DACH. Szuchy verantwortete zuletzt die Kategorien Petcare and Food für die Rewe. Frosta setzt neuen Fokus auf den LEH © FROSTA © KATHARINA SCHIFFL © UDO MITTELBERGER © BRUTKASTEN SCHAUER-BURKART 164 | REGAL 03-2022 NEWS INDUSTRIE TOP-Exportländer für die heimische Lebensmittelindustrie 2021 Quelle: Fachverband der Lebensmittelindustrie Laut Medienberichten ziehen Rauch und Red Bull in Concord im US Bun- desstaat North Carolina auf einer Fläche von knapp 20 Hektar einen gemeinsamen Produktionsstandort hoch. Von Rauch-Seite wird der Grundstückskauf bestätigt. Bis 2027 sollen 650 Millionen Euro investiert werden. Rund 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Der größte Teil der Fläche entfällt auf die Produktion, Distribu- tion und die Büros von Rauch. Damit rüsten sich die Unternehmen in den USA für weitere Expansions- schritte. Red Bull und Rauch planen Produktion in den USA Deutschland 3,0 Mrd. € (+11,2 %) USA 889 Mio. € (–20,2 %) Italien 567 Mio. € (+12,6 %) Schweiz 341 Mio. € (+8,8 %)VON MAG. ROBERT FALKINGER Ankerbrot-Gruppe: Spatenstich für neuen Standort in Lichtenwörth v.l.n.r.: Klaus Schneeberger/Klubobmann im NÖ Landtag & Bürgermeister Wiener Neustadt, Walter Karger/Geschäftsführer Ankerbrot Gruppe, Kerstin Gelbmann/Geschäftsführerin Austro Holding, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Jochen Danninger/Landesrat für Wirtschaft, Tourismus & Sport, Manuel Zusag/Bürgermeister Lichtenwörth, Johannes Ruisz/Ankerbrot- Geschäftsführer Produktion & Supply Chain In Lichtenwörth, am zweiten Standort von Ankerbrot, wird im Herbst 2023 die modernste Bäckerei Österreichs ihren Betrieb aufnehmen. 150 neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. 30 Millionen Euro fließen in modernste Techno- logie, darunter ein Tiefkühl-Hochregallager mit ca. 2.000 Stellplätzen. Der offizielle Spatenstich erfolgte im März. Für einen starken Auftritt im ungari- schen Lebensmittelhandel geht die Salinen Austria AG eine Kooperation mit der Maresi Foodbroker Kft ein. Die Speisesalzmarke „7001“, die auf die über 7000-jährige Geschichte des österreichischen Salzabbaus anspielt, wird künftig über Maresi vertrieben. Der Schlüssel zum Erfolg ist die star- ke Vertriebs- und Marketing-Organi- sation vor Ort: Mit professionellem Key Account Managements und flä- chendeckender Außendienst-Mann- schaft sorgt Maresi für eine optimale Betreuung aller in Ungarn agierenden Lebensmittelhändler. Das in Buda- pest ansässige Marketing-Team erar- beitet die Konsumentenansprache. Maresi: Kooperation mit Salinen Austria Der Folienhersteller stellt nur drei Jahre nach der Insolvenz und der Ret- tung durch ein oberösterreichisches Investorenkonsortium seinen Betrieb endgültig ein. Im Werk Wiener Neu- dorf/NÖ verlieren 112 Mitarbeiter ih- ren Job, wie das Unternehmen be- kanntgab. Als Gründe führt Alufix die Pandemie, eine ungünstige Marktent- wicklung, gestiegene Rohstoffpreise sowie Rohstoffverknappungen an. „Nach intensiver Prüfung aller Optio- nen für eine Fortführungslösung wur- de eine solvente Schließung der ge- samten Alufix Gruppe im In- und Ausland beschlossen“, so die Firma. Alufix stellt den Betrieb ein © KATHARINA SCHIFFL Schon seit Monaten rollt eine