< PreviousHANDEL 40 Millionen Euro Umsatz hat die APCOA Parking noch vor der Co- rona-Krise erwirtschaftet. Jahr für Jahr legte der Anbieter von Dienstleistun- gen rund um den ruhenden Verkehr neue Re- kordzahlen vor. Mit einem Einbremsen der Mobilitätsketten im Eindruck der Pandemie wurde aber auch die Park-Industrie schwer ge- troffen. „Die Corona-Jahre sind natürlich auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen“, erklärt Geschäftsführer Mag. Stefan Sadleder im RE- GAL-Gespräch. Dennoch: Längst ist das Unter- nehmen wieder am Weg zurück, am Weg in Richtung 40-Millionen-Euro-Marke. Und mehr noch: APCOA nutzte die Perioden der politisch verordneten Verkehr-Reduktion. „Wir haben diese Zeit kreativ genutzt und auch die Digitalisierung vorangetrieben.“ Apcoa Parking: Handels-Parkplätze Kommerzialisierungs- schub → Umsatz soll wieder Richtung 40 Millionen Euro wachsen → 600 Einzelhandelsstandorte am Netz TEXT: HERBERT SCHNEEWEIß Geschäftsführer Mag. Stefan Sadleder 50 | REGAL 04-2022HANDEL Digitalisierung. Die ersten Outputs des internen Prozesses sind mittlerweile bereits in Stellung gebracht. So wird bei Park&Control ein digitales Konzept in den Roll-out geschickt. „Dabei handelt es sich um ein äußerst niedrigschwelliges Sys- tem. Wir kommen mit Video-Kameras und Schildern und können die Überwachung so- fort starten.“ Man-Power vor Ort ist damit nicht mehr notwendig. „Es ist eine nachhalti- ge Lösung, da weniger Personal auf den Park- plätzen benötigt wird, weniger Kilometer zwischen den Standorten bestritten werden müssen.“ Und APCOA sitzt mit der digitalen Parkraumüberwachung auf zusätzlichem Datenmaterial. „Wir wissen mit einem auto- matischen Nummerntafel-Abgleich sehr ge- nau über die Parkdauer Bescheid, über die Herkunft der Fahrzeuge oder auch über die Kapazitätsspitzen“, so Sadleder. Informatio- nen, die wiederum dem Auftraggeber zurück- gemeldet werden können. Service Fee. Dabei überdenken verschie- dene Kunden auch das Procedere bei etwaigen Parkzeit-Übertretungen oder Falschparkern. „Gerade bei digitalen Lösungen braucht es eine behördliche Lenker-Erhebung, die mit ei- nem Kosten-Aufwand verbunden ist und die Rechnung per Post zugestellt wird. Sollte die Halterabfrage in Österreich einmal vollständig digitalisiert werden können, wie schon in den skandinavischen Ländern wird das die Tür zu neuen Modellen öffnen, die unter Verrech- nung einer Service-Fee ein Beitrag zur positi- ven Customer Experience sein werden.“ Hoher Bedarf an Parkräumen in Wien. Damit bringt Sadleder grundsätzlich das The- ma der Kommerzialisierung von Parkräumen auf den Tisch. „Günstiger Parkraum ist in Wien nach der Einführung des Parkpickerls rar geworden. Da gibt es einen hohen Bedarf für Zustell-Fahrzeuge oder Mini-Bussen. Es macht in der gesamten Bundeshauptstadt Sinn, sich als Handels-Unternehmen zu über- legen, außerhalb der Geschäftszeiten und bei geringerer Auslastung der Flächen, verfügba- re Kapazitäten zu verwerten.“, Eine Kombina- tion zwischen digitaler Überwachung und der APCOA FLOW-App kann hier rasch Lö- sungen ermöglichen. Sicherheitsaspekt wichtig. Und dennoch: Auch die klassische Parkraum-Überwachung habe noch lange nicht ausgedient. „Wenn un- sere Mitarbeiter auf den Parkplätzen unter- wegs sind, dann ergibt das immer auch einen Sicherheitsaspekt für die Kunden. Auf dieses Sicherheitsgefühl wird ungern verzichtet.“ Einzelhandelsstandorte. 600 Einzel- handelsstandorte hat die Park&Control derzeit in der Betreuung. Der Schwer- punkt liegt auf Graz, Linz, Salzburg und Wien. Mehr als die Hälfte der Flächen ent- fällt auf die Bundeshauptstadt. „Wir ha- ben gesehen, dass wir diese Anzahl sicher noch deutlich in den vierstelligen Bereich ausbauen können. Wir sind hier Bedarfs-ge- trieben.