< PreviousW ir befinden uns in erhöhter Alarmbereitschaft“, erklärt der Stellvertretende Obmann des Kärntner LEHs Mag. Anton Kov- sca. Denn: Die Energiekosten-Teuerungswelle trifft immer mehr Kaufleute. „Viele haben noch von alten Verträgen profitiert, jetzt sind aber immer mehr von den horrenden Steigerungen betroffen. Die Planungssicherheit ist verloren gegangen.“ Doch nicht nur Selbstständige kämpfen mit einer veränderten Kostensituati- on, auch bei den Ketten werden Standorte jetzt schärfer unter die Lupe genommen. Dabei spielt auch die Personalsituation eine immer größere Rolle. „In Villach gingen in den letzten Monaten sechs LEH-Märkte der führenden Händler vom Netz. In Klagenfurt hören wir ebenfalls von punktuellen Schließungen.“ Kovsca: „Fehlende Nahversorgung war stets ein Problem des ländlichen Raums, jetzt sind auch schon einzelne Stadtgebiete davon betrof- fen.“ Ein genereller Trend sei noch nicht abzu- leiten, aber: „Wenn die Städte hier eingreifen, kann das auch eine Chance für eine Renais- sance der Kaufleute im städtischen Raum sein.“ Und dennoch: Einen Engpass in der Kärnt- ner Nahversorgung ortet Kovsca nicht. Von den 132 Kärntner Gemeinden ist gerade ein- Kärnten Neue Chancen für Kärntner Kaufleute → In Villach gingen sechs Märkte vom Netz → Kein Kaufkraftabfluss ins Ausland → Neue Kaufmanns-Förde- rung in Ausarbeitung Punktuelle Schießungen von Märkten, Expansion ist gebremst TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß MAG. HERBERT SCHNEEWEIß Redaktion Regal In Kärnten lässt die Raumord nung kaum noch große Expan sionsschritte zu. Mehr noch: Die größeren Städte vermel den immer mehr Schließungen und das auch von Filialbetrieben. 50REGAL03-2023 REGAL SCHWERPUNKT R03 SP Kaernten.indd 50R03 SP Kaernten.indd 5024.03.23 18:0024.03.23 18:00mal eine Handvoll völlig ohne Lebensmittel- Anbieter. Im Gegenteil Villach oder Feldkir- chen Stadt gehören im österreichweiten Ver- gleich zu Gebieten mit einer besonders hohen Verkaufsflächendichte. Keine großen Kaufkraftabflüsse ortet Kov- sca dagegen Richtung Slowenien oder Italien. „Vielmehr saugen die städtischen Gebiete wie Klagenfurt oder Villach den ländlichen Räu- men die Kaufkraft ab.“ Neue Zahlen soll eine CIMA-Studie im Sommer zeigen. Gebremst ist dagegen die Expansions- lawine. „Neue Bebauungsvorschriften treffen hier auch den LEH, weil sie vor allem für Stand- Alones auf der grünen Wiese eine Reihe von Auflagen vorsehen. Vor allem die nun notwen- digen Parkräume in Tiefgaragen macht neue Projekte unattraktiv.“ Dazu gäbe es zwar wei- terhin große Projekte in den Städten, aber: „Die Investoren beziehen bei der Planung von neu- en Wohngebäuden zwar auf dem Papier auch entsprechende Nahversorgung ein, ohne aber auf die Bedürfnisse der künftigen Handelsbe- triebe einzugehen.“ Neue Vorstöße gibt es beim Thema Förde- rungen. „Da liegen wir in Kärnten wirklich zu- rück.“ Dementsprechend ist die Wirtschafts- kammer aktuell in der Ausarbeitung eines Forderungskatalogs für die neue Landesregie- rung. „Es geht darum, dass selbstständige Kauf- leute Hilfe bekommen. Da könnte es um Hilfe bei Ersatz- und Neuinvestitionen gehen, Un- terstützung bei Fragen der Standorterhaltung, aber auch Förderungen des Kaufmanns selbst.