< PreviousR EGAL: Frau Nossol, die dennree Gruppe schloss das vergangene Jahr mit einem konsolidierten Net- toumsatz von 1,31 Milliarden Euro ab. Wie war die Entwicklung in Österreich? Mareike Nossol: In Österreich waren es rund 76 Millionen Euro. Das sind 14 Prozent Minus, verglichen zu 2021 und drei Prozent Plus zum Vorpandemie-Zeitraum. Man muss beachten: Wir hatten in Öster- reich letztes Jahr eine Inflation von 8,6 Prozent. Wir hatten bei uns eine Preisentwicklung von drei Prozent. Inwiefern macht sich ein geänder- tes Kaufverhalten bemerkbar? Auf mehreren Ebenen. Wir merken, dass Home Office rückläufig ist. Standorte, die wohnortnahe waren, haben während der Pandemie stark profitiert. 2022 und auch im heurigen Jahr hat sich dieser Effekt bereinigt und Büro- und Innenstadtlagen entwickeln sich wie- der stärker. Natürlich war und ist die Infla- tion spürbar. Wir haben insbesondere in der zweiten Jahreshälfte Konsumzurück- haltung gespürt. Der Fachhandel ist immer sehr konjunkturabhängig. Auch der Um- 76 Millionen Euro Umsatz in Österreich Zwei neue Standorte in Wien und Graz im Visier Fokus 2023: energieeinsparende Maßnahmen INTERVIEW: VERENA SCHNEEWEISS Denns Biomarkt Geschäftsführerin Mag. Mareike Nossol M.Sc. fordert im REGAL- Gespräch: „Weniger Steuer auf Bio-Produkte.“ satz hat gezeigt, dass Kunden vorsichtiger einkaufen. Vor allem Bio-Wechselkäufer haben gespart. Bei Bio-Vielkäufern hat man den Effekt noch nicht so gemerkt. Was bedeutet das für die unterschiedlichen Sortimente? Aktions- und Eigenmarkenanteile haben stark zugenommen. Der Konsument versucht seinen Warenkorb zu verändern. Bei Fleisch merkt man beispielsweise einen großen Rückgang, vegane Warengruppen nehmen dagegen zu. Auch Spargel wurde zum Bei- spiel weniger gekauft und dafür auf günsti- geres Obst und Gemüse ausgewichen. Und noch ein Post-Pandemie-Effekt: Die dekora- tive Kosmetik steigt wieder, Bier und alko- holische Produkte nehmen dagegen ab. Der Lebensmittelhandel setzt ver- stärkt Initiativen bei Obst und Gemü- se und bietet diese zu vergünstigten Preisen an. Generell muss man sagen, dass wäh- rend der Pandemie mehr frisches Obst und Gemüse gekauft wurde, weil mehr gekocht wurde. Jetzt ist Convenience wieder gefragter. Wir haben derzeit ein neues Obst- und Gemüsekonzept im Roll-out. Wir haben die Sortimente überar- beitet und neu strukturiert. Können Sie das noch näher erläutern? Früher waren die Märkte bei der Bestellung Bio-Kette mit Pfiff MAG. MAREIKE NOSSOL, Geschäftsführerin bei Denns 70 | REGAL 03-2023 GREEN EDITION GE_Denns.indd 70GE_Denns.indd 7023.03.23 07:1923.03.23 07:19relativ frei. Jetzt haben wir mehr standardi- siert. Grundsätzlich versuchen wir, so viel wie möglich aus Österreich zu beziehen. Wir haben auch einen eigenen O&G-Einkäufer in unserem Lager in Wien 23, der sich mit regio- nalem Obst und Gemüse beschäftigt. Wird das gesamte Sortiment über das La- ger in Wien abgewickelt? Ja, wir haben hier mittlerweile alles gebün- delt – von Obst und Gemüse, gekühlten Ar- tikeln bis hin zu Trockenware. Der Stand- ort ist zirka 4.000 m² groß. Und im Vorjahr GREEN EDITION GE_Denns.indd 71GE_Denns.indd 7123.03.23 07:1923.03.23 07:19wurde des Kühlhaus in Inzersdorf erwei- tert. So konnten wir Platz schaffen für rund 100 