“ Wobei sich die Park & Control hier vollständig auf die Bedürfnisse der Auftragge- ber einlässt. „Wenn wir nur am Mittwoch bei einem Wochenmarkt kontrollieren sollen, dann können wir das genauso durchführen.“ Baulücken als Parkplätze. Dazu werden noch 200 Parkbetriebe sowie Oberflächen- Bewirtschaftungen im Management. „Dabei handelt es sich bei letzterem oft um Baulü- cken, die kurzfristig von uns ans Netz genom- men werden.“ Sadleder: „Wir sind in jedem Fall der richtige Partner bei ungemanagten Gratis-Parkplätzen, bei gemanagten Gratis- Parkplätzen aber genauso auch bei gemanag- ten, kommerzialisierten Parkräumen.“ E-Mobilität im Kommen. Dass die Städte die Autos unter die Erde oder von den Stadt- straßen bekommen wollen, ist legitim. „Wir sehen derartige Entwicklungen in vielen Städten der Welt. Barcelona, Rotterdam sind hier Vorzeige-Projekte. Aber auch Wien folgt diesem Weg.“ Damit wird es auch immer wichtiger zusätzlichen Nutzen in Garagen zu bringen. Stichwort: E-Mobilität. „Da geht es gar nicht darum, den schnellsten E-Charger anzubieten, sondern für Tagesgäste ein An- gebot zusammenzustellen.“ Auch shared mo- bility wird hier immer wichtiger sowie neue Lösungen in der Zustell-Logistik. „Anliefern in die Garage, letzte Meile durch wenige E- Fahrzeuge.“ „600 Einzelhan- delsstandorte hat die Park& Control derzeit in der Betreuung. Der Schwer- punkt liegt auf Graz, Linz, Salzburg und Wien.“ 04-2022 REGAL | 51HANDEL Wenco → 2,5 Prozent Plus im Jahr 2021 → 6.000 Artikel im Portfolio INTERVIEW: HERBERT SCHNEEWEIß REGAL: Wenco hat sich in der Corona-Krise stark weiterentwickelt, wie schauen die Umsatzzahlen für 2021 aus? BERGER: Wir sind 2019 und 2020 jeweils zweistellig gewachsen und haben 2021 nochmals 2,5 Prozent drauflegen können. Diese Entwicklung war schlussendlich gar nicht so zu erwarten. Worauf führen Sie das hohe Umsatz-Niveau, die hohe Akzeptanz, zurück? Es freut uns, dass viele Kunden, die der Handel, die wir, in der Lockdown-Phase überzeugen konnten, uns nach wie vor treu sind. Der Non-Food-Bereich hat im LEH mit Sicherheit dazugewonnen. Darüber hinaus konnten wir zusätzliche Märkte mit Wenco- Metern ausstatten. In Tschechien sind 150 Stand- orte dazugekommen und auch in Österreich hat sich die Anzahl erhöht. Wie viele Kunden stehen auf Ihrer Touren- planung? Insgesamt beliefern wir rund 2.800 Kunden und betreuen 10.000 Platzierungen in unseren Liefergebieten. Haben sich auch die shopinternen Cross- Merchandising-Aktionen ausgewirkt? Mit Sicherheit. Ich denke etwa an die 50 Zenti- meter große Seitenwand bei der Tiernahrung, die wirklich durch die Decke ging. Dazu sehen wir auch einen Haarmode-Booster für die nächsten Jahre. Attraktive Säulenverbauten und Zweitplatzierungen an Aktionsplätzen sind ebenfalls generell ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen um zusätzliche – noch ungenutz- ten Flächen – produktiv zu gestalten. Auch nach Corona geht der Erfolgslauf weiter Dkfm. Roland Berger Geschäftsführer, Wenco Service 52 | REGAL 04-2022HANDEL Wie setzen Sie grundsätzlich Impulse im Sortiment? In unserem Sortiment ist es sehr wichtig mit neuen Produkten immer wieder neue Impul- se im Regal zu setzen. Rund 20 Prozent der Artikel werden unterjährig gewechselt. Das passiert in Abstimmung mit unseren Han- delspartnern und wird auf der Fläche dann durch unsere Service Mitarbeiter vor Ort um- gesetzt. Hier bieten wir auch ein Sommersai- son-Display oder kombinieren auch Artikel zu Ostern oder Weihnachten. Insgesamt