< PreviousBiermarkt – durch nachhaltiges Handeln jetzt und für die Zukunft – weiterzuentwickeln. Dabei gestalten wir mit unseren Kunden die Kategorie Bier und schaffen durch beste Inno- vationen, sowohl für Kunden - als auch Shop- per und Konsumenten - Mehrwerte. Wir ste- hen dazu auch in ständigem Austausch mit den Entscheidungsträgern im Lebensmittel- handel und gestalten so mit unserem einzig- artigen Markenportfolio nachhaltiges Werte- wachstum für beide Seiten. Investitionen in die Brauereistandorte? SCHÖRGHOFER: Es ist unser erklärtes Ziel, bis 2030 in der gesamten Produktion CO2- neutral zu sein - damit setzt das Unterneh- men diesen Schritt sogar zehn Jahre vor dem Ziel des Pariser Klimaabkommens. Erneuer- bare Energien in der Produktion werden be- reits an vielen Standorten der Brau Union Ös- terreich eingesetzt. Für die Zielerreichung ei- ner CO2-neutralen Produktion bis 2030 gibt es schon konkrete Pläne mit vielfältigen Maßnahmen, die natürlich Investitionen be- deuten. Heuer ist einer unserer Schwerpunk- te etwa die „Biogas-Aufreinigungsanlage“ in Göss: Das aus Brauereiresten hergestellte Biogas wird nun mit einer neuen Anlage auf- bereitet, sodass es nicht mehr nur für grünes Brauen genutzt, sondern sogar in das öffentli- che Gasnetz eingespeist werden kann. Weite- re Investitionen haben wir in die Grüne Brau- erei Fohrenburg in Vorarlberg getätigt, die mit Strom aus 100 Prozent österreichischer Wasserkraft beliefert wird. Die Brauerei Foh- renburg wird zusätzlich ab sofort mit Erdgas aus Vorarlberger Biogas beliefert. In Schwe- chat haben wir in ein neues Logistikzentrum investiert, das am letzten Stand der Technik ist und zahlreiche Perspektiven in der Wert- schöpfungskette liefert. In Linz wurde außer- dem soeben eine neue Brauerei eröffnet - so- mit ist Linz wieder Braustadt. Die Eröffnung der Linzer Brauerei lässt die Brautradition in der Landeshauptstadt nach einem halben Jahrhundert wiederaufleben. Die regionale Bierkultur ist ein fester Bestandteil unseres Landes. Auf Basis historischer Rezepte ist es uns gelungen den traditionellen Bierstil des Linzer Biers nachzuempfinden. Mit der Initiative der unabhängigen Privat- brauereien Österreichs versuchen einige Brauereien ein Statement gegen den Heine- ken-Konzern zu setzen. Was sagen Sie dazu? SCHÖRGHOFER: Brau Union Österreich heißt: Jahrhundertealte Geschichte an neun Brauerei-Standorten und vielen Verkaufsla- gern und -partnern in ganz Österreich, lau- fende bierige Innovationen am Puls der Zeit, 2.700 regionale Arbeitsplätze, Beschaffung von Rohstoffen bis zur Verpackung zu 80 Pro- zent in Österreich, rund 105 Millionen Bier- steuer pro Jahr an den österreichischen Staat. Bier verbindet, Bier hält zusammen - im Sin- ne der Kategorie Bier stehen wir für „das Ge- meinsame“, d.h. wir schätzen den guten Aus- tausch im Verband der Brauereien und stel- len das Verbindende stets in den Vordergrund. Die Brau Union setzt weiterhin konsequent auf Regionalität, Lokalität und gepflegte Bierkultur. Wo sieht man für die Bierbranche derzeit die größten Herausforderungen? SCHÖRGHOFER: Die Corona-Pandemie kann noch weitere Herausforderungen bringen, dazu kommt ein weltweit volatiles Umfeld, das nur durch Agilität bewältigt werden