< PreviousHANDEL AKTUELL Das Kleeblatt trägt Aichner von Geburt an und das gute Verhältnis zu seinen Adeg- Kollegen und dem Adeg-Vertrieb hielt bis zum Schluss. Ein Umstieg auf die Tanne war für ihn niemals eine Option. Intern übernahm Aichner neben etlichen Adeg- Funktionen wie zum Beispiel Beirat Adeg Kärnten und strategisches Gremium, auch WKO-Aufgaben: Prüfer im Lebensmittel- handel, Vorsitzender der Prüfungskom- mission sowie Funktionen im Bezirk und der Gemeinde. Von Jänner 2012 bis Oktober 2019 war Aichner Obmann der Bezirksstel- le der WKO. „Durch meine vielen externen Aufgaben habe ich gelernt, wie wichtig das Vertrauen zu meinen Marktleiterinnen vor Ort im Markt ist.“ Digitalisierung. Mit fast 50 Jahren Be- rufserfahrung hat Aichner einige Trends kommen und gehen gesehen. Neugierig auf die Technologie im Lebensmittelhandel verfolgte er jede technische Neuheit mit Be- geisterung. Vom Kundenbuch zur elektroni- schen Kasse, vom schwarz-weiß PC zu auto- matischen Warenbestellungen. „Die Digita- lisierung sehe ich als große Bereicherung für den Kaufmann.“ Bis zum Schluss war Aichner interessiert: „Elektronische Preis- schilder wären, wenn nicht so teuer, eine super Ergänzung.“ Doch die Digitalisierung hat auch das Nähe-Verhältnis, beispielswei- se zum Großhandel gedämpft. „Mittlerwei- le laufen die Bestellungen automatisch und über Computer.“ Regionalität. In puncto Regionalität sieht sich der Kaufmann als Vorreiter. Schon vor etlichen Jahren bot er in seinen Märkten den Kunden Osttiroler Schmankerln an. „Individuelle Artikel hatte ich schon immer gelistet.“ Damit machte der gebürtige Tiro- ler oft mehr Umsatz als mit den vergleich- baren Adeg-Produkten. „Solang das Ge- schäft aber gut läuft, sagt die Adeg nichts dagegen.“ Aber nicht nur heimische Produkte ste- hen und standen im Fokus. Das immer brei- tere und wachsende Angebot im Lebens- mittelhandel erlebte Aichner von Tag zu Tag mit. Braucht der Konsument aber so viel Auswahl? „Nein, brauchen tut er es nicht, wenn man ihm jedoch keine Auswahl bie- tet, dann fährt er woanders hin.“ Seit der Felbertauerntunnel gebaut und die Grenze zu Südtirol geöffnet wurden, zählt der Bezirk zum oberen Drittel des Brutto-Inlands-Ranking. „Osttirol hat sich in viele Richtungen gut entwickelt, Handel, Industrie und Tourismus.“ Kaufleute. Und trotzdem ist die Anzahl der Kaufleute über die Jahre massiv gesun- AICHNER ABSCHIED in AbfaltersbachKAUFMANN AICHNER mit Vertriebsleiter Adeg Süd, Hannes Draschl AICHNER und WKO- Bezirksobfrau Mag. Michaela Hysek-Unterweger 40 | REGAL 04-2021 ADEG Aichner.indd 4001.05.21 06:11ADEG-MARKT KOFLER in Abfaltersbach HANDEL AKTUELL i m NEU Coole Umsätze für Ihr KühlregalCoole Umsätze für Ihr Kühlregal ERSTE LISTUNGEN ZEIGEN SENSATIONELLE ABFLÜSSE • Gekühlte Riegel nach wie vor deutlich wachsend • Schwedenbomben ist absolute Love-Brand • Schwedenbomben bringen neue Konsumenten in das Segment • Hervorragende Ergebnisse im Markttest – klarer Testsieger aus 35 Konzepten • Viel luftige Creme mit Schwedenbomben-Geschmack • Starkes Unterstützungsprogramm mit Plakatkampagne ab KW 25 ken. „In den 1970ern“, so erinnert sich Aich- ner, „waren es rund 100 selbstständige Kaufleute, mittlerweile sind es 20.