zusätzliche regionale, gekühlte Artikel, vor allem aus den Bereichen Milch und vegan. Ist bei Brot und Gebäck Selbstbedienung eigentlich ein Thema? Wir setzen SB in zwei Standorten ein, es konnte sich aber bis jetzt nicht durchset- zen. Unser Kundenstamm schätzt persön- liche Bedienung. Wie sieht die Standort-Strategie aus? Zu- letzt wurde ein Geschäft in Wiener Neu- stadt zwei Jahre nach der Eröffnung wie- der geschlossen. Wir haben derzeit 33 Standort. Das Ladenlo- kal in Wiener Neustadt haben wir von einem Großkunden weiter betrieben. Das notwen- dige Re-Investment hätte sich angesichts des Umsatzniveaus nicht gerechnet. Aktuell prü- fen wir zwei neue Standorte, einen in Wien, einen in Graz. Ich würde mir sehr wünschen, dass das etwas wird. Wir rechnen dann mit einer Eröffnung im zweiten Halbjahr. Was war ein Highlight im letzten Jahr? Wir haben Wien Taborstraße komplett reno- viert und alles erneuert. Von einem Bio-Kaf- fee im vorderen Bereich bis hin zur Vergröße- rung von Kühlung und O&G sowie neuen Bio- Textilien. Wir konnten über 15 Prozent neue Kunden an diesem Standort gewinnen und sind sehr zufrieden mit der Entwicklung. Wie geht es Ihnen mit dem Standort im burgenländischen Kittsee, da hatten Sie ja einen herausfordernden Start während der Pandemie. Man merkt die Grenzpolitik. Wenn diese entspannter ist, steigt auch das Besucher- aufkommen. Verglichen zum Start, hat sich Kittsee grandios entwickelt, wir liegen in manchen Wochen 60 Prozent über Vorjahr. Aber es ist dennoch Luft nach oben. Stichwort Energieeinsparung. An wel- chen Schräubchen dreht Denns? Wir haben unseren laufenden Betrieb ange- schaut und durch Verhaltensänderung eini- ges bewegt. Toll war, dass hier alle Mitar- beiter an einem Strang gezogen haben. Konkret sind uns im letzten Jahr rund 15 Prozent Energieeinsparung gelungen. Heu- er werden wir, anstatt eine Filiale zu reno- vieren, in allen Märkten Energiesparmaß- nahmen umsetzen. Etwa Umrüsten auf LED – die Hälfte der Standorte ist bereits umgestellt – oder Türen bei der Kühlung. Wie viel wird investiert? Eine Gesamtsumme kann ich nicht nennen, aber eine LED-Umstellung kostet rund 30.000 Euro. Inwiefern gibt es regionale Unterschiede in den Märkten? Eigentlich kaum. Außer vielleicht im Back- thekensortiment oder beispielsweise bei Ei- ern. Wir gehen intern von einem Drittel des Sortiments aus, das von Lieferanten aus Ös- terreich kommt. Insgesamt sind es über 100 regionale Betriebe, die uns beliefern. Welche weiteren Themen stehen für heu- er auf der Agenda? Gesellschaftliches Engagement ist uns sehr wichtig. Wir haben zum Ziel, in jedem Markt einen Kollegen mit Beeinträchtigung zu einem normalen Gehalt zu beschäftigen. Wir haben das schon in vielen Filialen um- gesetzt und übrigens auch in der Zentrale. Ein weiteres Anliegen: Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Bio-Produkte. Wenn man die wahre Erzeugung beachtet, so spart der biologische Anbau der Gesell- schaft viele Folgekosten. Das muss auch in der Besteuerung berücksichtigt werden. Danke für das Gespräch. DENNS-MARKT in Wien 2, Taborstraße „Bei Fleisch merkt man einen großen Rückgang, vegane Warengruppen nehmen dagegen zu.