< PreviousD urch das Abholgeschäft in der Gastro- nomie verbuchte Papstar gute Umsatz- zuwächse bei Take-Home Sortimenten und Serviceverpackungen. „Wir konnten un- seren Umsatz an den österreichischen Gastro- Großhandel um mehr als 20 Prozent, vergli- chen zu 2020, steigern“, sagt Mag. Harald Stei- ner, Direktor Vertrieb & Marketing. Gegenüber dem Vor-Covid-Jahr 2019 war es ein Plus von sechs Prozent. „Für Papstar Österreich und die Papstar Gruppe ist das Geschäftsjahr 2021 damit deutlich erfolgreicher verlaufen als 2020. Sowohl Kunden als auch Lieferanten ha- ben auf die Herausforderungen der Krise deutlich früher und schneller reagiert als noch vor einem Jahr.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor war die ständig hohe Lieferbereitschaft durch Papstar. Über alle Non Food I-Sortimente nennt Steiner einen Marktanteilszuwachs von Papstar Österreich mit Sitz in Spittal an der Drau mit Umsatz-Plus trotz herausforderndem Jahr Papstar lädt zur „Plastic free Party“ → 7.000 Einzelartikel, 3.000 davon für den Handel → 75 Prozent des Einwegsortiments sind nachhaltig 3,1 Prozent. „Wir sind mit 23 Prozent Marktan- teil klarer Marktführer.“ Ziel: CO2-neutral. Mit 7.000 Einzelarti- keln bieten die Kärntner eine breite Palette für den Einzelhandel (3.000 Artikel) und den Gastro-Großhandel (4.000). Mehr als 75 Pro- zent des Einwegsortiments werden bereits nachhaltig produziert und sind biologisch ab- baubar. Dieses Sortiment wird unter der Mar- ke „Papstar Pure/Biobased“ angeboten. „Ziel ist die komplette Umstellung unserer Einweg- sortimente auf C0²-neutrale, umweltfreund- liche Artikel, die problemlos in eine zeitge- mäße 360-Grad-Kreislaufwirtschaft integriert werden können. Wir wollen also noch mehr“, so Steiner. SUPD-konforme Partyteller. Dieses Mehr sieht bei Papstar auch bunt und feierlich aus, denn der Marketing- und Verkaufsdirektor lädt ein zur „Plastic Free Party“. Dahinter ver- birgt sich ein Sortiment an umweltfreundli- chen Party-Sets (Teller/Trinkbecher/Serviet- te). Highlight dabei sind die bunt bedruckten Partyteller aus nachwachsenden Rohstoffen, ohne Kunststoffanteile, dafür mit Bio-Be- schichtung und „Made in Austria“-Label. Denn: Laut EU-SUP-Direktive aus 2019 sind mit Kunststoff beschichtete Partyteller in der EU nicht mehr verkehrsfähig. Im konzerneige- nen, umweltzertifizierten Produktionsbetrieb in Spittal an der Drau wurde daher ein neuar- tiges Produktionsverfahren für Partyteller entwickelt und rasch zur Serienreife gebracht. → 5 Artikel, die jeder Kauf- mann von Papstar haben sollte Frischfaser-Pappteller (jetzt C0 2 -Neutral) Trinkbecher aus PLA oder Pappe Einweg-Bestecke aus Holz Trinkhalme aus Papier Eine Servietten-Kollektion, nachhaltig produziert in Spittal an der Drau Quelle: Papstar Österreich TEXT: VERENA SCHNEEWEIß Zertifikat berufundfamilie für Spar Kärnten Spar Kärnten und Osttirol unter- stützt die Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit von Familie und Be- ruf. 2018 ging das staatliche Güte- zeichen berufundfamilie zum ersten Mal an die Spar. Nach der Re-Zer- tifizierung der familienfreundlichen Maßnahmen, wurde die Auszeichnung nun für weitere drei Jahre ausgestellt. Mag. Paul Bacher, Geschäftsführer für Spar Kärnten und Osttirol: „Spar als einer der größten privaten Arbeitgeber in Kärn- ten und Osttirol ist sich seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aber auch gegenüber seinen Mitarbeitenden bewusst. Wir streben stets da- nach, uns als Arbeitgeber weiterzuentwickeln und attraktiv zu bleiben – der Auditprozess berufundfamilie unterstützt uns dabei, immer wieder neue Maß- nahmen zu ergreifen.