< PreviousINDUSTRIE SPEZIAL © WWW.BENEDIKTLOEBELL.COM Der niederösterreichische Getränkehersteller setzt seinen Nachhaltigkeits- Kurs konsequent fort. Nach der Wiedereinführung der Mehrweg-Glasflasche und der zu 100 Prozent aus Re- zyklat bestehenden rePET Flasche kommt nun die PET-Mehrwegflasche zu- rück in die heimischen Re- gale – sie löst damit die 2003 gelaunchte PET-Zwei- weg Pfandflasche ab. „Auch in Deutschland wer- den wir unsere Verkaufs- punkte umstellen“, präzi- siert Geschäftsführerin Birgit Aichinger. Seit dem die PET-Mehr- wegflasche in den 90er Jahren aus den Regalen verschwand, hat sich in der Tech- nologie einiges getan. Die Flaschen sind attraktiver für den Alltagsgebrauch, sie wiegen nur noch 55 Gramm pro Stück. Sie sind außerdem nicht nur robuster, sondern wer- den bei der Wiederbefüllung auch weniger Gefahr ausge- setzt, zu zerkratzen. Mindestens zwölf Mal will Vöslauer die Flaschen wieder befüllen können – die dazu passenden Kisten schaffen sogar 50 Umläufe. Rund 80 Prozent an Ver- packungsmaterial werden damit eingespart. Und nicht nur das Mineralwasser wird umgestellt: auch die zwei Vöslauer: Sieben Millionen für Mehrweg Balance Juicy Plus Sorten sind nun als Mehrweg-Option im Handel erhältlich. Rund sieben Millionen Euro hat sich Vöslauer die neuen Anlagen und Gebinde kosten lassen. Bundesministerin Leonore Gewessler zeigt sich beim Pressetermin zufrieden: „Mehrwegflaschen sind echte Abfallvermeider. Mit der neuen und wieder eingeführten Mehrwegflasche geht Vöslauer einen vorbildlichen Weg.“ Die Neueinführung geht auch mit dem von der Regierung festgesetzten verbindlichen Mehrwegangebot in Super- märkten ab 2024 d’accord. Storck: Toffifee White lockt mit Wachstum Nach den Top Seller-Innovationen Toffifee Double Choco- late und Toffifee Coconut sorgt Toffifee White Chocolate als Limited Edition ab KW 28 für zusätzliche Rotation am Pralinen-Markt und treibt die Marke weiter voran. Mit ei- nem Plus von 11 Prozent (Quelle: Nielsen, LH inkl. H/L, Toffifee, %-Absatzveränderung, 2021 vs. VJ) hat Storck 2021 mit der Pralinen-Marke Toffifee einen neuen Absatzrekord geschafft. Warum Toffifee doppelt so stark zule- gen konnte wie der Pralinenmarkt, liegt unter anderem am Erfolg der ersten Li- mited Edition. Storck sorgt mit neuen Geschmäckern für langfristiges Wachs- tum, indem nicht nur bestehende, son- dern zahlreiche neue Pralinenkäufer an- gesprochen werden. Massive Werbung. Die Konsumenten schätzen die Vielfalt im Geschmack: bestes Karamell, knackige Haselnuss, kombiniert mit einer hellen Creme- Füllung und einem Klecks weißer Schokolade. Das Media- Paket sorgt für Aufmerksamkeit bei allen Zielgruppen: von der nationalen TV-Kampagne über Social Media bis On- line Video – alle relevanten Kanä- le werden bespielt. Wer sich rechtzeitig Toffifee White-Mengen sichert, darf sich ab KW 28 über starke Zusatz- umsätze freuen. Die Edition ist als 125g Packung im 30er Tray, 90er Bodensteller und 280er Display verfügbar. Somit sorgt das Süßwarenunter- nehmen im Markt weiterhin für wachstumsstarke Akzente. (v.l.) Alfred Hudler (Vorstandsvorsitzender Ottakringer AG), Herbert Schlossnikl (Geschäftsführer Vöslauer), BM Leonore Gewessler, Birgit Aichinger (Geschäftsführerin Vöslauer) und Alexander Egit (Geschäftsführer Greenpeace) 130 | REGAL 