“ MAG. MAREIKE NOSSOL, GESCHÄFTSFÜHRERIN BEI DENNS DENNS-MARKT in Kittsee, Burgenland 72 | REGAL 03-2023 GREEN EDITION GE_Denns.indd 72GE_Denns.indd 7223.03.23 07:1923.03.23 07:19„Schon jetzt sind 80 Standorte mit Photovoltaik- Flächen aus- gestattet.“ L idl setzt seine Nachhaltigkeits-Initiati- ve mit hoher Intensität fort. „Im vergan- genen Geschäftsjahr haben wir im Rahmen der Lidl Österreich Klima-Of- fensive rund vier Millionen Euro in den Aus- bau von Photovoltaikanlagen investiert“, er- klärt Lidl Vorsitzender der Geschäftsleitung Alessandro Wolf. Schon jetzt sind über 80 Standorte mit PV-Flächen ausgestattet. Mehr als 75 Filialen verfügen über E-Ladestationen. „Bis 2025 bekommt mindestens jede zweite Fi- liale mit Parkplatz eine E-Tankstelle.“ Dienstfahrzeuge. Eine weitere Schlagrich- tung: Aktuell testet Lidl Österreich über 60 neue, voll elektrische Dienstfahrzeuge. Noch in diesem Jahr werden außerdem sechs elekt- risch betriebene LKWs den Großraum Wien beliefern. „Wir haben das große Ziel, dass wir eine Belieferung aller Filialen mit 100 Prozent alternativ angetriebenen Fahrzeugen bis 2030 realisieren.“ ESL. Ebenfalls auf der To-do-Liste. Im Zuge der Digitalisierung werden alle Märkte Schritt für Schritt auf digitale Preisschilder umge- stellt. „Bis Ende 2023 werden alle Standorte umgestellt sein“, so Wolf. Mit dieser Maßnah- me werden enorme Einsparungspotenziale gehoben. „Damit sparen wir rund 12 Millionen A4-Blätter Papier pro Jahr ein und setzen den Weg in Richtung Papiereinsparung und Res- sourcenschonung aber auch Effizienz konse- quent fort.“ Pfand. Darüber hinaus schafft Lidl Öster- reich bereits die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des 2025 verpflichtenden Pfands sauf Kunststoff- und Alu-Getränkeverpa- ckungen in Österreich. „Lidl Österreich war der erste Lebensmittelhändler in Österreich, der öffentlich ein Pfand auf Kunststoff-Fla- schen gefordert hat. Wir freuen uns deshalb, dass unser Anliegen von der Regierung gehört wurde, auch wenn das Projekt viele Ressour- cen bindet und teuer ist. Da gleichzeitig ab 1.1.2024 ein Angebot von Mehrweg-Geträn- ken verpflichtend ist, stehen wir aktuell in der finalen Phase der Vorbereitung des Roll-Outs der Automatentechnik zur Rücknahme von vorerst Mehrweg.“ Dazu wurde erstmals die Bio-Bergbauern-Milch in der Mehrweg-Glas- flasche in die Regale gebracht. „Die Rückgabe ist in allen Lidl-Filialen in Österreich an der Kassa möglich. Mit Ende des Jahres wird in ausgewählten Filialen auch die Rückgabe von Mehrweggebinden in weiteren Getränkekate- gorien an eigenen Automaten eingerichtet sein“, so Wolf. Lidl lebt Nachhaltigkeit Bis 2025 bekommt mindestens jede zweite Filiale mit Parkplatz eine E-Tankstelle ESL geht in den Roll-out v. l.: Alessandro Wolf (CEO Lidl Österreich), Patrick Dornig (Geschäftsführer Volvo Trucks Österreich), Michael Kunz (Geschäftsleitung Vertrieb & Logistik Lidl Österreich) Alessandro Wolf, Vorsitzender der Lidl Österreich Geschäftsleitung 73REGAL03-2023 GREEN EDITION R03 SP Nachhaltigkeit.indd 73R03 SP Nachhaltigkeit.indd 7324.03.23 18:1224.03.23 18:12L ukas Eder, Inhaber des Jedermann-La- dens in der Wiener Leopoldstadt, ist ein Visionär. Auf 250 m² bietet er 1.500 Pro- dukte an, und zwar verpackungsfrei und ohne Plastik. „Von Trockenware, Fleisch, Mopro bis hin zu Putzmittel und Kosmetikpro- dukten gibt es bei uns alles. Der Bio-Anteil liegt bei 100 Prozent“, erklärt Eder und ergänzt: „Etwa 35 Prozent beziehen wir direkt aus Ost- Österreich.