kann. Versorgungssicherheit mit Energie für die Pro- duktion zu gewährleisten ist ein zunehmen- des Risiko, das mittel- und langfristig gelöst werden muss. Aufgrund der aktuellen Lage treiben wir die eigene Dekarbonisierung ver- stärkt voran, um Alternativen wie etwa Ener- gie aus nachwachsenden Rohstoffen zügig in unsere Energieversorgung einzubauen. Wie schätzt man das Konsumentenverhalten mit Hinblick auf Inflation ein? KAPL: Bier ist ein Teil der österreichischen Kultur, ein Produkt mit dem man sich ein Stück weit auch selbst belohnt. Drum sind wir überzeugt, dass Bier - auch aus dem Pre- miumsegment - ein wichtiger Aspekt bleibt, wenn es um Geselligkeit, um Miteinander und nicht zuletzt das Zelebrieren eines posi- tiven Lebensgefühls geht. Wie geht die Brau Union mit der neuen Kostendynamik um? SCHÖRGHOFER: Wir beobachten den Markt genau, um für verschiedene mögliche Szena- rien vorbereitet zu sein. Derzeit müssen wir massive Kostensteigerungen in nahezu allen Bereichen feststellen. Danke für das Gespräch. Schwechat: Nachhaltige Projekte für Braustand- ort Schwechat. Linzer Bier: Neue Linzer Brauerei punktet mit traditionellem Bierstil des Linzer Bieres. 140 | REGAL 04-2022 BIER SPEZIALREGAL: Wie ist Stiegl durch die Corona- Jahre gekommen? DR. DIETER MOSER: 2021 war vor allem für die Gastronomie sehr schwierig. Das Geschäft hat sich hier halbiert und wird vermutlich erst wieder in zwei, drei Jahren auf Vor-Corona-Ni- veau aufschließen. Einiges konnten wir im Vor- jahr im LEH und durch unser Exportgeschäft (in 23 Länder; u.a. nach USA und Kanada) auf- holen. Trotz der herausfordernden Situation haben wir während der Pandemie die volle Be- legschaft gehalten und haben unsere Gastrono- miekunden während dieser Zeit gut betreut. Wie sieht die Prognose für den LEH aus? Zwischen den beiden Kanälen Gastronomie und LEH besteht eine Wechselwirkung. Öff- net die Gastro, verliert der Handel etwas an Dynamik. Für 2022 sind wir positiv ge- stimmt. Der Städtetourismus hinkt noch ein wenig, doch in den Skiregionen haben wir im ersten Quartal wirklich gut reüssiert. Stiegl: Das rot-weiß-rote Bier für den LEH Wie geht`s heuer weiter mit der Marke? Wir sind gerade mit einer großen 360 Grad- Kampagne gestartet und präsentieren die Traditionsmarke frecher, mutiger. Neben einem neuen TV-Spot, starken Social Media- und Online-Umsetzungen sowie einer groß ausgelegten Out-of-Home-Kampagne werden heuer noch weitere stolze Auftritte unserer rot-weiß-roten Marke folgen. Wir verbinden die 530 Jahre lange Tradition unseres Hauses mit dem heutigen Zeitgeist. Wir haben mit unserer neuen Kreativagentur Wien Nord Serviceplan eine Haltungskampagne kreiert, die weit über Produktwerbung hinausgeht. Unser neuer Markenauftritt soll dazu anre- gen, zu sich selbst zu stehen, sich nicht zu verbiegen und nur das zu tun, was man für richtig hält. Ganz so, wie es auch Stiegl im- mer schon getan hat. Wir sind privat aus Prinzip und familiär aus Überzeugung. Wir kultivieren unseren eigenen Geschmack und stehen seit Generationen für Nachhaltigkeit und Regionalität und verbinden diese Werte mit unserer Stiegl-Lebensfreude. Über Jahr- zehnte hinweg ist die Stiegl-Eigentümerfami- lie Kiener der Garant für Kontinuität, Stabi- lität