“ Bezeichnung Anzahl* Einzelhandel mit Lebensmitteln (klassischer Nahversoger) 357 Großhandel mit Lebensmitteln 49 Handel mit Lebensmitteln ausgenommen Waren des Agrar- handels (hier sind Bäckereien, Tankstellenshops, Handel mit Nahrungsergänzungsmitteln etc. – alles was nicht klassi- sche Nahversorgung ist; also meist Tankstellen, Bäckereien, Gastronomie – verbunden mit dem Lebensmittel.) 745 Gemischtwarenhandel Mehrfachsortiment (Lidl, Metro, Wedl HandelsgmbH, Interspar, C+C Wedl, Coca Cola, Billa, Penny, Adeg – alle Firmen, die mit Lebensmittelhandeln, aber gleich- zeitig im Handel noch in anderen Fachgruppen eingereiht werden könnten – z.B. bietet Lidl Lebensmittel an, verkauft aber auch beispielsweise waren, welche in den Drogeriewa- renhandel eingereiht werden könnten, oder er verkauft auch Textilien, somit könnte er im Textilhandel auch eingereiht sein. 229 *(pro Berechtigung = Standorte) nur Aktive Mitgliedsbetriebe mit deren Berechtigungen; Quelle: WK Kärnten MAG. ANTON KOVSCA, Stv. Obmann des Kärntner LEHs Kärntner WK-Mitgliederbetriebe im Bereich LH Österreichs Lieblingsschinken 125 Jahre Handwerkstradition garantiert ausgezeichneten Schinkengenuss. Österreichweit im Handel. JAHRE 125 R03 SP Kaernten.indd 51R03 SP Kaernten.indd 5124.03.23 18:0024.03.23 18:00S par treibt in Kärnten seine Umbau- Welle voran. Aktuell wurde in der Landeshauptstadt Klagenfurt nach nur zwei Monaten der Supermarkt im Verwaltungszentrum (Klagenfurt, Bahnhofs- straße) neu aufgestellt. „Ich freue mich, dass wir den etwas in die Jahre gekommenen Spar- Supermarkt komplett erneuern konnten, um unseren Kunden ein modernes und allen An- sprüchen gerecht werdendes Einkaufserlebnis zu ermöglichen“, so Mag. Paul Bacher, Ge- schäftsführer für Spar Kärnten und Osttirol. Der Fokus im modernisierten Markt liegt ganz klar auf Frische und einem enormen Angebot an Jausen- und Convenience- Produkten. Ebenfalls neu: Der Einkauf kann fortan an ei- ner der vier neuen Self-Check-Out-Kassen ab- gewickelt werden – zusätzlich zu den zwei be- dienten Kassen – bargeldlos und in Selbstbe- dienung schnell und unkompliziert bezahlt werden. „Es war uns ein Anliegen, ein der Kundenfrequenz entsprechendes Frische- und Jausen-Paradies zu schaffen, das keine Wün- sche offenlässt“, so Bacher. Besonders am Morgen und um die Mit- tagszeit ist der Spar-Supermarkt im Verwal- tungszentrum ein stark frequentierter Treff- punkt für viele Menschen aus den umliegen- den Schulen, Büros und Ämtern, weshalb im Zuge des Umbaus großer Stellenwert auf die schnelle und unkomplizierte Abwicklung des Bezahlvorganges gelegt wurde. „Wir wissen, dass eine große Anzahl unserer Kunden bar- geldlos bezahlt, weshalb wir uns für ein mo- dernes und bargeldloses Kassensystem ent- schieden haben. Hierbei scannt der Kunde seinen Einkauf an einer der vier Selbstbedie- nungskassen selbst und bezahlt anschließend ganz bequem und einfach mit der Bankomat- karte, dem Smartphone oder einer anderen