< PreviousMOLKEREIPRODUKTE D ie Obersteirische Molkerei legt starke Umsatzzahlen auf den Tisch. In der Gruppe konnte die OM rund 380 Mil lionen Euro abspulen. Alleine 140 Millionen Euro entfällt dabei auf die Molkerei. „Wobei die Mengenentwicklung nur in Teilbereichen wirklich zufriedenstellend war“, erklärt Ge schäftsführer Mag. (FH) Michael Riegler ge genüber REGAL. Dabei kamen vor allem höherpreisige Sortimente unter Druck. „Hier beeinflussen die täglichen Teuerungsdiskus sionen sehr wohl die Einkaufsentscheidun gen der Kunden, wobei anzumerken ist, dass Milchprodukte weniger als zwei Prozent An teil am Warenkorb für den VPI Index auf weisen und alleine deshalb schon keinen großen Einfluss auf die Gesamtteuerung ha ben können.“ Erwartungen für 2023. Auch 2023 bleibt die Lage aufgrund der derzeitigen Marktent wicklung angespannt. „Signifikante Preisno tierungsrückgänge in Verbindung mit gleich bleibend hohen Kosten im Allgemeinen wer den sich zeitversetzt und zwangsläufig auf die Erzeugermilchpreise auswirken“, so Riegler. Nachsatz: „Wir hoffen, dass wir dabei eine ,sanfte Landung‘ hinbekommen und sich da nach stabile Verhältnisse einstellen. Kurzfris tige Extrembewegungen nach oben und nach unten sind für keinem in der Wertschöpfungs kette gut.“ Spezial-Milchen. Basis jeglichen OMEr folgs sind dabei weiter die SpezialMilchen. „Über 50 Prozent unserer Mitglieder liefern ihren hochwertigen Rohstoff in ein Spezial milchprogramm ein.“ Dass der BioBoom derzeit abflacht, deutet Riegler als „Korrektur zu der außergewöhnlichen Entwicklung wäh rend der CoronaZeit.“ Die aktuellen zugkräf Obersteirische Molkerei Hoffnung auf eine „sanfte Landung“ TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß tigen Trendthemen verbunden mit gesell schaftlichen Entwicklungen tragen aber zu einer steigenden Bedeutung der Themen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl, Energieeffizienz, CO 2 Einsparung bei. „Damit sehe ich gerade für jene Segmente eine gute Perspektive, die neben Qualität & Geschmack auch darauf klare Antworten geben.“ Produkte. Produktseitig startete die Ober steirische Molkerei mit veganen Scheiben auf Kartoffelstärkebasis mit Erbsenprotein, ohne Soja, ohne Palmöl und frei von Konservie rungsstoffen. „Seit dem Vorjahr haben wir in diesem Bereich erste Listungen.“ In diesem Segment seien weitere Möglichkeiten zu he ben. Grundsätzliche Wachstumsmöglichkei ten ortet der Geschäftsführer aber auch im Bereich der gelben Palette. Export. Auch für den Export holt Riegler starke Zahlen aus der Schublade. „Wir weisen eine Auslandsgeschäftsquote von exakt 33 Prozent auf. Im Bereich naturgereifte Käse spezialitäten sind es jedoch bereits über 50 Prozent.“ Dabei liegt der Fokus weiter auf dem mitteleuropäischen Raum. „Dort sind wir be reits vertreten, sehen aber noch weitere weiße Flecken auf unserer Vertriebslandkarte.“ Investitionsseitig liegt heuer der Schwer punkt auf einer Tochtergesellschaft der OM. „Diese Projekte belaufen sich jeweils in Grö ßenordnungen zwischen 15 bis 20 Millionen Euro.