“ Beliefert wird das Geschäft von Biogast, Nakobi und, saisonabhängig, von wei- teren 300 bis 400 Lieferanten aus der Region. Lieferung. Das Trockensortiment wird in 25 Kilo Säcken angeliefert. Seife kommt in gro- ßen Plastik-Kanistern, die vom Lieferanten wieder befüllt werden. Im Unverpackt-Laden werden die Trockenprodukte in Plastikbehäl- ter abgefüllt, die wiederum bei Bedarf zerlegt und gewaschen werden können. „Wir schlie- ßen Verpackungen nicht immer aus. Das Fleisch muss aus hygienischen Gründen ein- geschweißt geliefert werden. Aber bei Gemüse und Obst sehe ich keinen Sinn, diese in Plastik eingeschweißt zu liefern.“ Alle eingelegten oder Mopro-Produkte gibt es im Pfandglas. Kaufprozess. Der Kunde kommt mit den eigenen Behältern oder kann sich vor Ort gratis Gläser zum Befüllen nehmen. Zuerst wird das Gefäß abgewogen, dann befüllt und erneut ge- wogen. Ein einfacher Prozess ist hierfür das A und O. Auf die Frage, warum es so wenig Un- verpackt-Läden in Wien gibt, antwortet der 25-Jährige: „Die Leute müssen sich erst umge- wöhnen. Der Einkauf muss vorab im Alltag eingeplant werden, da es nicht an jeder Ecke einen Unverpackt-Laden gibt. Auch die Behäl- ter müssen mitgebracht werden.“ Heuer hat sich Eder zum Ziel gesetzt, Alternativprodukte in mittlerer bis unteren Preisklasse anzubie- ten. Diese müssen trotzdem seinen Qualitäts- ansprüchen entsprechen. Denn dem gebürti- gen Burgenländer liegt nicht nur die Qualität des Produktes per se am Herzen: „Ich bin selbst Einkaufen ohne Plastik Verpackungsfrei einkaufen im Jedermanns-Laden in der Wiener Leopoldstadt Haferflocken als Top-Seller Fehlende Lieferanten im veganen Sektor TEXT: MAGDALENA KRANABITL 74REGAL03-2023 R03 SP Nachhaltigkeit.indd 74R03 SP Nachhaltigkeit.indd 7424.03.23 18:1224.03.23 18:12auf einem Bauernhof im burgenländischen Seewinkel aufgewachsen. Wichtig sind auch eine faire Entlohnung und Tierwohl.“ Vegan. Das Klientel würde, laut Inhaber, zum Großteil vegane Ware bevorzugen. In die- sem Segment gibt es Produkte die Eder gerne anbieten würde. Was fehlt, sind die Lieferan- ten: „Seitan muss man einschweißen. Bei Tofu konnten wir bereits umstellen. Dieser wird nun in einer Salzlacke geliefert.“ Top-Seller sind Haferflocken, diverse Trockenfrüchte und Linsen. Überschüssige Produkte werden über To Good To Go verkauft oder an die Tafel ge- spendet. Allgemein würde jedoch aufgrund des Kassensystems Etron, das laut Eder eine gute Planung ermöglicht, nicht viel überblei- ben: „Wenn mir am Ende des Monats fünf bis zehn Kilo an Ware übrig bleiben, dann ist das sehr viel.“ Kundschaft. Die Kundenfrequenz liegt bei etwa 60 Personen pro Tag. Hauptzielgruppe sind junge Mütter mit kleinen Kindern: „Das Einkaufen im Unverpackt-Laden macht den Kindern Spaß. Sie können selbst Gummibärli Plastik mit einer Schaufel aus dem Glas schöpfen.“ Die allgemeine Unsi- cherheit bezüglich Teuerungen ist auch im Jedermanns-Laden spürbar. Früher gab der Kunde im Schnitt 35 Euro pro Einkauf aus, inzwischen sind es 20 Euro. Die Mitarbeitersuche gestaltete sich als Challenge: „Für die ausgeschriebene Stelle als 40 Stunden Filialleitung haben sich 25 Perso- nen beworben. Das Problem lag darin, dass keiner Vollzeit arbeiten will, obwohl die Stelle sogar mit 15 Prozent über dem Kollektivver- trag ausgeschrieben wurde.