“ Harald Steiner, Direktor Marketing und Sales 60 | REGAL 03-2022Maistro: Neuer Fokus auf B2B-Kunden Maistro nimmt wieder Tempo auf. Der Trockenware-Spezialist befindet sich auf Wachstumskurs. „Wir können nach dem erstmaligen Umsatzrück- gang 2020 heuer wieder ein Umsatz- plus erzielen“, erklären die beiden Ge- schäftsführer Marion Petschenig und Michael Strohschein unisono gegen- über REGAL. Insgesamt sind die Kärntner drei Prozent im Plus. Nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zurück: So nimmt Maistro neue Zielgruppen ins Visier. „Wir haben nahezu aus- schließlich mit dem Groß- und Einzel- handel gestartet, sind jetzt wesentlich breiter aufgestellt.“ Vor allem Bus- Flugunternehmen, Großbetriebe, Ho- tels aber auch Dienstleister wie Friseure, sowie Sport- vereine bis hin zu Arztpra- xen zählen mittlerweile zu den Kunden. Im Fokus dabei: Häferl- suppen. „Hier wollen wir auch weiter durchstarten.“ Strohschein: „Der B2B- Bereich entwickelt sich sehr gut. Vor allem die Hochwertigkeit und schnelle Zubereitung passt perfekt zum Trend. Gesunde und hochwertige Convie- nience-Produkte haben den Ruf von Fastfood abgeschüttelt und werden gut angenommen.“ In den Kinderschuhen steckt der Export. „Wir halten die Augen und Ohren nach potentiellen Partnern of- fen. Der Anteil ist aktuell noch gering. Was aber auffällt ist, dass viele unse- rer Bestellungen für die Häferlsuppe aus Deutschland kommen.“ Insgesamt 30 Artikeln zählt das Portfolio. „Hier hebt sich die ‚Meine Klare Suppe‘ als unangefochtener Top-Seller heraus“, so Strohschein. Eine weitere Ausweitung des Sorti- ments steht nicht ante portas. „Wir arbeiten aber an einigen neuen Pro- jekten.“ So sind weiter proteinange- reicherte Suppen sowie neue Ge- schmacksrichtungen der Häferlsuppe angedacht. Eine wichtige Zielgruppe ist die Kaufmannschaft. „Hier verfügen wir mittlerweile über 300 Kaufleute.“ Sor- gen bereitet dagegen die Rohstoffsitu- ation. „Von Rohstoffen über Verpa- ckung und Transport. Alles ist kosten- mäßig explodiert. Wir mussten zwei Artikel auslisten, weil die Rohstoffe preislich enorm gestiegen oder auch nicht mehr erhältlich waren.“ KÄRNTEN GF Michael Strohschein und GF Marion PetschenigFrierss: Kärntner Spezialitäten als wichtiges Zugpferd R und 17 Millionen Euro wickelt der Kärntner Traditionsbetrieb Jahr für Jahr ab. 2021 waren es vor allem Koch- und Rohschinken, die sich gut entwickelt haben. „Beson- ders große Freude macht uns dabei die jüngste Schinken-Neuheit, der Zirbenrauch-Schinken, der mittler- weile österreichweit gelistet ist“, so der Geschäftsführer Rudolf Frierss, der Zuwächse sowohl bei Bedienthe- ken als auch im SB-Segment ortet. Und dennoch: Massive Preissteige- rungen im Energiesektor, bei Verpa- ckungen sowie Logistik und Agrar- waren (Futtermittel) machen dem Familien-Unternehmen zu schaffen. „Ungeachtet der starken Erhöhung der Einkaufspreise von Zutaten, Hilfs- stoffen und Verpackung stehen wir heute zudem vor der Herausforde- rung, diese überhaupt in ausreichen- der Menge zu bekommen. Die Liefer- zeiten haben sich teilweise verdoppelt und sind dazu enorm unsicher, was die Produktionsplanung vor zusätzli- che Schwierigkeiten stellt. Die ange- sprochene Kostenexplosion, gepaart mit steigenden Rind- und Schweine- fleischpreisen in einem solchen Ge- samtpaket ist eine „Jahrhundertsitua- tion“, wie