< PreviousChristof Kastner, Geschäftsführer der Kastner Gruppe, im REGAL-Gespräch Kastner mischt gut mit → Umsatz: 30 Prozentpunkte vor Mitbewerbern → Abholmärkte von Krise weniger betroffen → Hoffnung auf Gastro-Rückkehr im Sommer REGAL: Die Gastronomie steht seit Novem- ber still. Wie steht es um die Gastro-Zustel- lung für Kastner? CHRISTOF KASTNER: Die Gastronomie lei- det. Wir verzeichnen insgesamt ein Umsatz- minus von 16 Prozent. Die Abholung alleine ist um ein Viertel geschrumpft, die Beliefe- rung um 45 Prozent. Wir wollen wieder den Erfolg, wir wollen die Umsätze von 2018 oder 2019 klar einfahren. Das ist unser Ziel. Corona hat also tiefe Spuren hin- terlassen. Aus Umsatzvergleichen wissen wir, Mitbewerbern geht es um bis zu 30 Prozentpunkte schlechter als uns. Kastner ist ja auch seit Jahren stark in der Steiermark. Wie sah die Gastro-Schie- ne vor Corona aus? Als wir den Brückler Großhandel in Jenners- dorf 2003 übernommen haben, standen wir bei einem Umsatz von 15 Millionen. Bis vor Corona erreichten wir 35 Millionen. Die Stei- ermark ist für uns ein sehr wichtiges Gebiet, speziell die Gastronomie und Biogast. Wir haben Kunden in der gesamten Steiermark, von Weiz bis Graz. Von welchen Standorten aus wird die Steiermark beliefert? Alles in der Obersteiermark, Liezen Richtung Westen, wird von Zwettl aus beliefert. Für Kunden südlich der Mur und Mürztal kommt die Ware aus dem Standort im südburgen- ländischen Jennersdorf. Hoffen Sie auf ein Gastro-Revival im Sommer? In England hat die Gastro gerade ein all time high. Die Menschen haben den Drang sich zu treffen und nutzen die Wiedereröffnung in- tensiv. Wir hoffen auf einen ähnlichen Effekt in Österreich. Bleibt es aber bei Schanigärten, die um sechs Uhr abends wieder schließen müssen, ist das zu we- nig. Da lohnt sich für einige das Auf- sperren nicht. Es braucht auch eine Branchenlösung für Gastronomie, Hotel- lerie und Zulieferbetriebe. Ein Plan, wie sich die Situation etwa bis 2022 wieder stabilisieren kann. Da gab es verschiedene Gespräche. Wie liefen die bisher? Ich verstehe schon, dass es derzeit sehr schwierig ist. Aber an der Kommunikation muss sich etwas ändern. Gesicherte Informa- tionen sind momentan rar. Für Kunden südlich der Mur und Mürztal kommt die Ware aus dem Standort im südburgenländischen Jennersdorf. 70 | REGAL 04-2021STEIERMARK Rechnen Sie mit einer baldigen Impfung Ihrer Mitarbeiter? Wir sind natürlich als Unternehmen angemel- det. Aber die Informationen sind dünn. Wir sind zwar kritische Infrastruktur, die Aussicht auf eine Impfung fehlt jedoch. Im Gegensatz zur Gastronomie, geht es der Nahversorgung besser? Biogast und Nah&Frisch zeigen eine sehr gute Entwicklung. Im Bio-Bereich haben wir uns zweistellig entwickelt, kombiniert zeigen die Bereiche ein sechs-prozentiges Umsatzplus. Das liegt einerseits am geänderten Einkauf- verhalten. Wir haben aber, speziell im ländli- chen Bereich, viele Modernisierungsmaß- nahmen getroffen und ernten nun, was wir investiert haben. Mit Biogast sind wir der Hauptpartner der selbstständigen Bio-Läden in Österreich. Mit 60 Millionen Großhandels- Nettoumsatz sind wir die Nummer drei am Markt. Nah&Frisch Standorte gibt es momen- tan rund 25 in der Steiermark. Niederösterreich, Wien, Steiermark, OÖ und das Burgenland sind Ihr Stammgebiet. Gibt Steiermark in Zahlen Fläche in km²: 16.399 km² Dauersiedlungungsraum 5.230 km² Bezirke: 13 Gemeinden: 286 Bevölkerungsstand (2020): 1.246.395 Wirtschaftssektoren: Land- und