< PreviousD er Kurs stimmt. Die Bilanz-Zah- len auch. Drei Millionen Euro EBT erwirtschaftete Eigentümer Dkfm. Andreas Haider 2021 mit seiner umfirmierten Uni-Gruppe. Einen Wert, den er auch für heuer anvisiert. „Wir nehmen uns wieder drei Millionen Euro vor“, so der Firmen-Chef im REGAL-Gespräch. Mit März 2022 sind auch der Pfeiffer Großhan- del und die Pfeiffer Logistik Geschichte. Beide Unternehmensteile nehmen ebenfalls VON HERBERT SCHNEEWEISS das Kürzel „Uni“ an und stehen als Uni Lo- gistik und Uni Großhandel im Firmenbuch. 432 Millionen Euro erwirtschaftete die Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ein leichter Abgang. „Wir haben 2020/2021 ein Plus von rund 13 Prozent erzielt und in den letzten zwölf Monaten 1,8 Prozent hergeben müssen“, so Haider. Dabei brachten vor al- lem die Monate Jänner und Februar 2022, HANDEL AKTUELL Uni-Gruppe: Der neue Weg → Umsatz soll um vier Prozent wachsen → 15 Millionen Euro Invest → Unibox in der Expansion Die Herausforderer DKFM. ANDREAS HAIDER, Eigentümer der Unimarkt Handelsgesellschaft 30 | REGAL 03-2022 Unimarkt.indd 3025.03.22 08:20DER REGIONALITÄTSPLATZ im Unimarkt in Windischgarsten die letzten Monate des Geschäftsjahres, Sand ins Getriebe. „Bis Dezember waren wir auf Vorjahresniveau.“ Und dennoch fällt das Resümee positiv aus: „Wir sind zufrie- den und deutlich über unseren anvisierten Zahlen.“ Und auch die neuen Pläne für 2022 sehen ein Plus vor. „Wir gehen von einer Steige- rung von vier Prozent aus, wobei diese vor allem durch Preiserhöhungen getrieben sein werden, bei der Frage nach absoluten Mengensteigerungen sind wir vorsichtig.“ Umsatz. Die Unimarkt Handelsgesell- schaft spielte im letzten Jahr einen Umsatz von rund 320 Millionen Euro ein. Beim Uni- Großhandel pendelt sich der Lieferumsatz bei rund 92 Millionen Euro (Außenumsatz: rund 180 Millionen Euro) ein. „Dazu kommt noch der Außen-Umsatz der Uni Logistik von 27 Millionen Euro, der vor allem auf Dienstleistungen für die Transgourmet- Gruppe beruht“, so Geschäftsführer Mag. Robert Knöbl gegenüber REGAL. Sowohl bei der Unimarkt-Flotte als auch bei der Nah&Frisch-Armada sollen 2022 weitere Expansionsschritte erfolgen. Bei Unimarkt sind derzeit 132 Geschäfte aufge- schaltet. „Wir wollen heuer mindesten fünf Märkte eröffnen. Es gibt noch weiße Fle- cken, wir gehen nicht auf Verdrängung.“ Dabei handelt es sich etwa um Standorte im Gebiet von Kronstorf in einer neu geplanten Wohnsiedlung, in Schwarzeneggers Ge- burtsort Thal bei Graz, in Hohenstein und in Liebenau. Schließungen seien im Gegen- zug keine geplant. „Heuer sind keine Ände- rungen auf der To-do-Liste.“ Ebenfalls am Plan: Sieben Generalsanierungen. „Sowohl bei den Groß-Umbauten als auch bei 20 wei- teren Geschäften wollen wir auch PV-Anla- gen installieren.“ Dazu soll der Franchise-Vorstoß vor- angetrieben werden. Aktuell werden 71 der 132 Märkte von selbstständigen Kaufleuten geführt. „Diese Zahl soll heuer noch um zehn erhöht werden.“ Die Performance bei den Neo-Kaufleuten sei gut. „Wenn eine Fi- liale in private Hände kommt, sehen wir mindestens ein Plus von zwei Prozent.“ MAG. ROBERT KNÖBL, Geschäftsführer Unimarkt Handelsgesellschaft 03-2022 REGAL | 31 Unimarkt.indd 3125.03.22 08:20HANDEL AKTUELL Auch beim Großhandel stehen die Zei- chen auf Ausbau. 319 Märkte sind derzeit am Netz. „Es handelt sich dabei vorwiegend um Nah&Frisch-Geschäfte und ,Land lebt auf‘-Standorte“, so Knöbl. Für 2022 soll es bei Nah&Frisch ein Plus um fünf Geschäfte geben. „Hier müssen wir aber nach wie vor von einem Abschmelzungsprozess ausge- hen.