“ Der durchschnittliche Kaufmann führt heute manchmal mehr als ein Geschäft und hat in der Regel eine größere Fläche als noch vor 50 Jahren. Das Problem, dass keine Jungen mehr nachkommen, sieht Aichner auch in Ostti- rol. Was er der jungen Generation mitgibt: In gute Ausbildung investieren – „die Mit- arbeiter immer auf Schulung und Weiterbil- dungen schicken.“ Außerdem als Selbst- ständiger Führungsqualitäten und Ge- sprächsniveau erlernen, andere Betriebe kennenlernen und selbst Ziele setzten und Investitionen tätigen. Ade nach 50 Jahren. Nun also tritt der Kaufmann ab. Seit 1974 stand Aichner im Dienste der Adeg, im Dienste der Nahver- sorgung. Fast 50 Jahre lang. Die Kunden danken’s. ADEG Aichner.indd 4101.05.21 06:11HANDEL AKTUELL Die Ziele von Billa Plus Die Pläne nach der Elefanten-Hochzeit und das Zittern um Kunden REWE VORSTAND Mag. Marcel Haraszti 42 | REGAL 04-2021 Billa Plus_Haraszti.indd 4201.05.21 06:02TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS → Rewe schaltet Gang bei Expansion hoch → Jährlich 350 Millionen Euro Invest in den nächsten Jahren → Aktionspolitik wird neu aufgestellt, Merkur-Rabatte verschwinden → Billa Kaufleute sind „zeitnah“ eingetaktet HANDEL AKTUELL B ig Bang. Rewe stellt seine gesamte Merkur-Flotte mit einem Schlag auf Billa Plus um. 144 Standorte wur- den am 6. April in einem Schritt neu gebrandet. „Wir haben 90 Fassaden, 700 Werbeschriften, 700 Dauerwerbungen und 40.000 Einkaufswagen auf das neue Design gebracht sowie zehn Millionen Preisschil- der neu gesteckt“, erklärt Rewe-Vorstand Mag. Marcel Haraszti. Die Kosten für die Umstellung: Ein zweistelliger Millionen Eu- ro-Betrag. Expansion. Dazu legt der Rewe-Österreich- Chef neue konkrete Expansionspläne auf den Tisch. „Bis 2024 werden wir 100 neue Märkte eröffnen und 200 weitere umbauen.“ Auf REGAL-Nachfrage verrät Haraszti auch den Eröffnungsschlüssel. „Wir werden jähr- lich fünf bis acht Billa Plus-Märkte ans Netz bringen.“ Dabei ortet der Rewe-Vorstand weiße Flecken in Tirol, Salzburg, Oberös- terreich aber auch Wien. „Wien wächst mit 30.000 bis 40.000 Einwohner pro Jahr. Hier entstehen laufend Potenziale.“ Das Investi- tionsvolumen soll sich pro Jahr bei rund 350 Millionen Euro einspielen. Keine Schließungen. Standen in einem ersten Screening rund fünf Billa-Standorte auf einer möglichen Schließungsliste, so stellt Haraszti nach weiteren Analysen klar: „Wir werden keine Märkte vom Netz neh- men. Auch dort, wo Billa und Billa Plus Tür an Tür stehen, werden beide Formate wei- www.waldquelle.at STILLE WASSER SIND FRUCHTIG! JETZT NEU: MIRABELLE, APFEL & ZITRONE wenig Zucker mit Vitamin B NEU Billa Plus_Haraszti.indd 4301.05.21 06:02HANDEL AKTUELL ne Non-Food-II-Sortimente und wollen auch nicht die Aktionsanteile unnötig in die Höhe treiben.“ Aktionspolitik neu. Mit der Fusion der bei- den Vertriebsmarken unter ein Dach wird die Aktionspolitik komplett neu aufgestellt. „Wir wollen in den Aktionen klarer und übersichtlicher werden.“ 2.000 Produkte werden ab sofort preisgesenkt. „Dabei han- delt es sich um Artikel, bei denen die Kon- sumenten besonders preissensibel sind. Und da lassen wir uns auch von niemanden etwas reinreden.