< PreviousNachhaltigkeits-Initiative von Hofer Hofer und Caritas →Hofer bei 530 Filialen →Kooperation mit der Caritas D ie Caritas feiert ihr 100-jähriges Beste- hen und Hofer feiert als langjähriger Kooperationspartner mit: Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Heute für Morgen“ spendete der Diskonter am 22. April den Einkauf der 100. Kundschaft in jeder seiner 530 Filialen. Mit dieser Spendenaktion greift Hofer den Slogan zur Caritas-Ju- biläumskampagne „Bin ich die Cari- tas?“ „Ich bin die Caritas & Du?“ auf und vermittelt durch die direkte Mit- einbeziehung seiner Kunden die klare Botschaft: Wir alle können die Caritas sein. Verantwortung ist der Schlüssel zu einem besseren Miteinander und daher ein zentraler Begriff der Nach- haltigkeitsinitiative „Heute für Mor- gen“ von Hofer. Nur wenn ein verant- wortungsvoller Umgang mit der Um- welt, den Ressourcen und den Mitmenschen gelebt wird, kann die Welt gemeinsam Stück für Stück bes- ser gemacht werden. Daher ist es Hofer auch ein großes Anliegen, denjenigen zu helfen, die sich in Not befinden. Dazu unterstützt Hofer seit Langem viele ausgewählte karitative Organisationen, wie beispielsweise die Caritas. Die Caritas hat in den vergangenen 100 Jahren bereits unzähligen Menschen in Not- lagen geholfen – Ob mit Dienstleistungen im Bereich Pflege, Betreuung und Hospiz, mit Sozialberatungen oder mit Hilfeleistungen für beispielsweise Familien in Not. Hofer un- terstützt dazu die gemeinnützige Hilfsorgani- sation bereits seit Jahren mit zahlreichen Sach- und Geldspenden. Caritas Generalse- kretärin Anna Parr findet dafür einmal mehr wertschätzende Worte: „Was sich nach 100 Jahren Caritas nicht verändert hat: Unsere Hilfe ist nur dank unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Freiwilligen, den Spenderinnen und Spendern und den langjährigen Unternehmenspartnern wie Hofer möglich. Caritas steht für Zuversicht, Nächstenliebe und positi- ve Veränderung. Diese Veränderung können wir nur gemeinsam bewirken. In Zusammenarbeit mit starken Part- nerinnen und Partnern werden wir auch in Zukunft überall Hilfe anbie- ten, wo es nötig ist und neue Perspekti- ven für Menschen in Not schaffen. Die Herausforderungen sind nicht zuletzt durch die Pandemie noch zahlreicher geworden. Unser Unternehmenspart- ner Hofer hat gerade auch in diesen Krisenzeiten mit viel Engagement, So- lidarität und sozialer Verantwortung geholfen, die Wirksamkeit unserer Ar- beit noch zu verstärken. Dafür bedan- ke ich mich von Herzen.“ Anlässlich des 100- jährigen Jubiläums der Caritas spendete Hofer am 22. April den 100. Einkauf in jeder der mehr als 530 Filialen an die karitative Organisation. TEXT: GREGOR SCHUHMAYER Hofer-CEO Horst Leitner © JACOB DREWS © STEFANIE J. STEINDL HANDEL 50 | REGAL 4-2021www.maillog-fulfillment.at 360° Fulllment zuverlässige Logistik online Lagerverwaltung Schnittstellen für Onlineshops fertige Lösungen für viele BranchenInterview mit Christoph Mayer, einem der Gründer und Geschäftsführer der KastlGreissler, der bald 40 Standorte haben könnte VON CLARISSA MAYER-HEINISCH E rst 2020 aus der Taufe gehoben, können die Gründer des in Niederösterreich an- sässigen Unternehmens KastlGreissler, Markus Wegerth und Christoph Mayer, aber auch die Gesellschafter Martin Rohla und Ge- rald Gross, hierzulande