“ → Factbox: Umsatz: 140 Millionen Euro Gruppen-Umsatz: 380 Millionen Euro Exportanteil: 33 Prozent Gruppen-Invest: 15 bis 20 Millio- nen Euro Quelle: Obersteirische Molkerei → Umsatz lag 2022 bei 140 Millionen Euro → Neuer Vorstoß im veganen Bereich → Über 50 Prozent Spezialmilchen Geschäftsführer Mag. (FH) Michael Riegler 130 | REGAL 03-2023UND DIE NATUR NATÜRLICH. GUT FÜR UNSERE TIERE 365 Tage rund um die Uhr Freilauf 100% artgemäßes Bio-Futter aus Österreich Regelmäßige und strenge Kontrollen Verbot von Einsatz vorbeugender Antibiotika Langfristige Partnerschaften zu unseren Bio Landwirt:innen *Diese Milch geht über die EU-BIO-VO hinaus und erfüllt zusätzlich das Regulativ der ARGE Heumilch. Darüber hinaus besteht ein generelles Verbot der Anbindehaltung. Ja! Natürlich garantiert 365 Tage/24 Stunden Freilauf für alle Milchkühe. Die Milch wird täglich frisch abgeholt. janatuerlich.at Gibt , s nur bei: Mehr Infos hier Wenn es den Tieren gut geht, schmeckt die Milch* am Besten! Darum sind höchste Tierwohlstandards bei unserer Bio-Heublumenmilch selbstverständlich. Unsere Kühe können sich das ganze Jahr, rund um die Uhr frei bewegen, sie fressen Bio-Gras, Kräuter, Heu und Bio-Getreide, und die Milch wird täglich frisch abgeholt, streng kontrolliert und schonend verarbeitet. Auch das kurze Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Zeichen für höchste Frische & Qualität – denn eine muss ja die Beste sein! DAS BIO, AN DEM SO VIEL MEHR TIERWOHL DRANHÄNGTMOLKEREIPRODUKTE Käsemacher: Neues Potenzial im Export Die Käsemacher spulen jährlich Um- sätze rund um der 20-Millionen-Eu- ro-Marke ab. Auch 2022 glückte der Sprung über die Schallmauer. „Wir konnten das Wirtschaftsjahr mit ei- nem Umsatz knapp über 21 Millionen Euro abschließen“, erklärt Geschäfts- führerin Doris Ploner gegenüber RE- GAL. Dabei mussten die Niederöster- reicher im rot-weiß-roten LEH einen deutlichen Absatzrückgang hinneh- men. „Hier ist ein geändertes Kon- sumverhalten spürbar.“ Und ein wei- terer schaler Beigeschmack bleibt. „Als Produktionsbetrieb ist jeder Tag nach wie vor eine neue Herausforde- rung. Die Themen Rohstoffe, Verpa- ckung, Logistik und Energie beein- flussen das Tagesgeschäft stark“, so Ploner weiter. Das Tagesgeschäft ist von den Rahmenbedingungen ge- trübt. „Höhere Rohstoffpreise ma- chen eine engere Kalkulation unserer Preise notwendig und auch die Mög- lichkeit, rasch Preise entsprechend anpassen zu können, ist daher ein wichtiges Thema. Auch die Verfügbar- keit von bestimmten Rohstoffen und die längeren Lieferzeiten stellen uns vor große Herausforderungen.“ Export. Der Exportanteil liegt der- zeit bei rund 30 Prozent. „Aktuell ha- ben Deutschland, Schweiz, Italien, Ungarn, Slowakei, Schweden und Südkorea ein gutes Wachstumspoten- zial.“ So zeigt sich vor allem in den skandinavischen Ländern derzeit ein größeres Interesse an Antipasti-Pro- dukten. Produkte. Produktseitig liegt der Fokus auf Schaf- und Ziegenmilch- produkten, aber auch auf Artikel pflanzlicher Basis. Darüber hinaus erhält das Schaf- und Ziegenmilchjo- ghurt in den kommenden Monaten ein neues Verpackungsdesign. Käserebellen: Deutschland weiter wichtigstes Exportland Die Käserebellen schließen das durchwachsene Jahr 2022 mit einem Umsatz von rund 70 Millionen Euro ab. „Wir konnten unseren Vorjahres- umsatz halten, mussten aber Ertrags- einbußen hinnehmen“, erklärt Ge- schäftsführer Andreas Geisler gegen- über REGAL. Dabei spielten dem Käse-Spezialisten die Rahmenbedin- gungen nicht in die Hände. „Die Men- schen sind aktuell sparsamer als zu Beginn der Corona-Pandemie gewor- den. Die Konsumenten achten ver- stärkt auf Sonderangebote und grei- fen häufiger zu Handelsmarken. Das führte bei uns dazu, dass wir unsere Mehrkosten nicht zur Gänze auf die Verkaufspreise umlegen konnten und dadurch zu Ertragseinbußen im Un- ternehmen.