Forstwirtschaft: 5,5 % Industrie und Gewerbe: 29,1% Dienstleistungen: 65,4% Mitglieder Wirtschaftskammer: 112.270 Davon Handel: 25.561 Quelle: Land Steiermark/WKO es Pläne, sich geographisch über die Steier- mark hinaus zu entwickeln? In Tirol, Vorarlberg, Kärnten und ins Ausland wird derzeit noch mit Logistik-Kooperationen geliefert. Der Fokus liegt ganz klar darauf, sich auch dort strategisch weiterzuentwickeln. Vielen Dank für das Gespräch. Steirische Kürbiskerne sind die viertreichste Spermidinquelle * weltweit. Die größte Datenbank an steirischen, spermidinreichen Rezepten finden Sie unter steirerkraft.com. * Laut Wikipedia Die steirische Spermidin-Quelle. 10,4 mg SPERMIDIN PRO 100 GRAMMSTEIERMARK Unimarkt-Partnerin Christa Raffler Regionalitäts-Knüller im Murtal → Mitarbeit im Ort als Erfolgsfaktor → Täglich regionale Lieferungen → Markenware beliebt im Murtal S eit Februar 2019 wird der 600 m² große Unimarkt in Weißkirchen im Bezirk Murtal von Christa Raffler betrieben. Das erste große Vorhaben: Ein Umbau im Obstbereich. „Ich lege großen Wert auf Quali- tät und Sauberkeit und wollte, dass mein Ge- schäft das widerspiegelt. Das kommt beim Kunden sehr gut an“, erklärt die Franchise- nehmerin im REGAL-Gespräch. Regionalität. Mehr als 40 regionale Anbieter beliefern den Markt: „Für mich ist es besonders wichtig, den Faktor Regionalität ernst zu nehmen. Die Transportwege meiner Waren sind sehr kurz, alle Lieferanten sind in einem Umkreis von maximal 15 Kilometern.“ Insgesamt machen örtliche Waren ein Zehn- tel des Sortiments aus – und: „Das Regional- Sortiment ist teilweise Bio. Die Schiene hat während Corona gut angezogen.“ Auch Mar- kenware wird im Weißkirchner Unimarkt sehr geschätzt. Ein Urteil über die neue Eigen- marke Unipur steht noch aus: „Die haben wir erst sehr kurz in den Regalen.“ Lieferungen erhält Raffler von Unimarkt fünfmal die Woche. „Frisches Gebäck kommt täglich von verschiedenen regionalen Bäckern. Ein Teil vom Brot- und Gebäcksortiment wird bei uns frisch aufgebacken. Auch die restliche regionale Ware kommt bei Bedarf täglich.“ TKL und Haubis liefern zweimal pro Woche, Bier kommt einmal. Stock-out gab es im Markt auch während der Krise kaum: „Bei einzelnen Produkten wurde es zu Beginn knapp, aber es war immer genügend Ersatzware vorhanden.“ Am Franchise-Modell gefällt Raffler besonders, dass sie einen „starken Partner“ an der Seite, aber trotzdem freie Hand mit re- gionalen Lieferanten hat. „Die machen mei- nen Markt nämlich zu etwas besonderem.“ Die Zusammenarbeit läuft, so die Franchise- nehmerin, sehr gut: „Unimarkt kümmert sich um das Marketing und gibt klare Linien vor, die einzuhalten sind. Dennoch kann ich als Partner sagen, wenn einzelne Themen anders laufen sollen. Ich kann mich mit dem Gebiets- verkaufsleiter individuell absprechen und Be- sonderheiten klären. So bringt das Modell das Beste aus beiden Welten.“ Das Team von Raffler besteht aus zwei Lehrlingen und 14 Mitarbeitern, viele davon arbeiten Teilzeit. „Ich habe ein sehr gutes Team übernommen, wir haben von Anfang an gut zusammenge- arbeitet. Ohne mein Team geht gar nichts.“ Als wichtigen Faktor für ihren Erfolg im Ort nennt Raffler: „Regionalität, Frische, Sauber- keit und Freundlichkeit stehen an oberster Stelle, deshalb dürfen wir viele Kunden als unsere Stammkunden schätzen. Weiters lege ich auch großen Wert auf die gute Zusammen- arbeit mit den Gewerbebetrieben im Ort, um verschiedene Aktivitäten gemeinsam zu pla- nen. Das ist Werbung für alle Betriebe im Ort, gleichzeitig Wertschätzung in der Region.