es sie bisher in einem der- artigen Ausmaß noch nicht gegeben hat“, erläutert Frierss. Ein Blick auf die Sortimente zeigt: Kärnten ist weiter gefragt. So ist es die Linie Kärntner Spezialitäten, die zu den Top-Sellern zählt. Dazu gehören Kärntner Bauernschinken. Zirben- rauch-Schinken, Kärntner Bergschin- ken, Kärntnerland Schinken Fein- kost, Kärntner Bergsalami, Kärntner Schinkenspeck, Kärntner Rohschin- ken Gartenkräuter sowie Original Kärntner Hauswürstel. „Kärntner Spezialitäten sind in ganz Österreich Inbegriff für höchste Jausenkultur, der aktuelle Trend nach Regionalität bietet weiteres Potenzial für unsere Produkte. Ein Paradebeispiel für die Kärntner Regionalität ist auch die jüngste Neuheit im Sortiment: Zir- benrauch-Schinken, der über Zirben- holz der Nockberge traditionell geräu- chert wird.“ Genaue Zahlen zur Export-Quote liefert Frierss nicht, aber: „Unsere Umsätze in Japan und Südkorea ha- ben sich gut entwickelt.“ Bei den Neuheiten sind Zirben-Spe- zialitäten im Fokus. Salami in Stange und geslict, Kärntner Hauswürstel Zir- benrauch, Salamici Zirbenrauch sowie Selchwürstel Zirbenrauch werden der- zeit gepusht. Ebenfalls auf der Agenda: Bei seiner neuen fleischreduzierten Hybrid-Produktlinie „mit Grünzeug“ verbindet Frierss 124 Jahre Wursttradi- tion mit innovativem Zeitgeist. Die vier Bratwurst-Sorten mit 30 Prozent hei- mischem Gemüse und Fleisch aus Ös- terreich gibt es in den Sorten Karotte, Erbse, Rotkraut und Sauerkraut-Kartof- fel. Dazu wird die Hybrid-Neuheit Frankfurter Flotti Karotti für Kids in Stellung gebracht. GF Kurt Frierss jun. und Mag. Christoph Frierss KÄRNTEN„D er Lebensmittelhandel hat sich in den letzten zwei ‚Corona‘-Jahren gut entwickelt. Die Leute haben die Nähe geschätzt und sind wieder im Dorf einkaufen gegangen. Einerseits hat das für ein Umsatzplus gesorgt, andererseits bedeutete das natürlich auch viel Aufwand und Mehr- arbeit“, sagt Gremialobmann Lebensmittel- handel Robert Ebner. Für ein Hoch sorgte der starke Sommertourismus. „Viele haben im Inland Urlaub gemacht, das haben wir auch im LEH zu spüren bekommen.“ Umsatztech- nisch schwieriger war es in, sonst starken, grenznäheren Orten zu Italien oder Sloweni- en. Als Beispiel nennt Ebner das Einkaufszen- trum Atrio in Villach, das sonst stark von ita- lienischen Kunden besucht wird. Kaufkraft. Mit 23.833 Euro pro Kopf ist die Kaufkraft in Kärnten an siebenter Stelle im Bundesländer-Ranking. Laut GfK ein Schritt nach oben, denn Kärnten und Tirol haben hier, verglichen zum Vorjahr, die Ränge sie- ben und acht getauscht. An Angeboten man- gelt es nicht. Denn: „Mittlerweile ist keine Gemeinde in Kärnten ohne Nahversorger“, so Ebner gegenüber REGAL. Kärnten: Nachgefragt bei Robert Ebner, Gremialobmann Lebensmittelhandel Keine Gemeinde ohne Nahversorger Alternative Verkaufsformen. Vor sieben Jahren entschied sich Ebner selbst für den Weg in eine neue Selbstständigkeit. Nach vie- len Jahren als Adeg-Kaufmann eröffnete er in Lendorf (Spittal/Drau) seinen Greißler. Ein Schritt, den er nicht bereut hat. „Die Greißle- rei läuft sehr gut. Regionalität hat gerade in den letzten Jahren noch mehr an Bedeutung gewonnen – und es wird sicher noch mehr werden.“ Mittlerweile hat Ebner sein Greißler- Konzept multipliziert. Allerdings in etwas adaptierter Form. Denn am Hauptplatz in Spittal an der Drau setzt der Kärntner auf Selbstbedienung. Der Shop mit zehn Automa- ten ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche ge- öffnet. „Am Anfang wurde er vor allem von jungen Leuten frequentiert, jetzt kommen auch immer mehr ältere Kunden.