< PreviousIm Sinne der Nachhaltigkeit soll auch das Angebot an regionalen Lebensmitteln im- mer weiter wachsen. Von wie vielen regio- nalen Lieferanten aus Österreich wird die Rewe Group derzeit beliefert? Bereits über 25.000 heimische Artikel von über 2.500 regionalen und lokalen Lieferan- ten finden sich bei Billa und Billa Plus. Mit 100 Prozent Frischfleisch – nämlich auch bei Huhn und Pute – aus Österreich bei Billa und Billa Plus seit 2020 sind wir Branchen- Vorreiter. Bei unserer Regionalmarke „Da komm‘ ich her!“ haben wir bereits 288 Pro- dukte aus den verschiedenen Regionen Ös- terreichs. Wie viel davon entfällt auf Ja! Natürlich? Bei Ja! Natürlich sind 80 Prozent der Pro- dukte heimischen Ursprungs. Auch, wenn wir auf die wohlschmeckenden Orangen oder Bananen bei Ja! Natürlich nicht ver- zichten wollen und damit nicht ausschließ- lich auf heimische Produktion zurückgreifen können, vergrößern wir auch bei den Exoten den Anteil österreichischer Früchte. Von Bio-Kurkuma und Süßkartoffeln, Bio-Ingwer bis hin zu Weinviertler Erdnüssen wächst auch der Anteil heimischer Exoten bei Ja! Natürlich. In welchen Warengruppen sehen Sie noch Potenziale, den Anteil zu erhöhen? Im Grunde muss man sich alle Warengruppen ansehen. Beim Frischfleisch haben wir die 100 Prozent bereits erreicht. In ganz Öster- reich hat Billa Regionalscouts im Einsatz, die nichts anderes tun als heimische Produzenten und ihre Produkte zu suchen – über alle Wa- rengruppen hinweg. Stichwort Palmöl. Hier wurde schon einiges geschafft, insbesondere auch bei den Eigen- marken. Wie sieht der Status Quo im ge- samten Sortiment aus? Bei Ja! Natürlich und Vegavita setzen wir kein Palmöl ein. Ansonsten verwenden wir bereits seit Jahren ausschließlich zertifiziertes Palmöl. Auch die Verringerung von Lebensmittelab- fällen und Verpackungen ist ein wichtiger nachhaltiger Baustein. Von welchen anfal- lenden Mengen kann man hier momentan ausgehen? Wir sind natürlich bestrebt, die Verlustquoten auf ein Minimum zu reduzieren. Moderne Prognosesysteme und automatisierte Bestell- verfahren, in Verbindung mit kurzen Trans- portwegen und einer lückenlosen Kühlung, tragen zu einer bedarfsgerechten Versorgung der Märkte bei, sodass der Anteil an nicht verkaufter Ware geringgehalten wird. Zur Ab- gabe von Lebensmittelspenden sowie Gütern des täglichen Bedarfs arbeiten unsere Han- delsfirmen Billa, Billa Plus, Penny, Bipa und Adeg schon seit Jahren eng mit karitativen Organisationen zusammen. Dadurch hat die Rewe Group in Österreich nahezu flä chen deckend Kooperationen für die einzel- nen Standorte. Wieviel spendete Billa? Billa allein spendete 2020 Lebensmittel im Wert von 22 Millionen Euro an soziale Ein- richtungen, Bipa mehr als zwei Millionen Euro. Welche Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls stehen für 2022 auf der Agenda? Mit „Fair zum Tier“ und unserer Biomarke „Ja! Natürlich“ bieten wir in Zukunft Ös- terreichs größtes Frischfleisch-Sortiment an, das mit hohen Tierwohlstandards pro- duziert wird, wie Freilauf an 360 Tagen für die Rinder oder für Schweine 100 Prozent mehr Platz und Frischluftbereich. Stichwort Energie. Ziel war es, den Strom- verbrauch je m² Verkaufsfläche von 2012 bis 2022 um 9,35 Prozent zu senken. 