04-2022INDUSTRIE SPEZIAL gerade in diesem Bereich sorgt im Hause Schlumberger für großen Stolz: „In den letzten beiden Jahren haben sich die Anforderungen an Unternehmen und auch Marken noch einmal in besonderem Ausmaß gewandelt. Es reicht nicht mehr, ‚nur‘ hervorragende Produkte auf den Markt zu bringen: Soziale Verantwortung, Stabilität sowie ein starker Fokus auf heimische Wertschöpfung gewinnen gerade in unsicheren Zeiten immer mehr an Bedeutung“, erklärt Schlumberger Vorstand Benedikt Zacherl. Grund zum Korkenknallen bei Schlumberger: Das hei- mische Traditionshaus behauptet sich gegen 21 renom- mierte, nationale und internationale Mitbewerber im Schaumweinbereich und darf sich zum vierten Mal in Folge über den Gesamtsieg beim Market Markttest freuen. Mit Top-Bewertungen in allen drei Hauptkategorien Key Performance, Brand Drive und Corporate Social Respon- sibility geht Schlumberger als „Gesamtsieger Markenstär- ke“ hervor und erhält den Market Quality Award 2022. Doppelter Anlass zur Freude: An zweiter Stelle in der Ge- samtwertung findet sich die ebenfalls aus dem Hause Schlumberger stammende, österreichische Sektmarke Hochriegl (Market Institut Markttest 2022). Erstmals wurde heuer auch das Thema Krisensicherheit in die Befragung aufgenommen – und die Bestwertung Schlumberger: 4. Sieg bei Market Quality Award WERNER BEUTELMEYER (li.), Market Chef und BENEDIKT ZACHERL, Schlumberger Vorstand Die Tiefkühlprodukte der Kultmarke „The Vegetarian But- cher“ aus Holland sind seit letztem Jahr in Österreich er- hältlich und sorgen für humorvolle Abwechslung im Handel. Auch dieses Jahr ist der Werbedruck auf „The Vege tarian“ Butcher hoch. Seit Ende April wird die Marke aus dem Hause Unilever durch eine neue 360° Kampagne inklusive TV-Spot, gebrandeter Straßenbahn, Digital und Social unterstützt. Das vegetarische Fleisch von „The Vegetarian Butcher“ wird auf der Grundlage von Hülsenfrüchten und Getreide hergestellt. Das Sortiment umfasst beliebte Hühner-, Schweine- und Rindfleischprodukte, die – ganz ohne Huhn, Schwein oder Rind – als „Beflügel-Nuggets“, „Sieht-Chick-Aus Burger“, „Chickeriki Streifen“, „Wie’n Schnitzel“ und „Friede Freude Faschier- tes“ angeboten werden. Wiederverwertbarkeit ist bei The Vegetarian Butcher ein großes Anliegen und daher ist die nachhaltige Verpackung aus recycel- barem Karton. The Vegetarian Butcher: Kampagne MARKENERFINDER Jaap Korteweg Am 30. März 2022 ist Franz Radatz sen., Gründer und Namens- geber der Radatz- Gruppe, nach einem erfüllten und arbeits- reichen Leben im 85. Lebensjahr ver- storben. Franz Radatz sen. hat mit seinem unermüdlichen Fleiß und mit großer Liebe zum Fleischerhand- werk und zu den Menschen die Firma groß ge- macht und den Geschmack sowie die Qualität der Radatz-Produkte geprägt. Franz Radatz, unser Senior, hat bis zuletzt regen Anteil an allen unternehmerischen Belangen genommen und den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gepflegt. Seine Integrität, seine Werte und sein Selbst- verständnis als Unternehmer werden das Familien unternehmen auch über seinen Tod hinaus prägen. Gründer Franz Radatz Senior verstorben © SAMUEL BUSSMANN © LISI SPECHT WWW.LISI.AT 04-2022 REGAL | 131C hristian Szuchys Job als neuer Country Business Development Ma- nager Austria der Frosta AG begann am 1. April 2021. Sein