“ Daraufhin habe der Inhaber das Arbeitszeitmodell umgestellt: „Bei mir arbeiten jetzt alle nur 25 Stunden.“ → Facts: Rund 1.500 Produkte 250 m² Verkaufsfläche 60 Kunden/Tag 300-400 Liefe- ranten (saisonabhängig) 100% BIO-ANTEIL → Plastik in Österreich In Österreich fallen jährlich circa eine Mil- lion Tonnen Plastikmüll an. Laut Green- peace sind das etwa 46.000 Lkw Contai- ner voll Müll. Verpackungen machen rund ein Drittel davon aus. Nur etwa 26 Prozent des Mülls würden verwertet werden, 72 Prozent hingegen verbrannt. Bei PET liegt der Recyclinganteil bei 31,7 Prozent. Die anderen vier Plastikarten (PP, HDPE, LDPE und PS) weisen einen Recyclingan- teil von 9,6 Prozent bis 13,5 Prozent auf. 75REGAL03-2023 GREEN EDITION R03 SP Nachhaltigkeit.indd 75R03 SP Nachhaltigkeit.indd 7524.03.23 18:1224.03.23 18:12V or 20 Jahren wurde das Pestizidre- duktions-Programm zwischen Glo- bal 2000 und der Rewe gegründet. Im Fokus stehen Obst und Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft bei Billa, Billa Plus, Adeg und Penny. Bei dieser Kooperation geht es um regelmäßige Testungen der Pesti- zidbelastung. Immerhin: Seit dem Jahr 2003 wurden insgesamt rund 24.000 Testungen in über 70 Ländern durchgeführt. Lieferstopps drohen. „Unser Obst und Ge- müse wird stichprobenartig wöchentlich auf Pestizidrückstände geprüft und bei Überbelas- tungen ziehen wir sofort Konsequenzen. Die Werte für unsere Produzenten sind großteils sogar strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Werden Höchstwerte überschritten, werden er- neut Proben gezogen. Bei gleichem Ergebnis gibt es einen Lieferstopp. Erst wenn die betroffenen Produzenten ein Qualitäts-Sicherungskonzept vorlegen und Folgeuntersuchungen wieder in Ordnung sind, kommen die Produkte zurück in unsere Märkte“, erklärt Tanja Dietrich-Hübner, Leiterin Nachhaltigkeit bei Rewe International. Pestizide und ihre Auswirkungen. Pestizi- de sind ein Sammelbegriff für Giftstoffe, die gegen tierische Schädlinge, Krankheiten oder unerwünschtes Beikraut eingesetzt werden. In der konventionellen Landwirtschaft kommen überwiegend chemisch-synthetische Wirkstof- fe zur Anwendung. Der Einsatz von Pestiziden ist Praxis und per se nicht schädlich. Jedoch birgt der Einsatz bei Überbelastung auch po- tenzielle Nachteile. In zu hohen Mengen kön- nen bestimmte Chemikalien schädlich für den Hormonhaushalt sein. Nullrückstände. Ein weiterer Fokus liegt auch auf der Zusammenarbeit von Global 2000 und den Lieferanten. So werden zum Beispiel auch Workshops zum schonenderen Transport von Gemüse durchgeführt, um langfristig den Übereinsatz von Keimhemmungsmitteln zu stoppen. Zusätzlich wurde gemeinsam das Ziel festgelegt, bis 2024 bei ausgewählten Produk- ten ganze 25 Wirkstoffe auf Nullrückstände (< 0,01 mg/kg) zu reduzieren. Ja! Natürlich und Billa Bio. Eine pestizid- freie und nachhaltige Alternative bieten die streng geprüften Produkte von den Bio-Mar- ken Ja! Natürlich und Billa Bio. Aufgrund des Verbots von chemisch-synthetischen Pestizi- den setzen Bio-Bauern seit jeher auf wider- standsfähige Sorten und Arten, wie beispiels- weise den schorfresistenten Topaz-Apfel. Ein weiteres Credo ist so vorausschauend zu han- deln, dass es erst gar nicht zur Erntegefähr- dung durch Schädlings- oder Krankheitsbefall kommt. 