< Previous170 | REGAL 04-2021 KUNDENBINDUNG C orona konnte Payback nicht stoppen. Geschäftsführer Walter Lukner setzte beim Marktstart des Multipartnerbonus- Programmes 2018 ambitionierte Zie- le: „Diese mussten wir schon mehr- mals nach oben korrigieren“, erklärt Lukner im REGAL-Gespräch. Und der erfolgreiche Startschuss wurde auch durch Corona nicht gedämpft. Teil des Erfolges war, dass die stationären Partner größtenteils während der Lockdowns geöffnet hatten und, dass Payback das Online-Angebot ausge- dehnt hat. In Summe können Konsu- menten bei über 200 Partnerunter- nehmen Punkte sammeln. Während der Corona-Krise waren größere Warenkörbe und Bonhöhen sowie eine Verschiebung in Richtung Online die Folge. „Für Loyalty gibt es keinen Lockdown“, erklärt Lukner, und ergänzt: „Die Bedeutung von Kundenbindung – eigentlich Kunden- VERbindung – wurde noch sichtba- rer.“ Das maßgeschneiderte Angebot wird wichtiger. Die richtige Plattform und Expertise für Data Driven Marke- ting stellt Payback. „Unsere personali- sierte Kundenkommunikation hilft nicht nur, Unternehmen durch die Corona-Krise zu bringen, sondern er- öffnet auch Wachstumschancen für die Zeit danach. Wir unterstützen Türöffner in die digitale Welt WALTER LUKNER, Payback Österreich Geschäftsführer →200 Online-Partner, acht stationäre Partner, 3,2 Millionen Nutzer →Trends: Digitalisierung und Multi- channel-Kommunikation →Payback Pay schon in Deutschland, bald in Österreich unsere Partner mit einer Recovery- Strategie, um Angebote und Kaufver- halten nach Corona wieder neu auszu- tarieren.“ In konkreten Zahlen heißt das: 3,2 Millionen Kunden nutzen Payback. Die Karte oder App werden in Öster- reich durchschnittlich 100.000 Mal pro Tag gezückt.1,5 Millionen Mal wurde die App heruntergeladen und bietet den Kunden nicht nur Punkte zu sammeln, sondern auch mobil zu shoppen und Coupons zu nutzen. „Speziell seit dem Corona-Ausbruch wurde die digitale Karte noch inten- siver eingesetzt.“ Partner. Im stationären Bereich sind acht große Partner aus unter- schiedlichen Branchen dabei. Die LEH- und DFH Partner sind dm droge- rie markt, Fressnapf, bp, Unimarkt, Burger King, sehen!wutscher und Sixt. Online sind weitere 200 Partnerunter- nehmen wie Otto, Universal, H&M, Austrian Airlines, Disney+ oder liefe- rando.at Teil von Payback. Multichannel-Kommunikation. Die Trends im Bereich der Kundenbin- dung sieht Lukner bei der Multichan- nel-Kommunikation. „Konsumenten brauchen zum richtigen Zeitpunkt das richtige Angebot über den richtigen Kanal.“ Außerdem sieht er die Digitali- sierung für langfristiges Wachstum Payback Österreich als unabdingbar. Als Paradebeispiel nennt Lukner das Unibox-Konzept von Unimarkt – „Payback ist der Tür- öffner in die digitale Handelswelt.“ Um Zutritt zu den Mini-Selbstbedie- nungsläden zu bekommen, ist Pay- back wortwörtlich die Eintrittskarte. „Dazu können wir mit lokal ausge- spielten Coupons Kunden im Einzugs- gebiet einer Unibox ganz gezielt auf das neue Angebot hinweisen.“ Daten werden nicht verkauft. Um die Daten, die bei jedem Einsatz ge- sammelt werden, müssen sich die Kunden keine Sorgen machen. „Kun- den vertrauen uns ihre Daten an, mit dem Wissen, dass wir diese niemals verkaufen. Außerdem kann kein Part- ner die Einkäufe der Kunden bei ande- ren Partnern sehen. Zudem schließen unsere Datenanalysen nie auf einzel- ne Personen, sondern immer nur auf Kundengruppen.