Auftrag: Die TK-Marke Frosta nachhaltig aufbauen, Terrain gewinnen, Wachstumszahlen in die Frosta- Zentrale nach Hamburg melden. Schnell stieg der heute 32-Jährige, der schon als 18-Jähriger im Rahmen eines Praktikums bei Mars in Bruck an der Leitha im Schichtbetrieb an der Tiernahrungslinie stand und so das Geschäft von der Pike auf lernte, tief in die Markenana- lyse ein. Szuchy investierte in Marktforschung, Frosta AG klopfte Konsumentenbedürfnisse ab, feilte an innovativen Produktkonzepten für Österreich und legte in Abstimmung mit den Managern aus Hamburg den strategischen Fahrplan fest. REGAL gegenüber legt der neue Mr. Frosta jetzt erstmals konkrete Pläne auf den Tisch. 2022 wird ein starkes Werbejahr. So schraubt Szuchy, der an der FH Wien Marke- ting & Sales studierte, den Werbedruck gegen- über dem Vorjahr noch einmal deutlich hin- auf: „Wir werden die im letzten Quartal 2021 erfolgreich gestartete Werbekampagne heuer fortsetzen und noch weiter ausbauen. Wir wer- den die Aussagen nachschärfen und die Ge- wichtung der Kanäle TV, Online und OOH op- timieren.“ Der Claim „Mit ohne Chemiezeug“ trifft. Die Markenrelevanz ist größer denn je, daher auch das Bekenntnis aus der Zentrale, den Markt in Österreich jetzt neu aufzurollen. Denn mit dem Frosta Reinheitsgebot adres- siert die Marke seit 2003 punktgenau die gro- ßen FMCG-Trends Natürlichkeit und Transpa- renz. In vier Standorten (Bremerhaven, Lom- matzsch, Bobenheim-Roxheim sowie Bydgoszcz in Polen) wird gekocht, wie zu Hau- se, nur die Töpfe sind größer. „Wir verwenden traditionelle Kochmethoden, kochen u.a. mit einfacher Mehlschwitze. Gute Zutaten brau- chen keine Zusatzstoffe“, so Szuchy, der das rund 30 Produkte umfassende Österreich- Als neuer Country Business Development Ma- nager Austria gibt Christian Szuchy heuer mit der Marke Frosta kräftig Gas. REGAL gegen- über legt der ehemalige Mars-Manager jetzt erstmals konkrete Pläne auf den Tisch. Eine große Werbekampagne trommelt ab Frühjahr für die Marke. Innovative Glanzpunkte setzt der neue Mr. Frosta mit veganen Pfannengerichten und exotisch-trendigen Gemüse Bowls. Das Wachstumsziel für 2022: ein zweistelliges Plus. TEXT: ROBERT FALKINGER → Frosta AG Facts: Umsatz 2021 (weltweit): rund 527 Millionen Euro Mitarbeiter: 1.757 QUELLE: FROSTA Der neue Mr. Frosta CHRISTIAN SZUCHY, Country Business Development Manager – Austria © FROSTA INDUSTRIE REPORTAGE 132REGAL04-2022 R04 Frosta.indd 13229.04.22 11:14Portfolio hauptsächlich vom Standort Bremer- haven bezieht. Keine Geschmacksverstärker, keine Farbstoffe, keine Aromen, nicht mal na- türliche Aromen. „Die sogenannten natürli- chen Aromen kommen ja auch aus dem Labor und sorgen dort für Geschmack, wo eigentlich keiner ist. Wir verzichten sogar auf die Zusatz- stoffe, die wir nicht einmal deklarieren müss- ten“, so Szuchy. Für jede Zutat ist das Her- kunftsland direkt auf den Packungen aufge- druckt. Im Produktportfolio setzt Szuchy den Fo- kus auf Pfannengerichte, die verschiedene Länderküchen abdecken. „Einige Top-Seller wie etwa die Wokpfanne Bami Goreng oder die rustikale Hendlpfanne mit Bratkartoffeln, die in anderen europäischen Ländern seit Jahren zum Wachstum der Kategorie beitragen, ha- ben wir für Österreich adaptiert und sehen schon erste Erfolge. Darüber hinaus starten wir mit völlig