und kompromisslose Qualität. Und so hat unser Stiegl-Chef Heinrich Dieter Kiener auch die Initiative der ‚Privatbrauereien Österreichs‘ mitbegründet. Klingt alles sehr nachhaltig. Stiegl ist in punkto Nachhaltigkeit ein echter Vorreiter. Heuer im Juli präsentieren wir bei- spielsweise unseren 32. Nachhaltigkeitsbericht und unser Gut Wildshut ist eine wahre Ideen- schmiede – ein Thinktank – für Bier, wo wir sehr viel experimentieren und lernen können. Unter anderem bauen wir Urgetreide und Bio- INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Mit einer neuen 360 Grad-Kampagne stellt sich die 530 Jahre alte Privatbrauerei ins helle Licht des Zeitgeistes. Die Marke zeigt sich frecher, mutiger. „Wir gehen weiterhin einen eigenstän- digen und unabhängigen Weg. Wir denken in Generationen und setzen mit unserem Gut Wildshut, wo wir sehr viel experimentieren können, stark auf Nachhaltigkeit“, so der neue Stiegl-Geschäftsführer Dr. Dieter Moser im REGAL-Gespräch. Laut GfK zählt Stiegl zu den reichweitenstärksten Lagerbieren in Österreich. Stiegl wird frecher © GREGOR KUNTSCHER/STIEGL Stiegl-Geschäftsführer Dr. Dieter Moser 142 | REGAL 04-2022 BIER SPEZIALDER BESTE ZEITPUNKT IST JETZT. Mit HOPS Grapefruit solltest du dein schönstes Regal bestücken: Das fruchtig-herbe Prickeln von Grapefruit und Hopfenlimonade bleibt nur für einen Sommer! Und haben wollen werden es alle, die nicht nur den Gaumen, sondern auch den Kopf erfrischen wollen. Bleib offen! Nicht für immer, aber für alle. Die limited Edition HO_LH_GA_Grapefruit_Fachmedien_REGAL_AZ_210x148_PSO_LWC_Improved.indd 126.04.22 14:48 Hopfen selbst an; und eine eigene Wasser-Quel- le haben wir zum Glück auch dort. Ganz im Sinne der Slow Brewing-Philosophie geben wir den Produkten mitunter auch bis zu zwölf Mo- naten Zeit, bis diese bereit für den Genuss sind. Leistungslose Konditionen sind immer wie- der ein Thema? Aus Sicht der Wertschöpfung bieten wir dem LEH ein sehr attraktives Produktportfolio und erzielen lt. AC Nielsen auch höhere Durch- schnittspreise. Laut GfK ist unser Goldbräu außerdem das reichweitenstärkste Märzen- bier Österreichs und bringt daher hohe Fre- quenz in die Geschäfte unserer Kunden. Zu- dem hatten wir im ersten Quartal d.J. den höchsten Share-of-Advertising. Für den Han- del sind wir einfach DAS rot-weiß-rote Bier, in- dem wir die Qualitätsansprüche einer zu 100 Prozent österreichischen Privatbrauerei mit nationaler Distribution, dem Slow Brewing- Gedanken und unseren hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Qualität verbinden. Neben unseren Klassikern wie unserer Märzenbier- Ikone Goldbräu und unserem „jungen Wilden“ dem Stiegl-Hell definieren wir mit unseren Spezialitäten Kategorien, z.B. mit unserem Bio-Paracelsus Zwickl, das es auch in einer glutenfreien Variante gibt. Daneben „servie- ren“ wir dem Handel auch unsere saisonalen Hausbiere in Bio-Qualität und eröffnen quasi ein Bier-Premium-Segment. Mit den auf unse- rem Biergut Wildshut gebrauten Kreationen – zum Beispiel der Wildshut Gmahde Wiesn oder dem Wildshut Sortenspiel – bedienen wir das Super-Premium-Segment. Innovationen? Wir starten im Mai mit einem neuen IPA in der 0,33 Liter-Einwegflasche. Fast neu sind ja auch noch unsere 0,0%-Produkte