“ Das bestätigt auch das TÜV Trusted Application-Zertifi- kat, mit dem Payback ausgezeichnet wurde. Bargeldlos bezahlen? In Deutsch- land kann man mit Payback Pay be- reits bargeldlos bezahlen. „In Öster- reich analysieren wir derzeit die Mög- lichkeiten, ein attraktives Angebot für eine breite Kundengruppe bieten zu können.” Bis dahin liegt der Fokus auf dem Ausbau des Partnernetzwerkes. © CHRISTIAN HÄUSLER REGAL_168_174_04-2021_Kundenbindung_ 17030.04.2021 14:00:37210428_PB_AT_PR_Advetorial_Regal_A4_PFAD_RZ.indd 128.04.21 1:52 PMREGAL: Die wirtschaftliche Lage stellt den Handel vor Herausforde- rungen und definiert Beziehungen zu Kunden neu, welche Veränderun- gen bemerken sie bei tcc global? Patrick Bacher: Der Handel kämpft mit gesunkener Frequenz, dafür steigt der Bon – das bedeutet für den Händ- ler, dass die Wertigkeit der einzelnen Einkaufstrips und damit auch jedes einzelnen Kunden nochmals weiter gestiegen ist. Wir sind global tätig und bemerken, dass die Corona-Heraus- forderungen in diesem Punkt überall mehr oder weniger identisch sind. Generell gilt ja, dass 30 Prozent der Kunden eines Händlers für zirka 70 Prozent des Umsatzes stehen. Diese guten und sehr guten Kunden- gilt es zu halten – heute mehr denn je. In Österreich ist seit Corona „One- Stop-Shopping“ im Trend, wie kann ein Unternehmen sich die Kunden wieder „zurückholen“? Matthias Toff: Jeder Trip ins Geschäft wird wichtiger. Mit Loyalty-Kampag- nen und echten Belohnungen gelingt es Händlern, diesen Trip zu sich zu lenken. Mit einer digitalen Kampag- ne, wie letztes Jahr mit Bipa, konnten wir spielerisch die Kunden wieder in die Filiale bringen. Mit echten Be- lohnungen, zum Beispiel im Lebens- mittelhandel, schaffen wir es, nicht nur die Konsumenten ins Geschäft zu holen, sondern auch die Wahr- nehmung der Händlermarke weiter positiv zu beeinflussen. Was sind die Trends in puncto Loyalty-Programmen? Toff: Auch im Rahmen von Treuekam- pagnen hat der Konsument sich seit Corona verändert. So belohnt man sich lieber mit Prämien, die einem das neue Leben erleichtern (wie smarte Wie hole ich den Kunden (wieder) ins Geschäft? MATTHIAS TOFFPATRICK BACHER →Österreich: Sammeln und Kleben →Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Trend Im Gespräch mit Patrick Bacher, Regional Sales Director, DACH und Matthias Toff, Business Development Manager Österreich von tcc global Küchenhelfer für eine gesunde Le- bensweise). Dank Fridays for Future und anderen Bewegungen agiert der Konsument heute immer mehr aus dem Nachhaltigkeitsaspekt heraus. Bei tcc haben wir darauf bereits vor einiger Zeit reagiert und in der Folge einen großen Teil unserer Treue- prämien auf nachhaltige Materialien umgestellt, zum Beispiel mit einer exklusiven Plüschtierserie, die wir u.a. gemeinsam mit dem WWF gelauncht haben, und die wie viele unserer Plüschtierserien aus recyceltem Material hergestellt werden und daher das TÜV-Green-Product-Zertifikat tragen dürfen. Außerdem setzten wir bei der Herstellung und der gesamten Lieferkette auf Nachhaltigkeit. 172 | REGAL 04-2021 KUNDENBINDUNG REGAL_168_174_04-2021_Kundenbindung_ 17230.04.2021 14:00:41260421_Anzeige_Regal.indd 126.04.21 16:49Konkret, welche Programme kommen in Österreich gut an? Toff: Was wir immer wieder feststellen, ist, dass der österreichische Konsument noch gerne traditionell sammelt, also Punkte klebt. Hier sehen wir im nahen Ausland wesentlich mehr Zug zu digitalen Lösungen, die aber auch in Österreich bereits nach und nach Einzug halten. Welche Trends sehen Sie im Ausland? Bacher: Zwei europäische Trends sind Nach- haltigkeit und Gemeinwohl. Wie die Rewe Community Kampagne „Scheine für Vereine“. Dabei erhielten die Rewe Kunden für je 15 Euro Umsatz einen Community Voucher, den sie dann – digital oder physisch – einem von über 90.000 Sportvereinen zukommen lassen konnten. Die Vereine