2020 war diese Zahl bereits bei 16,77 Prozent. Mit welchen Maßnahmen wurde dies erreicht? Mit einem Mix an unterschiedlichen Maß- nahmen. Wir haben in der Rewe Group in Ös- terreich unter anderem in den Märkten suk- zessive auf LED Beleuchtung umgestellt und die Lichtsteuerung optimiert, die Einschalt- zeiten der Kühlung wurden reduziert und neue energieeffiziente Kälteanlagen instal- liert. Die Kühlregale für Molkereiprodukte werden bei Billa, Billa Plus und Penny sukzes- sive mit Türen ausgestattet sowie die Anla- gentechnik laufend erneuert. Vielen Dank für das Interview! NEUER NACHHALTIG- KEITS-BILLA in Obdach, Steiermark „Wir bieten in Zukunft Österreichs größtes Frischfleisch Sortiment an, das mit hohen Tierwohl- Standards produziert wird.“ MAG. TANJA DIETRICH-HÜBNER, BEREICHSLEITERIN NACHHALTIGKEIT BEI REWE FOTO: BILLA/STAUDINGER 70 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Interview Dietrich-Hübner.indd 7024.03.22 16:57Unterstützt von „Heute“ prämiert die besten Ideen für unsere klimafitte Zukunft Jetzt einreichen unter heute.at/heuteforfuture-award Mitmachen können Städte & Gemeinden, Unternehmen und Projekte der Zivilgesellschaft. Haben Sie Ideen oder bereits umgesetzte Projekte, mit denen wir die Folgen des Klimawandels meistern können? Dann haben Sie die Chance auf den Heute For Future-Award . Einfach einreichen und Preise im Gesamtwert von € 100.000 gewinnen! JETZT MITMACHENREGAL war vor Ort bei Spar Kaufmann Feurhuber in Oberwang (OÖ). Ein Nachhaltigkeits-Hit der neuen Generation. PROJEKT GEGEN VERSCHWENDUNG VON LEBENSMITTELN 72 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Spar Feurhuber.indd 7224.03.22 11:34S par Markt in Oberwang. Salzkam- mergut. Die schräg einfallenden Sonnenstrahlen verwandeln den nahe gelegenen Attersee in ein Meer von glitzernden Wellen. Das Frühjahr hält Einzug. Der Neubau liegt zentrumsnah östlich des Ortskerns und ist dank seiner 62 Parkplätze auch leicht erreichbar. Zum Heizen und Kühlen nutzt der neue Spar-Supermarkt mit- tels Wärmerückgewinnung die Energie aus den Kühlgeräten des Outlets. KAUFMANN ALEXANDER FEURHUBER Grüner Knüller der Spar Wärmerückgewinnung durch Kühlgeräte Kampf gegen Lebensmittelverschwendung Vier Elektrotankstellen in Planung Eurospar Mondsee: Neubau mit 1.400 m² TEXT: MAGDALENA KRANABITL In nachhaltigere Lösungen investieren Immer mehr Konsumenten entscheiden sich für nachhaltiges Einkaufen. Mit unserem Lösungsangebot helfen wir Ihnen, Ihren ökologischen Fußabdruck mit innovativen und nachhaltigen Lösungen zu verringern und Ihre Kunden zu binden. Handeln Sie jetzt, um Ihren Nachhaltigkeitszielen einen Schritt näher zu kommen. Wir begleiten Sie auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Markt! Besuchen Sie uns unter: hl-display.com/de/unsere-leistungen/merchandising-losungen/ GREEN EDITION GE_Spar Feurhuber.indd 7324.03.22 11:34Betreiber ist Kaufmann Alexander Feur- huber, dritter Sohn von Karl Feurhuber, ehemaliger Vize-Präsident der Spar Kauf- leute. Die Feurhubers sind traditionell mit einem Eurospar in Mondsee aktiv. Hinter- grund des „Deals“ in Oberwang: Nach über 40 Jahren trat Wolfgang Hinterholzer seinen wohlverdienten Ruhestand an. Mit dem neuen Supermarkt in Oberwang betreibt Alexander Feurhuber nun zwei Spar-Stand- orte im Bezirk Vöcklabruck. „Die