“ → Unimarkt Raffler 600 m 2 40 regionale Anbieter 14 Mitarbeiter Quelle: Raffler 72 | REGAL 04-2021Handmade-Erfrischungsgetränke liegen voll im Trend. Die Nach- frage nach gesundheitsfördernden, hochwertigen Bio-Produkten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bio hat sich in allen Vertriebskanälen etabliert und der Verbraucher achtet auf Nach- haltigkeit, Geschmack und Zusatznutzen. Kein Wunder, dass sich die BIO ELIXIRE vom Obsthof Retter zum Erfolgsprodukt ent- wickelt haben. Seit ihrer Markteinführung 2016 sind sie Bestseller im Handel und der Top Gastronomie. Alle Bio Elixire sind 100 % natürlich, bio, vegan, ohne Aromen & Zusatzstoffe, konzentriert für das Mischen mit Wasser, nachhaltig in Glasflaschen verpackt und stärken das Immunsystem. Die handgefertigten Bio Wurzel- und Kräuteraus- züge aus Ingwer, Curcuma, Kren, Topinambur und Hanf werden dazu mit spritzigen Zitrus- früchten und aktivierenden Kräutern kombiniert. So verbinden sie belebend-frischen Genuss und Wohlbefinden auf intelligente Weise. Innovationstreiber in Bio-Qualität Seit 1886 dreht sich im Obsthof Retter alles um Früchte und Säfte, Wurzeln und Kräuter. Aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb in der Steiermark hat der Veredelungsspezialist und Food Scout Werner Retter eine international anerkannte Bio-Manu- faktur mit Genusskultur entwickelt. Er setzt ganz bewusst nur Früchte ein, die dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe zur Gesundheit beitragen. Dazu sucht er weltweit nach den hochwertigsten Roh- stoffen aus den besten Lagen, die zum perfekten Zeitpunkt ge- erntet werden und verarbeitet sie schonend und frisch mit einem speziellen Manufakturverfahren am Obsthof Retter. Die Bio Elixire finden Sie in den besten Bio-, Natur-, Reform- & Feinkostge- schäften, Apotheken sowie im gehobenen LEH in der DACH-Region A, D, CH. Auszug Kundenkartei: Staudigl | Edelgreisslerei | Aspern- Apotheke | Simonis | Meindl am Graben | Biopartner | Basic VollCorner | Hubmann | Biogast | Billa | Edeka | Rewe | See- stadt Apotheke | SPAR-Kaufleute | V-Märkte | Die Hoflieferanten sowie in der Top-Gastronomie und Vinotheken www.obsthof-retter.com • T: +43 3335 4131 0 Mehr Umsatz durch echte BIO-Innovation aus Österreich „Wir haben der Natur nichts hinzuzufügen“ BIO ELIXIRE Die Immunbooster aus der Natur! bio alkoholfrei konzentriert INTELLIGENTE GENÜSSE Jetzt NEU das Elixir Kren mit Rote Rübe F r a g e n S i e nach d e n O b s t h o f R e t t e r D i s p l a y s B I O & V E G A N Bezahlte AnzeigeSTEIERMARK Barbara Reiß, Sprecherin der Spar-Kaufleute Steiermark/südliches Burgenland „Nein“ zur Sonntags- Öffnung → Spanne ist bleibendes Thema → Zwei Spar-Märkte: 800 m² in Stainz und in Preding → Weitere Märkte nicht ausgeschlossen REGAL: Die Krise hat die Steiermark hart getroffen. Machte sich in Ihrem Geschäft das One-Stop-Shopping bemerkbar? BARBARA REISS: Das Kaufverhal- ten unserer Kunden hat sich deutlich verändert. Vor Corona kaufte der Stammkunde weniger auf einmal, dafür aber täglich. Jetzt sieht man dieselben Kunden jeden zweiten, dritten Tag mit einem vollen Ein- kaufswagen, der vermehrt auch NF2- Produkte beinhaltet. Die geschlosse- nen Gasthäuser machen sich eben- falls bemerkbar. Der Kunde lernt, wieder selbst zu kochen. Egal ob mit Tiefkühlware oder mit frischem Obst und Gemüse. War die Tourismus-Sperre auch in der Steiermark stark spürbar? Einzelhändler