“ Bei 14 Märkten stehen Modernisie- rungen auf der Agenda. Indes steigen die wirtschaftlich notwendigen Umsatzzahlen weiter an. „Für eine durchschnittliche Nah&Frisch-Fläche braucht es bereits ei- nen Umsatz von 1,2 Millionen Euro“, so Knöbl. Das Investitionstempo werde nicht ge- stoppt, so Haider. „Wir werden heuer 15 Millionen Euro bereitstellen.“ Dabei gehen alleine zehn Mille in Unimarkt-Projekte, der Rest teilt sich auf andere Vertriebsagen- den auf. Der Mega-Invest-Brocken von 25 Millionen Euro vom letzten Geschäftsjahr ist abgearbeitet. „Zwölf Millionen Euro ent- fielen dabei alleine auf die Uni-Logistik. Hier optimieren wir derzeit noch die Kom- missionier-Abläufe. Das Projekt ist Mitte April abgeschlossen.“ Regionalität. Wichtiges Zugpferd bleibt die Regionalität. Derzeit kommt Unimarkt auf einen Umsatzanteil von 20 Prozent. „Es gibt noch ein paar Hürden im Bestell-We- sen, die wir aktuell mit einer neuen App lö- sen werden. Ich denke, dass ein Anteil von 30 Prozent als Fernziel in jedem Fall mög- lich sind.“ Aktuell sind 600 lokale Lieferan- ten mit 7.600 regionalen/lokalen Produkten erhältlich. „Wir haben in jedem Unimarkt mittlerweile regionale Flächen von zehn bis 30 m 2 implementiert.“ Dabei sind vor allem Kaufleute gefordert, richtige Sortimente auf den Weg zu bringen. „Bei rund zehn Prozent der Flächen können sich unsere Selbststän- digen die richtigen Paletten selbst zusam- menstellen.“ Der Eigenmarken-Anteil liegt bei rund 20 Prozent. „Wir erwirtschaften mit unserer Bio-Linie ,natürlich für uns‘ auf rund zehn Prozent des Umsatzes. 400 Artikel zählt das Portfolio. Vier Prozent entfällt auf die Preis- leistungs-Marke Unipur, die mittlerweile 156 Produkte umfasst und auf rund zehn Millionen Euro kommt. 50 bis 100 neue Po- sitionen sollen heuer noch aufgeschalten werden“, so Haider. Bei Bio sei noch Poten- zial abzuholen. „Im Gesamtmarkt sehen wir den Bio-Anteil von elf Prozent, es gibt noch Ausreizpotenzial.“ Und Knöbl ergänzt: „Die Preiseinstiegslage ,Jeden Tag‘ spielt rund drei bis fünf Prozent des Umsatzes ein.“ Eine starke Entwicklung ortet Haider auch bei der neu gelisteten Marke Alnatura. „Hier sind 200 Produkte aktiv, meistens in Bereichen, wo wir mit ,natürlich für uns‘ einfach zu kleine Losgrößen hätten.“ Mit einem Marktanteil von drei Prozent zeigt sich der Eigentümer zufrieden. „Uns geht es nicht um eine Vernichtung der Wer- te. Deshalb kommen wir nur auf einen Ak- tionsanteil von 20 Prozent.“ Dabei ist die Uni-Gruppe auch weiter im Online-Bereich aktiv. „Der Umsatz in diesem Segment be- trägt ein Prozent, wobei wir davon ausge- hen, dass die Kurve in keinem Fall mehr abflachen wird, sondern weiter ansteigt.“ Unibox. Auf Ausbau getrimmt ist Unibox. „Für 2022 wollen wir 20 Multiplikationen sehen.“ Eine Zahl, die schon 2021 erreicht werden sollte. „Aber wir haben hier bei den Genehmigungen ein Problem gehabt. Durch dieses lange Behörden-Procede- re hat sich die Ex- pansion verlang- samt.“ Neue Reali- sierungen soll es in Utzenaich und Feld- kirchen an der Do- nau (Ortsteil La- cken) geben. 20.000 Kunden haben sich für diese neuen Standorte bereits jetzt registriert. Und Haider greift mit seiner Unibox-Idee nach Deutschland. „Wir werden unser gesamtes Know-how Anbietern im Nach- barland verkaufen.“ „Wir vernichten keine Werte und kommen auf einen Aktionsanteil von 20 Prozent.