2022 gab es bei Ja! Natürlich ein hohes einstelliges Wachstum. 1.100 Artikel umfasst derzeit die Range. GREGOR SCHUHMAYER Rewe mit Global 2000 20 Jahre Pestizidreduktions-Programm von Rewe und Global 2000 Märkte der Marken Billa, Billa Plus, Penny, Adeg und Bipa beste- hen seitens Rewe In- ternational in Österreich 2.600 beträgt der Bio Sorti- ments-Anteil bei Billa. 15 Prozent sind mit- telfristig das Ziel. 12% 24.000 Testungen im Obst- und Gemüsesortiment Bis 2024 bei 25 Wirk stoffen Nullrückstände REWE NACHHALTIGKEITS-LEITERIN Mag. Tanja Dietrich-Hübner: Werden Höchstwerte öfters überschritten, gibt es einen Lieferstopp 76REGAL03-2023 R03 SP Nachhaltigkeit.indd 76R03 SP Nachhaltigkeit.indd 7624.03.23 18:1224.03.23 18:12ADVERTORIAL GREEN EDITION DACHSER: LÖSUNGEN FÜR EUROPÄISCHES SUPPLY CHAIN MANAGEMENT INTELLIGENTE LOGISTIK Ein einzigartiger Teamgeist, nachhaltiges Wachstum und der Mut, neue Wege zu gehen, haben Dachser zum Innova- tionstreiber und zu einem der führenden Unternehmen in der Logistikbranche gemacht. In wirtschaftlich und weltpo- litisch komplizierten Zeiten sind Qualität und Verlässlich- keit entscheidende Erfolgsfaktoren. LÖSUNGEN FÜR SUPPLY CHAIN MANAGEMENT Heute steht das 1930 gegründete Familienunternehmen für hoch moderne, effiziente und IT-getrie- bene Logistiklösungen. Sie basieren auf der engen Verzahnung des welt- weiten Transport- und Warehouse- Netzwerkes, langfristigen Partner- schaften und der konsequenten di- gitalen Vernetzung weltweit. Mit der erfolgreichen Verknüpfung aller Vertriebswege im Sinne einer Multi- channel-Strategie bietet der Logis- tikdienstleister seinen Kunden ein sicheres und belastbares System für alle logistischen Aufgabenstellun- gen. IN JEDEN WINKEL EUROPAS Über sein flächendeckendes Eu- ropanetzwerk transportiert Dachser täglich Stückgut, Teil- und Kom- plettladungen und managet dabei die europaweite sowie nationale Be- schaffung und Distribution für sei- ne Kunden. Die große Anzahl der täglichen Direktverbindungen in- nerhalb Europas ist ausschlagge- bend dafür, dass Dachser die Waren seiner Export- und Importkunden BILDTEXT, Bildtext GÜNTER HIRSCHBECK, Managing Director European Logistics FOTOS: DACHSER WEITERE INFOS: DACHSER-Austria dachser.at mit kurzen Laufzeiten zuverlässig und sicher transportiert. Tägliche Verbindungen mit festen Transitzei- ten und direkter Ansteuerung der Zielorte ermöglichen eine zuverläs- sige Planung und sorgen für rei- bungslose Abläufe. ENG VERNETZT Als logistisches Drehkreuz inner- halb Europas spielt Dachser in Ös- terreich eine entscheidende Rolle. Die getakteten Verkehre verbinden alle neun Standorte mit einer Viel- zahl von Orten in Österreich und Europa. Über das Eurohub in Brati- slava werden die täglichen Trans- porte nach Osteuropa und auf den Balkan abgewickelt. Die Standorte sind eng an das weltweite Dachser Netzwerk von rund 400 Standorten angebunden. DIE MAXIME HEIST LIEFERSICHERHEIT Lösungen finden, auch unter schwierigen Bedingungen: „Damit können wir bei Dachser gut umge- hen, denn das Managen