Variante“, erklärt Bacher. Dies reduziert die Wartezeit in der meist ohnedies begrenzten Mittagspause enorm. Selbstverständlich gibt es aber auch die herkömmlichen Kassen mit Kassiervorgang und der Möglichkeit, bar zu bezahlen. „Uns war es wichtig, unseren Kun- den beide Möglichkeiten offen zu halten“. Spar setzt auf Modernisierung Neuer Umbau-Höhepunkt → Der Standort in Klagenfurt, Bahnhofsstraße, wurde neu aufgestellt → Zwei neue Self-Checkout-Kassen im Betrieb SUPERMARKT im Verwaltungs- zentrum geht wieder ans Netz STARKES TEAM in Klagenfurt 52REGAL03-2023 R03 SP Kaernten.indd 52R03 SP Kaernten.indd 5224.03.23 18:0024.03.23 18:00D ie Teuerungswelle hat längst auch Maistro erfasst. „Die Infla- tion und Teuerungswelle haben wir im Lebensmittelbereich sehr stark gespürt. Überall gab es Preiserhöhun- gen im zweistelligen Prozentbereich. Trotzdem haben wir versucht, unsere Preise im Rahmen zu halten und uns auf unsere treue Kundschaft zu kon- zentrieren“, so Maistros Marketing- chefin Gloria Henrich gegenüber RE- GAL. Nachsatz: „Wir wollten nicht Teil des Problems sein und haben uns da- gegen entschieden, uns an der soge- nannten Gierflation zu beteiligen.“ Dabei haben die Kärntner ihre Preise nur im unteren bis mittleren Prozent- bereich erhöht. „Wir haben uns auch dafür entschieden, unsere Preise nicht öfter als einmal im Jahr zu erhöhen, um unsere Kundschaft nicht zu über- rumpeln.“ Henrich: „Als Leiterin der Marketingabteilung sehe ich mich nun vor der Herausforderung, besonders kreativ zu sein und neue Wege zu fin- den, um uns erfolgreich auf dem Markt zu etablieren“, so Henrich weiter. Der neue kreative Input spielt bei der Produktlinie „Meine Häferlsuppe“ erste Erfolge ein. „Insbesondere im Banksektor, in Industrieunternehmen und Hotels kommen die Häferlsuppen sehr gut an. Wir sind erfreut zu sehen, dass sich die Marke in diesen Ziel- gruppen erfolgreich etabliert. Auch in den Büros gewinnen unsere Suppen immer mehr an Beliebtheit und wer- den immer öfter als vollwertige Zwi- schenmahlzeit für zwischendurch ge- nossen.“ F rierss hält den Kurs. „Es haben sich die Segmente Koch- und Rohschinken gut entwickelt. Vor allem beim Klassiker Kärntner Bau- ernschinken und Kärntnerland Schin- ken konnten Zuwächse erzielt wer- den“, so Geschäftsführer Rudolf und Kurt Frierss unisono. Bewährt hat sich dazu die jüngste Schinken-Neuheit, der vielfach ausgezeichnete Zirbenrauch- schinken, „der österreichweit gelistet ist.“ Frierss: „Die Zuwächse verzeich- nen wir sowohl in der Bedientheke, aber auch beim SB-Segment mit ge- slicten Schinken, ebenso mit der 2021 neu eingeführten Zirbenrauchsalami.“ Schwierige Rahmenbedingungen. Und dennoch bleibt auch ein schaler Beigeschmack. „Das Jahr stellte uns allerdings vor große Herausforderun- gen, durch massive Preissteigerungen im Energiesektor, bei Verpackungen, Zutaten, Hilfs- stoffen sowie Lo- gistik. Verschärft wird die Preissi- tuation durch die anhaltende Unsi- cherheit auf den Beschaffungs- märkten bezie- hungsweise verlängerten Lieferzei- ten.