“ DKFM. ANDREAS HAIDER, UNIMARKT- EIGENTÜMER UNIMARKT IN WILHERING DKFM. ANDREAS HAIDER stellt Uni-Gruppe neu auf 32 | REGAL 03-2022 Unimarkt.indd 3225.03.22 08:20220532_R_Handelsanzeige_Knorr_Bio_Suppen_Bouillons_1/1_FO3_OL.indd 103.03.22 11:09DER MARKTANTEIL von Hofer wird auf 19 bis 20 Prozent geschätzt HOFER expandiert mit der Cool Box S eit November 2021 muss auch Hofer die Preise hinaufsetzen. Im Milchbereich gab es schon zwei Preis-Erhöhungen. „Fast alle Berei- che sind von höheren Produktionskosten be- troffen“, sagt Hofer-Generaldirektor Horst Leitner in der „Presse“. Bei manchen Pro- dukten sei man im zweistelligen Prozent-Be- reich. Außerdem arbeitet Hofer heute mit ei- ner wesentlich geringeren Gewinnspanne als noch vor einem Jahr. Den Marktanteil von Hofer beziffert Leit- ner mit 20 Prozent. Gegenüber REGAL meint VON GREGOR SCHUHMAYER Mitarbeiter-Problem auch bei Hofer. 2021 gab es um ein Drittel weniger Bewerber. er zum Verlauf im Vorjahr: „Es hat einen Trend hin zu Vollsortimentern gegeben, Markenartikel wurden verstärkt nachgefragt. Als Diskonter mit we- niger Marken hat man da nicht ge- rade Rückenwind“. Der Marken- Anteil beträgt bei Hofer derzeit zehn Prozent, der Rest sind Eigen- marken, berichtet die „Presse“. Pfand. In die 530 Filialen möchte Hofer in den nächsten Jahren 160 Millionen Euro investieren, erfährt REGAL. Eine der 530 Filialen errei- chen mehr als 90 Prozent der öster- reichischen Haushalte in weniger al 15 Minuten. Laut GfK Handelsex- perten Robert Kecskes spielen bei Hofer Themen wie Nachhaltigkeit, Plastikvermeidung und Bio eine größere Rolle. Apropos Plastikpfand. Hofer wartet momentan auf die Förderbedingungen. Danach möchte man mit der Umrüstung der über 500 Filialen beginnen. Das Pfand tritt 2025 in Kraft. Ladenschluss. Eine Ausdehnung der Öff- nungszeiten forciert Hofer-Chef Leitner nicht. Tenor: Die verkauften Mengen an Le- bensmitteln würden sich insgesamt nicht verändern. Die Online-Zustellung mit Roksh läuft offenbar etwas durchwachsen an. Leitner bezeichnet das als Test, der Kundenwunsch sei noch überschaubar. Mitarbeiter. Probleme gibt es bei Hofer – wie in der gesamten Branche – auch mit feh- lenden Mitarbeitern. „Wir haben immer wieder Situationen, in denen wir nicht aus- reichend Personal in unseren Filialen haben. Oft müssen unsere Mitarbeiter für Kollegen einspringen.“ 2021 gab es mindestens um ein Drittel weniger Bewerber. HANDEL AKTUELL Preis-Krimi auch bei Hofer → Preis-Erhöhungen auch bei Hofer teilweise zweistellig → Online-Geschäft überschaubar → Geringere Gewinnspanne → Zehn Prozent Marken HORST LEITNER, Hofer Generaldirektor 34 | REGAL 03-2022 Hofer.indd 3424.03.22 18:311891 haben wir den Keks neu erfunden. Und nun uns. www.thebahlsenfamily.com Wir bei LEIBNIZ glauben: Gutes kann man im- mer besser machen. Fangen wir bei uns selbst an! Indem wir unsere über 130 Jahre alte Tra- ditionsmarke fit für die Zukunft machen und an die sich wandelnden Bedürfnisse unserer Konsumentinnen und Konsumenten anpas- sen. Mit einem knackfrischen ikonischen De- sign, spannenden Produktneuheiten und einer großen Relaunch-Kampagne, die ab Mai auf allen Kanälen startet. Bleiben Sie neugierig. 