bereits auf 10 Fran- HANDEL REPORTAGE chisenehmer und 20 aufgestellte Container verweisen. Bereits heuer expandieren sie unter dem Namen „KistenKrämer“ nach Deutsch- land, wo innerhalb der nächsten drei Jahre 400 Container die fehlende Nahversorgung im ländlichen Raum durch ein reichhaltiges An- gebot an regionalen Produkten ersetzen soll. „Wir wollen eine Verbindung schaffen zwi- schen Konsumenten und Produzenten,“ sagt der gelernte Betriebswirt und Jurist Christoph Mayer, der dank eigenem Betrieb im Waldvier- tel viel von bäuerlicher Selbstvermarktung ver- steht. Er ist für die Deutschland Expansion zu- ständig. REGAL: Welche Pläne bestehen in Öster- reich? Christoph Mayer: Auf das rasche Wachstum in Österreich sind wir besonders stolz. Es hat uns Mut gemacht, die Expansion nach Deutschland um zwei Jahre vorzuziehen. In Österreich haben wir im März bereits unseren 10. Standort eröffnet, im 2. Quartal werden noch sechs weitere KastlGreissler dazu kom- men und so werden wir unser Ziel - bis Jahres- ende 40 Standorte zu betreiben - erreichen. Sehr glücklich sind wir auch darüber, dass un- sere KastlGreissler von Beginn an die von uns Der KastGreissler geht nun auch nach Deutsch- land. Nahversorgung aus dem Container. Offensive im Dorf Christoph Mayer, GF KastlGreissler 52 | REGAL 4-2021HANDEL REPORTAGE gesteckten Umsatzziele erreichen und teilweise bei weitem übertreffen. Jetzt steht schon so früh eine Expan- sion in Deutschland an? So wie hier arbeiten wir auch in Deutschland mit unserem erprobten Franchisesystem und haben schon den ersten Vorvertrag mit einem deut- schen Franchisenehmer unterschrie- ben. Unter dem Namen KistenKrämer werden wir auch dort die Nahversor- gung in die Dörfer bringen und dafür sorgen, dass die Konsumenten Pro- dukte aus ihrer unmittelbaren Umge- bung bekommen. Wie finden Sie interessierte Unter- nehmer in Deutschland? Mit unserem Ziel, den Anteil an regio- nalen Produkten auch in den deut- schen Warenkörben zu erhöhen, fin- den wir rasch Mitstreiter bzw. werden wir erstaunlich rasch gefunden. Unse- re sehr erfolgreiche Crowdfunding Campagne auf Green Rocket hat in Deutschland viele Interessenten auf uns aufmerksam gemacht, der erste Franchisevorvertrag ist bereits unter- zeichnet. Gemeinsam mit unserem ersten deutschen Franchisenehmer ar- beiten wir an der Realisierung von konkreten KistenKrämer Standorten, die erste Eröffnung wird noch im Q3 2021 erfolgen. Darüber hinaus können wir auch in Deutschland auf gute Netzwerke in Politik, Direktvermark- tungsverbänden und Regionalent- wicklungsbüros zurückgreifen. Wie ist das KistenKrämer System organisiert? Jeder Franchisenehmer erhält für sein Reservierungsgebiet von Anfang an unsere volle Unterstützung. Wir erstel- len gemeinsam den Businessplan, un- terstützen bei Bankgesprächen, geben wertvolle Tipps zur Suche der besten Standorte und besprechen gemeinsam das Sortiment. Mit vielen Best Practise Beispielen erleichtern wir unseren Franchisenehmern nicht nur den Start, sondern verbessern ständig während des laufenden Betriebs ge- meinsam das gesamte System. In welchen Regionen wird man in Zukunft KistenKrämer finden und welches Sortiment können die Kun- den erwarten? Wir wollen uns zu Beginn bewusst nicht beschränken, legen unseren Fokus zu Beginn aber auf Bayern und Sachsen. Die