erhielten im Gegenzug für die Voucher Gratis Prämien, wie Tablets oder Sportgeräte. Über 93.000 Prämien im Wert von über 18 Millionen Euro sprangen dabei am Ende für die Vereine heraus. Was funktioniert gut für den Lebensmittel- handel? Toff: Sammeln ist voll im Trend – aber auf die Mechanik kommt es an. Viel mehr als auf die Prämie. Wir sehen, dass Konsumenten auch bei Treueprogrammen, und derer gibt es ja viele, sehr genau recherchieren, was für Sie bei einer Teilnahme tatsächlich herausspringt. Der Konsument von heute ist informierter denn je. Hier setzen wir verstärkt an, denn aus Händlersicht zeigt sich: Ein „Danke“ darf nichts kosten. Ist der Konsument überzeugt, tatsächlich belohnt zu werden, wird er sein Einkaufsverhalten auch gerne ändern und auch auf den ersten Blick hohe Sammelerfor- dernisse erfüllen. Sie haben letztes Jahr für Bipa eine digitale Loyalty-Kampagne entwickelt (digitale Gamification), wie ist diese angekommen? Bacher: Die Resonanz zu dieser Kampagne war positiv. Neben dem Wachstum rein digitaler Kampagnen, wie dieser Gamifica- tion Lösung, sehen wir für die Zukunft eine verstärkte Digitalisierung klassischer Kam- pagnenmodelle. So werden Gamification, digitales Punktesammeln oder Social Media Integrationen immer mehr in die aktuell oft noch rein physischen Sammelkampagnen eingebettet werden. Die Interaktion mit den Kunden ist ein großer Mehrwert für jeden Händler und auch für die Konsumenten, so lange es Spaß macht und die Kampagne den Kunden auch tatsächlich etwas bringt. Vielen Dank für das Gespräch! DIE KUNDENBINDUNGS-PLATTFORM MOBILE-POCKET vom Hagenberger IT-Unternehmen bluesource konnte kika und Leiner als Neukunden gewinnen. Rund 6.329.930 re- gistrierte Kundenkarten verzeichnet die App. „Die digitalen Lösungen von mobile-pocket bieten Händlern die Möglich- keit, die gesamte Customer Journey entlang mobiler, digitaler Touchpoints effektiv zu managen. Für Kunden können sie auf diesem Weg individualisierte Inhalte und Angebote ausspielen, die einen echten Mehrwert schaffen“, erklärt Wolfgang Stockner, CEO von bluesource. bluesource mit mobile-pocket 174 | REGAL 04-2021 KUNDENBINDUNG bindung von analoger und digi- taler Welt. Neben der jö Bonus Club App, die über 1,4 Millionen Downloads aufweist, hat das Un- ternehmen dieses Jahr die Scan & go Lösung mit dem Namen „jö&GO!“ eingeführt. „Seit Feb- ruar können Mitglieder mit ei- nem Scan zeitgleich die Kunden- vorteile des jö Bonus Clubs nut- zen und ihren Einkauf bezahlen“, erklärt jö Bonus Club Geschäfts- führer Mario Günther Rauch. Der Datenberg, der durch das Kundenbindungsprogramm zu- sammenkommt, bleibt im Haus, versichert Rauch. „Die Partner bekommen Stammdaten zuge- schickt, aber nicht das Einkaufs- verhalten.“ Partner. In puncto Partner setzt der Club nicht nur auf den Lebensmittelhandel, mit allen Rewe Standorten, sondern auch auf Gastronomie-, Reise-, Ge- sundheits-, Versicherungs- und auf Finanzpartner. In rund 5.000 Betrieben kann die Karte oder App zum Einsatz kommen, rund 16 Partner sind aktuell Teil des Clubs. „Dieses Jahr kommt noch ein neuer Partner hinzu, im Schnitt sind ein bis zwei neue Partner die Regel.“ 16 Partner, vier Millionen aktive Nutzer, 5.000 Standorte, eine App mit 1,4 Millionen Downloads und eine Nutzung von einer Mil- lion Mal pro Tag – das ist die Bi- lanz des jö Bonus Club nach zwei Jahren. Konkret nutzt jeder zwei- te Österreicher die Kundenbin- dungskarte des Multipartnerpro- grammes. Im Bundesland-Ran- king sammeln die Burgenländer dicht gefolgt von den Nieder- österreichern und Wienern die meisten Ö’s. On- und Offline-Welt. Erleich- terung im Alltag ist das Ziel des Bonus Clubs, gepaart mit der Ver- jö Bonus Club: Vier Millionen Nutzer MARIO GÜNTHER RAUCH, Geschäftsführer ©REWE GROUP STEFAN GERGELY REGAL_168_174_04-2021_Kundenbindung_ 17430.04.2021 14:00:41Wie Ihr Produkt schnell in die Regale kommt? Mit einem Inserat im REGAL! Denn 100% der Handelszentralen, Filialen und Kaufleute be- ziehen unser Fachmagazin, 74% der Entschei- dungsträger im Handel nützen REGAL als Be- rufsinformation.