wie das 0,0% Freibier und das 0,0% Zitrone. Da wir heuer unser 530-Jahr-Jubiläum feiern, huldi- gen wir natürlich auch unsere Märzenbier- Ikone Goldbräu und den jüngeren, noch süf- figeren „Bruder“ Stiegl-Hell. Beide spielen im Segment Lager/Märzen, das 76 Prozent des Marktes ausmacht, also eine gewichtige Rolle. Im Laufe des Jahres werden wir dann noch weitere innovative Akzente setzen. Danke für das Gespräch. → Stiegl Facts Wertschöpfung in Österreich: rund 90 % Mitarbeiter: ca. 750 Quelle: Stiegl © STIEGL BIER SPEZIALREGAL: Herr Schürmann, AB In- Bev fährt eine klare Wachstums- strategie und konnte in den letz- ten Jahren immer zweistellig zulegen. Auch 2021? MAARTEN SCHÜRMANN: Ja, wir konnten auch im Jahr 2021 ein zweistelliges Plus verzeichnen. Vom Vertrauen, das der Konsument unseren Marken gegeben hat, konnten auch unse- re Handelspartner profitieren. Wir waren mit unseren mengenstarken Marken Corona und Franziskaner sehr erfolgreich. Das stärkste Wachstum verzeichnete unsere Top-Marke Corona. Die Marke marschiert auch heuer wieder kräftig voran und glänzte im ersten Quartal 2022 bereits mit einem Plus von 30 Prozent. Aber auch Marken wie Leffe, Stella Artois oder Hoegaarden konnten, wenn- gleich von einem niedrigen Niveau aus, pro- zentuell zulegen. Maarten Schürmann, Geschäftsführer Österreich und Schweiz bei AB InBev Ausbau des Portfolios → Klare Wachstumsstrategie → Visibility und Verfügbarkeit im Fokus INTERVIEW: ROBERT FALKINGER Wo liegen heuer die Schwerpunkte? Wir wollen unser Portfolio weiter ausbauen und in die Breite gehen. Ziel ist es, die Ver- fügbarkeit sicherzustellen und die Sichtbar- keit unserer Marken zu erhöhen. Wir inves- tieren stark in unsere Handelspartner. So wollen wir neben unseren wachstumsstar- ken Mengenbringern Corona und Fran- ziskaner auch unsere Super-Premium- Marken wie Leffe und Stella Artois verstärkt ins Zentrum des Handels- interesses rücken. Leffe und Stella Artois werden heuer vermehrt im Flugblatt sichtbar sein. Aber auch Hoegaarden wollen wir zu einem höheren Bekanntheitsgrad führen. Darüber hinaus setzen wir auf hochwertige Geschenkpackungen und bieten damit dem Handel ein echtes Mehrwert-Konzept an. Wir wol- len mit dieser Strategie als Vorreiter neue Akzente im Biersegment. setzen. Ich sehe eine große Dynamik für Bier im LEH. Ja, der Handel gibt der Kategorie Bier ver- mehrt Platz und das ermöglicht es auch un- seren Marken, mit mehr Platzierungen die Sichtbarkeit zu erhöhen. Der Konsument ist sehr probierfreudig und lernt gerne neue Biersorten kennen. Zudem sehe ich einen großen Trend zu Premium. Maarten Schürmann, Geschäftsführer Ös- terreich und Schweiz 144 | REGAL 04-2022 BIER SPEZIALUm Neues zu erleben, muss man nicht immer quer über den Globus reisen. Denn unser exotisches Stiegl-Columbus IPA ist zwar von Welt, aber immer noch von hier – und überzeugt Bierkenner:innen und Geschmackspionier:innen gleichermaßen. Das neue Stiegl-Columbus IPA in der 0,33l Einweg-Flasche ist national bei Interspar, Eurospar und BillaPlus sowie salzburgweit bei Billa erhältlich. Eine echte Enldeckung - 176_0121004_Stiegl_Anzeige_Regal_210x148mm_v03_RZ.indd 122.04.22 09:56 Mit dem Ukraine Bier Chernigivske hat das Unternehmen ein starkes Zeichen