in Tourismusgebieten sind auf die saisonbedingten Stoßzei- ten ausgelegt und angewiesen. Natür- lich trifft es diese besonders hart. Sehen Sie einen Umschwung in der Stimmung der Kunden? Das Land ist gespalten in Corona- Maßnahmen Befürworter und Geg- ner. Beide haben ihre Berechtigung. Doch leider treffen sie immer wieder in unseren Geschäften aufeinander, was teilweise in wüsten Beschimpfun- gen ausartet. Diese negative Stim- mung schlägt sich dann auch auf die anderen Kunden sowie Mitarbeiter nieder und ist eine weitere Belastung zur Maskenpflicht. Sie sind ja die Sprecherin der Spar Kaufleute in der Steiermark. Darf ich fragen, wie viele Geschäfte gibt es? In der Steiermark und im südlichen Burgenland gibt es derzeit insgesamt 262 Spar, Eurospar und Interspar Märkte. Von denen werden in etwa 145 von selbstständigen Kaufleuten betrieben. Wie läuft bei Ihnen das Geschäft derzeit? Wir sind zufrieden. Der Umsatz, aber auch der finanzielle Mehraufwand, sind im letzten Jahr deutlich gestie- gen. Früher wurde großer Wert auf eine genaue Schlichtung gelegt, heute sind wir froh, wenn die Regale voll sind. Nicht wegen Lieferschwierigkei- ten, sondern durch das veränderte Kaufverhalten. Da braucht es gute Koordination. Eine klare Struktur und gute Organi- sation sind das um und auf. Immer- hin beschäftigen wir am Standort Stainz derzeit 47 Mitarbeiter, davon drei Lehrlinge, bei einer Verkaufsflä- che von 800 m². An den Liefertagen Montag bis Freitag setzen wir auf un- sere Voll- und Teilzeitkräfte. Unsere Samstagskräfte ermöglichen es, dass viele ihrer Kollegen ein freies Wo- chenende genießen können. Was sagen Sie zur Sonntagsöffnung? Warum sollen unsere Mitarbeiter kei- nen freien Sonntag haben, nur weil ei- nige Kunden nicht in der Lage sind, innerhalb der 72 verkaufsoffenen Stunden, ihre Einkäufe zu erledigen? Die jüngere Generation legt immer mehr Wert auf die Work-Life-Balance. Durch Corona hat der LEH ein neues Image erhalten. Krisensicher – gute Bezahlung im Verhältnis zur körper- lichen Anstrengung - die Mitarbeiter sind keinen extremen Temperaturen ausgesetzt und arbeiten im Trocke- nen. Keine Nacht- und Sonntagsdiens- te. Geregelte Öffnungszeiten sowie ge- plante freie Tage lassen ein gutes Fa- milienleben zu. Zerstören wir uns diese gute Stellung am Arbeitsmarkt nicht mit der Sonntagsöffnung. Es würde durch den Sonntag nicht mehr Umsatz generiert, dieser würde sich lediglich auf einen weiteren Tag auf- teilen. Barbara Reiß und ihr Geschäftspartner Michael-René Bergles 74 | REGAL 04-2021STEIERMARK Sie haben einen neuen Markt in Preding eröffnet? Zusammen mit meinem Geschäfts- partner Michael-René Bergles haben wir den ebenfalls ca. 800 m² großen Markt im Juli 2020 übernommen und im September komplett modernisiert. Es blieb lediglich die äußere Hülle stehen, welche um ein weiteres Lager erweitert wurde. Derzeit beschäfti- gen wir 29 Mitarbeiter, davon einen Lehrling. Sind weitere Standorte geplant? Das Interesse besteht. Wir konzent- rieren uns jetzt erstmal auf die Mo- dernisierung und Flächenerweite- rung am Standort Stainz. Nur ein moderner Markt ist ein er- folgreicher Markt? „Geh mit der Zeit, sonst gehst du mit der Zeit!