“ Nachfrage- Spitze ist am Abend und in der Nacht. Kärnten weist in seiner Außenhandelsstatistik für das Gesamtjahr 2020 folgende Eckdaten auf: ● Einfuhr (Warenimporte) 2020: € 6,215 Mrd. (– 10,2 % gg. 2019) ● Ausfuhr (Warenexporte) 2020: € 6,845 Mrd. (– 7,8 % gg. 2019) Daraus resultiert ein Außenhandelsbilanz- Überschuss für das Jahr 2020 von plus 630 Millionen Euro. TEXT: VERENA SCHNEEWEIß Robert EbnerD ie USA und Asien sind ganz vorne mit dabei, was sogenannte High- Tech-Innovationen im Supermarkt betrifft. In Europa schreitet die Ent- wicklung deutlich langsamer voran – und auch hierzulande werden vereinzelt smarte Lösun- gen getestet. Was sich schlussendlich durch- setzt und bleibt, wird sich zeigen. Hybrid-Supermarkt. Die frühere Uni- marktgruppe, seit März UniGruppe genannt, plant die Eröffnung der ersten Hybrid-Filiale. Der Nah&Frisch Hybrid-Supermarkt wird im Sommer in Gaflenz (Oberösterreich) eröffnen. Das Konzept: Am Vormittag wird klassisch an der Kassa bezahlt, am Nachmittag erfolgt die Bezahlung per autonomen Self-Check-out. Digitaler Kassenbon. Bereits seit September So smart kann der Einzelhandel → Erster Hybrider Nah&Frisch-Markt → Megatrend aus Asien nun auch in Europa → Nachhaltigkeit im Trend Digital, Automatisiert und Datenzentriert. Wie sieht der Einkauf in Zukunft aus? TEXT: MAGDALENA KRANABITL MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion Regal Die Digitalisie rung sorgt auch im Handel für neue Geschäfts modelle. Vor allem die USA und Asien sind ganz vorne mit dabei. Ebenso in Europa finden neue Techno logien ihren Ein zug. THOMAS MEINICKE PHOTOGRAPHY 64REGAL03-2022 REGAL SCHWERPUNKT High Tech R03 HighTech Einstieg.indd 6425.03.22 09:002021 sind in rund 500 Edeka-Märkten in Deutschland elektronische Kassen- belege verfügbar. 2022 sollen diese flächendeckend zum Einsatz kom- men. Das Ziel dahinter: den Papierver- brauch zu reduzieren und so für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Jeder Kunde mit einem gängigen mobilen Endgerät hat die Möglichkeit, einen E-Bon zu er- halten, unabhängig von vorinstallier- ten Apps. An der Kasse kann entschie- den werden, ob man den Bon als Papier-Beleg oder digital erhalten möchte. Nach erfolgreicher Testphase liegt in einigen Märkten der Anteil der digitalen Bons pro Tag bei bis zu 70 Prozent. Livestream Shopping. In Asien gilt Livestream-Shopping bereits als Megatrend. Langsam kommt der Trend auch nach Europa. So bei dm. Das innovative E-Commerce Format wird via dmLive über die dm-App ab- gewickelt. Ab sofort streamen Exper- ten, Markenbotschafter, Hebammen oder dm-Mitarbeiter regelmäßig zu verschiedenen Themen rund um Schönheit, Pflege, Gesundheit und Wohlbefinden. „dmLive kann über das Smartphone mitverfolgt werden. Damit erweitern wir unser Omni- Channel-Retailing-Angebot um einen weiteren Service und rücken noch nä- her an unsere Kundschaft heran“, er- klärt Sebastian Bayer, dm-Geschäfts- führer, verantwortlich für das Ressort Marketing und Beschaffung. Während der Liveshow können die Zuschauer in Echtzeit mit den Gästen und Modera- toren vor der Kamera interagieren. Präsentierte Produkte können direkt in der dm-App bestellt werden. FH-PROF. MAG. DR. SCHAUER, MBA am Logistikum der FH Ober- österreich, Internationale Retailforschung High-Tech in Österreich REGAL hat bei FH-Prof. Mag. Dr. Schauer, MBA (Dozent am Logistikum der FH