Kauf- mannstradition meiner Familie im Salz- kammergut reicht zurück bis ins Jahr 1980. Mit dieser Neueröffnung sorgen wir nun neben Mondsee auch in Oberwang für eine kundenorientierte Nahversorgung“, freut sich Alexander Feurhuber. Anfang April erfolgt im „Feurhuber- Reich“ der nächste Paukenschlag. Die Eröff- nung des Eurospar in Mondsee als komplet- ter Neubau. Der Spar in Oberwang hat eine Ver- kaufsfläche von 667 m². Weitläufige Fens- terfronten im neuen Spar Markt sorgen für einen großen Anteil an Tageslicht. Dies sieht Feurhuber auch als wichtigen Faktor für seine Mitarbeiter. Der gesamte Markt ist mit LED-Beleuchtung ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage gibt es aktuell noch nicht. Die Vorrichtung sei zwecks zukünfti- ger Montage gegeben, so der Kaufmann ge- genüber REGAL. Außenbereich. Die Baumbestände wur- den aus optischen Gründen und für die an- liegenden Nachbarn gepflanzt. Begrünung liegt auch den naturverbundenen Mitarbei- tern am Herzen. Außerdem sind vier Elekt- rotankstellen in Planung. Aufgrund der ak- tuellen Lage wird noch auf die Lieferung der Mikro-Chips gewartet. „Der Bedarf nach Elektrotankstellen ist im Ort definitiv gege- ben. Elektrofahrräder werden immer be- liebter. Die Touristen aus dem Salzkammer- DIE GIGANTISCHE FEINKOST und regionale Produkte im Spar Markt Oberwang JAKOB LEITNER, GF Spar-Zentrale March- trenk mit Alexander Feurhuber und dessen Familie, sowie Bürger- meister Matthias Hausleitner, am Tag der Eröffnung des neuen Spar-Marktes in Oberwang. (v. r.) 74 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Spar Feurhuber.indd 7424.03.22 11:34DESHALB STELLEN WIR 2022 EINEN GROSSTEIL UNSERER PRODUKTE VON VEGGIE AUF VEGAN UM! w e r e n i m m e r e h r Katjes_Pflanzenfresser_210x297_Regal_AT_PSOlwcIMP.indd 110.03.22 11:32gut sind mit Elektroautos unterwegs.“ Der gesamte Fuhrpark soll zukünftig auf Elekt- ro umgestellt werden. Sortiment. Insgesamt befinden sich im Sortiment rund 15.000 Artikel. Zehn Liefe- ranten aus der Umgebung beliefern den Spar Markt saisonabhängig mit 30 Produk- ten aus der Region. Was unter regionale Le- bensmittel fällt, wird oftmals unterschied- lich verstanden: „Der Begriff wird teilweise dermaßen weit gedehnt. Unter Region fällt für mich alles, was mit dem Auto innerhalb von 15 Minuten erreichbar ist.“ Überra- schend ist für den Kaufmann, dass die Kun- den aus der Umgebung zu heimischen Pro- dukten greifen, Bio jedoch als zweitrangig erachtet wird: „Woran das liegt, weiß ich nicht. Touristen greifen hingegen vorwie- gend auf regionale Bio-Produkte.“ Lebensmittelverschwendung ist ein absolutes No-Go für den Kaufmann. „Noch genießbare Produkte wegzuschmeißen tut mir im Herzen weh. Wir arbeiten mit To- Good-To-Go zusammen, um dem entgegen- zuwirken. Das wird erfreulicherweise auch im Ort sehr gut angenommen und genutzt.“ Sichtlich zufrieden gibt sich Feurhuber über das Konzept im Mondseer Eurospar, wel- ches aktuell auch Zuruf in Obdach findet: „In Mondsee habe ich zwei Köche angestellt die aus Produkten, die knapp vor dem Ab- laufdatum stehen, Gerichte zubereiten. Wenn beispielsweise zu viel Butter übrig- bleibt wird Butterschmalz gemacht. Daraus wiederum Krapfen oder Pofesen. Wir ver- suchen wirklich alles, was geht, zu verwer- ten.