“ ist einer unserer Leitsprü- che. Um einen Markt erfolgreich zu führen bedarf es aber vieler Faktoren. Ein modernes Auftreten trägt sicher- lich dazu bei, da der Kunde bereits ei- nen gewissen Standard gewohnt ist. Wichtig sind auch das generelle Image sowie die Nähe zum Kunden. Die fehlt während Corona … Ein Highlight waren unsere Genuss- nachmittage. Das persönliche Ge- spräch mit dem Kunden bei den Ver- kaufsständen im Markt. Hat grundsätzlich ein kleiner Spar auch noch seine Berechtigung? Die kleineren Orte verwaisen wirt- schaftlich immer mehr. Die vorhan- denen Nahversorger haben entweder nur mehr ein sehr eingeschränktes Sortiment in einem veralteten Markt oder es fehlen die Nachfolger. Daher ist es sehr wichtig, moderne Standor- te mit einem Vollsortiment auf klei- nerer Verkaufsfläche zu schaffen. Noch gibt es die ältere Generation ohne Auto, die auf solche Nahversor- ger angewiesen ist. Auch die Jünge- ren schätzen vermehrt das Landle- ben. Ein vollwertiger Spar, wenn auch auf einer kleineren Fläche, in der Nähe zum Wohnort hat durchaus auch in Zukunft seine Berechtigung. Wann läuten die Alarmglocken? Wenn Kundenfrequenz und Umsatz zurückgehen, während andere Kauf- leute steigern. Dann muss man anfan- gen, genauer hinzusehen und die Ur- sache dafür finden. Wie viel vom Sortiment dürfen Kauf- leute selbst aussuchen? Als Kaufleute sind wir selbstständige Unternehmer vor Ort, die am besten Wissen, was ihre Kunden für Wünsche haben. Wichtig ist es, dass der Kunde eindeutig erkennt, dass es sich um ei- nen Spar Markt handelt. Wie entwickeln sich die Spannen? Es wird seitens der Kaufleute bei Sit- zungen mit der Zentrale immer wie- der thematisiert. Beide Seiten wissen, wohin sich die Spanne entwickeln soll. Vielen Dank für das Gespräch! Montage: Foto Fischer Mein Kaufmann vor Ort. Wir stehen für Ihre Nahversorgung in der Steiermark SIGRID MARIA SPATH, GÜNTHER KNITTELFELDER, HEIDEMARIE FÄRBER & MANUELA KLAMMLER-ALMERSTEIERMARK Gassner Krise pusht Kalbfleisch → 25 Prozent Umsatzanstieg im Corona-Jahr → 250.000 Euro Investitionen pro Jahr → Eigenmarken gewinnen an Relevanz D er Familienbetrieb Gassner arbeitet mit einer Sorte Fleisch, die in heimi- schen Küchen lange Tradition genießt. Das Fleisch und seine Gerichte sind so viel- fältig, wie Österreich selbst – die Rede ist vom Kalb. Durch seine 500 verschiedenen Produk- te bietet das Unternehmen seinen Kunden eine breite Palette für den Herd. Mit Erfolg: Das Pandemie-Jahr brachte einen Umsatz- sprung. 2020 stieg der Umsatz um ein Viertel, so- dass der Betrieb nun am zweistelligen Millio- nenbetrag kratzt. Pro Jahr werden insgesamt 7.500 Milchkälber von Gassner verarbeitet, fast 20 Prozent davon in Bio-Qualität. Seit ei- nigen Jahren bietet das Unternehmen auch Bio-Lammfleisch an, wofür jährlich 3.000 Bio-Lämmer verarbeitet werden. Zwei Fünftel aller Tiere stammen aus Eigenmast. Jedes Jahr investiert Gassner eine Viertel Millionen Euro, ein Großteil davon wird in neue Pro- dukte und Maschinen investiert. Für das kommende Jahr ist eine zusätzliche Großin- vestition eingeplant. Beliefert wird, so der Geschäftsführer, der gesamte LEH, sowie Diskonter und Flei- scherfachbetriebe. „In zunehmendem Maße produzieren wir auch für Eigenmarken.“ Zu- sätzlich gibt es die Möglichkeit des Einkaufes ab Werk. Geschlachtet wird nur auf Bestel- lung und das dreimal wöchentlich: „Wir ar- beiten nur mit österreichischer Ware und lie- fern per eigenem Kühl-LKW österreichweit. Pro Jahr gibt es zwei bis drei Innovationen.“ Beim Schlachten wird das gesamte Tier ver- arbeitet. „Das ist existenziell und eine große Herausforderung. Wir denken ständig über neue Produkte nach.