neuen Produktideen“, so der Ma- nager, der nach seinem Fachhochschulab- schluss bei Mars Austria als Trainee einstieg und acht Jahre lang erfolgreich tätig war. Eine wichtige Stoßrichtung bilden Pfannengerichte mit veganen Rezepturen. Aber auch das neben den Pfannengerichten zweite Kernsegment Gemüse bekocht der neue Mr. Frosta innovativ und startet ab Mitte des Jahres mit einer eige- nen Range exotisch gewürzter Gemüse Bowls. Die Range umfasst sechs Produkte mit außer- gewöhnlichen Zutaten und Mischungen, wie beispielsweise Kichererbsen oder schwarzen Bohnen. Auch das Trendthema nachhaltige Verpackungen greift Frosta auf und arbeitet an der Umstellung in Richtung Papierbeutel. In einem ersten Schritt wurde bei den Gemüse- Mixen ein recyclingfähiger Papierbeutel um- gesetzt, für den es auch schon einen Nachhal- tigkeitspreis gab. „Das ist eine echte technolo- gische Herausforderung, denn die Produktsicherheit muss gewährleistet sein,“ so der Manager. Neben Innovationen lauert frisches Wachs- tumspotenzial auch in den Distributionskanä- len. „Natürlich wollen wir die Zusammenarbeit mit unseren bestehenden Partnern vertiefen und auch neue Partner gewinnen“, so Szuchy, der bei Billa Plus, bei M-Preis, Sutterlüty sowie in ausgewählten Billa-Filialen gut vertreten ist. Die Zeiger stehen somit auf Wachstum und Ausbau. Den durch Corona bedingten Aufwind der gesamten TK-Kategorie will der Jungmanager nutzen. 2021 konnte auch Frosta profitieren. „Die organische Performance der Produkte stimmte“, so Szuchy mit Blick auf zweistellige Wachstumsraten. Auch dieses Jahr soll das Wachstum zweistellig glänzen. Noch ist Szuchy in seinem Office in Bruck an der Leitha eine One-Man-Show. Langfristig ist aber geplant, ein Team aufzubauen und so das Wachstum am österreichischen Markt nachhaltig abzusichern. „ Gute Zutaten brauchen keine Zusatzstoffe.“ EINE WICHTIGE STOSRICHTUNG bilden Pfannenge- richte mit vega- nen Rezepturen PRODUKTION: Bami Goreng Produktion in Bremerhaven INDUSTRIE REPORTAGE 133REGAL04-2022 R04 Frosta.indd 13329.04.22 11:15B este österreichische Qualität, Fo- kus auf Regionalität, eine Vorreiter- rolle im jeweiligen Segment. Was für Ankerbrot gilt, zeichnet auch iglo aus. Was liegt also näher, als dass zwei der stärksten Anbieter für hochwertige Lebensmittel eine Partnerschaft eingehen. Eine entsprechende Zusammenarbeit wurde nun längerfristig ver- einbart. Die ersten Kooperations-Produkte – Marchfelder Spinat-Schnecke mit Feta und ein Proteinriegel mit iglo Sojabohnen und Erbsen aus dem Marchfeld sind bereits in den Anker- Filialen erhältlich. Anfang Mai folgt das dritte Produkt: ein Marchfelder Gemüseweckerl mit iglo Zarte Mischung. Ankerbrot Geschäftsführer Walter Kar- ger und Markus Fahrnberger-Schweizer, Geschäftsführer iglo Österreich, sind sich ei- nig: „Wir freuen uns beide sehr über diese Zu- sammenarbeit. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend und untermauert unser jeweiliges Bekenntnis zu Regionalität und Nachhaltigkeit. Keine großen Transportwege, österreichische Qualität vom Anbau bis zur Verarbeitung. Das schätzen unsere Konsu- menten. Und auch geschmacklich werden die neuen Kooperationsprodukte – mit viel iglo Gemüse im Gebäck - mehr als überzeugen.