“ Dabei sind aber auch die gestiegenen Energie- und Milch-Kos- ten Bremsklötze. Ziele für 2023. Und dennoch: Die Käserebellen wollen sich von ihrem eingeschlagenen Weg nicht abbrin- gen wollen. „Mit unserem breiten Sor- timent an Käsespezialitäten möchten wir 2023 wie in der Vergangenheit den Handel und speziell die Käsetheken unterstützen, um dort den Mehrwert für unsere Kunden weiter zu stärken. Zudem setzen wir weiterhin mit Berg- bauern-Heumilch auf Nachhaltigkeit bei unseren Produkten. Das wird ein zentrales Thema für unsere Gesell- schaft bleiben.“ Portfolio. 60 Artikel umfasst der- zeit das Portfolio. „Wobei wir dieses kontinuierlich um viele interessante Kreationen mit und ohne Affinagen zu erweitern versuchen“, so der Ge- schäftsführer weiter. Derzeit bringen die Käserebellen einen Bergblumen Rebell in Stellung. „Er ist seit Anfang März erhältlich.“ Zuletzt konnten sich bereits die Neueinführungen Senf Re- bell und Rahm Rebell erfolgreich in den Käsetheken etablieren. Export. Weiter hoch bleibt die Ex- portquote. „Wir liegen bei einem Aus- landsgeschäftsanteil von rund 90 Pro- zent, wobei Deutschland den wich- tigsten Markt darstellt.“ Insgesamt werden über 25 Länder beliefert. Geschäftsführer Andreas Geisler Geschäftsführerin Doris Ploner 132 | REGAL 03-2023milch.com 365 TAGE FREILAUF + FRISCHE GRÄSER Premium SkyrPremium Heumilch = ALLERBESTES FRÜHSTÜCKS-DUO In jedem Schluck Premium Frühstücks-Heumilch steckt purer, unverfälschter, natürlicher Genuss. Kein Wunder, schließlich stammt sie von Kühen, die 365 Tage im Jahr völlige Bewegungsfreiheit, frische, saftige Gräser oder sonnengetrocknetes Heu genießen. Das ist Tiergesundheit ganz nach unserem Geschmack! Der Premium Frühstücks-Skyr ist ein morgendlicher Muntermacher der besonders cremigen Art! Proteinreich und gleichzeitig fettarm sorgt er für einen genussvollen Energieschub. Pur oder zusammen mit Müsli genossen, als kleiner Snack zwischendurch aber auch als Zutat beim Backen und Kochen erö net Skyr ungeahnt viele Genussmomente! E s sind echte Rekordzahlen, die die NÖM AG für 2022 auf den Tisch legt. Die verarbei- tete Milchmenge lag bei 430 Millionen Kilogramm. Der Umsatz ist von 418 Millionen Euro auf satte 565 Millionen Euro angewach- sen. Ein Gewalt-Schub von mehr als 35 Pro- zent, den NÖM-Vorstand Mag. Alfred Berger aber spezifiziert. „Ein Großteil der Entwick- lung beruht auf dem irren Kostenauftrieb des Jahres 2022. Dies wird sich im Jahr 2023 zu einem gewissen Teil wieder relativieren.“ Blick in die Sortimente. Und dennoch fügten die Badner weitere Kapitel in beste- hende Erfolgsgeschichten. Stichwort: Drinks: „Wir sehen einen Gesamtmarkt Drinks auf Milchbasis, der absatzmäßig mit 1,5 Prozent (Nielsen Answers – Drinks Total; Absatz k; LEH exkl. H/L, FY 2022) rückläufig ist. Aber: Die Drinks auf Joghurtbasis wachsen mit 1,9 Prozent und Protein ist hier nach wie vor der Wachstumstreiber“, so Berger weiter. Der Fruchtjoghurt-Markt schwächelt und fiel wie- der mengenmäßig um 0,8 Prozent (Nielsen Answers – Frujo und SM fest mit Frucht total, Absatz k; YTD W52 2022) zurück. „Sehr er- freulich ist aber, dass wir mit der Marke NÖM fru fru weiter die klare Nummer eins sind.