gesetzt. Um den Menschen im Kriegsgebiet zu helfen, bringen wir Chernigivske, die beliebteste Biermarke der Ukraine, in den österreichi- schen Handel. Das Bier ist als In/Out Produkt ab Mitte Mai verfügbar. In Großbritannien gibt es das Bier bereits. Alle Einnahmen durch den Verkauf des beliebten Bieres kom- men zivilgesellschaftlichen Initiativen wie der Caritas International zugute. AB InBev garantiert, unabhängig von den Verkaufszah- len, eine Mindestspende in der Höhe von 4,63 Millionen Euro. Die Idee zu dieser Initiative hatte die Chernigivske-Marketingdirektorin Anna Rudenko. Sie musste vor einigen Wo- chen selbst mit ihrer Familie aus der Ukraine flüchten. Hat die AB InBev-Gruppe Produktionen in der Ukraine? Wir hatten drei Brauereien mit insgesamt 1.800 Mitarbeitern. Die Standorte sind inzwischen geschlossen und wir haben allen Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, sich auf andere Standorte zu verteilen. Nachhaltigkeit ist ja der große Trend. Beispielsweise ist Bud bereits zu 100 Prozent aus elektrisch erneuerbarer Energie gebraut. Auch bei unserer Marke Corona setzen wir schon immer auf eine nachvollziehbare Nachhaltigkeit in der Produktion und der Beschaffung der Rohstoffe. Um dies unseren Konsumenten zu signalisieren, wird dem- nächst eine Stempel auf dem 6-er Träger auf- zeigen, dass 100 Prozent natürliche Rohstoffe zur Herstellung verwendet werden. Wie sieht das Wachstumsziel 2022 aus? Wir planen wieder ein zweistelliges Plus und setzen damit unsere klare Wachstumsstrate- gie aus den letzten drei Jahren weiter fort. Sind Innovationen heuer geplant? Wir haben uns mitunter durch die global-po- litische Situation dazu entschieden, unseren Innovationsfokus auf 2023 zu legen. Wir ar- beiten derzeit intensiv an der Vorbereitung in dem wir den Konsumenten in einem stabilen Umfeld mit innovativen Produkten einen Mehrwert darstellen können. Danke für das Gespräch. → AB-InBev 2021 Facts Biermarken weltweit: 500 Quelle: AB-InBev BIER SPEZIALZillertal Bier vereint Tradition und Innovation Starkenberger: Investitions- offensive für Verpackung Die Privatbrauerei Zillertal Bier steht in ihrer mehr als 500-jährigen Ge- schichte schon naturgemäß für eine gelungene Balance aus Tradition und Zeitgeist. Kürzlich wurde das 17 Sor- ten umfassende Sortiment um die Bierspezialität „Zeller Hell“, erweitert. Damit bringt der Traditionsbetrieb in Anlehnung an das frühere „Zeller La- ger“ ein klassisches Helles, das sich durch seine unkomplizierte Trink- freude auszeichnet. „Alle unsere Bier- spezialitäten haben eine sehr hohe Drinkability. Mit dem relativ geringen Alkoholgehalt von 4,7 Prozent, einer zurückhaltenden Kohlensäure sowie der besonders harmonischen Balance aus Malz- und Hopfenaromatik ist es uns aber gelungen, beim Zeller Hell ein nochmal süffigeres Genusserleb- nis zu schaffen“, so Martin Lechner, Geschäftsführer von Zillertal Bier. Regional & nachhaltig. Zillertal Bier steht für feinste Tiroler Bierkultur und besten Trinkgenuss. Basis dafür sind immer ausgewählte heimische Zutaten. So kommen auch beim „Zel- ler Hell“ ausschließlich weiches Berg- quellwasser, Malz aus österreichi- scher Sommergerste und Mühlviertler Naturhopfen zum Einsatz. Im Famili- enbetrieb ist man sich