“ Ziel der Zusammenarbeit ist es, auf den ge- meinsamen Stärken aufzubauen. Produktion. Ganz im Sinne einer echten Kooperation arbeiten die Produktentwickler von Anker und iglo daher sehr eng zusammen. Da es sich um Anker Backwaren mit iglo Zuta- ten handelt, kommen die ersten Ideen in Form von sogenannten „Handmustern“ zumeist von Anker, die gemeinsam verkostet und weiter- entwickelt werden. Geschmack, Ausgewogen- heit der Zutaten etc. – darauf wird gemeinsam geachtet. Die Produkte werden von den Bä- ckern bei Anker gebacken – das dafür benötig- te Marchfeld Gemüse wird von iglo gestellt. Und sind die Produkte auch für den LEH denkbar? Ankerbrot Marketingleiterin Tina Schrettner zu REGAL: „Im ersten Schritt haben wir drei gemeinsame Produkte entwickelt, die es in allen Anker-Filialen zu kaufen gibt. Somit bekommen wir sehr schnell und direkt Rück- meldung, wie diese Produkte von den Konsu- menten angenommen werden. Das ist ein gro- ßer Vorteil, da wir dadurch dem Lebensmittel- handel bereits erprobte Konzepte anbieten können - denn wir möchten und werden unse- re Kooperationsprodukte schon sehr bald auch unseren Partnern im Lebensmittelhandel an- bieten.“ ROBERT FALKINGER → Facts Ankerbrot Über 100 Filialen QUELLE: ANKERBROT © KATHARINA SCHIFFL (2) LANGFRISTIGE KOOPERATION: (v.l.n.r.) Markus Fahrnberger-Schweizer /Geschäftsführer iglo Österreich, Tina Schrettner/Marketingleiterin Ankerbrot, Walter Karger/Geschäftsführer Ankerbrot Gruppe TRENDIGE PRODUKTE wie Spinatschnecke und Proteinriegel Anker & iglo: Kooperation → Start mit drei Produkten → Fokus auf Qualität, Regionalität INDUSTRIE REPORT 134REGAL04-2022 R04 Anker Iglo Koop.indd 13429.04.22 11:13Nachhaltigkeit Verpackung des Monats REGAL PRÄSENTIERT FH-PROF. IN DR. IN SILVIA APPRICH, Studiengangsleitung Fachbereich Verpackungs- und Ressourcen- management WIR VERPACKEN & ETIKETTIEREN DIE ZUKUNFT Exklusiv für REGAL • powered by Packforce Austria, FH Campus Wien & Ulrich Etiketten ETIKETTEN BOOKLETS FLEXIBLE VERPACKUNGEN ETIKETTEN DRUCKER TRANSFER BÄNDER sponsored by: D iesen Monat bewerten wir die Nach- haltigkeit von Bierverpackungen. Da- für werden die Recyclingfähigkeit und die ökologischen Umweltauswirkungen mit- tels streamlined LCA betrachtet, und zusätz- lich eine Abschätzung über den Produkt- schutz durch die Verpackung abgegeben. Wir betrachten drei gängige Produktverpackun- gen die folgendermaßen aufgebaut sind: 1. Glasflasche Mehrweg 2. Glasflasche Einweg 3. Aluminiumdose Einweg Die Recyclingfähigkeit ist bei allen Verpa- ckungen als sehr gut zu bewerten. Glas- und Aluminiumverpackungen gelten bei richtiger Entsorgung in Österreich und Deutschland in den meisten Fällen als sehr gut recyclingfä- hig. Lediglich die Papieretiketten der Glasfla- sche werden im Sortierungs- und Recycling- prozess nicht separat verwertet und sind daher nicht recycling- fähig. Wie der Grafik zu entnehmen ist, stellen sich die Ergebnisse der streamlined LCA schon etwas unterschiedlicher dar. Klar er- sichtlich ist hier, dass die Mehr- weg-Glasflasche einen ökologi- schen Vorteil gegenüber den Ein- wegverpackungen hat. Glas und Aluminium sind sehr energiein- tensiv in ihrer Herstellung. Daher weist in diesem Fall die Mehr- weg-Flasche, mit mehreren Um- läufen, einen geringen CO 2-eq - Wert als die Einwegverpackun- gen auf. Für eine umfassende Bewer- tung der Nachhaltigkeit muss auch der