steht Wenco für ein Sorglos-Paket ohne Risiko für die Handelspartner. Wie viele Artikel können Sie mittlerweile insgesamt anbieten? Rund 6.000 Artikel aus den Bereichen Haus- halt, Haarmode, Kurzware, Schulware, Spiel- und Party-Bereich sind in unserem Sorti- ment. In jedem dieser Warenbereiche können wir von einem Konzept für die Kleinfläche bis hin zur Großfläche aus fixen Modulen das richtige Sortiment zur Verfügung stellen. Konkret? Wir können einen Nahversorger-Markt mit 250 m2 genauso bedienen wie einen Jumbo. Ab wann macht eine Wenco-Partnerschaft Sinn? Grundsätzlich ist eine Belieferung und Be- treuung durch unser Service Team ab zwei Bausteinen (Regalmetern) sinnvoll. Damit kann auch den Konsumenten eine Sorti- mentskompetenz gezeigt werden. Je nach Anzahl der Flächen wird dann der Besuchs- rhythmus, das Service-Intervall festgelegt. Alternativ ist auch eine Belieferung über Zen- trallager bei einzelnen Artikeln möglich. Ist Nachhaltigkeit ein Thema? Der Trend zu Nachhaltigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Interessante Beispiele sind etwa Haarbürsten aus Kaffeesatz oder Bam- busfasern. Das Motto ist weg vom Einweg- Plastik hin zu Mehrweg-Alternativen. Übri- gens nicht nur bei der Ware selbst, sondern auch bei der Verpackung setzen wir hier an. Weg vom Plastik, hin zu Kartonummantelun- gen zum Beispiel. Sind neue Adaptierungen im Sortiment geplant? Aktuell wird der Bereich Spielware über- arbeitet. Hier haben wir mit der Marke Lego und Playmobil echte Speerspitzen. Trifft die aktuelle Kosten-Situation Wenco? Wir sind vor allem durch die steigende Treib- stoff-Kosten betroffen, verbringen unsere Mannschaften in Deutschland, Österreich und Tschechien rund eine Million Kilometer auf der Straße. Aber auch die Rohstoff-Ent- wicklungen und Frachtkosten (Speditions- und Containerpreise) beobachten wir. Sie sind zum Beispiel bei Schreibwaren ein großes Thema. Und die Lieferfähigkeit? Die ist gegeben. Wir haben in Deutschland zwei Großflächen-Läger, die uns einen Puffer verschaffen. Was sind derzeit die absoluten Top- Sortimente im Repertoire und was sind Zukunftspaletten? Das Tierbedarf-Sortiment und auch unsere Haarmoden performen durch den laufenden Impuls mit trendigen neuen Farben und Pro- dukten sehr stark. Für die Zukunft könnten vielleicht Baumarkt-Artikel für uns interes- sant sein. Vielen Dank für das Gespräch. „Insgesamt steht Wenco für ein Sorglos- Paket ohne Risiko für die Handels- partner.“ Wenco-Vertrieb ver- bringt jährlich eine Million Kilometer auf der Straße. 04-2022 REGAL | 53„400 Lebensmittel geschäfte gibt es in der Grünen Mark. Die bevorstehende Bauordnungsnovelle stellt den stationären Handel in der Steier mark allerdings vor Herausforderungen. Aber kein Grund zur Abschreckung. Die Spar lässt mit großen Plänen aufhorchen.“ Steiermark REGAL SCHWERPUNKT MAG. VERENA SCHNEEWEIß Redaktion REGAL Spar Steiermark-Direktor Mag. Christoph Holzer im großen Interview Power bei der „Süd“-Spar 54 | REGAL 04-2022STEIERMARK REGAL: Wir befinden uns hier über den Dächern von Graz. Einige Stockwerke unter uns steht ein nagelneuer Eurospar. Ihr Herzensprojekt 2021? CHRISTOPH HOLZER: Ja, das war es im Vorjahr tatsächlich. Wir haben die Fläche hier im Kastner & Öhler auf 1.400 m² erwei- tert und können so einige Highlights anbie- ten. Der Standort macht uns seit dem ersten Tag viel Freude. Was wird getestet? Wir haben eine Unverpackt-Station im Test, setzen ESL ein, bieten ein Zustellservice und im Sortiment haben wir viele, auch regionale Spezialitäten, etwa steirische Garnelen. Es ist das Eurospar 2.0-Konzept mit einigen Inter- spar-Regalierungen. Gab