Oberösterreich, Inter- nationale Retailforschung) nachgefragt, inwieweit High-Tech-Lösungen in österreichischen Supermärk- ten bereits Anwendung finden. REGAL: Was sind die aktuellen High- Tech-Trends in Österreich im LEH? FH-Prof. Mag. Dr. Schauer, MBA: Zu nennen ist hier der Einsatz der Bizerba Smart Shelfs, den smarten Backautomaten, bei Billa Plus. Auch Scan&Co kann als Trend genannt werden. Hier agiert Billa mit den Soft- wareentwicklern Shopreme, sowie den Lösungen von Scandit. Spannend sind auch die Kooperationen rund um das OMV Fastlane Konzept mit Uni- box/Unimarkt und Bistrobox. Inwieweit spielt Künstliche Intelli- genz eine Rolle in Österreich? Mit dem Einsatz von Predictive Analytics werden die altbekannten Techniken der Statistik um maschi- nelles Lernen und künstliche Intelli- genz erweitert. Insofern ermöglicht der Einsatz von KI in der Disziplin Retail noch bessere Vorhersagen über zukünftige Ereignisse, Trends sowie Verhaltensweisen. Wie kann die Industrie von High- Tech profitieren? Durch Connected Commerce, Om- nichannel und integrierter Supply Chain Betrachtung werden für alle Stakeholder positive Effekte erzielbar. LEH: Gibt es eine Tendenz in Öster- reich, in welche Richtung es bei High-Tech gehen wird? Electronic Shelf Labelling (ESL), Scan&Go, Staffless Stores sind Kon- zepte, mit denen sich aktuell viele Marktplayer beschäftigen. Kann Digitalisierung im Super- markt einen positiven Effekt auf Nachhaltigkeit haben? Ganz bestimmt! Beispielsweise kann die Verknüpfung von Predictive Ana- lytics, Echtzeitbestandsmanagement via Smart Shelfs und dynamisches Preismanagement einen wesentlichen Effekt hinsichtlich der Verringerung von Food Waste haben. Vielen Dank für das Gespräch! 65REGAL03-2022 R03 HighTech Einstieg.indd 6525.03.22 09:0066 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Einstieg.indd 6624.03.22 07:2550 SEITEN GRÜNE THEMEN Mit Sicherheit das grünste Heft des Jahres Mag. Tanja Dietrich-Hübner Leitung Nachhaltigkeit Rewe International Spar Nachhaltigkeits-Knüller Alexander Feurhuber aus Oberwang im Salzkammergut mit einem neuen Prachtmarkt Leonore Gewessler, BA BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie von Österreich MPreis mit neuem Wasserstoff-Projekt Sigrid Maurer, BA Klubobfrau der Grünen im Parlament Mag. Martin Weishäupl Geschäftsführender Gesellschafter brainbows 03-2022 REGAL | 67 GE_Einstieg.indd 6724.03.22 07:25R EGAL: Bis 2040 möchte die Rewe Group in allen Ländern klima- neutral wirtschaften. Bis 2030 soll der Ressourcenverbrauch der Rewe Group um 30 Prozent reduziert werden. Wie liegt hier Rewe in Öster- reich? Tanja Dietrich-Hübner: Bei der Rewe Group in Österreich haben wir vom Basis- jahr 2006 bis zum Jahr 2020 an absoluten Treibhausgasemissionen bereits 12,4 Pro- zent eingespart – von 344.000 auf 302.617 Tonnen. Die spezifischen Treibhausgas- emissionen – also den CO 2 -Äquivalenten pro Quadratmeter Verkaufsfläche – haben wir in diesem Zeitraum sogar um 42,6 Pro- zent gesenkt. Bis 2030 wollen wir die abso- luten Treibhausgasemissionen um weitere Rewe wird zum grünen Riesen Umstellung auf geschlossene Kühlregale bei Billa, Billa Plus und Penny Graspapierbeutel bei Verpackungen Über 25.000 heimische Artikel, bei Ja! Natür- lich, 80 Prozent heimischen Ursprungs INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEISS Mag. Tanja Dietrich-Hübner, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit bei der Rewe, im großen REGAL Interview 30 Prozent gegenüber