Produktschutz mitein- Bierverpackungen im Vergleich Weitere Infos zu nachhaltigen Verpackungen finden sie in unseren Guidelines unter: www.fh-campuswien.ac.at/ circular-guideline bezogen werden. Sowohl Aluminium als auch Glas sind Packstoffe mit einer sehr guten Barriere, weshalb der Verschluss eine wichti- ge Rolle spielt. Im Vergleich zur Glasflasche mit Kronkorken, haben Dosen einen dichte- ren Verschluss und verhindern das Eindrin- gen von Sauerstoff und das Austreten von Kohlendioxid besser. Auch, wenn man die Lichtdurchlässigkeit betrachtet, liegt die Alu- miniumdose klar vorne. Bei Glasflaschen sollte braunes Glas bevorzugt werden. Aller- dings kann der direkte Kontakt von Alumi- nium und Bier zur Bildung von Dunst und ei- nem metallischen Geschmack führen. Diese Pro bleme können durch eine Innenbeschich- tung der Dose behoben werden. 200,00 180,00 160,00 140,00 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 0,00 100,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% g CO 2 eq /Verpackung g CO 2 eq /Verpackung technische Recyclingfähigkeit in % technische Recyclingfähigkeit / Verpackung in % Glasflasche Mehrweg 99,20 % Glasflasche Einweg 98,53 % Aluminium- dose Einweg VERGLEICH BIERVERPACKUNGEN 100 % 196 23 184 Packung des Monats 4.indd 13527.04.22 19:33„Der Trend zu alkohol freien oder alkohol reduzierten Bieren marschiert munter weiter. Qualität, Pre mium und Innovatio nen halten den Markt in Bewegung. Laut dem Brauereiverband Österreich verbuchte insgesamt der Markt beim InlandsAbsatz ein zartes Plus von einem Prozent. Der ProKopfVerbrauch (lt vorläufigen Zahlen Statistik Austria) lag mit 97,4 Liter knapp über dem Vorjahr.“ Bier Adeg-Kaufmann Markus Haferl mit 18 Prozent Getränke-Umsatz Kaufleute sind Getränke- Pusher MAG. ROBERT FALKINGER Redaktion REGAL REGAL SCHWERPUNKT 136 | REGAL 04-2021→ 10.000 Kisten Wieselburger Gold pro Jahr → Zahlbereitschaft für hochpreisiges Bier steigt → Geschenkartikel sind der Renner men ebenfalls weniger gut beim Kunden an. „Das sind Liebhaberprodukte“, erklärt Haferl und ergänzt: „Der Stibitzer Cider geht ver- gleichsweise besser.“ Hybrider Kundenstamm. Die Bier-Kun- den im Markt bezeichnet Haferl als „hybrid“. „Wir haben viele klassische Käufer, die Kisten für die Gartenparty oder zum Lagern abho- len. Da wird dann stark auf Aktionen geach- tet.“ Wieder andere wollen spezielle Biere, wie das Freistädter, Zillertaler, Augustiner oder Rieder. „Die kommen dann jede Woche und holen sich ein Sechser-Tragerl. Sie legen Wert auf Abwechslung. Beide Gruppen sind wich- tig, wir brauchen also ein breites Sortiment.“ Allgemein meint Haferl, der Bier-Markt sei im Wandel – wie bei Wein: der Genussfaktor tritt in den Vordergrund. „Damit wird auch gerne mal mehr für eine Flasche Bier ausgegeben und in höherpreisige Produkte investiert.“ Für übertriebene Aktionspreise hat der Kauf- mann wenig Verständnis. „Unser heimisches Bier geht in sehr guter Qualität vom Band. Die ohnehin geringe Marge wird dadurch unnö- tig gedrückt.“ Alkoholfreies Bier macht nur einen klei- nen Anteil am Umsatz aus. „Gösser und Schlossgold sind hier die beliebtesten Sorten.“ Besonders probierfreudig scheint der Kunde dabei nicht zu sein: „Als Adeg Markt unter- stützen wir gerne Innovationen im Sortiment. Die AF-Radler Welle vom letzten Jahr kam aber leider nicht beim Kunden an.