“ Gute Qualität, so Gassner, erkennt der Kunde beim Milchkalb an der hellen Farbe des Fleisches, sowie dessen zarte, feine Struktur. Das liegt an der frühen Schlachtzeit des Tieres. „Mir ist nicht wichtig, dass Österreicher häufig Fleisch essen. Ziel sollte es sein, dass nur noch hochwertiges und qualitatives Fleisch gekauft wird“, erklärt der Unternehmer. Dabei könne das Kalb etwa als gesündere Alternative ein- gesetzt werden: „Man sollte Speisen, die nor- malerweise vom Schwein stammen, auch ein- mal vom Milchkalb probieren. Das Grillkote- lett zum Beispiel.“ → Facts: 7.500 verarbeitete Milchkälber 20 Prozent Bio-Anteil Quelle: Gassner Hagelversicherung: Steiermark schwer betroffen Die Spätfrost richtete erneut massive Schäden an. Bundes- weit rechnet die Hagelversicherung mit einem Ausfall von 35 Millionen Euro. Allein 23 Millionen davon betreffen die Obstwirtschaft der Steiermark. Vor allem dem Steinobst wurde schwer zugesetzt, insbesondere der Apfel- und Marillenblüte. „Es gibt große Unterschiede zwischen den Sorten. Hohe Lagen sind Großteils verschont geblieben“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung bei einer Pressekonfe- renz. Niedriger gelegene Acker hingegen sucht oft ein Totalausfall heim. Ähnlich sieht die Situation der Zucker- rüben aus: Fast 90 Prozent davon müssen neu angebaut werden. Weinbauern können aufatmen, die Entwicklung war noch nicht weit genug vorangeschritten: „Die Triebe waren in den Knospen geschützt.“ Der endgültige Schadensbetrag könne erst unmittelbar vor der Ernte ermittelt werden. Franz Gassner 76 | REGAL 04-2021STEIERMARK Wos hom Skifahrerinnen mit Kürbiskernöl gemeinsam? Die Besten kommen aus der Steiermark www.steirisches-kuerbiskernoel.eu 100 % reines Kürbiskernöl aus Erstpressung. Gesicherte Herkunft der Kerne aus exakt definierten Gebieten, gepresst nach traditionellem Verfahren erkennen Sie am g.g.A.-Siegel mit der grün-weißen Banderole. Rondo Ganahl: Online pusht Wachstum Der Online-Handel war und ist derzeit einer der Treiber für Wellpappe-Ver- packungen. Zu den größten Abneh- mern zählt die Nahrungs- und Ge- nussmittelindustrie mit 47,7 Prozent. Rondo Ganahl mit Sitz in Frastanz (Vorarlberg) ist eine jener österreichi- schen Firmen, die Wellpappe-Verpa- ckungen auch für den Versandhandel herstellt – und damit, gerade auch in Pandemie-Zeiten, punkten konnte. Dazu der Vorstandsvorsitzende Hu- bert Marte: „Die Verkaufsmengen im Jahr 2020 sind in unserer Unterneh- mensgruppe trotz Corona und den damit verbundenen Lockdowns im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist zum Großteil auf den gestiegenen Bedarf durch den Online-Versand zu- rückzuführen.“ Für einen Push sorgen zudem „anhaltende Bemühungen, Verpackungen aus Plastik durch öko- logische Verpackungen aus Wellpap- pe zu substituieren“. Entwicklung. Rondo Ganahl ist mit insgesamt neun Standorten in Europa vertreten. Die Austro-Standorte schnitten dabei am besten ab. „Die ös- terreichischen Standorte haben sich in der Rondo-Gruppe am besten entwi- ckelt. Teilweise wurden Rekordmen- gen umgesetzt. Besonders im dritten Quartal 2020, in dem es keinen Lock- down gab, sind die Umsätze enorm gestiegen“, so Marte auf REGAL-Nach- frage. Rückschläge gab es insbesonde- re in Deutschland, wo Rondo einen starken Fokus auf die Automotiv-In- dustrie hat. Auch in Ungarn war einer der größten Kunden stark vom Lock- down betroffen und in Rumänien musste einer der Hauptkunden seine Produktion stoppen, da die Lieferkette aus Asien temporär unterbrochen war. Beides schlug sich im Geschäftsverlauf von Rondo nieder. Verknappung der Rohstoffe. Das Unternehmen mit über 400 Millionen Euro Umsatz investierte zuletzt kräf- tig in seinen Maschinenpark und nimmt Ende des Jahres ein eigenes Druckzentrum für Offset- und Digi- taldruck in St. Ruprecht/Raab (Stmk.) in Betrieb. Für heuer geht der Vor- standsvorsitzende von einer Zunah- me des privaten Konsums aus. „Wir rechnen mit einer Aufholjagd, denn die Sparquote ist in Österreich derzeit so hoch wie nie.