** Nützen auch Sie REGAL, um Ihr Angebot im besten Umfeld zu präsentieren und reservieren Sie schon jetzt Budget für Ihre Handelskommunikation 2021! Tel. +43-1-368 67 13 | Mail: marketing@regal.at MEIN TOP- VERKÄUFER HEISST DAS NR. 1 BRANCHENMAGAZIN FÜR HANDEL UND INDUSTRIE* regal.at * Quelle: Focus ** Quelle: market Institut 4/19 REGA-W20005_Imageinserat_AT_210x297mm.indd 129.01.21 14:15Online ist der große Werbe-Gewinner → Social Media mit 11,9 Prozent Werbe-Plus → 90,1 Millionen Euro Brutto- werbewert → Gute Strategie braucht mess- bare Ziele 930.000 Menschen. So viele folgen dem Dis- konter Hofer auf all seinen Social Media Kanälen. Eine gewaltige Zahl. Fast eine Million Men- schen, die auch bespielt werden möchte. Eine Marketing- Macht, die gekonnt umgesetzt werden will. Und ein Tool, das der Krise trotzt. 90,1 Millionen Euro für Social Media. Denn hinter dem Werbejahr 2020 steht ein Minus von 4,5 Prozent. Zumindest bei der klassischen Werbung. Insgesamt betrug das Gesamtwerbe- aufkommen, laut Focus, 5,85 Milliarden Euro. Neben Hörfunk (+9,1 %) gab es – wenig überraschend – einen zweiten großen Gewinner: Online-Werbung. Sie konnte um 7,6 Prozent zule- gen. Vom Above-the-Line-Kuchen knabberte Online im Jahr 2020 bereits 16,4 Prozent weg. Der Bereich Online Social wies im Übrigen das größte Plus unter dem Online-Dach auf. 11,9 Prozent, verglichen zu 2019, betrug der Sprung von Jänner bis Dezember 2020. Ein Bruttowerbewert von 90,1 Millionen Euro. Prognosen für 2021 sind schwierig. Werbetreibende Un- ternehmen kommunizieren plus 1,1 Prozent, die Agenturland- schaft geht von einem kumulierten Wachstum von 2,7 Prozent aus. Wobei klassische Online Werbung und Social ganz oben stehen. Bezahlter Social Media Werbung wird ein Plus von 9,9 Prozent vorausgesagt. Social Media: Wie wirbt die FMCG-Branche und der Handel? TEXT: VERENA SCHNEEWEIS Marketing ANNA LENA WAGNER, MA Redaktion REGAL Die Grenzen zwischen traditionellem Marketing und digitalem Mar- keting ver- schwimmen. Wer mithalten will, muss auch digital aufge- stellt sein. Die Zukunft: Die Verschmelzung von On- und Offline-Welten. MARKETING & VKF 176-178 R04 Social Media Strategien V2.indd 17630.04.21 13:36Rewe. Auch Top-Werber Rewe (gesamt 203,5 Millionen Euro) bedient soziale Medien seit Jahren. „Wir können hier Kunden direkt und zielgerichtet informieren, die wir über die ‚klassischen‘ Kanäle nur schwer oder gar nicht mehr erreichen. Eine zielgruppen- spezifische Ansprache ist auf allen Soci- al Media Kanälen durch Targeting möglich“, sagt Rewe-Sprecher Mag. Paul Pöttschacher. Die Top-Kanäle? Facebook, Instagram und Youtube. Aber auch LinkedIn oder Xing kom- men für das Anwerben von Mitarbei- tern zum Einsatz. „Generell beobach- ten wir Neuigkeiten und Trends, testen neue Kanäle und Kommunikations- möglichkeiten und nehmen diese in un- ser Portfolio auf, wenn wir davon überzeugt sind, dass diese unseren Kunden einen Mehr- wert bringen.