Vorgabe, alle neun Sorti- mentsgruppen abzubilden und ein Mindestanteil regionaler Artikel von 50 Prozent in den Shops, ist auch in Deutschland die Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Betrieb der Standorte. KistenKrämer ist aber nicht nur die One-Stopp-Shop Lösung für die regionalen Spezialitäten, sondern erspart mit dem Vollsortiment auch den Weg in den Supermarkt. Vielen Dank für das Interview. www.maresi.at 100% Öster(st)reich Ob zum Frühstück, zur Jause, als Snack am Abend, für zu Hause oder unterwegs. Die neuen würzig- pikanten Inzersdorfer Aufstriche passen immer. regionale Herstellung ohne Palmöl Dose 100% recyclebar – aus Liebe zur Umwelt auffällige Displays am POS TOP NEWS AUS DEM HAUSED ie Relevanz von Daten hat sich für viele Unternehmen in den vergangenen Jahren durch die gestiegene Verfügbar keit skalierbarer Rechenressourcen und Entwicklungen im Bereich der Data Science Methoden deutlich erhöht. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in unsere Lehre und Forschung am Institut für Retailing & Data Science an der der WU Wien wider. Mit einem verstärkten Fokus auf quantitative Analysemethoden untersuchen wir handelsrelevante Themen, um Entscheidungen unser Praxispartner datengestützt vorzubereiten. Häufig sind wir hier bei mit Fragen zur der Effektivität von Marketingmaßnahmen kon frontiert. Unternehmensinterne Da ten zu Marketingausgaben und Ab satzahlen sind prinzipiell gut ge eignet, um den relativen Return on Investment verschiedener Maßnahmen zu bestimmen und so die Budgetallokation zu optimieren. Jedoch sind auch Unternehmens externe Daten zunehmend wichtig für ein umfassenderes Verständ nis des Erfolgs einer Marke. Beispielweise wird es für Marketingma nager immer wichtiger zu verstehen, wie Marken in sozialen Medien wahrgenommen werden und welche Emotionen sie bei den Konsu ment*innen hervorrufen. Im Vergleich mit unternehmensinternen Daten sind Inhalte in sozialen Medien (z.B. Kommentare zu einer Marke) häufig wenig strukturiert. Es bedarf daher spezieller Metho den, um solche unstrukturierten Daten verarbeiten und zur Erklä rung des Erfolgs einer Marke verwenden zu können. Ein spezieller Fokus unserer Forschung liegt auf der Analyse von Emotionen (z.B. Freude, Vertrauen, Wut), die mit einer Marke verbunden sind und wie sich diese über die Zeit verändern. Die Messung von Emotionen auf Basis von Texten in sozialen Medien wird jedoch durch die häufig schlechte Sprachqualität, die kurze Textlänge, sowie die Nutzung von SlangWörtern er schwert. Um diese Probleme zu umgehen, haben wir eine innovative Methodik entwickelt, bei der Emojis als Signal für die Intensität der mit einem Text verbun denen Emotionen dienen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es für den Erfolg einer Marke nicht nur auf die Anzahl der Reaktionen in sozialen Medien ankommt, sondern auch darauf, welche Emotionen mit der Mar ke verbunden sind. Kenntnisse hierüber ermöglichen es Managern beispielsweise, die Auswirkungen von Kommunikationsmaßnah men auf die emotionale Wahrnehmung einer Marke zu bestimmen, oder unerwünschte negative Emotionen schnell identifizieren und darauf reagieren zu können. Was ist Ihre Meinung zur Rolle von Emotionen im Kontext von Marken? Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören. Schreiben Sie mir eine Mail an nils.wloemert@wu.ac.at GAST KOMMENTAR IMPRESSUM Eigentümer: REGAL Verlagsgesellschaft m.b.H. Chefredakteur: Dr. Gregor Schuhmayer Redaktion: Stv. Chefredakteur: Mag. Robert Falkinger Chef vom Dienst: Mag. Herbert Schneeweiß Anna Lena Wagner, MA, Lisa Weber, BSc (WU), Mag. Verena Schneeweiß, Aneta Zeunerova (Osteuropa, Selbstständig), Mag. Clarissa Mayer-Heinisch (Selbstständig) Marketing: Mag. Franz Kahrer, Ing. Klaus Tesar, Robert Treitner, Dr. Martin Bauer (Selbstständig) Mag. Christoph Zitka (Selbstständig) Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland, Mag. Roland Pirker Geschäftsführung Stv.: Mag. Angelika Wessely Anzeigencontrolling: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) Anzeigen- und Verlagsleitung: Mag. Stefanie Dähmlow (MAS) E-Mail-Erreichbarkeit: e-mail: sekretariat@regal.at e-mail/Abo: abo@regal.at e-mail/Neue Produkte: marketing@regal.at e-mail/Redaktion: annalena.wagner@regal.at e-mail/Industrie&Verlag: angelika.wessely@regal.at e-mail/Anzeigen: stefanie.daehmlow@regal.at Alle: 1210 Wien, Floridsdorfer Hptstr. 1, Tel.: 1/368 67 13–11 Fax: 1/368 67 13–18 Abo-Preise: Jahresabonnement: € 45,– zzgl. 10 % MwSt., Testabo für 3 Ausgaben (App & ePaper gratis): € 12,50 zzgl. 10 % MwSt. Auslandsabo: € 88,– Es gilt der Anzeigentarif Nr. 46. Advertorials sind be zahlte Einschaltungen. Für die Richtigkeit und Vollstän dig keit von per ISDN/e-mail übertragenen Dokumenten/ Anzeigen kann keine Verantwortung übernommen werden. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1210 Wien Layout: Bureaucooper: Karin Klier Studio ms: Mario Simon Werner Supanz Druck: Berger, Horn → VON UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT, WU WIEN Welche Emotionen sind mit Ihrer Marke verbunden? „Die Relevanz von Daten hat sich für viele Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert.“ UNIV.PROF. DR. NILS WLÖMERT Institute for Retailing and Data Science 54 | REGAL 4-2021€ + 39 % NEU! VOLLER UMSATZ! SCHMECKT PUR UND IM MIX! Erste und einzige Marke ohne Zucker im Tonic-/ Bitter-Segment in Österreich. Höhere Bons von Schweppes Zero Käufern (38 %) im Vergleich zu CSD-Käufern. 2 Perfekt als purer Genuss oder im Mix als Gin Tonic oder Wodka Lemon. Kontinuierliche Umsatzsteigerung bei den Wachstumstreibern AFG Zero und Light. 1 1 Nielsen AT, AFG Zero, Light & zuckerreduziert, Umsatz, FY 2017 vs. FY 2020. 2 Nielsen Haushaltspanel, LEH + GAM, SWP ZERO gegenüber CSD Total, MAT KW 53 2020. SCHW_21052_ZERO_FAZ_AT_210x297mm.indd 120.04.21 11:55W ir kennen es aus dem Tierreich: Im Herbst beginnen viele Tiere, sich einen Futtervorrat für die kalte Jahreszeit anzulegen. Selbstver ständlich ist diese Analogie aus dem Tier reich nicht direkt auf uns Menschen übertragbar. Das Vor bereiten auf Zeiten, in denen Nahrungsmittel rar sind, hat aber auch evolutionspsychologische Aspekte, es gibt ein Stückchen Sicherheit. Letzteres gilt auch für menschliches Verhalten. Gerade zu Beginn der aktuellen Pandemie situation wurde medial viel über das Phänomen der Hams terkäufe berichtet. In Österreich war es vor allem Toiletten papier, in anderen Ländern wurden Wein oder auch Pasta zur Mangelware. Dieses extreme Verhalten hat sich zwar rasch wieder eingependelt, doch es stellt sich die Frage, welchen Stellenwert Vorratskäufe grundsätzlich