“ NÖM Schub durch B2B und Export → Umsatz legt auf 565 Millionen Euro zu → Neues Investitionspaket von 15 Millionen Euro → Dessert als Zugpferd TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Besondere Durchschlagskraft ortet der NÖM- Vorstand aber im Dessertjoghurt-Bereich. „Wir haben hier weiterhin ein gutes Wachs- tum von 16 Prozent (Nielsen Answers, Frucht- joghurt & Sauermilch fest, Fruchtjoghurt über 5% Fett, LH exkl. H/L, Absatz konv, MAT KW4 2023). Wer zum Löffelprodukt greift, erwartet einen süßen Genussmoment. In unserem Fall wird es beim Thema Genuss sehr stark um Cremix gehen, welches 2022 mit 68 Prozent Wachstum der Wachstumssieger und erfreu- liches Highlight im bescheiden Fruchtjo- ghurt-Markt war.“ Für Berger haben sich die wesentlichen Themen nicht verändert. „Per- formance mit Protein ist ein – Gott sei Dank für die Branche – anhaltender und nachhalti- ger Trend und bleibt damit Wachstumstrei- ber.“ Auch die Zugkraft von Indulgence ist ungebrochen. „Cremix hat dies beeindru- ckend gezeigt. Daher wird der Dessertbereich eine große Rolle spielen.“ Regionalität ist ebenfalls ein weiteres Schlüsselthema. „Wir leben in aufwühlenden Zeiten, in denen wir auch die Nachteile globalisierter Wertschöp- fungsketten zu spüren bekommen. Umso wichtiger ist es, die heimische Landwirtschaft und Wertschöpfung stark zu halten.“ B2B. Doch auch 2022 blieben das B2B-Ge- schäft und die Export-Aktivitäten weitere Eckpfeiler des Erfolgs. Berger: „Der B2B-Be- reich hat sich trotz schwieriger Rahmenbe- dingungen gut entwickelt.“ Export. Beeindruckend zeigt sich der Ex- port. „Wir liegen mittlerweile bei einer Quote von 43 Prozent, wobei wir unsere Auslands- destinationen explizit nicht als Überschuss- → Factbox: Umsatz: 565 Millionen Euro Investitionen: 15 Millionen Euro Umsatz Italo-Tochter: rund 200 Millionen Euro Quelle: NÖM MOLKEREIPRODUKTE NÖM-Vorstand Mag. Alfred Berger 134 | REGAL 03-2023MOLKEREIPRODUKTE Kanal nutzen, sondern bieten zu 95 Prozent veredelte Produkte und individuelle Produkt- lösungen an.“ Eine besondere Perfomance legte NÖMs Italo-Tochter hin. 200 Millionen Euro fuhr das Unternehmen ein. „Unsere Tochter in Italien zeigt uns als wichtigste Aus- lands-Destinationen, was mit der eigenen Marke möglich ist. Mit 80 Prozent Markenan- teil ist das der Leuchtturm im Exportbereich.“ Skandinavien. Auch der skandinavische Raum bleibt wesentlich. „Durch die hohe Pro- tein-Affinität und Innovationsbereitschaft bei Mehrwertkonzepten wächst dieser Raum sehr erfreulich und wir konnten auch einen führenden Markenartikelanbieter im Prote- inbereich in dieser Region als unseren Part- ner gewinnen.“ Investitionen. Investitionsseitig wurde für 2023 ein neues Paket geschnürt. „Dieses Jahr investieren wie wieder um die 15 Millionen Euro. Themen sind die Investitionen in Kli- ma- und Verpackungstechnologien, Photo- voltaik, den Ausbau der Abfüllkapazitäten und den Ausbau der Elektro-Flotte mit dem- entsprechender Infrastruktur.