“ Die angesprochene Kostenexplo- sion stelle das Unternehmen vor eine noch nie dagewesene Herausforde- rung. „Diese setzt sich 2023 fort. Dazu kommen aktuell steigende Schweine- fleischpreise auf ein Allzeithoch.“ DLG-Erfolge. Dabei ist das Jahr 2023 ein besonderes für den Kärntner Familienbetrieb in fünfter Generation. Denn heuer begeht das Unternehmen sein 125-jähriges Jubiläum. „125 Jahre Erfahrung und Know-how beim Salzen, Würzen, Räuchern, Braten, Kochen oder Reifen garantieren ein- zigartige Qualität und das unverwech- selbare Geschmackserlebnis. Der DLG-Preis für langjährige Produkt- qualität, den Frierss bereits zum fünf- ten Mal in der Firmengeschichte er- hielt, bestätigt die regelmäßige Quali- tätsleistung des Unternehmens. Zuletzt erhielt Frierss 14 DLG-Gold- medaillen für alle eingereichten Pro- dukte.“ Insgesamt werden 150 Spezia- litäten veredelt. Maistro: Häferlsuppe-Facelift Frierss: Parade- betrieb mit Tradition GF RUDOLF FRIERSS, jun und Mag. Christoph Frierss v.l.: Geschäftsführerin Marion Petschenig, Marketingleiterin Gloria Henrich, Geschäftsführer Michael Strohschein In St. Andrä (Kärnten) bringt die Spar mit Kaufmann Gerald For- jan einen neue Eurospar-Markt in Stellung. Konkret wird in den nächsten Monaten nahe dem Stadtzentrum ein 1.000 m 2 großer Standort hochgezogen. 20.000 Artikel werden angeboten. Neuer Eurospar geplant PAUL BACHER, GF für Spar Kärn- ten und Osttirol, Gerhild Forjan und Spar-Kaufmann Gerald Forjan und Bürgermeisterin Maria Knaude 53REGAL03-2023 KÄRNTEN R03 SP Kaernten.indd 53R03 SP Kaernten.indd 5324.03.23 18:0024.03.23 18:00MAGDALENA KRANABITL, MA, Redaktion REGAL Modernste Technolo- gie soll bei Herausfor- derungen unterstüt- zen. Die aktuellen Themen der Branche: Energiekosten, Per- sonalmangel und Nachhaltigkeit. High Tech TEXT: MAGDALENA KRANABITL REGAL war vor Ort auf der diesjährigen EuroShop in Düsseldorf und hat sich bezüglich der Trend-Themen umgehört M esse Düsseldorf. Direkt am Rhein gelegen. Die Sonne scheint am strahlend blauen Himmel. Langsam füllt sich der Besucher- parkplatz. Das Who-ist-Who aus der Branche trifft auf der diesjährigen EuroShop 2023 zu- sammen. Fünf Tage herrscht reges Treiben auf 103.000 Quadratmetern Ausstellungsflä- che in 17 Hallen. 1.830 Aussteller samt 81.000 Fachbesucher werden gezählt. Als besonders erfreulich galt der Besu- REGAL SCHWERPUNKT Megatrends im Handel → 1.830 Aussteller, 81.000 Fachbesucher → Interspar Schottentor gewinnt Award → Besucherzuwachs: Südostasien, Afrika und Nordamerika cherzuwachs aus Südostasien, Afrika und Nordamerika. Der Besucheranteil aus dem Einzelhandel konnte um neun Prozent auf über 50 Prozent gesteigert werden. Die Lust auf persönlichen Austausch und Vernet- zung auf globaler Ebene ist spürbar. In den letzten Jahren hat sich die Handelsland- schaft auch ein wenig verändert. Harte Jah- re hatte der Handel zu bewältigen. Doch es herrscht Optimismus. Die Innovationskraft zieht sich wie ein roter Faden quer durch die Messehallen. Bitte blättern Sie um ➤ 54 | REGAL 03-2023 High Tech/Euroshop.indd 54High Tech/Euroshop.indd 5423.03.23 17:3623.03.23 17:36Exklusive Impressionen seitens Aussteller HIGH