einneh men. Was verbinden Konsument*innen mit dem Thema? Gibt es spezielle Produktkategorien, die auch heute, ein Jahr später, weiterhin vermehrt auf Vorrat gekauft werden? Wir sind diesen Fragen nachgegangen. In einer online Stu die haben wir n=181 Personen (60% weiblich) im Alter zwi schen 19 und 49 Jahren dazu befragt. In Bezug auf den Vorratskauf bestimmter Produktkategorien geben 30% der Befragten an, Nudeln nun öfter auf Vorrat zu kaufen, 12% kaufen öfter Mehl, 11% Waschmittel, 14% Toilettenpapier, sowie jeweils 7% Speiseöl und Zucker auf Vorrat ein. Was ist der wichtigste Grund für den Einkauf auf Vorrat? Die wichtigsten Motive für den Vorratseinkauf sind der Um stand, dann nicht mehr so oft ins Geschäft gehen zu müs sen (45% der Befragten) sowie ein Mengenvorteil beim Einkauf (32%). Für 4% der Befragten ist das Gefühl der Si cherheit, genug zu Hause zu haben, das Hauptmotiv für den Vorratskauf. Wie steht es um Wahrnehmung und Image von Vorratskäufen? 62% der Befragten finden Ein kaufen auf Vorrat eher altmodisch, für Personen, die in der Stadt woh nen, ist dies stärker ausgeprägt. Gleichzeitig wird Kaufen auf Vorrat von 81% als praktisch erachtet. Hier sehen wir einen Unterscheid zwi schen den Geschlechtern, Frauen finden es praktischer als Männer. In Bezug auf Sympathie empfinden es 25% als sympathisch, wobei Frauen es sympathischer finden als Männer. 37% der Befragten finden, dass Kau fen auf Vorrat von der aktuellen Pan demie abhängig ist. Hier sehen wir einen Zusammenhang mit dem Alter, je jünger die Befragten, desto eher wird Vorratskauf mit der Pande mie in Zusammenhang gebracht, äl tere befragte Konsument*innen sehen es eher von der Pandemie unabhängig. Insgesamt ist das Phänomen Vor ratskauf also ein vielschichtiges Thema, das über den Zeit verlauf betrachtet sicherlich noch spannende Erkenntnis se für das Marketing bringen wird. Nähere Informationen unter monika.koller@wu.ac.at. GAST KOMMENTAR → PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU WIEN PRIV.-DOZ. DR. MONIKA KOLLER, WU Wien Kaufen auf Vorrat 56 | REGAL 4-2021DER NEUE SHOP im Cheb Pivovar Shopping Center DIE RECYCLEBAREN KASSEN-BELEGE kommen in blauer Farbe N ach Baubeginn im August 2020 konnte dm am Ende des letzten Jahres einen neuen 400 m²-Standort im tschechischen Cheb Pivovar Shopping Center nahe der deutschen Grenze bei Nürnberg er- öffnen. Auch im Futuro Brno Center eröffnete ein neuer Shop, ebenfalls 400 m² groß. Die beiden Filialen sind im neuen Design gehalten. Umwelt- freundliche Produkte sind grün ge- kennzeichnet und an den Einkaufs- wägen sind Lupen für Kleingedruck- tes. W-Lan ist gratis und für einen postcorona Zeitpunkt wartet im hin- teren Bereich des Geschäftes bereits ein Spielbereich für Kinder. Im letz- ten Jahr investierte das Unterneh- men 5,8 Millionen Euro in Expansion und Modernisierungsmaßnahmen. Mit Stand heute hat dm allein in Tschechien 239 Standorte mit insge- samt 3.534 Angestellten. EU-weit sind es sogar mehr als 1.741 Läden in zwölf Ländern, mit 22.170 Angestell- ten. Der Umsatz lag 2020 bei 370,2 Millionen Euro, knapp 30 Millionen über dem Vorjahr. TEXT: ANETA ZEUNEROVA Neue Standorte Kaufland: Recycling-Offensive Gekürztes Angebot Die Krise erinnert viele Unternehmer in Osteuropa daran zu evaluieren, welche Waren es wert sind, hergestellt