2022-03-11_LBZ_210x297_Relaunch_LZ_REGAL.indd 111.03.22 10:51R EGAL: Zwei Jahre Corona. Wie lautet Ihre Zwischen-Diagnose? Rainer Trefelik: Durchwachsen. Die Situa- tion zehrt an den Nerven – die Vorschriften sind wirr und ich frage mich: Wo geht die Reise hin? Die Öffnungsschritte helfen nicht? Man kann die Schritte sehen, wie man will. Fakt ist: die Pararmeter ändern sich ständig. Im letzten Lockdown waren die Zahlen auf den Intensivstationen Ausgangpunkt für Öffnungsschritte. Als diese gesunken sind, mussten wir trotzdem für eine Öffnung kämpfen. Der Handel war auch nie Infekti- onsherd. Nun ist der Handel offen, das Kauf- verhalten aber durch die Verunsicherung geprägt. Und das liegt an den Maßnahmen? INTERVIEW: LISA WEBER Sie sind nicht durchgängig. Wären sie strin- gent, wäre es okay. Hinzu kommen regelmä- ßige Impf-Demos in der Innenstadt, mehr- mals die Woche. Wo bleibt der tatsächliche Lösungsansatz? Die Kaufkraft wandert aus der Stadt ab. Windowshopping, Impulskäu- fe, Kauflaune. All das fehlt auf der Straße. Der Handel ist in der Kette der Letzte, der den Unmut zu spüren bekommt. Da wandert viel Umsatz in den Online-Handel ab. Click & Collect ist ein Minderheitenprogramm, das nicht durchgängig funktionieren kann. Hinzu kommt die Entwicklung in der Ukraine. Das ist eine starke touristische Komponente und wird in Salzburg genauso wie in Wien zum Problem werden. Die Kaufkraft schwindet immer mehr. Und wandert in Richtung Online-Ge- schäft? HANDEL INTERVIEW Prellbock Wirtschaftskammer Österreich Handelsobmann Dr. Rainer Trefelik über Corona, Nachhaltigkeit, Verantwortung, Preiskampf und Kaufkraft Sei es das Einwegpfand, das EU-Lieferkettengesetz, Preis- Problematiken, Corona Maß- nahmen oder Nachhaltigkeits- Strategien. Der Handel wird in allen Belangen zur Erst-Ver- antwortung gezogen. Doch ist das des Rätsels Lösung? Stehen nicht andere Akteure weiter oben in der Nahrungs- kette und hätten mit einer Ver- änderung stärkeren Einfluss? 36 | REGAL 03-2022 Trefelik.indd 3624.03.22 15:42Genau, das ist auch ein Thema für den öko- logischen Fußabdruck. Die zahlreichen Pa- kete, die in großen Mengen zurückgeschickt werden. Und das viele Verpackungsmaterial, das verschwendet wird. Sollte der Handel da mehr in die Verant- wortung genommen werden? Das ist differenziert zu betrachten. Ich habe für mein Geschäft erst kürzlich wieder eine ARA-Meldung verfasst. Ich weiß nicht, ob wir von Amazon je eine sehen werden. Es ist nicht zielführend, den Handel im Allgemei- nen immer in die Mangel nehmen zu wollen. Wo sehen Sie denn den Handel in der Ver- antwortung? Die Erwartungshaltung muss realistisch sein. Ich sehe die Sorgfalt des ordentlichen Kaufmanns zentral. Natürlich soll verant- wortungsvoll mit Ressourcen umgegangen werden. Aber der Handel ist dabei nie an Handel HANDEL INTERVIEW erster Stelle. Der Handel spiegelt die Gesell- schaft wider, es ist ein Dialog zwischen Konsument und Anbieter. Der Konsument muss nachfragen, wir können die Verände- rung nur begleiten. Bei Innovationen sind wir immer dabei. Ich sehe es aber nicht so, dass der Handel es alleine richten muss. Es ist schon viel passiert: Verpackungsredukti- on, Verordnungen und viele weitere Punkte. Wenn aber ein paar dunkle Flecken auf einer Banane zum Verkaufsproblem werden, ist das im Dialog mit dem Kunden zu lösen. Oder das Thema Bio: wunderbar, keine Fra- ge. Aber wer kann und will es sich leisten? Es gibt unterschiedliche soziale Gruppen, für die der Preis ein wichtiger Faktor ist. Das gilt für Fleisch genauso wie für T-Shirts und Jeans. Und das bei steigender Inflation und sin- kender Kaufkraft. Es kann nicht sein, dass die Kosten steigen und die Preise nicht. Die Inflation des LEH war lange Zeit unter dem Durchschnitt. Wir haben natürlich eine spezielle, hochkompe- titive Situation in Österreich. Marktanteile wurden lange über Aktionen generiert. Das macht es jetzt umso schwieriger. Lieferket- ten geraten durcheinander und die Verwer- fungen überschlagen sich. Der LEH hat auch viele staatliche