“ Dabei setzt die Rewe – je nach Thema und Kampagne – auch auf externe Partner. Spar. Auch bei Mitbewerber Spar hat sich Social Media längst ins Marketing-Konzept eingefügt. „Sie werden bei jeder Kampagne mitbedacht und entsprechend ausgestattet“, sagt Spar-Unternehmenssprecherin Mag. Ni- cole Berkmann. Die Spezialisten sitzen dabei in einer eigenen Abteilung im Bereich Marke- ting und arbeiten dort eng mit den Fachabtei- lungen zusammen. Kundenreaktionen wer- den von der Kundenservice-Abteilung, die im Bereich PR angesiedelt ist, bearbeitet. „Die für Marketing und Kundenkommunikation relevantesten Kanäle sind Facebook und In- stagram. Wir bedienen auch Twitter, aber dieser Kanal ist von der Zielgruppe her weni- ger wichtig. Kanäle wie LinkedIn oder Snap- chat sind eher für andere Zwecke, wie z.b. Employer Branding relevant.“ Spar gesamt und in den Bundesländern verzeichnet 656.000 Follower auf Facebook, auf Instagram sind es 48.000. Top-Storys. Dabei gehe es weniger um generelle Follower-Zahlen als um Geschich- ten und ihre Reichweite. „So hat etwa eine Story zum Thema Spar High Protein Skyr 1,3 Millionen User auf Instagram erreicht“, so Berkmann. Und eines der Top-Themen auf Facebook: die Carousel Ad rund um Lock- down 1 mit einer Reichweite von 1,5 Millio- nen. Kastner. Auch in Zwettl, bei Großhändler Kastner, nimmt Social Media einen immer größeren Stellenwert ein. „Wir schätzen vor allem die wechselseitige Kommunikation auf den Kanälen. So können wir schnell und ein- fach in den Dialog mit unseren Kunden, Lie- feranten und allen Interessierten treten – das ist einzigartig“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter KR Christof Kastner auf REGAL- Nachfrage. Die wichtigsten Kanäle? Drei Alt- bekannte. Facebook, Instagram und Linke- dIn. Betreut werden die ersten beiden von der Marketingabteilung, LinkedIn bespielt die Personalabteilung. Inhalte können von allen Mitarbeitern eingemeldet werden. „Danach folgt ein Abgleich mit unse- ren definierten Zielen sowie die Ka- nalauswahl.“ Das Ziel? Kunden und Lieferanten, aber auch Bewerber und die breite Öffentlichkeit errei- chen. „Wir möchten durch unsere Social Media Kanäle einen authenti- schen Einblick in die Welt der Kastner Gruppe geben.“ Hofer. Das aktuelle Paradebeispiel für erfolgreiches Online-Marketing ist wohl der Hofer-Preis-Song. Bereits über drei Millionen Aufrufe hat dieser auf Youtube. Ein Hit, der ohne Social Media vermutlich keiner wäre. „Die diversen Plattformen bieten uns zusätz- lich die Möglichkeit, Informationen rasch nach außen zu tragen, wie es vor allem jetzt während der Corona-Pandemie besonders Follower auf …Facebook Twitter Billa661.5585.393 Penny132.958 Bipa498.848 2.824 Rewe Int. AG7.388 320 Spar Österreich354.5635.734 Hofer Österreich706.661 118 dm569.531 Lidl691.324 1.086 Kastner Gruppe1.651 170 STAND: 22.4.2021 SPAR High Protein Skyr erfolgreich auf Instagramm 01-2021 REGAL | 177 MARKETING & VKF 176-178 R04 Social Media Strategien V2.indd 17730.04.21 13:36The better shopping experience Schön präsentiertes Obst und Gemüse zieht die Kunden an und lässt sie auch wiederkommen. Ein qualitativ hochwertiges Frischeangebot ist der Hauptgrund, warum Kunden einen Markt auswählen. Obst und Gemüse sind sogar so entscheidend, dass fast ein Viertel der Kunden für bessere Qualität, Frische und Vielfalt in einen anderen Markt wechseln würde. Arbeiten Sie mit uns zusammen, um Ihre Kunden zu begeistern, mehr zu verkaufen und weniger Lebensmittel zu verschwenden. Nähere Informationen unter hl-display.at Begeistern Sie Ihre Kunden mit Obst und Gemüse wichtig ist“, heißt es vom Unternehmen dazu. Die größte Fanbase verbucht der Diskonter auf Facebook. Aber neben den gängigen Kanälen ist Hofer auch auf TikTok und Snapchat vertreten. „Unser Ziel ist es immer, eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen. Zu unseren Kunden zählen wir in Österreich leben- de Personen jeden Alters, Geschlechts und jeder Gesellschaftsschicht. Unser Content wird stets an den jeweiligen Kanal angepasst.