und verkauft zu werden. Oft ist die Spanne zu gering und der Platz im Lager oder den Regalen zu teu- er. Viele Unternehmen haben daher begonnen, die Produktpalette zu reduzieren. Die ausfallenden Produktverkostungen durch die Pande- mie sorgen unter anderem dafür, dass Kunden vermehrt zu bekannten Produkten greifen. In der Tschechischen Republik wurden bei Kaufland (Lidl Grup- pe) kürzlich recyclebare Rechnungen eingeführt. Im Gegensatz zu her- kömmlichen Belegen, können diese nun im Papiermüll entsorgt werden. Das neue Thermo-Papier wird ohne chemische Farb-Erzeuger pro- duziert und ist resistent gegen Son- nenlicht, Öl und Wasser. So kann in Ordnern abgelegt werden, ohne zu verblassen – laut dem Unternehmen für mehr als 30 Jahre. Eingeführt wurden die neuartigen blauen Belege allerdings erst in zwei Filialen an aus- gewählten Kassen in Olomouc und Prosteˇjov. Das Feedback ist bis jetzt sehr positiv, weshalb die Kette die nachhaltigen Rechnungen auch an den restlichen Standorten schrittwei- se umsetzen wird. Mit Juli ist geplant, alle Kaufland-Kassen in Tschechien umgerüstet zu haben. HANDEL AKTUELL dm: Expansions- Offensive 04-2021 REGAL | 57 Handel_Ausland.indd 5701.05.21 05:59REGAL: Die DLG gehört zu den fünf bekann- testen Siegeln in Deutschland. Wie viele Produkte in Deutschland tragen das DLG- Gütesiegel? Rudolf Hepp: Mit einem Bekanntheits- grad von zirka 70 Prozent gehört das DLG-Siegel zu den bekanntesten und vertrauenswürdigsten Siegeln in Deutschland. Rund 25.000 Lebensmittel werden jährlich von der DLG ausgezeichnet. Welche sind die Top 3 Produkt- gruppen nach ihrer Anzahl, die ein DLG-Siegel enthalten? Rudolf Hepp: Das sind Brot- und Backwaren, Fleischwaren, Tiefkühl- kost und Fertiggerichte sowie Molkerei- erzeugnisse. Sie prüfen jährlich rund 27.000 Lebensmit- tel. Wie läuft so eine Prüfung ab? Rudolf Hepp: Unsere produktspezifischen Lebensmittel-Tests basieren auf anerkannten, wissenschaftlichen Methoden und nach- vollziehbaren Testkriterien, die von unseren Sachverständigen umgesetzt werden. In den sensorischen Tests bewerten unsere Exper- ten die Produkte in anonymisierter Form. Das heißt, die Lebensmittel sind mit einer Zahl getarnt. Keiner der Prüfer weiß, wer der Hersteller ist, welche Marke oder wel- cher Preis sich dahinter verbergen. Um auch bei den erforderlichen Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen die Neutralität sicherzustellen, werden diese Tests nicht nur räumlich getrennt durchgeführt, sondern auch von anderen Spezialisten. Die Ergeb- nisse aller Teilprüfungen werden am Ende zusammengeführt und entscheiden über eine Prämierung. Es geht bei uns nicht darum, ob es schmeckt. Es geht darum, wie es schmeckt und warum es so schmeckt. Wie funktioniert das DLG-5-Punkte-Schema? Rudolf Hepp: Unser DLG- 5-Punkte-Schema hilft dabei, diese Fragen systematisch zu klären. Es ist produktspezifisch konzipiert und ermöglicht geschul- ten Prüfern ein standardisiertes Vorgehen bei ihrer objektiven Quali- tätsbeschreibung bzw. -bewertung von Lebensmitteln und Getränken. Sensori- sche Fehler in Aussehen, Geruch, Geschmack oder in der Konsistenz eines Lebensmittels lassen sich mit seiner Hilfe wertneutral fest- stellen. Alle möglichen Produktfehler werden darin aufgelistet und können je nach Aus- prägung unterschiedlich