dessen be- wusst, dass auch für zukünftige Ge- nerationen beste Zutaten nur aus ei- ner intakten Natur kommen. Deshalb wird in zahlreichen Projekten am Ziel, eine CO 2 neutrale Brauerei zu sein, gearbeitet. Für das Zeller Hell sowie die anderen Produkte heißt das beispielsweise jetzt schon: zu 100 Pro- zent mit grüner Energie gebraut, 100 Prozent biologisch abbaubare Etiket- ten aus recyceltem Naturpapier und 100 Prozent Abfüllung in umwelt- freundliche Mehrweggebinde in Ver- bindung mit kurzen Transportwegen innerhalb der Region. Erfolg für „Midi’s“ Premium. Spätestens seit letztem Jahr ist die Brauerei zudem für Ihre natürlichen „Midi’s“ Premium Erfrischungen be- kannt. Die Sorte Apfelsaft gespritzt wurde um Zitrone naturtrüb BIO und Ingwer naturtrüb erweitert. Alle drei Sorten haben sich bereits bestens eta- bliert und begeistern durch das na- türliche Trinkerlebnis. Nach den letzten zwei schwierigen Corona-Jahren zieht bei der Starken- berger Brauerei heuer das Geschäft wieder an. Der im letzten Jahr auf Schiene gestellte neue Markenauftritt „tirol sei`bier“ kommt an. „Wir haben bei Spar, MPreis eine gute Entwick- lung,“ so Geschäftsführer Bernhard Prosser zu REGAL. Terrain konnte die Brauerei auch in Südtirol gewinnen. Hohe Energiekosten. Für 2022 liegen die Herausforderungen vor al- lem im Energiemanagement und der Aufrechterhaltung der Lieferfähig- keit. Die Versorgung mit Gas spielt in der Produktion in Tarrenz eine große Rolle. Gerade wurde in einen Gaswär- mekessel investiert. Prosser, der 36 Prozent der Anteile hält, hat mit seinem Partner und Mehrheitseigentümer Martin Steiner bei Energie mit Steige- rungen von bis zu 60 Prozent zu kämpfen. Um die Lieferfähigkeit ab- zusichern, fließen rund 300.000 Euro in die Verpackung. Flaschen und Kis- ten werden erneuert und moderni- siert. Daneben bespielt der erfahrene Biermanager, der auch Teil der Initia- tive der unabhängigen Privatbraue- reien Österreichs (UPÖ) ist, den nach wie vor starken Trend zur Regionali- tät. Mit dem Starkenberger Tiroler Heimatbier hat Prosser ein Bier im Portfolio, das zu 100 Prozent mit Tiro- ler Gerste gebraut wird. 16 Vertrags- bauern liefern zu. Bei den Listungen im LEH besteht noch Wachstumspotenzial. Prosser: „Wir sind zwar mit dem Basissorti- ment gut vertreten, mit dem einen oder anderen Randprodukt kann der Handel sein Profil im Biersortiment zusätzlich schärfen.“ Bier Guide 2022 ist da Der aktuelle Bier Guide 2022 listet erstmals 47 Lokale auf, die weltweit zu den besten Adressen für gutes Bier gezählt werden können. Und das ist nur die Spitze ei- ner Bierkultur, die in allen neun Bundesländern breit aufgestellt ist. Bierpapst Conrad Seidl, der soeben die 23. Ausgabe des Bier Guide fertiggestellt hat: „Unter den über 1000 Lokalen, die es heuer ins Listing ge- schafft haben, sind viele, die in ihrem Rahmen sehr verlässlich für gute Bierpflege sorgen und für ihre je- weilige Umgebung nicht weniger bedeutend sind als etwa das Hofbräuhaus für München. Oft findet man dort auch mehr Lokalkolorit zum Bier als in den inter- national ausgerichteten Betrieben.