es die Überlegung, den Standort in Kaufmannshände zu geben? Nein, das war für dieses Geschäft keine Op- tion. Man muss die Stadt ganz genau kennen, → Riesen-Ausbau des Lagers Graz um 45 Millionen → Eurospar-Offensive, heuer und 2023 zwei neue Interspar → 80 Standorte im 2.0-Konzept VON VERENA SCHNEEWEISS AUS GRAZ Graz. Sackstraße. Eurospar. Tiefgeschoß von Kastner & Öhler, dem tollen Kaufhaus in der City von Graz. Dir. Mag. Christoph Holzer wartet schon. Elegant gekleidet. Toll drauf. Das erste Mal ist dieser Christoph Holzer in Tirol aufgefallen. Genauer gesagt in Wörgl. Dort übernahm er für einige Jahre die große Regional-Zentrale. Doch Holzer ist Grazer. Er wollte zurück. Nachdem Erwin Schmuck als Generaldirektor nach Ungarn gewechselt war, dann war für Holzer plötzlich der Chefposten in Graz frei. Das war 2012. Seit zehn Jahren gestaltet er die Region nun maßgeblich, setzt den Kurs mit Regionalität, Filialen und sehr starken Kaufleuten fort. Mit Weitsicht und Bravour. Doch nun hat Spar in der Steiermark mächtige Pläne. Diese erzählt er den REGAL-Lesern. Lesen Sie ein spannendes Interview. 04-2022 REGAL | 55STEIERMARK hier verankert sein. Es hätte sich niemand angeboten. Aber ja, es gibt tolle Kaufleute, die auch in Städten einen Markt betreiben. Wie wichtig sind Vorzeigekaufleute, wie etwa die Familien Spruzina oder Riedl, etwa auch, um andere Selbstständige zu motivieren? Ja, solche Leuchtturm-Projekte sind tatsäch- lich ein wichtiger Faktor, auch für die Filialen. Spar Österreich hatte 2021 ein Plus von über vier Prozent. Wie sieht es in Ihren Regionen aus? Wir haben in der Steiermark das Glück, in Summe nicht ganz so tourismusabhängig zu sein wie vielleicht andere Bundesländer. Zu- dem war es ein guter Sommertourismus, die Beschäftigungssituation war sehr gut. Wir haben eine sehr gute Entwicklung verglichen zum Durchschnitt. Filialen und Einzelhan- del performen dabei gleich stark. Aber auch Interspar entwickelt sich in der Steiermark sehr gut. Wie viele Standorte wurden 2021 eröffnet? Vier neue Standorte und elf Umbau- ten bzw. Relaunches. Auch im Vor- jahr hatten wir einen Eurospar- Schwerpunkt: drei Filialen und vier Einzelhandelsstandorte wurden von Spar zu Eurospar. Wie viele Standorte in Ihrer Region sind bereits auf 2.0-Konzept umge- stellt bzw. neu gebaut? Es sind knapp 80, die entweder komplett oder teilweise auf das 2.0-Konzept umgestellt wur- den. Bekommen, wenn die letzten modernisiert werden, bereits die ersten schon das 3.0-Konzept? Nein, das würde ich so nicht sagen. Wir ha- ben beim Supermarkt-Konzept 2.0 im Kon- zern sehr viel Entwicklung hineingesteckt und setzen stark auf Module. So können wir auf Veränderungen gut reagieren. Die Heiße Theke wird etwa in den nächsten Jahren an Bedeutung zu nehmen. Im Bereich Kassa tut sich natürlich viel. Aber unser Ziel ist es nach wie vor, den letzten Check-out-Punkt haupt- sächlich bedient zu haben. Es ist der letzte Kundenkontakt, der möglichst positiv sein soll. Self-Checkout-Kas- sen funktionieren gut, auch bargeld- loses Bezahlen geht gut. Aber die grundlegende Revolution sehe ich hier in den nächsten Jahren nicht. Ist der Zehn-Jahres-Rhythmus bei Umbauten noch aktuell? Mittlerweile etwas länger, weil es die Technik länger schafft und die Märk- te zeitloser werden. Ich würde sagen, zwischen zwölf und dreizehn Jahren ist ein guter Zeitraum. Welche Investitionen stehen im heurigen Jahr an? Das größte Investment ist sicher der Ausbau unserer Zweigniederlassung. Wir investieren 45 Millionen Euro. Baustart war im April. Wir bauen das Trockensortiment aus, es wird ein Tiefregallager mit Teilautomatisierung