gewaltige Kostenwelle durch die Betriebe der Lebensmittelindust- rie. Preise für Energie, Rohstoffe und Verpackung steigen und steigen und steigen. Über der Verfügbarkeit steht ein dickes Fragezeichen. Auch dieses wird größer und größer. Oben drauf die Ukraine-Krise, die sich zu einer Gas-Krise auswächst. In die Gesichter führender Industrie- manager gräbt sich die Unsicher- heit immer tiefer. Auch weil bei Strom die Blackout-Gefahr auf der Lauer liegt. Die Lebensmittelindustrie steht für rund zehn Prozent des Industriebedarfs bei Erdgas. Ohne Gas läuft in der Lebens- mittelindustrie nix, denn viele Prozesse sind gerade in dieser Branche energieintensiv – von der Verarbeitung der Rohstoffe bis zum Tiefkühlen fertiger Produkte. Gas als Energieträger für die Produktion kann nicht rasch ersetzt werden, vielmehr ist eine konstante Belieferung für Koch-, Back-, Kühl- oder Abfüllprozesse in der Lebens- mittelproduktion unerlässlich. Die Branche zählt zu den ver- sorgungs- und systemrelevanten Branchen in Österreich. Oberste Priorität muss jetzt die Vorberei- tung und Umsetzung einer nach- haltigen Versorgung mit Erdgas haben. Gebt der Industrie die Energie! Gebt der Industrie die Energie! 03-2022 REGAL | 165 KOMMENTARREGAL: Im Corona Jahr 2020 konnte Maresi Austria den Umsatz zweistellig hoch- treiben. Konnte Maresi den Wachstumsschwung 2021 mitnehmen? Nentwich: Wir erzielten im letzten Jahr in Österreich einen Nettoumsatz von 80,6 Millionen Euro und damit ein Plus von 2,3 Prozent zum Vor- jahr. Das ist insofern bemerkenswert, als wir die wesent- lich geringeren Bevorratungs- käufe durch nachhaltiges Markenwachs- tum mehr als kompensieren konnten. INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Knabber Nossi startet neu durch Dr. Andreas Nentwich, Geschäftsführer von Maresi Austria im REGAL- Gespräch DR. ANDREAS NENTWICH, Geschäfts führer Maresi Austria 2021 steigerte Maresi Austria den Nettoumsatz um 2,3 Pro zent auf 80,6 Millionen Euro und konnte damit nach dem zweistelligen Umsatzschwung 2020 neuerlich eins drauf setzen. Knabber Nossi glänzte mit zehn Prozent Plus beson ders hell und startet 2022 mit neuer Strategie voll durch. Die Marke wird innovativer, trendiger, nachhaltiger. Ebenso auch Inzersdorfer. KATHARINA SCHIFFL 166REGAL03-2022 R03 Maresi Netwich.indd 16625.03.22 09:17KNABBER NOSSI wird trendiger, innovativer Wie war die Entwicklung bei den Marken? Knabber Nossi hat Inzersdorfer als neue Nr.1 Marke in unserem 22 Marken umfassenden Portfolio abgelöst. Knabber Nossi verzeichne- te 2021 versus 2020 ein Plus von zehn Prozent. Es hat sich gezeigt, dass in COVID-Zeiten vor allem Multipacks gut angenommen werden. Wir haben die Marke vor allem am POS akti- viert und hatten mit „Back to School“ und der Fußball EM zwei große, erfolgreiche Themen- promotions. Ein sehr starkes Plus von 50 Prozent zeigte die Partnermarke Santa Maria. 