“ Das Angebot wird vor allem von den berufstätigen, jungen Familien gut ange- nommen. Auch im Spar Markt Obdach zeigt sich eine steigende Nachfrage. Plastikreduktion wird vom Kaufmann als schwierig erachtet. Bei manchen Dingen käme man nicht ohne Plastik aus: „Man darf Plastik nicht zu 100 Prozent schlecht reden. Es hat auch seine Berechtigung. Bei gewis- sen Produkten braucht man Plastik aus Hy- gienegründen und wegen des Frischeas- pekts. Es geht vielmehr um die Verwertung. Um das Trennen und Recyclen. Nach der Umstellung auf wiederverwertbare Obst- und Gemüsesackerln fragte vor allem die äl- tere Kundschaft nach den gewohnten Sa- ckerln aus Plastik. Laut Kaufmann würden diese inzwischen akzeptiert werden.“ Auf die Eröffnung des Eurospar in Mondsee Anfang April freut sich der Kauf- mann schon sichtlich. Der Neubau wird statt früher 1.000 m² dann 1.400 m² umfas- sen, mit rund 27.000 Artikel im Sortiment. → Spar Markt Feurhuber Facts 15.000 Artikel im Sortiment 667 m 2 Verkaufsfläche Lieferanten aus 10 der Umgebung Produkte aus 30 der Region KAUFMANN FEURHUBER plant die Umstellung auf E-Autos für den gesamten Fuhrpark RUND 30 PRODUKTE aus der Region befinden sich im Sortiment 76 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_Spar Feurhuber.indd 7624.03.22 11:34UMWELTWIRTSCHAFTSOZIALWESEN Nachhaltige Landwirtschaft in Schritten www.cirio1856.de Wir stellen Ihnen unsere nachhaltige Welt vor! CO2-Neutraliserung Rückverfolgbarkeit Bewusste Landwirtschaft Wasserwiederverwertung und Abfallrecycling Politik des fairen Handels Multimodaler Transport Weniger Verpackung Erneuerbare Energien Präzisionslandwirtschaft U N S E R E R LA N D W I R T E P R E M I U M Q U A L I T Ä TDAVID MÖLK, EWALD PERWÖG, JULIA MÖLK, PETER PAUL MÖLK, MATHIAS MÖLK (v.li.) Am Produktionsstandort des Tiroler Familien- unternehmens MPreis erfolgte vor kurzem die erste Inbetriebsetzung der Elektrolyseanlage. Ende März 2022 produzierte der Elektrolyseur in Völs bei Innsbruck den ersten grünen Was- serstoff (H2). Die Anlage wird im Rahmen des EU-Projekts „Demo4Grid“ zunächst nachwei- sen, das mit dem Elektrolyseur Schwankun- MPreis: Pionier bei grünem Wasserstoff 13 Millionen Euro Invest Beheizung von Backöfen TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Tiroler Lebensmitteleinzelhändler setzt Elektrolyse-Anlage in Betrieb gen im österreichischen Stromnetz ausgegli- chen werden können. Demnächst wird die Bäckerei Therese Mölk den Wasserstoff auch zur Beheizung von Backöfen einsetzen. Und bereits ab Mai 2022 will MPreis erste Brenn- stoffzellen-Lkw auf die Straße bringen: Die ersten drei Fahrzeuge – die ersten ihrer Art in Österreich – werden an der firmeneigenen H2- Tankstelle betankt und beginnen, die Le- bensmittelmärkte des Tiroler Nahversorgers emissionsfrei zu beliefern. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage in Völs beläuft sich auf 13 Millionen Euro. Die Hälfte davon wurde durch Förder- WASSERSTOFF-TANKS der fa. APL-Apparatebau 78 | REGAL 03-2022 GREEN EDITION GE_MPreis.indd 7824.03.22 12:40VERPACKUNGEN RICHTIG TRENNEN! DANKE. WIR WOLLEN DEINE VERPACKUNGEN ROHSTOFFE ZURÜCK! & Frosch PET Flaschen bestehen zu 100% aus Altplas� k. Flasche und Verschluss können wieder zu 100% recycelt werden. Frosch mB (210x297mm) CMYK.indd 107.03.2022 12:46:20Next >