bewertet werden – für die Gewichtung ausschlaggebend ist die Relevanz für Verbraucher. So sind Fehler im Geschmack höher zu gewichten als beispiels- weise solche in der Konsistenz. Neues Siegel: Das REGAL Qualitätsprodukt → REGAL und DLG vergeben unabhängiges Siegel in Gold, Silber und Bronze → Regional-typische Geschmacks- bzw. Produktpräferenzen werden berücksichtigt REGAL kommt künftig in Österreichs Regale. Wie? Ein Gespräch mit Rudolf Hepp, Geschäftsführer DLG Testservice GmbH, Frankfurt am Main (Deutschland) und Mag. Roland Pirker, Geschäftsführer REGAL klärt auf DAS REGAL QUALITÄTS PRODUKTSIEGEL in Gold 58 | REGAL 04-2021 HANDEL GESPRÄCH REGAL_058_061_04-2021_R04 DLG Interview_ 5801.05.2021 15:23:05Und noch eine Zusatzfrage: Was sind die Testkriterien und wo wird getestet? Rudolf Hepp: Wir prüfen: Objektiv, neutral und immer ergebnisoffen. Eine Qualitätsprü- fung gliedert sich grob in folgende Schritte: Zulassungskontrolle und Neutralisation der Proben; gegebenenfalls eine Zubereitungs- prüfung (etwa bei TK-Produkten), sensorische Produktanalyse; Verpackungs-/Deklarations- prüfung sowie Laboruntersuchungen. Die professionelle Durchführung unserer senso- rischen Tests unterliegt wissenschaftlichen Standards, die nach DIN- und ISO-Normen zertifiziert sind. Hier werden die Rahmenbe- dingungen einer Prüfung genau vorgegeben, damit wir reproduzierbare Testergebnisse erhalten. REGAL bringt das DLG-Testsystem nach Österreich. Was sagen Sie jenen, die meinen „Nicht noch ein weiteres Siegel…“? Rudolf Hepp: Der österreichische Lebens- mittelmarkt wird ähnlich wie der deutsche streng kontrolliert. Deshalb sind Lebensmittel sicher. Doch überzeugen sie auch qualitativ bzw. geschmacklich? Unser Zeichen gibt Verbrauchern die Gewissheit, dass Roh- stoff- und Herstellungsqualität stimmen. Wir machen geprüfte Qualität transparent, womit wir ein Alleinstellungsmerkmal mit hoher Aussagekraft besitzen – ein Mehrwert für Verbraucher. Roland Pirker: In Österreich gibt es zahlreiche Siegel, die unterschiedliche Aspekte eines Produktes abprüfen: von Bio über Herkunft bis Fairtrade oder Regionalität. Es gibt jedoch kein Siegel, das die sensori- sche Qualität von Lebensmitteln ins Zent- rum rückt. Denn in diesem Punkt bündeln sich viele Schritte davor – von Rezeptur und Inhaltsstoffen über den Herstellungsprozess bis hin zur Verpackung. Nur wer die gesamte Kette perfekt im Griff hat, kann eine Auszeich- nung in Gold erwarten. Das Siegel ist adaptiert auf lokale Ge- schmacks- und Produktpräferenzen. Was genau bedeutet das? Rudolf Hepp: Damit bei regionalen Speziali- täten die regional-typischen Geschmacks- bzw. Produktpräferenzen berücksichtigt werden können, kommen bei uns geschulte Sachverständige aus den jeweiligen Regionen zum Einsatz. Dies erhöht die Aussagekraft der DLG-Test- ergebnisse und macht sie zur Benchmark für die Branche. Roland Pirker: Es ist uns sehr wichtig, die österreichischen „Es geht bei uns nicht darum, ob es schmeckt. Es geht darum, wie es schmeckt und warum es so schmeckt.“ RUDOLF HEPP, GESCHÄFTSFÜHRER DLG TESTSERVICE „Nur wer die ge- samte Kette perfekt im Griff hat, kann eine Auszeichnung in Gold erwarten.“ MAG. ROLAND PIRKER, GESCHÄFTSFÜHRER REGAL 04-2021 REGAL | 59 HANDEL GESPRÄCH REGAL_058_061_04-2021_R04 DLG Interview_ 5901.05.2021 15:23:05Next >