2021 hatten wir das erste volle Jahr mit einer neuen Spar-Listung. Wir konnten mit Santa Maria das Minus bei Inzersdorfer überkom- pensieren. Inzersdorfer ist, wie erwartet, nach dem Hamsterjahr 2020 zurückgefallen, liegt aber klar über dem Niveau von 2019. Shan`Shi steigerte um elf Prozent, Lays um 27 Prozent. Insgesamt hat die Maresi Austria GmbH im Nielsen Universum, wenn man alle Waren- gruppenumsätze summiert, in denen unser Unternehmen vertreten ist, ihren Marktanteil um 2,5 Prozentpunkte gesteigert. Wachstum wurde auch in rückläufigen Kategorien erzielt, wie z.B. bei Twinings mit plus vier Prozent in einem rückläufigen Schwarzteemarkt. Und bei Maresi? Die Kategorie Kaffeemilch ist in Österreich weiterhin rückläufig. Die Marke Maresi ist aber insgesamt stabil geblieben. Wir konnten Umsatzrückgänge am Heimmarkt durch das starke Exportgeschäft mit Vienna Ice Cof- fee mehr als ausgleichen. VIC ist in über 20 Ländern vertreten und trägt bereits 30 Prozent zum Markenumsatz von Maresi bei. Der Ex- portanteil liegt bei 84 Prozent. Was sind die strategischen Wachstumsbau- steine? Innovation, Distribution und neue Partner- marken. Was bedeutet aktuell Innovation? Wir wollen mit Innovationen neue Märkte er- schließen. So steigen wir ab März mit den neu- en Knabber Nossi Frankies in den Markt für Frankfurter ein. Das Produktkonzept: Zarte, hautlose Frankfurter in Top-Qualität, schlanker als der Standard, in praktischer Verpackung, warm und kalt zu genießen. Das Fleisch kommt zu 100 Prozent aus Österreich. Produziert wird der 4er Pack 120 Gramm in Stainz von der Fir- ma Messner. Entwickelt wurden die Frankies gemeinsam mit unserem Handelspartner Spar, der das Produkt in all seinen Geschäften führt. Die Markteinführung der Frankies ist eine echte Premiere für Knabber Nossi, denn damit bewegen wir uns zum ersten Mal in der Ge- schichte der Marke außerhalb des altbekannten Snackwurstregals in eine völlig neue Produkt- kategorie. Dies bietet uns nicht nur zusätzliches Wachstumspotential für die Zukunft, sondern auch die Möglichkeit, gezielt neue Käufer- gruppen anzusprechen. Bisher waren wir im 84 Millionen Euro starken Snackwurstmarkt unterwegs, jetzt steigen wir mit unserer Top- Kindermarke in den nicht minder interessanten 63 Millionen Euro schweren Frankfurter-Markt ein. Und wir bleiben bei Knabber Nossi weiter innovativ und arbeiten gerade gemeinsam mit dem Handel an weiteren Line Extensions. Ein ganz neuer Auftritt für eine so tradierte Marke wie Knabber Nossi. Ja, wir greifen aktuelle Trends auf und ent- wickeln die Marke in Richtung Nachhaltigkeit kräftig weiter. Das betrifft das Produkt selbst und die Verpackung. So widmen wir uns in der Produktentwicklung aktuell der Frage, wie wir bei Knabber Nossi Fleisch reduzieren und durch andere gesunde Zutaten ersetzen können. Wie sieht die neue Verpackungsstrategie für Knabber Nossi aus? Wir werden in den nächsten zwei Jahren in- novative umweltverträglichere Packungen für Knabber Nossi auf den Markt bringen, natürlich immer unter Gewährleistung der Produktsi- cherheit und -haltbarkeit. Im Zuge der Über- arbeitung des Verpackungsdesigns stellen wir ab März bei den Einzelpackungen auf dünnere Folien um, welche eine Reduktion des einge- setzten Materials um bis zu 24 Prozent ermög- lichen. Dadurch können wir jährlich insgesamt 11,4 Tonnen Verpackungsmaterial einsparen. Außerdem befinden sich Papier-Alternativen für die Vorratspackungen bereits in der Test- phase. Eine Umstellung auf Schlauchbeutel aus Papier soll noch heuer erfolgen. Schälchen aus 100 Prozent recyceltem Plastik für die Sorten Minis und Kleiner Spießer sind ebenfalls in der Testphase und sollen ab 2023 zum Einsatz kommen. Welche Pläne gibt es für die Traditionsmarke Inzersdorfer? „ Wir werden in den nächsten zwei Jahren innovative umweltverträglichere Packungen für Knabber Nossi auf den Markt bringen.