“ Zudem seien die asiatischen Märkte wieder auf Kurs. Produkte aus Europa sind vermehrt nachgefragt. Marte: „Bereits die ers- ten drei Monate dieses Jahres haben diese Prognose bestätigt und zu einer teilweise massiven Verknappung bei vielen Rohstoffen geführt.“ Vorstandsvorsitzender Hubert MarteSTEIERMARK Höllinger Steirischer Apfelsaft naturtrüb ist Top Seller → 10,2 Millionen Euro Umsatz 2020 → Listungen im In- und Ausland für Gesundheits-Shots 1998 führte der Bio- Spezialist sei- nen steirischen Apfelsaft naturtrüb in der Kartonver- packung ein. Seitdem ist das Produkt der Top Seller im Sortiment. Rund 1,3 Kilogramm Äpfel werden pro Liter Ap- felsaft benötigt. „Damals waren viele Apfelsäfte aus herkömmlichem Apfel- saftkonzentrat in den Regalen zu fin- den. Wir waren die Ersten mit direkt gepresstem Apfelsaft aus Österreich“, erklärt Gerhard Höllinger gegenüber REGAL. Auch der Regionalitäts-Trend war damals noch nicht in aller Munde, das hielt aber Höllinger nicht davon ab, auf heimische Qualität zu setzten. „Seit 23 Jahren stammt der Apfelsaft zu 100 Prozent aus der Steiermark. Jährlich fühlen wir uns den mehr als 2.000 Bauern in der Oststeiermark verpflich- tet, ihnen ihr Pressobst zu einem fairen Preis abzunehmen.“ Die Besonderheit der Äpfel aus der Oststeiermark erklärt Höllinger so: „Viele Sonnenstunden, kühle Nächte und die hohe Feuchtig- keit in Luft und Boden bieten die besten Voraussetzungen für einen perfekten Apfel mit ideal ausgewogenem Zucker- Säure-Verhältnis.“ Doch die Regionali- tät schafft auch Probleme: „Die globale Erwärmung wird für die steirischen Obstbauern zur jährlichen Herausfor- derung. Früher gab es alle vier bis fünf Jahre Frostschäden, mittlerweile müs- sen wir jedes Jahr bangen.“ Umsatz. Neben Wetterkapriolen ist auch Corona eine Herausforderung für Höllinger. Dennoch konnte das Unternehmen das Jahr 2020 mit rund 10,2 Millionen Euro abschließen. „Die Wachstumskategorien halfen uns da- bei das Umsatzminus auf rund vier Prozent einzudämmen“, so der Ge- schäftsführer, der ohne Pandemie mit einem Plus von zehn Prozent gerech- net hätte. Wachstum im Ausland. Unter an- derem hätte Höllinger das mit seiner Neueinführung geschafft: „Die Ge- sundheits-Shots sind Kassenschlager und waren schon kurz nach Einlistung ausverkauft.“ Gelistet sind der Bio Shot Immun Plus und der Bio Shot Cell Care Plus bereits durchgehend im Inland, aber auch bei einigen Distributions- partnern im Ausland. „Wir sind laufend in intensiven Gesprächen mit China, Indien und den USA. Im Ausland sind wir bereits in einigen Ländern von Nord bis Süd vertreten, von Belgien bis Zypern. Besonders stolz sind wir dar- auf, dass bereits erste Paletten unserer Shots in die Vereinigte Arabische Emi- rate gesendet wurden.“ Treiber. Neben dem steirischen Apfelsaft naturtrüb sind auch der steirische Vitamin Apfel 3x200ml für Kinder sowie der steirische Apfel- spritzer in der rePET-Flasche Wachs- tumstreiber im Portfolio. Während Corona konnten sich auch die Bio-Si- rupe mit 20 Prozent Umsatzwachs- tum gegenüber dem Vorjahr entwi- ckeln. Der neue Blütensirup Rosen- blüte ist ein Exportschlager bei Höllinger. „In Japan wird er bereits stark nachgefragt.