TECH EUROSHOP Wiesheu „Die zwei Top-Themen, einerseits Energiekosten, andererseits Personal- kosten und deren Ver- fügbarkeit, beschäftigten auf der EuroShop alle. Wiesheu, als Hersteller von Ladenbacköfen, setzt den Fokus in Zu- kunft verstärkt auf Ar- beitserleichterung und Prozesssicherheit. Alle bereits verfügbaren Backofenlösungen, wie zum Beispiel ‚Tray Motion‘, sowie auch die vorgestellte Studie ‚Bakisto‘, ein Projekt mit zwei weiteren Marktbegleitern, genos- sen extrem viel Aufmerksamkeit. Wir sind sicher, dass wir damit viele Gedankenanstöße für die Zu- kunft gesetzt haben“, erklärt Joachim Frey, Ver- kaufsleiter Wiesheu Österreich. Ideal-AKE „Unser Invest-Schwerpunkt liegt heuer bei Grab and Go, in Kombination mit frischer Speisenzubereitung am Point of Sale. Als österreichischer Spezialist für kalte und warme Speisenpräsentation sind wir be- sonders stolz auf unsere Food-To-Go-Neuheit Hot Vario, welche beim Innovationspreis ‚Architektur und Innovation‘ eine Auszeichnung erhalten hat. Der Testbetrieb läuft bereits bei größeren LEHs im D-A-CH-Raum“, sagt Peter Habersatter, Vorsitzen- der der Geschäftsführung im REGAL-Gespräch. Debag Rico Kretschmar, Key Account Manager Debag im REGAL-Interview: „Bei Backöfen stehen aktuell die Themen Digitalisierung, Vernetzung und Auswer- tungsmöglichkeiten im Mittelpunkt. Die Kennzahlen werden verwendet, um die Energie- und Wasser- JOACHIM FREY, Verkaufsleiter Wiesheu Österreich PETER HABERSATTER, Vorsitzender der Ge- schäftsführung bei Ideal-AKE verbräuche im Blick zu haben und Optimierungs- maßnahmen vornehmen zu können. Die Cloudba- sierten Themen gibt es inzwischen schon lange, die Wenigsten nutzen den Datengewinn bis dato jedoch. Hier sehen wir großes Potenzial.“ Tegometall „Am Sonntag waren Kaufleute und Händler auf der EuroShop, ab Montag die großen Han- delskonzerne“, berichtet der Ladenbau-Spezialist Markus Makowski, Sa- les Director Tegometall und ergänzt die Trends: „Die Kundenwünsche sind viel individualisier- ter und legen mehr Wert auf Modularität sowie Ästhetik wie Farbe, Muster und Applikationen. Auch Flexibilität ist ein riesiges Thema. Heutzuta- ge passt sich das Ladenbaumaterial an das Modul an und nicht umgekehrt. Vor allem der Diskont zieht immer stärker mit.“ Pos Tuning Maren Brettmeier, Mar- keting Pos Tuning, zur Neuheit am Messestand: „Wir haben mit unserem POS-T.Rex einen Mehr- weg-Warenträger entwi- ckelt, der bereits im Zentrallager bestückt werden kann. Hand- lungsabläufe in Industrie, Transport und Handel sollen dadurch effizien- ter, zeitsparender und nachhaltiger gestaltet werden. Mehrere bestückte Warenträger ergeben ein Regal, das direkt im Han- del platziert wird. Erste Pilotmärkte könnten 24h Shops oder auch Tankstellen sein.