“ Die ausgewiesenen Dauertiefpreise verschwinden. Auch einzelne Rabatt-Sys- teme wie der „Ich such’s mir aus-Rabatt“ werden abgelöst. Künftig setzt Rewe bei den Formaten Billa und Billa Plus auf Extrem- Aktions-Wochen und -Wochenenden. Dabei werden von Donnerstag bis Mittwoch bei einer festgelegten Warengruppe rund ein Dutzend Artikel mit einem Preisnachlass von 50 Prozent angeboten. Bei Billa Plus wird es darüber hinaus noch das Extrem- Wochenende geben, wo eine zusätzliche Warengruppe mit weiteren zehn bis zwölf Produkten mit dem gleichen Rabatt-Schlüs- sel versehen werden. „Um hier sparen zu können, wird die Jö-Karte nicht benötigt. Die Aktion ist für alle Kunden offen.“ Pickerl bleiben . Die 25-Prozent-Pickerl bleiben und werden künftig auch für Mehr- weggebinde gültig sein. Auch der Jö-Rabatt- Sammler ist weiter im Einsatz. „Wir haben mittlerweile vier Millionen Jö-Karten-Besit- zer.“ Flugblätter. Bei den Flugblättern gibt es ebenfalls eine Änderung. So wird es eine Version für Billa und Billa Plus geben sowie eine weitere (on top) für Billa Plus. Dazu hievt Haraszti die Bipa-Eigenmarken DIE BILLA PLUS-FLOTTE umfasst jetzt 144 Standorte REWE ZENTRALE in Wiener Neudorf FOTO: SPAR tergeführt. Ein Kunde, der zu Billa geht, hat eine andere Shopping-Mission als jener, der einen Billa Plus aufsucht.“ Billa-Kaufleute. Neuigkeiten legt Haraszti auch in der Kaufmannsfrage auf den Tisch. „Es wird zeitnah Billa-Kaufleute geben. Aber immer in einer Ko-Existenz mit Adeg- Selbstständigen.“ Nummer 1. Der Kampf um die Nummer eins im österreichischen Lebensmittelhan- del nimmt der Austro-Rewe-Chef gelassen. „Mir macht ein unzufriedener Kunde mehr Sorgen als 0,1 Prozent Marktanteils-Ver- lust.“ Dennoch hält er fest: „Wenn wir in der Kundenzufriedenheit vorne liegen, dann ist Marktanteils-Gewinn das Abfall- produkt.“ Der Konkurrenz wird dabei die Rute ins Fenster gestellt: „Wir kaufen uns keine Marktanteile und ver- schleudern auch kei- 44 | REGAL 04-2021 Billa Plus_Haraszti.indd 4401.05.21 06:02Glow Boost Die neue Neutrogena ® Glow Boost Gesichtspflege hilft der Hautalterung vorzubeugen – für gesund aussehende, strahlende Haut. Mit dem effektiven Power Inhaltsstoff Neoglucosamine ® wird der natürliche Hauterneuerungsprozess aktiviert und müde, fahle Haut revitalisiert. BOOSTE DEIN STRAHLEN IN NUR 1 WOCHE! NEUREWE VORSTAND Mag. Marcel Haraszti Bi Good und Bi life in das Sortiment des ehemaligen Merkur-Verbrauchermarkt- Formats. „Das sind insgesamt rund 160 Pro- dukte.“ Dazu wird Billa bio (aktuell 135 Ar- tikel) kontinuierlich ausgebaut und weiter neben dem „Gold-Standard“ Ja! Natürlich positioniert. „Wir stehen aber natürlich auch der Marken-Industrie zur Verfügung, EFG 216 Aktionsmodell ab 34.999€ ELEKTROGABELSTAPLER mit Lithium-Ionen-Power Beratung | +43 (0) 50 614 09 wenn sie entsprechende Innovationen lie- fert.“ Regionalität. Ein starkes Ausrufezeichen wird hinter Regionalität und Lokalität ge- setzt. Aktuell sind bereits 9.000 regionale Spezialitäten gelistet. „Diese Zahl wird täg- lich steigen.“ Ebenfalls neu: Rewe wird bei beiden Vertriebsschienen künftig Kaiser- semmel nur mehr in Bio-Qualität anbieten. „Wir verkaufen jährlich rund 100 Millionen Stück.“ Das Austro-Frischfleisch-Verspre- chen, für das Rewe bei Billa seit dem Jahr 2020 steht, wird ab Mai auf Billa Plus aus- gedehnt. „Dafür investieren wir pro Jahr ei- nen zweistelligen Millionen Euro-Betrag. Jede zweite österreichische Pute geht damit an uns.