“ Abgeschlos- sen wurde der Bau der neuen Produktions- halle und der darin befindliche Maschinen- park. Verpackungen. Das Thema „Verpackun- gen“ bleibt brennend. „Verpackung wird im- mer wichtiger: So setzen wir unternehmens- weit recyceltes PET ein, reduzieren seit Jahren den Kunststoffanteil in den Verpackungen und haben letztes Jahr auch auf transparentes Material umgestellt, um auch die Recycling- fähigkeit unserer Flaschen sicherzustellen. Seit Oktober letzten Jahres haben wir ja auch die NÖM-Vollmilch in der Mehrweg-Glasfla- sche in unserer Kernregion.“ Nachsatz: „Es wird sich zeigen, welche Verpackungsvarian- te unsere Konsumenten künftig verstärkt wünschen. Die NÖM rePET-Milchflasche ist aber nach wie vor an der Spitze unserer Ver- kaufszahlen unter den Flaschengebinden.“ Innovationen. Innovationsseitig holt die NÖM einen neuen Knuspergenuss mit NÖM Cremix Vanille Schokoballs aus der Schubla- de. Dazu kommt neu: NÖM Cremix Lemon Cheesecake, NÖM Cremix Topfencreme Stracciatella oder Vanille sowie die NÖM PRO Topfencreme Stracciatella und NÖM fru fru Banane.MOLKEREIPRODUKTE E s sind Rekord-Zahlen, die Kärntner Milch-Geschäftsfüh- rer Direktor Helmut Petschar auf den Tisch legt. Der Umsatz stieg auf satte 128 Millionen Euro. Das Plus: Mit zehn Prozent beachtlich. Und dennoch fällt das Resümee äußerst durchwachsen aus. „Wir brauchen nur auf die Kostensituation schauen. Wir haben 20 bis 25 Millionen Euro Mehrkosten bei gleicher Verarbei- tungsmenge.“ Damit rasselt die Bilanz gerade noch auf eine schwarze Null. „In dieser Situation eine sehr gute Leistung.“ In der Analyse der gestie- genen Belastungen ist vor allem ein Thema federführend: Energie. „Unse- re langjährigen Verträge mit unserem Stromanbieter sind ungünstig ausge- fallen, also mussten wir uns das gan- ze Jahr auf Spotmärkten eindecken. Die Position Strom schlug mit einem Plus von 500 Prozent durch.“ Rah- menbedingungen, die die Kärntner bis 2025 deutlich verbessern wollen. Investitionen. „Wir haben ent- sprechende Investitionspakete bereit- gestellt“, so Petschar. 2023 wird für einen Photovoltaik-Vorstoß 1,5 Millio- nen Euro locker gemacht. Bis 2025 soll ein Biomasse-Kraftwerk hochgezo- gen werden. Kostenpunkt: Acht Milli- onen Euro. „Mit den PV-Anlagen wer- den wir künftig zehn Prozent unseres Strombedarfs selbst erzeugen kön- nen. Durch das neu zu errichtende Kraftwerk werden wir das Gas voll- ständig substituieren können. Mehr noch: Wir planen zusätzlich hier 25 bis 30 Prozent unseres Strombedarfs damit zu decken.“ Kosten. Die Herausforderungen haben aber auch andere Namen, Stichwort: Diesel. „Wir sind auf mehr als 100 Almen mit unserer Milchab- holung aktiv. Natürlich spüren wir diese Kostensteigerungen deutlich mehr als vielleicht unsere Kollegen in Norddeutschland.“ Doch auch in den Hilfs- und Betriebsstoffen zeigen die Kurven nach wie vor nach oben. Bio. Die Konsequenzen lassen sich auch bei der Anzahl der Milchbauern ablesen. „Wir haben beim EU-Beitritt noch über 5.000 Landwirte bei der Kärntner Milch gehabt. Jetzt sind wir bei unter 1.000 angekommen.“ Dazu kam auch Bio unter Druck. „Wir wa- ren gezwungen den Bio-Zuschlag zu reduzieren, was wiederum Auswir- kungen auf die Bio-Bauernschaft hat- te. So konnte unser größter Bio-Milch- lieferant unter den Rahmenbedin- gungen nicht weitermachen.“ 2023 sei erklärtes Ziel „die Bio-Zu- schläge wieder anheben zu können“ und „den Milchpreisdurchschnitt des letzten Jahres zu halten.