“ RICO KRETSCHMAR, Key Account Manager Debag MARKUS MAKOWSKI, Sales Director Tegometall MAREN BRETTMEIER, Marketing Pos Tuning 03-2023 REGAL | 55 High Tech/Euroshop.indd 55High Tech/Euroshop.indd 5523.03.23 17:3723.03.23 17:37HIGH TECH EUROSHOP Aussteller berichten gegenüber REGAL von guten Kontakten und einer deutlichen In- vestitionsbereitschaft seitens der Besu- cher. Kernthemen. Schlagworte, wie Smart Shopping, Connected Retail, Seamless Shopping oder Customer Centricity, waren an den Messeständen allgegenwärtig. Die Hauptthemen beschäftigten sich mit dem Personalmangel, Automatisierung und Self- Check-out sowie Nachhaltigkeit. Darüber hinaus stand das Thema Energieersparnis, insbesondere im Kühlmöbelbereich und der Shop-Beleuchtung, im Vordergrund. Im Detail berichten die Aussteller. Award. Der Interspar am Schottentor in der Wiener Innenstadt wurde mit dem diesjäh- rigen EuroShop RetailDesign Award in der Kategorie Food ausgezeichnet. Das Zusam- menspiel aus Ladenarchitektur, Farben, Materialien, Beleuchtung und Visual Mer- chandising konnte die Jury überzeugen. Insgesamt gab es 103 Einreichungen aus 31 Ländern. Vorträge. Weitere spannende Impulse lie- ferte, neben den Ausstellern, das Rahmen- programm der EuroShop mit praxisbezoge- nen Vorträgen und Best Practice Beiträgen auf sieben Stages, zahlreichen Specials und renommierten Awards. INTERSPAR AM SCHOTTENTOR in der Wiener Innenstadt GESCHÄFTSFÜHRER MARIO LÖFFLER präsentiert einen nachhaltigen Einkaufs- korb aus 100 Prozent Rezyklat. VKF Renzel: Automaten im Kommen K napp fünf Millionen Euro konnte VKF Renzel Öster- reich im Vorjahr erwirtschaf- ten. Das Lager wurde von 500 auf 1.500 Palettenplätze erweitert. Wei- ters erhielt der Betrieb eine zusätz- liche Halle. Hier läuft aktuell noch der Testbetrieb für den neuen Dru- cker, mit dem, nun auch vom öster- reichischen Standort aus, unter an- derem Regal Stopper für den LEH gedruckt werden. Zudem wurde 2022 eine Photovoltaik-Anlage mit 40 kWp auf dem Dach installiert. Trends. Den Blick auf die Trends gerichtet sieht Geschäftsführer Ma- rio Löffler reges Interesse in ESL und Automaten: „Sowohl die größe- ren Lebensmittelketten als auch Kaufleute setzen aktuell ein Augen- merk auf 24/7 Automaten. Auf der EuroShop sind die Automaten sehr gut angekommen.“ Im Allgemeinen würde dem Look eine immer wichti- ger werdende Rolle zugeschrieben werden: „Hier geht es um mehr Platz und die Einrichtung. Hochwertige Produkte werden im Supermarkt verstärkt hervorgehoben.“ Ebenso muss das Gesamtkonzept passen, erklärt Löffler und ergänzt: „Auch in Sachen Nachhaltigkeit ziehen die Lebensmittelhändler immer stärker mit. Weg von billigem Plastik hin zu nachhaltigeren Alternativen. Das wird vom Kunden inzwischen schon gefordert.“ Extrusionsverfahren. 25 Ton- nen Kunststoffmasse werden jähr- lich am österreichischen Standort extrudiert. Wie so ein Verfahren ab- läuft, erklärt der Geschäftsführer bei der REGAL-Besichtigung: „Das PVC-Granulat, kleine weiße Kügel- chen, werden mit einem Schlauch in den Tank gesaugt. Zusätzlich wird Farbe zugesetzt. Von hier aus geht es weiter in den großen Schnecken- extruder. Hier wird das PVC auf cir- ca 200 Grad erhitzt und zermahlen, bis eine flüssige Konsistenz ent- steht. Im letzten Schritt wird die Masse in die Kalibrierung weiterge- leitet. Hierbei wird die Masse in Form gebracht und mit Wasser ab- gekühlt. In fester Konsistenz geht’s dann noch durch die Raupe, wo dann das fertige Profil der Scanner- Schienen und des Lamellenwand- systems Flexislot rauskommt.