“ Martin Lechner Geschäftsführer Bernhard Prosser 146 | REGAL 04-2022 BIER SPEZIAL→ Bierland Österreich Facts 2021 ← Der Bier-Inlandsabsatz (inkl. AF-Bier): 8,342 Mio HL ( vs VJ : +1%) Exportvolumen: 1,51 Mio HL Gesamtausstoß: 9,9 Mio HL (vs. VJ: +3%) Lager/Märzenbier: 5,8 Mio HL (vs VJ: +4%) Fassbier: +15% (vs VJ) Marktanteil 0,5 Liter Glasflasche: 52% Marktanteil 0,33 Liter Glasflasche: 10% Mehrweganteil (Inland): ca. 64% Gesamtumsatz der Brauereien: 1,4 Mrd Euro (Steuerleistung: 700 Mio Euro) Braustätten: über 320 Pro-Kopf Verbrauch (vorläufig, Statistik Austria): 97,4 Liter (knapp über dem Vorjahr) Quelle: Brauereiverband Österreich BIER SPEZIALMOLKEREIPRODUKTE Ja, die Ertragslage sinkt VÖM/Milchwirtschaft: Preissprung von 20 bis 30 Prozent gefordert →EGT der Molkereien stürzt auf rund 0,8 Prozent ab →Exporte steigen um 3,6 Prozent →Investitionen gefährdet D ie österreichische Milchwirtschaft bleibt im Krisen-Modus. „Die Ertrags- lage ist weiter gesunken, zumal die massiven Preissteigerungen bei den Vorleis- tungen und die Corona-bedingten Schutz- und organisatorischen Maßnahmen zusätz- liche Kosten verursachen“, erklärt VÖM-Prä- sident Direktor Helmut Petschar gegenüber REGAL. EGT der Molkereien. Das durchschnittli- che EGT der Molkereien lag 2021 nur mehr bei 0,8 Prozent. Mit Folgen für die Verarbeiter. „Ich würde nicht von einem Investitionsstau reden, aber die Molkereien haben in den letz- ten Jahren nur das Notwendigste investiert.“ Auch bei der Anzahl der Milchbauern zeigen die Kurven nach unten. „Wir sehen eine Re- duktion von 24.645 auf 23.688 Landwirten. Im Durchschnitt hielt jeder Landwirt 22,1 Kühe, international gesehen ein minimaler Wert.“ Petschar: „Wir sehen nach wie vor ei- nen massiven Abschmelzungsprozess. Wir haben im letzten Jahr wieder 1.000 Milch- bauern verloren und stehen derzeit bei 24.000 Landwirte. Vor allem junge Betriebe geben auf. Wir brauchen hier mit Sicherheit adäqua- te Preisanpassungen und ein Entgegenkom- men im Handel.“ Neue Preissteigerungen. 2021 hat der Handel die Preise angepasst, aber „die erziel- ten Steigerungen bei den Milchprodukten konnten die massiv gestiegenen Kosten in den Molkereien und bei den Landwirten nicht abdecken.“ Es brauche dringend eine neue Reaktion des Handels. „Wir werden einen Sprung von 20 bis 30 Prozent brauchen.“ In TEXT: HERBERT SCHNEEWEISS Deutschland sind die notwendig gewordenen preisliche Nachjustierungen bereits erfolgt. „Alleine bei der Butter sehen wir ein Plus von 44 Cent.“ Importe. Dabei warnt Petschar auch davor aufgrund preislicher Sichtweisen Produkte zu importieren, die einem anderen Anforde- rungsprofil entspringen als das in Österreich üblich ist. „Es ist nicht fair unterschiedliche Qualitäts-Parameter von den österreichi- schen Bauern zu verlangen und diese dann bei internationalen Produkten nicht anzu- wenden.“ Ein wichtiges Mittel sei für den VÖM-Präsidenten weiter die Herkunftskenn- zeichnung. HELMUT PETSCHAR, VÖM-Präsident 148 | REGAL 04-2022der Verpackung besteht aus pflanzlichem Material Wachstum gekühlte pflanzliche Drinks EIN KÜHLER DRINK ZAHLT SICH AUS. UVP: 2,99 €* * Die Preishoheit obliegt dem Handel. (Quelle: Nielsen; Umsatz; MAT Juli 2019–2021; Gesamtmarkt Pflanzliche Drinks UHT & gekühlt, Food+Drug incl. H/L, Österreich) +38 % 96 % VIELFALT OHNE ZUCKER 210x297mm_ALPRO_AZ_Freshdrinks_RegalAT_RZ_PSOLWCImp.indd 126.01.22 17:00Next >