“ Dies wird derzeit von einem vierköpfigen Social Media Team umgesetzt. Täglich werden zwi- schen 150 und 400 Kundenanfragen beantwortet. Die Strategie ist klar: Auf Facebook und Instagram wird täglich mindestens ein Posting veröffentlicht. „Im österreichischen LEH haben wir die meisten Social Media Fans. 2020 waren wir auf Facebook mit 1,1 Millio- nen organischen Interaktionen die Spitzenreiter“, heißt es von Hofer. Kurzer Überblick: Laut Social Me- dia Report von artworx gibt es in Ös- terreich 3,9 Millionen Facebook-User. Die zweitstärkste Plattform ist Instag- ram mit 2,4 Millionen Nutzern. Nur geschätzte 160.000 Anwender setzen auf Twitter. 5,8 Millionen Nutzer schauen sich in Österreich Videos auf YouTube an. Nummer Eins der Video- Inhalte: Produktreviews. Und das Match Xing versus LinkedIn ist knapp, dennoch kann sich LinkedIn als be- liebteste Job-Plattform durchsetzen. Bei den 25- bis 34-Jährigen setzen 59 Prozent auf LinkedIn, 24 Prozent auf Xing. REGAL fragte bei Jens Gorke (Managing Partner und Chief Creating Officer bei der MMCAgentur) nach. REGAL: Worauf kommt es bei einer guten Social Media Strategie an? Jens Gorke: Die Frage ist viel eher: Was braucht eine gute Strategie generell? Es geht um smarte, messba- re, relevante Ziele. Gerade bei Social Media drückt man sich am Anfang gerne um Ziele herum. Früher oder später kommt aber die Frage nach dem Return of Investment. Wichtig ist, dass alle Ziele auf die Firmenstrategie einzahlen. Bei Social Media ist es immer hilfreich, wenn man einen Insight aus der eige- nen Zielgruppe hat. Wir arbeiten hier mit einem Mission Statement, das da- rauf beruht. Ein Satz, der für alle gilt, an dem sich alle orientieren können. Haben Sie ein Beispiel für Ziele und Messbarkeit? Habe ich zum Beispiel als Ziel, „top of mind“ zu sein, ist die Kennzahl eine andere, wie wenn es um die Wiederkaufsrate geht. Oder: Möchte ich meine Marke zu einer Love Brand machen, muss ich das Engagement mit der Marke erhöhen. Ein Indikator können hier Likes sein. Was kann schiefgehen, wenn der fal- sche Kanal oder die falsche Botschaft gewählt wird? Eine große Angst ist immer der Shit- storm. Und die Chance darauf ist extrem hoch. Doch aus je- dem Shitstorm kann man etwas lernen, in jedem steckt etwas Wahres, Richtiges. Wie aussagekräftig sind Followerzahlen? Organische Reichweiten sind relevant, aber die Tendenz ist abnehmend. Organisches Wachstum spielt keine Rolle mehr für Marken. Social Media kostet Geld. Was unterscheidet eine gute von einer schlechten Kampagne? Gut heißt: Alle Kanäle müssen zusam- menarbeiten. Eine klare Botschaft, die auf allen Kanälen rüberkommen muss. Social Media ist ein ganz normaler Pay Media Channel, ein sehr smarter noch dazu. Die Information kann viel unter- haltsamer gestaltet sein. Eine schlech- te Kampagne geht nicht auf den Kanal und die Zielgruppe ein. Muss eine gute Social Media Kampa- gne viel kosten? Wir versuchen immer, weg vom Kampagnen-Denken zu gehen. Es ist ein Always-on-Kanal. Es beginnt klein – mit 500 oder 1.000 Euro kann ich be- reits interessante Reichweite bekom- men. Die Kosten gehen bis zu 10.000 Euro oder mehr, immer monatlich gerechnet. Auch die ständige Kommu- nikation verbraucht Ressourcen. JENS GORKE, Managing Partner und Chief Creating Officer. MARKETING & VKF 176-178 R04 Social Media Strategien V2.indd 17830.04.21 13:36Jetzt buchen! werbung.oebb.at Bahnhofswerbung. Alles außer gewöhnlich. 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