“ Auf der EuroShop war das Un- ternehmen mit einem 300 m² gro- ßen Messestand samt 65 Personen Messepersonal vertreten. Aufgrund der hohen Internationalität konnten einige Neukunden dazugewonnen werden, erzählt Löffler. Am meisten Überraschung seitens der Interes- senten sorgten die wiederverwert- baren Regal-Schienen. „Wir sind rückblickend sehr zufrieden mit der diesjährigen EuroShop. Es freut uns, den Kunden unseren Produk- tionsprozess in Sachen Nachhaltig- keit anschaulich vor Ort zeigen zu können.“ 56 | REGAL 03-2023 High Tech/Euroshop.indd 56High Tech/Euroshop.indd 5623.03.23 17:3723.03.23 17:37Weitere Informationen finden Sie unter: euroshop.tomra.com | oce@tomra.at | +43 (0)1 665 54 00 Redefining the experience TOMRA, der führende Anbieter von Leergutrücknahme-Systemen für das Recycling gebrauchter Getränkeverpackungen, stellte auf der Einzelhandelsmesse EuroShop die nächste Generation Leergutrücknahme-Lösungen vor. Die neuen Hardware-, Service- und digitalen Innovationskonzepte sollen die Leergutrücknahme zukunftssicher machen und das Recycling-Erlebnis neu definieren - sowohl für den Einzelhandel als auch für seine Kunden.Visionäre Zukunftslösungen D er Winkler Markt in Linz stellt sich neu auf. Für den ersten Umbau- und Erweiterungsschritt wurden rund drei Millionen Euro investiert. „Im nächsten Jahr stehen weitere Maßnahmen im Theken-Bereich auf dem Programm. Hier wer- den wir nochmals 1,5 Millionen Euro bereit stellen“, erklärt Geschäftsführer Strutz-Winkler im REGAL-Gespräch. Umbau. 1.600 m 2 Verkaufsfläche stehen nun im Flaggschiff der Gruppe zur Verfü- gung. „Wir haben im Zug der Umbauarbei- ten auch einen großen Teil unterkellert. Damit stehen uns als unser Zentrallager nun über 1.000 m 2 Stellflächen parat“, so der Geschäftsführer. Nachsatz: „Wir haben uns aber auch eine Blackout-Lösung mit integ- riertem Speicher überlegt.“ Die Strategie ist schon seit Jahrzehnten gleich. „Wir setzen auf Regionalität und Markenartikel und ha- ben als letzter Direkt-bei-der-Industrie- Einkäufer keine Eigenmarken in der Hinter- hand.“ Ein Weg, der sich bewährt hat. „Wir haben in der Corona-Krise profitiert und streben auch heuer wieder ein leichtes Plus an.“ HIGH TECH SCHWERPUNKT TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS → Winkler setzt auf Know- how von DIGI Kandolf → Verpackungsfreie Zone mit Partnerbetrieben HL Display und DIGI Kandolf realisiert Testballon: verpackungsfreie Zone. Eine weitere Schlagrichtung dabei: Nachhaltigkeit. So schaltete das oberösterreichische Familien- unternehmen im Zuge des Umbaus eine ver- packungsfreie Zone als Testballon auf. „Wir glauben, dass das die Zukunft ist, und haben uns lange mit dem Thema beschäftigt.“ Die ers- ten Abverkäufe geben dem Unternehmen Recht. „Wir haben schon ohne Werbung sehr viel Zuspruch erfahren.“ Während der aktuelle Umsatzanteil nahezu unmessbar bleibt, gibt Winkler hehre Ziele aus. „Wir wollen in der Zu- kunft ein Drittel des Umsatzes mit losen und verpackungsfreien Artikeln erzielen.