dem neuen Basisjahr 2019 reduzieren. Stichwort Verpackungsoptimierung. Welche Schritte wurden hier 2021 gesetzt und was steht für heuer auf der Agenda? Ziel ist es natürlich, einerseits das Produkt bestmöglich zu schützen, anderseits Verpa- ckung zu reduzieren – also so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Vieles lässt sich aber leider nicht so einfach quantifizieren, weil es keine Vergleichswerte gibt. Wir probieren immer wieder neue, nachhaltig produzierte Verpackungsmaterialien aus, wie z.B. die Teemischungen von Ja! Natür- lich in einem Graspapierbeutel. Dieser wird von extensiv bewirtschafteten Ausgleichs- flächen gewonnen, die bisher nicht genutzt wurden. Hier gibt es keine Düngung oder Einsatz von chemischen Mitteln. Gras ist ein schnell nachwachsender Rohstoff und benötigt bei der Verarbeitung zu Graszell- stoff erheblich weniger Wasser und Energie als die Herstellung von Holzzellstoff. Ver- packungsoptimierung ist ein Bereich, an dem wir laufend arbeiten und nach innova- tiven Lösungen suchen. REWE SETZT AUF PHOTOVOLTAIK. Hier auf dem Dach des Billa Plus in der Wiener Sterngasse 68 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Interview Dietrich-Hübner.indd 6824.03.22 16:57Das Angebot an Mehrweg-Glasflaschen hat sich ausgeweitet und wird noch weiter wachsen. Laut Klimaschutz-Ministerium soll der Mehrweganteil bis 2025 auf 25 Pro- zent angehoben werden. Wo liegt der Mehrweg-Anteil aktuell bei der Rewe und was ist das mittelfristige Ziel? Grundsätzlich liegen wir mit unserem Mehr- weganteil jetzt schon deutlich über 20 Pro- zent, wie dem letzten Bericht der ARGE Nachhaltigkeitsagenda zu entnehmen ist. Wir haben hier im letzten Jahr in allen Berei- chen – also Limonaden, Säfte, Wasser/Near- water und Bier – das Sortiment erweitert und planen natürlich auch im Jahr 2022 neue Mehrwegartikel aufzunehmen. Diesen Weg werden wir sukzessive fortsetzen. Zur Zeit gibt es aber noch unterschiedliche Definitio- nen von Mehrweg. Ganz genaue Zahlen wird man daher erst nennen können, wenn die Diskussionen mit dem Bundesministerium abgeschlossen sind und es ein einheitliches Verständnis gibt. Wie können und werden die Energiever- bräuche weiter optimiert? Wir haben seit 2016 ein genaues Monitoring aller Maßnahmen und setzen dem folgend laufende Optimierung durch umfassendes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 um. Die entsprechenden Maßnahmen sind vor allem in den Bereichen Beleuchtung, Käl- te, Heizung und Lüftung zu setzen. Stichwort Kühlung. Ist ein flächen - deckender Roll-out von Glastüren in der Mopro-Abteilung geplant? Ja – neben Billa und Billa Plus auch bei Penny. Die Rewe Group in Österreich verkaufte 2020 rund 16 Millionen Fairtrade-Produk- te – vor allem in den Warengruppen Früch- te, Reis, Kaffee, Zucker, Honig, Fruchtsäfte sowie Blumen. Wo lag diese Zahl im Vor- jahr und in welchen Warengruppen sehen Sie hier noch Aufholbedarf? Was wir zum Jahr 2021 jetzt schon sagen können ist, dass wir im Süßwarenbereich un- ser Angebot deutlich ausgeweitet haben und dies auch zukünftig geplant ist. Auch bei Tee werden wir noch intensiver in den Fairtrade- Bereich gehen. MAG. TANJA DIETRICH-HÜBNER, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit bei der Rewe FÜR DIE ZUSTELLUNG im Stadtgebiet setzt die Rewe verstärkt auf E-Lastenfahrräder FOTO: BILLA/HARSONFOTO: REWE GROUÜ/HARSON FOTO: REWE INTERNATIONAL 03-2022 REGAL | 69 GREEN EDITION GE_Interview Dietrich-Hübner.indd 6924.03.22 16:57Next >