kom- men. Die Gesamtfertigstellung ist im ersten Halbjahr 2024. Der letzte Erweiterungsschritt war 2011. Wir hatten ein schönes Wachstum in den letzten zehn Jahren. Wir sind in der Flächenleistung im Zentrallager so hoch, dass es nicht mehr gegangen ist und wir auch zwei Außenläger anmieten mussten, um das Einlagerungsvolumen zu bewältigen. Insge- samt ist der Invest noch viel höher, weil wir im Vorjahr bereits ein neues Parkhaus instal- lieren mussten. Wie ist das heurige Jahr angelaufen? Der Vergleich zur Lockdown-Phase des Vor- jahres ist natürlich bemerkbar. Nach Ostern wird dann weitergerechnet. 207 492 m² Verkaufsfläche umfassen die Standorte in der Steiermark und im Südburgenland Spar express ist wieder auf Aufholkurs. 56 | REGAL 04-2022STEIERMARK Wie viele neue Märkte kommen heuer dazu? Es sind insgesamt zwei Neubauten. Eine Filiale wurde bereits im Stiftingtal eröffnet. Die zweite Filiale wird in der Conrad-von- Hötzendorfstraße, gegenüber des Grazer Ost- bahnhofs, im Mai eröffnet. Der Schwerpunkt heuer sind definitiv Erweiterungsprojekte. Wird es auch heuer wieder eine Eurospar- Offensive geben? Auf jeden Fall. Heuer werden drei Einzelhan- delsstandorte auf Eurospar umgestellt. Dar- auf freue ich mich ganz besonders. Außer- dem wird eine Filiale auf das Eurospar-For- mat ausgebaut und der Eurospar in Voitsberg relaunchiert. Und in Hönigsberg bauen wir bis März 2023 einen komplett neuen Euro- spar. Insgesamt haben wir heuer 20 Umbau- ten eingetaktet, elf im Filial-Bereich, neun im Einzelhandel. Auch für Interspar gibt es Pläne? Wir eröffnen in Oberwart. Und es beginnt der Neubau für einen neuen Interspar 2023 in Leibnitz. Was ist der größere Schritt – von Spar zu Eurospar oder Eurospar zu Interspar? Von Eurospar zu Interspar – schon deshalb, weil hier ein ganz anderer geschäftsinterner Ablauf dahinter steht. Das Konzept ist ein ganz anderes. Daher ist manchmal ein nor- maler Ausbau der bestehenden Eurospar-Flä- che weniger sinnvoll als ein Neubau. Mein Kaufmann vor Ort. Wir stehen für Ihre Nahversorgung in der Steiermark SIGRID MARIA SPATH, GÜNTHER KNITTELFELDER, HEIDEMARIE FÄRBER & MANUELA KLAMMLER-ALMER Visualisierung des neuen Eurospar in Hönigsberg.STEIERMARK Welche Projekte gibt es im Südburgenland? Der Standort Güssing wird derzeit weiterent- wickelt. Und Spar Hinterleitner in Ober- schützen wird relaunchiert und auf Eurospar umgebaut. Wir merken natürlich schon, dass es eine andere Situation ist als im Nordburgenland. Dort gibt es einen starken Bevölkerungszuzug. Das Südburgenland ist eher Abwan- derungsgebiet und teilweise eine grenznahe Region. Dennoch gibt es starke Entwicklungen, in Rechnitz denken wir etwa über eine Entwicklung in die Zukunft nach. Und der Interspar in Ober- wart ist auch ein starkes Signal an das Südburgenland. Stichwort Nahversorgung. Mitbewer- ber setzen hier auf Boxen, zum Teil mit Selbst bedienung. Auch eine Option für stei- rische Gemeinden ohne Nahversorgung? Ich kann – rein durch meine Beobachtung von außen – die Euphorie nicht ganz nach- vollziehen. Wir haben uns das Thema genau angeschaut, aber das ist nicht der Weg, den wir derzeit verfolgen. Viel abgedeckt wird hier bereits durch Spar express. Mit Automa- ten führen wir Tests durch. Da sind wir aber noch weit entfernt von einem großen Roll- out. Eine Bauordnungsnovelle steht in der Stei- ermark bevor. Wie bewerten Sie diese? Sie ist sehr kritisch zu betrachten. Vor allem deshalb, weil die Bestimmungen ausschließ- lich den Handel treffen und der stationäre Handel damit gegenüber dem Online-Han- del noch mehr benachteiligt wird. Ab 400 m² muss etwa zweigeschoßig