“ Im Prinzip seien echte Innovationen aber sehr wichtig für den Markt. Geschenkideen. Guten Umsatz macht der Geschäftsmann mit seinen Geschenkpa- ckungen. In der Geschenkeabteilung befin- den sich nämlich auch Biermeter und Bier- körbe. „Die Geschenkartikel kommen sehr gut an. Sie sind in der Gegend ein beliebtes Mitbringsel.“ Die gewünschte Gravur, also einen Spruch oder Namen, brennt der Kauf- mann höchstpersönlich ins Holz. Auch sonst achtet Haferl sehr auf die Präsentation seiner Ware. „Die Schlichtung im Regal soll passen und ordentlich sein“, sagt er, während einige Flaschen zurecht gerückt werden. „Die Hauptbiere bleiben auf der Palette. Alle ande- ren kommen ins Regal.“ TEXT: LISA WEBER B ei Adeg Kaufmann Markus Haferl aus Atzenbrugg im Tullnerfeld (NÖ) fällt schon vor dem Betreten des Marktes auf: Hier wird eine ganze Menge Bier abgesetzt. Vor dem Geschäft sta- peln sich die Paletten des Top-Sellers Wiesel- burger Gold. Es ist noch Vormittag und einige Kunden sind dabei zu beobachten, wie sie ihre Kisten ins Auto hieven. Markus Haferl bestätigt die Vermutung im REGAL-Gespräch. Das Getränkesortiment macht 18 Prozent des Gesamtumsatzes im Markt aus. Fast ein Drittel davon wird allein durch die breite Bierauswahl erzielt. Wich- tigste Umsatzbringer sind für Haferl die Klas- siker. „Wieselburger Gold, Gösser Märzen, Egger, Zwettler Export, Stiegl Gold. Die 08/15-Biersorten gehen kistenweise raus“, verrät er. Top-Umsatzbringer: Wieselburger Gold. Davon setzt der Kaufmann jährlich etwa 10.000 Kisten ab. Der Getränke-Bereich wurde übrigens erst vor zwei Jahren ausge- baut. Besonders auffallend: die enorme Viel- falt an Spezialbieren. Und auch diese gehen beim Niederöster- reicher – zwar nicht kistenweise – aber eher in Sechser-Gebinden vom Band, als einzeln. „Wir arbeiten laufend am Exoten-Sortiment. Das Augustiner Bier aus Bayern wird sehr stark nachgefragt, auch das Alpenstoff ist sehr beliebt.“ Kleine Craft Bier Sorten sind hinge- gen kein Renner im Markt. „Damit sind wir in der ländlichen Gegend gescheitert.“ Cider- Marken wie Somersby oder Strongbow kom- 4-2022 REGAL | 137 BIER SPEZIALWie war die Entwicklung 2021? Hat Corona den Biermarkt verändert? SCHÖRGHOFER: 2021 wie 2020 waren vor allem durch die Pandemie sehr herausfor- dernde Jahre, die noch immer von Lock- down-Monaten in der Gastronomie geprägt waren. In Summe hatten wir in den letzten zwei Jahren die schwerste Krise, die die ös- terreichische Brauwirtschaft in jüngster Zeit erlebt hat – natürlich zum größten Teil in der Gastronomie. Aber Gastronomie und Le- bensmittelhandel sind in unserem Geschäft korrespondierende Gefäße und können nicht völlig isoliert voneinander betrachtet werden. In der Studie zu unserem aktuellen Bierkul- turbericht wurde explizit danach gefragt, wie sich der Zugang der Bevölkerung zu Bier REGAL im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Klaus Schörghofer und Markus Kapl, Geschäftsfeldleiter Lebensmittelhandel der Brau Union Österreich Trend zu AF-Bier geht weiter Steigendes Gesundheitsbewusstsein beflügelt den Trend zu alkoholfreien Produkten. Laut dem aktuelle Bierkulturbericht der Brau Union Österreich bessert sich auch das Image von alkoholfreiem Bier. Mit der Eröffnung einer neuen Brauerei in Linz setzt der Konzern