Aufga- ben übernommen. Masken verteilen, PCR-Tests einsammeln, Versorgung. Es war eine sensationelle Per- formance der letzten Jahre. Der Handel kann aber auch nicht immer alles schlucken und jede Preissteigerung auf der Vorstufe abfedern. Die Anpassungen waren bis jetzt aber immer sehr moderat. Und das, bei einem enormen Spannungs- feld zwischen Landwirtschaft und Handel. Man muss festhalten: Wir haben ein sehr großes regionales Angebot. In vielen Berei- chen werden die heimischen Bauern sehr stark mitgenommen, obwohl der Weltmarkt günstiger anbietet. Ich verwehre mich gegen die Kritik am LEH, dass er die Preise der Bauern drücken würde. Die Stimmung ist momentan sehr aufge- heizt. Wir sind um ein Abrüsten und einen ge- meinsamen Dialog bemüht. Eine sachliche Basis ist notwendig. Dabei nehme ich auch Ministerin Elisabeth Köstinger in die Ver- antwortung. Sie hat den Tourismus toll ver- treten, beim Thema Bauern übertreibt sie es aber. 03-2022 REGAL | 37 Trefelik.indd 3724.03.22 15:42HANDEL INTERVIEW Also bezahlt der LEH nicht zu wenig? Ich habe den Grünen Bericht 2021 der Landwirtschaftskammer gelesen. Ich wür- de meinen, die Vertretung steht dem Han- del nicht sehr nahe. Darin steht, dass die Einkommen der Bauern 2020 im Vergleich zu 2019 um 1,4 Prozent gestiegen sind. Ein paar Ausschnitte: Ertragsanstieg bei Milch- und Schweinewirtschaft, höhere Erträge am Markt, gestiegene Ölfrucht- und Getreidepreise inklusive Ertragsan- stieg. Futterbaubetriebe haben einen Um- satzanstieg von acht Prozent, bei einzelnen Bereichen sind Anstiege über 20 Prozent zu verzeichnen. Durchwegs positive Zahlen. Ich möchte gerne mal beim Handel sehen, welche Branchen solche Berichte schreiben konnten. Dort haben sehr viele deutlich un- ter 2019 gewirtschaftet und ums Überleben gekämpft. Der LEH verzeichnet indes eine durch- schnittliche Marge von 0,9 Prozent. Während Bauern auf Basis eines Einheits- wertes versteuern, im Gegensatz zum Han- del, der auf Basis von Erträgen versteuert wird. Hier wird leider eine Branche gegen die andere ausgespielt. Das ist schade. Dabei wird Regionalität sehr stark ge- lebt. Wenn ich nur an die Nahversorger denke – in jeder Ortschaft werde ich den Speck aus der Region finden. Gleichzeitig bin ich mir natürlich darüber bewusst, dass die Jah- resgespräche der großen Produzenten kein Kindergeburtstag sind. Hier muss es eine Win-Win-Situation für beide Seiten geben. Es muss breit und fair miteinander disku- tiert werden. Bundesministerin Köstinger hat von ei- nem Margenverzicht für den LEH gespro- chen? Das mit der Planwirtschaft hat schon in Russland nicht funktioniert. Aber im Ernst, ich bin ein Fan der ökosozialen Marktwirt- schaft und diese Aussage wirkt profilie- rend, provokant. Wir haben bereits um ein gemeinsames Gespräch mit allen beteilig- ten Parteien angefragt, um die Hitze aus der Diskussion zu nehmen. Auch das EU-Lieferkettengesetz soll für Veränderung sorgen. Österreich hat eine KMU-orientierte Be- triebslandschaft. Die Grenze für Betriebe, die von nun an über die Herstellungsbedin- gungen jedes Garns, jedes Knopfes, Be- scheid wissen müssen, soll bei 500 bzw. 250 Mitarbeitern liegen. Da fallen schon einige Unternehmen rein. Ganz klar, wir versu- chen, einen biologischen, ethischen Zugang zu pflegen, wo es geht. Aber um jedes Ein- zelteil zu kontrollieren, dazu gibt es weder die technischen Ressourcen noch die Ein- kaufsmöglichkeiten. Ganz zu schweigen von der Rechtssicherheit in den Staaten, aus denen man bezieht. Darüber hinaus stellt sich die Frage der