“ INDUSTRIE GESPRÄCH 167REGAL03-2022 R03 Maresi Netwich.indd 16725.03.22 09:17→ Maresi Austria Facts 2021 Nettoumsatz 2021: 80,6 Millionen Euro Marken: 22 Top 10 Marken: 86 % Umsatzanteil (2020: 84 Prozent) Top 2 Marken; Knabber Nossi, Inzersdorfer Gründung: 1949 Eigentümer: Vivatis Gruppe Marktanteil Inzersdorfer: 54 % (Nielsen, Fertiggerichte, nass, ungekühlt, FY 2021) QUELLE: MARESI AUSTRIA Der Konsumenten-Fokus bei Fertiggerich- ten liegt klar auf Regionalität, Qualität und Vielfalt. Zudem ist der Trend zu fleischlosen Alternativen klar erkennbar. Wir besinnen uns bei Inzersdorfer auf die heimische Küche und bringen ab März drei neue Suppen im umweltfreundlichen 400g Glas, allen vor- an eine Premium Gulaschsuppe für unsere Stammverwender. Mit der Erdäpfel-Steinpilz Suppe und der bunten Gemüsesuppe stellen wir künftig auch ein vegetarisches Angebot zur Verfügung. Ebenso werden wir bei Sugo Alternativen zu unserem Pure Beef Sortiment auf den Markt bringen. Neue Partnermarken ein Thema? Wir lernen gerade, dass unsere aktuel- len Partnermarken noch großes Potential haben, das wir heuer sukzessive erschließen werden. Neue Produkt- linien wird es bei Lays und Isostar, aber auch bei unseren kleinen Stars wie z.B. Salvequick geben. Und natürlich haben wir noch Kapazitäten und Passion für neue Marken. Die Herausforderung besteht darin, aus den vielen Start ups und Newco- mern jene zu gewinnen, die auch ein sieben- stelliges Umsatzpotential mitbringen. Wie reagiert Maresi auf die verschärfte Kos- tendynamik? Hier sind bei uns alle Kategorien betroffen. Wir müssen gemeinsam mit unseren Produk- tions- und Markenpartner in erster Linie um Verfügbarkeiten kämpfen, von den Roh- bis zu den Packstoffen. Aktuell treffen uns Versor- gungslücken und massive Preiserhöhungen gerade in jenen Kategorien, die angesichts der Ukrainekrise am meisten nachgefragt werden. Wir sprechen hier nicht von einer Preisanpassung, sondern von massiven Teue- rungswellen, deren Umsetzung für die Auf- rechterhaltung der Waren- versorgung kompromisslos ist. Wir werden uns künftig am Geschäft in CEE orientieren und kleinere Pa- ckungsgrößen anbieten, die auch bei infla- tionsbedingt sinkender Kaufkraft leist- bar sind. Wir werden jedoch nie von unserem Qualitätsansatz abweichen. Wachstumsziel 2022? Wir planen ein nachhaltiges Wachstum im einstelligen Bereich. Danke für das Gespräch. „WIR PLANEN FÜR 2022 ein einstelliges Wachstum.“ © HERMANN WAKOLBINGER INZERS DORFER startet mit Suppen im Glas 168REGAL03-2022 R03 Maresi Netwich.indd 16825.03.22 09:17INDUSTRIE SPEZIAL TEXT: VERENA SCHNEEWEIS H arryson hat die Fünf-Millionen-Euro- Umsatzmarke hinter sich gelassen. Firmenchef Dipl.-Ing. (FH) Andreas Hauser streut dem Jahr 2021 Rosen: „Es war ein tolles Jahr in Sachen Weiterentwicklung und Mitarbeiterbindung.