“ Dazu will Pet- schar die abgesetzten Mengen verteidi- gen. Strategisch gelte es auch im Bio- Bereich zu wachsen. „Wir liegen derzeit bei einem Anteil von rund 27 Prozent.“ Export. Auch die Exportmotoren werden weiter angefeuert. „Wir liegen hier bei 30 Prozent.“ Der größte Fokus liegt auf Deutschland. Insgesamt ist die Kärntner Milch aber in 15 Ländern aktiv. „Eine sehr positive Entwicklung haben wir in Griechenland. Hier sind wir mit dem Milchbereich sehr erfolg- reich.“ Dazu gab es 2022 ungewöhnli- che Ausschläge. „Wir haben etwa 500 Tonnen Käse nach Frankreich expor- tiert.“ Die gelbe Palette bleibt überhaupt der wichtigste Eckpfeiler. „50 Prozent der Milchmenge fließt in unsere Kä- sen.“ Innovationen gibt es 2023 gera- de auch mit oberflächenbehandelten Käsen. Kärntner Milch Umsatz-Push und Strom-Keule → Umsatz liegt bei 128 Millionen Euro → Kärntner planen Biomasse-Kraftwerk Geschäftsführer Direktor Helmut Petschar Die A2-Milch konnte 2022 ihre Umsätze weiter ausbauen. „Wir konnten 1,21 Millio- nen Euro erwirtschaften. Die Kostensteige- rungen konnten wir nur zum Teil durch eine Preiserhöhung abfangen. Die Preissteige- rung wurde aber von den Kunden sehr gut angenommen. Der erwartete Umsatzrück- gang ist nicht eingetreten“, erklären die Ge- schäftsführer Fritz Wallner und Gerhard Reingruber unisono. Dabei schauen die beiden Unternehmer auf schwierige zwölf Monate zurück mit steigenden Preisen bei Futtermittel, Baukosten und Energie. Positive Nachrichten gibt es hinsichtlich Listungen. „Neu dazugekommen sind rund 35 neue regionale Märkte bei Billa, Billa Plus und Spar für Artikel aus der A2- Milchmanufaktur“, so Wallner. Insgesamt sind neben der A2 Vollmilch, A2 Naturjo- ghurt, elf Sorten Frucht- beziehungsweise Trinkjoghurt, drei Varianten Topfen und fünf unterschiedliche Käsen platziert. 2023 bringt die A2 Milch drei Sorten Joghurt-Topfencreme im 100-Gramm-Glas in Stellung. „Außerdem arbeiten wir gerade gemeinsam mit der MedUni Wien an einer klinischen Studie, die die bessere Verträglichkeit der A2-Milch beweisen soll.“ A2-Milch: Neu: Joghurt-Topfencreme im Glas Fritz Wallner und Gerhard Reingruber 136 | REGAL 03-2023100 % 100 % Schafmilch!Schafmilch! 100 % 100 % Ziegenmilch!Ziegenmilch! ohne ohne gentechnik!gentechnik! 1 Quelle: Nielsenstudie 2022, Back- und Bratkäse total. Original aus Griechenland!Griechenland! +34,7 % +34,7 % Absatzwachstum Absatzwachstum erreicht der GAZ İ Grillmix zum Vorjahr! 1 Ideal für Grill & Pfanne!Grill & Pfanne! Mediterrane Käsevielfalt für den Sommer! gazi.de 230217_GAZi_Grillkaese-Weichkaese_Anzeige_Regal-Ausgabe-2_210x297_SC_RZ.indd 1230217_GAZi_Grillkaese-Weichkaese_Anzeige_Regal-Ausgabe-2_210x297_SC_RZ.indd 117.02.23 16:1617.02.23 16:16MOLKEREIPRODUKTE M ilchreis, Joghurt mit der Ecke sowie Müllermilch sind drei der Kernmar- ken der Molkerei Müller, die in Öster- reich für rund 80 Prozent des Umsatzes stehen und mit denen die Privatmolkerei mit einem erfreulichen Plus auf dem österreichischen Markt ins heurige Jahr gestartet ist. „Wir ver- zeichnen aktuell einen Mengenzuwachs im Kernmarkenbereich von rund 7,4 Prozent“, zeigt sich Key Account Manager Markus Witt sehr zufrieden. Auch wenn sich die Rahmen- bedingungen mit dem Krieg in der Ukraine, den Preissteigerungen in den