zivilrechtlichen Haftung der heimischen Unternehmen. Es kann nicht sein, dass ein heimisches KMU für die Verletzung von mangelnden Ar- beitsbedingungen im Produktionsland ver- antwortlich gemacht wird. Was wäre die bessere Lösung? Wer soll verantwortlich sein? Die letzte Konsequenz der Einhaltung soll- te sinnvollerweise bei den jeweiligen Staa- ten liegen. Ich möchte aber auch nicht Kon- sumenten aus der Verantwortung nehmen. Das Kaufverhalten sollte mit den Forderun- gen gleichziehen. Wenn ich an einem Tag mein T-Shirt um 4,50 Euro kaufe und dann auf den Fridays for Future gegen klima- schädliches Wirtschaften protestiere – das geht sich nicht aus. Anspruch und Wirklichkeit gehen ausein- ander. Wir Konsumenten haben es selbst in der Hand, die Verantwortung können wir nicht immer wieder delegieren. Der Handel trägt natürlich auch Verantwortung. Zieht aber mit der Nachfrage der Kunden gleich. Vielen Dank für das Gespräch! „ Hier wird leider eine Branche gegen die andere ausgespielt. Das ist schade.“ DR. RAINER TREFELIK, WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH HANDELSOBMANN STEIGENDE PREISE, sinkende Kaufkraft, Verunsicherung durch Corona. Der Handel erholt sich nur schwer. 38 | REGAL 03-2022 Trefelik.indd 3824.03.22 15:42ADVERTORIAL KAISER BONBONS BEKENNT SICH ZUM STANDORT ÖSTERREICH VORTEILE NUTZEN Bonbon oder Zuckerl – für Österreichs KonsumentInnen zählt der Name Kaiser. Seit über 130 Jahren beweist die Marke Standhaftigkeit und Anziehungskraft. Auch zum Wohle der heimischen Wertschöpfung. 03-2022 REGAL | 39 VORTEIL 2: REGIONALITÄT Aus Österreich für Österreich „Wir sind stolz darauf, dass unsere Hustenzuckerl in Österreich produziert werden“, sagt Marketingleiterin Katja Brusvida. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn die Entwicklungen am Rohstoffmarkt be lasten auch den Bonbon meister Kaiser. Beutel inhalte zu reduzieren, ist keine Option. Ebenso wenig, wie auf günstigere Bezugs quellen außerhalb Österreichs zurückzugreifen. „Wir sehen uns den KonsumentInnen gegenüber in der Verantwor tung und haben den Anspruch, bewährte Qualitätsprodukte zu liefern“, so Brusvida. VORTEIL 3: EINZIGARTIGE PRODUKTE Unverwechselbare Charakterzuckerl Bonbons zu füllen ist eine Kunst. Der Bonbonmeister beherrscht sie seit Jahrzehnten und verteidigt sei ne Vorreiterstellung vor allem durch den maximal hohen Füllgrad von 15 Prozent und die Komposi tion der Füllungen. Als „coronaresistent“ zeigen sich die mit Fruchtmark gefüllten Sorten Schwar zer Holunder, Wilder Sanddorn und Kirsche Aronia. Das Leadprodukt jedoch ist Waldhonig Salbei mit seiner Füllung aus hun dert Prozent purem Wald honig. Kultstatus erlangte die Marke bereits mit ihren kräuterstarken Schöpfungen wie dem legendären Bimenthol Original oder den traditionel len Brust Caramellen. VORTEIL 1: KLARE BENEFITS für KonsumentInnen und Handel · bewährtes Ganzjahres-Sortiment · 14 Sorten (gefüllt, klassisch, zuckerfrei) · mehr Inhalt zum besten Preis · vom Vize-Marktführer* – der Nummer 1 aus Österreich * Quelle Nielsen 2021 Husten/Hals Total Hersteller Ausblick: Bonbontradition 2.0 Dieses Jahr macht Kaiser den nächsten Schritt in seiner Entwicklung. Ab Juli präsentieren sich Marke und Zuckerl im neuen Outfit – markant und fokussiert. Neue Bonbons sind in der Entwicklung. Und im Herbst starten Begleitmaßnahmen, für die sich der Bonbonmeister prominente österreichische Unterstützung holen wird. „Lassen Sie sich überraschen“, bleibt Brusvida noch geheimnisvoll. Kaiser_Advertorial.indd 3924.03.22 09:47Next >