“ Bestandskunden und Neuzugänge sorgten für 30 Prozent Wachstum. Von der JUFA-Hotelkette, die Harryson bei ihrem Transformationsprozess begleiten durfte, bis hin zu McDonald’s, des- sen Mitarbeiter in selbst entwickelten Unisex- Jeans gekleidet sind. Kerngeschäft von Harryson ist die Ent- wicklung und Servicierung von Kollektionen für mittlere und Großkunden ab 100 Träger. „Wir beraten in Sachen Design und Funktiona- lität und erstellen die technischen Unterlagen nach ISO-Normen. Jeder Schritt, den wir tech- nisch beauftragen, hat eine ISO-Norm dahin- ter. Jeder Artikel, den wir erstellen, ist in etwa so komplex als würden wir ein Auto produzie- ren.“ Produziert wird in Fabriken innerhalb Europas (v.a. Deutschland und Italien), die wiederum von externen Qualitätssicherern ge- prüft werden. „Wir arbeiten mit zirka 20 bis 30 Markenherstellern zusammen.“ Das Zentral- lager befindet sich im Umkreis von Wien. Trends. Drei bis fünf Innovationen pro Jahr haben sich die Oberösterreicher vorgenom- men. Der Trend geht dabei aktuell in Richtung Sport-Bekleidung – auf Business adaptiert. Denn: „Der Wunsch von Mitarbeitern, ihre Bekleidung auch privat zu tragen, ist nach wie vor da.“ Die Bekleidung rückt ein Stück weg davon, Werbeträger zu sein. Riesige Logos und knallige Firmenfarben sucht man oft vergeb- lich. „Die Marke rückt in den Hintergrund. Farben werden feinfühlig eingearbeitet“, sagt Hauser. So wird die Bekleidung vom „Must- wear“ zum „Must- have“ unter Kollegen. Beliebt seien etwa Markenzeichen im Leder-Look. Auch Bio- Ware sei langsam ein Thema. „Vor allem im Mittelstand. Es ist eine wachsende Nische, aber mit rund 50 Prozent Aufschlag nach wie vor eine Frage des Budgets.“ Von Repräsentativ bis funktional. Die Bandbreite unter den 32.000 Trägern der Har- ryson Businesswear Kollektionen ist groß. „Vom A1 Shop Mitarbeiter auf der Fläche, der mit dem besten Stoff und modernsten Schnitt ausgestattet ist, bis hin zum ÖAMTC-Pannen- fahrer mit höchst funktionaler Bekleidung.“ Aktuelle Herausforderung im Design ist der Personalmangel. „Aufgrund dessen werden Mitarbeiter oft in verschiedenen Positionen eingesetzt. Viele decken also mehrere Funktio- nen ab, können sich zwischendurch aber nicht umziehen. Da braucht es eine intelligente Zwiebeltechnik.“ Rohstoff. Mit Rohstoff-Problematiken ist auch der Bekleidungsdesigner konfrontiert. „Wir müssen ein halbes Jahr im Voraus bestel- len. Die Rohstoff-Kosten werden um 20 bis 30 Prozent zunehmen, hinzu kommen noch die Energiekosten der Verarbeitung.“ Für Verzöge- rungen in der Produktion können auch schein- bare Kleinigkeiten sorgen – etwa die fehlende Steuereinheit für den Webstuhl. Export. Gute Stimmung herrscht am, seit sechs Jahren, bearbeiteten Exportmarkt Deutschland. „Wir konnten unser Volumen dort mit einem Großkunden, einem Verkehrs- betrieb im Norden Deutschlands, fast ver- dreifachen. Deutschland steht auf eigenen Füßen.“ Dezentes Branding und intelligenter Farbeinsatz sind die Trends bei Businesswear. DI (FH) Andreas Hauser, GF Harryson Businesswear, gibt Einblick. Vom Must-wear zum Must-have → Über fünf Millionen Euro Umsatz → Im Trend: Jeans und Sportswear Mio. Euro 5 Umsatz 32.000 TrägerInnen © HARRYSON BUSINESSWEAR 03-2022 REGAL | 169Next >