“ Click&Collect. Das Click&Collect-Service, das Billa auf 600 Standorte ausgerollt hat, wird künftig auch bei Billa Plus eingeführt. Gleiches gilt für das bei der gelb-roten Su- permarkt-Kette erprobte Paketservice. Dar- über hinaus wird beim größeren Format die Kooperationen mit Red Zac, Sport 2.000 und Spielwarenhändlern weitergeführt. Der be- stehende Billa-Online-Shop wird mit ehe- maligen Merkur-Produkten angereichert. HANDEL AKTUELL FOTO: REWE GROUP / R. HARSON Billa Plus_Haraszti.indd 4601.05.21 06:02MASSIVE WERBEUNTER- STÜTZUNG IM TV & ONLINE www.borotalco.at SCHWITZEN WIRD DEINE LEIDENSCHAFT NICHT STOPPEN. JETZT NEU BOR21_MEN_Ins_Regal_210x297abf_RZ.indd 115.04.21 13:06HANDEL REPORTAGE Erster Billa Plus Neubau in Weppersdorf (Bgld) im neuen „Plus“-Look Neuer Billa Plus Dampfer →Rewe eröffnet komplett neuen Billa Plus-Standort in Weppersdorf →Billa Plus-Look auf 1.600 Quadratmetern →130 Parkplätze N un ist es soweit. Nach langer Vorlauf- zeit konnte Billa Vorstand Harald Mießner den ersten komplett neuen Billa Plus eröffnen. Schauplatz ist Weppers- dorf im hügeligen, mittleren Burgenland. Der neueste Rewe- Parademarkt, ein Dampfer mit 1.600 Quadratmetern. Die Bauzeit des Marktes betrug zehn Mo- nate. Der neue Markt punktet durch gute Er- reichbarkeit und einen großen Parkplatz mit rund 130 Stellplätzen. 53 lokale Lieferanten. Im Markt finden die Kunden ein breites Sortiment mit einer Vielfalt an frischen, saisonalen und regional produzierten Lebensmitteln. So versorgen 53 lokale Lieferanten, darunter die Nudel-Ma- nufaktur Werkovits aus Draßmarkt, das Ge- schäft mit ihren besonderen Schmankerln. „Es ist schön, dass Regionalität in unseren Billa- und Billa Plus-Märkten einen immer höheren Stellenwert einnimmt“, so Hermann Weiß, Vertriebsdirektor von Billa. Photovoltaik. 47 Mitarbeiter arbeiten im neuen Markt. Dabei handelt es sich um 40 neue Arbeitsplätze für die Region. Am Dach des neuen Billa Plus-Standorts befindet sich eine Photovoltaikanlage, die über eine Anla- genleistung von 99,28 kWp verfügt. Damit v.l.: Leonhard Schneemann (Landesrat) und Hermann Weiss (Billa Vertriebs- direktor) freuen sich über die Eröffnung des neuen Billa Plus-Marktes in Weppersdorf, Mittelburgenland werden jährlich rund 110.000 kWh Strom produziert, der vor- wiegend für die Deckung des Ei- genbedarfs im Markt verwendet wird. Anfang April wurde Merkur zu Billa Plus und damit Teil der Billa-Familie. Die Umstellung war österreichweit gleichzeitig in allen 144 Billa Plus-Märkten – da- von sieben im Burgenland – sicht- und spürbar. Einerseits durch neue Logos, Schilder und Plakate, eine starke Werbekampagne und neue Flugblätter. Vor 66 Jahren Jahren wurde Billa gegründet. Mittlerweile bestehen 1.100 Filialen. TEXT: GREGOR SCHUHMAYER © BILLA / DUSEK Billa Vorstand Harald Mießner 48 | REGAL 4-2021Unsere Sorgfalt. Unser Siegel. Strohschwein # HERKUNFT Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel steht bei Fleisch für ausgezeichnete Qualität und für 100% geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt in Österreich. Genau das, und noch viel mehr, gilt auch für die darauf auf- bauenden Qualitätsprogramme „donauland Schwein“, „tullnerfelder Schwein“, „premium Schwein“ und „Natürlich Niederösterreich Duroc Strohschwein“. TRANSPARENZ FÜR ALLE Ins_AMAGS_Schweinefleisch_210x297_2021.indd 130.03.2021 14:21:29Next >