“ Hierzulande sind Himbeere- und Holunderblütensirup die Kassenschlager. Bei Bio Frucht- säften kommt Höllinger die Internati- onalität zugute: „In der Kategorie der Fruchtsäfte in der Ein-Liter-Packung konnten wir ebenfalls wachsen, da wir unsere Umsätze nicht nur im In- land, sondern auch im Ausland gut halten und weiter ausbauen konnten.“ rePet und weniger Plastik. Als Bioproduzent ist für Höllinger rePET ein Muss. „Wir verwenden das rePet- Logo von Vöslauer.“ Ein weiterer Nach- haltigkeitsschlag sind die Bio Sirupe im Ein-Liter Tetra Pak für öffentliche Einrichtungen und Großverbraucher. „Die Tetra Packung ist auch für Berg- hütten mit Biosortiment durchaus in- teressant.“ Und auch bei der Neuein- führung der Gesundheits-Shots hat Höllinger früh erkannt, dass einzeln verpackte Plastik-Shots der falsche Weg sind: „Wir sind einen anderen Weg gegangen und bieten unsere Shots in der nachhaltigen 330 ml Glasflasche zum selbst Portionieren an.“ TEXT: ANNA LENA WAGNER GERHARD HÖLLINGER war der Erste mit direkt gepresstem Apfelsaft aus Österreich. 78 | REGAL 04-2021ADVERTORIAL DER STEIRISCHE KALBFLEISCH-SPEZIALIST GASSNER PUNKTET MIT ZERTIFIZIERTER TOP-QUALITÄT: TRADITION UND INNOVATION! Die Firma Gassner ist ein steirischer Familien betrieb und beschäftigt sich seit über sechs Jahrzehnten mit Kalbfleisch. Es wird ausschließlich österreichisches Kalbfleisch produziert und vermarktet! Es gilt: Wo Gassner draufsteht ist nur Öster- reich drin! I m Betrieb der Firma Gassner werden Kälber groß- gezogen. Zusätzlich gibt es eine jahrelange Zusam- menarbeit mit Partnerbetrieben. Diese Faktoren er- möglichen es, binnen kürzester Zeit die bestellte Ware in der gewünschten Qualität zu liefern. Milch- kalbfleisch hat in der österreichischen Küche eine gro- ße Tradition und ist das Zauberwort für die leichte Kü- che. Die Firma Gassner ist als einzige in der ganzen Wertschöpfungskette tätig. Damit werden die Anfor- derungen des LEH voll erfüllt, denn Liefersicherheit und Kundenzufriedenheit stehen über dem Preis! TOP ZERTIFIZIERT! Seit Beginn des AMA Gütesiegel- programms ist die Firma Gassner mit dem AMA-Gü- tesiegel zertifiziert. Das AMA-Gütesiegel garantiert österreichische Herkunft, artgerechte Tierhaltung und hohe Hygienestandards. Zusätzlich zum AMA Güte- siegel ist Gassner-Kalbfleisch auch BIO zertifiziert! Diese Qua- litätsphilosophie, sowie laufende Kontrollen und die Einhaltung strenger Hygienerichtlinien si- chern seit Jahrzehnten den Kun- denerfolg. Die Firma Gassner bie- tet dem Handel das komplette Sortiment vom zarten Milchkalb- fleisch und kann individuell auf alle Kundenwünsche eingehen, egal ob für fleischver- arbeitende Betriebe, die Filialtheke oder für das SB- Regal! Es wird nur auf Bestellung geschlachtet und die Produkte werden gemäß den Anforderungen der Kun- den verarbeitet und verpackt, sowie mit eigenem Kühl- LKW österreichweit zugestellt. Produktinnovation ist für die Firma Gassner nicht nur ein Begriff: Das Unter- nehmen entwickelt laufend neue Produkte vom Milch- kalbfleisch. Jedes Stück kann in der Tassenverpackung ansprechend präsentiert werden. Der Geschmack vom Gassner Milchkalbfleisch überzeugt bestimmt! WIR FREUEN UNS AUF SIE: Gassner GmbH Rohrbachhöhe 23 8010 Graz graz@gassnerkalbfleisch.at Franz Gassner Fleischzerlegebetrieb Weiz Werksweg 102 a 8160 Weiz weiz@gassnerkalbfleisch.at 04-2021 REGAL | 79Next >