ein starkes regionales Zeichen. Vorstandsvorsitzender Klaus Schörghofer Geschäftsfeldleiter Lebensmittel- handel Markus Kapl INTERVIEW: ROBERT FALKINGER durch Corona verändert hat. Die angegebe- nen Trends gehen hier in die Richtung, dass verstärkt Biermarken aus der eigenen Umge- bung konsumiert wurden, um diese zu unter- stützen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind wichtiger geworden. Auch hatte Corona einen Einfluss auf das Einkaufsverhalten, z. B. wurde verstärkt darauf geachtet, mehr Bier auf einmal einzukaufen, um einen gewissen Vorrat zu Hause zu haben. Neuheiten 2022? KAPL: Die größte Innovation ist mit Sicher- heit das neue Gösser NaturHell vier Prozent, das einen neuen Biertyp ins Land bringt und etablieren wird. Gleichzeitig vollmundig, süf- figes und weniger herb, beschreibt es der Be- 138 | REGAL 04-2022 BIER SPEZIALOptik helles Strohgelb Nase liebliche Malznoten mit zarter Hopfenblume Geschmack angenehm weich und schlank, sehr trinkfreudig mit milder Kohlensäure Passt zu großem Durst, kalten Platten, mildem Weichkäse und herzhaften Salaten Stammwürze 10,9° Alkohol 4,7 % vol. Regional, ehrlich & guat NEU! Jetzt koscht’n griff „Session Lager“. Das Ganze bei vier Pro- zent Alkohol ist eine neue Dimension. Die nationale Einführungskampagne arbeitet unter dem Claim „Das Beste mit weniger“ und wird mittels TV- und Radiospots, OOH- Werbung sowie Bannerwerbung im digitalen Bereich und Social Media unterstützt. Im Lebensmittelhandel werden diese Marke- ting-Aktivitäten durch POS- und Flugblatt- Aktivierungen zusätzlich verstärkt und für jedermann sichtbar gemacht. Weitere Innovationen? KAPL: Weiters sind folgende Produkte neu und bereits erhältlich: Das Schwechater Al- koholfrei in der Dose; die Werbeunterstüt- zung erfolgt durch POS-Werbemittel wie Pos- ter und Ambersticks. Die Rückkehr des Gös- ser Naturradler Alkoholfrei Himbeer-Rhabarber; Das Produkt wird durch eine nationale Kampagne sowie diverse Akti- vierungen und Verkostungen im Lebensmit- telhandel unterstützt. Die Einführung des seit Jahren beliebten und erfolgreichen Na- turhopfen Pils nun auch im Handel, unter- streicht zudem einmal mehr die Braukompe- → Brau Union Österreich Facts Bierabsatz pro Jahr: über 5,0 Mio. HL Biermarken: 15 Biersorten: über 100 Mitarbeiter: 2.700 Quelle: Brau Union Österreich tenz und Sortenvielfalt der Marke Zipfer. Dazu gibt es Aktivierungen am POS, Verkos- tungen/Samplings. AF Bier ist weiter im Trend? SCHÖRGHOFER: Steigendes Gesundheits- bewusstsein beflügelt den Trend zu alkohol- freien Produkten. Laut Bierkulturbericht ist auch das Image von alkoholfreiem Bier im Steigen begriffen: Knapp die Hälfte der Be- fragten sieht generell positive Veränderungen im Umgang mit alkoholfreiem Bier, es sei ex- plizit schick und angesehen geworden, zu al- koholfreiem Bier zu greifen. Deutlichere Ten- denzen gibt es hier vor allem in den höheren Bildungsschichten. Die Brau Union Öster- reich hat mittlerweile rund 20 verschiedene alkoholreduzierte oder alkoholfreie Biere und Biermischgetränke im Sortiment und will damit für Erwachsene für jede Konsum- situation das passende Getränk bieten. Welche Eckpfeiler hat die aktuelle Strategie für den LEH? KAPL: Gemeinsam mit unseren Partnern, ist es unser erklärtes Ziel, den österreichischen BIER SPEZIALNext >