“ Dabei setzt das Unternehmen auf HL Dis- play und in einem ersten Schlag rund 20 Bins sowie auf das Wiege-Know-how von Kandolf DIGI Austria. „Hier haben wir eine Winkler Markt: Verpackungsfreier Vorstoß DIGI Kandolf kann auf praktische Lösungen aus 130 Ländern zurückgreifen. DIGI KANDOLF überzeugt mit Installationen für SB-Läden. 58 | REGAL 03-2023 Winkler-Markt.indd 58Winkler-Markt.indd 5823.03.23 16:3423.03.23 16:34sehr individuelle Lösung gesucht und ge- funden“, so der Geschäftsführer. Und wei- ter: „Wir haben eine sehr übersichtliche Ta- ra-Lösung erarbeitet, die auch rechtlich keine Fragen offenlässt.“ Funktionen. Dabei wird der mitgebrach- te Behälter auf die Waage gestellt, ein ent- sprechendes Tara-Etikett gedruckt, dessen eingescanntes Gewicht dann später vom aufgefüllten Gefäß abgezogen wird. Ein weiterer Pluspunkt: Bins und Waage sind über e.Sense miteinander verbunden. „Da- mit ist eine falsche Auswahl der losen Wa- ren praktisch unmöglich“, so Kandolf DIGI Austria Geschäftsführer Sittenberger. Das reduziert Inventurdifferenzen und ermög- licht aussagekräftigere Statistiken, um auch die richtigen Artikel verpackungsfrei anzu- bieten zu können. Dazu setzt Kandolf DIGI Austria auf ablösbare Linerless-Etiketten, um einerseits Trägerpapier zu sparen, an- dererseits um die Wiederverwendung der von den Kunden mitgebrachten Behälter zu erleichtern, „da das mühevolle Entfernen des Etiketts entfällt.“ Sittenberger: „Wir achten bei unseren Waagen auf den Apple- Approach, also auf einfachste intuitive und kundenfreundliche Anwendung.“ MARTIN FILZMAIR, HL-Display, GEORG STRUTZ-WINKLER, JOSEF STRUTZ-WINKLER und KONRAD SITTENBERGER, DIGI Kandolf (v.li.) Weltweite Erfahrung. DIGI ist weltweit in 130 Ländern unterwegs. „Im Bereich von Verpackungsfrei sehe ich bei den derzeitigen Konzepten in Österreich – vor allem im direkten Ver- gleich mit Frankreich – noch einiges an Luft nach oben. Wir bekommen von DIGI sehr viele innovative Lösungen auf den Tisch und können dann rasch kundenspezifischen Lösungen wie bei Winkler Markt umsetzen.“ SB-Läden. Bei den Almer-Selbstbe- dienungsläden (in Haag am Hausruck und Gaspoltshofen) wurden die gesamte Wiegetechnik gleich in die verpackungsfreien Säulenbehälter integriert, auch hier ist der Druck eines Etiketts mit falschem Artikel aus- geschlossen. „Das ist für den Kunden sehr übersichtlich. Er sieht sofort, wie viel ihn die abgefüllte Ware kostet“, so Projektleiter Rai- mund Steininger. Auch das Kassensystem mit Cloud Lösung kommt von Kandolf DIGI Aust- ria. „Bei uns kann bequem bargeldlos oder mit Bargeld bezahlt werden. Es gibt auch ei- nen Bezahlautomat mit Wechselgeldfunkti- on. Dabei umfasst unser DIGI-Equipment auch ein intuitiv zu bedienendes SB-Termi- nal.“ Kauffrau Kerstin Berger zeigt sich von der technischen Lösung überzeugt. „Ich bin wirklich mit der Umsetzung zufrieden. Sie bringt Zeitersparnis und ist für die Kunden einfachst bedienbar.“ Projektleiter RAIMUND STEININGER und Kauffrau KERSTIN BERGER HIGH TECH SCHWERPUNKT Winkler-Markt.indd 59Winkler-Markt.indd 5923.03.23 16:3423.03.23 16:34Next >