gebaut werden. Die Vorgaben sind kundenunfreundlich und es werden Baukörper entstehen, die nicht nachhaltig sind. Natürlich muss in Sa- chen Flächenversiegelung etwas ge- macht werden in der Steiermark, wir haben die höchste Verdichtungsrate pro Quadratmeter in ganz Öster- reich. Aber ich zweifle daran, dass das der richtige Weg ist. Handels- flächen sind auch Reserveflächen für die Zukunft. Sie werden in 15 oder 20 Jahren vielleicht komplett anders genutzt. Sie haben mit Mag. Strohmayer seit April einen neuen Expansionsleiter. SPAR-Zentrale Graz: Region Steiermark / südliches Burgenland Daten und Fakten 2021 Standorte / AnzahlgesamtSteiermark südliches Burgenland 27125417 davon: Spar / Eurospar - Filialen1241204 Spar / Eurospar - Selbstständige SPAR-Kaufleute13712413 Interspar1091 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Spar-Zentrale, Filialen, Kaufleute, Interspar) 7 9157 620295 Quelle: Spar 58 | REGAL 04-2022STEIERMARK Helmut Ecker war ein großartiger Kämpfer für die Ex- pansion und geht nun mit 65 Jahren in den verdienten Ruhestand. Herr Strohmayer hat die Filiale in Kalsdorf erfolgreich geführt, wir haben ihn dann in die Zentrale geholt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Gibt es Standorte in der Vergangenheit, die Sie lieber nicht errichtet hätten? Wenige. Mir fällt ein Beispiel ein, wo wir in ein neu ent- stehendes Wohngebiet gegangen sind und eine ver- sprochene Durchwegung nicht gebaut wurde. So etwas spürt man dann natürlich. Gibt es andererseits positive Überraschungen, die weit über Plan liegen? Die gibt es glücklicherweise auch. Etwa der Landmarkt in Hall Admont, der nach der Umstellung auf 2.0 weit über Plan liegt. Ein Blick zu den Tankstellen. Vor vier Jahren mussten einige Spar express Standorte an Shell-Tankstellen an die Rewe abgegeben werden. Wie ist der Status Quo? Wir haben einige Neueröffnungen und liegen bei der Standorte-Anzahl wie vor der Abgabe. In Hartberg haben wir heuer bereits einen Spar express Standort er- öffnet. Ist Spar Gourmet ein Thema für die Steiermark? Nein. Das hat sich nicht bewährt. Es ist schwierig, eine komplett neue Marke in einem Bundesland zu etablie- ren. Wir setzen lieber da oder dort darauf, einige Sorti- mente zu übernehmen. Sie haben kürzlich eine neue Tann-Linie präsentiert. Das Thema Tann hat sich extrem weiterentwickelt in den letzten Jahren. Siegfrid Weinkogl hat hier sehr viel bewegt und Andreas Hofer als neuer Tann-Chef wird diesen Weg fortsetzen. Bei unserer neuen Linie „Tann Vulkanland Duroc“ setzen wir massiv auf Tierwohl. Fünf verschiedene Produkte sind seit Mai als SB-Arti- kel steiermarkweit und im südlichen Burgenland er- hältlich. In der Steiermark und im Burgenland werden insge- samt knapp 6.000 regionale Produkte geführt. Welche Rolle spielen regionale Produkte und wie sehen Sie die Repräsentation auf der Fläche? Eine sehr wichtige Rolle, die ständig zunimmt. Das ist für mich auch eine Versorgungssicherheitsthematik. Wir haben den Umfang im Vorjahr in 30 Filialen bereits auf zwei Regionalmeter erweitert. Mit „Wir sind Steirer“ bzw. „Wir sind Burgenländer“ und „Naheliegend“ ha- ben wir bereits gute Tools. Generell ist in Sachen Prä- sentation aber noch Luft nach oben, wir arbeiten aktu- ell auch konzernal an einem neuen Konzept für unsere regionalen Produkte. Die Bühne am POS muss noch besser werden. Hier könnte es bereits im ersten Halb- jahr Neues geben. Danke für das Gespräch! b e s s e r a u f k l e i n e m F u S S . . . Kleiner abdruck groSSe Wirkung Steirerkraft ist klimaneutral. Was wir für den Klimaschutz tun erfahren Sie auf: www.steirerkraft.com/nachhaltigkeitNext >