von kom- plexen Lieferketten ist unsere Kern- kompetenz“, sagt Günter Hirsch- beck, Dachser Managing Director European Logistics Austria. „Wir können auch unter schwierigen Be- dingungen Lösungen anbieten, die funktionieren. Auf die enormen Kostensteigerungen in nahezu allen Bereichen und die verlangsamte Wachstumsdynamik haben wir uns eingestellt: Und zwar mit Investitio- nen in Digitalisierung und Automa- tisierung, um die Effizienz und Transparenz der Lieferketten weiter zu steigern. Denn digitale Kompe- tenz auf allen Ebenen wird ganz entscheidend zu unserem zukünfti- gen Erfolg beitragen, genauso wie die Investments in unsere Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter“, erklärt Günter Hirschbeck abschließend. 03-2023 REGAL | 77 GE_Dachser-Adv.indd 77GE_Dachser-Adv.indd 7723.03.23 10:2323.03.23 10:23A ls nachhaltige Alternati- ve zu Gas ließ der Le- bensmitteleinzelhändler Hofer jüngst eine Biomas- se-Anlage als primäre Heizquelle für den gesamten Standort in Satt- ledt errichten. Im Sinne der Nach- haltigkeit werden damit zukünftig sowohl das Headquarter, als auch die angrenzende Zweigniederlas- sung (Logistikzentrum und Verwal- tung) des Diskonters mit Hack- schnitzel beheizt. Auch im täglichen Betrieb setzt der Diskonter laufend HOFER GENERALDIREKTOR HORST LEITNER Projekt am Standort Sattledt 300 Tonnen CO 2 -Äquivalente eingespart TEXT: GREGOR SCHUHMAYER kann Gas damit zukünftig lediglich zur Abdeckung von Spitzenzeiten zum Einsatz kommen. Hackgut als CO 2 -neutraler Brennstoff . Nicht nur aufgrund der hohen Gaspreise ist die Wärmeerzeu- gung mit Biomasse eine besonders gute Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Denn dabei handelt es sich um eine Heizung, die umwelt- freundlich mit erneuerbaren, biologi- schen Brennstoffen wie – im Fall von Hofer – zum Beispiel mit natürlich nachwachsendem Holz betrieben wird. Da das Holz bei seiner Verbren- nung ebenso viel CO 2 in die Atmo- sphäre entlässt, wie zuvor Kohlendi- oxid aus der Luft entnommen wurde, das zum Wachstum desselben Holzes erforderlich war, gilt es als CO 2 -neut- raler Brennstoff. Die beim Verbren- nen der Hackschnitzel entstehende Wärme erhitzt das Wasser in der Bio- masseheizung, welches nach dem Prinzip einer Zentralheizung zu den Heizungen sämtlicher Gebäude und Räume weitergeleitet wird. Die Hack- schnitzelheizung ermöglicht es ge- genüber der bisherigen Beheizung mit Gas, Jahr für Jahr mehr als 300 Tonnen CO 2 -Äquivalente zu sparen. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Um von der Ver- sorgung mit Gas langfristig unab- hängig zu werden, stellte Hofer am Firmensitz in Sattledt auf eine Hackschnitzelheizung um. Mit der Inbetriebnahme der Anlage im Feb- ruar wurde die Möglichkeit ge- schaffen, die bestehende Gashei- zung abzuschalten und das Hofer Headquarter sowie die Zweignie- derlassung samt Logistik und Ver- waltung in Sattledt ausschließlich mit Biomasse zu beheizen. Dank zusätzlich getroffener Energieein- sparungsmaßnahmen am Standort Hofer mit Biomasse- Heizanlagen Der Diskonter Hofer will mehr Unabhängigkeit von Versorgung mit Gas HOFER LOGISTIK in Sattledt 78 | REGAL 03-2023 GREEN EDITION GE_Hofer.indd 78GE_Hofer.indd 7824.03.23 10:4624.03.23 10:46adv_regal_A4.pdf 1 22/03/23 11:46Next >