verschiedenen Bereichen und der damit einhergehenden In- flation nicht geändert haben, ist Witt optimis- tisch für das heurige Jahr. „2022 haben wir unsere Ziele nicht erreichen können. Das ist aber auch darauf zurückzuführen, dass wir auf Aktivitäten verzichtet haben, die für uns nicht rentabel waren“, unterstreicht er. Das gilt für Österreich genauso wie für Deutsch- land. Dauerbrenner ist das Thema Preiserhö- hungen, der die Branche seit zwei Jahren kontinuierlich begleitet. „Wir laufen den Kos- ten teilweise immer noch hinterher und tref- fen leider auf Handelsseite teilweise auf wenig Verständnis für notwendige Anpassungen.“ Um für den Handel ein verlässlicher Part- ner zu sein und keine Kapazitätsengpässe aufkommen zu lassen, investiert das Unter- nehmen kontinuierlich in die Standorte. So stehen sowohl in Leppersdorf, wo Müllers ge- samte PET-Produktion läuft als auch beim Werk am Stammsitz in Aretsried umfangrei- che Investitionen an. Neben der Produktion hat Müller auch die Verpackung im Fokus. Konsequent wird dar- Molkerei Müller Guter Start in das Jahr 2023 → Factbox: 2022 war Müller in Österreich mit 114 SKUs am Markt → Saisonalitäten als Umsatzbringer → Landliebe-Übernahme genehmigt TEXT: STEFANIE DÄHMLOW an gearbeitet, die Verpackungen nachhaltiger zu gestalten und die Recyclingquote zu erhö- hen. Eine Information, die mittels Label den KonsumentInnen kommuniziert wird. Seit Jahresende ist Müller Teil der Nachhaltigkeits- kampagne „Oft länger gut“ von To Good To Go – einer Initiative, mit deren Hilfe die Lebens- mittelverschwendung reduziert werden soll. Neuheiten. Verlässlich punktet Müller mit seinen Saisonalitäten. Das bringt Abwechs- lung und Aufmerksamkeit, die auf Handels- wie auf Konsumentenseite gleichermaßen geschätzt werden. Aktuell am Start sind mit Zitronen Creme, Pina Colada, Schoko-Kokos und Maracuja Traum vier neue Milchreis- Sorten, die Sommerfeeling ins Kühlregal bringen und den heißen Milchreis ersetzen. Strawberry Cheesecake sowie Cookie & Cream sind sommerliche Varianten, die das Müllermilch Portfolio optimal ergänzen. Und auch beim Joghurt mit der Ecke gib es mit den Sorten Knusperfische und Knusperschwein- chen einen Abtausch zu den Wintersorten. Insgesamt war Müller im Jahr 2022 mit 114 SKUs in Österreich präsent. Das betrifft Re- gal-, Aktions- sowie In- und Out-Geschäft. Landliebe-Übernahme. Mittlerweile ist die Übernahme kartellrechtlich genehmigt, und Müller darf große Teile des Landliebe- Geschäftes in Österreich und Deutschland übernehmen. Eine Entwicklung, die auch für den österreichischen Markt Veränderungen mit sich bringt. „Ich freue mich auf den Zu- wachs. Landliebe ist eine sehr starke und eta- blierte Marke, die die Produkte von Müller perfekt ergänzt“, unterstreicht Witt. Key Account Manager Markus Witt „Wir ver zeichnen aktuell einen Mengen zuwachs im Kernmar kenbereich von rund 7,4 Prozent“. Key Account Manager Markus Witt 138 | REGAL 03-2023Echt frühlings- frisch Alma Schnittlauch und Alma Kräuter Frischkäse bringen frische Abwechslung auf Teller und Brote. Promotion Mai–Juni Geero E-Bikes aus Österreich zu gewinnen und weitere und weitere PreisePreise 2 City2 City E-Bikes vonE-Bikes von w w w .al m a . a t w w w .al m a . a t J E T Z T G E WI N N E N ! J E T Z T G E WI N N E N ! Next >